Heinrich-­‐ Heine-­‐ Universität Düsseldorf Basisseminar: Italienische Lexikologie und Lexikographie Dozentin: Nora Wirtz Referentin: Soad-­‐ Maria Kadhum Sommersemester 2012, den 04/07/2012 Werbung und ihre Sprache (Italienisch) Funktionen der Werbesprache AIDA-­‐ Stufenmodell Attention= Aufmerksamkeit erregen Interest= Interesse wird geweckt Beschäftigung mit dem Produkt Desire= Der Kunde entwickelt den Wunsch das Produkt zu besitzen Action= Erreichen des Ziels durch Kauf des Produktes • Sprache wurde früher als Hauptmedium der Werbung angesehen • Heutzutage sind graphische Mittel sehr ausschlaggebend • Werbung ist angewiesen auf Sprache Message • Störungsfaktoren: nicht das gleiche Sprachverständnis (andere Sprache, Dialekte etc.); Desinteresse; zu großes Maß an Ablenkung; Wissensdefizit; andere Kultur (andere Wahrnehmung und Auffassung von z.B. Humor) Merkmale der Werbesprache • Mit Werbesprache ist die Sprache in einer Werbung gemeint, nicht die Sprache die die Werbenden benutzen • Entlehnung aus dem Alltag „Trend-­‐sprüche“ • Nutzung von Varietäten um eine Zielgruppe anzusprechen Formate der Werbesprache • Schlagzeile (Headline): textlicher „eye-­‐catcher“; befindet sich zwischen Fließtext und Bild; über die Anzeige verteilt oder im Bild integriert • Fließtext (Copy, Textbody): aufgreifen des Themas; erweckt Interesse; suggestiv • Slogan: Wiedererkennbarkeit • Produktname: Deonymisierung; aufwertend und expressiv Sprachliche Mittel/ Wortarten • Verwendung von Substantiven (Dominanz); Adjektiven (positive Eigenschaften); Verben ( Personifizierung des Produktes) Neologismen • entstehen durch die Komposition mehrerer Substantive und Adjektive/Adverbien, z.B. Fünf-­‐Minuten-­‐Terrine; porentief oder tabakwürzig • Kombination zweier positiver Aussagen (àKompulativkompositum) herbwürzig; mildwürzig; bitterfrisch • Zusammenrücken von nicht zusammenpassenden Wörtern: Frischeflirt, kussfrisch, streicheljunge Haut • Augenblickbildung erweitert den Alltagswortschatz: unkaputtbar Effekt in der Werbung: sprachökonomisch, witzig, poetisch, kreativ Phraseologismen • Verbale: Augen machen; sich ein Herz fassen • Nominalisierung eines Verbs: Interesse haben; Risiko eingehen • Nominale: grauer Alltag; zu viel des Guten;die Nr. 1 • Adverbielle: über kurz oder lang; mehr oder weniger • Modellbildung: ein x für alle Fälle; the best of x; à la x • Phraseologische Vergleiche: Leute wie du und ich; sich fühlen wie neugeboren; dumm wie die Nacht • Zwillingsformel (auch Paarformel): Tag für Tag; (bei) Wind und Wetter • Sprichwörter/ Sprüche: Ende gut, alles gut!; In der Kürze liegt die Würze • Geflügelte Worte (Übernahme von bekannten Zitaten, Buchttiteln etc): Der Mensch lebt nicht von Brot allein (Martin Luther); Ich bin dann mal weg! (Hape Kerkeling) • Routineformeln (auch Gesprächsformeln) sind sprechaktspezifisch: Nächster Halt; Vorhang auf • Werbesprüche: Wenn’s ums Geld geht-­‐ Sparkasse; After Eights-­‐ die feine englische Art Effekt: überraschen durch Mehrdeutigkeit; wirken interessant durch ihre sprachspielerische Verfremdung Anglizismen • soll die Assoziation zum Fremden wecken • Zweck einer internationalen Standardisierung: The touch of nature (Palmolive); The new essence of joy (Acqua di Gioia); Have a break, have a KitKat (KitKat) • meist in Firmen-­‐/Produktnamen: Beck’s Ice Kritik an der Werbung • Nutzt nicht ihren „aufklärerischen und informierenden“ Charakter • Nutzt hauptsächlich ihre Manipulationsabsicht Bibliographie Jacqmain, Monique: Il linguaggio della pubblicità. Un studio sulle inserzioni nella stampa italiana. E.C. Sansoni S.p.A. Firenze. 1973 Janich, Nina: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. narr verlag. Tübingen. 2010 Römer, Ruth: Die Sprache der Anzeigenwerbung. Pädagogischer Verlag Schwann Düsseldorf. 1976 Schlüter, Stefanie: Die Sprache der Werbung. Entwicklungen, Trends und Beispiele. VDM Verlag Dr. Müller. Saarbrücken 2007 Valeri, Antonio: Pubblicità italiana. Storia, protagonisti e tendenze di cento anni di comunicazione. Edizioni del Sole 24 Ore. Milano. 1986