die Dunkelfärbung eine Angriffshemmung beim angreifenden Artgenossen aus- löst. Watanabe, M, Kobayashi, T, & H Terami (,1984): Changes in eye-color during aggressive interaction in the Chocolate Cichlid, Cichlasoma coryphaenoides Zoological Science 1: 787 - 793 lnwiefern korrelieren Nahrungsangebot und Brutaktivitäten bei cichlasoma nigrofasciatum? ln diesem Versuch unter Laborbedingungen ging es um die Relation zwischen Laichfreudigkeit und Futterversorgung, also um die Frage, inwieweit das Nahrungsangebot Einfluß auf die Bruttätigkeit dieser Art ausübt. Cichlasoma nigrofasciatum dürfte fast jedem Cichlidenf reund bekannt sein, deshalb nur der kurze Hinweis: Die Art ist ein mittelamerikanischer substratbrüter, bei dem die Jungen biparental, das heißt von beiden Elterntieren, betreut werden. Kramer und R. Lowe McConnell (1 979) deuteten schon an, daß bei Tropenfischen, die rein physiologisch nahezu das ganze Jahr über laichfähig sind, das Nahrungsangebot ein steuernder Faktor in der Vermehrungsbiologie ist. Bei brutpflegenden Fischen schlägt dieser Faktor wahrscheinlich noch stärker zu Buche: Die Brutpflege läßt die geregelte Nahrungsaufnahme der Elterntiere nur sehr begrenzt zu; einige Arten fressen während dieser phase überhaupt nicht, also muß dieser Ablaich- und Brutpflegephase eine Zeit mit reichlichem Nahrungsangebot vorausgehen. ln vielen veröffentlichungen wurden auch die anderen Einflußfaktoren für das Zustandekommen bestimmter Brutzeiten herausgearbeitet: so etwa wechselnde Wasserzusammensetzung oder Wasserstände, Verfügbarkeit von Brutplätzen (zwischenartliche Konkurrenz) oder das potentielle Nahrungsangebot für die Jungbrut. DaC. nigrofascrafum schon immeraquaristisch leicht verfügbar, gut züchtbar und als typischer vertreter elternbrütender cichliden anzusehen war und ist, wurde er in seiner Verhaltens- und Brutbiologie auch schon intensiv erforscht (vergleiche etwa Myrberg, 1964, und Keenleyside, 1978). ln diesem Fallwurden die Tiere paarweise in 70-Liter-Becken gesetzt. Eine dicke Kiesschicht und ein Blumentopf bildeten die einzige Einrichtung. Alle 15 paare laichten einmal ab; anschließend wurden je fünf paaren drei unterschiedliche Futterrationen zugeteilt. Die Anzahl der Laichakte ließ sich recht zuverlässig auf das jeweils zur Verfügung stehende Futterangebot beziehen, denn die Fruchtbarkeit der Weibchen ging bei niedrigen Futterrationen deuflich zurück. lnteressanterweise wurden die lntervalle zwischen den Laichakten kürzer, und zwar unabhängig von den Futterrationen. Zusammensetzung und eualität des DCG-lnfo 16(1 1) 1985: 2O4-2O7 206 Futterangebotes blieben überden gesamten Versuch unverändert. Die histologischen Untersuchungen am Ende der Testreihe deuteten an, daß das geringere Futterangebot den Anteil der wirklich entwicklungsfähigen, ablaichreifen Eier herabsetzt. Bei den männlichen Tieren ließ sich keinerlei Beeinträchtigung der Reproduktionsfähigkeit durch unterschiedliche Futterrationen nachweisen. Townshend, T J, & R J Wootton (1984): Effects of food supply on the reproduction of the Convict Cichlid, Cichlasoma nigrofasciatum Journal of Fish Biology 24: 9'l - 1O4 Klein, aber fein - Cichlasoma helleri Stephan Gohmann (D 45 1954) Dezent, doch attraktiv gefärbt, klein, weitgehend friedfertig und pflanzenfreundlich, das sind die Attribute, mit denen man Cichlasoma helleribelegen könnte. Alles in allem also ein Pflegling, dem eine großartige aquaristische Karriere bevorstehen müßte. Um so erstaunlicher ist es, daß dieser Fisch im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten Cichlasoma meekl keineswegs zum Standardsortiment des Zoofachhandels gehört. Wirklich beschämend für uns Aquarianer wäre es, müßten wir zugeben, es liege an den Ansprüchen, die diese Art stellt. Bei mir gelangen Zucht und Pf lege problemlos in Leitungswasser von 12 Grad dGH und einem pH-Wert um 7. ln dieser Beziehung sind somit keine Schwierigkeiten zu erwarten. Entscheidend für eine erfolgreiche Haltung ist dagegen die Wasserqualiläl.Cichlasomahelleribenöligt, schlicht gesagt, ein gut gepflegtes Aquarium. Dazu gehört der regelmäßige Wasserwechsel ebenso wie die Reinigung des Filters. Es sollte uns nachdenklich stimmen, daß solche selbstverständlichen Arbeiten von uns Aquarianern bereits als Ansprüche angesehen werden. Große Unklarheit herrschte vor gar nicht langer Zeit bei der Bestimmung der einzelnen Thorichthys'Arlen. lnzwischen hat sich die Lage gebessert, doch leider existieren die meisten Arten bei uns nur oder nur noch in Form von Bildmaterial. Wer Tiere aus dieser Cichlidengruppe besitzt, der sollte ihre Erhaltung als wichtige Aufgabe ansehen. Bisher ist es meiner Meinung nach übrigens nicht korrekt, den Namen Thorichthys im Sinne einer eigenständigen Gattung zu verwenden. Zwar wurde dieser Vorschlag bereits von mehreren Wissenschaftlern gemacht, zuletzt 1983 von Kullander, doch fehlt momentan eine diesbezügliche Uberarbeitung. Seit Kullanders Revision (1983) umfaßt die Gattung Cichlasoma genau ge- @ r"*."*t,, »t 8s: 207 -212 207 Weibchen mit Längsband, aber ohne Seitenfleck nommen nur noch zwölf Arten, von denen acht neu beschrieben wurden. Es handelt sich um Cichliden, die einander stark ähneln und wie die Typusart, C. bimacu/atum, ausschließlich den südamerikanischen Kontinent bewohnen. Alle übrigen Cichlasoma stehen somit zur Zeit ohne überzeugenden, wissenschaftlich fundierten Gattungsnamen da. Solange keine endgültige Klärung dieser Problematik erfolgt ist, werde ich weiterhin den Namen Cichlasoma verwenden, weil ich eine Ubergangslösung, wie auch immer sie aussehen mag, für nicht besonders nutzbringend halte Erstaunlich sind die Unterschiede in der Brutpflegefärbung Fotos: Stephan Gohmann @ DCG-lnfo 16(1 1) 1985: 2O7-212 208 Cichlasomahelleri-Weibchen vor seinem kleinen Gelege ln der Zoohandlung, in der ich mein C -helleri-Pärchen erwarb, war man davon überzeugt, es handele sich um Cichlaso ma callolepis.lch war es daf ür um so weniger. Bei C. callolepis (REGAN, 1904) ist die untere Körperhälfte zwischen Kiemendeckel und Caudalansatz mit orangefarbenen, in Längsreihen angeordneten Flecken besetzt Ferner soll der Kiemendeckelf leck meist nur ansatzweise sicht- barsein Beidestraf auf meineFischenichtzu. lmübrigenislC.callolepisschlankerals C. helleri.Auch C.e//loti (MEEK, 1904)schiedaus,da dieserThorichihysals deutliches Erkennungszeichen eine unregelmäßige schwarze Punktierung auf Typische Merkmale von C. helleri sind die dünnen Lippen und die fast horizontale Maulspalte DCG-lnfo 16(11) 1985: 2O7-212 209 Der Rio de Sarabia, Südmexiko; Lebensraum von C. helleri der unteren Flankenhälfte besitzt. Meine Tiere wiesen hingegen große Ahnlichkeit mit einer Art auf, die bis vor gar nicht langer Zeit bei uns als ,,Cichlasoma aureum ll" bekannt war. Diese Art konnte inzwischen als Cichlasoma hel/erl (STEINDACHNER, 1864) bestimmt werden. Nach Taylor und Miller (1984) gilt C. champotonrs als Synonym. Cichlasoma helleri besilzl von allen Thorichthys das wohl größte Verbreitungsgebiet. Die bisher bekannten Fundorte liegen zwischen Südostmexiko und Guatemala. Daher erscheint es nicht verwunderlich, daß sich unterschiedliche geographische Rassen ausbildeten. lm Rio Candelaria (östlich des Usumacintasystems), in einem Zufluß des Rio Usumacinta im atlantischen Tiefland Südmexikos sowie in einem kleinen, zum Grijalvasystem gehörenden Fluß bei der Ortschaft Pichucalco findet man nach Angaben von R. Stawikowski und U. Werner Exemplare mit einer großf lächigen, golden glänzenden Farbzone im Schulterbereich Bei einer zweiten Variante, deren Heimat verschiedene Zuflüsse des Rio Coatzacoalcos auf dem lsthmus von Tehuantepec sind, ist dieser Goldglanz in weit geringerem Maße vorhanden. Um diese Form handelt es sich bei meinen Tieren. Bei ihr weist die Brust-, Kehl- und Bauchregion keine Rosa-, sondern wesentlich kräftigere Rottöne auf. Leider wird dieses Rot - vermutlich eine Ernährungsfrage - bei längerer Pflege der Fische im Aquarium immer schwächer. Ob eine Fütterung mit Krill und Mysis eventuellAbhilfe schaffen kann, vermag ich nicht zu sagen. Allerdings darf die Nahrung nicht zu groß sein, daalleThorichfhys ein relativ kleines Maul besitzen. lm übrigen ließen sich meine C. hellerian alle gängigen Futtersorten sehr schnell gewöhnen DCG-lnfo 16(1 1) 1985: 2O7-212 210 Viele Aquarianer werden es mir nachf ühlen können, wenn ich an dieser Stelle einmal darüber klage, daß es im Verhältnis zum Fassungsvermögen der eigenen Aquarienanlage zu viele Fische gibt, das heißt, man hat ständig entschieden zu wenig Platz, um all das, was man gern pflegen möchte, artgerecht unterzubringen Als C. helleri bei mir einzog, war ein Großteil meiner Buntbarsche bereits drauf und dran, Anzeigen wegen Wohnungsnot aufzugeben. So konnte ich den beiden Neulingen lediglich ein knapp 70 Liter fassendes Aquarium von 60 Zentimeter Kantenlänge anbieten, das bis dahin zwei Ancistrusdolichopterus allein gehört hatte. Eine in Längsrichtung angebrachte, 60 Zentimeter lange und zehn Zentimeter hohe Korkeichenrinde teilte die Bodenfläche in zwei Hälften. Zwei nicht ganz faustg roße Steine waren mit je einer Kunststoffschraube an der Rinde befestigt. Eine Silikonverklebung zwischen Steinen und der Bodenscheibe verhindert bis heute das Auftreiben der Rinde. Den hinteren Teilfüllte ich knapp acht Zentimeter hoch mit Kies von zwei bis drei Millimeter Körnung auf und bepflanzte ihn dicht mit Vallisnerien ln den vorderen Bereich kamen eine zwei Zentimeter starke Sandschicht und Steine, auf denen teilweise Microsorium pteropus (Javafarn) wurzelte. Die Steine dienten unter anderem zum Verdecken der Kunststoffschrauben in der Rinde. ln die Sandzone legte ich noch ein Schieferstück, auf dem meine C. helleriablaichen sollten. Gefiltert wurde über einen motorbetriebe- Candelaria-Population von C. helleri DCG-lnfo 16(11) 1985: 207-212 - Fotos: Stawikowski 211 nen lnnenfilter, den eine eingeklebte Steinplatte verdeckte. Die Beleuchtung bestand aus einer 2O-Watt-Leuchtstoffröhre,,Warm-weiß". Dieses Aquarium hat sich für kleiner bleibende, offenbrütende cichliden als sehr geeignet erwiesen. Der Vallisnerienwald bietet ausreichend Versteckmöglichkeiten. Die sich an der Wasseroberfläche umlegenden Blätter sorgen für gedämpftes Licht, lassen aber auch hellere Gebiete entstehen. Aufgrund der dichten Bepflanzung kann lediglich im vorderen Teil abgelaicht werden, so daß man alles genauestens beobachten kann. Schluß folgt. Ein idealer Anfängerfisch - Pseudotropheus spec. ,,acaa,, Roland Klös (D 632713) Als ich im Oktober 1983 mit sechs rund drei Zentimeter kleinen, grauen, unscheinbaren Fischchen nach Hause kam, war meine Familie recht enttäuscht. lch hatte ihr nämlich von Pseudotropheus spec.,,acii" vorgeschwärmt, die ich einige Tage zuvor bei einem Händler gesehen hatte - blau, mit leuchtendgelber Beflossung! Und nun diese Fische. Als dann am Abend auch noch der erste seinen ,,Geist" aufgab und der Wasserschildkröte meines Sohnes als Extrabissen zukam, war die Skepsis über den Neuerwerb recht groß, zumal sie nicht gerade billig gewesen war. Mittlerweile hat sich das grundlegend geändert, denn die fünf resilichen Tiere entwickelten sich bei intensiver Fütterung mit Zyklops und später dann mit lebenden weißen Mückenlarven zu einem prächtigen Stamm Pseudotropheus spec. ,,acii" - ein Männchen und vier Weibchen Das kräftige Männchen hat jetzt eine Größe von etwa 15 Zentimetern, die Weibchen sind etwas schlanker und auch kleiner. Auch hinsichtlich der Färbung sind nun keine Wünsche mehr offen. Sowohl die Körperfärbung des Männchens als auch die der Weibchen schwankt je nach Stimmung zwischen einem intensiven hellen und einem kräftigen dunklen Blau. Die Beflossung, die man auch zur Unterscheidung der Geschlechter heranziehen kann, ist im allgemeinen von einem leuchtenden Gelb. Beim Männchen zeigt die Rückenflosse im vorderen Teil einen weißen Ansatz, der dann in der lang ausgezogenen Spitze in Gelb übergeht. Die Afterf losse ist bei beiden Geschlechtern von einem hellen Gelb. Eiflecke sind nur vereinzelt oder gar nicht zu sehen. Die Bauchf lossen zeigen an der Vorderkante einen weißen Streifen. ln Balzstimmung schimmert der Kopf des Männchens, besonders im Maulbereich, metallisch blau. DCG-lnfo 16(1 1) 1985: 212-215 212