Praktikum Einführung in die Mathematik 1 WS 2010/2011 Blatt 6 – Lösungen 18. bis 21. Januar 2011 (36) Lösung von Aufgabe (36) : ad (a) : Für jedes x ∈ Q ist (f g)(x) = f (x) g(x) = (2 + 3 x)(7 − 5 x + 6 x2 ) = = (2·7) + (− 2·5 + 3·7) x + (2·6 − 3·5) x2 + (3·6) x3 = = 14 + 11 x − 3 x2 + 18 x3 und ebenso (gf )(x) = g(x) f (x) = (7 − 5 x + 6 x2 )(2 + 3 x) = = (7·2) + (− 5·2 + 7·3) x + (6·2 − 5·3) x2 + (6·3) x3 = = 14 + 11 x − 3 x2 + 18 x3 . Also ist sowohl f g : Q → Q als auch gf : Q → Q die Polynomfunktion x 7→ 14 + 11 x − 3 x2 + 18 x3 . Bemerkung 1 : Daß für das Produkt der beiden Funktionen f : Q → Q und g : Q → Q die Kommutativität f g = gf gilt, folgt aus der Definition von f g und gf und aus der Kommutativität der Multiplikation in Q, denn für jedes x ∈ Q ist (f g)(x) = f (x) g(x) = g(x) f (x) = (gf )(x) . Für jedes x ∈ Q ist andererseits (f ◦ g)(x) = f (g(x)) = 2 + 3 · g(x) = = 2 + 3 · (7 − 5 x + 6 x2 ) = = (2 + 3·7) − (3·5) x + (3·6) x2 = = 23 − 15 x + 18 x2 und schließlich (g ◦ f )(x) = g(f (x)) = 7 − 5 ·f (x) + 6 ·f (x)2 = = 7 − 5 ·(2 + 3 x) + 6 ·(2 + 3 x)2 = = 7 − 5 ·(2 + 3 x) + 6 ·(4 + 12 x + 9 x2 ) = = (7 − 5·2 + 6·4) + (−5·3 + 6·12) x + (6·9) x2 = = 21 + 57 x + 54 x2 . Also ist f ◦ g : Q → Q die Polynomfunktiom x 7→ 23 − 15 x + 18 x2 und g ◦ f : Q → Q die Polynomfunktion x 7→ 21 + 57 x + 54 x2 . Da die beiden Polynome 23 − 15 x + 18 x2 und 21 + 57 x + 54 x2 aus Q[x] verschieden sind, gilt nach Satz 231 (4) der Vorlesung, daß auch die beiden Polynomfunktionen f ◦ g : Q → Q und g ◦ f : Q → Q verschieden sind. Im Gegensatz zur Multiplikation ist die Hintereinanderausführung zweier Funktionen also im allgemeinen nicht kommutativ. Bemerkung 2 : Für die Hintereinanderausführung zweier beliebiger Funktionen f und g schreibt man statt g ◦ f (gelesen g nach f ) häufig gf . Falls man die Funktionen f und g nicht nur hintereinander ausführen, sondern auch in sinnvoller Weise multiplizieren kann, sollte man die Notation gf nur für das Produkt von g und f benützen, denn im allgemeinen ist dann g ◦ f 6= gf . ad (b) : f : Q → Q und g : Q → Q seien die Polynomfunktionen • x 7→ a0 + a1 x + · · · + am xm • x 7→ b0 + b1 x + · · · + bn xn mit m ≥ 0 , n ≥ 0 , a0 , a1 , . . . , am ∈ Q , b0 , b1 , . . . , bn ∈ Q , am 6= 0 und bn 6= 0 . Dann ist für jedes x ∈ Q (f g)(x) = f (x) g(x) = = (a0 + a1 x + · · · + am xm )(b0 + b1 x + · · · + bn xn ) = = a0 b0 + (a0 b1 + a1 b0 ) x + (a0 b2 + a1 b1 + a2 b0 ) x2 + · · · · · · + (am−1 bn + am bn−1 ) xm+n−1 + am bn xm+n = = c0 + c1 x + c2 x2 + · · · + cm+n−1 xm+n−1 + cm+n xm+n , P wobei die Koeffizienten c0 , . . . , cm+n durch ck = i+j=k ai bj bestimmt sind. In diesen Formeln ist für i > m resp. j > n jeweils ai = 0 resp. bj = 0 zu setzen. Wir erhalten: (∗) Das Produkt f g : Q → Q zweier Polynomfunktionen f : Q → Q und g : Q → Q ist eine Polynomfunktion . Mit Hilfe dieser Aussage können wir zeigen, daß mit f und g auch f ◦ g eine Polynomfunktion ist : Für jedes x ∈ Q ist (f ◦ g)(x) = f (g(x)) = a0 + a1 g(x) + a2 g(x)2 + · · · + am g(x)m . Ohne Argumente angeschrieben bedeutet das f ◦ g = a0 g 0 + a1 g 1 + a2 g 2 + · · · + am g m , wobei g 0 die konstante Funktion mit dem Wert 1 und g 1 = g ist. Aus (∗) ergibt sich durch Induktion, daß die Funktionen g 0 , g 1 , g 2 , . . . , g m und damit die Funktionen a0 g 0 , a1 g 1 , a2 g 2 , . . . , am g m Polynomfunktionen sind. Da die Summe endlich vieler Polynomfunktionen eine Polynomfunktion ist, erhalten wir: Die Hintereinanderausführung f ◦ g : Q → Q zweier Polynomfunktionen f : Q → Q und g : Q → Q ist eine Polynomfunktion . (37) Lösung von Aufgabe (37) : ad (a) : Das Polynom h ∈ Q[x] ist der Quotient und das Polynom r ∈ Q[x] ist der Rest, der sich bei der polynomialen Division von f durch g ergibt. Um die Schreibarbeit zu vereinfachen, notieren wir im folgenden ein Polynom am xm + am−1 xm−1 + · · · + a1 x1 + a0 x0 in der Form (am am−1 . . . a1 a0 ) . Dann ist f = (+10 − 14 + 62 − 37 + 85 + 50) sowie g = (+5 − 7 + 11 + 6) und die polynomiale Division von f durch g verläuft folgendermaßen : (+10 −14 +62 ±10 ∓14 ±22 + 0 +40 ± 0 ∓ 0 +40 ±40 −37 ±12 −49 ± 0 −49 ∓56 + 7 +85 +50) : (+ 5 − 7 +11 + 6) = (+ 2 + 0 + 8) +85 ± 0 +85 +50 ±88 ±48 − 3 + 2 Das bedeutet 10 x5 −14 x4 +62 x3 −37 x2 +85 x+50 = (5 x3 −7 x2 +11 x+6)·(2 x2 +8)+(7 x2 −3 x+2). Da die Polynome h ∈ Q[x] und r ∈ Q[x] nach Satz 228 der Vorlesung durch die beiden Bedingungen f = g·h + r und gr(r) < gr(g) eindeutig bestimmt sind, folgt daraus • h = 2 x2 + 8 • r = 7 x2 − 3 x + 2 . ad (b) : Mit der in (a) eingeführten Notation ist • f = (a5 a4 a3 a2 a1 a0 ) = (+10 − 14 + 62 − 37 + 85 + 50). Setzen wir für eine beliebige Zahl c ∈ Q sukzessive • f0 (c) := a5 • f1 (c) := f0 (c) c + a4 • f2 (c) := f1 (c) c + a3 • f3 (c) := f2 (c) c + a2 • f4 (c) := f3 (c) c + a1 • f5 (c) := f4 (c) c + a0 , dann ist nach Satz 127 der Vorlesung • f5 (c) = f (c) . Das folgt aus • f (c) = a5 c5 + a4 c4 + a3 c3 + a2 c2 + a1 c + a0 = = ((((a5 c + a4 ) c + a3 ) c + a2 ) c + a1 ) c + a0 . Für c = 1/2 erhalten wir • f0 (1/2) = 10 • f1 (1/2) = 10/2 − 14 = −18/2 • f2 (1/2) = −18/4 + 62 = 230/4 • f3 (1/2) = 230/8 − 37 = −66/8 • f4 (1/2) = −66/16 + 85 = 1294/16 • f5 (1/2) = 1294/32 + 50 = 2894/32 . . Also ist f (1/2) = f5 (1/2) = 2894/32 = 1447/16 = 91 − 9/16 . In analoger Weise ist • g 0 (1/2) = 5 • g 1 (1/2) = 5/2 − 7 = − 9/2 • g 2 (1/2) = − 9/4 + 11 = 35/4 • g 3 (1/2) = 35/8 + 6 = 83/8 . Also ist g(1/2) = g 3 (1/2) = 83/8 = 10 + 3/8 . (38) Lösung von Aufgabe (38) : ad (a) : Die komplexen Zahlen z ∈ C mit z n = 1 sind die in C liegenden Nullstellen des Polynoms z n −1 ∈ C[z] . Wegen gr(z n −1) = n und wegen Satz 235 der Vorlesung hat dieses Polynom höchstens n paarweise verschiedene Nullstellen in C . Also gibt es höchstens n paarweise verschiedene komplexe Zahlen z mit z n = 1 . Bemerkung 1 : Tatsächlich gibt es für jedes n ≥ 1 genau n paarweise verschiedene komplexe Zahlen z mit z n = 1 . ad (b) : Ist z 2 = (a + bi)2 = a2 + 2abi + b2 i2 = (a2 − b2 ) + 2abi = 1 , dann ist • a2 − b 2 = 1 • ab = 0 . Daraus folgt leicht • a = + 1 oder a = − 1 • b = 0. Also ist z = + 1 oder z = − 1 . Da andererseits (+ 1)2 = (− 1)2 = 1 ist, sind • z = +1 • z = −1 die komplexen Zahlen z mit z 2 = 1 . Ist z 3 = (a + bi)3 = a3 + 3a2 bi + 3ab2 i2 + b3 i3 = (a3 − 3ab2 ) + (3a2 b − b3 ) i = 1 , dann ist • a3 − 3ab2 = 1 • 3a2 b − b3 = 0 . Wegen (3a2 − b2 ) b = 0 muß b = 0 oder 3a2 − b2 = 0 gelten. Im Fall b = 0 ist a3 = 1 und damit z = a + bi = + 1 . Im Fall 3a2 − b2 = 0 ist 3a2 = b2 und damit a3 − 9a3 = a3 − 3ab2 = 1 . Wir erhalten a = (− 1/8)1/3 , woraus a = − 1/2√ folgt. √ − 3/2 . Daraus ergibt sich b2 = 3a2 = 3/4 ,√also b = + 3/2 oder b =√ Für b 6= 0 muß also z = − 1/2 + ( 3/2) i oder z = − 1/2 − ( 3/2) i sein. √ √ Da andererseits (+1)3 = (− 1/2 + ( 3/2) i)3 = (− 1/2 − ( 3/2) i)3 = 1 ist, sind • z = +1 √ • z = − 1/2 + (√3/2) i • z = − 1/2 − ( 3/2) i die komplexen Zahlen z mit z 3 = 1 . Ist z 4 = (a + bi)4 = a4 + 4a3 bi + 6a2 b2 i2 + 4ab3 i3 + b4 i4 = = (a4 − 6a2 b2 + b4 ) + (4a3 b − 4ab3 ) i = 1 , dann ist • a4 − 6a2 b2 + b4 = 1 • 4a3 b − 4ab3 = 0 . Wegen 4ab(a2 − b2 ) = 0 muß a = 0 oder b = 0 oder a2 − b2 = 0 gelten. Im Fall a = 0 ist b4 = 1, also b = + 1 oder b = − 1 . Im Fall b = 0 ist a4 = 1, also a = + 1 oder a = − 1 . Im Fall a2 −b2 = 0 ist a2 = b2 und damit −4a4 = a4 −6a2 a2 +a4 = a4 −6a2 b2 +b4 = 1 , also a4 = − 1/4 . Da a reell sein soll, ist das nicht möglich. Insgesamt folgt aus z 4 = (a + bi)4 = 1 somit • z = + 1 + 0 i = + 1 oder • z = − 1 + 0 i = − 1 oder • z = + 0 + 1 i = + i oder • z = +0 − 1i = −i. Da andererseits (+ 1)4 = (− 1)4 = (+ i)4 = (− i)4 = 1 ist, sind das genau die komplexen Zahlen z mit z 4 = 1 . ad (c) : Für z = a + bi ist z̄ = a − bi und darum z z̄ = (a + bi)(a − bi) = a2 − b2 i2 = a2 + b2 . Also ist |z| = (a2 + b2 )1/2 = (z z̄)1/2 . Für z1 = a1 + b1 i und z2 = a2 + b2 i ist • |z1 |2 = a21 + b21 • |z2 |2 = a22 + b22 • z1 z2 = (a1 a2 − b1 b2 ) + (a1 b2 + a2 b1 ) i • |z1 z2 |2 = (a1 a2 − b1 b2 )2 + (a1 b2 + a2 b1 )2 . Andererseits ist (a1 a2 − b1 b2 )2 + (a1 b2 + a2 b1 )2 = (a21 + b21 )(a22 + b22 ). Also gilt • |z1 z2 |2 = |z1 |2 |z2 |2 , woraus wegen |z1 |, |z2 |, |z1 z2 | ≥ 0 die Behauptung |z1 z2 | = |z1 ||z2 | folgt. Für n ≥ 1 und z ∈ C ist |z n | = |z|n : Das ergibt sich aus der Beziehung |z1 z2 | = |z1 ||z2 | durch Induktion über n. Ist außerdem z n = 1, dann ist |z|n = |z n | = |1| = 1. Da |z| eine positive reelle Zahl ist, folgt |z| = 1. ad (d) und (e) : Für jeden Punkt (a, b) ∈ R2 ist nach dem Satz von Pythagoras die Zahl (a2 +b2 )1/2 der Abstand zwischen dem Nullpunkt (0, 0) und dem Punkt (a, b). Also ist für z = a + bi ∈ C der Betrag |z| der Abstand zwischen dem Nullpunkt 0 = 0 + 0 i = (0, 0) und z. Daraus und aus (c) folgt, daß für jedes n ≥ 1 alle komplexen Zahlen z ∈ C mit z n = 1 auf dem Einheitskreis S1 = {(x, y) ∈ R2 | x2 + y 2 = 1} liegen, sofern C mit R2 identifiziert wird. ad (f) : Bei einer Identifizierung von C mit R2 sind die drei komplexen Zahlen z1 , z2 , z3 mit z13 = z23 = z33 = 1 die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks und die vier komplexen Zahlen z1 , z2 , z3 , z4 mit z14 = z24 = z34 = z44 = 1 die Eckpunkte eines Quadrates. Bemerkung 2 : Nach Bemerkung 1 gibt es für jedes n ≥ 1 genau n paarweise verschiedene komplexe Zahlen z1 , . . . , zn mit z1n = . . . = znn = 1. Im Falle von n ≥ 3 sind diese Zahlen die Eckpunkte des regulären n-Ecks Dn , das durch folgende Eigenschaften eindeutig bestimmt ist : • Die Eckpunkte von Dn liegen alle auf dem Einheitskreis S1 . • Ein Eckpunkt von Dn ist der Punkt (+ 1, 0). Die n komplexen Zahlen z1 , . . . , zn mit z1n = . . . znn = 1 sind genau die komplexen Nullstellen = Wurzeln des Polynoms z n − 1 ∈ C[z]. Man nennt sie daher die n-ten Einheitswurzeln. (39) Lösung von Aufgabe (39) : (A) Das charakteristische Polynom der Matrix M ist das Polynom z − 5 −11 χM (z) = det(zI2 − M ) = det = (z − 5)(z + 3) − (−11)(−3) , −3 z + 3 also das Polynom z 2 − 2z − 48 ∈ R[z] . Dieses Polynom hat die Nullstellen √ • c1 = 1 + 1 + 48 = 1 + 7 = + 8 ∈ R √ • c2 = 1 − 1 + 48 = 1 − 7 = − 6 ∈ R . Also sind c1 = 8 und c2 = − 6 die Eigenwerte der Matrix M . Ist i = 1 oder 2, so ist der Eigenraum von M zum Eigenwert ci der Untervektorraum E(M, ci ) = {x ∈ R 2×1 | M x = ci x} = L(ci I2 − M, 0) ≤ R 2×1 , also der Lösungsraum des homogenen linearen Gleichungssystems (ci I2 − M ) x = 0 . Es ist 8 − 5 − 11 + 3 − 11 (c1 I2 − M ) = (8 I2 − M ) = = , −3 8 + 3 − 3 + 11 woraus durch Anwendung des Gauss-Algorithmus folgt 11 E(M, c1 ) = E(M, 8) = L(8 I2 − M, 0) = R . 3 Ebenso ist (c2 I2 − M ) = (− 6 I2 − M ) = − 6 − 5 − 11 −3 −6 + 3 = − 11 − 11 , −3 −3 woraus folgt +1 E(M, c2 ) = E(M, − 6) = L(− 6 I2 − M, 0) = R . −1 Insbesondere ist • x1 = (11, 3)T ∈ R 2×1 ein Eigenvektor von M zum Eigenwert c1 = + 8 • x2 = (1, − 1)T ∈ R 2×1 ein Eigenvektor von M zum Eigenwert c2 = − 6. Tatsächlich gilt • M x 1 = + 8 x 1 = c1 x 1 • M x 2 = − 6 x 2 = c2 x 2 . Da die Vektoren x1 ∈ R 2×1 und x2 ∈ R 2×1 linear unabhängig über R sind (Beweis !), bilden sie eine R-Basis des R-Vektorraumes R 2×1 . (B) Das charakteristische Polynom der Matrix N ist das Polynom z−2 0 −4 0 , χN (z) = det(zI3 − N ) = det + 3 z + 3 −6 0 z−4 also das Polynom ((z − 2)(z − 4) − (−4)(−6))(z + 3) = (z 2 − 6z − 16)(z + 3) ∈ R[z] . Dieses Polynom hat die Nullstellen √ • c1 = 3 + 9 + 16 = 3 + 5 = + 8 ∈ R √ • c2 = 3 − 9 + 16 = 3 − 5 = − 2 ∈ R • c3 = − 3 ∈ R . Also sind c1 = + 8, c2 = − 2, c3 = − 3 die Eigenwerte der Matrix N . Ist i = 1 oder 2 oder 3, so ist der Eigenraum von N zum Eigenwert ci der Untervektorraum E(N, ci ) = {x ∈ R 3×1 | N x = ci x} = L(ci I3 − N, 0) ≤ R 3×1 , also der Lösungsraum des homogenen linearen Gleichungssystems (ci I3 − N ) x = 0 . Es ist 8−2 0 −4 +6 0 −4 0 = + 3 11 0 , (c1 I3 − N ) = (8 I2 − M ) = + 3 8 + 3 −6 0 8−4 −6 0 +4 woraus durch Anwendung des Gauss-Algorithmus folgt 22 E(N, c1 ) = E(N, 8) = L(8 I3 − N, 0) = R −6 . 33 Ebenso ist −2 − 2 0 −4 +4 0 +4 −2 + 3 0 = − − 3 − 1 0 , (c2 I3 − N ) = (− 2 I3 − N ) = + 3 −6 0 −2 − 4 +6 0 +6 woraus folgt +1 E(N, c2 ) = E(N, − 2) = L(− 2 I3 − N, 0) = R − 3 . −1 Schließlich gilt −3 − 2 0 −4 +5 0 +4 −3 + 3 0 = − − 3 0 0 , (c3 I3 − N ) = (− 3 I3 − N ) = + 3 −6 0 −3 − 4 +6 0 +7 woraus folgt 0 E(N, c3 ) = E(N, − 3) = L(− 3 I3 − N, 0) = R 1 . 0 Insbesondere ist • x1 = (22, − 6, 33)T ∈ R 3×1 ein Eigenvektor von N zum Eigenwert c1 = + 8 • x2 = (+ 1, − 3, − 1)T ∈ R 3×1 ein Eigenvektor von N zum Eigenwert c2 = − 2 • x3 = (0, + 1, 0)T ∈ R 3×1 ein Eigenvektor von N zum Eigenwert c3 = − 3 . Tatsächlich gilt • N x 1 = + 8 x 1 = c1 x 1 • N x 2 = − 2 x 2 = c2 x 2 • N x 3 = − 3 x 3 = c3 x 3 . Da die Vektoren x1 , x2 , x3 ∈ R 3×1 linear unabhängig über R sind (Beweis !), bilden sie eine R-Basis des R-Vektorraumes R 3×1 . (40) Lösung von Aufgabe (40) : ad (a) : Ist ϕ ∈ [0, 2π[ , dann gilt für das charakteristische Polynom χϕ (z) der Matrix D(ϕ) : z − cos(ϕ) + sin(ϕ) χϕ (z) = det = z 2 − 2 cos(ϕ) z + cos(ϕ)2 + sin(ϕ)2 . − sin(ϕ) z − cos(ϕ) Wegen cos(ϕ)2 + sin(ϕ)2 = 1 ist folglich • χϕ (z) = z 2 − 2 cos(ϕ) z + 1 ∈ R[z] ⊆ C[z]. Die in C liegenden Nullstellen dieses Polynoms sind • cϕ = cos(ϕ) + i sin(ϕ) • c̄ϕ = cos(ϕ) − i sin(ϕ). Für ein beliebiges ϕ ∈ [0, 2π[ gilt folglich die Aequivalenz cϕ ∈ R und c̄ϕ ∈ R ⇐⇒ sin(ϕ) = 0 ⇐⇒ ϕ = 0 oder ϕ = π. Also hat die Matrix D(ϕ) genau dann reelle Eigenwerte, wenn ϕ = 0 oder ϕ = π ist. Für alle anderen ϕ ∈ [0, 2π[ sind die Eigenwerte von D(ϕ) zwei zueinander konjugierte nicht-reelle komplexe Zahlen. ad (b) : Nach (a) gilt für die charakteristischen Polynome und für die Eigenwerte der Matrizen +1 0 0 −1 −1 0 D(0) = , D(π/2) = , D(π) = : 0 +1 +1 0 0 −1 • • • • • • χ0 (z) = z 2 − 2z + 1 χπ/2 (z) = z 2 + 1 χπ (z) = z 2 + 2z + 1 c0 = c̄0 = + 1 cπ/2 = + i und c̄π/2 = − i cπ = c̄π = − 1 . Daraus ergibt sich für die entsprechenden Eigenräume : • Der Eigenraum E(D(0), c0 ) = E(D(0), c̄0 ) = E(D(0), + 1) ⊆ C2 der Matrix D(0) zu ihrem einzigen Eigenwert + 1 ist der Lösungsraum der Matrix +1 − 1 0 0 0 = . 0 +1 − 1 0 0 Folglich ist E(D(0), + 1) = C2 . • Der Eigenraum E(D(π/2), cπ/2 ) = E(D(π/2), + i) ⊆ C2 der Matrix D(π/2) zu ihrem Eigenwert + i ist der Lösungsraum der Matrix +i +1 , −1 +i die man durch elementare Zeilenoperationen überführen kann in +1 −i . 0 0 Folglich ist E(D(π/2), + i) = C(+ i, + 1)T = C(+ 1, − i)T . • Der Eigenraum E(D(π/2), c̄π/2 ) = E(D(π/2), − i) ⊆ C2 der Matrix D(π/2) zu ihrem Eigenwert − i ist der Lösungsraum der Matrix −i +1 , −1 −i die man durch elementare Zeilenoperationen überführen kann in +1 +i . 0 0 Folglich ist E(D(π/2), − i) = C(− i, + 1)T = C(+ 1, + i)T . • Der Eigenraum E(D(π), cπ ) = E(D(π), c̄π ) = E(D(π), − 1) ⊆ C2 der Matrix D(π) zu ihrem einzigen Eigenwert − 1 ist der Lösungsraum der Matrix −1 + 1 0 0 0 = . 0 −1 + 1 0 0 Folglich ist E(D(π), − 1) = C2 .