Fachwissenschaftliche Ansätze als Basis des Lehrerhandelns

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Fachwissenschaftliche Ansätze als Basis des Lehrerhandelns
Lerntheorie
Grundlagen der Lerntheorie:
 Gegenbewegung zu Psychoanalyse, Naturwissenschaftlicher Ansatz
 Konzentration auf beobachtbares Verhalten: Forschungsgegenstand richtet sich auf den
Sachverhalt, der BEOBACHTBAR ist: menschliches Verhalten
 sehr konkrete und überprüfbare Aussagen über die Entstehung bestimmter
Verhaltensweisen, über Möglichkeiten der gezielten Veränderung
Grundaussage der Lerntheorie:
Menschliches Verhalten ist gelernt
 Wenn Verhalten erlernt worden ist, kann es auch durch
entsprechende Lernprozesse verändert und modifiziert werden!
1. Möglichkeiten, wie Menschen aus lerntheoretischer Sicht lernen:
(a) klassisches Konditionieren

wichtig im schulischen Kontext: Situationen erkennen, wo klass. Kond. wirksam ist; wie
kann ich mir dies als Lehrer zu Nutze machen, negatives Konditionieren vermeiden?

kognitive Einsichten steht oft im Widerspruch zu Konditionierung!
(b) instrumentelles Konditionieren ( Verstärkungslernen)

Gesetz des Lernens am Erfolg:
Folgt auf eine bestimmte Verhaltensweise eine angenehme Konsequenz, wird die Person das
Verhalten in Zukunft häufiger zeigen
Folgt auf eine bestimmte Verhaltensweise eine unangenehme Konsequenz, wird die Person das
Verhalten in Zukunft seltener zeigen
„Negative/ Positive Verstärkung“

positive Verstärkung: auf eine bestimmte Verhaltensweise hin erfolgt ein
angenehmer Zustand

negative Verstärkung: ein unangenehmer Zustand hört durch eine bestimmte
Verhaltensweise auf
„Internale/Externale Verstärkung“

internale Verstärkung: das jeweilige Verhalten besitzt für die Person an und für sich schon
Verstärkerqualität

pädagogisch problematisch: manche unerwünschte Verhaltensweisen verstärken
sich selbst: Vermeidungsverhalten, Aggressionsverhalten

Ziel einer pädagogischen Maßnahme: von externaler zu internaler Verstärkung
(c) Modelllernen
2. Möglichkeiten der Verhaltensmodifikation:
Verhalten ist abhängig von drei Variablen
Auslösender
Reiz/
Auslösender Reiz/
SiSituation
motivationale,
emotionale , kognitive
Komponenten
Konsequenzen, die dem
Verhalten folgen
 3 Veränderungsmöglichkeiten:
I)
situative Gegebenheiten verändern (Raum, Zeit)
II)
„Organismusvariable“
III) Modifikation der Konsequenzen:
 nur wirksam bei Einhaltung bestimmter Grundsätze - Grundsätze einer pädagogischen
Verhaltensmodifikation:
-
Kontingenz: eindeutige Wenn/ Dann Beziehung
Kontiguität: je enger räumliche und zeitliche Verknüpfung, desto wirksamer
Verhaltensmodifikation als dynamisches Verfahren, Dynamik orientiert sich am
Prinzip der kleinen Schritte
Ziel der Verhaltensmodifikation ist die Selbstbestimmung
Abbau von Verhaltensweisen erfolgt durch Aufbau entgegen gesetzter Verhaltensweisen
 Problematische Aspekte/ häufige Fehler beim Einsatz von Verhaltensmodifikation:
-
fehlende Kontingenz: Belohnung statt Bestrafung
intrinsische Verstärkung wird zusätzlich verstärkt
Lehrer verstärkt Problemverhalten: Aufmerksamkeit wird auf das Problemverhalten gelenkt
Problem bei Bestrafung: Strafender wird positiv verstärkt
Literatur
Palmowski, Winfried: Anders handeln; Lehrerverhalten in Konfliktsituationen – Ein Übersichts- und
Praxisbuch, 4. Aufl., Dortmund 2003
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