"Emphase" oder die Rhematisierung eines adverbialen

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!!t: -Zt.L
"Emphase"oder die Rhematisierungeines
adverbialenKomplementsim Agyptischen
(Rezensionsartikel)
Von HtLMll SAfzrNcER(Wien)
Den Begriff "Emphaseha! ER\4a\ in dic ägyptischeSprachwissenschaft eingeführt, als er in seiner Gramna!ik ncbc dcr
"gewöhnlichen
F o r m r d r ? . l a u c h e i n e " e m p h a t i s c h eF o r m
(später
untcrschied
dann - ii dcr 4. Aüflage - noch dazu eine
"Formfü.'indem er'"). Uber ihren Gebraüchsagter: "DieseForm
wird besondersin Aussagengebraucht,die mit Emphaseausge
sprochen werden, in Beschwörungcn,Anordnungen,Versprechungen,Fragenusw.Oft habenvir sie dabei als Fulurum zu über
setzen."t- "Emphase"und 'emphalisch"sind da also in einer ganz
unspezilischenumgangssprachlichen
Bedeu!unggcbraucht.
Was es mit dieserForm auf sich har - was das Wcscndicscr
Form ist - ha! dann ers! PororsKy enrdeckt.Nicht 'Emphasc"in
der Bedeulungisr ihr Charakterisrikum,sondernSubstan!ivcharaklcr
in syntaktischerHinsichr (wobei sie - als zcitlich nichr markierte
Form - mit anderenin einem Tempus/Aspckt
Paradigmästeht,
nämlich dem sübstantivischen
rdrfl.n.l - als Prälcrilum - und dem
prospektivensdm.f - als Fulurum).Nur ist djc
substantivischen
repräsentalivsteund hisrorischbcdeutsamsteRo11edieser Substan(also themalischen)
tivformendie einer nichlrhematischen
Verb,
(prädikativem)Advcrb
form, und zwar im Salzni1 rhematischem
("daß-man-FreDdenschreie-ausstößL
isr f ür Ej c ... "2 - "däß,dies,
gelan-wurde,isr warum?"r). AUer anderesubslantivischeG€brauchfiniter Verbalformenfand mit dem Mirtelägyptischen
sein
Ende;der thematische(oder rhematisicrcndc) Gebrauch hingegen
lcbt bis zu den "zweilen Tempora"des Koptischen$,ciler, die folgI
2
'
A. EIM^N, Ag)plir.re Grunt@ik 3. ärnfl::.293
VgL H.l. Pol-orsKy,irldes de |Jitüecapte.76=Ca ectedPdpers,IS0
-lhe
vgt eor"n"r.
l - m p h a r , c, 4 n n t F o ß . : P d l l l . a { / , l l , ,
CaUectedPapets,45.
190
H. SaLzinse.
l i c h a u f d i e s u b s l a n t i v i s c h eFno r m e nd c r S u f t i x k o o j u g a ! i o n
zurückzuführcnsird: Les protolypesdes Tcmps Sccondsdevraienl
donc ölre semblablcsaux formes relatives et, en memc lcmps,
figurer cn phraseapparemmcnlprincipale- Or, ce sont 1ä les traiß
allcmandsont appe16'forme
essentiels
dc cc que les egyptologues
colnmcla
En 6gyplicnclassiqüeelle se charact€rise,
emphalique'.
iorme relarive imperfective, par la g6minalion dc I'ayar! derniare
Ln n \ o n n dc ( s \ e r b e . iJl - r b l c(' l. c n , o u \ c l i g yp t , rn p a r l e m p l u di e I
! ! ) . n o l an m e n l o a I . l e \ e r b e 4 , , ' i l r a , r F
A l L p hp r o l h e l i c u m
QA3-... "'
Pororsxy ha! cs beliebt,den Terminus cnpbalischeForm mit
völiig neucmVcrständnis .beizubchaltcn. Emphase wird jetzt äuch
Konstruklion.in
dcr (typischsten)
verslandcn
als Charakteristikum
des Salzcsmil
der die emphatischcForm" ERV^\S aüftrilt
rhematischemAdv€rb (und thematischcr "cmphalischer"Verbform).
(eincsVorgangesoder
Für die Beschreibung
einesGeschehens
einer Handlung)gibt es - im Agyplischcnwie in unserenSprachen
- cin neutralesund unmarkiertesSchema:Dem Thcma oder Subjekl
(cin Pronomen/Subslantiv
im weiteslcnSinn)slehl ein Rhemain
gcgcnabcr(Verb, oft mit dircklen
verbalen
Phräsc
CestaltciDcr
Einc solcheneutraleund unI]laf
oder indircklenKomplemenlen).
(in
lebendc Sprachen,aber auch in det adäqualeo
kierle Rcde wird
wobei ein Elcment
ruhig dahinfließen,
loler Sprachen)
Uberseuung
nur wenig stärker betont isL.Isl ein indirektesKomplemcnlvorhanden,so vird diesesdie stärksleBctonunglragen;ist nur cin di
rcktesKomplcmentda, so fälll diescmdicseRolle zü; und lchlen
überhaupt.
so beschränktsich die Belonungaüf das
Komplemenle
Nun isr ircilich ruhige,neulraleMillcilüng nicht immer angebrächt.Wo und wännimmcr lrrlum,Unkiarheit,Meinu0gsverschied c n h e | |q. u s e i n ä ' r d c /r ü. en Sb e { e h r i.. r c i n ' l e r n . n l d e r A u ß c r J n g
von einemHerausheben,
wir *ollcn dabeiabsehen
herauszüheben.
Aussagezu machen
Herausgehobenc
cine
dienl.
übcr
das
dasdazu
(Topikalisierung),sondern uns aüf die rhcmalischeBetonüng
(Fokalisierung)
beschränken.
Struklurellbeslchtsie darin,daß das
Verb die Front $'echscl! und thenalisch wird. so daß es dcn
a
potoxrv, h"a.' a.
.
copte, lo = CotlededPapers,141
"ntare
''Empha;e
odei die RhemarA efung
t9t
rhematischenPIätz freigibl für das hervorzuheberdeElem€nl.
DicsesRhema aber isr im Agyptischen im Regelfall auch im
grammatischen
Sinn Prädikat,und nach den bekanrtenSa!zbau
müslerndes Agyptischen(Satzmit nominalem/adverbialcm/verba
lern Prädikat) hängt es nun von der Natur diesesrhematisier!en
Elemenles ab, wclchc Konslruktion resultiert: lsr das
heryorzuhcbcndeElemenrnominal,so crgibr sich eine NominalsatzKonstruktion (PolorsKys CLeft Sentenceoder phrase caLpbe:d,as
Thema ist ein Relativsatz);ist es adverbial. so ergib! sich ein
Advcrbialsa!z(desseoThemaeine "emphatische
Form"ist)"Emphatisch"hciß! dahcr ctwa soviel lvie expressiv,argumen!ativ, konlrasriv und dergleichen.Die Bezeichnung"emphalische
Form" :sl ein hislorischcsRclikt; wcnn man sie überhaupt verwendel, dann bessernichl für ein morphologischesPhanomcn,sondcrn
für den "emphatischen"Gebraücheiner bestinmren Form. nämlich
des bei II gem. u n d III inf. gcminjcrendenrdn.l. wenn dieseForm
thematischzu einem adverbialenRhemagebrauchtwird, mag sie so
heißen;in anderem Gebrauchsolite dies hingegenvermicden
Der Konstruktion,in der diese"emphatischlrForn vcr!vcndcl
wird, hat FRMRICEJL\GE sein Werk Enplnsis aü Sentential
MeakinEin Middle EEJplidn5gewidmer.Der größlc Teil der Arbeit
wurdeschon1986auf der Tagungin Helsingorvorgclcgt6:völiig
neu sind die Kapilel 3 ("predicalionfealures')und 6 ("the sentence").
JrNcI leg! Wert arf die Feststeilung.
daß an der "empharischeo"
Konslruklionstrukrurellrichts spezifisch'Empharisches"
ist. denn
die "ernpbadschc"Konslrukrion ha!, venn man die substanlivische
Funktionder Verbform annimml.einc Srruktür,die gründsätziich
die desAdverbialsalzes
isr (v91.2.1.1).
In diachronischer
Sich! gibl es keinc Probleme,sie einfach als
Adverbialsatzzu sehen.Die "emphalischeKonslruklion har jedoch
distinkte Merkmale,die sie vom Adverbialsatzdeutlich unlerschlri
den.Das Prädjkar des Adverbialsalzesist grundsätzlichvon räumli
5 F. Jr-NcE,;hpÄdsirdrd SenrentidlMeanin! in MiddLeLStptian.Gönin1et
O r i e q L f o ß c h u n s eInV. . R e i h e :A g y p r e n .H g . v o n F R I E D R I CJHü ^ - c r u n d
\vorFH-{RrW!sr!\DoRF, Band20.wi$baden:OrroHarrNowitz, 1989.
6 Wi"d..g"s.b." in' G. ENoLu\D - PJ. FRA\DS!\ (HE),Ctussrcad.Chzasal
the Reqinniagol d Ne* Paladtgu [CNl Plbliaüons 1, 19861.
]89-254.
192
H. Sarzin8er
chcr (+ zeitlicher) Bedeutung(Ptäposirionenwie m, /, n usw.,
Adverb im usw.). Bei der "empharischen"Konsuukrion isr diese
Einschränkungnicht gegeben.Das Prädikat kann u.a. auch ein
verbaler Zustandssalz
sein. Ein weiteres Merkmal ist. daß die
"emphatische"Konslruktion grundsätzlichkeine Stützelementcwic
i'e braucht.Auch isr zu beachten,daß der sonslige,noch freie
Gebrauchder substantiviertenFormcn der Suffixkonjugalion (et('a
nach Präpositionen,im Objektsatzüsw-)abnimnr, die "empha!ische"
Konstruktion hingegen bleibr bis aos Ende der ägyplischen
Sprachgeschichte
lebendig.Die Enlvicklung geht also auf die
EntstehungZweirer Tempora hin, spczieller Formen, die nur in
einem historischenSinn substantivischünd unrergeordncr(eingebeF
tet) sind, da sie nur noch in der "emphatischcn"Konstrukrion - als
rhematischeVerbformen - gebrauchr verden. In diese Richtung
vcisl auch cine andereTatsache.Die "cmphatischen"
Formensolhen
als Gliedsätze(Subjek:särze)
nür sekundärcnZeirbezrg haben (also
Vor-, Gleich- oder Nacbzcitigkeit, je nach Vcrbforn). Tarsächlich
hat aber insbesonderedas "empha!iscbe"r!ir?-r.l in ganz cbaräkrelislischcrWcise primärenZeilbezug(Vergangenhei0l
siehc dazu
Was machl die "empharischeKonstrukrion" nun tatsächlich em
phatisch?(Vgl. bei Juj"cE2.1.1,4.3.1usrv.)Der angeblich 'cmpha!i
schen"Verbtorm, die den Nukleüsihres Subjckresbilder, inhärierr
in Wahrheit nichts Emphatischcs,ilre Eigenhei! isr vielnrehr eine
synlaklischc.nämlich die, substantivischeFunk[ionen zu erfüllen.
Das Prädikat ist ein (adverbiales)Prädikar. und nichrs weiter. Auf
diesemWeg ist keine Erklärung zu gervinnen.Um dcn Sachyerhaft
zu elkennen,muß man der Woraarl Verb gerech! werdcn, und das
tut JUNGE
m.E.nicht, so etwa, wcnn cr in der vorliegenden Arbeit
sa$ (S.42): "... aclor/agent,object and 'necessary'
adverbialsare on
lhe samefootingtowardsrhe vcrbal'kernel',there is nothingthal
privilegesthe actor/agentrolc to rhe'honours of higber icvel
propositionalstructurethat is announcedby the term 'gramma!ical
subjecr'."
JnNaEfolgt hierin in gewissemSinn PoLoTsKy.der die Termini
"Subjckf' und "PrädikaC'von ihren wisseoschaftsgeschichtlichen
Schlackenbefrci! haq insbesondere
von ihrer Bindungan die Bedeu,
tungssphäre
"Agens"bzw. "Vcrb".Er benötigrnich! die Termini
"Topik" und "Kommentar"bzw. 'Thema" ünd "Rhema, da ihm
'Emphase'ode. die Rnemarisie.ung
193
"Subjekt"und "Prädikat" (mindeslens?)
dieselbenDiensteleisten.Bei
Konder Beschreibungkomplexer Sätze(wozü z.B.die "emphatische
srruktion" gehört) ergibl sicb jedoch das Erfordernis, Subjekt und
P r ä d i k aar u t e r n c ru n r c r g e o r d n e rLebne n e( i n d e r L i n b e r u n g z) u
bezeichnen.Soweitder eingebetteteSatzein verbaler ist. kann man
latsächlichmit "Agens"und "Verb" scin Auslangcniinden. doch
wird man dann dcr Talsache de. Einbettung eines S a t z e s und
dem Umstand.daß auch der eingebetteteSalz seinenNexushat,
nicht gerecht.ln diesemTcxr soll dahcr "Subjckr"und "Prädikat"für
die Konstituenteneinesjedcn Satzcsvcrwcndct wcrdcn können; es
gilr jedoch"Thema","thematisch"
bzw. "Rhema","lhematisch'nur
frir "Subiekf'und "Prädikat"im PoloTsKYschenSirn: es kommt aus
/u.7Bci J. \c erlr e.
dcs Hauplsal/cs
schließlichden Koniliruenlcn
aber nicht primär um Tcrmirologie, sondern um seine spezifische
Auffassung.Für ihn har der verbale Ausdruckkeinen Nexus;cr hat
nicht die Konstitucnrcn"Prädikaf' und "Subjekt', vielmehr ist
Äkaor/Agensnur eine von mehrelen Mögtichkeiten,ein Verb zü erweitern. In senenAugen sind verbaie Ausdrückekeine Sätze,daher
auch keine Gliedsätzeund es liegr keine Einbettungvor.
Das Verb erheischt prinzipiell eir Agens, das explizir isr odcr
implizit bleiben mag (vgl. Inperativ, Partizip, Infinitiv). Der cinfachc Ausdruckvon Akt und Agensist Mitteilung(der Talsachc,
d e sW u n s c h cuss r v .e) i n e sG e s c h e h e nDsi .e s e A u ß e r ü n g i s t
prinzipiell
ein Satz, denn sie besreht
aus
( A k ! ) . D a sv e r b i s t
Sübjekt (Agens) und Prädika!
immer cin Prädikat (Parlizip und Relativform sind Prädikat €ines
Attributsatzes.lnfiniriv und Substanlivlormsind Prädikar cines
S u b s t a n t i v s a t z e su s w . ) . D a r a u s l o l g r n u n c i n c g e w i s s e
Erwartungshaltung,
daß cln verb rhcmarischist (von cincm Adverb
erwarrer man vor allem dann,daß es rhenatisch ist, wenn kein Verb
vorhandenis!, ein Nomen ist häufiger thematisch als rhematisch).
Wird diese Erwartung cnlläuscht,so isl der Effekt beim Hörer eine
stärkere Erregungder Aufmerksamkeit; aber bereils der Sprcchcr
müßmehr pcrformariverAufwandlreiben;r c, ö n singtderVoEeL
(undnichrhäßlich);der Vogel singtschön(undnicht der Hund):
derVagelsingt (z\var)schon(abcr cr isr cs nich!).Jcde dieser
? So rchon in H. S^rzI\cER, AnmerkDnsenzu je.f s4d.f ,in:GM
1 9 9 0 , 9 91 0 2 .
II5,
H. $rzitr8er
Außerungenberuht auf cinem höherenstimmlichenGesämraufwand
al\ die neulraleVcrsiondcr Voqelsin9ts,han.
Diese Enttäüschüngeiner Erwanung und als Kompensalioneine
nicht erwartcrc Mitteilung, dasmacht dic "Emphase"aus- nich! das
substantivierlcVcrb und nicht das adverbiale Prädikat. Im Grunde
isl diesesaber nichl cinfach ein adverbialesPrädikar wie jedes andere, sondernes isl das rhcraatisierteKomplemcn! eines Verbs. Es
ist nicht einfach ein rhematischcsAdverb: es isr ein rhematisierres
Adverb.
JLNGEempfiehll, die "ultra,clausal"Topik Focus"-Srruktur
in den
Bereich dcs Mythos zu verweisen, ebenso wie die "inrra-clausal"
"Thema-Rhema"-Strüktür
- ivenn "Thema" nichls anderessein soll
als das verpönte grammatischcSubjekt",und "Topik" nichrsanderes
als das womöglichnoch verpöntere"logischeSubjckt"(4.1.1).Es
empfiehlt sich jedoch dringlich, Er$,eirerungen
desKer satzes,etwa
dürch Topikalisierung,als solchczu kennzeichnen.
Sachverhaltewie
z-B.die "corsecütiotemporum (4.2.3)werden darn ohne au[$,endige
- und n.E. sehr unbefriedigende Erörterungenklar.
Das, vas VEp,NUs
als "secondschöme"bezeichnerha!, is! nichls
anderesals ein SalZmit einem topikalisiertcn(anrizipierren)Gliedsatz(einemsubstantiviertenSaIz,der a1sabsoluresSL,bsranliv also
adverbiell - gebrauchtwird und daher ofr remporal zü übersetzen
isr. Der Hauptsalzist ein vollständigerSarz,der frcilich. da ihm ja
ohnehindasTopik voraüsgeht,
nichr die Merkmaledcr hilialitär
uagen muß (und folglich wie ein konlinuativerbzw. zirkumstantieller Satzaussehenkann, vgl. ctwa JU\cß Beispiel 43 aut S.508;
für unser folgendes Beispiel aus dcm Alten Reich triff! dies
allerdings nicht zu). Der verbale Nuklcus des ropikalisie(en Salzes
ist also eine substantivischeVerbform: morphologischidcnrisch nir
der entsprechenden"emphatischen"Form, aber sic isr €ben keine
solche,da keinc 'cmpha!ische"
Konstrukrionvorliegr (siehe das
oben Bemerkte):sie ist tatsächlichein "non,empharic
14n-lr.)1"
(SrLwRMAr',zirierr bei Jun-cq6.2.2).
1. Topikalisierung(JuricB BeispielNr. 40):e
8 dLa.f sjr-ü.s/ 4dn|'h)|4n'j...
nchttetu s es(= RerFßu)bez$un-qen
(51"!lz B IIl).
hafte,sagreei, daß er nn nir kämpfen*e.de.
e
jqdq
*j
hn.t'
d
nj
/
n4
n.j
hnl
9
sh4
nj jqtrve
{U/t I:16.
snj.n
rz)-
''Emphase
oderdre Rnematis,erung
lseineMajestät hat mich vorgefundenals .-.lropik Iscin€ Majestät
machlcmich zu ,.,lHauprsarz
" n a c h d e m i c hs e i n eM a j e s t äat l s . . . v o r g c f u n d e n
ha tte,
machte mich seineMajestätzü . . .
2. "emphatische"Konstruktion(Ju\-c!r Beispiel38):10
_ich
k a ms l r o m a uh
l i e r h e r 1 5 , 6 i["d1u1h a s rm ; r . . . ä n S e r e c r n e r lPradiLar
"ich kam erstdannhierhersaromauf,
alsdu mir -.. angerechh
a
l
t
e
s
t
ncl
"
Zur Frage desZeitbezugs
bzw. der "consecutiolcnporum" (4.2.3):
im ersten Fall ist dcr Hauptsalznarrativ (im Alten Reich charakterislische Funktion des perfektischenrdr,.l), scin präleriraler Zeitbezug ist der primäre ("machte").Der topikalisierteGlicdsalzhat rela
tiven ZeitbezugrVorzeitigkeir zum Hauptsatz("vorgefundenhal!e").
Die Ve:hältnissesind ausdieserSicht völlig klar und problcmlos.Im
zweiten FaIl gibt es keiner verbälen Hauptsatz,in dcm cin
Zeitbezügausgedrücktsein könnte. Es gibt hingegenzwci vcrbalc
Gliedsätze,die einanderals Subjekt ünd Prädikal zugeordne!sind.
Der adverbiale,prädikative Gliedsatzhal relativcn Zeitbezug: Vorzeitigkeit ("angerechnethartesf').Dasselbewäre von Haus aus vom
Subjektsatzzu erwarten.Hingegenhar die "emphatische"Form tatsächlich hier absolulenZeitbezug,nämljch Vergangerheit ("kam").
Ich werte dies als ein charakteristischesAnzeichcn iür die schon
erfolgte Grammatikalisierungder "emphatischen'Konslrukrion, für
den allmählichenUbergangvon der subsrantivischen
Verbform zum
Zweiten Tempus(das ganz selbstyerständlichabsolutcn Zcltbczug
ha!: unserSatzwäre koprischenrller ... fPerfekt lll
des Perfeki Il). Die Erklärung aber is! dic: Dcm
lzustandssatz
"Adverbialsatz"ist der Ausdruck dcs Zeirbezngs
Satzbaumuster
fremd.rt Um dcn "cmphatischen"Satzdennoch zeillich zu fixicrer.
ist daher das Thema aüfgerufen,das ja cincn verbalen Nukleus hat
und somit dicsc Aufgabe erfüllen kanß.
Zweifellosist das Topik gleichfallsein thematisches
Element.
abcr es liegt auf der unmillclbar höherenEbene:
t0 nk
E,r / jj..j -j "1n batl / hsb,.k n.j . (p. eq&a.tüe 1,91ü.
ll Im Fall ds Cewöhnlichen
Adverbialsarzskann Zeirbezugfreilicl behelfs
mäßigdaduichausgedrüctlwerden.daß er in €inenVeibalsarz
mir lvnr einse
be$et witt: wn.f jn, Mn.l jh,\|Ljn.l jn ß\.
H. Satzinger
196
Topik
Subjekt
nachdemmich ...
Hauptsatz
Pftidikat
seineMajestät
machtemich zu ...
ich kam erstdann
alsdü... mir angc
hierher stromauf
rechnethattest
vorgefufldenhätte
Nochmals in aller Deüalichkeir:Im ersten Ctied von VERNUS'
second.
schene]iegt z\lar cine substantiviertcForm vor, aber sie ist
nicht Subjekf eines adverbialcnPrädikaies.sie isr keine "empharische Form" im cingangspräzisiertenSinn: sie isr "Topik", auch
"Thema",auch "Subjekt"in einer erweilcr!en ("ulrraclausal")Struk
!ur, dcrcn 'Kommentar"(bzw. "Rhema"."Prädikar")der folgcnde
Haüpt- oder Kernsatzist,
Im Nachstehendeneinige Einzelbcmerkungenzüm Werk von F.
luNcE
S. l5: Da mich JlnGE in mißverstchenderWeise zi!ie , sei cinc
Klarsaellunggestattet In "Die negarivenKonstruktjonen" ! 20 behandlc ich eine Konstrnkrionn sdn.l mii geminierrel Formen und
von futurischcr (genauer:optativischer)Bedeutung.Da nach meiner
danaligen (!) Ansich! dic in r sln.l enthalrenc(n)Verbform(en)
nicht substantivischist (sind),war ein Erklärungsbedarfvorhanden.
lch vermütete,"daß diesegemi icrten FormenErwcircrungendes
perfektischen sdm.l in opra.ivischem Gebrauch(oben ! 1,3ff.) ifl
der Art eines Encrgicus oder einer empharischcnForm (aJsovom
Syntaktischenher gesehennit ihm idcnlisch)sind".rzlch implizierre
also, daß sich "oprarivisches"*n irr.l zu 'oplalivische'f. 'n jrjJ
ebenso verhälr wie arabisches,af'alanna zx jat' al.t3 tnd
emphalischisr hic. im Sinnc ERMA\Sbz\!'. umgangsprachlichund
12 SarzrNaER,Die negarirenKonsrrukrionenim Äl!- ud Mirrelägyprischen
,
MAJ 12. 1968,S.20
13 Zm arabischen
Energicussiehe wRIcHr, Grauaa., vol- II, 41'41; A A.
AnlBRos,Synlaktircheund stilisrlsiheFunkrionendes Energikusim Koran ,
wzKM 79, \989.35-56.
"EDphN" ods die Rnmaüsierun8
197
nicht im Sime PoLoTsKYsgebrauchc für PoLoTsKYs"emphatisch"
gebrauche ich dp. .ri. das nicht sehr glückliche "subjunktivisch" (2.B.
S 65 ff.). Durch meinen Vergleich mit dem (arabischen) "Energicus"
charakterisiere ich die fraglichen geminierten Formen n i c h t als
substantivischeFormen, und insbesonderenicht als das "emphatische' s4n.l.
Heute möchte ich in den mit der Negalion rl fest verbundenen
Formeneinesälteren SprachVerbformen hingegensubstantiyische
zustandessehen, die Bedeulungen bewahrt (oder spezialisierl)
haben,die im freien Gebnuch nicht oder nur marginal anzurreffen
sind. In n lem.l dürffe sehr wohl das aoristischesubstantivische
rlrm.l (das sogenannteimperfektische rdn./) vorliegen. ln dieser
Sicht würde ich aber in keiner weise einen Vergleich mir dem
arabischen Energicus erwägerl.
S. 16ff., 2.1.2: Es ist richtig, daß man einen rein morphologischen Unterschied zwischen adverbialem und subslantivischem
r!ür?.n.1nicht feststellen kafi! wenngleich auf einige wenige nögliche Fälle einer solchenDifferenzierung bingeviesen vorden ist.14
Das wichtige Merkmal des subshntivischen s4n.n.f, nämlich das
(PoLoTsKYs
Terminus für das EintreFehlen des "Süppletivwesens"
ten des Pseudopartizipsfft s4n.n.f bei bestimmtonVerben), verschweigt JUNGEallerdings. J-P.AIEN wird zu Unrecht als Zeuge für
die 'Inflation" der "emphatischenFo.men" genannt (S. l7): Bei den
von ihm genannten95%15handelt es sich um die von ihm in den
Pyramidentexten(nicht im Mittelägyptischen!)gezählten625 Fälle
yorJ s/m.n.f ohne jw, gegenüber 39 Fälletr von jw s4n.n.l. Aü der
S€ltenheitdieser (initialen) Konstruklion folgert ALLENversrändlicherweise,daß auch ein Teil der übrigen625 Fälle initial sein muß
und diese 95% (recte 94Eo')nicht allesamt substantivisch oder
adverbial sein können. S. r?. Anm. 19. v/ird noch auf eine andere
AußerungAIENS hingewiesen.Gemeintisr offensichdich: "Even if
all ClassicalEgyptian sent€ncescould be analyzed into lhose wirh
either nominal,adjectival,or adverbial predicate(which I doubt), it
does not follow that the same is true for the older stagesof the
languago(from which lhis üseof the bare initial r4zr.l undoubtedly
t4 E DoRE'r,The NüatieeVdbal
SJsten ol OA anA Miü e Egypti@, S.69
mit Alm 743. 744:S. 152 mir Ani! 18021804.
15 : p. errer, syoracL,cad Aol)ric Tۧ. Ln:6S)proloeip.a ta?ot20.
198
derives)."rbDarausfolga zvar, daß ALI-ENim Gegensalzzu JLNGEan
die Existenzdes Verbalsalzesglaübr,sowohl für das Alrägyptische
als auch für das Mittelägyprische.Doch von "Fürch! vor einer
lnflation" von "empharischen"Konslrukrionenkann ich nichts
Nach der Standardrhcoriedes Mittelägyprischenisr .!4n.r.l entwcdcr substantivischoder adverbial.Das adverbiale rdzr.'./ finder
sich oft in dcr Verbindnngj\e s4n.n.f (bzw. n.k s4n.n.t'), dje ituet
seitsdas initiale Gegenstückzum (nichtinirialen)rein€n rdn.r.l isr.
ALLENsrellr zunächstfesr, daß jw sdm.n.f in den Pyramidenrexren
viel seltenerist (39 von insgesamt[39+625=]664 Fällen von rdrfl.r.l)
als im Mittelägyptischcü.Darausdeduzierrer, daß ein Teil der Fälie
\on rcjnem sdm.n.f weder sübstanlivischnoch adverbial, sondern
vielmehr inilial ist (wie dann später nur noch die Verbindung
Zu einzelnenTextbcispielen:
Beispiel 10, Stn 127 (S. 18 und 55): Har Sinuhe vor dern Zwei,
kampf seineWaffcn währendder Nacht ("empha1isch")
oder erst am
Morgen ("secondschdme')vorbereiter?Man sagrmir, daß insbeson,
dere das Bogenspannen
eine schwicrige ünd zeirauiwendige Tärig
keit ist, für die am Morgcn wohl wedcr di€ Zeir noch die Ruhe war.
Aber wie soll man dicse heikle Aufgabe in dcr Nacht im Bedui
ncnzellerledigen?SinuhcmuB sich schonam Vorrag vorbereirer
haben,und so läßt sich der Text ja aüch lesen:"ich vclbrachre die
Nacht ("emphatischeFonn rdr.n.r, n ac hd em ich mcinen Bogen
bespannlhatte (Zustandssatz
klsr.n.j) ".
Beispiel15,C? VII 18 p-] und Bcispiel16,Stn B l15 (S.22)so
wie Beispiel18,Schiflbr 12 13 (S.23):In allen Fällenisr irt Subjekt, es ist thematisch.Ich haite JUNGES
Analysc der Sarzperspckrive
dicser Beispielefür falsch.l?
Beispicl27, Schilfbt 27 (S. 36):Das sind doch tauler gleichrangigekontinualive Sätzchen,dic auf daseinlcitende'l.l folgcnl
Beispicl39. Str1R 15 (S-65, vg1.S.56):lj ist "empharisch"_
Die
"emphatische"Form isr Träger des primärenZeilbczugs,siehe oben.
ta ALLEN,The Inflexion ol rhe Verb in the Ptrctuid Terts_ Bibt;orheca
Aesyptia 2 11984),191.
l? Zu JuNctrsAnsich!, daß
.h& hier fokat is! agl. meine Bemerkursen ir B,O/
,14,1987,621
mit Alrn 5.
''Em!hae
oder Li,eRhematisierung
199
Nach rj wird jedoch Vergangenesin GegenwarFFormenberichtcr.
daher imperfektischesrdn.f Dndüctu sdm.n.t'.
Arbeit wirkr sehr pcrsönlich,sehr menschlich.Man spürl
JüNGI-J
das Ringenum ein Verstehen,üm ein Erklärcn Können,um ein Vereinbarcn dcr eigcnen Vorsrellung einerseitsmit dcr gängigen
Theorie,andererseitsmit der Reali!äl. Als Medium ist das Englische
gewähla,aber unter Beibehaltungvon JU\GE Eigenstil.Das ist dem
Englischcn nicht schr bekommea.l3Jur_cEer\\,eisrscine Meisrerschaftuntcr andcrcmin scinenDiagrammen:
S. 41 cin Uberblick
übersubsranlivische
urd adverbialcVerbformenin der Sicht vcr
Autoren;S- 113 eine Tabellc der Satzformenund ihre
schiedener
"illokülionären Kräfte", die die Quinlcsscnzvon Kapitel 6 darstellt.
Llo DEPUYDT
hat sich in seinemArrikcl "On Disrincriveand
isolaling Emphasisin Egyplian and in General"le (der aui cin ähn
lich betiteltes Referat auf der "CrossroadII'lTagung 1990 in Los
Angeleszurückgeht)mit "Emphase"in einem$,cilcrenSinn beschäftig!, nämlich einerscirssowohl'CIeft Senrence'
als auch 'cmpha
tischeKonstruktion",
andererscits
auch unler Einschlußder Topi
geht
kalisierung.Er
von DE Sauss!"REschcr
Theorieaus (risriliä
'Emphase"
versusrigrilidn, und sag!.daß
mit synlakrischenMiltc1n
(wie die 'Cleft Senfence'einesis!) und Hcrvorhebrng dufch beson
dere Betonung(wie Emphase rypischerweiseim Deutschcnrcali
siert wird) nur zweierlei rignilidrrr für dasselberiSniliz, 'Konrrasf'
als geistigesKonzept,sind. Als weiteres Präliminarium wender er
sich vor den Begriffen Subjekr/Prädikatund Thema/Rhemaab. sich
solcherartden terminologischefl
und begrifflichen Konfusionen
cntziehend.dic ihr vilder Gebräuch geschaffenbar. Vielmehr: "ln
what follows Ihe dificrencc betveen äbsenceand prcscnceoI
emphasis,
insreadof bcing interpreredas a shill lrom
contrastive
l8 Ein willknrlich sewählres
Beispiel:The noun rhe dorphen<€> rlar marks
rhe predicarivcverb is coreferentialwirh is alled grannarical'subject,. . . (S.
66), also Da! Nomen, mir dem das Morphen, dds das prädikalive Verb
markierL,koreferentiellisL,. .. , oder "Ein Nomen.dasdasjenisePhänomen
bezeichne! das die Koijusationsendungdes Verbs besrimmr, rennL nan
'granmatischeJ
Subjekr,...
19 LingudAegyptia1,.1,991,33
56
200
H. &tzinger
subject to predicate,will be rcgarded as an opposirion belween ar
unmarkcdor neütral consttuctionand a markedconstruction (S,37).
Wenn DEpuyDTim foigendcn zwischen "distinktivcr Emphase
und "isolierenderEmphase"ünrerscheidet,so enßpricht dies sachlich exakt dem, was man unrer Zuhilfcnahmeder üblichenTermino,
logie als 'topikalisierendeErnphase"(oben bezeichnc!als "ein Herausheben,das dazu dient, über das Herausgehobene
eine ADssagezD
machen")bzw. "rhcmarisierendeEmphase"oder Fokalisierung nennen könnte, wobei lelzere die ägyptischengrammarischenphänomene'Cleft Sentcnce'ünd "empharischeKonsrruktion,',wie iIn
vorstehendenbesprochen,umfaßt.
Da DEpuyDTsich nichr der Kalegorienwic Subjekr/prädika!
bediencn will, braüch! cr andere Krirerien: "The empiricai
componeßtsaccordingto rhis way of viewing conrrastiveemphasjs
are obscrvableacouslicpalternslaying stresson a certain elemenf'
(S.37). Die Absicht, Messungendes SalzaKzenrs
an erner rolen
Sprachezu machcn,mag aüf den crstenBlick abstruserschcinen.sie
i s l e s a b e rn i c h te: s i s t d u r c h a ul se g i l i ma. n d e r a d j q u r l c nI b e r , e l zung einesägyptisch€nSarzesBeobachrungenzur Beronungzu ma
chen.Nur solltendanndieseBeobachrungcn
genauund umfassend
sein.So ist unschwerim Selbslversuch
feslsleilbar. daß zwar in der
"isoliercndenEmphase odcr Emphaseim engerenSinnder Hauplakzent auf das "emphatisierteElcment" (= das Rhema)fällt, hingegen
in der "dislinktiven Emphasc oder Topikalisierungder Hauptjrkzenl
auf den Hauplsalz(den Kommenlar)bzw. sein Rhemafältr, und auf
das 'emphatisierteElement" (= Antiziparion/Topik) nur ein erwas
leichterer Nebenakzent.Dieser lerzterc isr hochtonig:ein Thema isl
angerissen,
die Aussageisl noch nicht bcender.Hirgcgen ist der
Hauptakzentaul dem Prädika! des Haüptsarzes
tieftonig, damir das
Ende der Aüssagesignalisierend.
ExtrapositioD/Topik
Hauptsatz/Kommentar
jtkdnbnbt
As for him who possesses
characteror property,
jt!.f nj nsh n knbt
:9
he robs iike ä crocodilein rhe
council.
jt jwht nbt n ]hwt.n
ntk sk3s(j)
39
.Emple
z0l
oder die Rhenadsierung
Ext apositior/Topik
As for any flooded land
which is among our (sicleg€)
land,
Hauptsatz/Kommetrtar
ir is you who cultivateit.
I
will- (And wharabouryou?)
6 öe öixaroq
48
As for the rightous man,
rl iroiqoev
nr..qD oT
what did he do?
Thema:
Rhema olaüp|ton)
Seire
j! !.1 ... n knbt
he robs... in üe council
... nj ns4...
. . . like a crocodile . . .
39
Did the Red Soxplay
rhe YANKEES?
42
Rhema (Haupuon)
Thema:
seire:
skt s(j)
who cultivate it
39
it is you
I
will. (Notyo!.)
€rcooTrr
46
4s
it is to me
äror{ocre
n€n'rr€ri.,.,c
nö,;
that you have done il
ei oiv öp6
(rFeire
49
ifitisl
that you seek
öpoi
Usw. - DEPIIYDTzielt primär auf eine methodische Studiq den Versuchdes Nachweises,daß Syntaxauch ohne die Unleßcheidungvon
Subjektund Prädikat sinnvoll bet eben werden kaoo, was insofern
wünschenswertsei, als diese Unterscheidung "has no empirical
foundation whatsoever" (S. 3?,). Im Materielen geht es ihm um die
klare Unterscheidung von Topikalisicrung (disdnctive emphasis)
?0 VgI auchDETUYDT,cdi 63,1988,,101
406.
H. SatzinSer
DndFokalisicrung(isolativeemphasis)im Agyprischenauf der Basis
scines methodischen Konzepres. Siehl rnan die Prioritätcn
umgekehn ist man mehr an den Ergebniss€ninteressiert als an
methodischenDelikalessen,, so könntc ich mir vorstcllcn.daß diese
Unterscheidungmit den vcrmiedenen Tcrmini erwas teichlcr und
klarer zu bewerkstclligengevesenwäre.
Einige Einzelbemerkungen.
S. 38 obeni ln GARDI\Erts
Sichr dürfte in'ntjw n.j jm2t s\r nichr
r1t das Subjekt sein. sondcrn'rrjly. Es licgl keine "isoliers de Em,
phase"auf l1.i-in, dicscs ist einfach Prädikar. Hingcgcn liegl "dr
stinklive Emphase"auf'rri]r, diesesisr topikalisierr.tn der hicr gc
brauchtenTerminoiogieist rw Subjektzü ,.j-ln, hnrgegenisr ',irjw
'rherl]-a
zx n.j-jn sw.
S.42: ln CrroMsKysBeispiel"Johnis ncirher..." liegl sichcr nichr
"distinktive",sondern"isoliererdeEmphase"vo!. man muß hier
primär die eingebetterenEinheiren 'EASY ro please' usw. isolieren
und unaersuchen;
der Charakrerder ganzcn Kerre diescr Eirhejlen
ist Gegenstandeiner anderenFrage.
S. 50: Bezüglichder Konstrukrion(cn)(./w +) Subslantiv+ r4r,.l
habeich insoferneinc andereAuffassung,als ich hicr auch nicht
ursprünglicheine Topikalisierungsehc, sonderoyiclmehr eine
Adaption dcr Sulfixkonjugationan das "Präsens2:-Muster des Adverbialsatzes(Folge ThemaRhema).23
Mir der ägyptischen Emphase"beschäftigle sich indirekl auch
JoRIsF. BoRGHoUTS
in einem Refcrat auf dem Agyplologenkongress
in München 1985,24das den "emphatischen"Forüen bzw. den
Aspektverhältnissen
bei diesen gcwidmer isr. Hinsichrlich des
Aspekts orientier! sich BoRoIioLTsar ColtRIE2i:"By aspcct we will
understandthe cxplicit, gmmmaticalizcd. ways of rclcrri g ro rhe
internal temporal constituencyof a situation- in our case.of situa2l
22
23
24
Dazuvsl SATZTNCER,
iZ ti3, 1986,150 t53; dd zirie.reBeispiets 150
Vg]. Pororsrv, yerbalaspekie
im Koprisclen: in: crl 88. 1985,l9ff.
Si.l'. SrrzNcen , Anne *\n1en z\ j''J s4n.1 . \n:GM 1L5,1990,99lO2.
J. I Aorcsours, Aspecrual values of the second rensesin Middle
Egyprlan:'in: Deihelk SAK 3.1989,2942
25 B. CoMRrE,,.1sF.r, Cambridge I 9?6.
'Emphe'
oder dF Rnemdisierhg
203
tionsconveyedby certainverb forms ... By 'imperfective'the explicit grammaticalexpressionis meant of the inlcrnal remporal
constituencyof a verbal situation;when this is, so lo say, v i e w e d
ffom within
l v o n m i r g e s p e r r dB. y . o n t r a s t ' p c r l e c l i v i ! y '
(much casicr to dcfinc) will rc{cr ro a situation vhere rhe whole
verbal processis presentedas a single wholc. whatever inner
This sel of working concepts
diversitymay be in the background.
has nothing to do with imp€rfecr
and perf ecl
( o r i n a c c o m p l i a n d a c c o m p I i ) l v o nm i r g e s p e r r.t.]. " ( S .
30). De facto sind es im vorgelegtcn Belegmalerial vor allem die
substantivierrcnFormen dcr Suffixkonjugation,die BoRcHoLjTsals
"imperfektiv" ansieht (danebendie inperfektischen Partizipien. S.
40-41.und 4.in + Infiniliv,S.41 42).E. suchtnämlichzu erweisen,
daß das Charakteristikumder "emphalischen"
Formcn(insbesondere
des geininierenden,"imperfektischen r4m.l und des enlsprechenden
sdm.n.f) r,ichr ihre substantivische Natur ist, sondern ihr
imperfeklivcr Aspck! (im obigcn Sinn).Und zwar meinl er, $,enner
- substanrivier"cmpharisch"
sagl die nachder Srandardth€orie
ten Formen der Suffixkonjugation allgemcin, und nicht nur deren
Gebrauchin der "emphatischenKonslruktion".Dics crhellt aus folgendenseiner Beispiele:Beispiel7 js! cilr sogenannlerWechselsa!2,
also cin Nominalsatz,bei dem sowohl Thema als auch Rhefiravon
einer substantiviertenVerbform gebildet sind.Beispiel9 cnlhäl! dic
subslanlivierte Form im indireklen Gcniriv, von n(i) abhänSiS.In
Beispiel l0 ist die substant;vierteForm dasSübjektin Ir sdn.l (von
cinem Adjektiv\rerb).In Beispiel12 ist dic substantivierte
Forln
Objekt eines Verbs.Beispiel l3 ist eine Uberschrifr.dic ihrcr Srruk
tur nach cin subsralivischcr Ausdruckist; ihr Nukleus jst eine
subslantivicrteForm.
Weilers bezieht BoRGHouTs
i seinc Untersuchüngdie Form
s4m.n.l lß den Konstruktionenn rllrl.n.1 (Beispiel 6) ünd jlrrj
sdm.r.l (Beispiei11) ein, die nicht aligemeinals sübstantivierte
F o r m e n g e l t e n ( x n d s i c n ü b e r d i e s i m Z e i t b e z u gv o m f r c i
gebrauchlensubstanlivischellrd,r.r.l unrerscheiden)Doch da
sd.m.n.fin n s4n.n.f von allen Verben gebilde! wird (auch z. B. vor
den Intransi!ivender Fortbelvegung),
xnd da die enlsprcchcndc
Passivkonstruklion
n sdn.n.tu.f Iau!er,steht es nach Ansichl der
Srandardlheorie
zumindes!im Verdacht,subsranlivischru scin.
- leider auch
wofür man - nach den frriheren Wcrkcn PoLoTsKYs
"emphalisch"sagt.BO]TGHOLTS
versuchtzu erwcjscn,daß das Wesen
der "emphalischen"Formeni Wahrhei! dcr impertckrive Aspekr is!
(wie er ihn verslch0. Dahereincrseirsder Vcrsuchdes Nachweises,
daß sdn.n.f in n s/m.n.t 'emphatisch"isr: Er sieht in der (rnir
Sicherheitvöllig unbetontenl)Negationn die Vcdcrre (dies isl
PoLoTsKYs
Terminusfür das Rhena der "emphatischenKonstnrkti'
onen) ^ s4n.n.l. Ä]ndcrcrseirs
auch der Versuchnächzuwcisco.
daß
es viewcd from wirhin" (S. 30) isr. mirhin von 'inlperfek!ivem,'
Aspekt.
Die negativenVcrbalkonsrruktionen
mir der Negarion, sird
syncbronnicht analysierbar26:s4n.l in präleriralcn n sdn.l und
rltt.r.l im aoristischenn s/n.n.f h^ben keine affirmativen ccgco
stücke,das heißr sie sind nichl im Rahmcndes all /niüelägyptj
schenSystemszusammengeselzl
äüs der Negationund einer be
stimmlen,auch ansonstenfrei vcr$'endbarc Forn der Suffixkonju
gadon.Sie sind fesleVcrbindungen
und somil nur diachrori!cherklärbar.Da s4m.n.fin n rdn.l1.l - wic oben gcsagt- von a cn
Verbenb;ldbarist, konnt€darin - und dannauch im sln.l \otr n
.t4m./ - eine substantivische
Form vorliegcn.DieseFormenkijnnter
(odcradjekti!ischen,oder
in Sübjektsfunklioo
zu einemnominälen
verbalcn?)Negativausdrückn./ sein.Dieser wurdc in diesenVcrbin,
dungcnausschließiich
cn$onr bewahrründ daher in millctägyp
dschcr Schreiblraditiondurch die c.aphie 4
unrerschicdcnvon
der noch frei vcrwendbaren(und ir eincm Satz wic nr rlr ',er
exislicrrnichf'roch voll beronren)Negationnr bzw. nj, dic a
geschrieben
wird ln der feslcnVerbindu.gmir/l habcnrdr,.l und
rdn.r.l möglicherweisccine Bedeulungbewah( (oder spezialisicrt),
di€ im freienGebräuchlAogsrgewandehoder !crloren ist. Mir dcr
"Emphaseabcr habendicsenegalivcnVerbinduflgcr
ägyptischcn
mi1r überhauptnichrszu !un.
Es isr keineswegsso, daß BoRGHouTs
die substantivische
Fünktior nichr siehl. Doch diese Verwcndung werdc d.rdurch
ermöglicht,daß die Suffixkonjugationallgcmeingleichsamnoch die
Eierschalenihres angenonmenen
'lominatenUrsprungsmir sich
schleppe:"Thc morphosyntacric
condirionsfo. suchlerb forms 10 be
filrcd into such noün.likcslorsresrs,of course.on lheir nominal
26 Vgl. M. crLu|^, l'i8r ptolotie en tg7g. T inien von BoRcHours.,?
'Emphe
odq die Rlemarisier'rng
205
character.This is nothing exceplional. A nominal origin has since
long been assignedto the Egyptian verbal system in iis classical
form lhieüu in der FußnoteBearg aüf SCIIENKEL,
Die Suffitkonjaver
and all sulfiSatedf:''l b lorms havr a
8dirr. und Jt,\cE Synla.rl.
nominal syntacticvalency.Of couße a functional,verbalistic, view
as is propo nded here must take into accounalhat much nominal
syntaxstill shimmersthrough"(S.36).
Damit ist das Schibboleth gefallen: Wenn alle Formen
ein w en i g substantivischsind (weil dies angeblichir ihrem Ursprungliegt), dann gibl es eben keine speziellsubstantivischenFormen.Somit fehle wohl der syntaktischenMethodeeine wesentliche
Crundlage.Ubcrdies vernachlässige
diesedie semantischeSeite:"It
is perhapsnot too müch to say lhat üe theory of H. PoLoTSKYand
his followers aboul tle 'SecondTenses'made sholt work of the semantic side of the distinction between gemi nating forms... and
others. Instead rhe chief function of 'emphatic' paltcros (/]Jr=I,
lrl.r=l) became(hal of a noun functioning as the subjecr ... "(S.
29)21
Die syntaktischeTheorie har sich bewäfur,sie funktionictt ("one
may work within this framework and be quire conrenr abour it", S.
30). Auch in allen von BoRGEou$ aufgezeigtenFällen liefen sie
Erklärung für die Verwendung der beFeffcn
die "subslantivische"
den Folmen.Dieseordnet sie in schönenParadigmen,deren x-Achse
von der Synlax/Wortart definiert ist, während die y-Achse aller
Tempus/Aspekt-Analyseoffen is!. Mit der Semantik zu beginncn
und die Syntax ünterzuordnen,ist nach meinem Urteil wie die
Möbel aufzusrellen,bevor man dasHaüsgebautha!.
Oben wurden Argumenaedafür genannt,daß dic "empharische
Konstruktion"dabei jst, sich im Mittelägyptischenausdem Verband
des Adverbialsatzeszu lösen und zu eincr selbständigenKategorie
zu entwickeln, nämlich der der Zweitcn Tempora. Aüch BoRcrrouTs
2t Ein weitqq Schibboleü is! aDch die hier wiederkehren<le Beronung der
'howns" (S 35I der " howrdpelivily
(S.42 d6 tsubstantiaierr€nl Fornen,
.mlme.-nominsliarion'(S. 3l
mir Berüfu.a aüf CaLENTDTRS
Ann l0) . Di6 ist
keineswegseine Bedeurunsseisenheitder subsran.ivierlen Verbf orneq,
sondern vielmehr eine solche der Adverbialsau'Konslruktion, in die die
"emphatiscnen'
Fornen eingebeuetsin4 siehePolorsKt , Studienzu Sptuche
M.l Religioh Agypteas lFs. Westendoi) r,ll9-
II SatzitrSE
zeigt zT. diese Unterschiede aüf (etwa S. 32)- Auch sein "verbalistic
viewpoint" (S 33) weist in diese Richtung. Doch sieht er üicht die
Entwicklung, die von den substantivischeübzw- subslantiyierten
V€.bformon letzdich (von Neuägyptisch bis Koprisch) dorrhin füh .
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