Altersabhängige Makula- Degeneration

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AMD
Altersabhängige
MakulaDegeneration
Die Ursachen der altersabhängigen
Makuladegeneration (AMD) sind
noch nicht genau erforscht. Als sicher
gilt eine mit höherem Alter steigende
Erkrankungswahrscheinlichkeit.
Weiters wird ein Zusammenhang mit
Faktoren wie starke Fehlsichtigkeit,
Vererbung und den Lebensgewohnheiten der Erkrankten vermutet.
Die AMD ist mit ca. 30 Prozent die
häufigste, zu einem schweren Sehverlust führende Augenerkrankung in
den westlichen Industrieländern.
Allein in Österreich sind derzeit rund
25.000 Menschen infolge von AMD
an einem oder beiden Augen de facto
erblindet.
Jedes Jahr erkranken rund 3.000 bis
4.000 Personen neu. AMD ist somit
die häufigste Ursache für starke
Sehbehinderung und Erblindung bei
über 50-Jährigen in Österreich. Bei
Altersbedingter Makuladegeneration
wird die Makula zerstört.
Es gibt zwei Formen von AMD
AMD kommt in der trockenen und
feuchten Form vor. Die trockene Form
ist häufiger (~80% der AMD), aber
weniger schwerwiegend und ist durch
die meist gelblichen Ablagerungen
(Drusen) auf der Netzhaut gekennzeichnet.
Wenn die Drusen des Frühstadiums
für längere Zeit bestehen, können sie
die Makula beeinträchtigen, da ihre
Struktur geschwächt wird (Atrophie)
und die Funktion der Lichtrezeptoren
nicht mehr erfüllt werden kann.
Die trockene Form hat meist einen
langsamen Verlauf. Die von trockener
AMD Betroffenen bemerken das als
leere Stellen innerhalb ihres zentralen
Sehbereichs.
Es sind jedoch verschiedene Sehhilfen,
wie z.B. Leselupen erhältlich, die den
Erkrankten helfen, ihr Leben so normal und unabhängig wie möglich zu
bewältigen.
In gewissen Fällen kann eine trockene
AMD in eine feuchte Form übergehen.
Die feuchte Form tritt weniger häufig
auf (~20%), sie führt aber schneller
zu schwerster Sehbehinderung. Charakteristisch für die feuchte Form ist
die Bildung von neuen, rasch wachsenden Blutgefäßen, die in die Makula hineinwachsen.
Aus diesen unnatürlichen, feinen
Gefäßen fließt eiweißhaltige Flüssigkeit und oft auch Blut. Es können
sich Narben bilden, die zu schwerer
Sehbehinderung führen.
In Folge erscheint ein Bild in seinem
Zentrum wie durch eine graue Scheibe abgedeckt, nur der Bildrand bleibt
erkennbar. Der Verlauf der feuchten
Form kann sehr schnell sein, sodass
schon nach wenigen Wochen ein gravierender Sehverlust entstehen kann.
Die Früherkennung ist deshalb
besonders wichtig, da nur dann in den
Krankheitsverlauf eingegriffen werden
kann.
Die feuchte Form der AMD ist für bis
zu 90 Prozent der schwereren Sehverluste in Zusammenhang mit AMD
verantwortlich.
Symptome
Der Beginn einer AMD ist erkennbar an:
• Verzerrt- oder Krummsehen gerader
Linien oder Buchstaben
• fehlenden Buchstaben oder zentralem Bildausfall
• schwächerer Farbintensität oder reduziertem Kontrastsehen
• Früherkennung der AMD ist z.B.
mit dem Amslersehtest möglich.
Wird das Gitter verzerrt gesehen, so
liegt möglicherweise eine AMD vor.
Machen Sie den nachstehenden Test!
Risikofaktoren bei AMD
Unvermeidbare Risikofaktoren:
• Alter (50+)
• Genetische Faktoren
(Verwandte 1. Grades)
• Geschlecht (Frauen)
• Individuelle Charakteristika des
Auges (Weitsichtigkeit)
• Volksgruppe (Kaukasier) und Augenfarbe (blau und grün)
Vermeidbare Risikofaktoren:
• Rauchen
• Zu wenig Vitamine, Antioxidantien
und Mineralstoffe
• Fettleibigkeit, hoher Blutdruck
• Licht (400 – 700 nm)
Therapie-Optionen
Drei Therapie-Optionen werden zurzeit angewandt.
• Laser-Photocoagulation
• Photodynamische Therapie (PDT)
• Anti-VEGF-Therapie
Laser-Photocoagulation
Prinzip: Heißer Laserstrahl zerstört
krankhafte Blutgefäße
Effekt und Folge:
• Ungewollte Beeinträchtigung von
gesundem Netzhaut-Gewebe durch
Hitze
• Häufig erneut schnelles Wachstum
von krankhaften Gefäßen (=Rezidiv)
• Nicht anwendbar in der Makula
(Gesichtsfelddefekte)
Photodynamische Therapie
Prinzip: Durch Laserlicht wird eine
verabreichte Substanz aktiviert. Diese
bewirkt einen Verschluss der krankmachenden Blutgefäße.
Die Behandlung besteht aus 3 Schritten.
1. Schritt: Infusion des lichtaktivierbaren Farbstoffes Verteporfin.
2. Schritt: Aktivierung des Farbstoffes
durch Belichtung der erkrankten Stelle mit einem roten Soft-Laserstrahl.
3. Schritt: Verschließen der krankhaften Blutgefäße durch photochemische
Prozesse.
Was ist VEGF?
VEGF (Vascular endotheliar growth
factor) ist eine körpereigene Substanz.
Sie zählt zu den Wachstumsfaktoren.
Durch binden an Rezeptoren regt
VEGF die Blutgefäße zum Wachstum
an. Der VEGF scheint eine wesentliche Rolle bei der feuchten AMD zu
spielen da er zu Gefäßwucherungen
führt und eine massiv erhöhte Gefäßdurchlässigkeit bewirkt. Somit kommt
es zu krankhaften Blutgerinseln und
Flüssigkeitsansammlungen.
Was ist Ranibizumab?
Wie funktioniert Anti-VEGF?
Ranibizumab ist das Bruchstück eines
künstlich hergestellten Antikörpers.
(humanisiertes monoklonales Antikörperfragment - Ranibizumab.) Dieses
bindet sich an den Wachstumsfaktor
VEGF-A (Vascular endothelial growth
factor). Dadurch wird die neue Gefäßbildung verhindert, aber auch bereits
bestehende Gefäße abgebaut.
Was kann Ranibizumab?
Die Wirksamkeit von Ranibizumab
ist bislang in zwei großen Studien
gezeigt worden: der Marina-Studie
und der Anchor-Studie.
Zusammenfassung der Zulassungsstudien: Beide Studien zeigten, dass
mit Ranibizumab das Voranschreiten
der Erkrankung gestoppt werden
kann. 95 Prozent der Patienten sprachen auf die Behandlung mit Ranibizumab an. Sieben von zehn
Patienten, die mit Ranibizumab behandelt wurden, sahen nach einem
Jahr besser, als vor der Behandlung.
Aktuelle Daten aus den zwei zentralen Phase-III-Studien sind äußerst
vielversprechend:
In beiden Studien konnte bei rund 95
Prozent der Patienten mit feuchter
AMD die Sehkraft nach einjähriger
Behandlung mit Ranibizumab gegenüber ca. 62 Prozent der Patienten im
Kontrollarm verbessert oder aufrechterhalten werden (definiert als Verlust
von weniger als 15 Buchstaben an
Sehschärfe) und zwar mit hoher statistischer Signifikanz (p<0,0001).
Der Anteil der Patienten, die eine
deutliche Steigerung der Sehkraft
durch die Behandlung erfuhren, definiert als Gewinn von mindestens drei
Zeilen, lag dabei bei 25 Prozent, ein
Anstieg, der bisher bei keiner Therapie
je erreicht worden ist.
So führen
Sie den Sehtest durch
• Bedecken Sie ein Auge
(bitte Lesebrille aufsetzen falls vorhanden)
• Halten Sie
das Amsler-Netz in bequemer Lesedistanz
• Fixieren Sie mit dem anderen
Auge genau den Punkt in der Mitte
• Achten Sie auf wellenförmige oder
verschwommene Linien.
Diese könnten auf Symptome von AMD
hinweisen.
Wiederholen Sie den Test mit dem anderen
Auge!
Falls die beschriebenenUnregelmäßigkeiten
zutreffen, kontaktieren
Sie bitte umgehend Ihren Augenarzt.
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