»Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede benennen – Vorurteile überwinden« »Den Religionen Abrahams auf der Spur« Das Kochbuch Evangelisches Dekanat Dreieich in Kooperation mit HESSENCAMPUS Dreieich – Haus des Lebenslangen Lernens Dreieich Ein Projekt gefördert durch das Hessische Kultusministerium Jüdische, christliche und muslimische Festtagsgerichte »Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede benennen – Vorurteile überwinden« »Den Religionen Abrahams auf der Spur« Das Kochbuch Ein Kooperationsprojekt Evangelisches Dekanat Dreieich und HESSENCAMPUS Dreieich – Haus des Lebenslangen Lernens Dreieich 2010 gefördert durch das Hessische Kultusministerium Impressum: Verantwortlich: Evangelisches Dekanat Dreieich Dekan Reinhard Zincke DSV-Vorsitzende Frauke Grundmann-Kleiner Bahnstraße 44, 63225 Langen Telefon: 06103 – 300 78 0 [email protected] Konzept, Durchführung und Text: Heidi Brikey, Dr. Sigrid Mathern, Angela Ruland und die Schülerinnen und Schüler der Klassen 11EH und 11FT der Max-Eyth-Schule Beratung: Pfrin. Sabine Müller-Langsdorf Dr. Andreas Schmitt Fotos: Dr. Andreas Schmitt, Sabine Müller-Langsdorf Gestaltung: Dr. Andreas Schmitt Egelsbach [email protected] 1 Inhaltsverzeichnis Einleitung 2 Das Pojekt: Das größte Fest 4 Die Einführungsveranstaltungen 6 Das große Kochen 6 Die Rezepte: Pelmeni 10 Gefüllte Weinblätter in Olivenöl 11 Börek – gefüllte Teigblätter 12 Polpette trevigiane della Vittoria – Trevisanische Fleischklößchen 13 Couscous Royal 14 Berberer Soße 16 Injera – Eritreisches Fladenbrot 17 Laktes – jüdische Kartoffelpfannkuchen 18 Klassischer Rinderbraten 19 Jüdischer Käsekuchen 20 Exotic Obstsalat 21 Challa – jüdisches Shabbat Brot 22 2 Einleitung Ernährung in denWeltreligionen Feiern und Essen zu Festen und Feiertagen Gemeinsam mit einer Mädchenklasse des Lehrganges »Einführung in die Berufs- und Arbeitswelt« (EIBE) Schwerpunkt Hauswirtschaft und Ernährung wurde eine Recherche zu religions- und kulturgeprägter Speisepraxis der unterschiedlichen Religionen durchgeführt. Dabei ging es auch darum, inwieweit sich die Praktiken des Feierns, die Speisevorschriften durch die Migration nach Deutschlang bewahren ließen oder durch die abweichenden Lebensgewohnheiten in der neuen Heimat verändert bzw. vernachlässigt wurden. Hierzu befragten die Mädchen aus sieben verschiedenen Ländern und Kulturen ihre Eltern und Großeltern. Sie sammelten Informationen zu Festen und hohen Feiertagen, brachten Feiertagskleidung, Fotos der Familienfeste und alte Familienkochrezepte mit in den Unterricht. Fastenzeiten, Rezepte, Speisen und ihre Zubereitung standen neben den kulturellen Arrangements zu diesen Feiertagen im Mittelpunkt der Berichterstattung. Brauchtum und Sitten in den unterschiedlichen Religionen wurden von den jungen Frauen auf Plakaten dokumentiert. In den Referaten wurde zum einen deutlich, dass verschiedene Brauchtümer der Heimat in Deutschland nicht mehr gelebt werden und zum anderen zeigten sich durchaus Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen, sei es etwa die Bedeutung des Fastens, die auch symbolische Rolle des Lamms oder des Eies. Diese Informationen wurden von Schülern der Klasse 11FT ergänzt. Die gesammelten Kochrezepte zu den unterschiedlichen Festen wurden in der Klasse vorgestellt und gemeinsam abgestimmt, welches Festtagsessen und welches Menü gemeinsam gekocht werden sollte. Ziel dabei war es, Gäste zu diesem Festessen einzuladen und ihnen eine Einführung in das gesamte Projekt zu bieten. Das Menü war schnell zusammen gestellt, nun galt es in speziellen Läden die Grundlagenwaren zu kaufen. Die Speisen wurde gemeinsam festgelegt, die Menüabfolge für die Gäste nieder geschrieben. In Kleingruppen wurde das dreigängige Menü geplant und vorbereitet. Die geladenen Gäste waren pünktlich zur Stelle und folgten mit Spannung dem einleitenden Vortrag der jungen Frauen zu ihrem Projekt. Gemeinsam verlebte man mehrere schöne kulinarische Stunden. Als Produkt ist aus diesem Projekt dieses hier vorliegende, kleine Kochbuch entstanden, das am Tag der Offenen Tür im Februar für die ganze Campusgemeinde Bild- und Texteinblicke in typische Rezepte und Prozesse des Entstehens von Festtagsgerichten gab und gibt. Dr. Sigrid Mathern Angela Ruland 3 Der verschiedenen Festtage der häufigsten Religionsgemeinschaften in einem Kalender zusammen gefasst: Der Interkulturelle Kalender des Berliner Senats, zu finden unter: http://www.berlin.de/imperia/md/content/lb-integration-migration/publikationen/religion/interkult_2011.pd f?start&ts=1288695455&file=interkult_2011.pdf 4 Das größte Fest Fast jede Religion hat ein Fest, das einem so wichtigen Ereignis in der Vergangenheit gilt, dass man sich jedes Jahr zur gleichen Zeit, in der das Ereignis damals stattfand, daran erinnert. Manche Religionen zählen ihre Festzeiten nach dem Mondkalender (Islam und Judentum), darum wandert das Datum ihres größten Festes jedes Jahr einige Tage zurück. Schüler der Klasse 11FT der Max-Eyth-Schule, Sprendlingen, haben in drei Gruppen Informationen zu dem größten Fest in den Religionen Judentum, Christentum und Islam zusammengestellt. Sie erzählen auch die Geschichten, die zu dem jeweiligen Fest gehören. Das größte Fest im Judentum (Yazid, Eugen und Patrick) Das größte Fest im Judentum ist das Passafest. Mit dem Passafest wird der Auszug der Juden aus der Sklaverei in Ägypten gefeiert. Der Auszug aus Ägypten wird auch Exodus genannt und ist für die Juden die Zeit, in der sie das Joch der Sklaverei abwarfen und ein freies Volk wurden. Man isst Meerrettich und tunkt verschiedene Speisen in Salzwasser, um der Bitterkeit und der Tränen der Sklaverei zu gedenken; zur Erinnerung an das frische Grün des Frühlings wird Petersilie gegessen. Auch ein Brei aus Äpfeln, Wein, Zimt und Nüssen wird verzehrt, um an das Zeug zu erinnern, mit dem Ziegelsteine der Bauwerke, die die jüdischen Sklaven für den Pharao errichten mussten, aufeinander geklebt wurden Das größte Fest der Christen 5 (Filippo, Serge und Thomas) Manche Menschen meinen, Weihnachten sei das größte Fest der Christen. Aber im kirchlichen Festkalender gilt Ostern als das größte Fest. Viele Menschen feiern heute weltweit Ostern, aber was feiert man da eigentlich? Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christen. An Ostern feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu von den Toten. Mit dem Osterfest beginnt die Zeit der Osterfreude, die 50 Tage andauert und mit dem Pfingstfest ihren Abschluss findet. Die Christen essen zum großen Fest Brot und trinken einen Schluck Wein. Das erinnert sie an das letzte gemeinsame Essen (Abendmahl), das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Das größte Fest im Islam (Sarfraz, Partick L., Aqui) Das größte Fest im Islam heißt Id-ul-Adha, das »große Fest« oder Opferfest. Mit dem Opferfest verbindet sich die Geschichte von Abraham, der im Koran Ibrahim heißt. Nach der Überlieferung des Korans hat Gott Ibrahim geprüft, ob er seinen Sohn für Gott opfern würde. Ibrahim liebte seinen Sohn über alles, und er liebte Gott über alles. Als Gott ihm sagte: »Opfere deinen Sohn für mich«, wollte Ibrahim das auf einem Berg machen. Als er kurz davor war, sah er ein Lamm, das sich im Gebüsch verfangen hatte. Gott sagte zu Ibrahim: »Du hast meinen Befehl nicht in Frage gestellt. Opfere dieses Lamm und nicht deinen Sohn!« Zum Opferfest essen die Menschen Lamm oder Ziege in Erinnerung an die Geschichte Ibrahims. Lamm und Ziege werden geschlachtet und das Fleisch wird an die Familie und an arme Menschen verteilt. 6 Die Einführungsveranstaltungen ge: aufträ gion? ligion? Deiner Reli e R e en? t Dein t es in zu ess ie heiß iertage gib Ihr? n e W g a t • rt ier Fe en Fe elche ge feie agen? • W he Feierta uch an dies Feiert rlebt? n e lc E s e i ie e • W t es be rtage u an d as gib e Feie Jugend und D s ie ie il d m • W d r a Jugen eine F r/seine hen D tter in ihrer Opa in ihre c a m u as in • W hat Deine M a bzw. De m ie O W e • Dein eiertag erlebt? ie hat hen F lc o s • W e Feiertage n e , in für ein dies Essen ericht im G e s b e h en sw. typisc ensch , Bücher u in M e n e a ll te e enen m • St mmen! Berich , auf d kann, oder it m zusa s n oto g sehe inge F se • Br ttagskleidun ich die e t h c ö s Fe abe, m milie h a F e eigen ... al eine m h ……… ic … n … n e ……… • W rtage ……… … Feie … … weil… alten, h e ib e b …. a) ……… … … ……… ……… … … … ……… n, weil r e d n ä b) ts Arbei Die Arbeitsaufträge wurden erläutert, und, nachdem sie bearbeitet wurden, die Ergebnisse in der Gruppe vorgestellt. Anschließend erstellten die Schülerinnen Plakate, auf denen die gesammelten Informationen zusammen mit Fotos und Zeichnungen präsentiert wurden. 7 8 Das große Kochen Nach dem die Menüfolge festgelegt war, konnten die Zutaten für das Essen eingekauft werden. Am Tag des großen Kochens bekamen die Schüler zunächst eine kurze Einführung in die teilweise exotischen Bestandteile des Menüs. Dann ging es an die Töpfe. In vier kleinen Gruppen bereiteten die Mädchen die Speisen. Sie dekorierten den Raum in dem das anschließende Festessen stattfinden sollte und deckten die Tische. Die Gäste wurden nach ihrem Eintreffen von einer Schülerin begrüßt und ihnen das Menü erläuterte. 9 Auf den folgenden Seiten finden Sie die von den Schülerinnen und dem Team zusammengetragenen Rezepte. Soweit nicht anders angeben, beziehen sie die Mengenangaben auf vier Portionen. 10 Pelmeni Zutaten Für den Teig: 3 2 ½ 2-3 TL 2 L Tassen Mehl Eier TL Salz kaltes Wasser Bouillon (Brühe) Für die Füllung: 500 g gemischtes Hackfleisch 1 fein gewürfelte Zwiebel Salz, Pfeffer, Paprika Mehl, Eier, Salz und Wasser zu einem elastischen Teig verarbeiten. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Hackfleisch und Zwiebel gut mischen. Mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Den Teig flach ausrollen. Mit einem Glas 3,5 bis 5 cm große Rondelle ausstechen. Mit der Füllung belegen. Sorgfältig zusammenfalten, die Ränder gut andrücken, die beiden Enden zueinander biegen und aufeinander drücken. Brühe nach Packungsanweisung zubereiten. In siedender Bouillon gar ziehen lassen, bis die Pelmeni an die Oberfläche treiben. In der Bouillon servieren. Gefüllte Weinblätter in Olivenöl 11 Zuaten: 2 Pck. Weinblätter 500 g Zwiebeln 100 g Reis 100 ml Olivenöl 5 g getrocknete Minze 2 Zweige frische Minze ½ Bund Dill geschälte Tomaten Die Zwiebeln hacken und in etwas heißem Öl 5 Minuten in einem großen Topf andünsten. Den Reis zugeben und mit einem Schaumlöffel umrühren. Wenn der Reis gleichmäßig mit einer Ölschicht überzogen ist, Zucker, Salz und Pfeffer einrühren. Drei Viertel des Dills und der Petersilie hacken und mit der getrockneten Minze zugeben. Mit etwa 100 ml Wasser aufgießen und abdecken. 10 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, dabei häufig umrühren. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die Weinblätter waschen und trocken tupfen. Ein Blatt auf einer Arbeitsfläche ausbreiten und in die Mitte einen knappen Esslöffel Füllung geben. Die Blattränder über die Füllung klappen, sodass kleine feste Päckchen in Fingerstärke entsteht. Mit den anderen Blättern ebenso verfahren. Einige Blätter aufbewahren. Die gefüllten Weinblätter in einen Topf auf ein Bett aus gehackter Petersilie, Minze, Dill, 4 bis 5 Zitronenscheiben, den geschälten Tomaten und den übrigen Weinblättern setzen. Wasser, einen Schuss Zitronensaft und Olivenöl zugeben. Abdecken und 30 Minuten köcheln. Vor dem Servieren abkühlen lassen. 12 Börek – Gefüllte Teigblätter Zutaten: 250 g Hackfleisch (vegetarisch: Spinat) 100 g Schafskäse 4 Yufka-Teigblätter oder Blätterteigplatten Olivenöl 1 Knoblauchzehe 1 Ei 1 TL Tomatenmark Petersilie Paprikapulver Hackfleisch (oder für die vegetarische Variante Spinat) anbraten und vom Herd nehmen. Knoblauchzehe und Petersilie feinhacken und mit zerbröckeltem Schafskäse und Tomatenmark zum Hackfleisch, bzw. Spinat geben. Mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen und gut vermischen. Den Teig in Dreiecke schneiden. Die Füllung auf die Teigblätter geben und zusammenrollen und die Ränder festdrücken. Eigelb in einer Schüssel kurz aufschlagen und die Börekrollen damit bestreichen. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Börek vorsichtig von allen Seiten goldbraun anbraten. Börek kann warm oder kalt serviert werden. Polpette trevigiane della Vittoria – Trevisanische Fleischklößchen 13 Zutaten: 500 g Pellkartoffeln 500 g Rinderhackfleisch 1 Knoblauchzehe 1 kleine Zwiebel 2 Eier ½ Bund Petersilie Salz, Pfeffer, Paprika Vollkornmehl Öl Die Pellkartoffeln schälen und zerdrücken. Das Rindfleisch, die gehackte Knoblauchzehe, die gehackte Zwiebel mit den Eiern vermengen. Die ebenfalls gehackte Petersilie dazu geben und einarbeiten. Die zerdrückten Pellkartoffeln zugeben und in die Masse einarbeiten. Mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Längliche Fleischklöße formen und in dem Vollkornmehl panieren und in reichlich Öl in einer tiefen Pfanne ausbacken. Anschließend auf Küchenkrepppapier abtropfen lassen und warm stellen. 14 Couscous Royal 300 g Kichererbsen (oder 1 kleine Dose, dann nicht einweichen) 2 mittelgroße Zwiebeln ½ Bund Koriandergrün ½ Bund Petersilie 6 EL Olivenöl ½ Bund Petersilie ½ TL gemahlener Kreuzkümmel 300 g Tomaten 250 g Möhren 250 g Zucchini 300 g Weißkohl 1 Kohlrabi (ca 300g) Schwarzer Pfeffer 50 g Butter 1 EL Smen (aromatisiertes Butterschmalz) oder normales Butterschmalz 6 kleine Hähnchenkeulen 500 g Couscous – Instant Die Kichererbsen waschen und in der doppelten Menge Wasser 12 Stunden einweichen. Die Kichererbsen in einem Sieb abtropfen lassen. Die Zwiebeln schälen, 1 Zwiebel fein hacken, die übrige grob hacken. Koriandergrün und Petersilie waschen und trockenschütteln, jeweils die Hälfte der Stängel beiseite legen. Den Rest der Blättchen fein hacken. In einer großen Schüssel die fein gehackte Zwiebel und die gehackten Kräuter mit 2 EL Olivenöl, Paprikapulver und Kreuzelkümmel verrühren und die Hähnchenschenkel darin ca. 1 bis 2 Stunden marinieren. 15 Hähnchenschenkel in einer Auflaufform im Backofen ca. 40 bis 50 Minuten backen. Das Gemüse waschen und putzen, beziehungsweise schälen. Tomaten grob würfeln. Möhren und Zucchini längs halbieren und in Stücke schneiden. Weißkohl und Kohlrabi ebenfalls in Stücke schneiden. Gemüse dünsten, evtl. Brühe zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kichererbsen zugeben und mitgaren. Den Couscous nach Packungsanweisung zubereiten und evtl. mit etwas Butterschmalz oder Smen aromatisieren. Auf einer Platte das Couscous anrichten, darauf das Gemüse geben und die Fleischteile seitlich anrichten und mit Kräutern garnieren. Dazu die Berberer Soße (Seite 16) und Fladenbrot (Seite 17) reichen. 16 Berberer Soße Zutaten Gewürzpaste:Zutaten Soße: 2 TLganzer Kreuzkümmel500 g Zwiebeln 2 ganze Nelken6 EL Öl 6 Kardamomkapseln4 P Tomaten, passiert ½ TL schwarze Pfefferkörner 1 L Brühe ½ TL Pimentkörner 1 TL Bockhornkleesamen 2 Zwiebeln 3 scharfe rote Pfefferschoten 1 großes Stück Ingwer ½ TL Kurkuma ¼ TL frisch geriebene Muskatnuss 2 Knoblauchzehen 2 TL Salz ¼ Tasse Öl Gewürzpaste: Die Samen aus den Kardamomkapseln heraus holen, zusammen mit dem Kreuzkümmel, den Nelken, den Pimentkörner und den Bockshornkleesamen ca. 1 Minute in einer Pfanne rösten, abkühlen lassen und fein mahlen. Die Zwiebel, die Pfefferschoten, den Knoblauch und den Ingwer mit dem Mixer zu einer Pasta vermixen. Die feingemahlenen Gewürze unter die Paste mischen und die restlichen Gewürze dazu geben. Noch ein bisschen Cayennepfeffer dazu geben. Die Gewürzpaste in einem geschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahren. Soße: Die Zwiebel schälen und in sehr feine Würfel schneiden und in dem Öl glasig dünsten. Die passierten Tomaten und die Brühe zugeben, mit der Gewürzpaste abschmecken und einkochen zu einer dicklichen Soße. Injera – Eritreisches Fladenbrot Zutaten: 100 g 500 g 250 g 17 Sauerteig, eventuell gefriergetrocknet weißes Mehl Maismehl Wasser Salz Maismehl und weißes Mehl in einer Schüssel vermischen. Den Sauerteig mit warmem Wasser verdünnen und zu der Mehlmischung geben. Das Mehl langsam und fest unter Zugabe von heißem Wasser kneten, bis der Teig an den Fingern kleben bleibt. Den Teig mit heißem Wasser fast bedecken und die Schüssel ca. 16 Std. warm stellen und gehen lassen. Die Schüssel sollte die ganze Zeit geschlossen bleiben. Danach, wenn der Teig genug gegangen ist, wird er nochmals mit heißem Wasser verdünnt, bis er fast flüssig ist – so wie Pfannkuchenteig. Mit Salz abschmecken und nochmal eine Stunde warm ruhen lassen. Anschließend kräftig umrühren. Zum Backen erhitzt man eine ungefettete, beschichtete Pfanne auf Stufe 3 und schaltet dann auf Stufe 2. Für einen Fladen benötigt man eine Kaffeetasse Teig. Man gießt den Teig spiralförmig von der Mitte zum Rand, damit der Teig überall gleichmäßig hinfließt. Die Pfanne ist sofort mit einem gut schließenden Deckel abzudecken. Kondenswasser am Deckel ist abzuwischen. Der Fladen ist fertig, wenn er sich selbst vom Rand löst. Der Fladen wird zum Abkühlen auf eine luftdurchlässige Unterlage gelegt. 18 Laktes – Kartoffelpfannkuchen Eine sehr bekanntes und beliebtes Kartoffelgericht der jüdischen Küche Zutaten 6 1 2 60 g Kartoffeln, geschält Zwiebel Eier, verquirlt Mehl Salz und Pfeffer, weißer, gemahlen Pflanzenöl zum Frittieren Apfelmus Kartoffeln und Zwiebel fein raspeln. In einem Sieb abtropfen lassen und so viel Flüssigkeit wie möglich herauspressen. In eine große Schüssel geben und Eier und Mehl unterrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen. In eine große Pfanne etwa 2,5 cm hoch Öl geben und erhitzen. Den Teig esslöffelweise in das heiße Öl geben und ca. 2 Minuten frittieren, bis die Unterseite gebräunt ist. Wenden und noch 1 bis 2 Minuten frittieren, bis auch die andere Seite braun ist. Die Latkes auf eine Servierplatte legen und bei 150°C im Backofen warm halten. Wenn alle frittiert sind, sofort servieren und Apfelmus dazu reichen. Klassischer Rinderbraten 19 Zutaten 1 kg Rinderbraten, z. B. aus der Hüfte Pfeffer aus der Mühle, Salz 20 g Kokosfett 1 kleine Zwiebel, frisch 1 Möhre ¼ Sellerieknolle 0.25 L heiße Rinderbrühe 10 g Speisestärke 0.125 L süße Sahne 1 Bund Petersilie ¼ L Rotwein Fleisch mit Pfeffer und mit Salz einreiben. Fett erhitzen und das Fleisch rundherum 5 Minuten scharf anbraten. Währenddessen den Backofen auf 130° bis 150°C vorheizen. Das Fleisch in einem passenden Bräter ca. 2,5 Std auf mittlerer Schiene braten. Zwiebel, Möhre und Sellerie grob hacken und nach 30 Min. zum Braten geben. Fleisch herausnehmen und warm stellen, Rotwein und Rinderbrühe zum Bratenfond (mit dem Gemüse) geben, aufkochen und das Ganze durch ein Sieb in einen Topf streichen. Speisestärke mit wenig Wasser verquirlen und in den Fond geben, nochmals aufkochen. Topf vom Herd nehmen und die Sahne einrühren, danach nicht mehr kochen. Als Beilage eignet sich Gemüse mit Teigwaren, Kartoffeln, Kartoffelklöße oder -brei. 20 Jüdischer Käsekuchen Zutaten 130 g 350 g 350 g 350 g 3 1 350 g Butter, flüssig Kekse, Butter- oder Vollkornkekse, zerkrümelt Zucker Frischkäse Eier Zitrone, Saft und Schale saure Sahne Erdbeeren oder anderes frisches Obst der Saison Den Ofen auf 190°C vorheizen. Eine 23 cm Springform einfetten. Kekskrümel mit 4 EL des Zuckers vermischen, die Butter hinzufügen und gut verrühren. Die Masse in die Form geben, gut andrücken, und 30 Minuten kalt stellen. Den Philadelphia mit dem Handrührgerät weich rühren, die Eier dazu geben, rühren, und dann 250g des Zuckers und die Vanille oder Zitrone unterrühren. Die Mischung auf den Teig geben und 45 Minuten lang backen. 10 Minuten abkühlen lassen. Die saure Sahne mit dem restlichen Zucker vermischen. Wenn der Kuchen etwas abgekühlt ist, die saure Sahne über den Kuchen geben, gleichmäßig verteilen, und nochmals 5 Minuten backen (das gibt einen schönen Glanz). Den Käsekuchen bei Zimmertemperatur abkühlen lassen und dann bis zum Servieren kalt stellen. Mit dem frischen Obst zusammen servieren. Exotic-Obstsalat Zutaten 8 2 1 1 2 2 2 200 g ½ 21 Physalis Granatäpfel Karambole (Sternfrucht) Sharonfrüchte Bananen Orangen Kiwi Weintrauben, blau Ananas Die trockenen Hüllblätter der Physalis vorsichtig nach hinten biegen und die kleinen Früchte waschen. Die Granatäpfel aufscheiden und die roten Samen zur späteren Verwendung entnehmen. Die Karambolen waschen und in Scheiben schneiden. Die Sharon schälen, waschen und in Würfeln schneiden. Die Bananen schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Orangen schälen und die weiße Unterhaut sorgfältig entfernen, dann in Stücke schneiden Die Kiwi dünn schälen und in Scheiben schneiden. Weintrauben waschen, halbieren und anschließend entkernen. Die Ananas schälen, in der Länge halbieren, vierteln, in Würfel schneiden Alles in einer großen Schüssel mischen und evtl. mit Zitronensaft und etwas Honig süßen. Auf einem mittleren Teller anrichten und mit Granatapfelkernen, den Physalis und einer Karambolenscheibe garnieren. 22 Challa – Jüdisches Sabbath-Brot Zutaten 50 g 1 EL 1 TL 380 ml 75 ml 1 kg 1 Hefe Zucker Salz Wasser, lauwarmes (etwa 2½ Tassen) Öl (etwa 1 Tasse) Mehl Ei, verquirlt Sesam oder Mohn, nach Belieben Die Hefe mit Zucker, Salz und ½ Tasse Wasser ansetzen. Das Mehl mit dem Hefegemisch, dem restlichen Wasser und dem Öl zu einem glatten, elastischen Teig kneten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat (30 bis 45 Minuten). Den Teig in 6 gleiche Portionen teilen. Jeweils 3 Teile zu Rollen formen, diese zu einem Zopf flechten, ergibt also 2 Zöpfe. Die Zöpfe mit dem verquirlten Ei bestreichen, evtl. mit Sesam oder Mohn bestreuen und nochmals eine halbe Stunde gehen lassen. Den Backofen vorheizen und dann die Zöpfe bei 200°C in ca. 30 Minuten goldgelb backen. 23 »Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede benennen – Vorurteile überwinden« »Den Religionen Abrahams auf der Spur« Ein Kooperationsprojekt des Evangelischen Dekanats Dreieich und des HESSENCAMPUS Dreieich, Haus des Lebenslangen Lernens (HLL) Dreieich Kontakt: Dekan Reinhard Zincke Bahnstraße 44, 63225 Langen Telefon: 06103 – 300 78 0 Angela Ruland Bahnstraße 46, 63225 Langen Telefon: 06103 – 200 70 98 Dr. Sigrid Mathern Frankfurter Str. 160-166, 63303 Dreieich Telefon: 0 61 03 – 313 130 02