KAPITEL 1 Komplexe Zahlen 1.1 Lernziele im Abschnitt: Komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.2 Was sind komplexe Zahlen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.3 Komplexe Zahlenebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.4 Grundrechenarten in C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.5 Konjugation und Betrag komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.6 Gleichheit komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.7 Potenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.8 Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.9 Ergänzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1.10 Beispielaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 1.11 Zusammenfassung: Komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 1 1 Komplexe Zahlen 1.1 Lernziele im Abschnitt: Komplexe Zahlen Lernziele 1 • Darstellung komplexer Zahlen in – algebraischer/arithmetischer, – trigonometrischer (in Polarkoordinaten) – und exponentieller Form. • Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division komplexer Zahlen in arithmetischer Form. • Betrag und Konjugation komplexer Zahlen. • Beschreibung von Mengen komplexer Zahlen in der Gaußschen Zahlenebene. • Multiplikation in trigonometrischer und exponentieller Form. • Die Eulersche Formel und die Formel von Moivre. • Potenzieren in algebraischer/arithmetischer, trigonometrischer und exponentieller Form. • Radizieren (Wurzelziehen) in trigonometrischer und expontieller Form. √ n – Einheitswurzeln, d.h. 1. Wieviele gibt es? – Wurzeln aus beliebigen komplexen Zahlen. – Lösungen der quadratischen Gleichung. 1.2 Was sind komplexe Zahlen? Typische Anwendungen für komplexe Zahlen liegen in • der Elektrotechnik, wobei die Darstellung sowohl in algebraischer Form als auch graphisch erfolgt, • Beschreibung von geometrischen Objekten (Kurven, Flächen, Mengen) im R2 . 1.3 Komplexe Zahlenebene In der mit einem kartesischen (x, y )-Koordinatensystem versehenen Ebene stellen die Punkte der x-Achse die reellen Zahlen dar. Komplexe Zahlen ergeben sich nun dadurch, dass alle 2 1.3 Komplexe Zahlenebene Punkte z = (x, y ) als „Zahlen“ aufgefasst werden und man schreibt z = x + iy . Man nennt z komplexe Zahl mit dem Realteil Re z = x und dem Imaginärteil Im z = y. Man nennt die x-Achse reelle Achse und die y -Achse wird imaginäre Achse genannt. Die Menge aller komplexen Zahlen wird mit C bezeichnet. C := {x + iy : x, y ∈ R}. Geometrisch lassen sich die komplexen Zahlen als Punkte bzw. Vektoren einer Ebene darstellen. Die Ebene, deren Punkte als komplexe Zahlen aufgefasst werden, heißt komplexe Zahlenebene oder Gaußsche Zahlenebene. Gaußsche Zahlenebene iy (a, b) z = a + ib b = Im z exponentielle Form = r(cos ϕ + i sin ϕ) |z| = trigonometrische Form r algebraische Form = r eiϕ ϕ a = Re z x ib Im z = b Bei der algebraischen Form wird das Element (a, b) ∈ R2 mit der komplexen Zahl a + ib identifiziert, führt man Polarkoordinaten ein, so ergibt sich die trigonometrische Darstellung. Mit Hilfe der komplexen Exponentialfunktion ergibt sich die exponentielle Form. Offensichtlich ergibt sich die algebraische Form aus der geometrischen durch „Ausrechnen“. Schwieriger ist es, aus der algebraischen Form die trigonometrische zu erhalten. Wegen (r cos ϕ)2 + (r sin ϕ)2 = r 2 sin2 ϕ + r 2 cos2 ϕ = r 2 (cos2 ϕ + sin2 ϕ) = r 2 = a2 + b2 ist r = √ a2 + b 2 . Was gilt für den Winkel? Es gibt verschiedenen Varianten sich den Winkel richtig zu überlegen. 3 2 Komplexe Zahlen 2.1.3 Winkel aus dem Arkustangens Es ist y r sin ϕ = = tan ϕ. x r cos ϕ 1 Komplexe Zahlen Man muss nun mit Hilfe der Umkehrfunktion zum Tangens den Winkel ϕ bestim- Mittels men. Wie Tangens man leicht nachrechnet gilt y aus r sin ϕ sin ϕ Man kann den Winkel auch = = = tan ϕ. x r cos ϕ bcos ϕr cos ϕ = = tan ϕ a r sin ϕ Um diese Beziehung nach ϕ aufzulösen, benötigt man die Umkehrfunktion zum berechnen. Allerdings gibt es auch hierTangens das Problem mit der Umkehrfunktion, Tangens, dies ist der Arkustangens. Da der aber keine eineindeutige Funk- da der Tangens keine Funktion ist. zu verschiedenen Argumenten gibt, ist das tion ist,eineindeutige da es gleiche Funktionswerte nicht ganz trivial. Wir schauen uns deshalb zunächst die Tangensfunktion an: tan x 3 2 1 −π − 12 π 1 2π −1 π 2π 3 2π −2 −3 Um eine eineindeutige Zuordnung zu erhalten, schränkt man den Definitionsbe! π π" erhält als Umkehrfunktion die − π ; π ein und reich des Tangens aufman das den Intervall − 2 , 2 ein unddes Deshalb schränkt Definitionsbereich Tangens auf das Intervall 2 2 sogenannten Hauptwerte desden Arkustangens: erhält als Umkehrfunktion Arkustangens (Hauptwerte): π π − < ϕ < π , t ∈ R.π ϕ = arctan t ⇐⇒ wenn tan ϕ = t 2 für − 2 < ϕ < , t ∈ R. ϕ = arctan t ⇐⇒ tan ϕ = t 2 2 ! " so muss man Will man also Winkel ϕ außerhalb des Intervalls − π2 , π2 erhalten, π π Will man also Winkel ϕ außerhalb des Intervalls − ; berechnen, so muss man Vielfache von π addieren (bzw. subtrahieren), da tan ϕ eine π -periodische Funktion ist. Es gilt 2 2 Vielfache von π addieren (bzw. subtrahieren), da tan ϕ eine π-periodische Funktion • im 1. Quadranten a > 0 und b > 0, dann ist ϕ = arctan • im 2. Quadranten a < 0 und b 9> 0, dann ist ϕ = arctan • im 3. Quadranten a < 0 und b < 0, dann ist ϕ = arctan • im 4. Quadranten a > 0 und b < 0, dann ist ϕ = arctan b a b a b , + π, a + π, a + 2π . b Weiterhin gilt für komplexe Zahlen a + ib auf den Koordinatenachsen: • a > 0 und b = 0, dann ist ϕ = 0, • a = 0 und b > 0, dann ist ϕ = π2 , • a < 0 und b = 0, dann ist ϕ = π , • a = 0 und b < 0, dann ist ϕ = 4 3π . 2 1.3 Komplexe Zahlenebene Gilt a = b = 0, so ist r = 0 und der Winkel ϕ ist dann beliebig. Mittels Kosinus Da r bereits bekannt ist, kann man den Winkel ϕ aus der Beziehung a = r cos ϕ ⇐⇒ a = cos ϕ r berechnen. Da der Kosinus aber keine eineindeutige Funktion ist, gibt es keine Umkehrfunktion. Schränkt man den Definitionsbereich von cos x aber auf das Intervall [0; π ] ein, so ist der Kosinus eineindeutig und man erhält die Umkehrfunktion ϕ = arccos t, für ϕ ∈ [0; π ], t ∈ [−1; 1]. 5 1 Komplexe Zahlen Dies entspricht dem roten Graphen von cos x in der folgenden Abbildung. 1 1 0,5 0 0 0,5 -0,5 −1 1 1,5 π 2 2 2,5 3 π 3,5 4 4,5 3π 2 5 5,5 6 2π cos x -1 Die übrigen Werte, d.h. die Werte für komplexe Zahlen im 3. bzw. 4. Quadranten ergeben sich dann zu a ϕ = 2π − arccos , r wie man mit Hilfe der Rechenregeln für den Kosinus leicht nachprüft: cos ϕ = cos 2π − arccos a a a a = cos − arccos = cos arccos = . r r r r Damit ergeben sich in Abhängigkeit vom Quadranten folgende Formeln zur Berechnung des Winkels ϕ : 2. Quadrant ϕ = arccos x r 3. Quadrant ϕ = 2π − arccos U 1. Quadrant ϕ = arccos x r 4. Quadrant x x ϕ = 2π − arccos r r Falls, r = 0 ist, so ist der Winkel ϕ beliebig. Praktisch muss man sich also überlegen: • In welchem Quadranten liegt die komplexe Zahl (Skizze!) • Wie groß ist der Winkel deshalb ungefähr? • Daraus ergibt sich wie der Winkel zu berechnen ist. 6 1.4 Grundrechenarten in C Bemerkung 1.1 In der Mathematik bevorzugt man für den Winkel das Intervall [0; 2π ]. In technischen Anwendungen wird allerdings gemäß DIN anders vorgegangen. Für komplexe Zahlen oberhalb der reellen Achse (Im z = b > 0) werden positive Winkel, also ϕ = arccos ar und für komplexe Zahlen unterhalb der reellen Achse sind die Winkel negativ zu nehmen, d.h. ϕ = − arccos ar . 1.4 Grundrechenarten in C Die Summe und Differenz komplexer Zahlen ist durch (x + iy ) + (u + iv ) := (x + u) + i(y + v ) (x + iy ) − (u + iv ) := (x − u) + i(y − v ). definiert. Das Produkt zweier komplexer Zahlen ist definiert als (x + iy)(u + iv ) = x(u + iv ) + iy (u + iv ) = xu + ixv + iyu + iyiv = xu + i 2 yu + i(xv + yu) = (xu − yv ) + i(xv + yu). Bemerkung 1.2 Die Addition/Subtraktion/Multiplikation von komplexen Zahlen erfolgt formal wie für reelle Zahlen; es ist nur zu beachten, dass i 2 = −1 ist. Bemerkung 1.3 Bei der Definition der Division benutzt man trickreich die binomische Formel: (u + iv )(u − iv ) = u 2 − (iv )2 = u 2 + v 2 und damit ist (x + iy ) (x + iy )(u − iv) (xu + yv ) + i(yu − xv ) xu + yv yu − xv = = = 2 +i 2 . (u + iv ) (u + iv )(u − iv) u2 + v 2 u + v2 u + v2 D.h. man erweitert den Bruch mit u − iv und erhält dadurch einen reellwertigen Nenner. Beispiel 1.4 8 + 2i (8 + 2i)(7 + i) 56 − 2 + i(8 + 14) 54 22 = = = +i . 7−i (7 − i)(7 + i) 49 + 1 50 50 7 1 Komplexe Zahlen 1.5 Konjugation und Betrag komplexer Zahlen Definition 1.5 Die komplexe Zahl z̄ = x − iy heißt die zu z = x + iy konjugiert komplexe Zahl und |z | := p x 2 + y 2 heißt Betrag (oder auch Norm, Länge, Modul) der komplexen Zahl z. Eigenschaften: 1. z = z, 2. z1 + z2 = z1 + z2 , 3. z1 · z2 = z1 · z2 , 4. Re z = 1 2 (z + z) , 5. Im z = 1 2i (z − z) , 6. z ∈ R ⇐⇒ z = z, 7. |z | = √ z · z bzw. z · z = x 2 + y 2 , 8. |z | ≥ 0 und |z | = 0 ⇐⇒ z = 0, 9. |z1 · z2 | = |z1 | · |z2 |, 10. |z1 + z2 | ≤ |z1 | + |z2 | (Dreiecksungleichung). Bemerkung 1.6 Insbesondere exisitert zu jeder komplexen Zahl z = x + iy 6= 0 die komplexe Zahl 1 x − iy x − iy z = z −1 = = 2 = . 2 z (x + iy )(x − iy ) x + y |z |2 8 1.6 Gleichheit komplexer Zahlen 1.6 Gleichheit komplexer Zahlen 1.6.1 Gleichheit in algebraischer Form Wir betrachten zwei komplexe Zahlen z1 = x1 +iy1 und z2 = x2 +iy2 , dann gilt z1 − z2 = 0 ⇐⇒ |z1 − z2 |2 = (x1 − x2 )2 + (y1 − y2 )2 = 0 und damit folgt (x1 − x2 )2 = (y1 − y2 )2 = 0, also x1 = x2 und y1 = y2 . Offensichtlich folgt umgekehrt aus x1 = x2 und y1 = y2 sofort z1 = z2 . Satz 1.7 Zwei komplexe Zahlen sind genau dann gleich, wenn ihr Real- und Imaginärteil übereinstimmen. 1.6.2 Gleichheit in trigonometrischer Form Wir betrachten zwei komplexe Zahlen z1 = r1 (cos ϕ1 + i sin ϕ1 ) = r2 (cos ϕ2 + i sin ϕ2 ) = z2 , dann gilt aber auch |z1 | = |z2 |, d.h. r1 = r2 . Es verbleiben die Beziehungen cos φ1 = cos φ2 und sin φ1 = sin φ2 . Am Einheitskreis gilt für den Kosinus cos ϕ = cos(2π − ϕ) = cos(ϕ + 2π ) und für den Sinus sin ϕ = sin(π − ϕ) = sin(2π + ϕ), weiterhin gilt es wegen der 2π -Periodizität für ϕ + 2k π . Für Sinus und Kosinus gleichzeitig gilt es nur für ϕ + 2k π , k ∈ Z. Deshalb gilt ϕ2 = ϕ1 + 2k π , k ∈ Z. Lemma 1.1 Zwei komplexe Zahlen in trigonometrischer Form sind genau dann gleich, wenn die Beträge gleich sind und die Winkel sich nur um Vielfache von 2k π , k ∈ Z, unterscheiden. 9 1 Komplexe Zahlen 1.6.3 Multiplikation in trigonometrischer Form Bei der Multiplikation in trigonometrischer Form wird zunächst wie mit reellen Zahlen gerechnet, es ergeben sich aber Produkte von Sinus und Kosinus, die sich mittels Additionstheoremen vereinfachen lassen: z1 · z2 = {r1 (cos ϕ1 + i sin ϕ1 )} · {r2 (cos ϕ2 + i sin ϕ2 )} = r1 r2 (cos ϕ1 + i sin ϕ1 )(cos ϕ2 + i sin ϕ2 ) 2 = r1 r2 (cos ϕ1 cos ϕ2 + (i) sin ϕ1 sin ϕ2 + i(cos ϕ1 sin ϕ2 + sin ϕ1 cos ϕ2 )) = r1 r2 (cos ϕ1 cos ϕ2 − sin ϕ1 sin ϕ2 + i(cos ϕ1 sin ϕ2 + sin ϕ1 cos ϕ2 )) = r1 r2 (cos(ϕ1 + ϕ2 ) + i sin(ϕ1 + ϕ2 )) Satz 1.8 Komplexe Zahlen werden multipliziert indem man die Beträge multipliziert und die Argumente (also die Winkel) addiert. 1.7 Potenzen Als Spezialfall der Multiplikation erhält man für z = cos ϕ + i sin ϕ : z 2 = r 2 (cos(2ϕ) + i sin(2ϕ)) und allgemein z n = r n (cos(nϕ) + i sin(nϕ)), n ∈ N. Weitere Spezialfälle ergeben sich für r = 1 : Satz 1.9 (Formel von Moivre) (cos ϕ + i sin ϕ)n = cos(nϕ) + i sin(nϕ), und 10 n ∈ N. 1.8 Wurzeln Satz 1.10 (Formel von Euler) ei ϕ = cos ϕ + i sin ϕ. Bemerkung 1.11 In der Funktionentheorie kann man nachweisen, dass ei ϕ tatsächlich als Exponentialfunktion betrachtet werden kann. Insbesondere gelten die Rechenregeln für die Exponentialfunktion, d.h. 1 ei(ϕ1 +ϕ2 ) = ei ϕ1 · ei ϕ2 , e−i ϕ = i ϕ . e Dies könnte man auch über Additionstheoreme für Sinus und Cosinus beweisen. Es gilt aber ganz allgemein für eine beliebige komplexe Zahl z = x + iy : ez = ex+iy = ex · eiy und für zwei beliebige komplexe Zahlen z1 = x1 + iy1 und z2 = x2 + iy2 : e −z = ez1 +z2 = ez1 · ez2 , 1 . ez Wenn man ϕ = x setzt und die Exponentialfunktion eix als Reihe aufschreibt, so erhält man eix = ∞ X (ix)k k=0 k! = ∞ X (−1)l x 2l l=0 (2l)! +i ∞ X (−1)l x 2l+1 l=0 (2l + 1)! = cos x + i sin x. Insbesondere muss man die Konvergenz aller Reihen nachweisen (siehe Funktionenreihen). 1.8 Wurzeln Wie löst man eine Gleichung der Form z n = A, A ∈ C? Wir betrachten zunächst den Fall A = 1 und bestimmen die n-ten Einheitswurzeln, also Lösungen der Gleichung z n = 1. Es sei z = r (cos ϕ + i sin ϕ). Hieraus folgt zunächst z n = r n (cos(nϕ) + i sin(nϕ)). Die komplexe Zahl 1 hat die trigonometrische Darstellung z n = r n (cos(nϕ) + i sin(nϕ)) = 1 = cos(0) + i sin(0). 11 1 Komplexe Zahlen Aus der Gleichheit komplexer Zahlen (siehe Lemma 1.1, Seite 9) in trigonometrischer Form folgt gleiche Beträge: r n = 1 ⇐⇒ r = 1, Argumente: Folglich sind alle zk = cos 2k π n nφ = 2k π , k ∈ Z. + i sin 2k π n , k ∈ Z, Lösungen von z n = 1 und damit Einheitsuwrzeln. Wegen der 2π -Periodizität von Sinus und Kosinus gibt es aber nur n voneinander verschiedene Einheitswurzeln z0 , z1 , ... , zn−1 . Satz 1.12 (Einheitswurzeln) Es gibt genau n verschiedene komplexe Zahlen z0 , z1 , ... , zn−1 , die der Gleichung zn = 1 genügen, diese sind gegeben durch zk = ei 2k π n , k = 0, 1, 2, ... , n − 1. Beispiel 1.13 Die 7. Einheitswurzeln sind am Einheitskreis dargestellt: 12 1.8 Wurzeln In analoger Weise gehen wir nun bei der allgemeinen Gleichung z n = A, stellen beide komplexe Zahlen zunächst in Polarkoordinaten dar: z = r (cos ϕ + i sin ϕ) A ∈ C, vor. Wir und A = R(cos Φ + i sin Φ). Damit geht die Gleichung z n = A über in (Ausrechnen von z n und einsetzen in die Gl.) r n (cos(nϕ) + i sin(nϕ)) = R(cos Φ + i sin Φ). Aus der Gleichheit komplexer Zahlen in trigonometrischer Form (Lemma 1.1, Seite 9) folgt gleiche Beträge: r n = R ⇐⇒ r = √ n R, Argumente: nϕ = Φ + 2k π , k ∈ Z. √ n π π Damit sind alle zk = R cos Φ+2k + i sin Φ+2k , k ∈ Z, Lösungen, aber wegen der 2π n n Periodizität von Sinus und Kosinus gibt es nur n voneinander verschiedene Lösungen R ei Φ+2k π n = √ n Φ R ei n Beispiel 1.14 √ Die 7. Wurzeln aus A = 1 + i = 2(cos ei π 4 2k π n n = z0 · ei k = 0, 1, ... , n − 1. , 2k π n , k = 0, 1, 2, ... , n − 1. + i sin π4 ) sind am Einheitskreis dargestellt: 1, 05 √ n + i sin n Φ + 2k π p 2⇡ zk = cos Φ + 2k π 14 bzw. R r= zk = √ n 13 1 Komplexe Zahlen Beispiel 1.15 Man bestimme alle 5. Wurzeln von z = 4(1 − i). Wir stellen z zunächst in trigonometrischer Form dar, dazu berechnen wir den Betrag von z: R= p 42 + (−4)2 = √ 16 + 16 = √ √ 2 · 42 = 4 2 = 2 · 2 · √ 2= √ 2√ 2√ 2 2 2= Wir bestimmen den Winkel Φ mit Hilfe des Arkustangens: y = −1, x arctan y π = arctan(−1) = − . x 4 Da x > 0 und y < 0 ist, liegt z im 4. Quadranten und es gilt π 7π = . Φ = 2π + − 4 4 Alternativ erhält man mit Hilfe des Arkuskosinus √ x 4 1 2 = √ = √ = , R 4 2 2 2 √ 2 π = , 2 4 arccos da z im 4. Quadranten liegt, ergibt sich Φ = 2π − arccos π 7π x = 2π − = . r 4 4 Damit lautet z in trigonometrischer Form: z= √ 5 2 7π 7π cos + i sin 4 4 . Jetzt können wir alle 5 Wurzeln gemäß der Formel für das Radizieren hinschreiben: zk := = = 14 √ n R q 5 √ √ 2 cos 5 2 Φ + 2k π cos cos 7π 4 n 7π 4 + 2k π 5 + 2k π 5 + i sin ! ! Φ + 2k π n + i sin + i sin 7π 4 7π 4 + 2k π 5 + 2k π 5 !! !! , k = 0, 1, 2, 3, 4. √ 5 2 . 1.9 Ergänzungen und erhalten: z0 = √ 2 cos 7π 4 +2·0·π ! +2·1·π ! +2·2·π ! 5 ≈ 0, 64 + 1, 26i z1 = √ 2 cos ≈ −1 + i z2 = √ 2 cos 7π 4 5 7π 4 5 ≈ −1, 26 − 0, 64i z3 = √ 2 cos 7π 4 +2·3·π ! +2·4·π ! 5 ≈ 0, 22 − 1, 4i z4 = √ D U 2 cos 7π 4 5 + i sin + i sin + i sin + i sin + i sin 7π 4 +2·0·π !! +2·1·π !! +2·2·π 15π 20 23π 20 !! = √ 2 cos +2·3·π !! = √ 2 cos +2·4·π !! = √ 5 7π 4 = 5 7π 4 7π 20 √ 5 7π 4 = 5 7π 4 √ 5 2 cos 2 cos 2 cos + i sin 7π 20 , + i sin 15π 20 , + i sin 23π 20 , 31π 20 + i sin 31π 20 , 39π 20 + i sin 39π 20 ≈ 1, 4 − 0, 22i. Sollten Sie die Zahlenwerte (gerundet auf 2 Stellen nach dem Komma) nicht erhalten, so kann das daran liegen, dass Sie Ihren Taschenrechner falsch eingestellt haben! Sie müssen Ihren Taschenrechner auf „RAD“ und nicht auf „DEG“ einstellen. Wie jeder weiß, ist cos π = −1, ist Ihr Taschenrechner auf „RAD“ eingestellt, so klappt das auch, wie man leicht überprüft, ist dagegen der Taschenrechner auf „DEG“ eingestellt, so ergibt sich cos π = 0, 998497159 !! Das ist falsch!! Noch schlimmer wird es, wenn Sie den Taschenrechner auf ‘”GRAD”’ eingestellt haben, GRAD steht für Neugrad und der Vollkreis hat 400 Neugrad! Ganz falsch!! 1.9 Ergänzungen Damit kann man z.B. auch quadratische Gleichungen lösen: Beispiel 1.16 Man bestimme alle Lösungen der quadratischen Gleichung z 2 + (1 + i)z + 9 (1 + i)2 = 0. 4 Lösung mittels quadratischem Ergänzen: 15 1 Komplexe Zahlen 9 z + (1 + i)z + (1 + i)2 = 4 2 1+i z+ 2 2 − 1+i 2 2 9 (1 + i)2 = 0 4 + 3π 3π 1+i 2 ) = −2(1 + i)2 = −4i = 4 cos + i sin ⇐⇒ (z + 2 2 2 und damit ergeben sich die beiden Lösungen: (1 + i) √ 3π 3π z1 = − + 4 cos + i sin 2 4 4 (1 + i) =− +2 2 z2 = − √ ! √ 2 2 − +i 2 2 =− (1 + i) √ 3π 3π − 4 cos + i sin 2 4 4 (1 + i) =− −2 2 √ √ ! 2 2 − +i 2 2 √ ! 1+2 2 2 =− + √ ! 1−2 2 2 − √ 2 2−1 2 √ ! 2 2+1 2 i, ! i. Wir haben gesehen, dass die quadratische Gleichung im Bereich der komplexen Zahlen immer lösbar ist. Es gilt aber noch mehr. Satz 1.17 (Fundamentalsatz der Algebra) Jedes Polynom p(z) vom Grad ≥ 1 hat in C eine Nullstelle. Folgerung: Jedes Polynom p(z) vom Grad n ≥ 1 lässt sich (über C) in Linearfaktoren zerlegen: p(z) = an (z − z1 )(z − z2 ) · ... · (z − zn ), wobei an eine beliebige aber feste komplexe Zahl ist und die zk , k = 1, 2, 3, ... , n, nicht notwendig voneinander verschiedene Nullstellen von p(z) sind. Satz 1.18 (Identitätssatz) Stimmen zwei Polynome p(z) = n X j=0 aj z j und q(z) = n X bj z j j=0 (höchstens) n-ten Grades an (wenigstens) (n + 1) Stellen überein, so sind die Polynome gleich, d.h. aj = bj für alle j. 16 1.10 Beispielaufgaben 1.10 Beispielaufgaben 1.10.1 Darstellung komplexer Zahlen Aufgabe 1.1 Man stelle die komplexe Zahl z= 3 − 2i 1 + ei 5π 3 in algebraischer Form, also als x + iy dar. Damit man die Formel für die Division anwenden kann, muss zunächst der Nenner in die algebraische Form gebracht werden. Mit der Eulerschen Formel erhält man e i 53π √ 3 5π 5π 1 = cos + i sin = −i . 3 3 2 2 Damit ist der Nenner gleich √ √ 1 3 3 3 1+ −i = −i . 2 2 2 2 Wir berechnen nun die komplexe Zahl, indem wir mit der komplex konjugierten Zahl des Nenners erweitern: z= 3 − 2i 1 + ei = 5π 3 = 3 − 2i 3 2 √ − i 23 √ = (3 − 2i) 3 2 √ √ −i 3 2 3 2 √ +i 3 2 √ 3 2 √ +i 3 2 = 9 2 √ − i3 + i 3 2 3 + 9 3 + √ 3 3 4 √ 18 − 12i + 6 3i + 4 3 9 + 2 3 ( 3 − 2) = +i ≈ 2, 08 − 0, 13i. 12 6 2 1.10.2 Ungleichungen mit komplexen Zahlen und Mengen in C Aufgabe 1.2 Man skizziere in der komplexen Zahlenebene die Menge aller komplexen Zahlen z, die √ die Ungleichung |2z − i | > 8 erfüllen. Wir schreiben zunächst die komplexe Zahl in algebraischer Form auf: 2z − i = 2x + 2iy − i = 2x + i(2y − 1), 17 1 Komplexe Zahlen dann gilt für den Betrag |2z − i | = |2x + i(2y − 1)| = Die Menge aller komplexen Zahlen mit |2z − i | > |2z − i | = p (2x)2 + (2y − 1)2 > √ p √ (2x)2 + (2y − 1)2 . 8 ist folglich 8 ⇐⇒ (2x)2 + (2y − 1)2 > 8. Obwohl Quadrieren keine äquivalente Umformung ist, ist diese Umformung äquivalent, da die Wurzelfunktion auf ihrem Definitionsbereich monoton wachsend ist. Ausmultiplizieren führt auf: 1 4x 2 + 4y 2 − 4y + 1 > 8 ⇐⇒ x 2 + y 2 − y + > 2. 4 Quadratisches Ergänzen für y ergibt 1 y −y + = 4 2 und damit x2 + 2 1 y− 2 y− 1 2 2 2 − 1 1 + 4 4 > 2. √ Weil x 2 + y − 12 = 2 einen Kreis mit dem Mittelpunkt 0; 12 und √ dem Radius 2 beschreibt, ist die gesuchte Menge aller komplexen Zahlen z mit |2z − i | > 8 gerade das Äußere dieses Kreises. iy √ 2 r= (0; 0.5) |2z − i| > √ 8 x Aufgabe 1.3 Man bestimme die Menge aller komplexen Zahlen z mit |z + 2 − 3i | < |z + i |. Wir schreiben die Beträge zunächst einzeln hin: |z + 2 − 3i | = |x + iy + 2 − 3i | = |x + 2 + i(y − 3)| = 18 p (x + 2)2 + (y − 3)2 1.10 Beispielaufgaben und |z + i | = |x + iy + i | = |x + i(y + 1)| = Damit ergibt sich die Ungleichung p (x + 2)2 + (y − 3)2 < die äquivalent zur Ungleichung p x 2 + (y + 1)2 . p x 2 + (y + 1)2 , (x + 2)2 + (y − 3)2 < x 2 + (y + 1)2 ist. Ausmultiplizieren ergibt x 2 + 4x + 4 + y 2 − 6y + 9 < x 2 + y 2 + 2y + 1 ⇐⇒ 4x + 13 < 8y + 1 x 3 ⇐⇒ y > + . 2 2 |z + 2 − 3i| < |z + i| iy i 3 2 3 x 1.10.3 Beispiel zum Potenzieren Aufgabe 1.4 Man berechne die 1001-te Potenz, also z 1001 von z = −1 + i. Zunächst müssen wir z in trigonometrischer Form darstellen. Dazu berechnen wir zunächst den Betrag von z: p √ √ r = x 2 + y 2 = 12 + 12 = 2. Merke, p der Imaginärteil von z = x + iy ist y und nicht iy, es gilt r = r = x 2 − y 2. p x 2 + y 2 und nicht 19 1 Komplexe Zahlen Nun berechnen wir den Winkel ϕ, entweder aus dem Arkustangens, in diesem Fall gilt arctan −1 π y = arctan = arctan(−1) = − . x 1 4 Die komplexe Zahl z liegt aber im 2. Quadranten, da x < 0 und y > 0 ist. Deshalb ist π 3π ϕ = π + arctan(−1) = π − = . 4 4 Damit haben wir die trigonometrische Darstellung z = −1 + i = r (cos ϕ + i sin ϕ) = √ 3π 3π 2 cos + i sin 4 4 erhalten. Würde man nicht den Arkustangens, sondern den Arkuskosinus verwenden, so ergäbe sich: √ −1 3π − 2 x )= . arccos = arccos √ = arccos( r 2 4 2 Da z im 2. Quadranten liegt, ist also ϕ = 3π . 4 Das Potenzieren geht nun ganz einfach: z 1001 = √ = √ = √ = √ 3π 3π 2 cos + i sin 4 4 1001 2 1001 2 1001 2 500 =2 √ 1001 3π cos 750π + 4 cos 2 cos 3π 4 + i sin + i sin 1001 2 3003π 3003π cos + i sin 4 4 3π + i sin 375 · 2π + 4 3π 4 3π 4 = 2500 z = 2500 (−1 + i). 1.10.4 Beispiel zum Wurzelziehen Aufgabe 1.5 Man berechne die 1001-te Wurzel aus z = 2500 (−1 + i). 20 3π + i sin 750π + 4 3π cos 375 · 2π + 4 3π 4 = √ 1.10 Beispielaufgaben Dazu benötigen wir den Betrag von z, es ist r = p √ (2500 )2 + (2500 )2 = 21000 + 21000 = √ √ 21000 2 = 2500 2 und für den Winkel erhalten wir wie im vorigen Beispiel: y = −1 x und damit ϕ = 3π . 4 √ x −2500 −1 − 2 √ =√ = = r 2 2500 2 2 bzw. Also ist 500 z=2 500 (−1 + i) = 2 √ 2 cos 3π 4 + i sin 3π 4 . Wir ziehen nun die 1001-te Wurzel. Zunächst muss man die Wurzel aus dem Betrag von z ziehen: q q q 1001 Damit ergeben sich mit Zahlen als Wurzeln: zk := √ 2 cos √ 1001 2500 2 = √ 1001 3π 4 √ r = 2 1000 √ 2 und ϕ = + 2k π 1001 √ ! √ 1001 2= 1001 2 √ = 2. 3π 4 insgesamt 1001 verschiedenen komplexe 3π 4 + 2k π + i sin !! 1001 , k = 0, 1, 2, ... , 1000. Wir berechnen nur einige wenige genauer. Für k = 0 erhalten wir z0 = √ 2 cos 3π 4004 + i sin 3π 4004 und für k = 375 erhalten wir z375 := √ 2 3π 4 cos = + 2 · 375 · π 1001 √ 2 cos 3π 4 + ! + i sin 3000π 4 1001 = √ ! 3π 4 + 2 · 375 · π 1001 3π 4 + i sin 2 cos 3π 4 + 3000π 4 1001 + i sin !! !! 3π 4 ebenfalls eine der Wurzeln, diese Zahl hatten wir im vorigen Beispiel gerade potenziert, um 2500 (−1 + i) zu erhalten. Aufgabe 1.6 Welche drei Lösungen z ∈ C erfüllen die Gleichung 3 2 i + z 3 = 0? 21 1 Komplexe Zahlen Geben Sie die Lösung in exponentieller und in arithmetischer Form an. Zunächst formen wir die Gleichung um zu: 3 z =− 3 2 i . Damit wird klar, dass die Aufgabe darin besteht die dritten Wurzeln der komplexen Zahl 3 − 2i zu bestimmen. Da man die Wurzeln am besten aus der trigonometrischen oder auch exponentiellen Form bestimmen kann, berechnen wir nun Betrag und Argument dieser komplexen Zahl. Als erster Schritt ist aber 2i geeignet zu bestimmen und zu potenzieren. Es ist 2 2(−i) −2i = = = −2i, i i(−i) 1 durch Erweitern mit −i, der konjugiert komplexen Zahl zu i. (Man kann natürlich auch sofort mit 1i = −i multiplizieren.) Damit erhält man 3 2 i 3 3 3 3 = (−2i) = (−1) 2 i = (−1)8(−i) = 8i und − 3 2 i = −8i. Alternativ kann man auch zunächst Potenzieren und dann zur trigonometrischen Form übergehen: 3 23 8 8 8(−i) 2 =− 3 =− = = = −8i. − i i −i i i(−i) Nun ist der Betrag und das Argument zu berechnen: |8i | = √ 02 + 82 = 8 und −8i liegt auf der negativen imaginären Achse, d.h. ϕ = 32π . Die trigonometrische/exponentielle Form ist folglich 3 3π 2 3π 3π − = 8 cos + i sin = 8e 2 i . i 2 2 Zum Abschluß sind die 3. Wurzeln aus dieser komplexen Zahl anzugeben. Es gilt 22 zk = √ n = √ 3 R 8 cos cos ϕ + 2k π n 3π 2 + 2k π 3 + i sin ! + i sin ϕ + 2k π n 3π 2 + 2k π 3 , k = 0, 1, ... , n − 1, !! , k = 0, 1, 2, 1.10 Beispielaufgaben und damit 3π 3π z0 = 2 cos + i sin 2·3 2·3 z1 = 2 cos = 2 cos z2 = 2 cos 3π 2 + 2π 3 ! + 4π 3 ! = 2 cos + i sin 7π 7π + i sin 6 6 3π 2 = 2ei + i sin 11π 11π = 2 cos + i sin 6 6 3π 2 π 2 + 2π 3 π + i sin π 2 = 2i = 2ei 2 , !! = 2 cos 3π + 4π 6 3π + 8π 6 + i sin 3π + 4π 6 + i sin 3π + 8π 6 7π 6 ≈ −1, 73 − i, !! 3π + 4 π 2 = 2ei 3 11π 6 = 2 cos ≈ 1, 73 − i. Die Wurzeln liegen auf einem Kreis mit dem Radius r = 2 um den Ursprung und bilden ein gleichseitiges (reguläres) Dreieck. Für die Winkel gilt α = β = γ = 120◦ . 23 1 Komplexe Zahlen 1.11 Zusammenfassung: Komplexe Zahlen Darstellung komplexer Zahlen: z = a + ib, algebraische/arithmetische Form, = r (cos ϕ + i sin ϕ), trigonometrische Form, iϕ = re , exponentielle Form. Eulersche Formel ei ϕ = cos ϕ + i sin ϕ Umrechnung algebraische in trigonometrische Form 1. Variante: √ r = ( ϕ= a2 + b 2 , arccos ar , b ≥ 0, I. und II. Quadrant, 2π − arccos ar , b < 0, III. und IV. Quadrant. Im Fall a = b = 0 ist der Winkel beliebig. Umrechnung algebraische in trigonometrische Form 2. Variante: r = ϕ= Weiter Begriffe √ a2 + b 2 , arctan ba , π 2 , arctan b a a, b > 0, a = 0, b > 0, + π, 3π , 2 b arctan a + 2π , a = 0, b < 0, negative imaginäre Achse, a > 0, b < 0 IV. Quadrant. Im z = b = r sin ϕ z = a − ib = r (cos ϕ − i sin ϕ) |z | = zz = √ zz = positive imaginäre Achse, a < 0, b ∈ R, II. und III. Quadrant, Re z = a = r cos ϕ √ I. Quadrant, √ a2 + b 2 = r Realteil Imaginärteil konjugiert komplexe Zahl Betrag Gleichheit komplexer Zahlen Zwei komplexe Zahlen sind genau dann gleich, wenn ihre Real- und Imaginärteile gleich sind: z1 = a + ib = z2 = c + id, genau dann wenn a = c und b = d 24 1.11 Zusammenfassung: Komplexe Zahlen Rechenregeln (a + ib) ± (c + id) = (a ± c) + i(b ± d) Addition, Subtraktion Mulitplikation algebraisch, i 2 = −1 (a + ib)(c + id) = ac − bd + i(bc + ad) r1 ei ϕ1 r2 ei ϕ2 = r1 r2 ei(ϕ1 +ϕ2 ) Multiplikation exponentiell r1 (cos ϕ1 + i sin ϕ1 )r2 (cos ϕ2 + i sin ϕ2 ) = r1 r2 (cos(ϕ1 + ϕ2 ) + i sin(ϕ1 + ϕ2 )) Mulitplikation trigonometrisch 1 1 a − ib a − ib = = = 2 z a + ib (a + ib)(a − ib) a + b2 1 1 1 = i ϕ = e−i ϕ z re r 1 1 1 = = (cos ϕ − i sin ϕ) z r (cos ϕ + i sin ϕ) r Division algebraisch Division exponentiell Division triginometrisch Potenzieren, Formel von Moivre z n = (a + ib)n = r n (cos(nϕ) + i sin(nϕ)) = r n einϕ Wurzeln Einheitswurzeln z n = 1 zk = cos 2k π n + i sin 2k π n = ei 2k π n , k = 0, 1, ... , n − 1. Allgemeine z n = a + ib = R(cos ϕ + i sin ϕ) zk = √ n R cos ϕ + 2k π n + i sin ϕ + 2k π n = √ n Rei (ϕ+2k π ) n , k = 0, 1, ... , n − 1. 25