Plasmaphysik Übung 3 (Besprechung am 08.12.2011 um 8.15 Uhr) Aufgabe 3.1 (Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung): Es werde ein System von Teilchen der Masse m und der homogenen Teilchendichte n 0 mit einer Maxwellschen Geschwindigkeitsverteilung m(vx2 + vy2 + vz2 ) m 3 2 f (vx , vy , vz ) = n0 ( ) · exp(− ) 2πkT 2kT betrachtet. 3.1.1: Im Folgenden werden nicht die Geschwindigkeitskomponenten ben ötigt sondern nur der q 2 Betrag v = vx + vy2 + vz2 . Man zeige, dass damit die Geschwindigkeitsverteilungsfunktion folgende Form annimmt: g(v) = 4πn0 ( mv 2 m 3 2 ) 2 v exp(− ) 2πkT 2kT 3.1.2: Berechnen Sie die mittlere Geschwindigkeit v̄ und diejenige Geschwindigkeit v 0 die mit der größten Wahrscheinlichkeit auftritt. Hinweise: Bei der Berechnung der mittleren Geschwindigkeit verwende man die Formel Z∞ 2 xn e−ax = 0 Γ( n+1 ) 2 2a n+1 2 für a > 0, n > −1 Dabei gilt für die Gammafunktion Γ(n + 1) = n! für natürliche Zahlen n. 3.1.3: Welcher Anteil der Teilchen hat eine Geschwindigkeit v > v 0 ? Hinweise: Die auftretenden bestimmten Integrale sind nicht analytisch l ösbar, lassen sich jedoch auf die “error function” x 2 Z −u2 erf (x) = √ e du π 0 zurückführen die standardmäßig in mathmatischen Tafeln dokumentiert ist. Aufgabe 3.2 (Elektronenschall): In dieser Aufgabe soll die Dispersionsbeziehung für den Elektronenschall abgeleitet werden (Te > 0, Ti = 0, mi = ∞). 3.2.1: Leiten Sie die Dispersionsrelation 2 ω 2 = ωpe + c2e k 2 q mit der Schallgeschwindigkeit ce = γkB T /me ab. Hinweise: Orientieren Sie sich an der Lösung zu Aufgabe 2.4. Das Gleichungssystem reduziert sich wegen der Annahme über die Ionenmasse. In der Bewegungsgleichung beschreibt der Term ~ e die durch den Druckgradienten erzeugte Kraftdichte. Mit Hilfe der Adiabatengleichung −∇p leite man folgenden Zusammenhang zwischen ∇pe und ∇ne her: ∇pe = γkTe ∇ne wobei γ der Adiabatenkoeffizient ist. 3.2.2: Berechnen Sie Phasen- und Gruppengeschwindigkeit. Aufgabe 3.3 (Umfangsspannung im Tokamak): Es wird die Konfiguration von Aufgabe 1.1 betrachtet, ein torusf örmiges Plasma mit einem kleinen Radius r0 von 1 m und einem großen Radius R0 von 2.96 m. Wir betrachten ein reines Wasserstoffplasma. In 0-ter Näherung kann die Temperatur als Funktion des kleinen Radius betrachtet werden. Eine beliebte analytische Beschreibung ist T (r) = T 0 · (1 − ( rr0 )2 )µ . 3.3.1: Leiten Sie eine Formel für die Umfangsspannung Uind , die nötig ist um einen toroidalen Gesamtstrom von 3 MA zu treiben, in Abängigkeit von T0 und µ. Hinweise: Führen Sie die Rechnung für einen Zylinder der Länge 2πR0 durch. Rechnen Sie mit ln Λ = 16 und vernachlässigen Sie die T, n Abhängigkeit des Coulomb-Logarithmus. 3.3.2: Berechnen Sie die Umfangsspannung für T0 = 2 keV und µ = 0.5.