Nachklang der Romantik 19. 9. 2014 Köln Trio Jean Paul Leitung: Jukka-Pekka Saraste 2 Trio Jean Paul wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka Saraste Freitag, 19. September 2014 20.00 Uhr Kölner Philharmonie 19.00 Uhr Einführung mit Michael Struck-Schloen Nachklang der Romantik jean sibelius Suite Nr. 1 op. 109,2 aus »The Tempest« (»Der Sturm«) VII. Intrada – Berceuse I. Der Eichbaum II. Humoreske III. Calibans Lied VI. Szene VIII.Zwischenspiel – Ariels Lied IX. Der Sturm Jukka-Pekka Saraste wolfgang rihm Trio Concerto Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester (Kompositionsauftrag des wdr) Pause jean sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-dur op. 82 Die Pausenbeiträge »Zwischentöne« der Live-Übertragungen auf wdr 3 können Sie sich als Podcast unter podcast.wdr.de/ radio/­z wischentoene.xml ­anhören und herunterladen. Auf den Seiten des wdr Sinfo­ nieorches­ters Köln unter wdr-sinfonieorchester.de finden Sie fünf Tage vorher das Programmheft zum jeweiligen Konzert. Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts ist aufgrund des Urheberrechts­nicht gestattet. I. II. III. IV. Tempo molto moderato Allegro moderato Andante mosso, quasi allegretto Allegro molto Sendung: wdr 3 live Hören Sie dieses Konzert auch im wdr 3 Konzertplayer: wdr3.de 4 5 Jean Sibelius (1865 – 1957) Suite Nr. 1 op. 109,2 aus »The Tempest« (»Der Sturm«) »Shakespeare und Sibelius, diese zwei Genies haben einander gefunden«, hieß es nach der Uraufführung des Bühnenwerks Der Sturm im März 1926 in Kopenhagen. Nur wenige Monate zuvor hatte Jean Sibelius innerhalb kurzer Zeit die Musik zum Schauspiel fertiggestellt. Nach dem schwierigen Ringen mit der 5. Sinfonie und der Gattung der Sinfonie im Allgemeinen schien diese Aufgabe ein leichtes Unterfangen. Im Mai 1925 erkundigte sich der dänische Verleger Wilhelm Hansen: »Haben Sie Musik für das Schauspiel ›Der Sturm‹ komponiert? Das Königliche Theater in Kopenhagen beabsichtigt, dieses Schauspiel auf­ zuführen und möchte möglicherweise Ihre Musik einsetzen«. Sibelius hatte sich noch nicht mit dem Theaterstoff auseinandergesetzt, machte sich aber sofort an die Arbeit. Weitaus heftiger als von anderen Dramen – etwa Schwanenweiß nach August Strindberg, Jedermann von Hugo von Hofmannsthal oder Pelléas et Mélisande nach Maurice Maeterlinck – war er von Shakespeares letztem Bühnen­werk angetan. Ganz anders als in der strengen Form der Sinfonie behandelt er hier in geradezu verschwenderischer Weise Themen und Motive. Der Sturm op. 109 besteht aus 35 Einzelnummern für Sinfonieorchester, Chor und Soli. Interessanterweise hatte schon lange vor Hansen Sibelius’ langjähriger Freund und Mäzen Axel Carpelan 1901 vorgeschlagen: »Sollten Sie nicht irgendwann mal Ihr Interesse auf die Dramen von Shakespeare richten. ›Der Sturm‹ würde gerade Ihnen gut passen: Prospero, Miranda, Geister der Erde und Luft.« Vielleicht identifizierte sich Sibe­ lius insbesondere mit dem Schicksal Prosperos und der Figur des alternden Künstlers. Später hat Sibelius die Schauspielmusik zu zwei Suiten und einer Ouvertüre zusammengesetzt, die seine Fähigkeit par excellence zeigen, neue Orchesterfarben zu schaffen und damit eine ganz eigene Klangmagie zu entfalten. Wolfgang Rihm (*1952) Trio Concerto Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester »Durch Faktur und Diktion stelle ich meine Musik bewußt in die Tradition Beethovens, Bruckners, Mahlers und Hartmanns, weil ich von diesen Komponisten gelernt habe, Musik als sprechenden Übergang ins Unsagbare zu begreifen; als einen behaupteten Vorstoß, der es mir ermöglicht, auch dort mit Menschen zu reden, wo ich kopflos viel zu ängstlich bin, wo ich im Drumherum, im Vorgeplänkel schon ersticke, wo wir keine Worte mehr haben. Vielleicht arbeite ich deswegen oft so hastig und lustvoll, weil ich wegen meiner Überwindungshoffnung in Euphorie gerate«. So schreibt Wolfgang Rihm 1975 in einem Beitrag über sein Stück Dis-Kontur für großes Orchester. Derartige Reflexionen über sein künstlerisches Schaffen sowie eine fort­ während sich selbst stets in Frage stellende Annäherung an die Musik im Allgemeinen begleiten Wolfgang Rihms umfangreiches kompositorisches Werk. Rihm hat über 400 Stücke geschrieben – ein schier unüberschaubares Universum. Sein Wissen im Blick auf die Musik ist allumfassend, gleichwohl seine Kenntnis im Bereich der Künste, Literatur und Philosophie, die für seine Kompositionen als Inspirationsquellen dienen. Rihm ist ein vielseitiger Komponist, für den die Lehre (seit 1985 unterrichtet er als Nachfolger seines Lehrers Eugen Werner Velte an der Musikhochschule Karlsruhe) und das Schreiben (mehrere Bände seiner Schriften, Essays und Interviews sind im Druck erschienen) ebenso zu seinem Komponisten-Dasein gehören, wie 6 er sein Publikum als charismatischer Redner beeindruckt. Wolfgang Rihm wurde 1952 in Karlsruhe geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Seit den 1970er-Jahren beschäftigt sich Rihm, der u.a. bei Klaus Huber und Karlheinz Stockhausen studierte, mit den Ideen der Avantgarde. Im Zentrum seiner Arbeit steht der unmittelbare Ausdruckswille, mit dem er bereits 1974 bei den Donaueschinger Musiktagen Publikum und Kritik irritierte und die bis heute seine musikalische Handschrift prägt. Individuelle Erfahrung und das vorbehaltlose Einbeziehen von Traditionen klammert er bewusst nicht aus. Das führte dazu, dass in den 1970er-Jahren seine Musik mit dem Etikett »Neue Einfachheit« belegt wurde. Vieles kann man über sein vielfältiges Œuvre sagen – doch einzig gültig mag sein, dass es sich jedem Versuch widersetzt, in bestimmte Kategorien eingeordnet zu werden. Er möchte sich und seine HörerInnen überra- 7 schen, mit jedem Werk neue Fragen aufwerfen, die mit folgenden Kompositionen vielleicht eine weitere Antwort finden. Neben Musiktheaterstücken und Werken für großes Orchester finden sich im Werkkatalog Rihms Kammermusik- und Vokalwerke. Zahlreiche Kompo­sitionen bilden Gruppen oder Reihen, von einigen gibt es fortschreitende Fassungen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass seine Kompositionen nicht nur im Zirkel der sogenannten Neuen Musik Gehör finden, sondern mit einer großen Selbstverständlichkeit genauso in einem Abonnementzyklus oder bei Musikfestivals Platz finden. Siegwald Bütow, Manager und Produzent des wdr Sinfonie­ orchesters Köln ist froh, dass sich für so einen gewichtigen Kompositionsauftrag an einen so renommierten Künstler mit dem Tonhalle Orchester Zürich und dem Dallas Symphony Orchestra Kooperationspartner gefunden haben: »Die Uraufführung spielt aber das wdr Sinfonieorchester beim Berliner Musikfest, das zwei Tage vor dem Konzert hier in der Kölner Philharmonie stattfindet.« Ganz offen bekennt sich Wolfgang Rihm zu scheinbar unvereinbaren Bezugspunkten wie der musikalischen Spätromantik, der zweiten Wiener Schule und auch der Avantgarde. Statt determiniertem seriellen Denken in musikalischen Strukturen war und ist für ihn die künstlerische Freiheit wichtigstes Kriterium. Während andere KomponistInnen seiner Generation sich um eine ent-romantisierte und ent-subjektivierte Musik- und Kunstbetrachtung bemühten, finden sich bei ihm Begriffe wie »Intuition«, und »Spontaneität«. Form ist für Wolfgang Rihm kein vorgegebenes Konzept, sondern eng mit dem Prozess des Komponierens verbunden. Jeder in der Musik gefundene Gedanke schafft sich im Verlauf der Komposition seine Form selbst. Rihm fordert die Freiheit in der Wahl der Mittel und der Bezugspunkte und findet dafür eine eigene Beschreibung: »Unter ›inklusivem Komponieren‹ verstehe ich eine Arbeitsweise, die durch Einbeziehung und Umschließung aller von Phantasie und Arbeitsökonomie berührten und geöffneten Bereiche zu einem mit Gegenwart vollgesogenem Ergebnis gelangt.« Ebenso spielt für Wolfgang Rihm die Auseinandersetzung mit der Tradition eine wichtige Rolle. Wiederholt bekannte er, dass neben Stockhausen, Nono und Edgard Varese Komponisten wie Schumann, Schubert, Brahms und Beethoven zu seinen musikalischen Fixsternen gehören. Neben Streichquartetten zählt das Trio zu einer bevorzugten Besetzung in Rihms Schaffen. In Fremden Szenen beispielsweise folgt er der etablierten Gattungskonvention und bezieht sich auf das Werk Schumanns. Daneben gibt es aber auch eine Fülle von Werken mit ungewöhnlicher Triobesetzung, etwa für Violoncello, Schlagzeug und Klavier oder Bassklarinette, Violoncello und Klavier. Über Fremde Szenen schrieb er: »Sie sind ein Versuch für Klaviertrio, auch: über ›Klaviertrio‹, jene möbellastige Besetzung, die es nicht mehr gibt, die aber noch herumsteht. Wie in verlassenen Räumen kann hier Unerlaubtes geschehen.« In seinem neuen Werk Trio Concerto verknüpft er ein TrioEnsemble mit dem Orchesterapparat und setzt damit die in der Musikgeschichte einzigartige Besetzung von Beethovens Tripelkonzert fort. Mit dieser ungewöhnlichen Instrumentalkombination betrat Beethoven 1804 Neuland. Zwar vermochte der Titel an das barocke Concerto grosso für verschiedene Instrumente erinnern, doch tatsächlich wagte Beethoven mit der Fusion von Kammermusikund Orchesterbesetzung ein spannendes Klangexperiment. So ließ er die Soloinstrumente in immer neuen Kombinationen musizieren – allein und mit Orchester, nacheinander, zu zweit, zu dritt. Nicht unerwähnt soll die Tatsache bleiben, dass das neue Werk von Wolfgang Rihm nicht nur musikalisch eine Premiere erleben wird, sondern auch für die Augen ein ungewöhnliches Bild auf dem Konzertpodium bereithält. »Spannend wird es sein«, so Siegwald Bütow, »wie Rihm das Gegen- und Miteinander von Solisten und Orchester gestalten wird, ob er sich an Beet­ hoven anlehnt oder es ganz anders macht.« Eines steht jedoch schon vorab fest: Wolfgang Rihm wird mit seinen unvorhersehbaren musikalischen Fortspinnungen mit Abzweigen, Umwegen und Verrückungen, die mit der Tradition spielen, die Musik in Richtungen leiten, die für das Publikum überraschend und faszinierend zugleich sein werden. 8 9 Jean Sibelius Sinfonie Nr. 5 Es-dur op. 82 Immer wieder rieben sich Komponisten an den neun großen Werken der Gattung Sinfonie, die Beethoven hinterlassen hatte. Was war in der traditionellen Form danach noch möglich? Wo konnte die Reise innerhalb gesteckter Ziele in Form von Sonatenhauptsatzform, Viersätzigkeit, Liedform, Scherzo und Finale noch hingehen? Komponisten wie Gustav Mahler hatten ihren eigenen Weg gefunden, den sinfonischen Kosmos weiterzuentwickeln und vor allem in nationalen Schulen wurde die Gattung geschätzt und als wichtiger Weg betrachtet, das klassisch-romantische Formprinzip mit individuellen, regionalen musikalischen Bezügen zu kombinieren. So zeigte es beispielsweise die »Russische« Schule mit Alexander Borodin, Nikolai Rimsky-Korsakow oder Peter Tschaikowskij, später mit Sergej Prokofjew und Sergej Rachmaninow. Im Norden waren es der Däne Niels Wilhelm Gade und der Finne Jean Sibelius. »Als Typus eines auf den ersten Blick extrem untheoretischen Komponisten«, wie Wolfgang Rihm in seinem Text »Musik als schweifende Form« bemerkt, ist Jean Sibelius »ästhetisch schwer einzuordnen«. Und Rihm ergänzt, dass »zu einer genaueren Analyse oft Ressentiments die Sicht verstellen.« Damit spielt Rihm auf die abwertenden Aussagen Theodor W. Adornos an, der 1936 u.a. anmerkte, dass bei Sibelius »alles Einzelne alltäglich und vertraut« klinge, »die Motive aber in einem sinnlosen Zusammenhang gebracht« seien. Jean Sibelius war ein durch und durch naturliebhabender Komponist, der immer wieder von der Weite und Schönheit seines Landes fasziniert und inspiriert wurde. Davon zeugen unzählige Tondichtungen wie Fin­ landia, die Kullervo Sinfonie und die Kareliaund Lemmikäinen Suite. Während seiner Arbeit an der 5. Sinfonie notierte er im Frühjahr 1915: »Habe immer die Schwäne im Sinn, sie verleihen dem Leben Glanz. Merkwürdig festzustellen, daß nicht in der ganzen Welt, weder in Kunst, Literatur noch Musik eine solche Wirkung auf mich ausübt wie diese Schwäne + Kraniche + Wildgänse. Ihre Laute und ihr Wesen.« Und er fährt mit folgender Apotheose fort: »Apropos Sinfonie. Für mich sind sie Glaubensbekenntnisse während verschiedener Altersperioden.« An anderer Stelle jedoch möchte er ausdrücklich hervorgehoben wissen, dass das »Gewicht meiner Werke in der klassischen symphonischen Form liegt und daß die ganz irreführende Spekulation über Naturschilderung und Folklore weggeschafft werden sollten.« Die Sinfonie blieb für Jean Sibelius zeitlebens eine kontroverse Gattung, an der er unaufhörlich schmiedete. Exemplarisch dafür ist die Arbeit an der 5. Sin­ fonie. Von der finnischen Regierung beauftragt, eine Sinfonie zum 50. Geburtstag des Landes zu schreiben, komponierte Sibelius diese Sinfonie im Jahr 1915, arbeitete sie jedoch schon ein Jahr später um. Die endgültige und heute meist gespielte Fassung entstand dann 1919. Die Überarbeitung beinhaltete unter anderem eine Zusammenlegung der ersten beiden Sätze. Im Finale nimmt er Passagen aus der Erstfassung wieder auf. Zwar war Sibelius von Beginn an enthusiastisch, aber wie seinen Tagebuchaufzeichnung zu entnehmen ist, auch fast erdrückt und überwältigt von den vielen musikalischen Einfällen. »Am Abend war ich mit der Symphonie beschäftigt. Diese wichtige Beschäftigung, die mich geheim­ nisvoll fasziniert. Als ob unser Herrgott Mosaikstücke aus dem Boden des Himmels heruntergeworfen hätte und anschließend mich gebeten hätte, herauszufinden, was für ein Muster dort gewesen ist.« Das organische Wachsen von verschiedenen Motivpartikeln oder »Mosaikstücken« ist somit auch kennzeichnend für seine sinfonische Arbeit. Von Adorno seinerzeit kritisiert, gilt dies aus heutiger Sicht als geradezu experimentell und neuartig. Wolfgang Rihm entgegnet jeglichem Skeptizismus, dass sich bei Sibelius »viele geirrt« hätten und er heute als »Komponist hochaktueller Verlaufsformen, als Protagonist zellularen Komponierens gefeiert werde.« Das motivische Material, aus dem sich das Werk entwickelt, scheint anfangs tatsächlich fast formlos – nicht plastisch greifbar. Erst im Allegro molto-Finale erklingen die Hauptlinien in erkennbar klarer Gestalt in Form der weiten Intervallsprünge der Hörner und kreisenden Achtelfigur der Holzbläser. Die gesamte Sin­ fonie durchzieht ein gewaltiger Bogen, in dem nach der Analyse von Musikwissenschaftler Veijo Murtomäki »eine einzige Grundidee lücken­los durch die ganze Symphonie bricht und sie befruchtet.« Nach Worten des Musikwissenschaftlers Erik Tawaststjerna entfaltet die Musik ihren ganz eigenen Zauber. Er schreibt 1978: »Die Symphonie Nr. 5 tönte in meinem Kopf, als ich den ersten Mondspaziergang der Astronauten im Fernsehen sah und ich erfuhr später, dass bbc gerade diese Töne als Hintergrundmusik für die Landung auf den Mond benutzt hatte. Und von da gingen die Reisen meiner Fantasie sowohl zeitlich als auch räumlich immer weiter: Zur Entstehung und zum Untergang der Planeten, zum Funkeln der fernen Milchstraße.« Anja Renczikowski 10 11 »Das Trio beherrscht Rihms Sprache perfekt, die Musiker entdecken darin den poetischen Grundton und die angelegten Konfronta­tionen«. »All diese emotional anmutenden Eigenschaften hat Saraste der Partitur entnommen: mit gestaltetem Klang, geformten Linien, gestaffelter Dynamik, gemischten Farben, gezielten Ent­ wicklungen, genau gesetzten Höhepunkten.« Berliner Zeitung Kölner Stadt-Anzeiger Jukka-Pekka Saraste Trio Jean Paul 1991 gegründet seine Mitglieder: Eckart Heiligers (Klavier), Ulf Schneider (Violine) und Martin Löhr (Violoncello) Erste Preise bei internationalen Wettbewerben in Osaka (1993), Melbourne (1995) sowie beim Deutschen Musikwettbewerb (1995) seitdem ausgedehnte Konzerttätigkeit in Europa, Australien, Japan, Neuseeland, Süd­ amerika und den USA Konzerte u.a. im Wiener Konzerthaus, in der Berliner Philharmonie, der Wigmore Hall London und der Tonhalle Zürich Meisterkurse und Auftritte bei internatio­ nalen Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, Rheingau Festival, Lucerne Festival, Edinburgh Festival, dem Kissinger Sommer oder der Schubertiade Feldkirch Zusammenarbeit mit MusikerInnen wie Sharon Kam, Paul Meyer, Lars Anders Tomter und Vladimir Mendelssohn zahlreiche Uraufführungen von Komponisten wie Kee Yong Chong, Michael Denhoff, Gordon Kerry, Volker David Kirchner und Wolfgang Rihm 2005 Preis der Deutschen Schallplatten­ kritik für ihre Aufnahme von Brahms’ Klaviertrio H-dur und Schönbergs »Verklärte Nacht« 1956 in Heinola (Finnland) geboren Klavier- und Geigenstudium am Lahti ­Konservatorium Dirigierstudium an der Sibelius-Akademie Helsinki bei Jorma Panula 1987 – 2001 Musikdirektor des Finnischen Radio-Sinfonie-Orchesters Helsinki 1994 – 2001 Musikdirektor des Toronto ­Symphony Orchestra 2002 – 2005 erster Gastdirigent des bbc Symphony Orchestra seit August 2006 Musikdirektor des Oslo Philharmonic Orchestra Music Advisor des Lahti Sinfonieorchesters seit 2008 Künstlerischer Leiter des Sibelius Festivals in Lahti Gründung des jährlichen Tammisaari ­Festivals (Finnland) Engagement für Musik der Spätromantik ­sowie für skandinavische KomponistInnen wie Kaija Saariaho, Magnus Lindberg und Esa-Pekka Salonen Zusammenarbeit u. a. mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Symphonieorches­ ter des br, dem Royal Concertgebouw Orches­ tra, dem Chicago Symphony Orchestra, den Wiener Symphonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem Orchestra Filarmonica ­della Scala, den Münchner Philharmonikern, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und dem Schwedischen Radio-Sinfonieorchester Teilnahme an der ersten Abu Dhabi Classics Saison mit dem Sibelius Academy Symphony Orchestra Tourneen in zahlreiche europäische Hauptstädte mit dem Oslo Philharmonic Orchestra; u. a. mit der Violinistin Anne-Sophie Mutter CD-Aufnahmen: Gesamtaufnahme der Sibelius- und Nielsen-Sinfonien mit dem Finnischen ­Radio-Sinfonieorchester sowie Werke von Bartók, Dutilleux, Mussorgskij und Prokofjew mit dem Toronto Symphony Orchestra 2011 erste gemeinsame CD-Veröffentlichung mit dem wdr Sinfonieorchester Köln mit Gus­ tav Mahlers 9. Sinfonie (auf der Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des britischen Musikmagazins »Gramophone«) seit der Saison 2010/2011 Chef­dirigent des wdr Sinfonieorchesters Köln Verlängerung des Vertrages als Chefdirigent bis 2016 12 13 Das wdr Sinfonieorchester Köln »Das bestens disponierte Orches­ ter öffnete sich den ›Natur- und Schmerzenslauten‹ der Partitur im Wechsel ekstatischer eruptiv aufbrechender Klanggewalt und pastosem Melodiefluss.« Frankfurter Allgemeine Zeitung wdr Sinfonieorchester Köln 1947 gegründet musikalische Schwerpunkte im klassischromantischen Bereich und in der Musik des 20. Jahrhunderts Chefdirigent seit 2010: Jukka-Pekka Saraste ehemalige Chefdirigenten: Christoph von Dohnányi, Zdenek Macal, Hiroshi Wakasugi, Gary Bertini, Hans Vonk, Semyon Bychkov Gastdirigenten u. a.: Claudio Abbado, Karl Böhm, Fritz Busch, Herbert von Karajan, Erich Kleiber, Otto Klemperer, Lorin Maazel, Sir ­André Previn, Zubin Mehta, Sir Georg Solti und Günter Wand erfolgreiche Konzertreisen durch Europa, Russ­land, Japan, China, die USA und Süd­ amerika regelmäßige Radio- und Fernsehüber­tra­gun­­ gen, zahlreiche Schallplatteneinspielungen und Auftragskompositionen an Komponis­tin­ nen und Komponisten der G ­ egenwart CD-Veröffentlichungen u. a. mit Werken von Richard Strauss, Johannes Brahms, Dmitrij Schostakowitsch, Gustav Mahler, Giuseppe Verdi, Sergej Rachmaninow und Richard ­Wagner Auszeichnungen: 2009 Diapason d’Or für die CD-Produktion »Canto di speranza« mit Werken von Bernd Alois Zimmermann, »Disc of the year«-Award 2010 des bbc Music Magazine für die Aufnahme von Richard W ­ agners Lohengrin zusammen mit dem wdr Rundfunkchor Köln, norwegischer »Spellemannprisen 2010« für die CD-Produktion der Violinkonzerte von Sibelius und Prokofjew mit Vilde Frang CD-Veröffentlichung von Gustav Mahlers 9. Sinfonie unter Jukka-Pekka Saraste (auf der Bestenliste der Deutschen Schall­ plattenkritik Frühjahr 2011 und Auszeichnung mit dem »Editor’s Choice Award« des britischen ­Musikmagazins »Gramophone«) 2012 Grammy-Nominierung für eine György Ligeti-Einspielung unter Péter Eötvös und 2013 Echo Klassik für die CD mit Werken von Victor Ullmann und Ludwig van Beethoven mit Herbert Schuch unter Olari Elts letzte CD-Veröffentlichung: Robert Schu­mans Complete Symphonic Works Vol. I+II, unter der Leitung von Heinz Holliger, Vol. I Auszeichnung mit dem Quartalspreis der Deutschen Schallplattenkritik aktuelle CD-Veröffentlichung: Edvard Griegs Complete Symphonic Works Vol. IV unter der Leitung von Eivind Aadland mit Herbert Schuch am Klavier 1. Violinen José Maria Blumenschein 1. Konzertmeister Slava Chestiglazov 1. Konzertmeister Naoko Ogihara Konzertmeisterin Susanne Richard 2. Konzertmeisterin Ye Wu 2. Konzertmeisterin Alfred Lutz Vorspieler Christine Ojstersek Vorspielerin Faik Aliyev Hans-Reinhard Biere Anna de Maistre Jelena Eskin Andreea Florescu Caroline Kunfalvi Pierre Marquet Emilia Mohr Ioana Ratiu Mischa Salevic Cristian-Paul Suvaiala Jerzy Szopinski Tsvetomir Tsankov Liya Yakupova Alwina Kempf Akademie 2. Violinen Brigitte Krömmelbein Stimmführerin Barennie Moon Stimmführerin Carola Nasdala stv. Stimmführerin NN stv. Stimmführer/in Christel Altheimer Maria Aya Ashley Lucas Barr Adrian Bleyer Pierre-Alain Chamot Weronika Godlewska Ea-Jin Hwang Jürgen Kachel Keiko Kawata-Neuhaus Ute Klemm Johannes Oppelcz Johanne Stadelmann Akari Azuma Akademie Violen Stephan Blaumer Solo Junichiro Murakami Solo Sophie Pas stv. Solo Katja Püschel stv. Solo Katharina Arnold Gaelle Bayet Laura Escanilla Christian Fischer Eva Maria Gambino Magdalena Härtl Stephanie Madiniotis Mircea Mocanita Tomasz Neugebauer Klaus Nieschlag Carrie Robinson Akademie N.N. N.N. Violoncelli Oren Shevlin Solo Johannes Wohlmacher Solo Simon Deffner stv. Solo Susanne Eychmüller stv. Solo Anne-Sophie Basset Sebastian Engelhardt Yi-Ting Fang Gudula FinkenteyChamot Bruno Klepper Frank Rainer Lange Christine Penckwitt Juliana Przybyl Leonhard Straumer Lisa Rößeler Akademie Kontrabässe Stanislau Anishchanka Solo N.N. Solo Michael Peus stv. Solo Axel Ruge stv. Solo Raimund Adamsky Michael Geismann Stefan Rauh Jörg Schade Christian Stach Matthias Solle Akademie Flöten Michael Faust Solo Jozef Hamernik Solo Hans-Martin Müller stv. Solo Martin Becker Leonie Brockmann Piccolo Oboen Manuel Bilz Solo Maarten Dekkers Solo Svetlin Doytchinov stv. Solo Bernd Holz N.N. Englischhorn Klarinetten Thorsten Johanns Solo Nicola JürgensenJacobsen Solo Uwe Lörch stv. Solo Andreas Langenbuch Bassklarinette N.N. Fagotte Ole Kristian Dahl Solo Henrik Rabien Solo Ulrike Jakobs stv. Solo Hubert Betz Stephan Krings Kontrafagott Hörner Paul van Zelm Solo N.N. Solo Ludwig Rast stv. Solo Andrew Joy Rainer Jurkiewicz Joachim Pöltl Kathleen Putnam Hubert Stähle Trompeten Peter Mönkediek Solo N.N. Solo Frieder Steinle stv. Solo Daniel Grieshammer Peter Roth Jürgen Schild Posaunen Timothy Beck Solo N.N. Solo Frederik Deitz Stefan Schmitz Michael Junghans Bassposaune Tuba Hans Nickel Harfe Andreas Mildner Pauke/Schlagzeug Werner Kühn Solo Peter Stracke Solo Johannes Steinbauer 1. Schlagzeuger Johannes Wippermann 1. Schlagzeuger 14 15 wso aktuell Die neue Saison hat begonnen! Fragen und Antworten an und von den Neuen im wso Weronika Godlewska, 2. Violine Tutti Was bedeutet Musik für Sie? Ich bin mit Musik aufgewachsen. Sie ist mein liebstes Hobby und mein Beruf. Wie sind Sie und wann zur Violine gekommen? Meine beiden Schwestern haben Cello gespielt und das wollte ich auch, unbedingt! Aber meine Eltern wollten kein drittes Cello in unserer kleinen Wohnung und so haben sie mich zur Geige überredet. Jetzt bin ich sehr dankbar dafür, weil es sich mit einer Geige viel leichter Fahrrad fahren lässt als mit einem Cello. Welches waren Ihre ersten Konzerte mit dem wso? Mein erstes Konzert war in Amsterdam mit Sibelius 5. Sinfonie. Das ist ein unvergessliches Erlebnis! Weronika Godlewska Worauf freuen Sie sich hier in Köln am meisten? Ich freue mich darauf, auf Rollerblades den Rhein entlang zu rollen. Gesetzt den Fall, Sie wären nicht Musikerin geworden, was dann? Ich glaube, ich wäre Geologin geworden. Ich habe eine Leidenschaft für Fossilien und Geschichte. Ich habe auch eine kleine Sammlung vom Steinen, Mineralien und Fossilien, die ich im Laufe meines Lebens gefunden oder ausgegraben habe. Mircea Mocanita Ute Klemm Mircea Mocanita, Bratsche Tutti Was bedeutet Musik für Sie? Musik bedeutet für mich Freude, große Emotionen, aber auch viel Arbeit. Durch Musik habe ich wunderbare Menschen kennengelernt, die mich manchmal stark beeinflusst haben. Seit 2010 waren Sie fest im wdr Funkhausorchester in den 2. Violinen beschäftigt. Wann und wieso fiel ihr Entschluss, zur Bratsche zu wechseln? Ich habe, seitdem ich studiert habe, immer wieder Bratsche gespielt. Ich denke, dieses Instrument und meine persönlichen Klangvorstellungen passen besser zu meiner Person. Ich habe mich vor etwa 2 Jahren entschieden, eventuell zu wechseln, war mir aber nicht sicher. Mittlerweile bin ich sehr sicher, dass das die richtige Entscheidung war und freue mich, dass es im wso geklappt hat. Welches war Ihr erstes Konzert mit dem wso? Mein erstes offizielles Projekt im wso war das StraussAbo mit Andris Nelsons. Er hat mich tief beeindruckt. Die Konzerte waren sehr, sehr schön. Worauf freuen Sie sich im wso am meisten? Ich freue mich auf viele neue Projekte, mit einer Gruppe, die nicht nur sehr angenehm und freundlich ist, sondern auch auf einem sehr hohen Niveau arbeitet. Welche sind Ihre liebsten KomponistInnen? Beethoven, Schubert, Schumann. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fußball schauen oder selber spielen. Ihr Lebensziel? Mich immer weiter zu ent­ wickeln. Ute Klemm, 2. Violine Tutti Was gefällt Ihnen besonders in Köln, im wso? Ich war gerührt vom herzlichen Willkommen meiner KollegInnen und überhaupt von den Menschen in meinem neuen Umfeld. Immer finde ich ein offenes Ohr für meine Fragen. Wenn ich bei meinen Nachbarinnen spontan an die Tür klopfe, dann trinken wir einfach eine Tasse Kaffee zusammen. Das ist Lebensqualität! Was ist für Sie das größte Glück? Zu tun, was ich liebe, mit den Menschen zusammen zu sein, die ich liebe und Menschen kennenzulernen, die ein großes Herz haben. Welches ist Ihr Lieblingsbuch? Welche/r Ihr/e LieblingsautorIn? Ich war schon immer vernarrt in Bücher. Angetan haben es mir Kurzgeschichten von Tucholski, Hemingway oder Tschechow, aber auch die großen Romane etwa von Heinrich und Thomas Mann oder Lew Tolstoi. Welche sind Ihre liebsten KomponistInnen? Vielfalt ist doch das Schönste! Jeden Tag kann ich etwas Neues entdecken. Interview: Susanne Spottke wdr3.de 16 Vorschau Sonntag, 21. September 2014 11.00 Uhr Köln, Funkhaus Wallrafplatz Freitag, 26. September 2014 20.00 Uhr Köln, Funkhaus Wallrafplatz Wiener Schmäh bis Wiener Schulen – Tradition trifft Aufbruch Klassik heute 1 »Vivaldi in Europa« joseph lanner Neue Wiener Ländler op. 1 anton webern Sechs Bagatellen für Streichquartett op. 9 alban berg Streichquartett op. 3 antonio vivaldi Concerti op. 8 »Die vier Jahreszeiten« Concerto grosso D-dur für Violine, zwei Oboen, zwei Hörner, Pauken, Streicher und Basso continuo »Concerto di Amsterdam« ludwig van beethoven Streichquintett C-dur op. 29 Konzert F-dur für Violine, zwei Oboen, zwei Hörner, Streicher und Basso continuo Carola Nasdala, Violine Adrian Bleyer, Violine Katharina Arnold, Viola Sophie Pas, Viola Susanne Eychmüller, Violoncello Konzert g-moll für Violine, zwei Oboen, zwei Block­ flöten, Fagott, Streicher und Basso continuo »Per L’Orchestra di Dresda« Nicola Benedetti, Violine wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Andrea Marcon Donnerstag, 2. Oktober 2014 Samstag, 4. Oktober 2014 20.00 Uhr Kölner Philharmonie 19.00 Uhr Konzerteinführung Ein deutsches Requiem johannes brahms Ein deutsches Requiem nach Worten der heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester op. 45 Sa, 20. September, 20:05 Kölner Musiknacht X. Unterwegs – Klangbilder einer Stadt Di, 23. September, 20:05 Beethovenfest Bonn Die Sinfonien II Duo Allegrezza Piano-Duo ELAEIS Ensemble Unterwegs Nanoschlaf Bach-Verein Köln Hop Stop Banda & Steve Ouma Band NAU Travel Musica Duo Santoor Vinograd Express City of Birmingham Symphony Orchestra Leitung: Andris Nelsons ludwig van beethoven Aufnahme aus der Beethovenhalle, Bonn Mi, 24. September, 20:05 Sommertöne vom Niederrhein Mediterrane Musik auf Schloss Diersfordt Mit José Luís Montón Trio Petrakis-López-Chemirani Hanna-Elisabeth Müller, Sopran Andrè Schuen, Bariton ndr Chor wdr Rundfunkchor Köln wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Jukka-Pekka Saraste Aufnahmen aus dem Funkhaus Wallrafplatz und dem Museum für Angewandte Kunst, Köln Mo, 22. September, 20:05 63. Internationaler Musikwettbewerb der ard 3. Preisträgerkonzert Do, 25. September, 20:05 25. Schaffhauser Jazzfestival 2014 (1) Sendung: wdr 3 live (Do) PreisträgerInnen des ardWettbewerbs Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Leitung: Michel Tabachnik Andreas Schaerer & Arte Quartet feat. Wolfgang Zwiauer Aufnahme aus dem Herkulessaal der Residenz, München © Simon Fowler Universal Konzerte im Radio Aufnahmen aus dem Konzertzelt im Hof von Schloss Diersfordt bei Wesel Elina Duni Quartet Gabriel Zufferey Aufnahmen aus dem Kulturzentrum Kammgarn, Schaffhausen Nicola Benedetti, 26. September 2014 Sa, 27. September, 20:05 live Beethovenfest Bonn »The Beethoven Journey« II igor strawinskij ludwig van beethoven arnold schönberg ludwig van beethoven wdr Rundfunkchor Köln Mahler Chamber Orchestra Klavier und Leitung: Leif Ove Andsnes Übertragung aus der Beethovenhalle, Bonn Fr, 26. September, 20:05 live Klassik heute antonio vivaldi Die wdr 3-Konzerte können Sie nach der Sendung 30 Tage lang mit dem wdr 3 Konzert­player nachhören: konzertplayer.wdr3.de. Nicola Benedetti, Violine wdr Sinfonieorchester Köln Leitung: Andrea Marcon Übertragung aus dem Funkhaus Wallrafplatz, Köln wdr 3. Aus Lust am Hören. 18 19 Lust auf wdr­Orchesterpost? Alle aktuellen Termine, Änderungen, ­Neuproduktionen und vieles mehr schicken wir Ihnen gerne mit unserem monatlichen Newsletter zu. Senden Sie hierfür eine E-Mail an: [email protected] Unter allen Neuanmeldungen verlosen wir monatlich drei CDs des wdr Sinfonie­ orchesters Köln. 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