IEE Institut für Elektrische Energietechnik Aufgabenblatt Lösung Aufgabe 1 Lösung Aufgabe 2 Lösung Aufgabe 3 Lösung Aufgabe 4 Lösung Aufgabe 5 Lösung Aufgabe 6 Lösung Aufgabe 7 Lösung Aufgabe 8 Lösung Aufgabe 9 Übersicht Arnuphap Dowrueng 11.9.1999 Übung zur Grundlagen der Elektrotechnik II Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 1 Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ Aufgabe 1 An ein Drehstromnetz (Leiterspannung 400 V) ist ein Verbraucher angeschlossen, der aus drei gleichen im Dreieck geschalteten ohmschen Widerständen besteht. Die dem Netz entnommene Gesamtleistung beträgt P = 3,6 kW. 1) Welcher Strom IR fließt in jedem Widerstand ? 2) Wie groß ist jeder der Leiterströme IL? 3) Welchen Wert hat jeder Widerstand R? Aufgabe 2 An nebenstehendes Drehstromnetz (230/400 V) sind folgende Widerstände angeschlossen: R1 = 110 Ω R2 = 100 Ω R3 = 60 Ω XL = 80 Ω XC = -90 Ω Man ermittle die vier Ströme I1 , I2 , I3 und IN . Aufgabe 3 Gegeben ist ein Vierleiter-Drehstromnetz 400/230V mit geerdetem Sternpunkt, an das eine elektrische Maschine angeschlossen ist. Das Gehäuse dieser Maschine ist zum Schutz gegen zu hohe Körperströme geerdet. Es handelt sich somit um ein TT-Netz mit folgenden Daten:. RB = 2 Ω: Betriebserde des Netzes RL = 3 Ω: Leitungswiderstand RM = 3 kΩ: Körperwiderstand des Menschen Rü = 500 Ω: Übergangswiderstand zwischen Mensch und unbeeinflußter Erde Zwischen der Phase L1 und dem Gehäuse entsteht in der Maschine ein vollkommener Gehäuseschluß (RK = 0). Berechnen Sie den Fehlerstrom IF, der vom Gehäuse zur Erde fließt, den Strom IM durch den Menschen und die Berührspannung UB zwischen Gehäuse und Erdboden für folgende Fälle: 1. Keine wirksame Erdung des Verbrauchers: RS = Q. 2. Schlechte Erdung des Verbrauchers: RS = 30 Ω. ________________________________________________________________________________ SS 93 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ 3. Ausreichende Erdung des Ver brauchers: RS = 1,6 Ω. Welcher Typ Sicherungsautomat muß im Sinne der Schutzmaßnahmen gewählt werden (vgl. Praktikum-Skript, Bild 11)? 4. Welche Werte ergeben sich für die Größen IF, IM und UB, wenn bei vorschriftsmäßiger Erdung der Gehäuseschluß nicht vollkommen ist (RK = 10 Ω)? 5. Tritt eine unzulässige Berührspannung auf, wenn das Netz nicht geerdet ist (RB = Q) ? Aufgabe 4 Gegeben ist die dargestellte periodische Sägezahn-Schwingung (Anwendung siehe Grundlagenpraktikum I, Versuch: "Oszilloskop"). Für eine tiefergehende analytische Untersuchung ist sie mittels der Fourier-Analyse durch eine Reihenentwicklung harmonischer Funktionen darzustellen. Der Gleichanteil (a 0 ) und die Koeffizienten der ersten drei Harmonischen (aυ und bυ , für υ = 1 bis 3) sind zu bestimmen. Das Ergebnis der Fourier-Synthese aus den berechneten ersten drei Harmonischen ist zu diskutieren. ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 93 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 3 Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ Die Fourier-Koeffizienten berechnen sich nach folgenden Gleichungen: x02π 1 a0 2π any bny 1 π 1 π ‹ x0 π f (x) ] dx 1 f (x) ] dx 2π ‹ π x02π π x0 π x02π π x0 π 1 f (x) ] cos (nyx) ] dx f (x) ] cos (nyx) ] dx ‹ π ‹ 1 f (x) ] sin (nyx) ] dx f (x) ] sin (nyx) ] dx ‹ π ‹ Aufgabe 5 Gegeben ist folgende Gleichrichterschaltung mit vier iedealen Ventilen. Die angeschlossene Wechselspannungsquelle liefert eine sinusförmige Spannung. 1. Zeichnen Sie folgende zeitlichen Funktionen: a) Netzspannung u(t), b) gleichgerichtete Spannung ud(t), c) gleichgerichteter Strom id(t), d) die Spannungen u1(t) bis u4(t), e) die Ströme i1(t) bis i4(t), f) Netzstrom i(t). 2. Berechnen Sie den Gleichrichtwert |Ud| und den Effektivwert Ud der Spannung ud(t). ________________________________________________________________________________ SS 93 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 4 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ Aufgabe 6 Aus einem vorhandenen Blechkern mit dem wirksamen Eisenquerschnitt AFe = 80 cm2 soll ein Wechselstromtransformator mit einer Nennleistung von PN = 5 kVA und dem Übersetzungsverhältnis ü = U1/U2 = 400 V/100 V für eine Frequenz von f = 50 Hz gebaut werden. 1. Wie groß müssen unter der Voraussetzung sinusförmiger Spannung die ober- und unterspannungsseitigen Windungszahlen N1 und N2 sein, wenn der Scheitelwert der Induktion ^ B = 10 kG = 1 T = 1 Vs / m2 betragen soll ? (Annahme: idealer Transformator) 2. Wie groß sind Primär- und Sekundärstrom I1 bzw. I2? 3. Welche Kupferquerschnitte A1 bzw. A2 müssen die einzelnen Windungen haben, wenn eine Stromdichte von S = 2,5 A/mm2 zugelassen wird ? 4. Wie groß ist im vereinfachten Ersatzschaltbild der Widerstand R = R1 + R'2, bezogen auf die Primärseite, wenn die mittlere Windungslänge lm = 55 cm beträgt. (κ = 57 m/Ωmm2)? 5. Wie groß sind der Phasenwinkel im Kurzschluß ŒK und die absolute und relative Kurzschlußspannung UK bzw. uk unter der Annahme, daß der Streublindwiderstand Xσ = Xσ1 + X'σ2 doppelt so groß wie der Widerstand R nach 4. ist? Zeichnen Sie das zum Kurzschlußversuch gehörige Zeigerdiagramm. 6. Wie groß wäre der Dauerkurzschlußstrom IK bei Nennspannung? 7. Bei Anschluß eines idealen Kondensators C auf der Sekundärseite wird auf der Primärseite bei Nennspannung Nennstrom gemessen. a) Wie groß sind C, U'2 und U2? b) Zeichnen Sie das zugehörige Zeigerdiagramm (entspr. dem vereinfachte Ersatzschaltbild). Aufgabe 7 Ein Widerstand von R = 100 Ω soll eine Leistung von 10 kW aufnehmen. Der Widerstand wird über einen idealen Transformator an das Wechselstromnetz (230 V, 50 Hz) angeschlossen. 1. Wie groß ist bei einer primären Windungszahl N1 = 1000 die Windungszahl der Sekundärseite N2 zu wählen? 2. Mit welchem (auf der Primärseite) wirksamen Widerstand wird das Netz belastet? 3. Welche Leistung nimmt der Verbraucher bei gleicher Spannung U, aber f = 60 Hz bzw. 0 Hz auf? ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 93 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 5 Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ Aufgabe 8 An einem verlust- und streufreien Transformator mit dem Übersetzungsverhältnis 200V/40V (f = 50 Hz) ist eine unbekannte Last angeschossen. Auf der Primärseite wird bei Nennspannung der Strom und die Wirkleistung gemessen. Es ergeben sich dabei folgende Werte: Im Leerlaufversuch: Leerlaufstrom: Leerlaufverluste: I10 Pw0 = 0,5 A = 0 Im Belastungsversuch: Strom: Leistung: I1 Pw = 4A = 800 W 1. Wie groß ist die Hauptinduktivität Lh? 2. Wie groß ist die Belastungsimpedanz Z2 nach Betrag und Phase? 3. Aus welchen Bauteilen mit welchen Daten ist die Belastungsimpedanz aufgebaut? Aufgabe 9 Gegeben sind folgende Daten eines Drehstromtransformators: Leerlaufversuch: Leerlaufverluste: Leistungsfaktor: P0 cos Œ0 = 2 kW = 0,2 Typenschild: Nenn-(Schein-)leistung: Nennspannung primär: Nennspannung sekundär: Schaltgruppe (Schaltung): Nennfrequenz: Kurzschlußversuch: Relative Kurzschlußspannung: Phasenwinkel im Kurzschluß: PN U1N U2N Yy0 fN = 400 kVA = 30 kV = 400 V uk Œk = 4,2 % = 70 ° = 50 Hz 1. Zeichnen Sie das vereinfachte Ersatzschaltbild mit Zeigerdiagramm für den Leerlaufversuch und berechnen Sie den Eisenverlustwiderstand Rv und die Hauptinduktivität Lh (bezogen auf die Primärseite). 2. Zeichnen Sie das vereinfachte Ersatzschaltbild mit Zeigerdiagramm für den Kurzschlußversuch und berechnen Sie den ohmschen Wicklungswiderstand R1 und die Streuinduktivität Lσ1. Annahme: R1 = R'2, Lσ1 = L'σ2 und I0 = 0. 3. Berechnen Sie den Wirkungsgrad η des Transformators bei Nennleistung und cos Œ = 0,8. ________________________________________________________________________________ SS 93 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 6 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ Aufgabe 10 Ein Asynchronmotor mit Schleifringen hat folgende Nenndaten (Schleifringe kurzgeschlossen): Nennleistung (mechanisch): PN = 18,5 kW Nennspannung: UN = 400 V Nennstrom: IN = 36 A Nennfrequenz: fN = 50 Hz Nenndrehzahl: nN = 1420 min-1 Polpaarzahl: p = 2 Es sollen nur ohmsche Verluste in den Läuferwicklungen auftreten (keine Ständerverluste, keine Eisenverluste, keine Reibung) 1. Berechnen Sie für den Nennbetrieb (Schleifringe kurzgeschlossen): a) das Nennmoment MN, d) die Läuferverluste Pv2N, b) den Nennschlupf sN, e) den Wirkungsgrad ηN, f) den Leistungsfaktor cosŒN. c) die Drehfeldleistung P2N, 2. Bei offenen Schleifringen wurde eine Läuferstillstandspannung von U20 = 1500 V gemessen. a) Wie groß ist die Läuferspannung im Nennbetrieb U2N? b) Wie groß ist die Läuferfrequenz im Nennbetrieb f2N? 3. Für den Nennbetrieb soll ein vereinfachtes einpoliges Ersatzschaltbild gelten, bei dem die Streuung auf dem Läufer vernachlässigt wird: a) Wie groß ist der Läuferwiderstand R2? b) Wie groß ist der Läuferstrom I2N? 4. Die Maschine soll ihr Nennmoment bei n* = 1000 min-1 abgeben. Welcher Vorwiderstand R2V ist pro Phase in Sternschaltung an die Schleifringe zu legen? 5. Die Blindleistungsaufnahme soll im Nennbetrieb voll kompensiert werden. Dies wird mit drei Kondensatoren in ∆-Schaltung parallel zum Motor erreicht. Wie groß ist eine Kapazität C? Aufgabe 11 Ein fremderregte Gleichstrommaschine hat folgende Nenndaten: Nennleistung (mechanisch): PN = 20 kW Nennspannung: UN = 220 V Nennstrom: IN = 100 A Nenndrehzahl: nN = 2000 min-1 Nenn-Erregerspannung: UE = 200 V Nenn-Erregerstrom: IE = 2 A 1. Berechnen Sie das Nennmoment MN, die Leerlaufdrehzahl n0, den Ankerwiderstand RA und den Nenn-Wirkungsgrad ηN. 2. Die Maschine soll an einem Erregernetz von 220 V betrieben werden. Wie groß muß der zusätzliche Vorwiderstand RVE sein? ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 93 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 7 Übungsaufgaben ________________________________________________________________________________ 3. Der Ankerstrom sinkt auf 0,8-fachen Nennstrom. Wie groß sind dann die Drehzahl, das Drehmoment und die Leistung? 4. Bei Nennstrom wird die Ankerspannung auf 110 V abgesenkt. Wie groß sind jetzt Drehmoment und Drehzahl? 5. Der Erregerstrom wird bei Nenn-Ankerspannung auf 80% des Nennwertes gesenkt. Wie groß sind jetzt die Drehzahl, das Drehmoment und die Leistung (Annahme: Φ ~ IE)? 6. In den Ankerkreis wird ein Zusatzwiderstand von 0,5 Ω eingeschaltet. Wie groß sind bei Nennstrom und Nennspannung die Drehzahl, das Drehmoment und die Leistung? 7. Skizzieren Sie den prinzipiellen Verlauf der Funktion n = f(IA) bei Variation von Ankerspannung, Erregerstrom und Ankerkreiswiderstand. 8. Zum Anlauf soll der Strom auf höchstens zweifachen Ankernennstrom begrenzt werden. Der minimale Strom während des Anlaufvorganges soll das B2-fache des Nennstromes betragen. Berechnen Sie die notwendigen Widerstandsstufen (Anlasserstufen), die in den Ankerkreis einzuschalten sind. ________________________________________________________________________________ SS 93 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 1.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ Aufgabe 1 Die Netzspannung UN (auch verkettete Spannung oder Leiterspannung genannt) ist hier vorgegeben. Sie beträgt UL = 400 V (damit betragen die Stern- oder Mittelpunkts-Spannungen UY = 230 V). An das Netz ist ein symmetrischer, ohmscher Verbraucher in Dreieck-Schaltung angeschlossen, dessen Gesamtleistungsaufnahme P = 3,6 kW beträgt. Symmetrischer Verbraucher bedeutet: Gleiche Widerstände (nach Betrag und Phase) in jedem der drei Verbraucherstränge. Damit sind auch alle Strangströme und alle Leiterströme betragsmäßig gleich groß und um 120b gegeneinander verschoben. Symmetrisches Netz: U12 = U23 = U31 (= 400 V) (Beträge) Symmetrischer Verbraucher: bzw. I1 = I2 = I3 I12 = I23 = I31 (Beträge) (Beträge) Für die Leistung in einem Strang gilt allgemein: PStr = Ustr ] IStr ] cosŒ Œ Bei einem ohmschen Verbraucher gilt speziell: Pstr = UStr ] Istr (nur Wirkleistung) Wegen der (betragsmäßig) gleich großen Spannungen und Ströme in jedem Strang, wird in jedem Strang die gleiche Leistung umgesetzt, d.h. 1/3 der Gesamtleistung. P 3600 W PStr ges 1200 W 3 3 a) Berechnung der Strangströme: Aus PStr = Ustr ] Istr ergibt sich für die Ströme: P 1200 W IStr Str 3A UStr 400 V I12 = I23 = I31 = 3 A b) Berechnung der Leiterströme: Für die Berechnung der Leiterströme ließe sich prinzipiell das Knotenpunktsgesetz anwenden, also beispielsweise: I1 - I12 + I31 = 0, damit ergibt sich: I1 = I12 - I31 Dazu muß allerding die Phasenlage der Ströme bekannt sein. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 1.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Liegt ein symmetrischer Verbraucher vor und interessiert man sich nur für die Beträge der Ströme, läßt sich ein einfacherer Weg wählen. Für die Gesamtleistung in einem symmetrischen Verbraucher gilt: P 3 ] UL ] IL ] cosŒ Bei einem ohmschen Verbraucher ist Œ = 0°, d.h. cos Œ = 1. Daher gilt im vorliegenden Fall: P 3 ] U L ] IL Daraus berechnet sich der Leiterstrom zu: Pges 3600 V 5,2 A IL 3 ] UL 3 ] 400 V Aus Symmetriegründen ist also I1 = I2 = I3 = 5,2 A. Zweite Möglichkeit: Bei einem symmetrischen Verbraucher gilt: IL 3 ] IStr 3 ] 3 A 5,2 A c) Berechnung der Widerstände: 1) nach dem ohmschen Gesetz: U 400 V R Str 133,3 Ω IStr 3A 2) über die Leistung: U 2Str PStr R v R U 2Str PStr (400 V)2 133,3 Ω 1200 W oder: PStr I 2Str ] R v R PStr I 2Str 1200 W (3 A)2 133,3 Ω ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 2.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 2. Aufgabe R1= 110 Ω R2 = 100 Ω R3 = 60 Ω XL = 80 Ω XC = - 90 Ω UN = UL = U12 = U23 = U31 = 400 V Es handelt sich um einen unsymmetrischen Verbraucher in Y-∆-Schaltung. Der Verbrauchersternpunkt ist mit dem Generatorsternpunkt (Netzsternpunkt) verbunden. Damit liegen die einzelnen Verbraucherstränge an den Sternspannungen des Netzes und es gilt: U1N U2N U3N 230 V Für die Rechnung müssen die Phasenlagen der Spannungen bekannt sein. Wählt man U1N als Bezugsgröße und legt U1N in die reelle Achse, ergibt sich nebenstehendes Zeigerbild der Sternspannungen: Damit gilt für die Sternspannungen: U1N 230 V ] e j0° U2N 230 V ] e j240° 230 V ] e j120° U3N 230 V ] e j120° 230 V ] e j240° XL und R2 werden vom selben Strom durchflossen, liegen also in Reihe. XC und R3 liegen an der gleichen Spannung, sind also parallel geschaltet. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 2.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Die Berechnung der Ströme erfolgt mit dem ohmschen Gesetz in komplexer Form: U I]Z Bestimmung von I1: U 230 V ] e j0° I1 1N 2,09 A ] e j0° (2,09 j0) A ZR 110Ω Bestimmung von I2: U I2 2N Z2 Berechung von Z2: Z2 R2 jXL (100 j80)Ω (100 Ω)2 (80 Ω)2 128,06 Ω Damit wird Z2: |Z2| Z2 2 2 R2 XL 2 2 (100 Ω) (80 Ω) ] e j arctan 80 100 128,06 Ω ] e j38,66° Der Strom I2 berechnet soch wie folgt: 230 V ] e j240° 230 V I2 e j(240° 38,66°) 38,66° 128,06 Ω 128,06 Ω ] e I2 1,80 A ] e j201,34° 1,80 A ] e j158,66° (1,68j 0,66) A Bestimmung von I3: U I3 3N Z3 Berechung von Z3: j R3 XC 1 1 Z3 1 1 jXC R3 R3 jXC R3 jXC j R3 XC Für die Berechnung von Betrag und Winkel muß Z3 in Real) und Imaginärteil aufgespalten werde. Dazu muß der Nenner reell gemacht werden. jR3 XC jR3 XC ] (R3 jXC) jR3 XC ] (R3 jXC) Z3 2 2 R3 jXC (R3 jXC) ] (R3 jXC) R3 XC 2 Z3 2 R3 XC jR3 XC 2 2 R3 XC 2 R3 XC 2 2 R3 XC 2 j R3 XC 2 2 R3 XC (Realteil) j ] (Imaginärteil) Mit den gegebenen Zahlenwerten ergibt sich: Z3 (41,5 j27,7) Ω 50 Ω ] e j33,72° ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 2.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ Der Strom berechnet sich dann zu: 230 V ] e j120° 230 V j(120° 33,72°) I3 ]e 4,6 A ] e j153,72° ( 4,12 j2,04) A j33,72° 50 Ω 50 Ω ] e Eine andere Möglichkeit zur Berechung von I3: Bestimmung der Teilströme I3R und I3C und Zusammenfassung nach dem Knotenpunktsgesetz: I3 I3R I3C I3R I3C U3N R3 U3N jXC 230 V ] e j120° 60 Ω ] e j0° 3,83 A ] e j120° ( 1,92 j3,32) A 230 V ] e j120° 90 Ω ] e j90° 2,56 A ] e j210° ( 2,22 j1,11) A I3 I3R I3C ( 1,92 2,22 j3,32 j1,28) A ( 4,14 j2,04) A 4,62 A ] e j153,77° Bestimmung vom IN: I N I1 I2 I3 (2,09 j0) A ( 1,68 j0,66) A ( 4,12 j2,04) A Real- und Imaginärteile getrennt zusammenfassen. I N (2,09 1,68 4,12) A j (0 0,66 2,04) I N ( 3,71 j1,38) A 3,96 A ] e j159,6° Bei der Umrechung in die Euler'sche Form Lage des Zeigers in der komplexen Ebene beachten! ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 3.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 3. Aufgabe Zu berechnen sind jeweils UE, IM und UB. 1) Ohne Schutzerdung RS nicht vorhanden, damit ist IF = 0. IM UN R L RM R Ü RB 230 V 65,62 mA (3 3000 500 2)Ω IM > 50 mA, damit besteht Lebensgefahr. Ein Auslösen der vorgeschalteten Sicherung erfolgt nicht. UB IM ] RM 65,62 ] 103 A ] 3000 Ω 197 V UE IM ] (RM RÜ) 65,62 ] 103 A ] (3000 Ω 500 Ω) 229,67 V 2) Mit “schlechter” Schutzerdung (RS = 30Ω): Zunächst die aus RM+RÜ und RS bestehende Parallelschaltung zu einem Ersatzwiderstand RE zusammenfassen und den Gesamtstrom I berechnen. RE (RM RÜ) ||RS (RM RÜ) ] RS R M RÜ R S 3500 Ω ] 30 Ω 29,75 Ω 3530 Ω (KR) ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 3.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Damit wird: I UN RL R E RB 230 V 6,57 A (3 29,75 2) Ω (Sicherung löst nicht aus) UE I ] RE 6,57 A ] 29,75 Ω 195,46 V UE IM R M RÜ 195,46 V 55,84 mA 3500 Ω (Lebensgefahr) IM > 50 mA, damit besteht immer noch Lebensgefahr UB IM ] RM 55,84 ] 103 A ] 3000 Ω 167,52 V (Lebensgefahr) 3) Mit vorschriftsmäßiger Erdung ( RS = 1,6 Ω): (gleiches Schaltbild wie unter 2) 3500 Ω ] 1,6 Ω RE 1,6 Ω 3501,6 Ω Damit wird: I UN RL R E RB 230 V 34,85 A (3,5 ] IN der Sicherung) (3 1,6 2) Ω Der Sicherungstyp muß so ausgewählt werden, daß ein Auslösen innerhalb von 200 ms gewährleistet ist. Die Z-Sicherung erfüllt diese Anforderung (tausl. < 15 ms), G- und K- Sicherungen lösen erst nach 10 s bzw. 20 s aus. UE I ] RE 34,85 A ] 1,6 Ω 55,76 V IM UE R M RÜ 55,76 V 15,93 mA 3500 Ω (für kurze Zeit ertragbar) UB IM ] RM 15,93 ] 103 A ] 3000 Ω 47,79 V ( < UB zul. 50 V ) 4) Unvollkommener Gehäuseschluß (RK = 10 Ω): (wirkt wie ein um R K erhöhter Leitungswiderstand) RE 1,6 Ω ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 3.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ I UN RL R K RE R B 230 V 13,86 A (3 10 1,6 2) Ω Sicherung löst erst nach längerer Zeit aus. UE I ] RE 13,86 A ] 1,6 Ω 22,18 V IM UE R M RÜ 22,18 V 6,34 mA 3500 Ω (ungefährlich) UB IM] RM 6,34 ] 103 A ] 3000 Ω 19,02 V (ungefährlich) Diese Fehlersituation kann als ungefährlich angesehen werden obwohl die Sicherung erst nach längerer Zeit auslöst (Z-Charakteristik: tausl K 5 Minuten). Nach einer Reaktionszeit von 300 ms ist jedoch das Loslassen möglich. 5) Für RBSQ liegt ein IT-Netz vor. Beim ersten Fehler wird das bis dahin potentialfreie Netz an der Fehlerstelle geerdet (das Potential der fehlerbehafteten Phase nimmt Erdpotential an). Ein Fehlerstrom fließt (bei vernachlässigten Erdkapazitäten) nicht, und daher entsteht auch keine Berührspanung. Wichtig ist, daß diese Fehlersituation erkannt wird (z. B. durch Isolationswächter), da bei einem evtl. auftretenden zweiten Fehler in einer anderen Phase Berührungsgefahr vorliegt. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 4.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 4. Aufgabe Eine Funktion y = f(x) ist periodisch, wenn gilt: y(x) = y(x ± n]2π) für beliebiges x und ganzzahliges n Bei einer Zeitfunktion y = f(t) gilt entsprechend: y(t) = y(t ± n]T) Jede beliebige periodische Funktion kann nach Fourier dargestellt werden, als eine unendliche Summe harmonischer sinusoidaler Funktionen zuzüglich einer Konstanten: Fourier-Synthese Q y a0 ˆ any ] cos (ny x) bny ] sin (ny x) ny 1 Q a0 ˆ cny ] cos (ny x αny) ny 1 mit cny a0: ν = 1: ν > 1: 2 2 any b ny; αny arctan bny any Gleichanteil oder arithmetischer Mittelwert Grundschwingung, 1. Harmonische, 1. Teilschwingung ν. Harmonische, (ν - 1). Oberschwingung Fourier-Analyse (Bestimmung der Koeffizienten): 1 a0 y 2π any bny 1 π 1 π x0 2 π ‹ f (x) d x (beliebiges x0) x0 x0 2 π ‹ f (x) ] cos (ny x) d x x0 x0 2 π ‹ f (x) ] sin (ny x) d x x0 Die Koeffizienten aν, bν nehmen i. a. mit steigendem ν stark ab, so daß die unendliche Summe häufig nach wenigen Gliedern vereinfachend abgebrochen werden kann. Spezialfälle: a0 = 0: a0 £ 0: y(x) = y(- x): f(x) ist eine reine Wechselgröße f(x) ist eine Mischgröße f(x) ist eine gerade Funktion (wie cos), daher bν = 0 (keine Sinus-Glieder) ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 4.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ f(x) ist eine ungerade Funktion (wie sin), daher aν = 0 (keine Cosinus-Glieder) f(x) ist eine alternierende Funktion. Für gerade ν folgt: aν = bν = cν = 0 (nur ungerade Oberschwingungen). y(x) = - y(- x): y(x) = - y(x + π): Analytische Beschreibung der gegebenen periodischen Funktion im ausgewählten Intervall [-π,π] Für -π @ x @ π gilt: A A y f(x) ]x 2 2π Probe: x 0 v f(x) A 2 x π v f(x) 0 x π v f(x) A Fourier-Analyse der Funktion: Berechnung von a0 (zeitlicher Mittlewert): π 1 f(x)dx 2π a0 y π π 1 2π π A A ]x dx 2 2π π 1 A A 2 ]x ]x 2π 2 4π 1 A A 2 A A 2 ]π ]π ]π ]π 2π 2 4π 2 4π a0 1 A ]A]π 2π 2 π (auch direkt aus der Zeitfunktion erkennbar) Berechnung der Koeffizienten aν (cos-Glieder): π any 1 π π A A A ] x cos(ny x) d x 2 2π 2π π π cos(ny x) d x π A 2 π2 x cos(ny x) d x π ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 4.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ π A 1 sin(ny x) 2 π ny A A sin(ny π) sin( ny π) cos(ny π) ny π sin(ny π) cos( ny π) ny π sin( ny π) 2 π ny 2 π2 ny 2 π 1 π A 2 π2 ny 2 cos(ny x) x sin(ny x) ny π mit sin(±νπ) = 0 und cos(α) = cos(-α) (wegen gerader Funktion) folgt: A any cos(ny π) cos(ny π) 0 2 π2 ny 2 Dies entspricht der Tatsache, daß der Wechselanteil von y = f(x) eine ungerade Funktion ist! Berechnung der Koeffizienten bν (sin-Glieder): π 1 π bny A A ] x sin(ny x) d x 2 2π π π A 2π π sin(ny x) d x π A 2 π2 π x sin(ny x) d x π A 1 cos(ny x) 2 π ny A cos(ny π) sin( ny π) 2 π ny A 2 π2 ny 2 A 2 π ny 2 bny a0 £ 0 aν L 0 (ν > 1) bν £ 0 2 π A 1 2 π2 ny 2 sin(ny x) x cos(ny x) ny π π sin(ny π) ny π cos(ny π) sin( ny π) ny π cos( ny π) ny π cos(ny π) ny π cos(ny π) A cos(ny π) ny π v Gleich- und überlagerter Wechselanteil v Wechselanteil ist ungerade Funktion [f~(x) = - f~(x)] v Wechselanteil ist nicht alternierend, sonst wäre für ν gerade: bν = 0 ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Seite 4.4 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ bny A cos(ny π) ny π A ( 1)ny 1 ny π ny gerade v cos(nyπ) 1 ny ungerade v cos(nyπ) 1 ny gerade v ( 1)ny 1 1 ny ungerade v ( 1)ny 1 1 v ( 1)ny 1 cos(ny π) Damit ergeben sich die Koeffizienten der ersten drei Harmonischen zu: A A b1 ( 1)2 0,32 A π π b2 A A ( 1)3 0,16 A 2π 2π b3 A A ( 1)4 0,11 A 3π 3π Fourier-Synthese aus dem Gleichanteil und der ersten drei Hamonischen: a) Grafische Lösung: y A Synthese y = f(x) A/2 (Gleichanteil) 3. Harmonische 0 x 2. Harmonische 1. Harmonische ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 4.5 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ b) Rechnerische Lösung: v f (x) A A 1 1 sin x sin 2 x sin 3 x ] ] ] 2 π 2 3 Q A A 2 π ( 1)ny 1 ] ny 1 1 sin ny x ny Probe des Ergebnisses für ν = 1 bis 3 f(0) A A 1 1 sin 0 sin 0 sin 0 2 π 2 3 f(π) A A 1 1 sin π sin 2 π sin 3 π 2 π 2 3 A A 000 2 π A 2 (stimmt!) A 2 Ergebnis an der Stelle x = π entspricht dem Mittelwert des links- und rechtsseitigen Grenzwertes. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 09.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 5.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 5. Aufgabe Schaltsymbol “Diode”: UD = UAK > 0: UD = UAK < 0: RD v 0 RD v Q Durchlaß-Richtung (Pfeilrichtung) Sperr-Richtung a) b) Bild 2: gegebene Schaltung Bild 3: Zeitdiagramm ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 5.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ 1. 0 @ ωt @ π: u(t) A 0 (rot): Dioden 1 und 3 werden in Durchlaß-Richtung betrieben: Dioden 2 und 4 werden in Sperr-Richtung betrieben: Maschen-Umlauf über leitende Dioden: U1 = U3 = 0 I2 = I4 = 0 -U + U1 + Ud + U3 = 0 => Ud = Id]R = U (I = U/R) Id = U/R = I = I1 = I3 Innere Masche (Bild 2a): Äußere Masche (Bild 2a): 2. π @ ωt @ 2π: (grün) - U + U1 - U2 = 0 - U - U4 + U3 = 0 vU2 = - U vU4 = - U (RD2 = RD4 S Q) (grün gestrichelt) U2 = U4 = 0 I1 = I3 = 0 (grün gestrichelt) u(t) @ 0 (blau): Dioden 2 und 4 werden in Durchlaß-Richtung betrieben: Dioden 1 und 3 werden in Sperr-Richtung betrieben: -U - U4 - Ud - U2 = 0 => Ud = Id]R = -U Maschen-Umlauf: Id = -U/R = -I = +I2 = +I4 Innere Masche (Bild 2a): Äußere Masche (Bild 2a): -U + U1 - U2 = 0 -U - U4 + U3 = 0 vU1 = + U vU3 = + U (I = U/R) (RD1 = RD3 S Q) (grün) 2. Gleichrichtwert der Gleichspannung: tx T |U | 1 T Œx 2 π |u (t)|d t tx 1 2π |u (x)|d x Œx Substitution: x = ωt t = 0 v ωt = 0 = x t = T v ωt = 2π = x Beschreibung der Funktion: 0 @ ω t @ π: ud(t) Û ] sin (ω t) π @ ω t @ 2 π: ud(t) Û ] sin (ω t) Die Spannung ud(t) ist immer positiv v |U d| U d (Gleichrichtwert / arithmetischer Mittlelwert) ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 5.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ Die Funktion ist bereits nach π periodisch, so daß das Integral verkürzt werden kann: π |U d | U d 1 π Û sin x d x Û cos x π π 0 0 Û 2 Û 11 0,64 Û π π Effektivwert: tx T 1 T U Œx 2 π u 2(t) d t 1 2π tx u 2(x) d x Œx Hier (wegen der Periodizität nach π): π 1 (Û sin x)2 d x π Ud 0 2 Ud 2 Û 1 1 x sin (2 x) π 2 4 0 2 Û 1 1 π sin (2 π) 0 sin 0 2π 2 4 2 Ud Û 2 v Ud Û 2 π 2 0,71 Û Effektivwerte des Sinus und des gleichgerichteten Sinus sind gleich: Wegen Quadrierung der Spannungsfunktion! U |U | 1,11 (Formfaktor) ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 6.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 6. Aufgabe PN 5000 VA ü U1 U2 400 V 4 100 V f 50 Hz A 80 cm 2 1) Idealer Trafo d.h. keine Streung und der ohmsche Widerstand der Wicklung wird zunächst vernachlässigt. Bestimmung der Windungszahlen für B̂ 1 T 1 Vs/m 2 Die angelegte Spannung u1 ist sinusförmig, damit sind der Strom i1 und der Fluß Φ ebenfalls sinusförmig. Φ(t) Φ̂ ] sin(ω t) Anwendung des Induktionsgesetzes: d Φ(t) ui(t) N ] dt Mit dem vorausgesetzten sinusförmigen Verlauf des Flusses ergibt sich: ui(t) N ] ω ] Φ̂ cos(ω t) bzw. ui(t) N ] 2 π f ] Φ̂ cos(ω t); Û N ] 2 π f ] Φ̂ Daraus ergibt sich der Effektivwert der induzierten Wechselspannung: N ] 2 π f ] Φ̂ 2π ] N ] f ] Φ̂ Ueff 2 2 Ueff 4,44 ] f ] N ] Φ̂ ( Trafoentwurfsgleichung) Die Trafoentwurfsgleichung gibt allso das Induktionsgesetz für sinusförmige Größen wieder. Für den Zusammenhang zwischen Fluß und Induktion gilt: Φ B]A bzw. Φ̂ B̂ ] A ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 6.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Die angelegte Netzspannung U1 ist gleich der Induktionsspannung in der Spule 1 (für R1 = Xσ1 = 0), d.h. U1 4,44 ] f ] N1 ] Φ̂ 4,44 ] f ] N1 ] B̂ ] A aufgelöst nach der Windungszahl N1 ergibt sich: U1 N1 4,44 ] f ] B̂ ] A N1 400 V ] m 2 4,44 ] 50 s 1 ] 1 Vs ] 80 ] 104 H m 2 N1 225 225,23 ( nur ganze Zahlen möglich ) N2 ließe sich analog dazu berechnen, ergibt sich aber einfacher aus dem Übersetzungsverhältnis. ü N2 N1 N2 N1 ü U1 U2 400 V 4 100 V 225 56,25 4 N2 56 2) Berechnung der Primär) und Sekundärströme Bei einem Trafo wird als Leistung immer die Scheinleistung angegeben PN U1N ] I1N U2N ] I2N I1N PN U1N 5000 VA 12,5 A 400 V I2N läßt sich auch über das Übersetzungsverhältnis berechnen: I2N I1N ] ü 12,5 A ] 225 50,22 A 56 ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 6.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 3) Berechnung der Leiterquerschnitte für konstante Stromdichte S I A Stromdichte Stromstärke Fläche zugelassen hier: S = 2,5 A/mm2 A1 A2 I1N S I2N S 12,5 A mm 2 5,0 mm 2 2,5 A 50,22 A mm 2 20 mm 2 2,5 A Im Allgemeinen ergeben sich hier ideale Querschnitte, die man nicht unbedingt kaufen kann. In der Praxis wird der nächstgrößere Normquerschnitt verwendet. Die weitere Rechnung verwendet aber die hier berechneten Querschnitte. 4) Berechnung der Wicklungswiderstände Im vereinfachten Ersatzschaltbild werden (für Belastungen in der Größenordnung der Nennleistung) der Eisenverlustwiderstand RFe und die Hauptinduktivität Xh weggelassen. Die Größen der Sekundärseite werden auf die Primärseite umgerechnet. Für die Umrechnung gilt: R2 ü 2 ] R2 ; U2 ü ] U2 ; R1 N1 ] l m A1 ] κ Xσ2 ü ] Xσ2 225 ] 0,55 m ] Ω ] mm 2 5,0 mm 2 ] 57 m 0,434 Ω ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 6.4 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ R2 N2 ] l m A2 ] κ 56 ] 0,55 m ] Ω ] mm 2 20 mm 2 ] 57 m 0,027 Ω R2 ü 2 ] R2 42 ] 0,027 Ω 0,432 Ω R1 R2 0,866 Ω Bei gleicher Stromdichte und Nennleistung ergeben sich die beiden auf eine Seite bezogenen Wicklungswiderstände gleich groß ( R1 = R2' ). 5) Berechnung von ŒK und UK ŒK ist der Phasenwinkel zwischen Strom und Spannung bei kurzgeschlossenen Sekundärklemmen. Ersatzschaltbild bei Kurzschluß: laut Aufgabenstellung gilt: Xσ = 2R. ŒK arctan Xσ R arctan 2R arctan 2 63,4° R Z K R jXσ (0,866 j1,732) Ω 1,94 Ω ] e j63,4° Zum Begriff der Kurzschlußspannung: Bei kurzgeschlossener Sekundärseite wird U1, von Null ausgehend, so lange gesteigert, bis der Primärstrom seinen Nennwert erreicht hat. Die dann anliegende Spannung ist die (absolute) Kurzschlußspannung. U1K I1N ] (R jXσ) I1N ] Z K U1K 12,5 A ] 0,8662 1,7322 12,5 A ] 1,94 Ω 24,25 V ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 6.5 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ Das ist gleichzeitig der (betragsmäßige) Spannungsabfall zwischen U1 und U2' bei Nennstrom. Relative Kurzschlußspannung: u1K U1K U1N 24,25 V 0,06 0,06 ] 100 % 6 % 400 V Zeigerbild: (normales Zeigerbild einer R)L)Reihenschaltung) 6) Kurzschlußstrom bei Nennspannung I1K U1N ZK 400 V 0,8662 1,7322 oder mit u1K I1K U1N ZK U1K U1K u1K ] ZK I1N u1K 400 V 206,19 A 1,94 Ω U1N d.h. U1N U1K u1K 12,5 A 208,33 A 0,06 Der Dauerkurzschlußstrom läßt sich also auch aus dem Nennstrom und der relativen Kurzschlußspannung berechnen. Je größer die relative Kurzschlußspannung ist, desto geringer ist der Kurzschlußstrom, umso größer sind allerdings auch die Spannungsänderungen bei Lastschwankungen. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 6.6 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ 7) Anschluß eines Kondensators mit R = 0,866 Ω und Xσ = 1,732 Ω Der im Kreis wirksame Gesamtwiderstand ist: Z R jXσ j ωC R jXσ jXC R j(Xσ XC) Für den Betrag gilt: Z R 2 (Xσ XC)2 U1N I1N 400 V 32 Ω 12,5 A XC Xσ± R 2 Z 2 XC 1,732 Ω ± 322 0,8662 Ω 1,732 Ω ± 32 Ω XC 33,73 Ω (nur negative Wurzel sinnvoll, da XC < 0) Damit berechnet sich die Spannung U2' zu: U2 I1N ] |XC| 12,5 A ] 33,732 Ω 421,65 V U2 U2 ü 421,65 V 105,41 V > U2N 4 Spannungsüberhöhung durch Kondensator! (Kapazitive Spannungsüberhöhung) ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 6.7 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ XC 2 ü ] XC damit wird XC XC 33,73 Ω ü 42 1 1 1 XC damit wird C ωC ω XC 2 π f ] XC C 1 2 π 50 s 1 ] ( 2,11 Ω) 2 2,11 Ω 1,51 ] 103 F Zeigerdiagramm (nicht maßstäblich) Am einfachsten von der Sekundärseite aus zu konstruieren. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 7.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 7. Aufgabe Der ideale Transformator ist verlustfrei! Daten: N1 = 1000, P = 10 kW R = 100 Ω, U1 = 230 V, f = 50 Hz 1. Berechnung der Windungszahl N2: Dazu wird zunächst die benötigte Sekundärspannung bestimmt. 2 U2 aus P folgt: U2 P ] R 10000 W] 100 Ω 1000 V R Aus dem Übersetzungsverhältnis ergibt sich die Windungszahl. N1 U N ]U 1000 ] 1000 V 1 damit wird: N2 1 2 4347,83 N2 U2 U1 230 V Nur ganzzahlige Windungszahlen sind möglich, daher runden. N2 4348 2. Berechnung des primärseitig wirkenden Widerstandes: Die primär aufgenommene Leistung muß bei verlustlosem Transformator genauso groß wie die sekundär abgegebene Leistung sein. Daraus ergibt sich der auf die Primärseite umgerechnete Sekundärwiderstand. 2 2 2 U1 U2 U1 damit wird R2 ] R2 ü 2 ] R2 ´ 2 R R2 U2 2 Mit eingesetzten Zahlenwerten: (230 V)2 R2 ] 100 Ω 5,29 Ω (1000 V)2 3. Leistungsaufnahme bei 60 Hz bzw. bei 0 Hz (Gleichspannung): 1) f = 60 Hz (Verlust- und streufreier Transformator) Wie man aus der Trafoentwurfsgleichung erkennen kann, wird bei konstantem U1 mit steigender Frequenz der Fluß kleiner. U1 4,44 ] N1 ] f ] Φ̂ Φ̂ U1 4,44 ] N1] f J 1 f ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 7.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Für die Sekundärseite folgt: U2 4,44 ] N2 ] f ] Φ̂ 4,44 ] N2 ] f ] U2 U1 4,44 ] N1] f N2 N1 ] U1 1 ] U £f ( f ) ü 1 Das Übersetzungsverhältnis ist unabhängig von der Frequenz! Aus dem Ersatzschaltbild ist erkenntlich, daß lediglich der Magnetisierungsstrom Iµ wegen des proportional mit der Frequenz erhöhten Blindwiderstandes Xh sinkt, die Spannung U2' bleibt aber unverändert. Da bei steigender Frequenz sowohl der Fluß als auch die Magnetisierungsstrom sinkt, ist eine Frequenzerhöhung im allgemeinen für einen Transformator zulässig, eine Frequenzerniedrigung jedoch nicht. 2) f = 0 Hz (Gleichspannung) Bei f = 0 Hz stellt die Hauptinduktivität im eingeschwungenen Zustand einen Kurzschluß dar, damit wird U2´ = 0. Ein Trafo funktioniert nicht mit Gleichspannung! Berücksichtigt man die Übergangsvorgänge beim Einschalten, so ergeben sich bei einem realen Trafo (mit verlustbehafteten Spulen) die folgenden Verhältnisse: Der Strom i(t) steigt nach dem Anlegen der Gleichspannung nach einer e)Funktion an und erreicht nach etwa 3 bis 5 Zeitkonstanten T = L/R den stationären Endwert U/R. Der Fluß Φ ist dem Strom proportional. Mit dem Erreichen des stationären Endwertes wird daher die Flußänderung Null und damit auch die in der Spule 2 induzierte Spannung. ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 7.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ Betrachtet man jedoch den idealen Transformator (ohne ohmschen Wicklungswiderstand), so ergibt sich folgendes: Für die induzierte Spannung der Spule 1, die gleich der angelegten (Gleich-)Spannung ist, gilt: d i(t) d Φ (t) U1 Lh ] N1 ] dt dt Damit ergibt sich der Strom zu: U1 U1 U dt ] dt 1 ]t i L L L Und entsprechend der Fluß zu: U1 U U Φ dt 1 dt 1 ]t N1 N1 N1 Strom i(t) und Fluß Φ(t) steigen also linear mit der Zeit an, d.h. die Flußänderung ist konstant und damit auch die in der Spule 2 induzierte Spannung U2. Die in der Spule 2 induzierte Spannung U2 ergibt sich zu U2 N2 ] dΦ d U N2 ] ] 1 ] t dt d t N2 Die Sekundärspannung ergibt sich demnach unabhängig von der Zeit (Gleichspannung). N U2 2 ] U1 £ f ( f ) N1 Dies gilt jedoch nur für einen idealen Transformator, bei dem R1 = R2 = 0 und der magnetische Widerstand im Eisen unabhängig von der Flußdichte ist (keine Sättigung). Beim realen Transformator steigen Magnetisierungsstrom und Fluß, wie oben gezeigt, nicht linear sondern entsprechend einer e-Funktion an, so daß die Sekundärspannung nicht konstant ist, sondern exponentiell abfällt. Im Einschaltaugenblick ergibt sich jedoch auch beim realen Transformator bei primärer Gleichspannung die Sekundärspannung direkt aus dem Übersetzungsverhältnis. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 8.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 8. Aufgabe ü = 200/40 f = 50 Hz Leerlaufversuch: I10 = 0,5 A; PW0 = 0 W Lastversuch: I1 = 4 A; PW = 800 W Laut Aufgabenstellung soll der Trafo keine Verluste und keine Streuung haben. Damit entfallen die ohmschen Widerstände R1, R2' und RFe sowie die Streuinduktivitäten Xσ1 und Xσ2'. Daraus ergibt sich als vereinfachtes Ersatzschaltbild: Aus dem Leerlaufversuch läßt sich Xh bestimmen. Xh U1 I0 200 V 400 Ω 0,5 A PW = 0, da keine Eisenverluste entstehen (RFe v Q) Lh Xh ω Xh 2πf 400 Ω 2 π ] 50 s 1 1,27 H ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 8.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Aus dem Lastversuch ergibt sich folgendes: PS U1 ] I1 200 V ] 4 A 800 VA PW 800 W cos Œ PW PS (gemessen) 800 W 1 800 VA Trafo und Last zusammen stellen also einen reinen Wirkwiderstand dar. Die Hauptinduktivität Lh wird demnach durch ZL kompensiert, d.h. ZL muß einen kapazitiven Anteil haben. Da außerdem Wirkleistung aufgenommen wird, muß auch ein ohmscher Anteil vorhanden sein. Zunächst wird eine Parallelschaltung von RP und CP der Last angenommen. Wie aus dem Zeigerdiagramm bei Last erkennbar ist, wird der induktive Strom der Hauptinduktivität durch einen genau gegenphasigen kapazitiven Stromanteil der Last kompensiert. Die Wirkleistung wird nur in RP' umgesetzt. 2 PW U1 2 damit wird: RP RP U1 PW ( 200 V )2 50 Ω 800 W Damit durch den Kondensator der gleiche Strom wie durch die Spule fließt, bzw. damit der Kondensator die gleiche Blindleistung abgibt, die die Spule aufnimmt, müssen Induktivität und Kapazität betragsmäßig den gleichen Widerstand haben. XCP Xh 400 Ω Umrechnung auf die Sekundärseite: RP 40 200 2 ] RL 2 Ω; XCP 40 200 2 ] XC 16 Ω ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 8.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ CP 1 200 my F ω XC Ermittlung einer entsprechenden Reihenschaltung (CR + RR): Berechnung des komplexen Leitwertes aus der Parallelschaltung: Y2 GP j BCP (GP 1 0,55; RP BCP ω C P 1 62,5 mS ) XCP (0,5 j 62,5 ] 10 3) S) 0,504 S ] e j 7,1° Der Kehrwert des komplexen Leitwertes ergibt die komplexe Impedanz: Z2 1 1,985 Ω ] e j 7,1° Y2 (1,969 j 0,246) Ω RR j XCR Daraus lassen sich direkt die Widerstandswerte einer äquivalenten R-C-Reihenschaltng berechnen: RR 1,969 Ω; XCR 0,246 Ω; CR 1 12,9 mF ω XCR ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 9.1 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ 9. Aufgabe Drehstromtransformator: PN = 400 kVA; P0 = 2 kW; uk = 4,2%; ü=30 kV/400 V YY f = 50 Hz; cosŒ0 = 0,2; Œk=70b Bei symmetrischen Primär- und Sekundärspannungen sowie symmetrischem Aufbau des Transformators reicht es, ein einphasiges Ersatzschaltbild (ESB) zu betrachten. 1. Leerlauf Der Leerlaufstrom ist im Vergleich zum Nennstrom sehr klein. Daher können die Streublindwiderstände und die ohmschen Leitungsverluste (ohmsche Widerstände) vernachlässigt werden. Die bei ü angegebenen Spannungen sind Leiterspannungen! Die angegebenen Leistungen sind dieGesamtleistungen, d.h. die Leistungen aller drei Phasen. Einpoliges Ersatzschatbild An der Primärseite des Einpoligen ESB liegt die Spannung 30 kV U1, Str 3 17,3 kV (Sternspannung) Für die gesamte aufgenommene Leistung im Leerlauf gilt: 2 P0 3 ] UStr RFe 2 RFe U1 P0 3] U1 2 2 2 U1 U1 1 ] 3] 3 RFe RFe 3 RFe (30 kV)2 450 k Ω 2 kW Rv verkörpert als ESB-Element die Hysterese- und Wirbelstromverluste im Eisenkern des Trafos. Auf Grund der Beziehung: U=4,44]N]f]B]A werden im Eisen Spannungen induziert, die Ströme zur Folge haben, welche das Magnetfeld schwächen (Wirbelströme). Damit entstehen Verluste. Zur Unterdrückung der Wirbelstromverluste wird der Eisenkern daher aus gegeneinander isolierten Eisenblechen aufgebaut. In jeder Periode wird zur Ummagnetisierung des Eisens eine Verlustenergie benötigt, die proportional der von der Hystereseschleife umschlossenen Fläche ist. ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 9.2 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Zeigerbild im Leerlauf: Imy tan Œ0 Xh Lh RFe tan Œ0 Xh ω IFe U1 Str / Xh U1 Str / RFe RFe Xh 450 k Ω 91,86 k Ω tan (arccos 0,2) Xh 2πf 91860 Ω 2 π 50 s 1 Zeigerbild für den Leerlauf 292,4 H 2. Kurzschluß Beim Kurzschlußversuch wird der Trafo mit Nennstrom betrieben, d.h. die Primärspannung wird soweit verringert, daß trotz kurzgeschlossener Sekundärspulen nur Nennstrom fließt. Diese (absolute) Kurzschlußspannung berechnet sich am einfachsten aus der relativen Kurzschlußspannung. Die anzulegenden Sternspannung ergibt sich zu: U1kY U1Y ] uk 17,3 kV ] 0,042 726,6 V Im Kurzschluß kann der Leerlaufstrom gegenüber dem Nennstrom vernachlässigt werden, damit ergibt sich ein vereinfachtes Ersatzschaltbild. Ersatzschaltbild (mit Vereinfachung) für den Kurzschluß Die weiteren Vereinfachungen ergeben sich aus der Annahme: R1 = R2' und Xσ1 = Xσ2' mit ZK = R +jXσ . Der Nennstrom läßt sich aus den angegebenen Leistungen berechnen: PN I1N 3 ] U1 ] I1N PN 3 ] U1N (Leiterwerte!) 400 kVA 3 ] 30 kV 7,7 A ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Seite 9.3 Lösungen zu Übungsaufgaben __________________________________________________________________________________ mit UR = U1kY]cosŒ UXσ = U1kY]sinŒ Œk = 70b; cosŒk = 0,34; sinŒk = 0,94 ergeben sich: R UR Ik U1k ] cos Œk Ik 726,6 V ] 0,34 32,12 Ω 7,7 A Zeigerdiagramm für den Kurzschluß R1 R2 16,06 Ω Xσ UX σ IK U1k ] sin Œ Ik 726,6 V ] 0,94 88,8 Ω 7,7 A Xσ 1 Xσ 2 44,4 Ω oder: ZK U1K IK 726,6 V 94,48 Ω 7,7 A R = ZK]cosŒ = 94,48Ω]0,34 = 32,12 Ω Xσ = ZK]sinŒ = 84,48Ω]0,94 = 88,81 Ω 3. Wirkungsgrad bei PSN und cosŒ = 0,8 Wirkungsgrad: η Pab Pzu Wirkleistungen! Mit Pzu Pab Pv Der cosŒ = 0,8 ist vom Verbraucher vorgegeben! Pab PSN ] cos Œ 400 ] 103 VA ] 0,8 320 kW Bestimmung der Verluste: Leerlaufverlust: P0 = 2 kW; immer vorhanden, lastunabhängig. Kupferverluste: (Stromwärmeverluste) lastabhängig! 2 PCu 3 ] I1N ] R 3 ] (7,7 A)2 ] 33,12 Ω 5,713 kW ________________________________________________________________________________ SS 97 Institut für Elektrische Energietechnik Wh 10.09.99 Seite 9.4 Grundlagen der Elektrotechnik II (S8801) Lösungen zu Übungsaufgaben ___________________________________________________________________________________ Gesamtverluste: Pv ges P0 PCu 2,0 kW 5,713 kW 7,713 kW Damit wird der Wirkungsgrad: η Pab Pab Pv ] 100 % 320 kW ] 100 % 97,7 % 320 kW 7,713 kW ________________________________________________________________________________ Institut für Elektrische Energietechnik SS 97 Wh 10.09.99