2. Preispolitik/Preisbildung

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147
E.Kontrahierungspolitik
1. Begriff
Unter Kontrahierungspolitik (Konditionenpolitik) versteht man alle preisbeeinflussenden Aktivitäten, die das monetäre Entgelt für den Kauf einer bestimmten
Sachleistung (Produkt) oder Dienstleistung betreffen. Im Einzelnen bezieht sich
dieser Bereich auf die Preispolitik, Rabattpolitik, Absatzfinanzierungspolitik und
die Liefer- und Zahlungsbedingungen.
Kontrahierungspolitik
Preispolitik
Rabattpolitik
Preisbildung
m Preishöhe
m Preisdifferen zierung
m Preisverände rung
m Preis
Funktions rabatte
m Zeitrabatte
m Mengenrabatte
m Personalrabatte
m Treuerabatte
m Kundenrabatte
m
m
Liefer- und Zahlungsbedingungen
mLieferbedin-
gungen
mZahlungsbedin gungen
mAllgemeine Ge schäftsbedin gungen
mVertragsbedin gungen
Absatzfinanzierungspolitik
A-Geschäft
B-Geschäft
m Leasing
m Factoring
m Forfaitierung
m
m
Kontrahierungspolitik
Das Vorgehen bei der Festlegung und Durchführung der Kontrahierungspolitik leitet
sich aus den Zielen für das Strategische Marketing und der Situationsanalyse für
die Kontrahierungspolitik des jeweiligen Unternehmens ab. Sequenziell geht man
dabei wie in dem folgenden Ablaufschema dargestellt vor:
Kontrahierungspolitik
148
Strategisches Marketing
Situationsanalyse der Kontrahierungspolitik
Kontrahierungsstrategien
Kontrahierungspolitik
Preispolitik
Rabattpolitik
Liefer- und
Zahlungsbedingungen
Absatzfinanzierungspolitik
Realisierung
gewerbliche
Abnehmer
Handel
Endverbraucher
Erfolgskontrolle
Ablaufschema der Kontrahierungspolitik (Kurzschema)
2. Preispolitik/Preisbildung
Im Rahmen der Preispolitik geht es um die marktoptimale Festlegung des Preises
bzw. des vom Käufer wahrgenommenen Preis-/Leistungs- bzw. Preis-/Nutzenverhältnisses.
Dabei sind u. a. folgende Entscheidungen zu treffen:
q Preisbildung, d. h. auf welche Art und Weise soll der Preis für das jeweilige
Produkt „ermittelt” werden?
q Preispositionierung, d. h. in welcher Preislage soll das Produkt angeboten
werden?
q Preisfestlegung, d. h. sollen verschiedene Preise für bestimmte Konstellationen
(Zeit, Person, Stellung im Distributionsprozess) verlangt werden oder nur ein
Preis gelten?
q Preisstrategie, d. h. mit welcher Strategie (z. B. Hochpreis-, Niedrigpreisstrategie) soll ein Unternehmen auf dem Markt preislich vorgehen?
Preispolitik/Preisbildung
149
Bei der Bildung des Preises für ein Angebot spielen vor allem folgende Faktoren
eine Rolle:
m Kosten
mWettbewerb
m Nachfrager
mGesetzliche
Regelungen
mUnternehmensziele
m Konkurrenten
Die Einflussfaktoren auf die Preisbildung sind im Einzelnen:
Kosten
Konkurrenz
Nachfrager
Preis
Gesetzliche Regelungen
Unternehmensziele
Einflussfaktoren auf Preisbildung
Der jeweilige preispolitische Spielraum wird dabei insbesondere durch das so genannte „Magische Dreieck“ bestimmt.
Abnehmer
Kosten
Preis
Wettbewerber
„Magisches Dreieck“
Die Preisbildung nach der Kostenorientierung kann dabei erfolgen nach:
q Vollkostenprinzip
mprogressiv
oder
mretrograd
Kontrahierungspolitik
150
q Teilkostenprinzip
m progressiv
m retrograd
Die Preisbildung im Hinblick auf die Abnehmer erfolgt nach:
m Kaufkraft
der Zielgruppe
m Preisbereitschaft der Käufer
m Wertesystem
der Käufer
m Produktimage beim Käufer
Eine Wettbewerbsorientierung bei der Preisbildung zeigt sich in:
m Konkurrenzorientierung
m Target
Pricing
m Preisanpassung
m Benchmarking
2.1 Kostenorientierte Preisbildung
Die kostenorientierte Preisbildung auf Vollkostenbasis versucht alle anfallenden Kosten auf die Produkte (Kostenträger) zu verteilen. Dies kann durch progressive Zuschlagskalkulation oder retrograde Kalkulation erfolgen.
Beispiel für progressive Kalkulation
Variable Fertigungskosten
+ Fixe Kosten
= Herstellkosten
+ Verwaltungskosten (Zuschlag)
+ Vertriebskosten (Zuschlag)
= Selbstkosten
+ Gewinn
= Gesamtnettopreis
+ Mehrwertsteuer (19 %)
= Bruttopreis
Preispolitik/Preisbildung
151
Ein Zahlenbeispiel veranschaulicht die Ermittlung:
Variable Fertigungsstückkosten
Fixkosten der Fertigung
Zuschlag für Verwaltungskosten
Zuschlag für Vertriebskosten
Prognostizierter Absatz
=
=
=
=
=
5,00 €
50.000 €
5%
15 %
100.000 Stück
Variable Fertigungskosten
+ Fixkosten
=
= 500.000 €
50.000 €
= Herstellkosten
+ Verwaltung
+ Vertrieb
=
= = 550.000 €
27.500 €
82.500 €
= Selbstkosten
+ Gewinn (15 %)
=
= 660.000 €
99.000 €
+ MwSt (19 %)
=
= 759.000 €
144.210 €
=
903.210 €
Preis pro Produkt = 9,03 €
Bei der retrograden Kalkulation geht man von dem auf dem Markt durchsetzbaren
Preis aus und rechnet retrograd den Deckungsbeitrag und dann den Gewinn aus.
Dazu ist es notwendig die variablen (direkt zurechenbaren) und die fixen (die einem
Produkt nicht direkt zurechenbaren) Kosten zu kennen.
31
Preis
– variable Stückkosten
=
= 10,00 €/Stück
6,00 €
= Deckungsbeitrag
– fixe Kosten = = 4,00 €
2,00 €
= Gewinn
=
2,00 €
Vergleichen Sie die kostenorientierte Preisbildung von Produzenten
mit der kostenorientierten Preisbildung beim Handel!
Gehen Sie beim Handel vom Listenpreis eines Herstellers aus.
32
Seite
273
Produkt A verliert immer mehr Marktanteile. Die Unternehmensleitung
will daher den Preis senken um wieder Marktanteile zu gewinnen.
Der bisherige Preis war 10,– €. Die Daten aus der Kostenrechnung
für 2006 ergaben:
Absatzmenge Fixkosten der Fertigung Variable Fertigungskosten Zuschlag für Verwaltungs- und Vertriebskosten Gewinnzuschlag 1. Welcher kurzfristige Preis ist möglich?
2. Wo liegt langfristig die Preisuntergrenze?
1.000.000 Stück
2.000.000 €
2€
50 %
3%
Seite
273
Kontrahierungspolitik
152
Bei den Teilkostenrechnungsverfahren ermittelt man nur bis zum Deckungsbeitrag, d. h. es werden alle diejenigen Kosten berücksichtigt, die dem jeweiligen
Produkt, Produktgruppe usw. direkt zugeordnet werden können.
Wichtig ist im Rahmen der Preisermittlung der so genannte Break-even-Point. Der
Break-even-Point gibt den Absatz (Menge) an, bei dem der Umsatz = Gesamtkosten ist.
Rechnerisch geht man wie folgt vor:
Umsatz = Gesamtkosten
p x q = FK + q x vK
mit: p = Preis/Stück
q = Menge
FK = Fixkosten
vK = variable Kosten/Stück
Löst man die Gleichung nach q auf, erhält man:
q=
q=
FK
P – vK
FK
Deckungsbeitrag/Stück
Der Break-even-Point gibt diejenige Menge an, die mindestens verkauft werden
muss, um alle Kosten (Gesamtkosten) zu decken.
33
Die Gesamtkosten für Entwicklung und Einführung eines neuen Produktes (FK) betragen 1.000.000 €. Der Marktpreis wird mit 40 € pro
Stück festgelegt. Die variablen Stückkosten betragen 18 €. Wie viel
Produkte müssen abgesetzt werden, damit das Unternehmen in die
Gewinnzone kommt?
Seite
275
2.2 Nachfrageorientierte Preisbildung
Für die nachfrageorientierte Preisbildung spielt die Preisabsatzfunktion, die
Preisbereitschaft der Nachfrager und die Preiselastizität eine große Bedeutung.
Vor allem ist es für alle Anbieter wichtig zu wissen, wie ihre Preisabsatzfunktion
aussieht.
Preispolitik/Preisbildung
153
Preis
p
Preisabsatzfunktion
q Menge
Preisabsatzfunktion
In der Regel verläuft eine Preisabsatzfunktion wie dargestellt, d. h. eine Preissenkung
führt zu einer Absatzsteigerung und eine Preiserhöhung zu einem Absatzrückgang.
Das Verhältnis von Mengenänderung zu Preisänderung bezeichnet man als Preiselastizität. Diese und die Preisbereitschaft sind wichtig für eine erfolgreiche nachfrageorientierte Preisbildung.
Die Preiselastizität der Nachfrage errechnet sich wie folgt:
Mengenänderung
Ausgangsmenge
e=
Preisänderung
Ausgangspreis
Dieser Wert (e) ist stets negativ und schwankt zwischen e = – ∞ und e = 0.
Beispiel:
1)
Preis
p
2)
Preis
p
e=0
e=∞
Menge q
Vollkommen elastische Nachfrage
Menge q
Vollkommen starre Nachfrage
Kontrahierungspolitik
154
3)
Preis
4)
Preis
U2 > U1
N
p1
U2 < U1
p1
U1
p2
N
U1
p2
N
U2
q1
U2
q1 q2
q2 Menge
Hohe Preiselastizität der Nachfrage
Im Beispiel: N
Menge
Geringe Preiselastizität der Nachfrage
1) e = ∞ kann das Marktpotenzial erreicht werden
2) e = 0 ist der Umsatz unverändert
3) e = < – 1 ergibt sich eine Umsatzsteigerung
4) e = > – 1 ergibt sich eine Umsatzsenkung
Die folgende Grafik veranschaulicht die Zusammenhänge zwischen Preiselastizität
und Umsatz.
Preiselastizität (e)
Preis
€ 11
e=-∞
e=–1
e=<–1
e=>–1
e=0
10
9
8
7
6
•
5
4
Preisabsatzkurve
3
2
1
45˚
100
200
300
400
500
600
Preisabsatzkurve und Preiselastizität
700
800
900 1.000 1.100
Menge
155
Preispolitik/Preisbildung
Je nach der Preiselastizität ergeben sich unterschiedliche Umsatzveränderungen
bei einer Preisveränderung.
Preisänderung
Preiserhöhung
Preissenkung
e>-1
Umsatzsteigerung
Umsatzsenkung
e=-1
Umsatz unverändert
Umsatz unverändert
e<-1
Umsatzsenkung
Umsatzsteigerung
Preiselastizität
Im vorliegenden Beispiel der Preisabsatzkurve erzielen wir bei einem Preis von 8 €
einen Mengenabsatz von 200 Einheiten und einen Umsatz von 1.600 €. Sinkt der
Preis auf 5 €, so erreicht man einen Absatz von 500 Einheiten und einen Umsatz
von 2.500 € (da e ≤ –1).
Beispiel:Der Preis eines Produktes wird von ca. 14 € auf 12 €/Stück gesenkt. Der
bisherige Absatz von 100 Stück steigt daraufhin auf 120 Stück pro Periode. Welche
Preiselastizität ist gegeben?
20
100 =
e=
–
– 2
14
1
5
1
7
= – 1,4
Im vorliegenden Beispiel ist die Preiselastizität = – 1,4, d. h. der Umsatzwert steigt
auf 1.440 € (e < – 1).
Beispiel: Ein Produkt kostet 12 €/Stück und der Absatz beträgt 1.000 Stück. Der
Preis wird auf 14 € erhöht. Die Preiselastizität beträgt – 3. Wie hoch ist der Umsatz
nach der Preiserhöhung?
e=
–3=
Mengenänderung
Ausgangsmenge
Preisänderung
Ausgangspreis
x
1.000
+2
12
=
x
1.000
1
6
– 3.000 = 6 x
x = – 500 (Absatzrückgang)
Umsatz = p · x = 14 · 500 = 7.000 €
Der Umsatz sinkt nach der Preiserhöhung um 5.000 € von 12.000 € auf 7.000 €.
Kontrahierungspolitik
156
Um die Ausnutzungen von Preisveränderungen auf die abgesetzten Mengen und
damit den Umsatz abschätzen zu können, ist die Kenntnis der Preis-Absatz-Funktion
wichtig. Man nimmt dabei eine sog. doppelt geknickte Preis-Absatz-Funktion (nach
Gutenberg) an, die zwischen den Punkten OP und UP relativ steil und darüber und
darunter flacher verläuft (vgl. Abb.).
Preis
A
OP
P2
UP
P1
monopolistischer
Preisspielraum
A
x2
x1
Menge
OP = Obere Preisschwelle
UP = Untere Preisschwelle
A = Absatzmenge
Den Bereich OP – UP bezeichnet man oft als monopolistischen Bereich, weil ein
Unternehmen dort den Preis relativ autonom festlegen kann. Genau lässt sich diese
Kurve in der Praxis nicht festlegen, jedoch kann für jedes Produkt ein ungefährer
Verlauf unterstellt werden. Mithilfe der Conjointanalyse lässt sich außerdem auf
rechnerische Weise eine Preis-Absatz-Funktion ermitteln.
Neben der Preiselastizität der Nachfrage ist die Kenntnis der Kreuzpreiselastizität für die Preisfestlegung von Bedeutung. Sie gibt an, wie sich Mengenänderungen
eines Produktes aufgrund von Preisänderungen eines anderen Produktes ergeben.
Mengenänderung von Produkt B
Ausgangsmenge B
eA,B =
Preisänderung von Produkt A
Ausgangspreis A
Beispiele:
Butter (Preissteigerung)
m Zigaretten (Preissteigerung)
m Diesel (Preissenkung)
m Benzin (Preissenkung)
m
Þ Magarine (Absatzsteigerung)
Þ Tabak (Absatzsteigerung)
Þ Pkw mit Dieselmotor (Absatzsteigerung)
Þ Pkw mit Benzinmotor (Absatzsteigerung)
157
Preispolitik/Preisbildung
Daneben ist die Preisbereitschaft der Käufer von großer Bedeutung für die Preisbildung. Sie zeigt auf, welchen Preis Nachfrager als Obergrenze akzeptieren werden.
Allgemein kann man sagen, dass die Preisbereitschaft für Produkte im Prinzip wie
in der Abbildung verläuft.
Obergrenze der
Preisbereitschaft
Preis
Preisbereitschaft
34
Funktion
Nutzen
Qualität
Image
Welche Umsatzänderungen nehmen Sie bei folgenden Situationen an?
1.Die Post AG erhöht das Briefporto von 0,51 € auf 0,56 €.
2.Ein Bäcker verkauft seine Brötchen um 0,15 € billiger.
3.Die Stadtwerke erhöhen Straßenkehrgebühren.
4.Die Weihnachtsbäume sind in diesem Jahr um 25 % im Preis höher.
Seite
5.Der Preis für Dieselkraftstoff wird um 25 % erhöht.
273
2.3 Marktorientierte Preisbildung
Von besonderer Bedeutung für die Preisbildung sind ferner die jeweilige
q Marktform und die
q Konkurrenz.
Bei den Marktformen unterscheidet man vor allem nach
q Angebot (Anzahl der Anbieter)
q Nachfrage (Anzahl der Nachfrager)
q Marktsituation.
Kontrahierungspolitik
158
Danach ergeben sich die folgenden Marktsituationen:
Angebot
Nachfrage
atomistisch
(viele)
oligopolistisch
(wenige)
monopolistisch
(einer)
atomistisch
(viele)
atomistische
Konkurrenz
Angebotsoligopol
Angebotsmonopol
oligopolistisch
(wenige)
Nachfrageoligopol
Bilaterales
Oligopol
Beschränktes
Angebotsmonopol
monopolistisch
(einer)
Nachfragemonopol
Beschränktes
Nachfragemonopol
Bilaterales
Monopol
Marktsituationen
Marktsituationen
Marktformen
vollkommener Markt
unvollkommener Markt
Angebotsmonopol
vollkommenes Monopol
unvollkommenes Monopol
Angebotsoligopol
homogenes Oligopol
inhomogenes Oligopol
Angebotspolypol
vollständige Konkurrenz
unvollständige Konkurrenz
Marktsituationen und Marktformen
Auf vielen Märkten in Deutschland findet man das Angebotsoligopol.
Beispiele:
Benzin
mPkws
m Reifen
m
m
Autovermieter
m Software
m FachärztemMedikamente
m Handys
Auch auf vielen regionalen bzw. lokalen Märkten findet man ebenfalls das Angebotsoligopol vor, während national betrachtet atomistische Konkurrenz vorliegt.
Beispiele:
m
m
Hotels
Restaurants
m
m
Bäcker
Metzger
In diesen Fällen müssen sich die Anbieter insbesondere an Angeboten der Konkurrenten orientieren, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Beim Target Costing geht man von dem gewünschten (bzw. zu realisierenden)
Marktpreis aus und ermittelt einen erreichbaren Zielumsatz. Von diesem Zielumsatz zieht man dann den zu erreichenden Gewinn ab und erhält so die „zulässigen“
Kosten, die nicht überschritten werden dürfen.
Preispolitik/Preisbildung
159
Ein Beispiel möge dies verdeutlichen.
1. Zielumsatz (Marktpreis x Menge)
2. – Zielgewinn
3. „Zulässige“ Gesamtkosten
Die „zulässigen“ Gesamtkosten müssen alle auftretenden Kosten decken.
Die folgende Gegenüberstellung von Target Costing und Zuschlagskalkulation veranschaulicht die Unterschiede (vgl. Abb.).
Zuschlagskalkulation
Target Costing
Materialkosten
+Materialgemeinkosten
+Fertigungskosten
+Fertigungsgemeinkosten
Zielumsatz
–Zielgewinn
=Herstellkosten
+Entwicklungskosten
+Verwaltungskosten
+Vertriebskosten
=vom Markt erlaubte Kosten
+Ziel-Herstellkosten
+Ziel-Entwicklungskosten
Kosten+Ziel-Verwaltungskosten
vergleich
+Ziel-Vertriebskosten
=Zielgesamtkosten
=Selbstkosten
+Gewinnzuschlag
=Verkaufspreis pro Produkt
Fragestellung:
Wie hoch sind die Kosten des Produkts?
Können die Kosten an den Kunden
weitergegeben werden?
Fragestellung:
Was darf uns das Produkt kosten?
Wie können wir dies erreichen?
Vereinfachte Gegenüberstellung von Zuschlagskalkulation und Target Costing
Target Costing versucht somit die Marktmöglichkeiten mit den Kostenmöglichkeiten
zu verbinden, indem versucht wird, nur Kosten in der Höhe zu tragen, die einen
bestimmten geplanten Gewinn ermöglichen.
35
Sie sind Produktmanager in einem Unternehmen und wollen ein neues
Produkt Katzenfutter auf den Markt bringen. Der Konkurrenzpreis
(Abgabe an den Handel) beträgt 0,99 €. Sie überlegen, ob Sie bei Ihren
Daten „Katzi“ auf den Markt bringen sollen.
Absatzschätzung pro Jahr 800.000 Stück
Fixkosten der Fertigung Variable Fertigungskosten 0,40 €
Zuschlag für Verwaltungs- und Vertriebskosten 100 %
Gewinnzuschlag 10 %
80.000 €
Seite
274
Kontrahierungspolitik
160
3.Preisstrategien
Um im Preiswettbewerb bestehen zu können, muss man sich für eine bestimmte
allgemeine Vorgehensweise im Hinblick auf den Preis – eine Preisstrategie – entscheiden.
Dabei bieten sich folgende Möglichkeiten an:
q Skimmingstrategie:
Hier geht das Unternehmen mit einem vergleichsweise hohen Preis für ein Produkt in den Markt und senkt kontinuierlich den Preis im Zeitablauf.
Beispiele:
m
m
m
Computer
Fernsehgeräte
Mikrowellenherde
Preis
P0
m Software
m Laptop
m iPod
P1
P3
P2
P3
Produkteinführung
Zeit
Vorteile der Skimmingstrategie (vgl. Simon 1992, S. 295) sind ein hoher Preis,
der im Laufe des Lebenszyklus gesenkt werden kann:
Kurzfristig hohe Gewinne
m schnelle Amortisation des FuE-Aufwandes
m Abschöpfung der Preis- bzw. Zahlungsbereitschaft
m Aufgrund des hohen Preises gute Qualitätsbeurteilung.
m
q Penetrationsstrategie:
Dies bedeutet, dass ein Unternehmen mit einem relativ niedrigen Preis für ein
neues Produkt in den Markt geht. Hat sich das Produkt auf dem Markt behauptet,
versucht man den Preis auf den „Marktpreis“ anzuheben.
Beispiele:
Neue Brotsorte
m Neue Zeitschrift
m Anzeigenpreise einer neuen Zeitschrift
m
m Neues
Getränk
m Subskriptionspreise für Bücher
MiniLex
281
Das MiniLex enthält die wichtigsten Begriffe, die in diesem Buch behandelt
werden. Weitere Begriffe finden sich in:
Olfert/Rahn, Lexikon der Betriebswirtschaftslehre, Kiehl Verlag
ABC-Analyse
Eine Methode, um eine Grundgesamtheit im Hinblick auf bestimmte Kriterien (z. B. Produkte, Kunden, Länder usw.) einzuteilen. Man will damit die
Aspekte (Produkte, Kunden), die einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten, von denen, die einen geringen Beitrag leisten, unterscheiden
(A = hoher Beitrag, B = geringerer Beitrag usw.).
Absatzhelfer/
Absatzmittler
Absatzhelfer sind rechtlich Selbstständige (Handelsvertreter, Makler, Kommissionäre), die in den Absatz eingeschaltet sind, ohne Eigentum an den
zu verkaufenden Produkten zu erwerben.
Absatzmittler sind rechtlich selbstständige Personen oder Institutionen
(Einzelhandel, Großhandel), die in den Absatz von Produkten eingeschaltet sind und diese Produkte im eigenen Namen und auf eigene Rechnung
kaufen und verkaufen.
AGB-Gesetz
Gesetz zur Regelung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen; grenzt die
Gestaltungsfreiheit von Kaufverträgen zum Schutze der Verbraucher ein.
Alleinwerbung
Hier wirbt ein einzelner Werbungtreibender mit oder ohne Namensnennung.
Anbieter
Als Anbieter treten auf dem Markt auf: Einzelpersonen, produzierende
Unternehmer, Handelsunternehmen, die öffentliche Hand, Importunternehmen, Dienstleistungsunternehmen.
Auswahlverfahren
Hierunter versteht man das Vorgehen bei der Auswahl von Elementen aus
einer Grundgesamtheit. Grundsätzlich kann man nach einem zufallsorientierten Verfahren, nach dem Quotenauswahlverfahren, nach der Konzentrationsauswahl und nach einem typischen Auswahlverfahren vorgehen.
Balanced Scorecard
Balanced Scorecard bedeutet wörtlich übersetzt „Ausgewogener Auswertungsbogen“. Er dient dazu, die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens,
gemessen an vier Steuerungs- und Messgrößen zu beurteilen, und zwar der
Kundenperspektive, der Finanzperspektive, der Lern- und Entwicklungsperspektive und der internen Prozessperspektive. Sie wurde von Robert S.
Kaplan und David P. Norton zu Beginn der 90er-Jahre entwickelt.
Befragung
Ist eine Methode der Erhebung, bei der mündlich, schriftlich, telefonisch
oder computerunterstützt Personen Fragen gestellt werden, um Informationen zu erhalten.
Benchmarking
Unter Benchmarking versteht man den Vergleich von Prozessen, Methoden und Produkten des eigenen Unternehmens mit dem bzw. den besten
Konkurrenten bzw. den besten in einzelnen Funktionsbereichen (z. B. Produktion, Auslieferung, Verkauf usw.). Ziel ist dabei, die eigenen Prozesse
und Vorgehensweisen so zu gestalten, um zu Spitzenleistungen in allen
Bereichen zu gelangen. Man unterscheidet dabei in internes und externes
Benchmarking.
282
MiniLex
Beobachtung
Diese Erhebungsmethode versucht, durch persönliche oder apparative
Beobachtung Informationen über Personen und Verhaltensweisen zu gewinnen.
Break-evenPoint
Er gibt an, bei welchem Umsatz die Gesamtkosten gleich dem Umsatz sind.
Bei einer Umsatzsteigerung kommt ein Unternehmen in die Gewinnzone.
Call Center
Call Center sind organisatorische Einheiten eines Unternehmens oder
selbstständige Unternehmen, die unter Einsatz moderner Informationsund Kommunikationstechnologien den telefonischen Kontakt zu Kunden,
potenziellen Kunden und sonstigen Unternehmen ermöglichen. Je nach
technischer Ausgestaltung bieten sie zahlreiche Dienste an, z. B. Outbound
und Inbound.
C-I-Politik
Sie hat die Aufgabe, ein ganz bestimmtes Fremdbild von einem Unternehmen
auf dem Markt zu erreichen. Ziel ist, dass das Selbstbild des Unternehmens
gleich dem Fremdbild wird, um dadurch Marktvorteile zu erzielen.
Conjointanalyse
Unter der Conjointanalyse versteht man bestimmte Erhebungs- und Analyseverfahren mit dem Ziel, den Nutzenbeitrag eines Produktes zu ermitteln
sowie den Gesamtnutzen alternativer Produkte zu vergleichen.
Customer Relationship Management (CRM)
Unter CRM versteht man alle Beziehungen zwischen Unternehmen und
Kunden mit dem Ziel, die Quantität und Qualität der Kundenbeziehungen
zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern, um einen höheren
Ertrag mit den Kunden zu erzielen. Daneben soll auch eine verbesserte
Neukundengewinnung erreicht werden. CRM wird in der Praxis durch
entsprechende IT-Systeme von der Kaufanbahnung bis zum After-SalesMarketing unterstützt.
Datenanalyse
Auswertung von bei Untersuchungen festgestellten Daten durch den Einsatz statistischer Methoden. Man unterscheidet in univariate, bivariate und
multivariate Verfahren der Datenanalyse.
Datenquellen,
interne
Dazu zählen Daten aus dem Rechnungswesen, der Kostenrechnung, den
Außendienstberichten, der Produktion (Kapazitäten) und der Bestandsführung.
Datenquellen,
externe
Externe Daten aus dem Markt und Wirtschaftsbereich sind aus öffentlichen
Statistiken (Bund, Land, Städte) aus Datenbanken, aus Untersuchungen
von Marktforschungsinstituten, aus Zeitschriften, aus Veröffentlichungen
von Verlagen, aus Panels usw. zugänglich.
Deckungsbeitrag
Deckungsbeitrag ist der Betrag des Umsatzes, der nach Abzug der einem
Bezugsobjekt (Produkt, Kunde, Verkaufsbezirk usw.) direkt zurechenbaren
Kosten zur Deckung aller anderen Kosten und als Gewinn übrig bleibt.
Design
Hierunter versteht man die Gestaltung eines Produktes im Hinblick auf
funktionelle, pragmatische, ästhetische und symbolhafte Aspekte. Dabei sind
nicht nur die Wirkung des Designs auf die Käufer sondern auch rechtliche
Aspekte (gesetzliche Vorschriften) zu berücksichtigen (z. B. Pkw, Nahrungsmittel, Produktpiraterie).
DialogMarketing
Bedeutet die Aufnahme eines Dialogs über Leistungen mit Zielpersonen
mithilfe der Möglichkeiten (z. B. Telefon, Internet, TV, Direct-Mailings) usw.
des Dialogmarketings.
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