Kostensenkung trotz höherem Hygienestandard

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Hygiene überzeugend anders.
Kostensenkung
trotz höherem
Hygienestandard
Ein Widerspruch?
Hygiene ist teuer? Nein, denn vernachlässigte Hygiene wird
sehr teuer.
Schwierig wird es allerdings, für diese Aussage den entsprechenden Nachweis zu führen. Mit diesem Beitrag wurde
versucht, einen Zusammenhang zwischen einem höheren
Hygienestandard und Kostensenkung am Beispiel Sanitärhygiene herauszuarbeiten. Für einen Bereich, den wir alle
kennen und täglich in Anspruch nehmen müssen: Sanitäre
Anlagen, d. h., Wasch-, Dusch- und Toilettenanlagen in
Betrieben und Verwaltungen.
Zahlreiche gesetzliche Regelungen und Richtlinien, teilweise
branchenspezifisch ausgelegt, dokumentieren die Notwendigkeit der „Sanitärhygiene“ für das Wohlbefinden der
Nutzer und das Qualitätsmanagement in der Produktion. In
diesem Beitrag wird – nur soweit zum Verständnis erforderlich
– auf diese Regelungen eingegangen.
Vielmehr soll unabhängig von Vorschriften das Kosten-/
Nutzenverhältnis zeitgemäßer Sanitärhygiene mit Leistungen
über die tägliche Reinigung hinaus untersucht werden. Diese
zusätzlichen Leistungen der „Technischen Tiefenhygiene“
schaffen bereits in einer Vielzahl von Produktionsbetrieben,
Büros und öffentlichen Verwaltungen einen Hygienestandard,
der dort anfängt, wo die tägliche Reinigung aufhört.
Gesec
Hygiene + Instandhaltung GmbH
Gubener Str. 32
86156 Augsburg
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Hygiene überzeugend anders.
Ein Betrieb ist so gesund wie seine
Mitarbeiter
Die VDI 6000 Blatt 2 stellt unter Punkt 5.1. fest: „Sanitärräume
sind Gemeinschaftsräume mit hohem Infektionsrisiko. Das
liegt zum einen an den vielen und ständig wechselnden
Benutzern, zum anderen an der Tatsache, dass Sanitärräume
für mikrobielle Vermehrung geradezu ideale
Lebensbedingungen bieten, nämlich Feuchtigkeit, Wärme und
Dunkelheit sowie schwer zugängige Stellen für Reinigung und
damit Schmutz- und Kalkablagerungen als Nährboden. Bei Ausführung und Planung sind deshalb besondere Sachkenntnis und
Sorgfalt erforderlich“.
Selbst am stillen Örtchen sind Sie niemals ganz allein
Das Infektionsrisiko geht von Kleinstlebewesen unterschiedlichster Gattungen aus. Nur ein geringer Teil ist für
Menschen krankmachend (pathogen).
„Warum dann eine überspannte Hygiene? Ist es dann nicht
vernünftiger, die Infektion zwecks Antikörperbildung oder die
krankmachende Infektion dem Schicksal zu überlassen?“
Diese Fragen sind entschieden zu verneinen, mindestens im
gesamten Sanitärbereich. Besonders aber von ständig
wechselnden Benutzern in Anspruch genommene Sanitäranlagen sind der denkbar intensivsten Kontamination durch
aerogene (durch die Luft übertragen), perorale (durch den
Mund, über den Verdauungsweg) und fäkale Ausscheidung von
Keimen ausgesetzt. Man muss ja nicht gerade die Infektion
herausfordern, indem man Krankheitserregern ideale
Nährböden zur Verfügung stellt, sei es durch Unsauberkeit
schlechthin, sei es durch diverse Möglichkeiten zur Ablagerung
von Nährstoffen und Bakterien, die bei der täglichen Reinigung
gar nicht erfasst werden können“ (Prof. H. J. Knobloch, TH
Berlin, Grundlagen der Sanitärhygiene).
Hygiene überzeugend anders.
Bild 1
Waschbecken nach Demontage mit
Technischer Tiefenhygiene
Bild 2
Waschbecken ohne
Technische Tiefenhygiene
Bild 3
Toilettenspülrand mit
Technischer Tiefenhygiene
Bild 4
Toilettenspülrand ohne
Technische Tiefenhygiene
In manchen Leitbildern mit Grundsätzen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter wird dieses Infektionsrisiko kaum
beachtet. Es wird deshalb empfohlen, Hygienestandards in
sanitären Anlagen zu diesen Leitlinien als vorbeugenden
Gesundheitsschutz zu definieren.
Hygiene überzeugend anders.
Hygiene schützt nicht nur vor
Krankheiten
Doch es geht um viel mehr, als um die gesund erhaltende
Notwendigkeit einer sauberen Toilette. Die Entscheidungsträger vieler Unternehmen haben erkannt, dass Hygiene nicht
nur vor Krankheiten schützt, sondern sich auch positiv auf die
Empfindungen der Menschen auswirkt. Ein hoher Standard in
den sanitären Anlagen ist ein Teil der Unternehmenskultur und
der unternehmerischen Qualitätsphilosophie geworden:
Corporate Identity am stillen Örtchen
Einwandfreie Sanitärhygiene zeugt von sichtbarer
Verantwortung und Wertschätzung der Unternehmensleitung
für ihre Mitarbeiter. Sanitäranlagen müssen mehrmals am Tag
aufgesucht werden. Mitarbeiter haben nicht die Möglichkeit,
wie bei anderen Einrichtungen (z. B. der Betriebsverpflegung)
auf den Toilettenbesuch zu verzichten.
Geringe Wertschätzung und vorne hui, hinten pfui
Wie kann von einem Mitarbeiter erwartet werden, saubere,
ordentliche und einwandfreie Qualität zu bringen, wenn er
tagtäglich hygienetechnisch schlecht gewartete Sanitäranlagen
vorfindet?
Sauberkeit schafft Sauberkeit
Nachhaltigkeit ist ein langfristiger strategischer Erfolgsfaktor.
Eine Unternehmenskultur, die die Privatsphäre von
Sanitäranlagen berücksichtigt, begründet die Werte
Wertschätzung, Begeisterung, Integrität und Disziplin.
Respektierung der Intimsphäre
Alle, ob Chef, Angestellter oder Arbeiter, haben die gleichen
sozialen und biologischen Bedürfnisse.
Hygiene überzeugend anders.
Image
Die Sanitäranlage ist „Visitenkarte“ des Hauses.
Diese Punkte kann jeder nachvollziehen. Wer kennt nicht
dieses „unangenehme“ Gefühl bei der Benutzung von
Toiletten mit wechselnden Mehrfachnutzern?
Die Wichtigkeit für diese Aussagen untermauern auch folgende
Umfragen:
1. Eine ältere Studie „WC-Hygiene in Unternehmen“ durch ein
Marktforschungsinstitut im Auftrag des Papierherstellers
Hakle:
… hängt eine angenehme Atmosphäre auf der Toilette
entscheidend von den sanitären und hygienischen
Verhältnissen ab. Den Mitarbeitern (90 %) liegt das
Unternehmens-WC mehr am Herzen als die Kantine (86
%)!!
2. Eine aktuelle Umfrage über sanitäre Hygiene des ANWIInstituts der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven:
Woran messen Sie die Sauberkeit von Sanitären
Einrichtungen:
- 19,6 % Geruch
- 18,2 % Boden
- 17,6 % Gesamteindruck/Wohlfühlfaktor und
- 11,5 % Reinigungszustand.
- Die Ausstattung ist mit 4,1 % eher untergeordnet (Anteil
an allen Antworten).
Kostensenkung
Bei der Frage zur Kostensenkung durch zusätzliche
Hygienemaßnahmen der technischen Tiefenhygiene über die
übliche tägliche Reinigung hinaus sind die in der folgenden
Tabelle 1 genannten Faktoren zu berücksichtigen:
1. Das Infektionsrisiko, insbesondere durch schwer zugängige
Stellen (VDI 6000), durch die Ablagerungen Nährböden zur
Verfügung stellen, die durch die tägliche Reinigung nicht
erfasst werden können (Prof. Knobloch, TH Berlin).
Hygiene überzeugend anders.
2. Das Maß an Hygiene, Sauberkeit und
Instandhaltungsfähigkeit wird zu einem kritischen Faktor
menschlicher Reaktionen und Gefühle (Wertschätzung,
Respektierung der Privat- bzw. Intimsphäre). Die soziale
Qualität und die Qualität des Arbeitsergebnisses und der
Anspruch auf eine hohe Arbeitsqualität lassen sich nicht
trennen. Unbewusste Widerstände wie Unwohlsein, Ekel,
Angst und Nichtrespektiertsein spielen dabei eine
wesentliche Rolle.
3. Die hygienisch-technische Wartung (Technische
Tiefenhygiene) in regelmäßigen Abständen 3 mal pro Jahr,
die ein hohes Einsparungspotential für die Punkte 1 + 2
schafft, aber zusätzliche Kosten verursacht.
Tabelle 1: Technische Tiefenhygiene und Kosten
Kostenbeeinflussende Faktoren
(Personal- und Sachkosten)
Kostenerhöhende Faktoren
1. Infektionsrisiko
2. Folgen negativer Wertschätzung
und Respektierung
3. Technische Tiefenhygiene
Ausstattung und Unterhaltsreinigung sind keine zusätzlichen Kosten,
sondern gehören zum unverzichtbaren Standard
Dem gegenüber stehen

die quantifizierbaren Investitionen für die Ausstattung von
und mit Sanitärräumen nach den einschlägigen Richtlinien.
Diese sind zwingend vorgeschrieben, lediglich die Höhe der
Investitionen wird durch die Ausstattungsvarianten in
Sanitärobjekte und Umgebung bestimmt.

der laufende Unterhalt durch die Oberflächenreinigung. Die
Kosten hierfür hängen sehr von der jeweiligen
Wettbewerbssituation und der Häufigkeit der Reinigungen
ab.
Hygiene überzeugend anders.
Die zur Verfügungsstellung von Sanitärräumen und die Oberflächenreinigung werden nicht in die Kostenbetrachtung
einbezogen, da sie in unserer zivilisierten Welt zum Standard
gehören und nicht disponibel, also unverzichtbar sind. In
diesem Beitrag geht es darum, den höheren Hygienestandard
zu bewerten.
Schlussbetrachtung
In der Tabelle 2 wird beispielhaft eine Kosten-/Nutzenanalyse
dargestellt. Die Annahmen entsprechen realistischen
Erfahrungswerten aus der Praxis von über 25 Jahren.
Die Annahme von 7 Ausfalltagen pro Jahr bei 200 Mitarbeitern
basiert nicht auf wissenschaftlicher Grundlage, da es keine
Untersuchungen über diese Infektionswege gibt. Es gibt
allerdings zahlreiche Untersuchungen, die pathogene Keime in
sanitären Anlagen nachweisen.
Es ist deshalb unbestritten, dass ein Infektionsrisiko in durch
wechselnde Benutzer frequentierten Sanitäranlagen besteht.
Über die Höhe des Risikos gibt es allerdings unterschiedliche
Aussagen.
Aus diesem Grunde war eine Annahme für die Berechnung zu
treffen, die mit 7 Ausfalltagen auf Basis von 1.440 Ausfalltagen
sehr vorsichtig angesetzt wurde.
Sicher ist, dass dort, wo Risiken bestehen, diese Risiken auch
Konsequenzen nach sich ziehen. So ist z. B. Autofahren ein
Risiko, jeder kennt die Konsequenzen durch Unfälle, die leichte
oder schwere Verletzungen verursachen. Dieses Risiko lässt
sich auch wie ein Infektionsrisiko nicht ausschließen oder
vorhersagen, sondern nur durch angemessene Maßnahmen
reduzieren. Dabei spielt die Eigenverantwortung für das, was
man tut und das, was man nicht tut, eine nicht unerhebliche
Rolle.
Autor:
Diplom-Betriebswirt Manfred Schönfelder
Gesa Hygiene-Gruppe
86156 Augsburg
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