JUGENDTHEATERSTÜCKE - Kinder

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JUGENDTHEATERSTÜCKE
109 AUSGEWÄHLTE UND KOMMENTIERTE STÜCKE
EIN SCHAUSPIELFÜHRER
Redaktion
Henning Fangauf
Herausgegeben vom
Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland
Frankfurt am Main, 2002
12., erweiterte Auflage 2013
Impressum
JUGENDTHEATERSTÜCKE
109 ausgewählte und kommentierte Stücke
Ein Schauspielführer
Herausgeber:
Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland
Redaktion: Henning Fangauf
Frankfurt am Main, 2002. 114 Seiten
12., erweiterte Auflage 2013
ISBN 978-3-930759-39-2
Hinweis:
Der Schauspielführer JUGENDTHEATERSTÜCKE ist als Loseblattsammlung angelegt
und wird jährlich um die Beschreibung aktueller Stücke ergänzt.
Diese Ergänzungen können abonniert und als Dateien zugestellt werden.
Kinder- und Jugendtheaterzentrum
in der Bundesrepublik Deutschland
Schützenstraße 12
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069/29 66 61
Fax 069/29 23 54
E-Mail: [email protected]
www.kjtz.de
Alle Rechte vorbehalten
EURO 19,-
Vorwort zur 10. Auflage
Vom Jugendtheater zum Jungen Theater
Vor zehn Jahren erschien die erste Auflage von JUGENDTHEATERSTÜCKE. Wir gaben der
Publikation damals den Untertitel „Ein kleiner Schauspielführer“. 40 Stücke des Theaters für
jugendliches Publikum wurden darin beschrieben.
In der nun vorliegenden zehnten Auflage können Sie Beschreibungen von 96 Stücken finden. Das
Adjektiv „klein“ haben wir mittlerweile gestrichen. Die JUGENDTHEATERSTÜCKE sind
gewachsen und haben ihre Leserschaft gefunden, darunter zahlreiche Abonnenten, die von
unserem Angebot Gebrauch machen, sich auf diese Art und Weise über die aktuellen
Neuerscheinungen im Bereich des Jungen Theaters zu informieren.
In meinem Vorwort zur Erstauflage 2002 schrieb ich: „Wenn wir vom Jugendtheater sprechen
haben wir die aufklärerischen Themenstücke der 70er und 80er Jahre vor Augen. Für dieses
emanzipatorische Theater stehen so bekannte Titel wie „Das hältste ja im Kopf nicht aus“ von
Volker Ludwig, 1975 am Berliner Grips Theater uraufgeführt oder „Was heißt hier Liebe?“ vom
Ensemble des Theaters Rote Grütze, uraufgeführt 1976. Als Jugendtheater wurden jene Stücke
und Inszenierungen bezeichnet, die die speziellen Probleme und Lebensgefühle von Jugendlichen
in einem gesellschaftlichen Kontext behandelten und dafür eine realistische, teils am Kabarett
angelehnte, meistens musikalische Spielweise fanden.“
Dieser Blick in die Geschichte hat nach wie vor Bestand, aber seitdem hat sich vieles geändert und
weiterentwickelt. Die Stücke und Spielweisen für Jugendliche sind thematisch vielfältiger und
sprachlich anspruchsvoller geworden. Die Stücke werden von einer neuen Generation von
Dramatikerinnen und Dramatikern geschrieben, die sich selbstbewusst als Autoren der
Dramatischen Kunst und nicht als Außenseiter verstehen, die einer besonderen, eventuell sogar
erzieherischen Mission nachgehen. Die Stücke des heutigen Jungen Theaters gehören zum
Repertoire der dramatischen Literatur. Sie werden auf großer wie kleiner Bühne, im Stadttheater
und bei den Freien Gruppen gespielt, sie finden Anklang im Schultheater und werden im
Deutschunterricht gelesen.
Wenn wir von der Entwicklung des Jugendtheaters hin zu einem Jungen Theater sprechen, dann
müssen wir in diesem Zusammenhang den Berliner Autor Lutz Hübner erwähnen. 1996 erschien
sein Erfolgsstück „Das Herz eines Boxers“ und seitdem hat er an die 40 Stücke, vorwiegend für
Jugendliche, geschrieben. Wie kein anderer Autor führt er uns Menschen vor, die wir kennen und
denen wir – weil wir ahnen, es könnten auch wir gemeint sein – sowohl in ihrem Scheitern als auch
in ihren glücklichen Momenten mit großer Aufmerksamkeit zuschauen. Der Autor Lutz Hübner ist
der Protagonist des aktuellen Theaters für junge Menschen.
Aber das Spektrum der Autorinnen und Autoren, die für das Junge Theater schreiben, wird ständig
größer. In unserem Fall reicht es von Thomas Ahrens, seit 1975 Schauspieler und Autor des
Berliner Grips-Theaters bis zu der hochgelobten Romanautorin Juli Zeh. Die Sprache der Stücke
reicht von erzählerischer Wortfülle und detaillierter Beschreibung bis hin zu reduzierten
Sprachcodes moderner Kommunikationsformen. Laura de Weck lässt die Jugendlichen in ihrem
Stück „Lieblingsmenschen“ sich in modischen SMS-Codes ausdrücken.
Das eine und immer wiederkehrende Thema des Jungen Theaters, nämlich „Wer bin ich?“ wird
neu und immer wieder neu gewendet und vor allem die Frage gestellt: „wie will ich sein“? Die
Identitätssuche ist das ureigenste Thema der Dramatik, und ganz besonders ist es das im Jungen
Theater.
Auch in dieser aktualisierten Auflage finden Sie weiterhin die bewährte Struktur der bisherigen
Ausgaben. Auf jeweils einem Blatt wird ausführlich der Inhalt des Stückes beschrieben, finden Sie
Primärtexte der Autoren, Stück- und Pressezitate und sachliche Informationen über die Besetzung
und Rollen, die Uraufführungen und die Verlage, bei denen Sie das Stück bestellen können. Das
Schlagwortverzeichnis gibt, neben der alphabetischen Autorenauflistung, eine zusätzliche,
thematische Orientierungsmöglichkeit.
Henning Fangauf, August 2011
Vorwort zur 12. Auflage
Um sechs Stücke haben wir diese Auflage erweitert: zwei Stoffe der Weltliteratur im zeitgemäßen
Gewand, drei aktuelle Stücke des „Jungen Theaters“ und eine Wiederentdeckung, ein Stück des
jung verstorbenen Autors Jakob Arjouni von 1987. Alle Stücke spiegeln in ihrer ganzen
Unterschiedlichkeit den Reichtum des Repertoires des Jugendtheaters wider.
Henning Fangauf, August 2013
INHALT
Inhalt
1.0
Vorbemerkung
2.0
Schlagwortverzeichnis
3.0
Adressen der Verlage
4.0
AHRENS, THOMAS
Der Ball ist rund
A-2.0
ARJOUNI, JAKOB
Nazim schiebt ab
A-3.0
AXSTER, LILLY
Gestohlenes Meer
A-1.0
Verhüten und Verfärben
A-1.1
Doch einen Schmetterling hab ich …
A-1.2
BALTSCHEIT, MARTIN
Die besseren Wälder
B-5.0
BAUERSIMA, IGOR
norway.today
B-1.0
BEYELER, ANDRI
The killer in me is the killer in you…
B-3.0
BICKER, BJÖRN
Deportation Cast
B-6.0
BONT, AD DE
Odyssee
B-4-0
BUKOWSKI, OLIVER
Ob so oder so
B-2.0
CALIS, NURAN DAVID
Frühlings Erwachen! LIVE FAST – DIE YOUNG
C-2.0
Zoff in Chioggia
C-2.1
CRAIG, DAVID
Big Deal?
C-1.0
DERKSEN, INÉZ
King A
D-5.0
DE WECK, LAURA
Lieblingsmenschen
D-3.0
D´INTRONA, NINO / RAVICCHIO, GIACOMO
Robinson & Crusoe
D-1.0
DORST, TANKRED
Merlin
D-2.0
Parzival
D-2.1
DRVENKAR, ZORAN
Cengiz & Locke
D-4.0
EICK, JÜRGEN
Feuerherz
E-2.0
EIPP, MAX
Wut
E-3.0
ERNST, GUSTAV
Mit mir nicht
E-1.0
FÄH, BEAT
Rose und Regen Schwert und Wunde
F-1.0
FEHRMANN, HELMA u. a.
Gewalt im Spiel
F-2.0
Was heißt hier Liebe?
F-2.1
FISHER, NICK
A Bloody English Garden
F-3.0
FÖRSTER, PETER
Connected
F-4.0
FREYER, THOMAS
Amoklauf mein Kinderspiel
F-5.0
GARRETT – GROAG, LILLIAN
Die weiße Rose
G-4.0
GOODRICH, FRANCES
Das Tagebuch der Anne Frank
G-1.0
GÖTESTAM, STAFFAN
Frostnacht
G-2.0
GRIFFITHS, TREVOR
Skinheads
G-3.0
HATHAZY, PETER
Kein Feuer ohne Kohle
H-1.0
HENSEL, KAI
Klamms Krieg
H-4.0
HERRNDORF, WOLFGANG
Tschick
H-7.0
HOROVITZ, ISRAEL
Der Indianer will zur Bronx
H-3.0
HUB, Ulrich
Nathans Kinder
H-6.0
HUBY, FELIX / PFEIFFER, BORIS
Ich knall Euch ab
H-5.0
HÜBNER, LUTZ
Creeps
H-2.0
Das Herz eines Boxers
H-2.1
Winner & Loser
H-2.2
Nellie Goodbye
H-2.3
Ehrensache
H-2.4
Aussetzer
H-2.5
JANKOWIAK, GÜNTER
Wilder Panther, Keks
J-1.0
Genau wie immer: Alles anders
J-1.1
KANN, JULIANE
Bleib mein schlagendes Herz
K-5.0
KEEFFE, BARRIE
Barbaren
K-1.0
Die Geiselnahme
K-1.1
KOHL, WALTER
Ritzen
K-3.0
KORSCHUNOW, IRINA
Er hieß Jan
K-4.0
KUSZ, FITZGERALD
Burning Love
K-2.0
LANGE, KATRIN
Unter hohem Himmel: PARZIFAL
L-6.0
LIEDTKE, JAN
Kamikaze Pictures
L-5.0
LOHER, DEA
Tätowierung
L-1.0
LOHUIZEN, SUZANNE VAN
Dossier: Ronald Akkermann
L-2.0
LUDWIG, VOLKER
Ab heute heißt du Sara
L-3.0
Café Mitte
L-3.1
Linie 1
L-3.2
LYCOS, TOM / NANTSOU, STEFO
Stones
L-4.0
MANN, THOMAS
Buddenbrooks
M-3.0
MARTIN, CHRISTIAN
Amok
M-1.0
Bunker
M-1.1
MENKE-PEITZMEYER
MÜLLER, TINA
Steht auf, wenn ihr Schalker seid
M-2.0
Erste Stunde
M-2.1
Getürkt
M-2.2
Bikini
M-4.0
Türkisch Gold
M-4.1
Filmriss
M-4.2
OBERENDER, THOMAS
Nachtschwärmer
O-1.0
OSSOWSKI, LEONIE
Voll auf der Rolle
O-2.0
PLENZDORF, ULRICH
Die neuen Leiden des jungen W.
P-1.0
RASUMOWSKAJA, LJUDMILA
Liebe Jelena Sergejewna
R-1.0
RAVENHILL, MARK
Gemeinschaftskunde
R-6.0
RESE, TATJANA
Blue Print – Duett für einen Zwilling
R-3.0
RIDLEY, PHILIP
Der Disney-Killer
R-2.0
Sparkleshark
R-2.1
RIVERBEND / JOHN VON DÜFFEL
Bagdad brennt
R-4.0
ROTTMANN, EVA
Eidechsen und Salamander
R-5.0
Skills
R-5.1
ŠAGOR, KRISTO
Dreier ohne Simone
S-1.0
Fremdeln
S-1.1
FSK 16
S-1.2
Alle kriegen dick und werden Kinder
S-1.3
SALZMANN, MARIANNA
Weißbrotmusik
S-10.0
SARMA, URSULA RANI
Die Superhelden
S-7.0
SAUTER, ANDREAS
Liza – Am letzten Abend bauchfrei
S-4.0
Herzblut
S-4.1
SCHLENDER, KATHARINA
Sommer Lieben
S-2.0
SCHOBER, HOLGER
Hikikomori
S-5.0
Clyde und Bonnie
S-5.1
Schwarze Milch
S-5.2
Dunkles Land
S-5.3
STAFFEL, TIM
Next Level Parzival
S-8.0
STEPHENS, SIMON
Reiher
S-3.0
Port
S-3.1
STOCKER, DARJA
Nachtblind
S-6.0
STORM, THEODOR
Der Schimmelreiter
S-9.0
STUDLAR, BERNHARD
Human Being Parzival
TELLER, JANNE
NICHTS
T-3.0
TRITT, REINHOLD
Die Welle
T-1.0
TURRINI, PETER
Rozznjogd
T-2.0
VOORHOEVE, ANNE C.
Lilly unter den Linden
V-1.0
WILLIAMS, NEIGEL
Klassenfeind
W-1.0
WOOD, NICK
Traum weißer Pferde
W-2.0
YOUNG, PHIL
Kissing God
Y-1.0
YOUZBASHI DIZAJI, REIHANEH
Stuttgart.Teheran
Y-2.0
ZEH, JULI
Spieltrieb
Z-1.0
S-11.0
SCHLAGWORTVERZEICHNIS 2013
Aids L-2.0;
Klassikeradaption C-2.0; C-2.1; D-2.0; D-2.1; E-2.0; F-
Arbeitslosigkeit G-3.0; H-1.0; K-1.0;
1.0; H-6.0; M-3.0; P-1.0; S-9.0; S-11.0;
Asyl A-3.0;
Komödie C-2.1;
Ausländer B-6.0; D-4.0; H-2.4; M-2.2; S-10.0; Y-2.0;
Krieg K-4.0; R-4.0;
Ausländerfeindlichkeit H-3.0; M-1.1; O-2.0; T-1.0;
Liebe B-2.0; B-3.0; D-2.0; E-2.0; F-1.0; F-2.1; H-1.0; H-
Aussteiger S-5.0;
2.2; J-1.0; J-1.1; K-2.0; K-4.0; M-4.1; O-1.0; P-1.0; S-
Clique S-5.3;
2.0; S-5.1;
Computer F-4.0; S-5.3; S-7.0;
Mädchen A-1.1; G-4.0; H-2.0; H-2.2; K-3.0; M-2.0;
Deutschland M-2.2; H-7.0; S-5.2
M-4.0; R-2.1; R-6.0; S-1.2; S-6.0;
DDR E-2.0; F-5.0; M-1.0; M-1.1; P-1.0; V-1.0;
Märchen O-1.0; R-2.1;
Drogen C-1.0; J-1.0; L-5.0; Y-1.0;
Medienwelt B-1.0; D-3.0; H-2.0; K-3.0; L-5.0;
Erpressung E-1.0; H-2.5; R-1.0; Z-1.0;
Missbrauch F-2.0, G-2.0; L-1.0; M-1.0;
Fabel B-5.0;
Mobbing M-2.1;
Familie / Eltern B-4.0; C-1.0; C-2.1; E-1.0; F-2.0; F-5.0; Musik G-3.0; H-2.0; O-1.0; P-1.0;
G-2.0; H-6.0; J-1.0; J-1.1; K-2.0; L-1.0; L-3.0; M-1.0; M- Mythos B-4.0; D-2.0; D-2.1; D-5.0; L-6.0; S-11.0;
3.0; O-1.0; P-1.0; R-3.0; S-1.1; S-2.0; S-3.0; S-3.1;S- Natur S-3.0; S-9.0;
4.0; S-5.0; S-6.0; V-1.0; Y-2.0;
Nationalsozialismus A-1.0; A-1.2; G-1.0; G-4.0; K-4.0;
Film S-5.1;
L-3.0; O-2.0; S-5.2;
Freundschaft B-3.0; D-1.0; D-3.0; D-4.0; F-4.0; H-1.0; Politik B-6.0; D-5.0; R-4.0; V-1.0;
H-2.3; H-7.0; L-2.0; L-4.0; R-2.1; R-5.0; R-5.1; S-1.0; S- Pubertät M-4.0; S-1.2; R-5.0; S-7.0;
1.3; S-6.0; S-7.0; S-10.0; W-2.0; Y-1.0;
Rassismus G-3.0;
Fußball M-2.0;
Religion B-4.0; H-6.0; R-4.0; T-3.0;
Generationskonflikt B-2.0; F-3.0; H-2.1; R-1.0; R-5.0;
Ritter D-5.0; S-7.0; S-11.0;
Gesellschaft H-2.4;
Schule / Schüler E-1.0; H-2.0; H-2.5; H-4.0; H-5.0; K-
Gewalt E-3.0; F-2.0; F-3.0; F-5.0; G-2.0; H-5.0; L-1.0; 1.1; M-2.1; M-4.2; O-2.0; R-1.0; R-6.0; S-1.0; S-4.1; TM-2.1; R-2.0; S-1.0; S-3.1;S-5.3; S-6.0; T-2.0; W-1.0;
3.0; W-1.0; Z-1.0;
Globalisierung H-2.0;
Selbstmord C-2.0;
Großstadt A-3.0; H-3.0; L-3.1; L-3.2; W-2.0;
Sexualität A-1.1; C-2.0; D-3.0; F-2.1; J-1.1; K-2.0; M-
Heimat Y-2.0;
4.2; R-6.0; S-2.0; T-2.0; Z-1.0;
Hoffnungslosigkeit F-5.0; K-1.1; K-3.0; M-1.0; R-2.0; Sinnsuche T-3.0
S-3.1; S-4.0; S-5.0; W-1.0; Y-1.0;
Skinheads F-3.0; G-3.0; K-1.0; M-1.0;
Homosexualität S-1.3;
Tod B-1.0; H-2.3; H-5.0; L-2.0; S-4.0; S-4.1; S-5.0; S-
Identität A-3.0; B-5.0; M-2.2; S-1.3; S-10.0;
9.0; W-2.0; V-1.0;
Interkulturalität E-3.0; M-4.1;
Träume A-3.0; H-1.0; J-1.0; L-3.1; L-3.2; S-2.0
Internet B-1.0; F-4.0; S-5.0; S-7.0
Utopie K-5.0; S-5.3; S-9.0;
Judenverfolgung G-1.0; H-6.0; L-3.0;
Väter B-4.0; B-6.0
Jugend K-5.0; T-3.0
Jugendgewalt D-4.0: H-2.1; H-2.5; H-3.0; K-1.0; L-4.0;
M-1.1; S-3.0; S-5.1; S-10.0;
Jugendkultur H-2.0; H-2.2; H-7.0; M-4.0; P-1.0; R-2.1;
R-5.1; S-7.0;
Kinder A-1.2;
ADRESSEN DER VERLAGE
Felix Bloch Erben Verlag für Bühne, Film
030-313 90 28
und Funk KG, Berlin
[email protected]
www.felix-bloch-erben.de
[email protected]
www.chronostheatertexte.de
[email protected]
www.diogenes.ch
chronos theatertexte, Hamburg
040-607 909-916
Diogenes Verlag AG, Zürich
0041/44-2528 407
S. Fischer Verlag Theater & Medien,
Frankfurt am Main
069-60 62 271
[email protected]
www. fischertheater.de
HARTMANN & STAUFFACHER GmbH,
Köln
0221-48 53 86
[email protected]
www.hsverlag.com
Henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag
GmbH, Berlin
030-4431 8888
[email protected]
www.henschel-theater.de
Gustav Kiepenheuer BühnenvertriebsGmbH, Berlin
030-8971 840
[email protected]
www.kiepenheuer-medien.de
Litag Theater- und Musikverlag GmbH,
Gräfelfing
089-8989 949-0
[email protected]
www.litagverlag.de
Per H. Lauke Verlag, Hamburg
040-300 66 790
[email protected]
www.laukeverlag.de
Pegasus Theater- und Medienverlag,
Berlin
030-284 97 60
[email protected]
www.pegasus-agency.de
Rowohlt Theaterverlag, Reinbek
040-7272 270
[email protected]
www.rowohlt-theater.de
schaefersphilippen Theater und Medien,
0221-677 7217-0
Köln
[email protected]
www.schaefersphilippen.de
stückgut Bühnen- und Musikverlag
GmbH, München
089-2280 2548/49
[email protected]
www.stueckgutverlag.de
Suhrkamp Theater und Medien, Berlin
030-407 44-396
[email protected]
www.suhrkamp.de/theater
Theaterstückverlag, München
089-3610 1947
Theaterverlag Hofmann-Paul, Berlin
030-78 70 99 40
Thomas Sessler Verlag, Wien
0043/1-512 32 84
[email protected]
www.sessler-verlag.at
Verlag Autorenagentur, Berlin
030-284 97 60
[email protected]
www.pegasus-agency.de
Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
069-23 85 74 0
[email protected]
www.verlagderautoren.de
Verlag für Kindertheater Uwe Weitendorf
040-607 909-916
GmbH, Hamburg
[email protected]
www.theaterstueckverlag.de
[email protected]
www.theaterverlaghofmannpaul.de
[email protected]
www.kindertheater.de
________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE
ARJOUNI, JAKOB
Nazim schiebt ab
Aufführungsrechte: Diogenes Verlag, Zürich
Rollen: Jeff; Erwin; Johannes; Nazim; Wärter
Besetzung: 5 H
Uraufführung: 16.11.1990, Theater Mainz
Schlagworte: Asyl, Großstadt, Identität, Träume
„Erwin: Neukölln. Da kannste nich reden, da kannste nur draufschlagen.
Johannes: Schwachsinn.
Erwin: Findste? Wo wohnst du denn?
Johannes: Charlottenburg. Aber das ist doch völlig egal…“
Vier Jugendliche müssen sich gezwungener Maßen begegnen. Sie sitzen für eine Nacht gemeinsam in einer
Gefängniszelle. Erwin, der Bäckerlehrling, hat Randale beim Fußball gemacht, der Student Johannes wurde
auf einer Demo mit der Sprühflasche erwischt und Jeff hat in seiner ungezügelten Wut einen Postbeamten
zusammengeschlagen. Auf sehr unterschiedliche Art und Weise stellt sich jede Person dar und versucht sich
zu behaupten. Später kommt Nazim, der Asylbewerber, der abgeschoben werden soll, hinzu. Nun erhält das
Handeln in der Zelle eine neue Dynamik und die Figurenkonstellationen ändern sich. Jetzt geht es um
Haltungen zu Ausländern, Asyl und Abschiebung, um Solidarität mit Nazim. Es ist Jeff, der Nazims Flucht
ermöglichen will. Gemeinsam überfallen die Zellenbewohner einen Wärter und nehmen ihn als Geisel,
Nazim entkommt, der Wärter kann sich befreien … das Ende bleibt offen.
Das Stück zieht seine Kraft aus den Dialogen zwischen den agierenden Figuren. Hier, und weniger im
Erfinden spannungsgeladener Handlungen, erweist sich Jakob Arjouni als Meister. Es ist die Sprache, die,
gut beobachtet, jede Figur treffend charakterisiert. Hinter jeder Figur werden, mit wenigen pointierten
Worten, ihre Herkunft plastisch, ihr Alltagsleben deutlich und ihre Wunschträume projiziert. Diesen Dialogen
in der nächtlichen Situation zuzuhören, allein das macht das Stück wertvoll und lesenswert.
Das Stück entstand 1987, wurde ein Jahr später mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg
ausgezeichnet und 1990 am Theater Mainz uraufgeführt. Weitere Inszenierungen folgten. „Dieser Zustand
erinnert an die ausweglose Gefangenensituation in Sartres Einakter „Geschlossene Gesellschaft“
(Hessischer Rundfunkt, 18.11.1990). Mit seinen Romanen, u.a. „Happy birthday Türke“ und „Mehr Bier“ hat
Jakob Arjouni sich vor allem als Krimiautor einen Namen gemacht. Er starb am 17. Januar 2013 in Berlin im
Alter von 48 Jahren.
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
A-3.0
________________________________________________________________________
________________________________________________JUGENDTHEATERSTÜCKE
CALIS, NURAN DAVID (nach Motiven von Carlo Goldoni)
Zoff in Chioggia
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag Theater & Medien, Frankfurt am Main
Rollen: Isodoro, Besitzer des Chioggia; Familie Toni: Padro Toni, Ehemann von Pasqua; Pasqua, Frau von
Padro Toni; Lucietta, Tochter; Beppo, Sohn; Familie Madonna: Madonna; Fortunato, Sohn; Checca, Tochter;
Die Jungs: Titta Nane; Vincenzo; Toffolo; Außerdem: Die Dämonen; Die Gäste
Besetzung: 4 D - 7 H
Uraufführung: 28.1.2012, Schauspielhaus Bochum
Schlagworte: Familie, Klassikeradaption, Komödie
LUCIETTA kommt allein in den Laden
Immer dieser Zweifel in einem. Meistens kommt er morgens so gegen fünf. Reißt einen
aus dem Traum. Man dreht sich und wendet sich wie ein Stück Fleisch, in der Hoffung,
dass die Nacht einen wieder in den Traum grillt. Dann hämmert es ganz dicht an der
Schläfe, erst ganz leise, auf einer Seite, dann auf beiden Seiten, dann immer lauter:
Chioggia ist Endstation. Chioggia ist Endstation. Chioggia ist Endstation. Ach
Chioggia... – Ich will raus schreien, was andere denken. Ich will weg gehen und mich
von allem abwenden... – Ein Zombie bin ich hier. Nicht tot, nicht lebendig, und irgendwo
da draußen ist das Leben. Seelenlos steckst du hier in Chioggia fest und hoffst, dass
sich etwas ändert. Aber da wird sich nichts ändern, niemand wird kommen und mich
aus dieser klebrigen Scheiße herausholen... – solange ich mich nicht selber an meinen
eigenen Haaren rausziehe. Entweder ziehe ich mich hier raus oder ich versinke wie
jeder andere hier im bedeutungslosen Sumpf. Peng. Aus. Vorbei...
Irgendwo steht das Chioggia, ein schäbiges Restaurant. Seine guten Tage hat es hinter –oder noch vor sich.
Da können sie noch so viel arbeiten, die Familien Toni und Madonna und der Wirt Isodoro mit seinen Jungs.
Da wird sich nichts ändern. Zumal sich alle ununterbrochen streiten. Die Männer und Frauen, die Alten und
Jungen, selbst die Verliebten und Verlobten. Wie Titta Nane und seine Lucietta, die könnten eigentlich
glücklich sein. Doch die Lucietta, die will weg, wenn sie verheiratet ist. Und der Titta Nane, der will eigentlich
den Laden übernehmen und bleiben. Das kann nur Streit geben. Und alle machen mit. Denn das können alle
gut, das war schon immer so. Bis sich zum Schluss die Handlung dreht. Plötzlich will Titta Nane weg und
seine Geliebte will bleiben. Mit einer großen optimistischen und gemeinschaftlichen Aktion bauen alle ihr
„Chioggia“ auf und das Liebespaar fällt sich herzig in die Arme.
Nuran Calis hat eine rasante, zeitpolitische Komödie geschrieben. Sich lose an Raum und Personal des
Originals orientierend, hat er mit dem Chioggia eine Metapher für wegbrechende Sicherheiten geschaffen.
Durchgängig stellen sich seine Figuren die Frage nach Lösungen für ein Aufhalten des Verfalls. Die Antwort
scheint einfach: Gemeinsam sind wir stark. Doch für die Chioggias ist das eine der schwersten
Anforderungen. Warum nicht lieber gehen und das Glück woanders suchen? Warum gemeinsam für eine
ungewisse Zukunft kämpfen? Wofür? Die Antworten weiß keiner. Aber vielleicht ahnen sie etwas, vielleicht
wittern sie etwas, vielleicht riechen sie ihn schon – den Aufbruch!
(Verlagsinformation)
Das Stück entstand 2012 im Auftrag des Schauspielhauses Bochum und wurde vom Autor uraufgeführt. Es
basiert auf Carlo Goldonis Lustspiel „Krach in Chioggia“ (1761). Der Venezianer reformierte das Commedia
dell’arte Spiel, nahm den Schauspielern die Maske ab und schuf die Charakterkomödie nach seinem
Geschmack.
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
C-2.1
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SALZMANN, MARIANNA
Weißbrotmusik
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Rollen: Sedat; Aron; Nurit; Mama; Rentner/Gast
Besetzung: 2 D – 3 H
Uraufführung: 25.9.2010, bat Studiotheater Berlin
Schlagworte: Ausländer, Freundschaft, Identität, Jugendgewalt
Sedat: Ich halt an und guck, die hat so ein Lappen aufm Kopf, so ein Tuch, also so voll über Haare und Stirn
und so. Aber irgendwie sieht’s gut aus, weißt Du? So mit Glitzern dran und blau und es steht ihr richtig.
Weißt du, was ich meine? Ihr Gesicht, da sieht man mal endlich was. Ich hab da überhaupt nichts gegen.
Also gegen Kopftücher, da sehen die geil drin aus, im ernst, ich finde Kopftücher richtig geil. Verstehst du?
Ich bin für Tolerieren…
Sedat und Aron, in Deutschland geboren, mit türkischen Wurzeln, sind dicke Freunde. Ständig auf der
Straße, kleine Gaunereien, Joint, Mädchen und natürlich „viel Stress“. Mit ihren Müttern, die „immer Recht
haben“, aber auch mit der deutschen Bürokratie, die ihnen wie „Weißbrotmusik“ ständig in den Ohren liegt.
Als Sedats Freundin, die Schülerin Nurit, von ihm schwanger wird, wissen sich beide nicht zu helfen. Nurit
sucht Rat und Schutz bei Aron, Sedat läßt sie schließlich sitzen, ohne sich zu verabschieden. Die Nerven
der beiden Junges liegen blank, da erscheint ein Rentner und ermahnt: „das ist hier ein
Nichtraucherbereich“. Unfähig mit der Situation umzugehen, schlagen die Beiden ihn fast tot und kommen
dafür ins Gefängnis. Hilflos wehklagt Nurit: „Die haben meinen Mann weggesperrt. Die haben den Vater
meines Kindes, meines ungeborenen Kindes mir weggenommen.“
Marianna Salzmann, geboren 1985 in Russland, seit 1995 wohnhaft in Deutschland gilt als hoffnungsvolles
Talent der Gegenwartsdramatik. In „Weißbrotmusik“, angeregt durch den Fall der sogenannten „Münchner
U-Bahn Schläger“, lenkt sie den Blick auf die Kinder der ersten und zweiten türkischen
Einwandergeneration, die ihren Platz zwischen Heimatland der Eltern und Wohnort in Deutschland finden
müssen. Neben den dramatisch und sprachlich gelungenen Hauptfiguren kommt der Rolle der Mama eine
besondere Bedeutung zu. Sie verkörpert für alle drei Jugendlichen eine familiäre Autorität, der es gilt, auf
dem Weg zum Erwachsenwerden, zu entkommen. Mama: „Im Leben eines Sohnes gibt es drei Phasen. Die
erste ist: Mama hat immer Recht. Die zweite: Mama hat nie Recht. Die dritte: Mama HATTE Recht.“
Das Stück wurde mit dem „exil-Dramatikerpreis“ der Wiener Wortstätten und dem „Kleist Förderpreis“ für
junge Dramatik, Frankfurt/Oder 2012 ausgezeichnet. Die Inszenierung der Uraufführung erhielt 2012 den
„Ikarus“, Berliner Theaterpreis für herausragende Inszenierungen für Kinder und Jugendliche. Sie wurde
zum Festival des Theaters für Junges Publikum „Augenblick mal! 2013 eingeladen. „Die Figuren, die am
Ende der Inszenierung plötzlich zu brutalen Tätern werden, sind anfangs sympathisch und „cool“, das
jugendliche Publikum identifiziert sich mühelos….“Weißbrotmusik“ ist politisches Theater für Jugendliche –
ohne moralische Botschaft, ohne Anbiederei.“ (Auswahlbegründung). Ein Stück über Jugendliche, die in
permanenter Überforderung leben.
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
S-10.0
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SCHOBER, HOLGER
Dunkles Land
Aufführungsrechte: Rowohlt Theaterverlag, Reinbek
Rollen: Rita; Rambo; Cobra; Norman Jean; Rocky
Besetzung: 2 D – 3 H
Uraufführung: 16. 9. 2012, Comedia Junges Theater Köln
Schlagworte: Clique, Computer, Gewalt, Utopie
Norma Jean: Mach so was nie wieder, okay?
Rambo: Was soll ich nie wieder machen?
Norma Jean: Mir Angst.
Rambo: Die Angst muss ich dir nicht machen. Die Angst ist ständig um uns herum. Aber ich kann dir etwas
anderes machen, wenn du willst.
Norma Jean: Du bist ein Schwein.
Rambo: Ich versuche nur zu überleben.
Norma Jean: Das versuchen Schweine auch.
Prolog: eine riesige Bombe explodiert und legt die Welt in Dunkelheit und Kälte, eine Welt ohne Strom.
Nur wenige überleben. So auch die fünf Helden des Stückes, die „einfach nur überleben wollen. Rambo gibt
den Ton an. Die Gruppe ist auf der ständigen Flucht vor den „kannibalistischen Teufelsanbetern“, die ständig
hinter ihnen her sind. Und die Jugendlichen vermissen all ihre elektronischen Geräte, die komplett zerstört
wurden. Auch Fernsehen gibt es nicht mehr. Lebt Kai Pflaume noch und Michelle Hunziker? Die
Phantastereien der Gruppe nehmen immer größere Züge an, winselnde Wunschträume werden
ausgesprochen, Halluzinationen machen sich breit. Und immer die Feinde im Rücken, ein Leben voller
Angst. Plötzlich findet Rita ein altes iPhone. Es hat noch Strom im Akku, es klingelt. Aber wen kann man
noch anrufen auf dieser apokalyptischen Welt? Am Ende, Rita und Rocky sind längst tot, klingelt nur noch
das Handy.
Das Stück ist ein Thriller in bester Tradition postapokalyptischer Klassiker. Es geht aber auch um Fragen
wie: Was passiert mit einer Welt, die auf Mobilität, Konsum und Verschwendung aufgebaut ist, wenn nichts
mehr da ist, was man verschwenden könnte? So gesehen spielt das Stück zu Recht „in einer nicht allzu
fernen Zukunft“. Es entstand 2012 im Auftrag des Comedia Junges Theater Köln.
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
S-5.3
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STUDLAR, BERNHARD
Human Being Parzival
Aufführungsrechte: henschel SCHAUSPIEL, Berlin
Rollen: Erzähler / Erzählerin; Parzival; Anfortas; Artus; Condwirammus; Ezzo; Gahmuret; Gurnemanz;
Herzloyde; Ither; Kundry; Liaze; Repanse de schoye; Sigune; Trevrizent; Ritter; Boten und Diener; Schwerter
und Pferde, Minne und Kampf und Der Gral; der Stein; das Ding; der Spender von Überfluss, der Wunsch
der Wünsche
Besetzung: mind. 3 D – 4 H
Uraufführung: 12.1.2010, Theater Rabenhof, Wien
Schlagworte: Klassikeradaption, Mythos, Ritter
Prolog
Erzähler: Macht auf! macht auf!
Parzival: Wem? Wer seid Ihr denn?
Erzähler: Macht auf! Ich will zu dir, in dein Herz!
Parzival: Dort ist es viel zu eng für Euch.
Erzähler: Was tut’s! Käme ich auch nur mit Mühe und Not hinein, sollte es dich freuen, dass ich Einlass
begehre, denn ich erzähle dir die wunderbarsten Geschichten
Parzival: Über wen?
Erzähler: Über Dich.
Bernhard Studlar erzählt die Geschichte vom wilden Teenager Parzival, der unbedingt Ritter werden will.
Herzeloyde, seine Mutter, erfahren im Umgang mit Ritterschlawinern, versucht es ihm auszureden. Aber
vergebens, also muss sie ihn mit Narrenkostüm und vielen guten Ratschlägen versehen in die Welt ziehen
lassen. Seiner Vorbestimmung gemäß in Richtung Artushof, zum Heiligen Gral. Kommt ihm unterwegs ein
Rüstungsträger in die Quere, erledigt er ihn beiläufig. Er hat nicht nur einen Grundkurs in seriöser
Kampftechnik dringend nötig. Auch die Liebe lernt er stolpernd kennen. Er gründet eine Familie, um sie
schon bald wieder für ewig lockende Abenteuer einzutauschen. Unbekümmert gelangt er an die Gralsburg
und wird dort einer Reifeprüfung unterzogen. Er versagt und wird fortgeschickt, ohne verstanden zu haben,
was er eigentlich falsch gemacht hat. Herzensbildung ist gefragt im Leben, das muss er leidvoll erfahren.
Diese erfährt er erst in einem Kampf mit sich selbst. Kundrys Fluch wird aufgehoben, sein Name erscheint
zum ersten Mal auf dem heiligen Stein, dem Gral. Parzival wird König der Gralsburg.
(Verlagsinformation)
Bernhard Studlar, der Autorenpreisträger des Heidelberger Stückemarkts 2001, hat die Handlung des
mittelalterlichen
Romans
sehr
ansprechend
auf
die
jugendliche
Perspektive
verdichtet.
(Rhein-Neckar-Zeitung, Carmen Oesterreich, 12.10.2011)
Siehe auch die Parzival-Bearbeitungen von Tankred Dorst D-2.1; Katrin Lange L-6.0 und Tim Staffel S-8.0
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
S-11.0
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YOUZBASHI DIZAJI, REIHANEH
Stuttgart. Teheran
Aufführungsrechte: chronos verlag, Hamburg
Rollen: Erzählerin
Besetzung: 1 D
Uraufführung: 23.3.2010, Akademietheater Ulm
Schlagworte: Ausländer, Familie, Heimat
„Die Fremde macht mir bei meiner Ankunft im Iran zu schaffen. ich bin ausdruckslos, taub, stumm. Ich fühle
mich ausgesetzt in einer Wüste, ich habe aus Angst nur schwarze Klamotten an, mein Kopftuch rutscht mir
ständig vom Kopf. Ich fürchte, mein Mantel ist zu eng anliegend und zu kurz…Ich muss weinen, ich will
zurück nach Deutschland, ich fühl mich fremd.“
Eine Reise zurück in die Vergangenheit. Eine junge Frau, Sami, reist in den Iran, das Land ihrer Familie.
Dort wurde sie geboren und mußte, als sie acht Jahre alt war, mit ihrer Familie ausreisen, nach Deutschland
umsiedeln. Auf der Suche nach ihrer Herkunft begibt sie sich mit einer Kamera auf die Reise in den Iran.
Aber sie stellt fest, wie fremd ihr die alte Heimat geworden ist. Auf drei Ebenen wird sie mit der Geschichte
ihrer Eltern konfrontiert, der Erinnerung an den Krieg im Iran, die Anfänge in Deutschland und der
gegenwärtigen Begegnung mit der Verwandtschaft. Sie erinnert sich an ihr Zuhause, an die Schule, an
Freunde, an Kinderspiele, und sie zieht Analogien, wenn sie alles ein zweites Mal erlebt. Sie erzählt vom
Alltag im Iran, von besonderen Festen und von Enttäuschungen. „Mein Vater befiehlt mir abzureisen. Ich bin
frei, nur hier im Iran soll ich nicht bleiben. Doch will ich denn in diesem Gefängnis sein? Auch wenn sich
dieses Gefängnis „mein Paradies“ nennt?“ Aber zurück nach Deutschland? „Ich habe keine Heimat. Ich
suche ein Zuhause.“ Mit diesem Fazit schließt der Monolog
Das Stück erzählt, wie man sich fühlt, wenn man sich zwischen zwei Kulturen einrichten muss und nicht
mehr weiß, wohin man gehört. Die Autorin greift dabei auf ihre eigene Lebensgeschichte zurück, denn
Reihaneh Youzbashi Dizaji, 1983 im Iran geboren, flüchtete als Achtjährige mit ihrer Familie nach
Deutschland, studierte Schauspiel und arbeitete seitdem als Schauspielerin und Autorin. „Stuttgart.Teheran“
ist ihr erstes Theaterstück und wurde 2012 zum renommierten „Heidelberger Stückemarkt“ eingeladen.
Das Monologstück liegt auch in einer Chorfassung mit zahlreichen Rollen vor.
„Vor allem die Erlebnisse des Mädchens im fremden Stuttgart sind eindrücklich. Diese Wut, weil es im
Asylantenheim wohnen muss und sie zu Hause ein schönes Haus hatten. Oder das Essen: Wenn es
Rosenkohl vorgesetzt bekommt oder Sauerkraut und Kartoffeln, dann ist das witzig, kindnah geschrieben,
verdeutlicht das Fremde in der neuen Welt besser als jede Erläuterung.“ (Südwest Presse, 25.3.2010)
JUGENDTHEATERSTÜCKE 2013
Y-2.0
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