Mengenlehre Mengenlehre Vorkurs Informatik WS 2013/14 30. September 2013 Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Mengen Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Mengen Definition (Menge) Unter einer Menge verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten m unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche Elemente von M genannt werden) zu einem Ganzen. Ist m ein Element der Menge M so schreiben wir m ∈ M, sonst schreiben wir m 6∈ M. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Beispiele Beispiel 1: Die Menge aller Primzahlen. Die Menge aller Buchstaben des dt. Alphabets. Die Menge M1 := {Lucy , Paul, Sasha} Die Menge M2 := {Haus, Auto, Kind} N := {0, 1, 2, 3, 4, . . .} (die Menge der natürlichen Zahlen.) Z := {. . . , −2, −1, 0, 1, 2, . . .} (die Menge der ganzen Zahlen.) Q := { ba | a, b ∈ Z, b 6= 0} (die Menge der rationalen Zahlen.) R := Menge der reellen Zahlen. R≥0 := Menge der nichtnegativen reellen Zahlen. Die Menge N := {z ∈ Z | es gibt ein k ∈ Z so dass z = 5 · k}. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Beispiele Die leere Menge: ∅ := {} {∅} (Man beachte: {∅} = 6 ∅.) Definition Seien X und Y Mengen. X und Y sind gleich, in Zeichen X = Y , falls X und Y dieselben Elemente enthalten. X heißt Teilmenge ( Untermenge) von Y , in Zeichen X ⊆ Y , wenn jedes Element von X auch ein Element von Y ist. (Dann ist X die Obermenge von Y (in Zeichen X ⊇ Y ) X heißt echte Teilmenge von Y , in Zeichen X ( Y (oder kurz X ⊂ Y ), wenn X ⊆ Y ist, aber X = Y nicht gilt. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Satz 1 Satz 1: Seien X , Y und Z Mengen, für die X ⊆ Y und Y ⊆ Z gilt. Dann gilt auch X ⊆ Z . Beispiel: Sei X = {Haus}, Y = {Auto, Haus}, Z = {π, Haus, Auto} Somit ist X ⊆ Y und Y ⊆ Z Also gilt auch: X ⊆ Z Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Satz 2 Satz 2: Seien X und Y Mengen. X = Y gilt genau dann, wenn X ⊆ Y und Y ⊆ X gelten. Beispiel: Sei X = {2, 3}, Y = {1, 2, 3} ⇒ X ⊆ Y aber nicht Y ⊆ X ! Sei X = {1, 2, 3}, Y = {2, 3} ⇒ Y ⊆ X aber nicht X ⊆ Y ! Aber wenn zB. gilt: X = {1, 2, 3} und Y = {1, 2, 3}⇒ X ⊆ Y und Y ⊆ X ⇒ X = Y Beweis: Angenommen, dass X und Y Mengen sind. ⇒ “: Zu zeigen Wenn X = Y gilt, dann gelten auch X ⊆ Y und ” ” Y ⊆ X. “ Angenommen, es gilt X = Y . Dann enthalten X und Y dieselben Elemente. Also ist jedes Element von X auch Element von Y , also X ⊆ Y , und jedes Element von Y ist auch Element von X , also Y ⊆ X. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Beweis Teil 2 ⇐ “: Zu zeigen Wenn X ⊆ Y und Y ⊆ X gelten, dann gilt auch ” ” X = Y. “ Angenommen, es gelten X ⊆ Y und Y ⊆ X . Dann ist jedes Element von X auch ein Element von Y und jedes Element von Y ist auch ein Element von X . Also enthalten X und Y dieselben Elemente, und somit X = Y . Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Definition Definition Seien M und N Mengen. Der Schnitt von M und N ist die Menge M ∩ N := {z | z ∈ M und z ∈ N}. Die Vereinigung von M und N ist die Menge M ∪ N := {z |z ∈ M oder z ∈ N}. Die Differenz von M und N ist die Menge M \ N := {z | z ∈ M und z 6∈ N}. M und N heißen disjunkt, falls M ∩ N = ∅. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Definition Definition Eine Menge M heißt endlich, wenn M nur endlich viele Elemente enthält. Die Mächtigkeit einer Menge M ist definiert als Anzahl der Elemente in M, falls M endlich ist |M| := ∞, sonst. Satz 3: (Summenregel) Seien M und N Mengen. Es gilt |M ∪ N| = |M| + |N| genau dann, wenn M und N disjunkt sind. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Beispiele zu Satz 3 Teil 1 Beispiel 1: Seien M und N Mengen. Sei zB. N = {1, 2, 3, 5}(|N| = 4), M = {5, 9, 12}(|M| = 3) Also sind die Mengen N und M nicht disjunkt, also M ∩ N 6= ∅. |M| + |N| = 7 M ∪ N = {1, 2, 3, 5, 9, 12}, |M ∪ N| = 6 Eine ’5’ ist bei der Vereinigung ”verloren gegangen” Beispiel 2: Sei zB. N = {1, 2, 3}(|N| = 3), M = {5, 8, 9, 12}(|M| = 4) Die Mengen N und M sind disjunkt, es ist also M ∩ N = ∅. |M| + |N| = 7 M ∪ N = {1, 2, 3, 5, 8, 9, 12}, |M ∪ N| = 7 Somit |M ∪ N| = |M| + |N| Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen Potenzmenge Definition (Potenzmenge) Die Potenzmenge einer Menge M ist die Menge P(M) := {N|N ⊆ M}, also die Menge aller Teilmengen von M. Vorkurs Informatik - WS2013/14 Mengenlehre > Die Sprache der Mathematik > Mengen noch Fragen??? Quelle Bild: http://www.citycampus.eu/cms/images/comic fragezeichen.png Vorkurs Informatik - WS2013/14