Hai im Angriff - ANTA SWISS AG

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Familienbetrieb Hauert: Seit 350 Jahren in Vollblüte  Seite 10
Frisches
Gemüse
Die Tageszeitung der Schweiz
Extra 15. April 2014
Büez
vom Dach
 Seite 14
E-Gadgets
Multitalente
für Ihre
Firma  Seite 9
Editorial
Roland Grüter
Leiter Publishing Service
[email protected]
Gute Idee!
Z
usammen sind sie stark: In der sogenannten «gläsernen Fabrik»
haben sich 20 Schweizer Spezialisten vereint, um gemeinsam Projekte
umzusetzen oder weiterzuentwickeln.
Weit weg von Geheimniskrämerei
tauschen sie sich aus und binden das
Know-how der andern ein, wo dieses
gefragt ist. Vertrauen ist Basis des Verbundes: ein fruchtbares Miteinander,
das hoffentlich bald Schule macht.
Hai im Angriff
In der «gläsernen Fabrik» wurde auch
der Abfallhai entwickelt, das Erfolgsprodukt einer KMU. In der Schweiz
stehen bereits weit über 30 000 dieser
Chromstahlkübel. Deren Entwicklungsgeschichte erzählen wir aus einem ganz
besonderen Grund. Wir wollen Sie auf
die Idee bringen, Ihre Ideen anzupacken und umzusetzen – Tipps dazu finden Sie in unserem grossen Dossier.
Denn für Innovationen braucht es nicht
zwingend riesige Forschungsabteilungen und Experten. Dafür aber Mut.
DOSSIER KMU – Kreativität macht Umsatz!
Wie sich Kleinunternehmer mit neuen Ideen
eine grosse Zukunft sichern.
Inhalt
Seiten 2-5
Idee Suisse Was Kreativität fördert oder
hemmt. Ein Experte klärt auf.  Seite 5
Bücher Die besten Werke für Tüftler und
künftige Pioniere.
 Seite 5
Fotos: Gerry Nitsch (2), ZVG (2)
Quereinsteiger Wie der Schritt ins neue
Berufsleben gelingt.
 Seite 7
Versicherungsberatung Wenn das
Geschäft zur Privatsache wird.  Seite 9
Pick-ups Was die Allrounder für KMU
auszeichnet.
 Seite 13
Leser fragen Profis antworten auf
Fragen aus dem KMU-Alltag.  Seite 14
Anzeige
FÜR UNSERE QUALITÄT MACHEN WIR ALLES
Toyota Qualität + Toyota Zuverlässigkeit = niedrige Betriebskosten.
Über Jahre hinweg.
2
Büez
Ideen
DOSSIER
DOSSIER SCHWERPUNKTE
 Die wichtigsten Fakten, die besten Adressen
 Wie Sie und Ihre Mitarbeiter auf tolle Ideen kommen
 Buchtipps für Daniel Düsentriebs
 Welche Fragen zu einem erfolgreichen Produkt führen
Der Preis-Hai
Von der Idee zum Produkt
Stahl wird zu Gold
Benzin für
den Erfolg
I
m Bündnerland wurden unlängst da und dort bären­
sichere Abfalleimer aufgestellt. Vorgängig mussten diese
im Tierpark Goldau einen Härtetest am lebenden Tier bestehen. Am Ofenpass und im Münstertal sind die Müllschlucker
ebenfalls zu finden. «Die Spezialität konnten wir auch ins
Trentino, ja sogar nach Anchorage in Alaska liefern», sagt
Marcel J. Strebel, Geschäftsführer von Brüco in Rümlang ZH.
Wieder hat ein Sondermodell
des Abfallhais die Welt erobert.
Der Bestseller von Brüco feierte 2013 sein zehnjähriges
Jubiläum – kann also auf eine
lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Allein in der Schweiz
stehen weit über 30 000 Abfallhaie, sie schlucken jährlich
220 000 Tonnen Müll. Mehr
noch: Heute stehen die Behälter
in ganz Europa, Australien,
Neuseeland, Alaska und Dubai.
Sogar auf dem Jungfraujoch
trotzt ein Hai Eis, Schnee und
Minusgraden.
In den letzten fünf Jahren hat
sich der Umsatz des Verkaufsschlagers von Brüco mehr als
verdoppelt, 70 verschiedene
Versionen gibts davon. Die neueste: ein umweltfreundlicher
Solar-Presshai. «Darin integriert ist eine mit Sonnenenergie
gespiesene Presse», erklärt Stre-
Blickfang: Die
Einwurfklappe
des Abfallhais
verhindert
unangenehme
Gerüche und
den Zugang von
Insekten.
Foto: ZVG
Wie eine Idee zum
Erfolg bringen? Der
Abfallhai zeigt auf,
wie man diese Frage
anpacken kann. Und
weshalb Verbünde
von KMU wie die
«virtuelle Fabrik»
sinnvoll und extrem
fruchtbar sind.
Florierendes
Handwerk:
Ein Schweisser
befestigt das
Innenteil des
Abfallhais.
Text Max Fischer Fotos Gerry Nitsch
Von der Idee zum Produkt
Daran müssen
Sie denken:
«
Wer wettbewerbsfähig sein will, muss
vor allem gute Ideen
haben.» Marcel J. Strebel, Brüco AG
Entwickelt den
Abfallhai mit Partnern ständig weiter:
Marcel J. Strebel,
Brüco-Geschäftsführer.
bel, «Dadurch kann er viermal
mehr Abfall fassen.» Und ist der
Hai voll, warnt er die Verantwortlichen per SMS.
Kurzum: Der Abfallhai sieht
toll aus, ist kommerziell erfolgreich und zeigt, dass selbst KMU
die internationale Konkurrenz
übertrumpfen können. «Wer
wettbewerbsfähig sein will,
braucht vor allem eines: gute
Ideen», bilanziert Strebel. Aber:
Nicht jedes KMU müsse zwingend das Rad selber erfinden.
Und nicht jede Firma muss intern alles selber machen, um
sich eine Zukunft zu sichern.
Sein Weg zum Erfolg führte
durch die sogenannte «virtuelle
Fabrik» – eine Plattform der Mechatronik. Zur Erklärung: Mechatronik bezeichnet das Zu-
Nutzen Sie Netzwerke
›
Erst die «virtuelle Fabrik»
machte den Abfallhai möglich. Dabei handelt es sich
um eine Art «Powerfirma» mit
20 Partnern aus dem MechatronikBereich, ein All-Star-Team mit viel
Know-how. Je nach Auftrag arbeiten die Partner miteinander. Die Firmen diskutieren Probleme, obwohl
sie teils am Markt als Mitbewerber
auftreten. www.virtuellefabrik.ch
Abfallhai ab Lager:
Brüco liefert sein
Produkt weltweit.
3
Dienstag, 15. April 2014
sammenwirken von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik beim Entwurf
und der Herstellung industrieller Erzeugnisse.
Die «virtuelle Fabrik» umfasst 20 Partner, sie ist mehr als
ein loses Netzwerk: Die Firmen
kennen einander sehr gut, jede
kennt die Stärken des andern.
Und hat ein Unternehmer einen
Auftrag in Aussicht und braucht
spezifisches Wissen, kann er das
Projekt ausschreiben. Strebel:
«So entstehen laufend neue Zusammenarbeiten und Projekte.»
Den Abfallhai gibts beispielsweise, weil Marcel J. Strebel
über die «virtuelle Fabrik» Industriedesigner Werner Zemp
kennenlernte. «Der hatte die
Idee für einen Abfalleimer aus
erstklassigem Chromstahl. Und
dank der virtuellen Fabrik wusste er, dass wir erfahrene Metallbearbeiter sind und sein Werk
perfekt in Form bringen können.» Teilweise arbeitetet Brüco
heute in der Kreation neuer Modelle mit mehreren Firmen der
Leichter zum Kredit
Innovation schützen
›
Jedes Unternehmen muss
früh entscheiden, ob und wie
es Innovationen und Kreationen vor Missbrauch schützen will. Es
geht um Markenschutz für Produktenamen und Logos, Patentschutz
für technische Erfindungen sowie
Designschutz für neue Muster und
Formen. Das Eidg. Institut für Geistiges Eigentum offeriert KMU Hilfeleistungen zum Thema. www.ige.ch
Der Bund unterstützt diverse
Bürgschaftsgenossenschaften, die für Klein- und Mittelbetriebe nützlich sind. Diese verschaffen KMU einen leichteren Zugang zu Bankkrediten. Der Grund:
Diese Organisationen können den
Banken Garantien bieten. Speziell
für Frauen gibt es die Bürgschaftsgenossenschaft SAFFA. www.saffa.ch, www.kmu-buergschaften.ch
›
«virtuellen Fabrik» zusammen.
Die wachsende Komplexität
bereitet Herstellern immer
mehr Mühe. Selbst topfitte Entwicklunsabteilungen sind überfordert, müssen sie alle wesentlichen Technologien, Prozesse
und Methoden zusammenbringen. Vorab KMU stossen hier
schnell an ihre Grenzen.
Für Marcel J. Strebel ist
die «virtuelle Fabrik» deshalb ein Segen. «Ganz verschiedene Spezialistenwissen der Mechatronik
kommen darin zusammen», sagt Strebel und ergänzt: «Das beste Netzwerk
und die besten Profis aber nüt-
Es gingen
total
1064
­Gesuche
von KMU
ein.
245
... Gesuche wurden
bewilligt
299
520
... abgelehnt
... konnten nicht evaluiert
werden.
Marketing für höhere Umsätze
›
Viele KMU sind überzeugt, dass nur innovative Produkte zählen – und Marketing und Kommunikation sei ein
Luxus für grosse Firmen. Falsch! Gerade bei einer Neuheit zahlt sich eine gute Werbe- und Kommunikations­
kampagne unmittelbar auf den Umsatz aus. Sie können
damit in neue Märkte vordringen. Und als KMU sind Sie
gegenüber den Grossen sogar im Vorteil: Sie sind viel näher
bei Ihren Kunden. Nutzen Sie diese Chance! Wichtige Tipps:
Nehmen Sie nicht die erstbeste und günstigste Agentur.
Machen Sie Vergleiche und entscheiden Sie sich für diejenige,
die Ihnen ein massgeschneidertes Angebot präsentiert.
Geldspritze für die Kleinen
Der Bundesrat hat im September 2011
der Kommission für Technologie
und ­Innovation (KTI) 100 Mio. Franken zugeteilt, um Projekte zu rea­
lisieren, die wegen des starken
Frankens sistiert oder nicht umgesetzt worden wären.
So gehts den 520 bewilligten
Projekten (Stand: Ende 2013)
In der Endphase
39
Abgeschlossen
91
Projekte, die 2014 umgesetzt werden
115
Quelle: WBF
zen nichts, ist ein Produkt nicht
praxistauglich.» Deshalb hat er
bei der Entwicklung des Abfallhais nicht nur technischen Experten vertraut, Strebel recherchierte dafür auch bei den Güselmännern: «Diese haben täglich mit Abfall, dem Verhalten
der Menschen und den Anforderungen an Behältnisse zur Entsorgung zu tun.» Sein Rat: «Gehen Sie zu den Kunden, reden
Sie mit ihnen, nehmen Sie diese
ernst – und verlassen Sie sich
nicht nur auf Marktforschungsstudien und Analysen.»
In der «virtuellen Fabrik» besteht der Vertrag immer zwischen dem Kunden und einzelnen Netzwerkpartnern, die andere ins Boot holen. Doch: Das
funktioniert nur, wenn die einzelnen Firmen offen und ehrlich
sind. «Gegenseitiges Vertrauen
ist das A und O», so Strebel. Deshalb führt das Netzwerk regelmässig Aus- und Weiterbildungen und Erfahrungsaustausche
durch. Strebel: «Je mehr sich
einer in den Verbund eingibt,
desto mehr profitiert er auch.»
Statt über den starken Franken und die Billiglöhne ausländischer Anbieter zu jammern,
gehen die Partner der «virtuellen Fabrik» einen zukunftsgerichteten, von Optimismus geprägten Weg. Und die einzelnen
Unternehmen beweisen, dass
›
KMU nicht umsonst das Herz
der Schweizer Wirtschaft sind.
Und dass die «virtuelle Fabrik»
kein Phantasiegebilde ist. l
Fazit
Warte, lose luege –
und laufe!
«Ideen sind die Bausteine der
Zukunft», sagt Marcel J. Strebel, Brüco-Geschäftsführer.
Für ihn ist es unerlässlich, Ideen möglichst nahe beim Kunden umzusetzen. «Sie müssen
spüren, was die Kunden von
einem Produkt oder einer
Dienstleistung erwartet. Und
Sie müssen auf ihn hören –
niemand gibt Ihnen ehrlichere
Antworten auf Ihre Fragen.»
Sein Fazit: «Wer sich an diesen
Tipp hält, wird dreifach
belohnt – dann haben Sie ein
erfolgreiches Produkt, glückliche Kunden und zufriedene
Partner!»
Mehr zum Dossier Nachfolge
auf der nächsten Seite 
So werden Sie kreativ
Machen Sie Fehler
Wer neue Produkte erfinden will,
darf keine Angst haben, Risiken
einzugehen. Die meisten Innovationen sind Ergebnis von Irrtümern. Aus
Fehlern können Sie lernen. Aber nur,
wenn Sie offen und ohne Sanktionen
dargestellt werden dürfen. Daher sollten Fehler innerhalb des Unternehmens
akzeptiert und gemeinsam getragen
werden. Und ganz wichtig: Es gilt,
Lösungen zu suchen, nicht Schuldige.
Der Abfallhai wurde
vor elf Jahren erfunden – und 2004 mit
dem «Goldenen
Ideen-Oskar der Idee
Suisse» ausgezeichnet. Dieser Preis ehrt
Menschen und Firmen, die originelle
Ideen in die Praxis
umsetzen und so Arbeitsplätze schaffen.
Zwei Jahre später
erhielt das Erfolgsprodukt einen weiteren Adelsschlag. Er
erhielt für seine überzeugende Form den
international renommierten «Red Dot
Design Award». Das
Schönste daran: Der
Chromstahlkübel ist
wartungsarm, umweltbeständig und
schont deshalb das
Budget von Gemeinden und Städten.
›
Manchmal genügen kleine Veränderungen, um
mehr Dynamik ins Unternehmen zu bringen.
Man kann etwa die Kantine gemütlicher einrichten oder Trennwände zwischen Arbeitsplätzen ent­
fernen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Kreativität zu
­stimulieren. Unternehmen wie Pixar oder Google waren
die Pioniere, die ein kreatives Arbeitsumfeld geschaffen
haben. Ausserdem: Als Chef müssen Sie flexibel, neugierig und offen für ungewohnte Konzepte sein. Und
manchmal auch Ideen unterstützen, die auf den ersten
Blick schräg oder gar riskant scheinen.
Ideen
Dienstag, 15. April 2014
Büez
BUCH
TIPPS
Checkliste Innovation
Kreatives Klima
Werden Sie ein Daniel
Düsentrieb
Als Chef sind Sie die Lokomotive.
√
hen Sie im Schneckentempo voran,
Ge-
werden Ihre Mitarbeitenden nicht wie
Rennmäuse an Ihnen vorbeiflitzen.
Jeder Mensch ist ein Erfinder. Führen
Sie ein Erfindertagebuch. Und schreiben Sie jeden Tag all Ihre Ideen und
Visionen auf.
√
Überlegen Sie bei Ihren Geräten oder
√
Produkten kritisch: Wozu dienen sie?
Welchen Zweck erfüllen sie?
Wie wird das Gerät oder Produkt
√
bedient? Wie viele Handgriffe benötige ich dafür?
√
ie funktioniert das Gerät/Produkt?
W
Wie viele Teile sind nötig? Wie wirken
diese Teile zusammen?
√
Würde das Ganze auch umgekehrt
funktionieren (also beispielsweise
nicht den Laser über die CD führen,
sondern die CD über den Laser)?
Warten Sie nicht auf
einen Geistesblitz!
Zu Innovationen
führen meist viele
kleine Schritte. Und
ein förderliches
Klima. Diese Tipps
bringt Sie und Ihr
Team in Schuss –
√
und etwas näher
√
zum Erfolg.
Für Kreative mit
Geschäftssinn
«Von der Idee
zum Produkt
für Dummies»
Alexander Rapp,
Wiley-VCH Verlag
√
Würde das Gerät/Produkt anders
√
funktionieren, würden alle Vorgänge
Kommunikation
ist alles
√
ls Chef müssen Sie Ihren MitarbeiA
tenden offen entgegentreten. Gehen
Sie auf sie zu. Hören Sie zu – und
stecken Sie auch mal Kritik ein.
Führen Sie Dialoge und niemals
Monologe.
Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden
Fragen.
Machen Sie Mitarbeitende zu Cham
pions – denn diese sind hochmotiviert und sorgen für ein innovationsfreudiges Klima im Betrieb.
Wohlfühloasen
√
√
√
Es braucht ein Umfeld, das die Kom
√
munikation und den Ideenaustausch
fördert. So entsteht die berühmte
kollektive Intelligenz.
Schaffen Sie in Ihrem Betrieb Treff
√
punkte, beispielsweise Kaffee-Ecken.
Öffnen Sie Wände und stellen Sie
√
Glaswände («gläserne Büros») rein.
David C. Robertson/Bill
Breen, Campus Verlag
ca. 35.90 Franken
Gibt es Ähnlichkeiten zu diesem Pro
√
dukt/Gerät – zum Beispiel in der
Schaffen Sie sich
«Das Imperium
der Steine –
wie Lego den
Kampf ums
Kinderzimmer
gewann»
vom Traditionsunternehmen
zum Überflieger im Kinderzimmer
 Kreativität und Innovation
 Marketing
 Kommunikation
In Grossraumbüros gehören: Pflan
zen, Bilder und Skulpturen.
Richten Sie Ihr Personalrestaurant
stimmig ein (etwa mit Kunstwerken
Ihrer Angestellten).
Installieren und pflegen Sie ein
Intranet.
sehr schnell oder langsam ablaufen?
Ein Muss für jeden
Patron
 Changemanagement:
Nie stillstehen: Den Abfallhai gibts nun auch als umweltfreundliches
Natur?
5
Solar-Modell.
Belohnen Sie kreative Mitarbeitende
√
mit Worten, aber auch mit Geld.
Bewerten Sie Ideen
√
ur wenn Sie ehrlich und selbstkriN
tisch mit sich selbst sind, haben Sie
mit Ihrer Idee Erfolg.
Hinterfragen Sie kritisch: Ist meine
Idee einzigartig?
√
Welchen Mehrwert bringt die Idee
√
dem Kunden?
Jenseits aller Emotionen: Welche
√
Marktchance hat die Idee wirklich?
Was bieten Konkurrenten an oder
√
woran arbeiten diese?
Wie kann ich die Umsetzung meiner
√
Idee finanzieren?
Kann ich ein Produkt selber oder
√
muss ich es mit Partnern produzieren?
Brauche ich zusätzliche Spezialisten
√
für mein Team?
 Erfindungen
 Kreativität und Innovation
 Patentschutz
 Finanzierung
ca. 28.40 Franken
Chancen, Potenziale
und Triebfedern
«Innovationsmanagement»
Olaf J. Böhme/Eduard
Hauser – und diverse
Fachautoren, Verlag
Peter Lang
 Wissensmanagement
 Web-2.0-Technologie
 Erfolgsfaktoren für Neuheiten
 Fragebogen zur Messung
und Beurteilung von
Innovationen
ca. 74 Franken
«Von 100 Ideen werden
nur 2 umgesetzt!»
Experte
Olaf J. Böhme
Präsident, Idee-Suisse,
Schweizerische Gesellschaft
für Ideen- und Innovationsmanagement
IHRE FAHRSCHULKOSTEN BIS ZU CHF 400.-*
*Als Starthilfe erstattet Ihnen Honda zum Erwerb des Motorrad-Lernfahrausweises und beim Kauf eines Honda Motorrads der 500cc
und 750cc-Klasse Ihre Fahrschulkosten in Höhe von bis zu Fr. 400.-.
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Drehmoment, ABS, grossem Stauraum und optionalem Doppelkupplungsgetriebe.Auf zur Probefahrt! Das Angebot gilt für Neueinlösungen bis 31.05.2014, solange Vorrat bei den teilnehmenden
Honda-Händlern.
Mehr Infos auf www.hondamoto.ch
Kann man
lernen, innovativ zu sein?
Olaf J. Böhme
sagt, wie man
Ideen fördert
– oder hemmt.
Olaf J. Böhme ist der Doyen des
Innovations- und Ideen-Managements der Schweiz. Er ist Gründungsmitglied und Präsident der
1981 lancierten Idee-Suisse: eine
Aktionsgemeinschaft und Plattform der Ideen- und InnovationsLeader und Innovationsberater.
Zweck: den Weg für Innovationen
in der Wirtschaft und Politik zu
ebnen und in der Schweiz eine
Innovationskultur zu schaffen.
In der Schweiz gibts rund 300 000
KMU. Wie innovativ sind die
Kleinen?
Olaf J. Böhme: In Innovations­
ratings, in dem der Wunsch
nach Neuem gemessen wird,
liegt die Schweiz meist vorn.
Also ist alles im grünen Bereich.
Nein. Es hapert an der Umsetzung. Hier liegen die Schweizer
KMU leider am Schluss.
Wie äussert sich das?
Das Spektrum reicht bis zum
Ideen-Killing oder Ideen-Mobbing. Das wirkt sich hemmend
auf Innovationen aus.
Kann man überhaupt lernen, innovativ und kreativ zu sein?
Innovationsfreude ist durchaus
lernbar. Punkto Innovationsfähigkeit setze ich Fragezeichen.
Weshalb?
Was läuft schief?
Alle wollen Neues, aber wenige
tun etwas dafür. Innovative
Unternehmer brauchen gute
Rahmenbedingungen. Es fehlt
beispielsweise eine schweizweite Plattform der Kompetenzen.
Wo stehen wir sonst an?
Ganz am Schluss ist aber die
Angst vor Neuem doch grösser.
Zudem stelle ich in der Schweiz
eine Tendenz zum Mittelmass
fest.
Ein Unternehmer muss Mut
zum Risiko haben. Nur dann gelingt der Durchbruch.
In anderen Worten: Innovation ist
Chefsache.
Ganz klar. Der Patron muss
schliesslich auch finanzielle
­Risiken eingehen.
Das ist aber nicht alles.
Es braucht sogenannte Turbos,
Beschleuniger: also Ideen-Coaches, die Innovationsprozesse
optimieren. Idee-Suisse entwickelte dazu ein dreistufiges Modell für die Geschäftsleitungen.
Es kommt in der Praxis gut an.
Das können ganz pragmatisch
Kaffee-Ecken mit Flipchart sein.
Der beste Chef ist aber ohne TopMitarbeitende nichts wert.
Der Chef muss sie einbinden.
Und sie müssen von ihren guten
Vorschlägen konkret profitieren.
Spart das Unternehmen z. B.
dank der Idee eines Mitarbeiters
Geld ein, muss sie ihn beteiligen.
«
Ein
Unternehmer
muss Mut zum
Risiko haben!»
Olaf J. Böhme
Richtig. Es ist wichtig, dass in
­einer KMU jemand die Ideen der
Mitarbeitenden laufend sammelt, bewertet und aufbereitet.
Wichtig ist aber auch, dass Mitarbeitende Freiräume erhalten,
um Ideen zu entwickeln.
Wie stellen Sie sich das vor: Zusätzliche Ferien oder Sabbaticals?
Wie machen Sie Mitarbeitende zu
Unternehmern?
Mit einer Flasche Wein …
Nein. Üblich ist eine Prämie von
20 bis 25 Prozent des jährlich
eingesparten Betrags. Aber
auch Lob und Anerkennung
sind sehr wichtig.
Wie kommt man auf gute Ideen?
Der grosse Wurf ist selten. Wichtig ist deshalb, viele Anregungen von Mitarbeitenden und
Kunden weiterzuverfolgen. Von
100 Ideen werden im Schnitt
nur 2 umgesetzt. Interview: Max Fischer l
WWW
TIPPS
Studien, Tools
und Ratgeber
www.kmu.admin.ch
Alles für KMU rund um neue
Ideen: Innovationsprozesse,
Marketing, Personal und
Rechtliches. Die Seite des
Bundes hilft kleinen und
mittleren Firmen mit Tools,
Tipps und Adressen. Eine
grosse Fundgrube!
www.blickpunkt.ch
www.kmu-magazin.ch
www.land-der-erfinder.ch
www.organisator.ch
www.unternehmerzeitung.ch
Diverse Fachzeitschriften
bringen Erfolgsstorys über
witzige Neuheiten, zeigen,
was andere machen, und
berichten über gesetzlich
wichtige Änderungen für
die KMU-Welt.
www.kti.admin.ch
Die Förderagentur des Bundes unterstützt KMU rund
um anwendungsorientierte
Forschung und Entwicklung.
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