Interferenz: planparallele Platte, Reflexion Von der Mattscheibe geht durch Streuung das Laserlicht in praktisch alle Richtungen vom Auftreffpunkt weg. Mattscheibe Man hat quasi eine punktförmige Lichtquelle realisiert. Laser, λ ≈ 500 nm Die Reflexion an der Glimmerplatte ist relativ gering, in der Größenordnung von etlichen % pro Reflexion. D.h., man kann Mehrfachreflexionen fast komplett vernachlässigen. D 07.06.2004 Wellen & Teilchen SS 2004 Denninger Beträgt z.B. der Reflexionskoeffizient r, so ist eine zusätzlich zweimalige Reflexion um den Betrag r2 schwächer. Für r = 4% ist die zweimalige Reflexion um Planparallele den Faktor 625 schwächer! Platte,Dicke d, Brechungsindex n Interferenz an der planparallelen Platte 1 Planparallele Platte, n = 1.5 Interferogramme in Reflexion 30mmx30mm 30mm -15 -10 -5 0 5 10 15 -15 -10 D = 20 mm D = 20 mm D = 100 µm D = 50 µm λ = 500 nm λ = 500 nm 07.06.2004 Wellen & Teilchen SS 2004 Denninger -5 0 Interferenz an der planparallelen Platte 5 10 15 2 Herleitung der Interferenzbedingungen (1) d cos(α ′) (2) Die Teilwelle (1) legt im Material den Weg 2 ⋅ zurück. ∆1 Da dies im Material mit dem Brechungsindex n geschieht, ist die optische Wegdifferenz: ∆1 = 2⋅ n ⋅ d cos(α ′) α′ α ∆2 Der Teilstrahl 2 hat in der Luft einen Gangunterschied ∆ 2 , welcher sich durch Geometrie zu ∆ 2 = 2 ⋅ d ⋅ tan(α ′) ⋅ sin(α ) bestimmt. Die Beziehung zwischen α und α’ gewinnt man aus dem Snelliuschen Brechungsgesetz: 2⋅ n ⋅ d n2 ∆1 = 2⋅ n ⋅ d = 2⋅ n ⋅ d2 = = 2 d cos α ′ 1 − sin α ′ 1 − sin 2α /n 2 n 2 − sin 2α ∆ 2 = 2d ⋅ tan α ′ ⋅ sin α = 2d ⋅ Gangunterschied: 07.06.2004 Brechungsindex n n ⋅ sin α ′ = sin α Bei der Reflexion des Teilstrahles (2) am optisch dichteren Medium (der Platte) tritt zusätzlich eine Phasensprung von π, also eine Verschiebung um λ/2 auf. Das optisch dichtere Medium hat elektrisch einen Wellenwiderstand kleiner als das Vakuum. sin α sin α ′ ⋅ sin α = 2d cos α ′ n 2 − sin2α 2 ∆ = ∆ 1 − ∆ 2 + λ = 2d n 2 − sin2α + λ 2 2 Wellen & Teilchen SS 2004 Denninger Dicke d Diese beiden Teilstrahlen (1) und (2) interferieren unter dem Winkel α Interferenz an der planparallelen Platte 3 Diese Interferenz kann konstruktiv oder destruktiv sein: ∆ = 2d n 2 − sin2α + λ = m ⋅ λ , 2 ∆ = 2d n 2 − sin2α + λ = 2 Maximum 2m + 1 ⋅ λ, 2 0 Ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge m = 0,1, 2,3,.. Maximum Minimum λ 2 Für destruktive Interferenz: Ungeradzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge Maximum Gangunterschied ∆ Minimum 2λ 2 Für konstruktive Interferenz: m = 0,1, 2,3,.. 3λ 2 4λ 2 Da der Gangunterschied vom Winkel α abhängt, ergeben sich in der Beobachtung konzentrische Kreise mit abwechselnden Minima und Maxima. 07.06.2004 Wellen & Teilchen SS 2004 Denninger Interferenz an der planparallelen Platte 4