Die Schilddrüsenüberfunktion

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Die Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose)
Werden in der Schilddrüse zu viel Schilddrüsenhormone gebildet, dann kommt es zu
einer Überschwemmung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen, und es entsteht das
Krankheitsbild der Schilddrüsenüberfunktion, auch Hyperthyreose genannt.
Die häufigsten Formen der Hyperthyreose sind
! Morbus Basedow
! Funktionelle Autonomie.
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für Patienten:
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Morbus Basedow: Der Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, das heißt, das
Immunsystem bildet fälschlicherweise Antikörper, die eine überschießende Produktion
von Schilddrüsenhormonen verursachen. Die Ursache dafür ist unbekannt, jedoch findet
sich eine familiäre Häufung dieser Erkrankung. Zudem sind Frauen siebenmal häufiger
betroffen als Männer. Typisch für das Krankheitsbild des Morbus Basedow sind die bezeichnenden Augensymptome. Sie reichen von leichter Reizung der Bindehäute und
Trockenheit bis zu vorstehenden Augen mit Bewegungsstörungen und Doppeltsehen.
Funktionelle Autonomie: Die so genannte funktionelle Autonomie tritt vor allem bei
älteren Leuten auf. Die Schilddrüse ist dabei ungleichmäßig und knotig verändert
(Knotenstruma). Der erhöhte Stoffwechsel wird entweder durch einen oder mehrere
Knoten ausgelöst. Augensymptome treten bei dieser Veränderung nicht auf. Die häufigste Ursache der Autonomie ist ein Mangel an Jod, der zu einer Vergrößerung (Struma)
und knotigen Veränderung der Schilddrüse führt. Ist zu wenig Jod vorhanden, kann die
Schilddrüse nicht genug Hormone bilden. Die Schilddrüse versucht das mit verstärktem
Wachstum auszugleichen. Dabei können als Spätfolgen Knoten entstehen, die
ungebremst Hormone produzieren.
Welche Beschwerden treten bei der Schilddrüsenüberfunktion auf?
Folgende Beschwerden können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen:
! Schwitzen,
! Herzklopfen,
! Gewichtsabnahme trotz erhöhtem Appetit,
! Heißhunger,
! Zittrigkeit der Hände,
! Schlafstörungen, Nervosität, Zustände der inneren Unruhe,
! Luftknappheit,
! Durchfall.
Beim Morbus Basedow kommt es in vielen Fällen zusätzlich zu den typischen Augensymptomen (so genannte „endokrine Orbitopathie“): Lichtempfindliche und tränende
Augen, Sehen von Doppelbildern, Hervortreten der Augen.
Diagnose und Behandlung
Sollten Sie Beschwerden dieser Art an sich erkennen können, ist der erste Ansprechpartner in der Regel der Hausarzt, bzw. ein Facharzt für Innere Medizin, Nuklearmedizin oder
Endokrinologie. Neben dem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt über
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Ihre Beschwerden und einer eingehenden körperlichen Untersuchung wird die Diagnose durch Hormonuntersuchungen im Blut gesichert. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion
sind ein nicht messbarer TSH (ein Schilddrüsen-stimulierendes Hormon) sowie erhöhte Schilddrüsenhormonspiegel (T3- und T4-Spiegel ) zu erwarten. Die Ultraschalluntersuchung erlaubt die Größenbestimmung der Schilddrüse. Das Echomuster kann
Hinweise auf eine Schilddrüsenüberfunktion vom Basedow-Typ geben oder mit einem
Knoten auf eine funktionelle Autonomie deuten. Bei Verdacht auf einen Morbus Basedow können zusätzlich Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe nachgewiesen werden. In einigen Fällen wird auch eine Szintigrafie (Verfahren zur Abbildung eines Organs
mittels vorher verabreichter radioaktiv markierter Substanzen) durchgeführt, für die Erkennung der Autonomie ist sie unentbehrlich.
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Es gibt drei Behandlungsmöglichkeiten für eine Schilddrüsenüberfunktion:
Medikamentöse Behandlung: Bei der medikamentösen Behandlung wird die Bildung
von Schilddrüsenhormonen gehemmt, so dass sich der Stoffwechsel normalisiert. Während der Behandlung müssen die Hormonwerte im Blut regelmäßig kontrolliert werden.
Behandlung mit radioaktivem Jod: Bei der Radiojodtherapie bekommt der Patient
radioaktives Jod verabreicht. Dieses wird in der Schilddrüse gespeichert und zerstört
das aktive Schilddrüsengewebe. Der Stoffwechsel normalisiert sich bei dieser Behandlung im Laufe der folgenden Wochen. In einigen Fällen von Autonomie kann es anschließend zu einer Unterfunktion kommen, beim Morbus Basedow wird dies sogar
angestrebt.
Operation: Ein operativer Eingriff darf erst vorgenommen werden, wenn der Patient im
Vorfeld durch Medikamente so eingestellt wurde, dass sein Schilddrüsenhormonstoffwechsel normal verläuft. Durch eine Operation wird ein Knoten (Autonomes Adenom) oder beim Basedow der Großteil des Schilddrüsengewebes ganz oder teilweise
entfernt. Wenn sich nach der Operation eine Schilddrüsenunterfunktion zeigt, wird diese
dann mit Schilddrüsenhormonen ausgeglichen.
Die Augensymptomatik des Morbus Basedow kann zum einen medikamentös oder
durch Bestrahlung behandelt werden. Zum anderen kommt in einigen Fällen auch eine
Operation in Frage. Beide Behandlungsarten sind nicht ohne Risiko und garantieren
nicht immer einen zufrieden stellenden Erfolg. Glücklicherweise sind jedoch viele
Verläufe günstig und bedürfen keiner speziellen Therapie.
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