Familienbetrieb Hauert: Seit 350 Jahren in Vollblüte Seite 10 Frisches Gemüse Die Tageszeitung der Schweiz Extra 15. April 2014 Büez vom Dach Seite 14 E-Gadgets Multitalente für Ihre Firma Seite 9 Editorial Roland Grüter Leiter Publishing Service [email protected] Gute Idee! Z usammen sind sie stark: In der sogenannten «gläsernen Fabrik» haben sich 20 Schweizer Spezialisten vereint, um gemeinsam Projekte umzusetzen oder weiterzuentwickeln. Weit weg von Geheimniskrämerei tauschen sie sich aus und binden das Know-how der andern ein, wo dieses gefragt ist. Vertrauen ist Basis des Verbundes: ein fruchtbares Miteinander, das hoffentlich bald Schule macht. Hai im Angriff In der «gläsernen Fabrik» wurde auch der Abfallhai entwickelt, das Erfolgsprodukt einer KMU. In der Schweiz stehen bereits weit über 30 000 dieser Chromstahlkübel. Deren Entwicklungsgeschichte erzählen wir aus einem ganz besonderen Grund. Wir wollen Sie auf die Idee bringen, Ihre Ideen anzupacken und umzusetzen – Tipps dazu finden Sie in unserem grossen Dossier. Denn für Innovationen braucht es nicht zwingend riesige Forschungsabteilungen und Experten. Dafür aber Mut. DOSSIER KMU – Kreativität macht Umsatz! Wie sich Kleinunternehmer mit neuen Ideen eine grosse Zukunft sichern. Inhalt Seiten 2-5 Idee Suisse Was Kreativität fördert oder hemmt. Ein Experte klärt auf. Seite 5 Bücher Die besten Werke für Tüftler und künftige Pioniere. Seite 5 Fotos: Gerry Nitsch (2), ZVG (2) Quereinsteiger Wie der Schritt ins neue Berufsleben gelingt. Seite 7 Versicherungsberatung Wenn das Geschäft zur Privatsache wird. Seite 9 Pick-ups Was die Allrounder für KMU auszeichnet. Seite 13 Leser fragen Profis antworten auf Fragen aus dem KMU-Alltag. Seite 14 Anzeige FÜR UNSERE QUALITÄT MACHEN WIR ALLES Toyota Qualität + Toyota Zuverlässigkeit = niedrige Betriebskosten. Über Jahre hinweg. 2 Büez Ideen DOSSIER DOSSIER SCHWERPUNKTE Die wichtigsten Fakten, die besten Adressen Wie Sie und Ihre Mitarbeiter auf tolle Ideen kommen Buchtipps für Daniel Düsentriebs Welche Fragen zu einem erfolgreichen Produkt führen Der Preis-Hai Von der Idee zum Produkt Stahl wird zu Gold Benzin für den Erfolg I m Bündnerland wurden unlängst da und dort bären­ sichere Abfalleimer aufgestellt. Vorgängig mussten diese im Tierpark Goldau einen Härtetest am lebenden Tier bestehen. Am Ofenpass und im Münstertal sind die Müllschlucker ebenfalls zu finden. «Die Spezialität konnten wir auch ins Trentino, ja sogar nach Anchorage in Alaska liefern», sagt Marcel J. Strebel, Geschäftsführer von Brüco in Rümlang ZH. Wieder hat ein Sondermodell des Abfallhais die Welt erobert. Der Bestseller von Brüco feierte 2013 sein zehnjähriges Jubiläum – kann also auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Allein in der Schweiz stehen weit über 30 000 Abfallhaie, sie schlucken jährlich 220 000 Tonnen Müll. Mehr noch: Heute stehen die Behälter in ganz Europa, Australien, Neuseeland, Alaska und Dubai. Sogar auf dem Jungfraujoch trotzt ein Hai Eis, Schnee und Minusgraden. In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz des Verkaufsschlagers von Brüco mehr als verdoppelt, 70 verschiedene Versionen gibts davon. Die neueste: ein umweltfreundlicher Solar-Presshai. «Darin integriert ist eine mit Sonnenenergie gespiesene Presse», erklärt Stre- Blickfang: Die Einwurfklappe des Abfallhais verhindert unangenehme Gerüche und den Zugang von Insekten. Foto: ZVG Wie eine Idee zum Erfolg bringen? Der Abfallhai zeigt auf, wie man diese Frage anpacken kann. Und weshalb Verbünde von KMU wie die «virtuelle Fabrik» sinnvoll und extrem fruchtbar sind. Florierendes Handwerk: Ein Schweisser befestigt das Innenteil des Abfallhais. Text Max Fischer Fotos Gerry Nitsch Von der Idee zum Produkt Daran müssen Sie denken: « Wer wettbewerbsfähig sein will, muss vor allem gute Ideen haben.» Marcel J. Strebel, Brüco AG Entwickelt den Abfallhai mit Partnern ständig weiter: Marcel J. Strebel, Brüco-Geschäftsführer. bel, «Dadurch kann er viermal mehr Abfall fassen.» Und ist der Hai voll, warnt er die Verantwortlichen per SMS. Kurzum: Der Abfallhai sieht toll aus, ist kommerziell erfolgreich und zeigt, dass selbst KMU die internationale Konkurrenz übertrumpfen können. «Wer wettbewerbsfähig sein will, braucht vor allem eines: gute Ideen», bilanziert Strebel. Aber: Nicht jedes KMU müsse zwingend das Rad selber erfinden. Und nicht jede Firma muss intern alles selber machen, um sich eine Zukunft zu sichern. Sein Weg zum Erfolg führte durch die sogenannte «virtuelle Fabrik» – eine Plattform der Mechatronik. Zur Erklärung: Mechatronik bezeichnet das Zu- Nutzen Sie Netzwerke › Erst die «virtuelle Fabrik» machte den Abfallhai möglich. Dabei handelt es sich um eine Art «Powerfirma» mit 20 Partnern aus dem MechatronikBereich, ein All-Star-Team mit viel Know-how. Je nach Auftrag arbeiten die Partner miteinander. Die Firmen diskutieren Probleme, obwohl sie teils am Markt als Mitbewerber auftreten. www.virtuellefabrik.ch Abfallhai ab Lager: Brüco liefert sein Produkt weltweit. 3 Dienstag, 15. April 2014 sammenwirken von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik beim Entwurf und der Herstellung industrieller Erzeugnisse. Die «virtuelle Fabrik» umfasst 20 Partner, sie ist mehr als ein loses Netzwerk: Die Firmen kennen einander sehr gut, jede kennt die Stärken des andern. Und hat ein Unternehmer einen Auftrag in Aussicht und braucht spezifisches Wissen, kann er das Projekt ausschreiben. Strebel: «So entstehen laufend neue Zusammenarbeiten und Projekte.» Den Abfallhai gibts beispielsweise, weil Marcel J. Strebel über die «virtuelle Fabrik» Industriedesigner Werner Zemp kennenlernte. «Der hatte die Idee für einen Abfalleimer aus erstklassigem Chromstahl. Und dank der virtuellen Fabrik wusste er, dass wir erfahrene Metallbearbeiter sind und sein Werk perfekt in Form bringen können.» Teilweise arbeitetet Brüco heute in der Kreation neuer Modelle mit mehreren Firmen der Leichter zum Kredit Innovation schützen › Jedes Unternehmen muss früh entscheiden, ob und wie es Innovationen und Kreationen vor Missbrauch schützen will. Es geht um Markenschutz für Produktenamen und Logos, Patentschutz für technische Erfindungen sowie Designschutz für neue Muster und Formen. Das Eidg. Institut für Geistiges Eigentum offeriert KMU Hilfeleistungen zum Thema. www.ige.ch Der Bund unterstützt diverse Bürgschaftsgenossenschaften, die für Klein- und Mittelbetriebe nützlich sind. Diese verschaffen KMU einen leichteren Zugang zu Bankkrediten. Der Grund: Diese Organisationen können den Banken Garantien bieten. Speziell für Frauen gibt es die Bürgschaftsgenossenschaft SAFFA. www.saffa.ch, www.kmu-buergschaften.ch › «virtuellen Fabrik» zusammen. Die wachsende Komplexität bereitet Herstellern immer mehr Mühe. Selbst topfitte Entwicklunsabteilungen sind überfordert, müssen sie alle wesentlichen Technologien, Prozesse und Methoden zusammenbringen. Vorab KMU stossen hier schnell an ihre Grenzen. Für Marcel J. Strebel ist die «virtuelle Fabrik» deshalb ein Segen. «Ganz verschiedene Spezialistenwissen der Mechatronik kommen darin zusammen», sagt Strebel und ergänzt: «Das beste Netzwerk und die besten Profis aber nüt- Es gingen total 1064 ­Gesuche von KMU ein. 245 ... Gesuche wurden bewilligt 299 520 ... abgelehnt ... konnten nicht evaluiert werden. Marketing für höhere Umsätze › Viele KMU sind überzeugt, dass nur innovative Produkte zählen – und Marketing und Kommunikation sei ein Luxus für grosse Firmen. Falsch! Gerade bei einer Neuheit zahlt sich eine gute Werbe- und Kommunikations­ kampagne unmittelbar auf den Umsatz aus. Sie können damit in neue Märkte vordringen. Und als KMU sind Sie gegenüber den Grossen sogar im Vorteil: Sie sind viel näher bei Ihren Kunden. Nutzen Sie diese Chance! Wichtige Tipps: Nehmen Sie nicht die erstbeste und günstigste Agentur. Machen Sie Vergleiche und entscheiden Sie sich für diejenige, die Ihnen ein massgeschneidertes Angebot präsentiert. Geldspritze für die Kleinen Der Bundesrat hat im September 2011 der Kommission für Technologie und ­Innovation (KTI) 100 Mio. Franken zugeteilt, um Projekte zu rea­ lisieren, die wegen des starken Frankens sistiert oder nicht umgesetzt worden wären. So gehts den 520 bewilligten Projekten (Stand: Ende 2013) In der Endphase 39 Abgeschlossen 91 Projekte, die 2014 umgesetzt werden 115 Quelle: WBF zen nichts, ist ein Produkt nicht praxistauglich.» Deshalb hat er bei der Entwicklung des Abfallhais nicht nur technischen Experten vertraut, Strebel recherchierte dafür auch bei den Güselmännern: «Diese haben täglich mit Abfall, dem Verhalten der Menschen und den Anforderungen an Behältnisse zur Entsorgung zu tun.» Sein Rat: «Gehen Sie zu den Kunden, reden Sie mit ihnen, nehmen Sie diese ernst – und verlassen Sie sich nicht nur auf Marktforschungsstudien und Analysen.» In der «virtuellen Fabrik» besteht der Vertrag immer zwischen dem Kunden und einzelnen Netzwerkpartnern, die andere ins Boot holen. Doch: Das funktioniert nur, wenn die einzelnen Firmen offen und ehrlich sind. «Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O», so Strebel. Deshalb führt das Netzwerk regelmässig Aus- und Weiterbildungen und Erfahrungsaustausche durch. Strebel: «Je mehr sich einer in den Verbund eingibt, desto mehr profitiert er auch.» Statt über den starken Franken und die Billiglöhne ausländischer Anbieter zu jammern, gehen die Partner der «virtuellen Fabrik» einen zukunftsgerichteten, von Optimismus geprägten Weg. Und die einzelnen Unternehmen beweisen, dass › KMU nicht umsonst das Herz der Schweizer Wirtschaft sind. Und dass die «virtuelle Fabrik» kein Phantasiegebilde ist. l Fazit Warte, lose luege – und laufe! «Ideen sind die Bausteine der Zukunft», sagt Marcel J. Strebel, Brüco-Geschäftsführer. Für ihn ist es unerlässlich, Ideen möglichst nahe beim Kunden umzusetzen. «Sie müssen spüren, was die Kunden von einem Produkt oder einer Dienstleistung erwartet. Und Sie müssen auf ihn hören – niemand gibt Ihnen ehrlichere Antworten auf Ihre Fragen.» Sein Fazit: «Wer sich an diesen Tipp hält, wird dreifach belohnt – dann haben Sie ein erfolgreiches Produkt, glückliche Kunden und zufriedene Partner!» Mehr zum Dossier Nachfolge auf der nächsten Seite So werden Sie kreativ Machen Sie Fehler Wer neue Produkte erfinden will, darf keine Angst haben, Risiken einzugehen. Die meisten Innovationen sind Ergebnis von Irrtümern. Aus Fehlern können Sie lernen. Aber nur, wenn Sie offen und ohne Sanktionen dargestellt werden dürfen. Daher sollten Fehler innerhalb des Unternehmens akzeptiert und gemeinsam getragen werden. Und ganz wichtig: Es gilt, Lösungen zu suchen, nicht Schuldige. Der Abfallhai wurde vor elf Jahren erfunden – und 2004 mit dem «Goldenen Ideen-Oskar der Idee Suisse» ausgezeichnet. Dieser Preis ehrt Menschen und Firmen, die originelle Ideen in die Praxis umsetzen und so Arbeitsplätze schaffen. Zwei Jahre später erhielt das Erfolgsprodukt einen weiteren Adelsschlag. Er erhielt für seine überzeugende Form den international renommierten «Red Dot Design Award». Das Schönste daran: Der Chromstahlkübel ist wartungsarm, umweltbeständig und schont deshalb das Budget von Gemeinden und Städten. › Manchmal genügen kleine Veränderungen, um mehr Dynamik ins Unternehmen zu bringen. Man kann etwa die Kantine gemütlicher einrichten oder Trennwände zwischen Arbeitsplätzen ent­ fernen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Kreativität zu ­stimulieren. Unternehmen wie Pixar oder Google waren die Pioniere, die ein kreatives Arbeitsumfeld geschaffen haben. Ausserdem: Als Chef müssen Sie flexibel, neugierig und offen für ungewohnte Konzepte sein. Und manchmal auch Ideen unterstützen, die auf den ersten Blick schräg oder gar riskant scheinen. Ideen Dienstag, 15. April 2014 Büez BUCH TIPPS Checkliste Innovation Kreatives Klima Werden Sie ein Daniel Düsentrieb Als Chef sind Sie die Lokomotive. √ hen Sie im Schneckentempo voran, Ge- werden Ihre Mitarbeitenden nicht wie Rennmäuse an Ihnen vorbeiflitzen. Jeder Mensch ist ein Erfinder. Führen Sie ein Erfindertagebuch. Und schreiben Sie jeden Tag all Ihre Ideen und Visionen auf. √ Überlegen Sie bei Ihren Geräten oder √ Produkten kritisch: Wozu dienen sie? Welchen Zweck erfüllen sie? Wie wird das Gerät oder Produkt √ bedient? Wie viele Handgriffe benötige ich dafür? √ ie funktioniert das Gerät/Produkt? W Wie viele Teile sind nötig? Wie wirken diese Teile zusammen? √ Würde das Ganze auch umgekehrt funktionieren (also beispielsweise nicht den Laser über die CD führen, sondern die CD über den Laser)? Warten Sie nicht auf einen Geistesblitz! Zu Innovationen führen meist viele kleine Schritte. Und ein förderliches Klima. Diese Tipps bringt Sie und Ihr Team in Schuss – √ und etwas näher √ zum Erfolg. Für Kreative mit Geschäftssinn «Von der Idee zum Produkt für Dummies» Alexander Rapp, Wiley-VCH Verlag √ Würde das Gerät/Produkt anders √ funktionieren, würden alle Vorgänge Kommunikation ist alles √ ls Chef müssen Sie Ihren MitarbeiA tenden offen entgegentreten. Gehen Sie auf sie zu. Hören Sie zu – und stecken Sie auch mal Kritik ein. Führen Sie Dialoge und niemals Monologe. Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden Fragen. Machen Sie Mitarbeitende zu Cham pions – denn diese sind hochmotiviert und sorgen für ein innovationsfreudiges Klima im Betrieb. Wohlfühloasen √ √ √ Es braucht ein Umfeld, das die Kom √ munikation und den Ideenaustausch fördert. So entsteht die berühmte kollektive Intelligenz. Schaffen Sie in Ihrem Betrieb Treff √ punkte, beispielsweise Kaffee-Ecken. Öffnen Sie Wände und stellen Sie √ Glaswände («gläserne Büros») rein. David C. Robertson/Bill Breen, Campus Verlag ca. 35.90 Franken Gibt es Ähnlichkeiten zu diesem Pro √ dukt/Gerät – zum Beispiel in der Schaffen Sie sich «Das Imperium der Steine – wie Lego den Kampf ums Kinderzimmer gewann» vom Traditionsunternehmen zum Überflieger im Kinderzimmer Kreativität und Innovation Marketing Kommunikation In Grossraumbüros gehören: Pflan zen, Bilder und Skulpturen. Richten Sie Ihr Personalrestaurant stimmig ein (etwa mit Kunstwerken Ihrer Angestellten). Installieren und pflegen Sie ein Intranet. sehr schnell oder langsam ablaufen? Ein Muss für jeden Patron Changemanagement: Nie stillstehen: Den Abfallhai gibts nun auch als umweltfreundliches Natur? 5 Solar-Modell. Belohnen Sie kreative Mitarbeitende √ mit Worten, aber auch mit Geld. Bewerten Sie Ideen √ ur wenn Sie ehrlich und selbstkriN tisch mit sich selbst sind, haben Sie mit Ihrer Idee Erfolg. Hinterfragen Sie kritisch: Ist meine Idee einzigartig? √ Welchen Mehrwert bringt die Idee √ dem Kunden? Jenseits aller Emotionen: Welche √ Marktchance hat die Idee wirklich? Was bieten Konkurrenten an oder √ woran arbeiten diese? Wie kann ich die Umsetzung meiner √ Idee finanzieren? Kann ich ein Produkt selber oder √ muss ich es mit Partnern produzieren? Brauche ich zusätzliche Spezialisten √ für mein Team? Erfindungen Kreativität und Innovation Patentschutz Finanzierung ca. 28.40 Franken Chancen, Potenziale und Triebfedern «Innovationsmanagement» Olaf J. Böhme/Eduard Hauser – und diverse Fachautoren, Verlag Peter Lang Wissensmanagement Web-2.0-Technologie Erfolgsfaktoren für Neuheiten Fragebogen zur Messung und Beurteilung von Innovationen ca. 74 Franken «Von 100 Ideen werden nur 2 umgesetzt!» Experte Olaf J. Böhme Präsident, Idee-Suisse, Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement IHRE FAHRSCHULKOSTEN BIS ZU CHF 400.-* *Als Starthilfe erstattet Ihnen Honda zum Erwerb des Motorrad-Lernfahrausweises und beim Kauf eines Honda Motorrads der 500cc und 750cc-Klasse Ihre Fahrschulkosten in Höhe von bis zu Fr. 400.-. Zum Beispiel die sportliche, vollverkleidete CBR500R mit dynamischen Linien und ABS oder die kraftvolle NC750S mit sattem Drehmoment, ABS, grossem Stauraum und optionalem Doppelkupplungsgetriebe.Auf zur Probefahrt! Das Angebot gilt für Neueinlösungen bis 31.05.2014, solange Vorrat bei den teilnehmenden Honda-Händlern. Mehr Infos auf www.hondamoto.ch Kann man lernen, innovativ zu sein? Olaf J. Böhme sagt, wie man Ideen fördert – oder hemmt. Olaf J. Böhme ist der Doyen des Innovations- und Ideen-Managements der Schweiz. Er ist Gründungsmitglied und Präsident der 1981 lancierten Idee-Suisse: eine Aktionsgemeinschaft und Plattform der Ideen- und InnovationsLeader und Innovationsberater. Zweck: den Weg für Innovationen in der Wirtschaft und Politik zu ebnen und in der Schweiz eine Innovationskultur zu schaffen. In der Schweiz gibts rund 300 000 KMU. Wie innovativ sind die Kleinen? Olaf J. Böhme: In Innovations­ ratings, in dem der Wunsch nach Neuem gemessen wird, liegt die Schweiz meist vorn. Also ist alles im grünen Bereich. Nein. Es hapert an der Umsetzung. Hier liegen die Schweizer KMU leider am Schluss. Wie äussert sich das? Das Spektrum reicht bis zum Ideen-Killing oder Ideen-Mobbing. Das wirkt sich hemmend auf Innovationen aus. Kann man überhaupt lernen, innovativ und kreativ zu sein? Innovationsfreude ist durchaus lernbar. Punkto Innovationsfähigkeit setze ich Fragezeichen. Weshalb? Was läuft schief? Alle wollen Neues, aber wenige tun etwas dafür. Innovative Unternehmer brauchen gute Rahmenbedingungen. Es fehlt beispielsweise eine schweizweite Plattform der Kompetenzen. Wo stehen wir sonst an? Ganz am Schluss ist aber die Angst vor Neuem doch grösser. Zudem stelle ich in der Schweiz eine Tendenz zum Mittelmass fest. Ein Unternehmer muss Mut zum Risiko haben. Nur dann gelingt der Durchbruch. In anderen Worten: Innovation ist Chefsache. Ganz klar. Der Patron muss schliesslich auch finanzielle ­Risiken eingehen. Das ist aber nicht alles. Es braucht sogenannte Turbos, Beschleuniger: also Ideen-Coaches, die Innovationsprozesse optimieren. Idee-Suisse entwickelte dazu ein dreistufiges Modell für die Geschäftsleitungen. Es kommt in der Praxis gut an. Das können ganz pragmatisch Kaffee-Ecken mit Flipchart sein. Der beste Chef ist aber ohne TopMitarbeitende nichts wert. Der Chef muss sie einbinden. Und sie müssen von ihren guten Vorschlägen konkret profitieren. Spart das Unternehmen z. B. dank der Idee eines Mitarbeiters Geld ein, muss sie ihn beteiligen. « Ein Unternehmer muss Mut zum Risiko haben!» Olaf J. Böhme Richtig. Es ist wichtig, dass in ­einer KMU jemand die Ideen der Mitarbeitenden laufend sammelt, bewertet und aufbereitet. Wichtig ist aber auch, dass Mitarbeitende Freiräume erhalten, um Ideen zu entwickeln. Wie stellen Sie sich das vor: Zusätzliche Ferien oder Sabbaticals? Wie machen Sie Mitarbeitende zu Unternehmern? Mit einer Flasche Wein … Nein. Üblich ist eine Prämie von 20 bis 25 Prozent des jährlich eingesparten Betrags. Aber auch Lob und Anerkennung sind sehr wichtig. Wie kommt man auf gute Ideen? Der grosse Wurf ist selten. Wichtig ist deshalb, viele Anregungen von Mitarbeitenden und Kunden weiterzuverfolgen. Von 100 Ideen werden im Schnitt nur 2 umgesetzt. Interview: Max Fischer l WWW TIPPS Studien, Tools und Ratgeber www.kmu.admin.ch Alles für KMU rund um neue Ideen: Innovationsprozesse, Marketing, Personal und Rechtliches. Die Seite des Bundes hilft kleinen und mittleren Firmen mit Tools, Tipps und Adressen. Eine grosse Fundgrube! www.blickpunkt.ch www.kmu-magazin.ch www.land-der-erfinder.ch www.organisator.ch www.unternehmerzeitung.ch Diverse Fachzeitschriften bringen Erfolgsstorys über witzige Neuheiten, zeigen, was andere machen, und berichten über gesetzlich wichtige Änderungen für die KMU-Welt. www.kti.admin.ch Die Förderagentur des Bundes unterstützt KMU rund um anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung.