Die Disruption kommt erst noch: Mit Kooperationen gegen den

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PRESSEMITTEILUNG
22. Oktober 2015
MEDIENTAGE MÜNCHEN 2015 vom 21. bis 23. Oktober
Panel 266: Die Zukunft der deutschen Vermarkter: Kooperieren statt konkurrieren
Die Disruption kommt erst noch: Mit Kooperationen gegen den Tsunami
München – „Die große Disruption kommt erst noch.“ Mit diesen Worten eröffnete Nicolas Clasen,
Autor des Buches „Der digitale Tsunami“ und Managing Consultant des Beratungsunternehmens
Digicas Strategy Consulting, eine Panel-Diskussion der MEDIENTAGE MÜNCHEN zum Thema
Werbevermarktung. Im Zentrum der Diskussion standen die Zukunft der deutschen Onlinevermarkter und deren Chancen im Wettbewerb mit den großen US-Konzernen wie Facebook, Alphabet
(Google), Amazon & Co, die über riesige Reichweiten, exakte Login-basierte Nutzerdaten und die
Technologie für datengesteuertes Marketing verfügen.
Clasen zeigte sich überzeugt, dass die Disruption und die Ära der großen Dominanz der USRiesen erst noch bevorstehen würden. Google verfüge über eine Vielzahl „fantastischer“ und exakter Abverkaufszahlen, Facebook über Branding-Daten. Beide würden massiv das Geschäft der
Werbetreibenden in Angriff nehmen und ihre Online-Geschäftsmodelle ausbauen, während die
deutschen Player sich auf ihre bewährten Geschäftsmodelle zurückzögen. „Die nächsten Jahre
werden richtig wild“, ist auch die Ansicht von Uwe Storch. Der stellvertretende Vorsitzende der
Organisation Werbungtreibender (OWM) und Mediachef von Ferrero sagte, die US-Konzerne seien mit ihren Datenschätzen und geschlossenen Öko-Systemen aus Sicht der Werbungtreibenden
absolut im Vorteil. Aus europäischer Sicht und ordnungspolitisch müsse man allerdings auf diese
Öko-Systeme aufpassen. „Die deutschen Vermarkter sind dringend gefordert zu kooperieren und
müssen endlich anfangen, ebenfalls Login-Modelle zu bauen“, lautete die Warnung von Storch.
Genau das hat sich die Mitte dieses Jahres gegründete Otto Group Media, eine hundertprozentige
Tochterfirma des Otto-Konzerns, zur Aufgabe gemacht. „Wir haben einen großen Schatz im Garten und buddeln diesen jetzt endlich aus“, sagte Boris Prondzinski, Chief Operating Office von Otto
Group Media. Der Versandhändler Otto verfüge über unzählige Adress-, Online-, CRM;- oder Intent-Daten. Diese würden jetzt für die User-basierte und automatisierte Vermarktung nutzbar gemacht und könnten vor allem Lösungen für digitale Branding-Werbung bieten, erklärte Prondzinski.
„Daten und Werbeflächen gehören zusammen, um in Zukunft erfolgreich zu sein. Es werden die
gewinnen, die Branding und Reichweite anbieten“, prognostizierte der Otto-Manager. Für Otto gehe es weiter darum, „den Zugang zu den Kunden und die Datenhoheit zu sichern sowie natürlich
weitere Erlösquellen zu erschließen“.
Ottos neues Geschäftsmodell wurde von Uwe Storch, aber auch von Timocin Güzey, Chief Digital
Officer bei der Mediaagentur Mindshare, als ein Schritt in die richtige Richtung gelobt. „Die deutschen Vermarkter müssen schauen, wie sie sich gegenüber den US-Riesen in Zukunft erfolgreich
aufstellen“, betonte Güzey. Auch weiterhin seien Facebook, Google & Co für Mediaagenturen
Freund und Feind zugleich. In den Bereichen Beratung, Strategie und Programmatic gingen die
Player bekanntermaßen offensiv an die Werbetreibenden heran und seien deshalb durchaus auch
als Wettbewerber der Agenturen zu sehen.
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Die Rolle als Lotse und strategischer Berater über alle Werbeträger hinweg, könnten die USGiants allerdings nicht erfüllen – heute und auch in Zukunft nicht, urteilte der Mindshare-Manager.
Guido Modenbach, für den Bereich Market Intelligence zuständiger Geschäftsführer beim ProSiebenSat1-Vermarkter SevenOne Media, mochte noch keine unmittelbare Bedrohung erkennen:
„Der Sprung in das Segment der Branding-Werbung ist den US-Giants noch nicht gelungen.“ Hohe
Aufmerksamkeit und Achtsamkeit seien zwar angebracht, aber: „Wir müssen uns auch darauf besinnen und vermitteln, warum wir gut sind.“ Das Medium TV mit seiner großen Reichweite, seinen
Kommunikationslösungen und seiner nachgewiesenen Werbepower werde vor diesem Hintergrund
noch lange eine wichtige Rolle spielen.
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