Examensklausur ‚Ernährungsphysiologie und

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Examensklausur
‚Ernährungsphysiologie und angewandte Biochemie’
Prüfungsnummer _________________
Bevor Sie beginnen
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Teilen Sie sich Ihre Zeit gut ein! Die Arbeit umfasst 8 Aufgaben und sie haben 4 Stunden
Zeit. Achten Sie auch auf die Punktbewertung der einzelnen Aufgaben!
Lesen Sie sich die Aufgabe komplett (nicht nur 1a, sondern 1a bis x) durch und versuchen
Sie, so konkret wie möglich auf die Fragestellung zu antworten.
Sollten einige Aussagen bei den Ankreuzaufgaben unklar sein, schreiben Sie kurz daneben,
warum Sie angekreuzt haben / bzw. nicht angekreuzt haben!
Ich wünsche Ihnen nun viel Erfolg beim Bewältigen der Klausur!
1. Sie verzehren eine fetthaltige Mahlzeit.
a) Beschreiben Sie die Verdauung der Fette (Triacylglycerole) bis zur
Aufnahme in die Mucosa.(einschließlich, weiter siehe (d))!
Beschreiben Sie, welche Verdauungssekrete (welcher Zusammensetzung) aus
welchen Organen dabei in welchen Teilen des GI-Traktes eine Rolle spielen!
Welche Abbauprodukte entstehen dabei?
9P
b) Zeichnen Sie eine essentielle Fettsäure, benennen Sie diese nach offizieller
Nomenklatur und geben Sie an, in welche ω–Klasse sie gehört!
5P
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2
c) Nennen sie neben den Triacylglycerolen noch mindestens 3 weitere Lipide aus
der Nahrung , die auf dem unter a) beschriebenen Weg in die Mucosa aufgenommen werden.
3P
d) Was passiert mit den Abbauprodukte der Triacylglycerole/Lipide in der Mucosa?
3P
e) Wie gelangen die Lipide nun zu den Adipocyten (Fettzellen)?
5P
f) Nehmen Sie an, dass Fettsäuren in Körperzellen gelangt sind, wo Sie zur
Energiegewinnung verwendet werden sollen.
In welchem Zellkompartiment werden die Fettsäuren abgebaut? Wie gelangen sie
in dieses Zellkompartiment (Transportprozeß) und wie heißt der Abbauweg (siehe
auch Anschlussfragen (g,h))?
5P
g) Welche Vitamine sind an dem unter (f) gemeinten Abbauweg beteiligt? Nennen
Sie sowohl das Vitamin als auch die im Abbauweg wirksame Verbindung des
Vitamins!
3P
T.J. Simat, TU-Dresden, Inst. Lebensmittelchemie, März 2006
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3
h) Wo wird letztendlich die Energie aus den Fettsäuren in Form von ATP oder GTP
gewonnen?
Nennen Sie nur die Stoffwechselwege und die Abbauprodukte aus den Fettsäuren, die in diese Stoffwechselprozesse eingehen, sowie den Prozess, bei dem
die energiereiche Verbindung – also ATP oder GTP - entsteht!
7P
___ von 40 P
2. a) Welche als Vitamin K bezeichnete Verbindungen findet man in handelsüblichen
Lebensmitteln?
2P
b) Wie lautet der Fachbegriff für unterschiedliche Verbindungen, die zu einem
Vitamin gehören?
2P
c) Welche Vitamin K-Verbindung findet man in Spinat?
d) Gekochter Spinat enthält pro 100g etwa 0,4 mg Vitamin K. Der Tagesbedarf eines
Erwachsenen liegt bei etwa 70 µg/Tag. Durch welche Menge Spinat wird der
Tagesbedarf eines Erwachsenen für Vitamin K erreicht (mit Rechnung)?
3P
e) Schildern Sie kurz die Absorption von Vitamin K aus Spinat (Aufnahme vom Darm
in die Mucosa) und den Transport im Körper.
4P
T.J. Simat, TU-Dresden, Inst. Lebensmittelchemie, März 2006
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4
f) Beschreiben Sie, für welche Reaktion im Organismus Vitamin K essentiell ist!
Welche Rolle spielt das Vitamin dabei? (siehe auch Frage (g))
3P
g) Welche Stoffwechselfunktionen sind von dem Ablauf der unter (f) beschriebenen
Reaktion abhängig? Auf welche Weise werden diese Stoffwechselfunktionen von
Vitamin K beeinflusst?
4P
h) Kennen Sie Antagonisten des Vitamin K? Zu welchem Zweck werden Sie
pharmazeutisch eingesetzt?
2P
___ von 20 P
3. Erklären sie die cholesterolsenkenden Eigenschaften von Ballaststoffen!
___ von 5 P
T.J. Simat, TU-Dresden, Inst. Lebensmittelchemie, März 2006
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5
4. Prüfen Sie die folgenden Aussagen zum Kohlenhydratstoffwechsel und kreuzen Sie
die zutreffenden an!
… Glucose kann nach Abbau von Muskelglycogen aus dem Muskel vollständig
wieder an die Blutbahn abgegeben werden
… Glucose kann im menschlichen Organismus aus Fruchtzucker gebildet werden
… Insulin beschleunigt die Gluconeosynthese
… die mit einer Substratkettenphosphorylierung verbundene Reaktion von Phosphoenolpyruvat zum Pyruvat ist irreversibel und muss bei der Gluconeogenese
‚umgangen’ werden
… Glucose wird aktiv mit Hilfe der K+/Na+-ATPase in die Darmepithelzellen
transportiert
… Glucose wird im Colon von den Darmbakterien gespalten und dann absorbiert
… Insulin ist ein Proteohormon, das in der Nebennierenrinde gebildet wird
… Erythrocyten (rote Blutkörperchen) müssen ihren Energiebedarf ausschließlich
aus Glucose decken
… Glucose gelangt nur mit Hilfe von speziellen Glucosetransportern aus der
Blutbahn in Körperzellen
… beim Pentosephosphatweg wird Energie bei einer Substratkettenphosphorilierung freigesetzt
… Insulin wird bei der Typ II Diabetes in zu geringen Mengen gebildet
… Lactat wird durch die Lactase in Glucose und Galactose gespalten
… der Glucosetransport in der Darmmucosa wird durch Insulin beschleunigt
… Glucose kann, wenn es in hohen Mengen aufgenommen wird in Körperfett
umgewandelt werden
… Glucose wird bei der Lactation (Stillzeit) zum Aufbau des Milchzuckers (Lactose)
in der Muttermilch verwendet
… Glucose kann nur in der Leber und Niere (und der Mucosa) durch Gluconeogenese aus Aminosäuren, Lactat oder Glycerol wieder aufgebaut werden
… Glucose hat einen Glykämischen Index (GI) von 100 %, dient also als
Referenzsubstanz
… Saccharose wird bereits im Mund durch die Speichelamylase gespalten
… Glucose ist die einzige Energiequelle des Herzmuskels
… aus dem Pentosephosphatweg wird NADPH + H+ für einige Lipidbiosynthesen
(z.B. Fettsäurebiosynthese) zur Verfügung gestellt
… aus Arginin kann im Muskel Glucose aufgebaut werden
… die meisten menschlichen Enzyme sind spezifisch für die D-Enantiomeren von
Glucose, Fructose oder Galaktose
… Fruktose wird durch aktiven Transport aus dem Darm in die Mucosa aufgenommen
… die Pankreasamylase hydrolysiert die 1-6 glycosidischen Bindungen der
Glucose in der Stärke
… Glucose wird im Symport mit Natrium in die Mucosa transportiert
… bei der anaeroben Glycolyse der Glucose zur Milchsäure wird keine Energie
gewonnen, da kein NADH + H+ für die Atmungskette entsteht
… NADH + H+ aus der Glycolyse wird mit Hilfe des Malat-Shuttles in die
Mitochondrien zur Atmungskette transportiert
… die Glycogenphosphorylase ist das Schlüsselenzym der Glycogenolyse
___ von 21P
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5. a ) Gekochter Spinat enthält pro 100g etwa 3,6 mg Eisen. Der Tagesbedarf eines
männlichen Erwachsenen liegt bei etwa 10 mg/Tag. Durch welche Menge Spinat
wird der Tagesbedarf dieses Erwachsenen für Eisen erreicht (mit Rechnung)?
3P
b) Schweinefleisch enthält etwa 1,8 mg Eisen/100g und Schweineleber 18 mg/100g.
Diskutieren Sie die Bioverfügbarkeit von Eisen aus Spinat, ‚Schweinefleisch’ und
Schweineleber. Gehen Sie dabei darauf ein, in welcher (Bindungs-)Form Eisen in
den genannten Lebensmitteln vorliegt und wie es absorbiert wird.
8P
c) Eisen spielt auch beim endogenen antioxidativen System eine Rolle. Nennen Sie
die Funktion des antioxidativen endogenen Systems (‚oxidativer Stress’) und
mindestens eine Beteiligung des Eisens!
4P
d) Kollagen, ein Bindegewebsprotein, wird posttranslational noch modifiziert (nach
seiner Biosynthese werden noch Aminosäurereste verändert). Eisen ist mit einem
Vitamin an der Hydroxylierung von Aminosäureresten beteiligt. Nennen Sie das
Vitamin, und eine Aminosäure vor und nach Hydroxylierung!
3P
___ von 18P
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6. Der Harnstoffzyklus hat eine zentrale Funktion im Aminosäurestoffwechsel:
Verbindung 3
Verbindung 2synthase
Verbindung 2
Verbindung 1
Zellkompartiment 1
Citrullin
Zellkompartiment 2
a) Vervollständigen Sie für die obige Abbildung:
Zellkompartiment 1: __________________
Zellkompartiment 2: __________________
Verbindung 1: __________________
Strukturformel:
Verbindung 2: __________________
(Strukturformel ist abgebildet)
Verbindung 3: __________________
Strukturformel:
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7P
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8
b) In welchem/n Organ(en) läuft der Harnstoffzyklus ab?
1P
c) Wie heißt die enzymatisch katalysierte Reaktion, in dessen Verlauf Ammoniak
aus Verbindung 3 abgespalten wird?
1P
d) Mit welcher Reaktion können andere Aminosäuren ihre Aminogruppe auf
welche Vorstufe von Verbindung 3 übertragen, so dass sie in den Harnstoffzyklus
eingehen kann?
Welches Vitamin spielt dabei eine essentielle Rolle?
2P
e) Aus den meisten Aminosäuren kann Glucose gebildet werden, aus einigen nicht!
In welche großen Gruppen kann man Aminosäuren diesbezüglich einteilen?
Welche großen Stoffwechselwege werden bei dem Weg von einer Aminosäure
zur Glucose passiert?
Welche Stoffwechselabbauprodukte entstehen aus den Aminosäuren, die keine
Glucose bilden können?
5P
f) Aus Aminosäuren können auch Neurotransmitter gebildet werden. Geben Sie eine
Aminosäure und den daraus gebildeten Neurotransmitter an!
2P
g) Eine aus Aminosäuren gebildete Substanz spielt eine wichtige Rolle im
Energiestoffwechsel der Muskeln: welche?
Wie heißt das Abbauprodukt dieser Substanz, das ausgeschieden wird?
2P
h) Wie heißt die Stoffwechselerkrankung, die auf einen Defekt im Phenylalaninmetabolismus zurückzuführen ist? Welches Enzym wird von den Erkrankten in zu
geringer Menge gebildet und was wäre das Reaktionsprodukt diese Enzyms?
3P
___ von 23 P
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7. Die folgende Abbildung stellt einen Interorganzyklus dar:
Glucose
Glucose
Stoffwechselweg 2
Stoffwechselweg 1
Pyruvat
Pyruvat
Blut
NADH+H+
Aspartat
Organ 1
NAD+
α-Aminosäure
Reaktionsname 1
Vitamin 1
α-Ketosäure
Verbindung 1
Verbindung 2
Verbindung 3
Verbindung 2
Organ 2
a) Vervollständigen sie die Angaben zur Abbildung!
Name des Interorganzyklus:
__________________
Organ 1:
__________________
Organ 2:
__________________
Stoffwechselweg 1:
__________________
Stoffwechselweg 2:
__________________
Reaktionsname 1:
__________________
Vitamin 1:
__________________
Verbindung 1:
__________________
Verbindung 2 mit Strukturformel:
__________________
Verbindung 3 mit Strukturformel
(diese Verbindung gehört streng genommen
nicht zu dem Interorganzykus):
__________________
10P
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10
b) Was erfolgt in Organ 2 mit der freigesetzten α–Ketosäure? Geben Sie den
Stoffwechselweg an, in den diese als nächstes eingeht!
2P
c) Welche Funktion hat dem abgebildeten Prozess die Verbindung 2?
3P
d) In welchen anderen Interorganzyklus kann Verbindung 3 eingehen? Unter
welchen Bedingungen läuft dieser Interorganzyklus ab. Nennen Sie auch die
beteiligten Organe und Stoffwechselwege!
6P
___ von 21P
8. a) In welchem Organ werden 70% des alimentär aufgenommenen Jods angereichert?
1P
b) Schildern Sie ausführlich, wie das Jod in dieses Organ aufgenommen wird,
welche Reaktionen es eingeht und welche Verbindung(en) entsteht(en).
6P
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11
c) Beschreiben Sie die Wirkung der in dem Organ gebildeten Jodverbindungen:
Gehen Sie dabei auf die Vorgänge in den Zielzellen im Körper ein! Geben Sie
mindestens eine Wirkung auf den Stoffwechsel an!
5P
d) Welche Erkrankungen kennen Sie im Zusammenhang mit unzureichender
Jodaufnahme?
2P
___ von 14 P
Gesamt:
___ von 162 P
Note:
Aufgabe
Punkte
1
40
2
20
3
5
4
21
5
18
6
23
7
21
8
14
gesamt
162
Punkte
(erreicht)
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