Depression - seminare

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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
DEPRESSION
verstehen und bewältigen
Dr. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen
Klassifikation und Pathophysiologie Depression
Depressionen sind häufig!
Epidemiologie II
Situation in Deutschland
Behandlungsbedürftige
Depressionen
In hausärztlicher
Behandlung
Als Depression
diagnostiziert
Suffizient
behandelt
2,4-2,8 Mio.
1,2-1,4 Mio.
240-360
Tausend
Nach 3 Mo.
Behandlung
compliant
100-160
Tausend
6-9 %
2,5-4 %
Gesamtzahl
ca. 4 Mio.
60-70 %
30-35 %
Kompetenznetz Depression, 2001; aus: Laux G (Hrsg.);
Springer-Verlag 2002
Disability Adjusted Life Years:
Die 10 wichtigsten Ursachen weltweit
Epidemiologie III
Weltweite Belastung durch verschiedene Erkrankungen
in entwickelten Ländern
1990
1.
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
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Mit Beeinträchtigung
gelebte Jahre
12.000
Murray CJ und Lopez AD; Lancet 1997, 349: 1436-1442
Infektionen der tieferen
Atemwege
2. Durchfallerkrankungen
3. Perinatale Faktoren
4. Unipolare Depression
5. Koronare
Herzerkrankung
6. Zerebrovaskulär
7. Tuberkulose
8. Masern
9. Verkehrsunfälle
10. Angeborene
Mißbildungen
2020
1.
Koronare
Herzerkrankung
Unipolare Depression
Verkehrsunfälle
Zerebrovaskulär
COPD
Infektionen der tieferen
Atemwege
7. Tuberkulose
8. Kriege
9. Durchfallerkrankungen
10. HIV
2.
3.
4.
5.
6.
Murray& Lopez, Lancet 1997 May 17;349(9063):1436-42
Lancet 1997 May 24;349(9064):1498-504
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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
Grundsymptome
ƒ Depressive Verstimmung
ƒ Denkhemmung
ƒ Psychomotorische Hemmung
oder Erregung
ƒ Somatische / vegetative Störungen
(nicht immer vorhanden)
Depressives Denken
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Depressive Gedankeninhalte
Kognitive "Denkfehler"
Grübeln
Entschlussunfähigkeit
in schweren Fällen depressive Wahnideen
(Verarmung, Versündigung, Versagen)
Depressive Verstimmung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Tiefe "vitale" Traurigkeit
Gefühlsverlust
innere Leere
Unruhe
Angst
Körperliche Symptome in der Depression
ƒ Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl,
Mundtrockenheit
ƒ Druck- und Engegefühl im Hals und über der Brust
ƒ Schweissausbrüche, Herzklopfen, Herzbeklemmung,
inneres Beben
ƒ Gewichtsabnahme, Magenschmerzen, Magendruck,
Blähungen, Verstopfung, chronischer Durchfall
ƒ Harndrang, Unterleibsschmerzen
ƒ rheuma-ähnliche chronische Schmerzzustände
ƒ gestörte Sexualfunktion
ƒ allgemein: Kraftlosigkeit und fehlende Frische, rasche
Erschöpfbarkeit
Schlüsselfragen
Schlüsselfragen II
Können Sie sich noch freuen?
Haben Sie weniger Interesse?
Sind Sie weniger initiativ als früher?
Fühlen Sie sich tagsüber erschöpft, ohne
Schwung?
ƒ Fühlen Sie sich nervös, innerlich gespannt,
ängstlich?
ƒ Fällt es Ihnen schwerer als sonst,
Entscheidungen zu treffen?
ƒ Haben Sie Schlafstörungen?
ƒ Haben Sie Schmerzen, verspüren Sie einen Druck
auf der Brust?
ƒ Haben Sie wenig Appetit, haben Sie an Gewicht
verloren?
ƒ Haben Sie Schwierigkeiten in sexueller Hinsicht?
ƒ Neigen Sie in letzter Zeit vermehrt zum Grübeln?
ƒ Plagt Sie das Gefühl, ihr Leben sei sinnlos
geworden?
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
Formen der Depression
Unterschiede Männer - Frauen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Geringe Stresstoleranz
Erhöhte Risikobereitschaft
Geringe Impulskontrolle
Aktionismus („Ausagieren“)
Antisoziales Verhalten
Ärger, Reizbarkeit, Unruhe, Unzufriedenheit
Depressive Denkinhalte
Substanzmissbrauch
Genetik: Depression, Suizid, Alkoholismus
Depressionsverläufe
Schwere Depression, phasisch
Dysthymie, „neurotische Depression“
Depression bei Kindern
Je nach Alter unterschiedliche Symptome
Kleinkindalter
Schulkinder
Adoleszenz
Spielschwäche
Kontaktstörung
Grübelsucht
Weinen, Schreien
Lern- und Leistungsstörungen
Suizidgedanken
Schlafstörungen
Gedeihstörungen
Traurigkeit
Trennungsängste
nach Kasper 2000
nach Kasper 2000
Depression beim Mann
Stereotypien
Unruhe, Rastlosigkeit
Stimmungsschwankungen
Störung des Sozialverhaltens
Sozialer Rückzug
Sozialer Rückzug
Traurigkeit
Hypochondrie
Schulschwänzen
Trennungsängste
Störung des Sozialverhaltens
Schlafstörungen
Lern- und Leistungsstörungen
Hilf- und Hoffnungslosigkeit
Komplexe Formen
„Double Depression“
Wiederholte kurze Episoden bei Dysthymie
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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
Depressionsverlauf
Bipolare Störung
Manie
Dep
Dep
Depressive Phasen werden abgelöst von „guten
Zeiten“; aber es gibt zu keiner Zeit ein „Hoch“.
Symptome der Manie
ƒ Stimmung:
inadäquat gehoben, zwischen sorgloser Heiterkeit und fast
unkontrollierbarer Erregung, unangepaßt scherzhaft,
manchmal auch gereizt-mißtrauisch.
ƒ Antrieb:
gesteigert, Überaktivität, Rededrang, vermindertes
Schlafbedürfnis. Verlust von sozialen Hemmungen (z.B.
Distanzlosigkeit, übermäßige Kauflust, sexuelle
Enthemmung, Rücksichtslosigkeit auf Bedürfnisse
anderer).
ƒ Denken und Wahrnehmen:
beschleunigt, starke Ablenkbarkeit, Ideenflucht, überhöhte
Selbsteinschätzung bis zum Größenwahn.
Kindheit
Lebenserfahrungen
Entstehung
der
Depression
DENKEN
Grundannahmen
“Glaubenssätze”
Dep
Dep
Nebst depressiven Phasen treten Zustände von
übermäßiger Aktivität, gehobener Stimmung und
allgemeiner Angetriebenheit, manchmal auch
Gereiztheit auf.
Depression – endogen oder reaktiv?
ƒ In der heutigen Diagnostik keine scharfe
Trennung zwischen endogener und
reaktiver Depression, da oft beide Anteile
beobachtbar.
ƒ Modell der endogenen Disposition
(„Vulnerabilität“) für die Entstehung einer
Depression.
Therapie der Depression
DENKEN
1
1 Gespräch
GEHIRN
UMFELD
UMFELD
KÖRPERFUNKTION
vegetative Symptome als
Begleiterscheinung
oder körperliche Erkrankung
als Ursache
STRESS
STRESS
4
2 prakt. Hilfe
STRESS
STRESS
2
3 Aktivierung
4 Medikamente
KÖRPER
3
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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
Depressive Persönlichkeit
Das Selbstbild des Depressiven
Ansprüche
ƒ still, introvertiert, passiv und zurückhaltend
ƒ trübsinnig, pessimistisch, ernsthaft, humorlos
ƒ selbstkritisch, Selbstvorwürfe und
Selbstabwertung
ƒ skeptisch, kritisch gegen andere, schwer zu
zufrieden zu stellen
ƒ gewissenhaft, verantwortungsbewußt,
selbstdiszipliniert
ƒ grüblerisch und sorgenvoll
ƒ beschäftigt mit negativen Ereignissen,
Insuffizienzgefühle, Versagensgefühle
Kognitive
Dissonanz
Wahre Lage
Selbstbild
Die kognitive Triade:
ƒ Negative Sicht seiner selbst
ƒ negative Bewertung der Umwelt
ƒ negative Zukunftserwartung
Depressive Denkfehler
Häufige Themen
Annahme - Ablehnung
Gesundheit - Krankheit
Erfolg - Misserfolg
Gewinn - Verlust
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ „Um glücklich zu sein, muss ich von allen Menschen
akzeptiert werden.“
ƒ „Ich kann ohne ihn (sie) nicht sein.“
ƒ „Um glücklich zu sein, muss ich bei allem, was ich
unternehme, Erfolg haben.“
ƒ „Wenn jemand eine andere Meinung hat, dann mag er mich
nicht.“
Kurzschlussdenken
Verallgemeinerung
Tunnelblick
Personalisierung
Sollte-Tyrannei
Schwarz-Weiss-Denken
Emotionale Begründung
ƒ Wenn ich meine Gefühle nicht kontrollieren kann, zeigt
das, dass ich überschnappe.“
Therapie der Ärgerattacken
ƒ Plötzlicher Beginn
ƒ Ärger unangemessen und uncharakteristisch
für die Person
ƒ Körperliche Begleitsymptome: Herzklopfen,
Schwitzen, Erröten, Enge im Brustraum
ƒ Persönlichkeitsstörungen: Vermeidende,
abhängige, Borderline, narzißtische,
antisoziale Persönlichkeitsstörung.
ƒ Häufiger bei Männern
ƒ Behandlung mit SSRI: Ansprechrate
in 50 bis 70 % -- Beruhigung erfolgt bereits
vor dem antidepressiven Effekt
ƒ Augmentation mit Carbamazepin (Tegretol)
oder Na-Valproat (Orfiril, Depakine)
ƒ Augmentation mit atypischen
Antipsychotika (Zyprexa, Seroquel,
Risperdal, Abilify)
Nach Fava 1997
Zorn und Ärger als Zeichen der
Depression
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Dr. Samuel Pfeifer
Depression – ein Überblick
Was bringen Medikamente?
Hirn-Tiefenstimulation
nur wenn alle anderen
Therapiemöglichkeiten
ausgeschöpft sind.
ƒ
Keine Verkürzung, aber weniger Leidensdruck
Depression als “Seelengrippe”
Hilfen zum Gespräch mit Depressiven
ƒ In der Behandlung der Depression ergeben sich
einige Parallele zur Grippe.
ƒ Der Spontanverlauf läßt sich trotz vielfältiger
Maßnahmen nicht einfach abkürzen.
ƒ Medikamente lindern, aber heilen nicht
ƒ Gespräche sind hilfreich, aber müssen als
Begleitung verstanden werden.
ƒ Soziale Entlastung macht das Leben leichter und
fördert den Heilungsverlauf.
ƒ Grundhaltung der bedingungslosen Annahme
ƒ Zuhören: Besprechen von Konflikten, Belastungen
und Beziehungen und ihrer Auswirkungen auf die
Stimmung.
ƒ Hoffnung geben: die allermeisten Depressionen
klingen nach einer gewissen Zeit wieder ab.
ƒ Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Bei
schweren Depressionen zum Arztbesuch und zur
regelmäßigen Einnahme von Medikamenten
ermutigen.
ƒ Depressive Denkmuster erarbeiten und durch
konstruktive Sichtweisen ersetzen.
Hilfen zum Gespräch mit Depressiven II
Weiterführende Literatur
ƒ Depressive Wahnideen stehenlassen und
verweisen auf die Wirklichkeit des Alltags.
ƒ Stützende Elemente im Leben des Patienten
fördern: hilfreiche Beziehungen, Tiere, Hobbys,
Glaubenshilfe.
ƒ Stimmungsschwankungen: „Der Weg zur Heilung
ist mit Schlaglöchern versehen.“
ƒ Einbezug der Angehörigen: brauchen
Unterstützung, sind aber auch Ko-Therapeuten
ƒ Geduld haben: Ein Therapieziel nach dem anderen
setzen, damit der Betroffene immer wieder kleine
Erfolge erlebt. Nicht zuviel auf einmal verlangen!
ƒ Im Seminarheft der Klinik
Sonnenhalde finden Sie
eine knappe Übersicht
sowie weitere
Literaturhinweise.
ƒ Auf der Homepage
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interessante Powerpoints
zum Thema.
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