INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober Ing. Herbert Ortner GF Fa. ÖkoFEN und DI Dr. Gerhard Dell GF O.Ö. Energiesparverband Landesenergiebeauftragter 19. Juni 2012 zum Thema "Die oö. Innovation für die Energierevolution: Ein Heizkessel, der Wärme UND Strom produziert & das neue Landesförderprogramm für die erste Umsetzung" LR Rudi Anschober Seite 2 Die oö. Innovation für die Energierevolution: Ein Heizkessel, der Wärme UND Strom produziert & das neue Landesförderprogramm für die erste Umsetzung Bei Biomasse-Heizkesseln sind Oberösterreichs Firmen Weltmarktführer. Lange wurde an technischen Weiterentwicklungen geforscht, jetzt ist die Innovation Wirklichkeit - ein Biomasse-Heizkessel, der gleichzeitig Wärme UND Strom produziert – präsentiert von der Firma ÖkoFEN. Das kann Oberösterreich auch bei der Energiewende wesentlich weiterbringen. Neben der Energieeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer Energieträger ist auch Forschung und Entwicklung eine der Säulen der oö. Energiestrategie, welche in Oberösterreich in der landesenergiepolitischen Zielsetzung "Energiezukunft 2030" fixiert wurde. Daher hat sich das Energieressort des Landes OÖ zu einer neuen Landesförderung entschlossen, die den Start genau dieser Art von wärme- und stromerzeugenden Biomasseheizkesseln firmenunabhängig fördert. Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplung Stromerzeugende Heizungen sind kleine, kompakte Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen), die gleichzeitig Strom und Wärme bei einem sehr hohen Wirkungsgrad bereitstellen. Durch die BiomasseKraft-Wärme-Kopplung, also die Erzeugung von Wärme UND Strom aus Biomasse, wird ein Wärmenutzung innovativer aus Weg Biomasse beschritten, eine zweite neben der hochwertige Energieauskopplung zu ermöglichen. Mit ca. 30 % aller österreichweit installierten automatischen Kleinfeuerungsanlagen, das sind etwa 42.000 Anlagen, davon ca. 21.600 Pelletsheizungen, liegt Oberösterreich bei modernen Heiztechnologien österreichweit im Spitzenfeld. Die Wärmeerzeugung von Biomassekesseln im kleinen Leistungsbereich ist marktfähig und etabliert. Eine Energieversorgung auf Basis regionaler Biomasse Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 3 gewinnt sowohl aus energie- als auch klimapolitischer Sicht laufend an Bedeutung. Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen im kleinen Leistungsbereich bieten die Möglichkeit, dezentral neben Wärme auch Strom bereitzustellen. Oberösterreichs Biomasseheizkesselproduzenten sind Weltmarktführer. Das neue Landesförderprogramm Dieses Impulsförderprogramm für 20 Anlagen soll als Anreizprogramm den Markteinstieg der neuen Technologie - natürlich unabhängig von der produzierenden und lieferenden Firma unterstützen. Dadurch sollen vor allem Erfahrungen und Kenntnisse Kopplungs-Anlagen im kleinen über Biomasse-Kraft-Wärme- Leistungsbereich im Praxisbetrieb gesammelt und die Weiterentwicklung der Technologie vorangetrieben werden. Neben den übergeordneten zukunftsfähigen Zielen, Energieerzeugung, wie Sicherstellung einer Energieversorgung und Energienutzung bzw. die Bereitstellung von Umweltinformationen und Bewältigung querschnittsorientierter Herausforderungen, sollen mit diesem Förderprogramm neben der Errichtung von Biomasse-KraftWärme-Kopplungen im kleinen Leistungsbereich auch die anwendungsnahe Forschung und die Positionierung Oberösterreichs als Energiemodellregion unterstützt werden. Die Impulsunterstützung von 20 Biomasseverstromungen im kleinen Leistungsbereich in Oberösterreich ist ein Alleinstellungsmerkmal Projektergebnisse sind für die unseres zukünftige Bundeslandes. Biomassenutzung Die in Oberösterreich und Österreich maßgeblich. Neben der Schaffung der technischen Rahmenbedingungen für den künftigen dezentralen Ausbau erneuerbarer Energieträger soll im Rahmen des Förderprogramms auch die Strom- und Wärmeerzeugung aus Biomasse in Oberösterreich gesteigert werden. Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 4 Mit diesem Programm soll es möglich werden, bis 2013 max. 20 Biomasse-Kraft-Wärmekopplungsanlagen neu zu errichten. Diese erzeugen zusammen 300 MWh Wärme aus Biomasse und 20 MWh zusätzlichen Strom aus Biomasseanlagen pro Jahr. Unter der Annahme, dass die 300 MWh Wärme nicht mit fossilen Energieträgern erzeugt werden, können damit 84 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Unter der Annahme, dass diese 20 MWh zusätzlicher Biomassestrom künftig Stromimporte ersetzen, können demnach 8,2 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Funktionsweise Die dezentrale Energieerzeugung mittels Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung ist ein wichtiges Energiethemen. KWK-Anlagen ermöglichen eine besonders hohe Energieeffizienz, da die Verbrennungswärme sowohl zum Heizen als auch für die Stromerzeugung genutzt wird. Hierfür existieren bisher nur Systemlösungen auf Basis fossiler Energieträger. Der Stirlingmotor, auch Heißgasmotor genannt, ist eine Wärmekraftmaschine, in der ein abgeschlossenes Arbeitsgas wie Luft, Helium oder Wasserstoff von außen an zwei verschiedenen Bereichen erhitzt und gekühlt wird, um mechanische Arbeit zu leisten. Der schottische Geistliche und Konstrukteur Robert Stirling (1790–1878) stellte 1815 erstmals den Entwurf eines solchen Motors vor. Stirlingmotoren sind Wärmekraftmaschinen, d.h. sie wandeln Wärme hoher Temperatur in mechanische Energie und in Wärme niederer Temperatur um. Die Wärmezufuhr geschieht von außen auf ein im Motor eingeschlossenes Arbeitsgas. Durch meist metallische Wände wird Wärme hoher Temperatur in den Motor gebracht (Erhitzer). An einer anderen Stelle (Kühler) wird Abwärme bei niedrigerer Temperatur Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 5 abgegeben. Am Schwungrad wird mechanische Energie frei. Sowohl die Abwärme als auch die mechanische Energie können genutzt werden. Die Vorteile von Stirlingmotoren Vielstofffähigkeit Durch die Art der Wärmezufuhr kann jede Wärmequelle benutzt werden, um den Motor anzutreiben, daher sind alle gasförmigen, flüssigen und festen Brennstoffe, sowie Wärmestrahlung zum Antrieb geeignet, solange deren Temperatur ausreichend hoch ist. Emissionsarmut Bei der Verwendung von Brennstoffen können durch die stetige Verbrennung außerhalb des Motors die besten Abgaswerte im Vergleich zu Motoren mit innerer Verbrennung erreicht werden. Da keinerlei explosionsartige Vorgänge im Inneren des Motors ablaufen und auch keine Ventile vorhanden sind, entstehen nur wenig Lärm und Erschütterungen. Das Getriebeöl wird nicht verbraucht und verschmutzt, daher reicht eine Füllung auf Lebenszeit. Manche Motoren laufen völlig ölfrei. Langlebigkeit Da keine Fremdstoffe in den Motor gelangen und die Einzelteile relativ wenig belastet werden, kann man längere Laufzeiten erwarten als bei anderen Motoren. Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 6 Wie funktioniert ein Stirlingmotor? Anhand einer einfachen Bildergeschichte wird gezeigt, wo eigentlich die Kraft herkommt, die einen Stirlingmotor antreibt, d.h. wie ein Temperaturunterschied in mechanische Leistung umgesetzt wird. a) Dose einmal heiß, einmal kalt Die Dose (Bilder unten) enthält Luft, über eine Öffnung ist ein wassergefülltes U-Rohr angeschlossen, das den Luftdruck in der Dose anzeigt. Wird die Dose erhitzt, steigt der Druck, wird sie abgekühlt, sinkt der Druck. a) Dose einmal heiß, einmal kalt b) Luft einmal im heißen, einmal im kalten Raum In die Dose wird ein sogenannter Verdränger mit einer Gleitdichtung für seine Stange eingebaut (Bilder nächste Seite). Der Verdränger kann mit wenig Kraftaufwand auf und ab bewegt werden, die Luft streicht dabei an ihm vorbei. Ist der Verdränger oben, befindet sich die Luft im kalten Raum, der Druck ist niedrig. Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 7 c) Luft einmal im heißen, einmal im kalten Raum Die Druckänderung bewegt den Arbeitskolben. Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 8 Europas Pelletsspezialist entwickelt eine Strom produzierende Pelletsheizung ÖkoFEN leistet Pionierarbeit für mehr Energieunabhängigkeit Die Erzeugung von Strom in Eigenheimen ist derzeit eines der zentralen Energiethemen. Ein völlig neuer Weg ist dabei die Nutzung eines Heizkessels als Heizung und als Kraftwerk für die Stromerzeugung. Der Vorteil liegt in einer effizienteren Energienutzung, da die Wärme nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für die Raumwärme genutzt wird. Bisher gibt es jedoch nur Systeme, die fossile Energieträger wie Erdgas in Strom- und Wärme umwandeln. ÖkoFEN mit Sitz in Niederkappel/OÖ arbeitet zurzeit bereits intensiv an der Entwicklung eines serienreifen Systems. "Mit diesem Pelletskraftwerk soll die Ökostromerzeugung im eigenen Haus ermöglicht werden", betont ÖkoFEN-Geschäftsführer Stefan Ortner. Stromerzeugung durch hochwertige, in die Pelletsheizung integrierte High Tech Motoren Zur Stromerzeugung wird ein High-Tech-Motor mit einer speziell dafür entwickelten ÖkoFEN Pelletsheizung kombiniert. Der Motor wird auch in herkömmlichen gasbetriebenen Systemen namhafter Hersteller eingesetzt. Im marktreifen Produkt von ÖkoFEN liefert der Stirlingmotor, der in einer Pelletsheizung integriert ist, 1 Kilowatt elektrische Energie und deckt somit einen Großteil des Tagesstrombedarfs eines Haushalts ab. Der Betrieb des Systems wird wärmegeführt erfolgen: Das Gerät arbeitet, wenn Wärme benötigt wird und produziert gleichzeitig Strom, der entweder gleich verbraucht oder andernfalls eingespeist wird. Pressekonferenz in das Stromnetz LR Rudi Anschober Seite 9 Typenprüfungen erfolgreich – Praxiserprobung im Feldtest wird vorbereitet In der ÖkoFEN_e-Technikabteilung stand im Jahr 2011 vor allem die Optimierung und Weiterentwicklung des Prototyps im Vordergrund. Im November konnten die Typenprüfungen erfolgreich abgeschlossen werden. Das System erfüllt somit alle rechtlichen Voraussetzungen, die für den Einbau in Gebäuden notwendig sind. Noch heuer sollen die ersten Feldtestanlagen bei ausgewählten Interessenten in Österreich installiert werden. "Wichtig sind dabei die Praxiserprobung und der weitere Erfahrungsgewinn", stellt Ortner fest. Erhebliche Vorteile durch Stromproduktion im Winter Einer der Vorteile dieser Strom erzeugenden Heizung besteht darin, dass die Zeiten der Stromerzeugung mit dem tatsächlichen Verbrauch sehr gut übereinstimmen. Denn im Winter, wenn die Menschen häufiger zu Hause sind, benötigen sie Heizungswärme und auch den meisten Strom. Ein hoher Eigenverbrauchsanteil und wenig Strombezug aus dem Netz sind mit der Strom produzierenden Pelletsheizung möglich. Im Gegensatz zur Photovoltaik ist die Stromerzeugung mit einer Biomasseheizung auch dann möglich, wenn keine Sonne scheint. Eine aufwändige und teure Stromspeicherung mittels Batterien ist daher nicht notwendig. Damit wird die unabhängige und dezentrale Stromerzeugung mit einem erneuerbaren CO2-neutralen Brennstoff im eigenen Haus möglich. Open Innovation - Einbindung aller kompetenten Partner bei der Entwicklung des innovativen Produkts ÖkoFEN wählt bei diesem zukunftsträchtigen Entwicklungsprojekt auch einen innovativen Kommunikationsansatz. Auf der eigens für dieses Projekt eingerichteten Website www.okofen-e.com können alle Infos rund Pressekonferenz LR Rudi Anschober Seite 10 um das Thema dezentrale Energieerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Entwicklung der weltweit ersten ÖkoFEN Pelletsheizung mit Stirlingmotor verfolgt werden. Ein Blog und eine eigene FacebookPräsenz wurden eingerichtet, um Interessenten aktiv in das Projekt mit einzubeziehen. Weiters können sich interessierte User natürlich auch für einen Newsletter registrieren. Den Sinn dahinter erklärt Stefan Ortner so: "Bisher konzentrierten sich Unternehmen bei Neuentwicklungen stark darauf, alles geheim zu halten. Wir wählen den neuen Entwicklungsprojekt, so Ansatz der wie es Partnerschaft auch in Teil unserem unserer Unternehmensphilosophie ist. Wir möchten alle beteiligten Partner wie Kunden, Servicetechniker, Mitarbeiter und Kundenbetreuer, aber auch interessierte Tüftler und das versierte Fachpublikum sowie politische Entscheidungsträger für unser Projekt begeistern und in die Entwicklung einer neuen Dimension der Energieversorgung einbinden." Rückfragen-Kontakt: Stefan Ortner, ÖkoFEN Marketing & PR, Tel.: (+43 72 86) 74 50-46 Robert Wier, Wier PR, Tel.: (+43 664) 101 26 80 Pressekonferenz