Übungen zur Physik IV SS 2005 Blatt 8 1) Chemische Orbitale Der Winkelanteil der Wasserstoff-Eigenfunktionen ist durch die Kugelflächenfunktionen Ylm (ϑ , ϕ ) gegeben, welche gleichzeitig Eigenfunktionen des Drehimpulsoperators sind. Im feldfreien Fall sind die m-Unterzustände entartet und somit auch jede Superposition von Eigenfunktionen eine zeitunabhängige Lösung. Betrachten Sie die folgenden Funktionen. Y1x (ϑ , ϕ ) = 1 2 i [Y11 (ϑ , ϕ ) − Y1−1 (ϑ , ϕ )] [Y11 (ϑ , ϕ ) + Y1−1 (ϑ , ϕ )] 2 Skizzieren Sie die Winkelabhängigkeit dieser Funktionen. Welche Gestalt haben sie in kartesischen Koordinaten? Deuten Sie die zugehörige Dichteverteilung. Vergleichen Sie mit Y10 (ϑ , ϕ ) ) und geben Sie eine Definition für Y1z (ϑ , ϕ ) an. Y1 y (ϑ , ϕ ) = 2) Polarisiertes Licht Zeigen Sie wie linear polarisiertes Licht, dessen elektrischer Feldvektor entlang der Winkelhalbierenden zwischen der x- und der y-Achse schwingt, in die Polarisationskomponenten π (Polarisation entlang z), +σ (rechts-zirkular in x-y-Ebene) und −σ (linkszirkular in x-y-Ebene) zerlegt werden kann. 3) Einstein-de-Haas-Effekt Der Drehimpuls des Elektrons kann durch den Einstein-de-Haas-Effekt sichtbar gemacht werden. Eine lange, dünne Eisennadel (L = 100 mm, r = 1 mm) ist an einem dünnen Quarzfaden aufgehängt. Die Eisennadel befinde sich in einem starken magnetischen Feld, das durch eine stromdurchflossene Spule erzeugt wird. Ist das Magnetfeld hinreichend stark, so sind in einem ferromagnetischen Material wie Eisen alle Spins der Elektronen parallel zu B ausgerichtet (ein aktives Elektron pro Atom). Man kehrt nun den Strom und damit die Magnetfeldrichtung um. Schätzen Sie die sich ergebende Rotationsgeschwindigkeit der Nadel ωNadel ab. Dichte von Eisen: 7,9 g/cm3.