5 Kinetik Einzige Ausnahme war eine Frage nach der Maximalgeschwindigkeit (s. 5.4.2, S. 73). Grund genug also, sich KM genauer anzusehen: 5.4.1 Michaelis-Konstante (KM) Was du zunächst unbedingt auswendig lernen solltest, ist die Definition der Michaelis-Konstante KM. Merke! 5 Die Michaelis-Konstante KM ist die Substratkonzentration bei halbmaximaler Geschwindigkeit (Vmax /2) einer enzymatischen Reaktion. Da es sich bei KM um eine Konzentrationsangabe handelt, ist ihre Einheit mol/l. Reaktionsgeschwindigkeit V Hier empfiehlt es sich wieder, die Fragen ganz genau zu lesen. KM wurde nämlich schon des Öfteren als Enzymkonzentration angepriesen, was aber falsch ist. Richtig hingegen ist, dass die Substratkonzentration KM bei konstanter Enzymmenge bestimmt wird. Wie du in Abb. 25 erkennen kannst, ist KM unabhängig von der Substrat-/Eduktkonzentration. Ebenso unabhängig ist KM von der Enzymkonzentration: Die Enzymkonzentration muss einfach konstant sein. Wie hoch sie ist, Vmax 1/2 Vmax KM Eduktkonzentration [A] Vmax = Maximalgeschwindigkeit KM = Michaelis-Konstante bei konstanter Enzymmenge Abb. 25: Michaelis-Konstante (KM) medi-learn.de/ch1-25 72 spielt dagegen für den KM-Wert keine Rolle. Jetzt wo du weißt, was die Michaelis-Konstante ist, stellt sich natürlich die Frage, wozu man KM braucht. Dazu solltest du dir merken, dass in der Enzymkinetik die Michaelis-Konstante ein Maß für die Affinität eines Enzyms zu seinem Substrat ist. Hier gilt: Je größer KM, desto geringer die Affinität des Enzyms zum Substrat. Oder anders ausgedrückt: Je mehr Substrat man benötigt, um ein Enzym zu sättigen, desto geringer ist dessen Anziehungskraft gegenüber diesem Substrat. Beispiel Ist bei einem Patienten die Michaelis-Konstante KM eines Enzyms von 6 mmol/l auf 2 mmol/l erniedrigt, so benötigt dieser, um ½ Vmax zu erreichen, eine geringere Substratkonzentration. Wie hoch die Maximalgeschwindigkeit Vmax ist, ist dabei egal. In der als Vorbild dienenden Physikumsfrage durfte man also die Angabe, dass Vmax (pro mg Enzym) von 90 U auf 0,2 U verkleinert war, getrost ignorieren. Vergleicht man den KM-Wert verschiedener Isoenzyme für ein und dasselbe Substrat miteinander, so zeigt sich, dass Isoenzyme für gleiche Substrate unterschiedliche Michaelis-Konstanten und damit auch unterschiedliche Affinitäten haben. Die restlichen Fragen zum Thema MichaelisKonstante beschäftigten sich mit dem Einfluss kompetitiver und nichtkompetitiver Inhibitoren (Hemmstoffe) auf den KM-Wert. Dazu sollte dir zunächst einmal klar sein, was diese Begriffe überhaupt bedeuten: – Ein kompetitiver Inhibitor bindet an die gleiche Bindungsstelle (aktives Zentrum) eines Enzyms wie das Substrat und behindert daher die Substratbindung. – Ein nichtkompetitiver Inhibitor bindet an eine andere Stelle des Enzyms als das Sub-