Bildgebende Diagnostik bei Rücken- und Rumpfschmerzen Franca Wagner Universitätsinstitut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie 1 Diagnostikziele - Ursachenabklärung der Beschwerden - Objektivierung von klinischen „red flag“-Befunden mit spezifischer und dringlicher Behandlungsindikation - Begleitsymptome; „yellow flags“ zur Vermeidung einer Aggravitation oder Chronifizierung der Beschwerden Bildgebung? Modalität? 2 Differentialdiagnostik Rückenschmerz traumatisch - Unfall - Sturz - Bagatelltrauma Röntgen CT MRI radikulär - ausstrahlende Schmerzen - Gefühlsstörungen - Taubheit - Lähmungen - Kaudasyndrom MRI tumorös - Tumorleiden - nächtlicher Schmerz MRI CT entzündlich - Fieber - Infektion - i.v.-Drogen - Immunsuppression - Infiltration MRI CT 3 Diagnostische Leitlinien: Trauma - Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen: Darstellung aller Segmente und Ausnahmen: Dens-Aufnahme. - Liquoruntersuchung - Persistierende Schmerzsymptomatik (>3 Tage): Funktions- Ultraschalluntersuchung der großen Halsarterien, Duplexscan aufnahmen bzw. gehaltene Aufnahmen. Fokal neurologische Auffälligkeiten, makroskopischetransaxialer Weich- -Ggf. Angio-CT, MR-Angiografie mit hochauflösender MRT; in seltenen Fällen digitale Subtraktionsangiografie teilverletzung: spinales MRT oder CT. Anhaltende über > 4 WochenVerdacht ohne sonstigen Nachweis - -Kraniales CT Schmerzen oder MRT bei begründetem auf begleitende substanzielle Hirnverletzung (Contusio eines strukturellen Schadens spinalescerebri) MRT zum sicheren Ausschluss einer Weichteilverletzung oder DD Pathologie. DGN Leitlinie 030/095 4 Trauma 5 Trauma Hämatom und KM-Oedem 6 Trauma Ligamentäre Ruptur Hämatom und KM-Oedem 7 Diagnostische Leitlinien: Radikulopathie MRT ist Standarduntersuchung - sagittale T1-gewichtete Spin-Echo-Sequenz - sagittale T2-gewichtete Turbo-Spin-Echo-Sequenz - transaxiale T2-gewichtete Turbo-Spin-Echo-Sequenz - sagittale T1-gewichtete STIR-Sequenz zur optimierten Darstellung spondylotischer Wirbelkörperveränderungen DGN Leitlinie 030/052 8 Diagnostische Leitlinien: Radikulopathie - Röntgennativdiagnostik mit Funktionsaufnahmen - CT bei ossärer Ursache - Myelographie bei Kontraindikationen oder Diskrepanz zwischen MRT-Befund und Klinik - MRT Schädel bei kognitiven Einschränkungen DGN Leitlinie 030/052 9 Radikulopathie Zentrale DH HWS: Myelopathie Foraminale DH HWS: Radikulopathie 10 Radikulopathie Zentrale plus extraforaminale DH Rezessale DH Foraminale DH 11 Radikulopathie: DD? 12 Radikulopathie: DD? 13 Radikulopathie: DD? 14 Radikulopathie: DD? 15 Radikulopathie: DD? 16 Diagnostische Leitlinien: Tumoren - Röntgenaufnahmen in 2 Ebenen (ggf. Zielaufnahme) - CT bei ossärer Ursache - MRT bei fokal neurologischen Auffälligkeiten oder suspekter Raumforderung in der CT oder anhaltenden Schmerzen über einen Zeitraum von 4 Wochen - Myelographie bei Kontraindikationen oder Diskrepanz zwischen MRT-Befund und Klinik - Szintigraphie bei Vd. Dissemination DGN Leitlinie 030/070 17 Benigne Tumoren 18 Benigne Tumoren 19 Benigne Tumoren 20 Benigne Tumoren: DD? 21 Maligne Tumoren 22 Maligne Tumoren 23 Wirbelkörpermetastasen 24 Wirbelkörpermetastasen 25 Diagnostische Leitlinien: Myelopathie u. Myelitis Traumatische RM-Läsionen: CT oder MRT RM-Kompression: MRT; ggf. Myelographie Vaskuläre Myelopathie: MRT mit DWI und MRT/MRA spinale Angiographie Infektiöse Myelitis: MRT Nicht erregerbedingte Myelitis: MRT Metabolische Myelopathie: MRT DGN Leitlinie 030/070 DGN Leitlinie 030/070 26 Myelopathie: Trauma 27 Myelopathie: Tumor 28 Myelopathie: Vaskulär – Durale AV-Fistel 29 Myelopathie: Spinale Ischämie 30 Myelopathie: Infektiöse Myelitis 31 Myelopathie: Infektiöse Myelitis 32 Myelopathie: Infektiöse Myelitis 33 Myelitis: DD? 34 Myelopathie: Metabolische Genese 35 Zusammenfassung Schmerzursache Bildgebende Modalität Radikulopathie MR (ggf. CT) Myelopathie MRT Trauma Stufendiagnostik Querschnitt MRT 36 „Erlanget Wissen über das Rückgrat, denn von diesem gehen viele Krankheiten aus.“ Hippokrates um 460 v. Chr. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! 37