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HIKKUI
am Auge?
» Bilder/Text: Dr. med. vet. Werner Hoedt ·
ALS HIKKUI WERDEN FEHLER ODER
SCHÄDEN IN DER ROTEN FÄRBUNG
BEZEICHNET – EINE GENAUE DEFINITION GIBT ES ABER NICHT.
» KOI KURIER |
3-2013
«
Dr. med. vet. Friederike Weinzierl · Tierärztin Maite Schneider
O
ftmals wird Hikkui in der Literatur als ein Geschwür der
oberen, in den meisten Fällen rot pigmentierten Hautschicht beschrieben. Dies kann am gesamten Körper
einschließlich des Auges auftreten. Die Ursache ist bisher nicht bekannt. Ob es
sich bei den Veränderungen, die wir regelmäßig am Auge beobachten, nun um dieselbe Erkrankung handelt, die an der Haut festzustellen ist, ist noch unklar. Immer
häufiger sehen wir in der Koi-Praxis Erkrankungen des Auges. Das Krankheitsbild,
welches unter Hikkui beschrieben wird, möchten wir Ihnen heute vorstellen. Zum
besseren Verständnis gehen wir zunächst kurz auf die Anatomie und Physiologie
des Auges ein.
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DIE ERKRANKUNG
DER
CORNEA
»GESUNDHEIT – HIKKUI AM AUGE?«
ZEIGT SICH MEIST ZU
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ANFANG
SEHR DEZENT UND WIRD DAHER OFT ERST RELATIV SPÄT BEMERKT.
Im Großen und Ganzen ist das Auge des Koi bis auf die fehlenden Augenlider mit
einem Säugetierauge vergleichbar. Die Augen liegen in einer knöchernen Höhle,
der Orbita und befinden sich seitlich (Laterallage) am Kopf. Die seitliche Lage ermöglicht dem Fisch ein Gesichtsfeld von nahezu 360 °. Im Folgenden finden sie
eine schematische Darstellung des Auges.
Die Erkrankung der Cornea zeigt sich meist zu Anfang sehr dezent und wird daher
oft erst relativ spät bemerkt. Oftmals ist es ein Zufallsbefund, wenn das Tier wegen
anderer Probleme herausgefangen und behandelt wird. Pigmentiertes, fast immer
rotes, Gewebe wächst in die Hornhaut. In allen Fällen, die wir im Anfangsstadium
gesehen haben, begann die Veränderung von oben. Dies lässt die Vermutung zu,
dass es eventuell im Zusammenhang mit UV-Strahlung steht.
Die Cornea (Hornhaut) ist durchsichtig und ermöglicht somit den Durchtritt von
Licht in das Augeninnere. Sie hat beim Fisch den Brechungsindex von Wasser. Dies
ermöglicht dem Tier unter Wasser scharf zu sehen. Die Iris, die vor dem Ziliarkörper
liegt bildet eine Öffnung, die Pupille (Sehloch). Hinter dieser Öffnung liegt auch die
Linse. Die Linse wird anders als beim Menschen nicht verformt, sondern vor und
zurück bewegt. Koi können bis zu einer Entfernung von ungefähr 10 Metern scharf
sehen. Der Bereich vor Linse und Ziliarkörper ist mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt,
hinter der Linse liegt der Glaskörper. Durch den Glaskörper hindurch fällt Licht auf
die Netzhaut. Diese ist mit Sinneszellen ausgestattet, welche die aufgenommen
Reize über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Beim Koi ist der Sehsinn von
vergleichsweise geringer Bedeutung.
Die Veränderung, die wir heute besprechen wollen, betrifft die Hornhaut und liegt
damit relativ oberflächlich. Im Vergleich zur Hornhaut terrestrischer Tiere ist sie
etwas dicker. Sie besteht aus fünf Schichten, von außen nach innen aus einer
Epithelschicht, einem oberflächlichen sowie einem tiefen Stroma, der Descementschen Membran und dem Hornhautendothel.
Schematische Zeichnung
des Auges
Die obere Hälfte der Cornea ist betroffen
Auch hier ist nur der oben liegende Teil
der Cornea verändert
Die beiden Bilder oben zeigen das Anfangsstadium mit
einer geringgradigen Veränderung und kaum Einschränkung der Sicht. Je länger die Erkrankung besteht, desto
drastischer wird das Bild. Dies bedeutet natürlich einen
Sichtverlust für den betroffenen Fisch. Je nachdem, wo
die Veränderung liegt und wie groß sie ist, schränkt sie
das Sichtfeld bis hin zur kompletten Erblindung mehr
oder weniger ein. Wenn sie lange besteht, kommt es zu
geschwürartigen Veränderungen, die den Koi irritieren
und sich teilweise sekundär infizieren.
Schema Krümmung
Augapfel und
Sonneneinstrahlung
Schema Aufbau
der Cornea
Die Pupille ist noch minimal sichtbar
» KOI KURIER |
3-2013
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