JUGENDTHEATERSTÜCKE 109 AUSGEWÄHLTE UND KOMMENTIERTE STÜCKE EIN SCHAUSPIELFÜHRER Redaktion Henning Fangauf Herausgegeben vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Frankfurt am Main, 2002 12., erweiterte Auflage 2013 Impressum JUGENDTHEATERSTÜCKE 109 ausgewählte und kommentierte Stücke Ein Schauspielführer Herausgeber: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Redaktion: Henning Fangauf Frankfurt am Main, 2002. 114 Seiten 12., erweiterte Auflage 2013 ISBN 978-3-930759-39-2 Hinweis: Der Schauspielführer JUGENDTHEATERSTÜCKE ist als Loseblattsammlung angelegt und wird jährlich um die Beschreibung aktueller Stücke ergänzt. Diese Ergänzungen können abonniert und als Dateien zugestellt werden. Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Schützenstraße 12 60311 Frankfurt am Main Tel. 069/29 66 61 Fax 069/29 23 54 E-Mail: [email protected] www.kjtz.de Alle Rechte vorbehalten EURO 19,- Vorwort zur 10. Auflage Vom Jugendtheater zum Jungen Theater Vor zehn Jahren erschien die erste Auflage von JUGENDTHEATERSTÜCKE. Wir gaben der Publikation damals den Untertitel „Ein kleiner Schauspielführer“. 40 Stücke des Theaters für jugendliches Publikum wurden darin beschrieben. In der nun vorliegenden zehnten Auflage können Sie Beschreibungen von 96 Stücken finden. Das Adjektiv „klein“ haben wir mittlerweile gestrichen. Die JUGENDTHEATERSTÜCKE sind gewachsen und haben ihre Leserschaft gefunden, darunter zahlreiche Abonnenten, die von unserem Angebot Gebrauch machen, sich auf diese Art und Weise über die aktuellen Neuerscheinungen im Bereich des Jungen Theaters zu informieren. In meinem Vorwort zur Erstauflage 2002 schrieb ich: „Wenn wir vom Jugendtheater sprechen haben wir die aufklärerischen Themenstücke der 70er und 80er Jahre vor Augen. Für dieses emanzipatorische Theater stehen so bekannte Titel wie „Das hältste ja im Kopf nicht aus“ von Volker Ludwig, 1975 am Berliner Grips Theater uraufgeführt oder „Was heißt hier Liebe?“ vom Ensemble des Theaters Rote Grütze, uraufgeführt 1976. Als Jugendtheater wurden jene Stücke und Inszenierungen bezeichnet, die die speziellen Probleme und Lebensgefühle von Jugendlichen in einem gesellschaftlichen Kontext behandelten und dafür eine realistische, teils am Kabarett angelehnte, meistens musikalische Spielweise fanden.“ Dieser Blick in die Geschichte hat nach wie vor Bestand, aber seitdem hat sich vieles geändert und weiterentwickelt. Die Stücke und Spielweisen für Jugendliche sind thematisch vielfältiger und sprachlich anspruchsvoller geworden. Die Stücke werden von einer neuen Generation von Dramatikerinnen und Dramatikern geschrieben, die sich selbstbewusst als Autoren der Dramatischen Kunst und nicht als Außenseiter verstehen, die einer besonderen, eventuell sogar erzieherischen Mission nachgehen. Die Stücke des heutigen Jungen Theaters gehören zum Repertoire der dramatischen Literatur. Sie werden auf großer wie kleiner Bühne, im Stadttheater und bei den Freien Gruppen gespielt, sie finden Anklang im Schultheater und werden im Deutschunterricht gelesen. Wenn wir von der Entwicklung des Jugendtheaters hin zu einem Jungen Theater sprechen, dann müssen wir in diesem Zusammenhang den Berliner Autor Lutz Hübner erwähnen. 1996 erschien sein Erfolgsstück „Das Herz eines Boxers“ und seitdem hat er an die 40 Stücke, vorwiegend für Jugendliche, geschrieben. Wie kein anderer Autor führt er uns Menschen vor, die wir kennen und denen wir – weil wir ahnen, es könnten auch wir gemeint sein – sowohl in ihrem Scheitern als auch in ihren glücklichen Momenten mit großer Aufmerksamkeit zuschauen. Der Autor Lutz Hübner ist der Protagonist des aktuellen Theaters für junge Menschen. Aber das Spektrum der Autorinnen und Autoren, die für das Junge Theater schreiben, wird ständig größer. In unserem Fall reicht es von Thomas Ahrens, seit 1975 Schauspieler und Autor des Berliner Grips-Theaters bis zu der hochgelobten Romanautorin Juli Zeh. Die Sprache der Stücke reicht von erzählerischer Wortfülle und detaillierter Beschreibung bis hin zu reduzierten Sprachcodes moderner Kommunikationsformen. Laura de Weck lässt die Jugendlichen in ihrem Stück „Lieblingsmenschen“ sich in modischen SMS-Codes ausdrücken. Das eine und immer wiederkehrende Thema des Jungen Theaters, nämlich „Wer bin ich?“ wird neu und immer wieder neu gewendet und vor allem die Frage gestellt: „wie will ich sein“? Die Identitätssuche ist das ureigenste Thema der Dramatik, und ganz besonders ist es das im Jungen Theater. Auch in dieser aktualisierten Auflage finden Sie weiterhin die bewährte Struktur der bisherigen Ausgaben. Auf jeweils einem Blatt wird ausführlich der Inhalt des Stückes beschrieben, finden Sie Primärtexte der Autoren, Stück- und Pressezitate und sachliche Informationen über die Besetzung und Rollen, die Uraufführungen und die Verlage, bei denen Sie das Stück bestellen können. Das Schlagwortverzeichnis gibt, neben der alphabetischen Autorenauflistung, eine zusätzliche, thematische Orientierungsmöglichkeit. Henning Fangauf, August 2011 Vorwort zur 12. Auflage Um sechs Stücke haben wir diese Auflage erweitert: zwei Stoffe der Weltliteratur im zeitgemäßen Gewand, drei aktuelle Stücke des „Jungen Theaters“ und eine Wiederentdeckung, ein Stück des jung verstorbenen Autors Jakob Arjouni von 1987. Alle Stücke spiegeln in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit den Reichtum des Repertoires des Jugendtheaters wider. Henning Fangauf, August 2013 INHALT Inhalt 1.0 Vorbemerkung 2.0 Schlagwortverzeichnis 3.0 Adressen der Verlage 4.0 AHRENS, THOMAS Der Ball ist rund A-2.0 ARJOUNI, JAKOB Nazim schiebt ab A-3.0 AXSTER, LILLY Gestohlenes Meer A-1.0 Verhüten und Verfärben A-1.1 Doch einen Schmetterling hab ich … A-1.2 BALTSCHEIT, MARTIN Die besseren Wälder B-5.0 BAUERSIMA, IGOR norway.today B-1.0 BEYELER, ANDRI The killer in me is the killer in you… B-3.0 BICKER, BJÖRN Deportation Cast B-6.0 BONT, AD DE Odyssee B-4-0 BUKOWSKI, OLIVER Ob so oder so B-2.0 CALIS, NURAN DAVID Frühlings Erwachen! LIVE FAST – DIE YOUNG C-2.0 Zoff in Chioggia C-2.1 CRAIG, DAVID Big Deal? C-1.0 DERKSEN, INÉZ King A D-5.0 DE WECK, LAURA Lieblingsmenschen D-3.0 D´INTRONA, NINO / RAVICCHIO, GIACOMO Robinson & Crusoe D-1.0 DORST, TANKRED Merlin D-2.0 Parzival D-2.1 DRVENKAR, ZORAN Cengiz & Locke D-4.0 EICK, JÜRGEN Feuerherz E-2.0 EIPP, MAX Wut E-3.0 ERNST, GUSTAV Mit mir nicht E-1.0 FÄH, BEAT Rose und Regen Schwert und Wunde F-1.0 FEHRMANN, HELMA u. a. Gewalt im Spiel F-2.0 Was heißt hier Liebe? F-2.1 FISHER, NICK A Bloody English Garden F-3.0 FÖRSTER, PETER Connected F-4.0 FREYER, THOMAS Amoklauf mein Kinderspiel F-5.0 GARRETT – GROAG, LILLIAN Die weiße Rose G-4.0 GOODRICH, FRANCES Das Tagebuch der Anne Frank G-1.0 GÖTESTAM, STAFFAN Frostnacht G-2.0 GRIFFITHS, TREVOR Skinheads G-3.0 HATHAZY, PETER Kein Feuer ohne Kohle H-1.0 HENSEL, KAI Klamms Krieg H-4.0 HERRNDORF, WOLFGANG Tschick H-7.0 HOROVITZ, ISRAEL Der Indianer will zur Bronx H-3.0 HUB, Ulrich Nathans Kinder H-6.0 HUBY, FELIX / PFEIFFER, BORIS Ich knall Euch ab H-5.0 HÜBNER, LUTZ Creeps H-2.0 Das Herz eines Boxers H-2.1 Winner & Loser H-2.2 Nellie Goodbye H-2.3 Ehrensache H-2.4 Aussetzer H-2.5 JANKOWIAK, GÜNTER Wilder Panther, Keks J-1.0 Genau wie immer: Alles anders J-1.1 KANN, JULIANE Bleib mein schlagendes Herz K-5.0 KEEFFE, BARRIE Barbaren K-1.0 Die Geiselnahme K-1.1 KOHL, WALTER Ritzen K-3.0 KORSCHUNOW, IRINA Er hieß Jan K-4.0 KUSZ, FITZGERALD Burning Love K-2.0 LANGE, KATRIN Unter hohem Himmel: PARZIFAL L-6.0 LIEDTKE, JAN Kamikaze Pictures L-5.0 LOHER, DEA Tätowierung L-1.0 LOHUIZEN, SUZANNE VAN Dossier: Ronald Akkermann L-2.0 LUDWIG, VOLKER Ab heute heißt du Sara L-3.0 Café Mitte L-3.1 Linie 1 L-3.2 LYCOS, TOM / NANTSOU, STEFO Stones L-4.0 MANN, THOMAS Buddenbrooks M-3.0 MARTIN, CHRISTIAN Amok M-1.0 Bunker M-1.1 MENKE-PEITZMEYER MÜLLER, TINA Steht auf, wenn ihr Schalker seid M-2.0 Erste Stunde M-2.1 Getürkt M-2.2 Bikini M-4.0 Türkisch Gold M-4.1 Filmriss M-4.2 OBERENDER, THOMAS Nachtschwärmer O-1.0 OSSOWSKI, LEONIE Voll auf der Rolle O-2.0 PLENZDORF, ULRICH Die neuen Leiden des jungen W. P-1.0 RASUMOWSKAJA, LJUDMILA Liebe Jelena Sergejewna R-1.0 RAVENHILL, MARK Gemeinschaftskunde R-6.0 RESE, TATJANA Blue Print – Duett für einen Zwilling R-3.0 RIDLEY, PHILIP Der Disney-Killer R-2.0 Sparkleshark R-2.1 RIVERBEND / JOHN VON DÜFFEL Bagdad brennt R-4.0 ROTTMANN, EVA Eidechsen und Salamander R-5.0 Skills R-5.1 ŠAGOR, KRISTO Dreier ohne Simone S-1.0 Fremdeln S-1.1 FSK 16 S-1.2 Alle kriegen dick und werden Kinder S-1.3 SALZMANN, MARIANNA Weißbrotmusik S-10.0 SARMA, URSULA RANI Die Superhelden S-7.0 SAUTER, ANDREAS Liza – Am letzten Abend bauchfrei S-4.0 Herzblut S-4.1 SCHLENDER, KATHARINA Sommer Lieben S-2.0 SCHOBER, HOLGER Hikikomori S-5.0 Clyde und Bonnie S-5.1 Schwarze Milch S-5.2 Dunkles Land S-5.3 STAFFEL, TIM Next Level Parzival S-8.0 STEPHENS, SIMON Reiher S-3.0 Port S-3.1 STOCKER, DARJA Nachtblind S-6.0 STORM, THEODOR Der Schimmelreiter S-9.0 STUDLAR, BERNHARD Human Being Parzival TELLER, JANNE NICHTS T-3.0 TRITT, REINHOLD Die Welle T-1.0 TURRINI, PETER Rozznjogd T-2.0 VOORHOEVE, ANNE C. Lilly unter den Linden V-1.0 WILLIAMS, NEIGEL Klassenfeind W-1.0 WOOD, NICK Traum weißer Pferde W-2.0 YOUNG, PHIL Kissing God Y-1.0 YOUZBASHI DIZAJI, REIHANEH Stuttgart.Teheran Y-2.0 ZEH, JULI Spieltrieb Z-1.0 S-11.0 SCHLAGWORTVERZEICHNIS 2013 Aids L-2.0; Klassikeradaption C-2.0; C-2.1; D-2.0; D-2.1; E-2.0; F- Arbeitslosigkeit G-3.0; H-1.0; K-1.0; 1.0; H-6.0; M-3.0; P-1.0; S-9.0; S-11.0; Asyl A-3.0; Komödie C-2.1; Ausländer B-6.0; D-4.0; H-2.4; M-2.2; S-10.0; Y-2.0; Krieg K-4.0; R-4.0; Ausländerfeindlichkeit H-3.0; M-1.1; O-2.0; T-1.0; Liebe B-2.0; B-3.0; D-2.0; E-2.0; F-1.0; F-2.1; H-1.0; H- Aussteiger S-5.0; 2.2; J-1.0; J-1.1; K-2.0; K-4.0; M-4.1; O-1.0; P-1.0; S- Clique S-5.3; 2.0; S-5.1; Computer F-4.0; S-5.3; S-7.0; Mädchen A-1.1; G-4.0; H-2.0; H-2.2; K-3.0; M-2.0; Deutschland M-2.2; H-7.0; S-5.2 M-4.0; R-2.1; R-6.0; S-1.2; S-6.0; DDR E-2.0; F-5.0; M-1.0; M-1.1; P-1.0; V-1.0; Märchen O-1.0; R-2.1; Drogen C-1.0; J-1.0; L-5.0; Y-1.0; Medienwelt B-1.0; D-3.0; H-2.0; K-3.0; L-5.0; Erpressung E-1.0; H-2.5; R-1.0; Z-1.0; Missbrauch F-2.0, G-2.0; L-1.0; M-1.0; Fabel B-5.0; Mobbing M-2.1; Familie / Eltern B-4.0; C-1.0; C-2.1; E-1.0; F-2.0; F-5.0; Musik G-3.0; H-2.0; O-1.0; P-1.0; G-2.0; H-6.0; J-1.0; J-1.1; K-2.0; L-1.0; L-3.0; M-1.0; M- Mythos B-4.0; D-2.0; D-2.1; D-5.0; L-6.0; S-11.0; 3.0; O-1.0; P-1.0; R-3.0; S-1.1; S-2.0; S-3.0; S-3.1;S- Natur S-3.0; S-9.0; 4.0; S-5.0; S-6.0; V-1.0; Y-2.0; Nationalsozialismus A-1.0; A-1.2; G-1.0; G-4.0; K-4.0; Film S-5.1; L-3.0; O-2.0; S-5.2; Freundschaft B-3.0; D-1.0; D-3.0; D-4.0; F-4.0; H-1.0; Politik B-6.0; D-5.0; R-4.0; V-1.0; H-2.3; H-7.0; L-2.0; L-4.0; R-2.1; R-5.0; R-5.1; S-1.0; S- Pubertät M-4.0; S-1.2; R-5.0; S-7.0; 1.3; S-6.0; S-7.0; S-10.0; W-2.0; Y-1.0; Rassismus G-3.0; Fußball M-2.0; Religion B-4.0; H-6.0; R-4.0; T-3.0; Generationskonflikt B-2.0; F-3.0; H-2.1; R-1.0; R-5.0; Ritter D-5.0; S-7.0; S-11.0; Gesellschaft H-2.4; Schule / Schüler E-1.0; H-2.0; H-2.5; H-4.0; H-5.0; K- Gewalt E-3.0; F-2.0; F-3.0; F-5.0; G-2.0; H-5.0; L-1.0; 1.1; M-2.1; M-4.2; O-2.0; R-1.0; R-6.0; S-1.0; S-4.1; TM-2.1; R-2.0; S-1.0; S-3.1;S-5.3; S-6.0; T-2.0; W-1.0; 3.0; W-1.0; Z-1.0; Globalisierung H-2.0; Selbstmord C-2.0; Großstadt A-3.0; H-3.0; L-3.1; L-3.2; W-2.0; Sexualität A-1.1; C-2.0; D-3.0; F-2.1; J-1.1; K-2.0; M- Heimat Y-2.0; 4.2; R-6.0; S-2.0; T-2.0; Z-1.0; Hoffnungslosigkeit F-5.0; K-1.1; K-3.0; M-1.0; R-2.0; Sinnsuche T-3.0 S-3.1; S-4.0; S-5.0; W-1.0; Y-1.0; Skinheads F-3.0; G-3.0; K-1.0; M-1.0; Homosexualität S-1.3; Tod B-1.0; H-2.3; H-5.0; L-2.0; S-4.0; S-4.1; S-5.0; S- Identität A-3.0; B-5.0; M-2.2; S-1.3; S-10.0; 9.0; W-2.0; V-1.0; Interkulturalität E-3.0; M-4.1; Träume A-3.0; H-1.0; J-1.0; L-3.1; L-3.2; S-2.0 Internet B-1.0; F-4.0; S-5.0; S-7.0 Utopie K-5.0; S-5.3; S-9.0; Judenverfolgung G-1.0; H-6.0; L-3.0; Väter B-4.0; B-6.0 Jugend K-5.0; T-3.0 Jugendgewalt D-4.0: H-2.1; H-2.5; H-3.0; K-1.0; L-4.0; M-1.1; S-3.0; S-5.1; S-10.0; Jugendkultur H-2.0; H-2.2; H-7.0; M-4.0; P-1.0; R-2.1; R-5.1; S-7.0; Kinder A-1.2; ADRESSEN DER VERLAGE Felix Bloch Erben Verlag für Bühne, Film 030-313 90 28 und Funk KG, Berlin [email protected] www.felix-bloch-erben.de [email protected] www.chronostheatertexte.de [email protected] www.diogenes.ch chronos theatertexte, Hamburg 040-607 909-916 Diogenes Verlag AG, Zürich 0041/44-2528 407 S. Fischer Verlag Theater & Medien, Frankfurt am Main 069-60 62 271 [email protected] www. fischertheater.de HARTMANN & STAUFFACHER GmbH, Köln 0221-48 53 86 [email protected] www.hsverlag.com Henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag GmbH, Berlin 030-4431 8888 [email protected] www.henschel-theater.de Gustav Kiepenheuer BühnenvertriebsGmbH, Berlin 030-8971 840 [email protected] www.kiepenheuer-medien.de Litag Theater- und Musikverlag GmbH, Gräfelfing 089-8989 949-0 [email protected] www.litagverlag.de Per H. Lauke Verlag, Hamburg 040-300 66 790 [email protected] www.laukeverlag.de Pegasus Theater- und Medienverlag, Berlin 030-284 97 60 [email protected] www.pegasus-agency.de Rowohlt Theaterverlag, Reinbek 040-7272 270 [email protected] www.rowohlt-theater.de schaefersphilippen Theater und Medien, 0221-677 7217-0 Köln [email protected] www.schaefersphilippen.de stückgut Bühnen- und Musikverlag GmbH, München 089-2280 2548/49 [email protected] www.stueckgutverlag.de Suhrkamp Theater und Medien, Berlin 030-407 44-396 [email protected] www.suhrkamp.de/theater Theaterstückverlag, München 089-3610 1947 Theaterverlag Hofmann-Paul, Berlin 030-78 70 99 40 Thomas Sessler Verlag, Wien 0043/1-512 32 84 [email protected] www.sessler-verlag.at Verlag Autorenagentur, Berlin 030-284 97 60 [email protected] www.pegasus-agency.de Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 069-23 85 74 0 [email protected] www.verlagderautoren.de Verlag für Kindertheater Uwe Weitendorf 040-607 909-916 GmbH, Hamburg [email protected] www.theaterstueckverlag.de [email protected] www.theaterverlaghofmannpaul.de [email protected] www.kindertheater.de ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE ARJOUNI, JAKOB Nazim schiebt ab Aufführungsrechte: Diogenes Verlag, Zürich Rollen: Jeff; Erwin; Johannes; Nazim; Wärter Besetzung: 5 H Uraufführung: 16.11.1990, Theater Mainz Schlagworte: Asyl, Großstadt, Identität, Träume „Erwin: Neukölln. Da kannste nich reden, da kannste nur draufschlagen. Johannes: Schwachsinn. Erwin: Findste? Wo wohnst du denn? Johannes: Charlottenburg. Aber das ist doch völlig egal…“ Vier Jugendliche müssen sich gezwungener Maßen begegnen. Sie sitzen für eine Nacht gemeinsam in einer Gefängniszelle. Erwin, der Bäckerlehrling, hat Randale beim Fußball gemacht, der Student Johannes wurde auf einer Demo mit der Sprühflasche erwischt und Jeff hat in seiner ungezügelten Wut einen Postbeamten zusammengeschlagen. Auf sehr unterschiedliche Art und Weise stellt sich jede Person dar und versucht sich zu behaupten. Später kommt Nazim, der Asylbewerber, der abgeschoben werden soll, hinzu. Nun erhält das Handeln in der Zelle eine neue Dynamik und die Figurenkonstellationen ändern sich. Jetzt geht es um Haltungen zu Ausländern, Asyl und Abschiebung, um Solidarität mit Nazim. Es ist Jeff, der Nazims Flucht ermöglichen will. Gemeinsam überfallen die Zellenbewohner einen Wärter und nehmen ihn als Geisel, Nazim entkommt, der Wärter kann sich befreien … das Ende bleibt offen. Das Stück zieht seine Kraft aus den Dialogen zwischen den agierenden Figuren. Hier, und weniger im Erfinden spannungsgeladener Handlungen, erweist sich Jakob Arjouni als Meister. Es ist die Sprache, die, gut beobachtet, jede Figur treffend charakterisiert. Hinter jeder Figur werden, mit wenigen pointierten Worten, ihre Herkunft plastisch, ihr Alltagsleben deutlich und ihre Wunschträume projiziert. Diesen Dialogen in der nächtlichen Situation zuzuhören, allein das macht das Stück wertvoll und lesenswert. Das Stück entstand 1987, wurde ein Jahr später mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet und 1990 am Theater Mainz uraufgeführt. Weitere Inszenierungen folgten. „Dieser Zustand erinnert an die ausweglose Gefangenensituation in Sartres Einakter „Geschlossene Gesellschaft“ (Hessischer Rundfunkt, 18.11.1990). Mit seinen Romanen, u.a. „Happy birthday Türke“ und „Mehr Bier“ hat Jakob Arjouni sich vor allem als Krimiautor einen Namen gemacht. Er starb am 17. Januar 2013 in Berlin im Alter von 48 Jahren. JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 A-3.0 ________________________________________________________________________ ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE CALIS, NURAN DAVID (nach Motiven von Carlo Goldoni) Zoff in Chioggia Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag Theater & Medien, Frankfurt am Main Rollen: Isodoro, Besitzer des Chioggia; Familie Toni: Padro Toni, Ehemann von Pasqua; Pasqua, Frau von Padro Toni; Lucietta, Tochter; Beppo, Sohn; Familie Madonna: Madonna; Fortunato, Sohn; Checca, Tochter; Die Jungs: Titta Nane; Vincenzo; Toffolo; Außerdem: Die Dämonen; Die Gäste Besetzung: 4 D - 7 H Uraufführung: 28.1.2012, Schauspielhaus Bochum Schlagworte: Familie, Klassikeradaption, Komödie LUCIETTA kommt allein in den Laden Immer dieser Zweifel in einem. Meistens kommt er morgens so gegen fünf. Reißt einen aus dem Traum. Man dreht sich und wendet sich wie ein Stück Fleisch, in der Hoffung, dass die Nacht einen wieder in den Traum grillt. Dann hämmert es ganz dicht an der Schläfe, erst ganz leise, auf einer Seite, dann auf beiden Seiten, dann immer lauter: Chioggia ist Endstation. Chioggia ist Endstation. Chioggia ist Endstation. Ach Chioggia... – Ich will raus schreien, was andere denken. Ich will weg gehen und mich von allem abwenden... – Ein Zombie bin ich hier. Nicht tot, nicht lebendig, und irgendwo da draußen ist das Leben. Seelenlos steckst du hier in Chioggia fest und hoffst, dass sich etwas ändert. Aber da wird sich nichts ändern, niemand wird kommen und mich aus dieser klebrigen Scheiße herausholen... – solange ich mich nicht selber an meinen eigenen Haaren rausziehe. Entweder ziehe ich mich hier raus oder ich versinke wie jeder andere hier im bedeutungslosen Sumpf. Peng. Aus. Vorbei... Irgendwo steht das Chioggia, ein schäbiges Restaurant. Seine guten Tage hat es hinter –oder noch vor sich. Da können sie noch so viel arbeiten, die Familien Toni und Madonna und der Wirt Isodoro mit seinen Jungs. Da wird sich nichts ändern. Zumal sich alle ununterbrochen streiten. Die Männer und Frauen, die Alten und Jungen, selbst die Verliebten und Verlobten. Wie Titta Nane und seine Lucietta, die könnten eigentlich glücklich sein. Doch die Lucietta, die will weg, wenn sie verheiratet ist. Und der Titta Nane, der will eigentlich den Laden übernehmen und bleiben. Das kann nur Streit geben. Und alle machen mit. Denn das können alle gut, das war schon immer so. Bis sich zum Schluss die Handlung dreht. Plötzlich will Titta Nane weg und seine Geliebte will bleiben. Mit einer großen optimistischen und gemeinschaftlichen Aktion bauen alle ihr „Chioggia“ auf und das Liebespaar fällt sich herzig in die Arme. Nuran Calis hat eine rasante, zeitpolitische Komödie geschrieben. Sich lose an Raum und Personal des Originals orientierend, hat er mit dem Chioggia eine Metapher für wegbrechende Sicherheiten geschaffen. Durchgängig stellen sich seine Figuren die Frage nach Lösungen für ein Aufhalten des Verfalls. Die Antwort scheint einfach: Gemeinsam sind wir stark. Doch für die Chioggias ist das eine der schwersten Anforderungen. Warum nicht lieber gehen und das Glück woanders suchen? Warum gemeinsam für eine ungewisse Zukunft kämpfen? Wofür? Die Antworten weiß keiner. Aber vielleicht ahnen sie etwas, vielleicht wittern sie etwas, vielleicht riechen sie ihn schon – den Aufbruch! (Verlagsinformation) Das Stück entstand 2012 im Auftrag des Schauspielhauses Bochum und wurde vom Autor uraufgeführt. Es basiert auf Carlo Goldonis Lustspiel „Krach in Chioggia“ (1761). Der Venezianer reformierte das Commedia dell’arte Spiel, nahm den Schauspielern die Maske ab und schuf die Charakterkomödie nach seinem Geschmack. JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 C-2.1 ________________________________________________________________________ ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE SALZMANN, MARIANNA Weißbrotmusik Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main Rollen: Sedat; Aron; Nurit; Mama; Rentner/Gast Besetzung: 2 D – 3 H Uraufführung: 25.9.2010, bat Studiotheater Berlin Schlagworte: Ausländer, Freundschaft, Identität, Jugendgewalt Sedat: Ich halt an und guck, die hat so ein Lappen aufm Kopf, so ein Tuch, also so voll über Haare und Stirn und so. Aber irgendwie sieht’s gut aus, weißt Du? So mit Glitzern dran und blau und es steht ihr richtig. Weißt du, was ich meine? Ihr Gesicht, da sieht man mal endlich was. Ich hab da überhaupt nichts gegen. Also gegen Kopftücher, da sehen die geil drin aus, im ernst, ich finde Kopftücher richtig geil. Verstehst du? Ich bin für Tolerieren… Sedat und Aron, in Deutschland geboren, mit türkischen Wurzeln, sind dicke Freunde. Ständig auf der Straße, kleine Gaunereien, Joint, Mädchen und natürlich „viel Stress“. Mit ihren Müttern, die „immer Recht haben“, aber auch mit der deutschen Bürokratie, die ihnen wie „Weißbrotmusik“ ständig in den Ohren liegt. Als Sedats Freundin, die Schülerin Nurit, von ihm schwanger wird, wissen sich beide nicht zu helfen. Nurit sucht Rat und Schutz bei Aron, Sedat läßt sie schließlich sitzen, ohne sich zu verabschieden. Die Nerven der beiden Junges liegen blank, da erscheint ein Rentner und ermahnt: „das ist hier ein Nichtraucherbereich“. Unfähig mit der Situation umzugehen, schlagen die Beiden ihn fast tot und kommen dafür ins Gefängnis. Hilflos wehklagt Nurit: „Die haben meinen Mann weggesperrt. Die haben den Vater meines Kindes, meines ungeborenen Kindes mir weggenommen.“ Marianna Salzmann, geboren 1985 in Russland, seit 1995 wohnhaft in Deutschland gilt als hoffnungsvolles Talent der Gegenwartsdramatik. In „Weißbrotmusik“, angeregt durch den Fall der sogenannten „Münchner U-Bahn Schläger“, lenkt sie den Blick auf die Kinder der ersten und zweiten türkischen Einwandergeneration, die ihren Platz zwischen Heimatland der Eltern und Wohnort in Deutschland finden müssen. Neben den dramatisch und sprachlich gelungenen Hauptfiguren kommt der Rolle der Mama eine besondere Bedeutung zu. Sie verkörpert für alle drei Jugendlichen eine familiäre Autorität, der es gilt, auf dem Weg zum Erwachsenwerden, zu entkommen. Mama: „Im Leben eines Sohnes gibt es drei Phasen. Die erste ist: Mama hat immer Recht. Die zweite: Mama hat nie Recht. Die dritte: Mama HATTE Recht.“ Das Stück wurde mit dem „exil-Dramatikerpreis“ der Wiener Wortstätten und dem „Kleist Förderpreis“ für junge Dramatik, Frankfurt/Oder 2012 ausgezeichnet. Die Inszenierung der Uraufführung erhielt 2012 den „Ikarus“, Berliner Theaterpreis für herausragende Inszenierungen für Kinder und Jugendliche. Sie wurde zum Festival des Theaters für Junges Publikum „Augenblick mal! 2013 eingeladen. „Die Figuren, die am Ende der Inszenierung plötzlich zu brutalen Tätern werden, sind anfangs sympathisch und „cool“, das jugendliche Publikum identifiziert sich mühelos….“Weißbrotmusik“ ist politisches Theater für Jugendliche – ohne moralische Botschaft, ohne Anbiederei.“ (Auswahlbegründung). Ein Stück über Jugendliche, die in permanenter Überforderung leben. JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 S-10.0 ________________________________________________________________________ ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE SCHOBER, HOLGER Dunkles Land Aufführungsrechte: Rowohlt Theaterverlag, Reinbek Rollen: Rita; Rambo; Cobra; Norman Jean; Rocky Besetzung: 2 D – 3 H Uraufführung: 16. 9. 2012, Comedia Junges Theater Köln Schlagworte: Clique, Computer, Gewalt, Utopie Norma Jean: Mach so was nie wieder, okay? Rambo: Was soll ich nie wieder machen? Norma Jean: Mir Angst. Rambo: Die Angst muss ich dir nicht machen. Die Angst ist ständig um uns herum. Aber ich kann dir etwas anderes machen, wenn du willst. Norma Jean: Du bist ein Schwein. Rambo: Ich versuche nur zu überleben. Norma Jean: Das versuchen Schweine auch. Prolog: eine riesige Bombe explodiert und legt die Welt in Dunkelheit und Kälte, eine Welt ohne Strom. Nur wenige überleben. So auch die fünf Helden des Stückes, die „einfach nur überleben wollen. Rambo gibt den Ton an. Die Gruppe ist auf der ständigen Flucht vor den „kannibalistischen Teufelsanbetern“, die ständig hinter ihnen her sind. Und die Jugendlichen vermissen all ihre elektronischen Geräte, die komplett zerstört wurden. Auch Fernsehen gibt es nicht mehr. Lebt Kai Pflaume noch und Michelle Hunziker? Die Phantastereien der Gruppe nehmen immer größere Züge an, winselnde Wunschträume werden ausgesprochen, Halluzinationen machen sich breit. Und immer die Feinde im Rücken, ein Leben voller Angst. Plötzlich findet Rita ein altes iPhone. Es hat noch Strom im Akku, es klingelt. Aber wen kann man noch anrufen auf dieser apokalyptischen Welt? Am Ende, Rita und Rocky sind längst tot, klingelt nur noch das Handy. Das Stück ist ein Thriller in bester Tradition postapokalyptischer Klassiker. Es geht aber auch um Fragen wie: Was passiert mit einer Welt, die auf Mobilität, Konsum und Verschwendung aufgebaut ist, wenn nichts mehr da ist, was man verschwenden könnte? So gesehen spielt das Stück zu Recht „in einer nicht allzu fernen Zukunft“. Es entstand 2012 im Auftrag des Comedia Junges Theater Köln. JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 S-5.3 ________________________________________________________________________ ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE STUDLAR, BERNHARD Human Being Parzival Aufführungsrechte: henschel SCHAUSPIEL, Berlin Rollen: Erzähler / Erzählerin; Parzival; Anfortas; Artus; Condwirammus; Ezzo; Gahmuret; Gurnemanz; Herzloyde; Ither; Kundry; Liaze; Repanse de schoye; Sigune; Trevrizent; Ritter; Boten und Diener; Schwerter und Pferde, Minne und Kampf und Der Gral; der Stein; das Ding; der Spender von Überfluss, der Wunsch der Wünsche Besetzung: mind. 3 D – 4 H Uraufführung: 12.1.2010, Theater Rabenhof, Wien Schlagworte: Klassikeradaption, Mythos, Ritter Prolog Erzähler: Macht auf! macht auf! Parzival: Wem? Wer seid Ihr denn? Erzähler: Macht auf! Ich will zu dir, in dein Herz! Parzival: Dort ist es viel zu eng für Euch. Erzähler: Was tut’s! Käme ich auch nur mit Mühe und Not hinein, sollte es dich freuen, dass ich Einlass begehre, denn ich erzähle dir die wunderbarsten Geschichten Parzival: Über wen? Erzähler: Über Dich. Bernhard Studlar erzählt die Geschichte vom wilden Teenager Parzival, der unbedingt Ritter werden will. Herzeloyde, seine Mutter, erfahren im Umgang mit Ritterschlawinern, versucht es ihm auszureden. Aber vergebens, also muss sie ihn mit Narrenkostüm und vielen guten Ratschlägen versehen in die Welt ziehen lassen. Seiner Vorbestimmung gemäß in Richtung Artushof, zum Heiligen Gral. Kommt ihm unterwegs ein Rüstungsträger in die Quere, erledigt er ihn beiläufig. Er hat nicht nur einen Grundkurs in seriöser Kampftechnik dringend nötig. Auch die Liebe lernt er stolpernd kennen. Er gründet eine Familie, um sie schon bald wieder für ewig lockende Abenteuer einzutauschen. Unbekümmert gelangt er an die Gralsburg und wird dort einer Reifeprüfung unterzogen. Er versagt und wird fortgeschickt, ohne verstanden zu haben, was er eigentlich falsch gemacht hat. Herzensbildung ist gefragt im Leben, das muss er leidvoll erfahren. Diese erfährt er erst in einem Kampf mit sich selbst. Kundrys Fluch wird aufgehoben, sein Name erscheint zum ersten Mal auf dem heiligen Stein, dem Gral. Parzival wird König der Gralsburg. (Verlagsinformation) Bernhard Studlar, der Autorenpreisträger des Heidelberger Stückemarkts 2001, hat die Handlung des mittelalterlichen Romans sehr ansprechend auf die jugendliche Perspektive verdichtet. (Rhein-Neckar-Zeitung, Carmen Oesterreich, 12.10.2011) Siehe auch die Parzival-Bearbeitungen von Tankred Dorst D-2.1; Katrin Lange L-6.0 und Tim Staffel S-8.0 JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 S-11.0 ________________________________________________________________________ ________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE YOUZBASHI DIZAJI, REIHANEH Stuttgart. Teheran Aufführungsrechte: chronos verlag, Hamburg Rollen: Erzählerin Besetzung: 1 D Uraufführung: 23.3.2010, Akademietheater Ulm Schlagworte: Ausländer, Familie, Heimat „Die Fremde macht mir bei meiner Ankunft im Iran zu schaffen. ich bin ausdruckslos, taub, stumm. Ich fühle mich ausgesetzt in einer Wüste, ich habe aus Angst nur schwarze Klamotten an, mein Kopftuch rutscht mir ständig vom Kopf. Ich fürchte, mein Mantel ist zu eng anliegend und zu kurz…Ich muss weinen, ich will zurück nach Deutschland, ich fühl mich fremd.“ Eine Reise zurück in die Vergangenheit. Eine junge Frau, Sami, reist in den Iran, das Land ihrer Familie. Dort wurde sie geboren und mußte, als sie acht Jahre alt war, mit ihrer Familie ausreisen, nach Deutschland umsiedeln. Auf der Suche nach ihrer Herkunft begibt sie sich mit einer Kamera auf die Reise in den Iran. Aber sie stellt fest, wie fremd ihr die alte Heimat geworden ist. Auf drei Ebenen wird sie mit der Geschichte ihrer Eltern konfrontiert, der Erinnerung an den Krieg im Iran, die Anfänge in Deutschland und der gegenwärtigen Begegnung mit der Verwandtschaft. Sie erinnert sich an ihr Zuhause, an die Schule, an Freunde, an Kinderspiele, und sie zieht Analogien, wenn sie alles ein zweites Mal erlebt. Sie erzählt vom Alltag im Iran, von besonderen Festen und von Enttäuschungen. „Mein Vater befiehlt mir abzureisen. Ich bin frei, nur hier im Iran soll ich nicht bleiben. Doch will ich denn in diesem Gefängnis sein? Auch wenn sich dieses Gefängnis „mein Paradies“ nennt?“ Aber zurück nach Deutschland? „Ich habe keine Heimat. Ich suche ein Zuhause.“ Mit diesem Fazit schließt der Monolog Das Stück erzählt, wie man sich fühlt, wenn man sich zwischen zwei Kulturen einrichten muss und nicht mehr weiß, wohin man gehört. Die Autorin greift dabei auf ihre eigene Lebensgeschichte zurück, denn Reihaneh Youzbashi Dizaji, 1983 im Iran geboren, flüchtete als Achtjährige mit ihrer Familie nach Deutschland, studierte Schauspiel und arbeitete seitdem als Schauspielerin und Autorin. „Stuttgart.Teheran“ ist ihr erstes Theaterstück und wurde 2012 zum renommierten „Heidelberger Stückemarkt“ eingeladen. Das Monologstück liegt auch in einer Chorfassung mit zahlreichen Rollen vor. „Vor allem die Erlebnisse des Mädchens im fremden Stuttgart sind eindrücklich. Diese Wut, weil es im Asylantenheim wohnen muss und sie zu Hause ein schönes Haus hatten. Oder das Essen: Wenn es Rosenkohl vorgesetzt bekommt oder Sauerkraut und Kartoffeln, dann ist das witzig, kindnah geschrieben, verdeutlicht das Fremde in der neuen Welt besser als jede Erläuterung.“ (Südwest Presse, 25.3.2010) JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013 Y-2.0 ________________________________________________________________________