As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V AFW-aktuell Das Magazin der Astronomiefreunde Waghäusel Heft 62, Ausgabe 2/2016 Unser Sternbild der Saison - „Löwe“ Der Löwe ist ein markantes Sternbild, das am Frühjahrshimmel leicht erkennbar ist. Die hellen Sterne Denebola, Regulus, Algieba (γ) und δ Leonis bilden den Rumpf. Die Sterne ζ, µ und ε Leonis stellen den Kopf dar. Diese gebogene Linie von Sternen wird mitunter auch als „Sichel“ bezeichnet. Sterne und andere Objekte Ausgabedatum 25.3.16 Der Löwe enthält einige relativ leicht zu beobachtende Doppelsterne. α Leonis ist ein auffallend heller Stern. Der lateinische Name Regulus bedeutet „Prinz“. Es handelt sich um ein Mehrfachsternsystem, bestehend aus drei Komponenten, in 78 Lichtjahre Entfernung. Der leuchtkräftige Hauptstern ist ein relativ junger Stern, dessen Alter auf einige hundert Millionen Jahre geschätzt wird. Der Stern rotiert in nur 15,9 Stunden um die eigene Achse und ist durch die starken Fliehkraft an den Polen stark abgeplattet. Er besitzt den 3,5-fachen Durchmesser unserer Sonne. In einem Abstand von 4.200 Astronomische Einheiten umkreist ein Paar leuchtschwächerer Sterne den Hauptstern in etwa 130.000 Jahren. Von der Erde aus gesehen hat das Paar einen Abstand von 3 Bogenminuten zum Hauptstern. Im Prismenfernglas wird ein 7m6 heller Begleitstern sichtbar. Fortsetzung auf Seite 8 Internet: http://www.afw2000.de E-Mail: [email protected] AFW-aktuell Liebe Sternfreunde, die letzten Wochen hatten es in sich. Bereits im Januar hatte ich ein Treffen mit unserem Vereinsmitglied und Architekten Herbert Sand. Gerne nahm Herr Sand die ungewöhnliche Herausforderung der Planung einer Sternwarte an und präsentierte nur 3 Wochen später seinen Entwurf. Dieser zeigt ein Gebäude, das mit seiner klaren und dennoch außergewöhnlichen Linienführung einen Glanzpunkt für unsere Stadt setzt. Bei der Mitgliederversammlung am 11. März konnte ich diesen Entwurf den anwesenden Mitgliedern präsentieren. Der Astronomietag am 19. März markierte einen ersten Höhepunkt im Vereinsjahr. Wenn auch das Wetter unser Beobachtungsangebot im Tag- und Nachtprogramm torpedierte, so war der Astronomietag dennoch dank unseres breit gefächerten Angebots ein voller Erfolg. Die Tage werden nun deutlich länger. Die Temperaturen werden hoffentlich bald angenehmer, so dass wir nun zunehmend unseren Blick auf Outdoor-Aktivitäten richten können. Das 2. Quartal bietet dazu mit dem Fahrradausflug am 24. April eine erste Gelegenheit. Ich lade Sie herzlich dazu ein, Ihr Fahrrad auf Vordermann zu bringen und uns zu begleiten. Bitte lesen Sie aufmerksam unser Veranstaltungsangebot ab Seite 15. Ich würde mich sehr darüber freuen, Sie bei der einen oder anderen Gelegenheit begrüßen zu dürfen. Dies sind die Themen des vorliegenden Heftes: Unser Sternbild der Saison - „Löwe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 1 Extrem kalte Scheibe rund um jungen Stern bietet staubige Überraschung . . . . . .Seite 3 Das Himmelsgeschehen im 2. Quartal 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2015? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 10 Astrofotografie unter Hochgebirgsverhältnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12 Der Astronomietag am 19. März 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 14 Hoher Besuch bei den Astronomiefreunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 15 Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . Seite 15 Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Ausgabedatum 25.3.16 (Wolfgang Stegmüller) Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Extrem kalte Scheibe rund um jungen Stern bietet staubige Überraschung Max Planck Institut für Astronomie, Heidelberg Dass die protoplanetare Scheibe mit dem Spitznamen „Fliegende Untertasse“ Rätsel aufgibt, hat nichts mit Außerirdischen zu tun, sondern mit winzigen Partikeln kosmischen Staubs. Eine neue Messung der Staubtemperatur in dieser Scheibe mit dem Teleskopverbund ALMA ergab überraschend niedrige Werte von nur 7 Grad über absolut Null (7 K bzw. -266 °C). Die beteiligten Astronomen, darunter Dmitry Semenov vom Max-Planck-Institut für Astronomie, fanden, dass sich diese Temperatur nur durch ungewöhnliche Eigenschaften der Staubkörner in der Scheibe erklären lässt. Damit könnten solche Staubscheiben allgemein massereicher sein als bislang angenommen – mit Konsequenzen für die Planeten, die darin entstehen. Die protoplanetare Scheibe mit dem Spitznamen „Fliegende Untertasse“ sieht nicht nur auf astronomischen Bildern ungewöhnlich aus. Als Astronomen das Bild mit dem Teleskopverbund ALMA beobachteten, schien es auf den ersten Blick eine widersinnige Eigenschaft zu haben: Die Beobachtungen ergaben für das Objekt eine negative Menge an ausgesandter Strahlung. Die scheinbare Absurdität dieser Aussage löst sich in Wohlgefallen auf, wenn man die Details des ALMA-Messprozesses berücksichtigt. Dahinter steckt allerdings eine durchaus reale unerwartete Eigenschaft: Entgegen der Erwartungen ist der Staub in dieser Scheibe kälter als die direkt dahinterliegenden Molekülwolken. Ausgabedatum 25.3.16 Das ist sehr ungewöhnlich. Solche Scheiben werden schließlich von ihrem Zentralstern aufgewärmt. Ist ihr Staub trotzdem derart kalt, dann muss er einigermaßen ungewöhnliche Eigenschaften aufweisen. Dmitry Semenov vom Max-Planck-Institut für Astronomie, einer der Autoren der Studie, sagt: „Die üblichen Modelle gehen davon aus, dass die Staubkörner kompakt und kugelförmig sind. Aber eine Scheibe aus solchen Staubkörnern, die einen sonnenähnlichen Stern umgibt, würde nie auf so niedrige Temperaturen kommen. Die gemessene tiefe Temperatur weist auf kompliziertere Verhältnisse hin: Die Staubkörner könnten kompakt sein, aber nicht rund - es könnte sich beispielsweise um längliche Körner handeln, oder um poröse ZusamKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 3 AFW-aktuell menschlüsse aus kleineren kompakten Körnern. Alternativ könnten die Zentralregionen der Fliegenden Untertasse ungewöhnlich große Staubkörner enthalten, die eine andere Temperatur aufweisen als das sie umgebende Gas, und sehr kalt bleiben.“ Anhand der vorliegenden Daten lässt sich nicht entscheiden, welche der möglichen Erklärungen die richtig ist. Entsprechende weitere Beobachtungen sind geplant – nicht zuletzt, weil von den Staubeigenschaften einiges abhängt: Protoplanetare Scheiben wie diese hier sind die Geburtsstätten von Planeten, und die Staubeigenschaften spielen in diesem Zusammenhang gleich mehrere wichtige Rollen. Zum einen ist die Verklumpung solcher Staubteilchen der erste Schritt der Planetenentstehung: Die dabei entstehenden Konglomerate verklumpen immer weiter, haben schließlich soviel Masse, dass auch die Schwerkraft eine wichtige Rolle spielt, und Schritt für Schritt entstehen durch Verklumpungen auf immer größeren Skalen schließlich Planeten. Eine verbreitete Methode, die Gesamtmasse protoplanetarer Scheiben zu bestimmen, nutzt Messungen der vom Staub ausgesandten Strahlung. Dadurch wird die Menge an Staub abgeschätzt und daraus wiederum über einen Umrechnungsfaktor auf die weit größere Masse in Form molekularen Gases geschlossen. Auch diese Umrechnung könnte sich ändern, wenn der Staub einer Scheibe ungewöhnliche Eigenschaften hat – mit Konsequenzen für die Abschätzung der Scheibenmasse und damit auch dafür, was für Planeten sich aus der betreffenden Scheibe bilden können. Daher gilt: Wer sich für Planetenentstehung interessiert, sollte sich tunlichst mit dem in protoplanetaren Scheiben vorhandenen Staub auskennen. Die Fliegende Untertasse zeigt, dass dieser Staub zumindest in einigen Fällen deutlich weniger einfach sein dürfte, als oft angenommen wird. Quelle: http://www.mpia.de/news/wissenschaft/2016-03-kalte-scheibe Das Himmelsgeschehen im 2. Quartal 2016 Mondphasen erstes Viertel 15.03.2016 14.04.2016 13.05.2016 12.06.2016 Vollmond 23.03.2016 22.04.2016 21.05.2016 20.06.2016 letztes Viertel 31.03.2016 30.04.2016 29.05.2016 27.06.2016 Neumond 07.04.2016 06.05.2016 05.06.2016 04.07.2016 Ausgabedatum 25.3.16 Tabelle 1: Mondphasen im 2. Quartal 2016 Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 4 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Planetensichtbarkeiten im 2. Quartal 2016 Quelle: Hans-Ulrich Keller, Kosmos Himmelsjahr 2016 Glossar Bogensekunde: Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden (’’) an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute = 1/3600 Grad. Magnitude Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus zu sehen sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3m Stern. Ausgabedatum 25.3.16 Oppositionssschleife Alle Planeten des Sonnensystems bewegen sich von Norden betrachtet beinahe auf Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. Die Planeten, welche außerhalb der Erdbahn die Sonne umrunden, tun dies langsamer als die Erde. Dadurch erfolgt immer zur Zeit der Opposition ein Überholvorgang der Erde. Durch diesen Überholvorgang tritt für einen irdischen Beobachter der perspektivische Effekt auf, dass sich der überholte äußere Planet vor dem Sternenhintergrund betrachtet rückwärts zu bewegen scheint, während er sich „normalerweise“ ostwärts bewegt. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je geringer die Entfernung zwischen Erde und überholtem Planeten ist. So ist die Oppositionsschleife des Mars die größte, wohingegen die des Saturn recht klein ausfällt. Merkur bietet Mitte April die einzige gute Abendsichtbarkeit in diesem Jahr. Unter guten Sichtbedingungen kann man ab dem 4. April versuchen, Merkur in der Abenddämmerung tief im Westen aufzuspüren. Gegen 20:30 Uhr (MESZ) macht sich der -1m3 helle Planet bemerkbar. Um 21:07 geht er unter. Bereits eine viertel Stunde vorher verblasst er jedoch in den horizontnahen Schichten der Erdatmosphäre. Bis zum 10. April nimmt die Merkurhelligkeit auf -0m8 ab, wobei seine Untergänge sich auf 21:49 Uhr (MESZ) verspäten. Zwischen dem 10. und dem 19. April ist Merkur schließlich recht leicht zu beobachten - eine sehr gute Gelegenheit für denjenigen, der den flinken Planeten noch nie gesehen hat. Am 18. erreicht er mit knapp 20° Sonnenabstand seine größte östliche Elongation. Merkur geht an diesem Tag um 22:20 Uhr (MESZ) unter. Nach dem 19. April wird es zunehmend schwieriger, Merkur zu sehen. Die letzte Gelegenheit hierzu dürfte am 25. April gegeben sein. Danach ist diese hervorragende Abendsichtbarkeit vorüber. Die Dichotomie (Halbmerkur) tritt am 15. April ein. Sein Scheibchen erreicht an diesem Tag eine Größe von 7,1’’. Bis zum 25. April nimmt Merkur ab und wird zur Sichel mit einem Beleuchtungsgrad von 20%. Danach läuft Merkur rasch auf die Sonne zu, die er am 9. Mai erreicht. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 5 AFW-aktuell Da er am selben Tag durch den absteigenden Knoten seiner Umlaufbahn geht, kommt es zu einem der seltenen Merkurtransits. Merkur ist dann von 13:12 Uhr (MESZ) bis 20:41 Uhr (MESZ) als winziger, rabenschwarzer und kreisrunder Punkt vor der Sonnenscheibe zu sehen. Wir bieten an diesem Tag eine Beobachtung dieses seltenen Ereignisses an. Mit bloßen Augen ist der Merkurtransit nicht zu sehen. Wir warnen an dieser Stelle dringend davor, mit Ferngläsern oder anderen optischen Instrumenten ohne sicheren Schutz eine Beobachtung zu versuchen. Eine irreversible Schädigung der Augen bis hin zur Erblindung kann die Folge einer unzureichend geschützen Beobachtung der Sonne sein. Im weiteren Verlauf des 2. Quartals bleibt Merkur in unseren geographischen Breiten unbeobachtbar. Mars wird am 17. April im Sternbild Schlangenträger stationär und setzt zu seiner diesjährigen Oppositionsschleife an. Nun bewegt er sich rückläufig wieder in den Skorpion. Bis Ende April steigert Mars seine Helligkeit um eine ganze Magnitude auf -1m5. Die Marsaufgänge verfrühen sich und finden ab Mitte April in der ersten Nachthälfte statt. Ende April erreicht das fast vollständig beleuchtete Marsscheibchen eine Größe von 16’’. Seine Opposition erreicht Mars am 22. Mai. Der rote Planet strahlt dann mit einer Helligkeit von -2m1 unübersehbar am Himmel. Bis zum Tag seiner Opposition nimmt das Marsscheibchen noch einmal etwas an Größe zu und erreicht am 30. Mai fast 19’’. Mit einem etwas größeren Teleskop kann man dabei bereits einige Oberflächenmerkmale unseres äußeren Nachbarplaneten erkennen. Schade nur, dass Mars in dieser Opposition sehr tief im Süden steht und daher nur geringe Horizonthöhen erreicht. Schön zu beobachten ist jedoch durch die relative Nähe zueinander die farbliche Ähnlichkeit der beiden rötlich leuchtenden Gestirne Mars und Antares (griechisch: Gegenmars). Antares ist der Hauptstern des Sternbildes Skorpion. Wegen der elliptischen Umlaufbahnen von Erde und Mars wird der Minimalabstand zu Mars Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 6 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] Ausgabedatum 25.3.16 Venus strebt ihrer oberen Konjunktion zu, die sie am 6. Juni erreicht. Da sie nur wenige Stunden zuvor ihren aufsteigenden Knoten passiert, kommt es zu einer Venusbedeckung durch die Sonne. Dieses Ereignis ist jedoch mit den Mitteln der Amateurastronomie nicht beobachtbar. Venus steht also das ganze Quartal über dicht bei der Sonne am Taghimmel und ist nachts nicht beobachtbar. As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V nicht am Tag der Opposition erreicht, sondern erst eine Woche später. In seiner rückläufigen Bewegung tritt Mars in das unscheinbare Sternbild Waage ein, wo er am 27. Juni stationär wird und sich von da an wieder rechtläufig bewegt. Jupiter beherrscht den nächtlichen Sternenhimmel des Frühlings. Seine Opposition hat Jupiter bereits hinter sich. Er steht im Sternbild Löwe (siehe Titelthema), wo er am 10. Mai zum Stillstand kommt, um danach wieder rechtläufig durch den Tierkreis zu ziehen. Vom Morgenhimmel zieht Jupiter sich allmählich zurück. Im Mai geht seine Helligkeit leicht auf -2m0 zurück. Dennoch ist sein Planetenscheibchen im Teleskop nur wenig kleiner als zur Zeit seiner Opposition. Schon die kleinsten Fernrohre zeigen den Reigen seiner 4 Gallileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Kalisto. Ebenso sind bereits in kleinen Fernrohren Schattendurchgänge durch die Planetenscheibe und der seit Jahrhunderten stabile Große Rote Fleck zu sehen. Dem aufmerksamen Beobachter fällt auf, dass das Jupiterscheibchen etwas oval ist - eine Folge der raschen Rotation des Planeten. Zum Ende des Quartals beträgt der scheinbare Äquatordurchmesser 34,2’’ und der Durchmesser von Pol zu Pol 32,1’’. Ausgabedatum 25.3.16 Saturn erreicht seine Opposition erst am 3. Juni. Das bedeutet, dass der Planet zu Beginn des Quartals erst in der 2. Nachthälfte über den Horizont steigt, aber bereits Ende April verlagern sich seine Aufgänge in die erste Nachthälfte. Mit fast 0m zählt der Ringplanet zu den hellsten Gestirnen am Nachthimmel und ist damit nicht zu übersehen. Am 25. April bietet sich morgens gegen 5 Uhr (MESZ) ein hübscher Anblick, wenn sich Mars, Saturn, Antares und der Mond ein Stelldichein auf engem Raum geben. Auch am 22. Mai begegnet Saturn dem Mond. Leider zieht Saturn derzeit seine Bahn in sehr südlichen Bereichen der Ekliptik. Dadurch erreicht seine Kulminationshöhe im Süden nur knapp 20°. Am Oppositionstag trennen uns 1348 Millionen km von Saturn. Das entspricht über 9 Astronomische Einheiten. Sein Licht ist damit rund 1 Stunde und 15 Minuten zu uns unterwegs. Aus demselben Grund wie bei Jupiter erscheint uns im Teleskop auch die Saturnkugel deutlich abgeplattet. Die Saturnringe sind mit einer Neigung von 26° gegenüber unserer Sichtlinie recht weit geöffnet. Bereits im kleinen Fernrohr ist unweit des Planeten zumeist ein schwaches „Sternchen“ zu sehen. Es handelt sich dabei um den größten Saturnmond Titan. In mittleren Teleskopen, wie wir sie bei unseren Sternführungen einsetzen, kommen noch einige weitere Monde hinzu (Rhea, Dione, Tethys und Japetus). Uranus steht im April in Konjunktion mit der Sonne. Er bleibt das ganze Quartal über unbeobachtbar. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 7 AFW-aktuell Neptun hat seine Konjunktion mit der Sonne bereits hinter sich. Dennoch bleibt er im April und Mai zu dicht an der Sonne und kann daher zunächst nicht beobachtet werden. Erst Mitte März hat Neptun einen Abstand von der Sonne erreicht, dass ein Aufsuchen in der frühen Morgendämmerung möglich wird. Mit einer scheinbaren Helligkeit von 7m9 ist Neptun zwar nicht schwer zu beobachten, man muss allerdings sehr genau wissen, wo sich der bläuliche Außenposten unseres Sonnensystems befindet, denn es gibt zahlreiche weitere Sterne mit ähnlicher scheinbarer Helligkeit. Verwechslungen sind also möglich, wenn man keine genaue Sternkarte zur Verfügung hat. Konstellationen und Ereignisse Datum 06. April 18. April 25. April 09. Mai 22. Mai 30. Mai 03. Juni 21. Juni 26. Juni Ereignis Venusbedeckung durch den Mond. 9:30 Uhr bis 10:20 Uhr. Merkur in größter östlicher Elongation zur Sonne Mond bei Mars und Saturn, 5 Uhr Merkurdurchgang durch die Sonne. Beginn: 13:06, Ende: 20:31 Uhr Mars in Opposition zur Sonne Mars in Erdnähe (75,3 Millionen km) Saturn in Opposition zur Sonne Sonne im Sommerpunkt, Sommersonnenwende um 0:34 Uhr. Mond bei Neptun. Abstand 0,8° um 3 Uhr Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 2. Quartal 2016 (alle Zeiten MESZ) Quelle: Kosmos Himmelsjahr 2016 Fortsetzung von der Titelseite Im Abstand von 4 Bogensekunden befindet sich die nur 13m helle dritte Komponente, zu deren Beobachtung man ein größeres Teleskop benötigt. Regulus liegt fast direkt auf der Ekliptik, daher wird er regelmäßig vom Mond bedeckt. γ Leonis ist ein Doppelstern in 90 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten können bereits mit einem kleinen Teleskop von 4 cm Öffnung beobachtet werden. Das Paar besteht aus dem orange-roten Riesen von 2m6 Helligkeit und einem gelben Riesen von 3m8 Helligkeit. Der arabische Name Algieba bedeutet „Stirn des Löwen“. Da sich das Sternbild Löwe weit genug von dem Staub und den Sternenwolken der Milchstraße befindet, werden in diesem Gebiet weit entfernt liegende Galaxien sichtbar. UnterKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 8 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] Ausgabedatum 25.3.16 β Leonis ist ein 36 Lichtjahre entfernter weiß leuchtender Stern der Spektralklasse A3. Er besitzt die 2,3-fache Masse und die 12-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Der Name Denebola ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „Schwanz des Löwen“. Durch ein Teleskop betrachtet erscheint ein orangefarbener Begleiter, doch tatsächlich besitzen diese beiden Sterne keinerlei physikalischen Bindung zueinander. Sie sind weit im Raum von einander getrennt. Nur die Perspektive von der Erde lässt sie nah beieinander erscheinen. As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V halb des Rumpfes findet man die Galaxien M 65 und M 66. Zusammen mit der Spiralgalaxie NGC 3628 bilden sie eine „Leo-Triplett“ genannte kleine Galaxiengruppe. Bei den anderen beiden Messier Objekte, M95 und M96 handelt es sich um zwei schwächere Spiralgalaxien. Durch den Löwen zieht sich die Ekliptik, daher wandern die Sonne, der Mond und die Planeten durch das Sternbild. Der Löwe gehört somit zu den Tierkreiszeichen. Momentan steht der Planet Jupiter in diesem Sternbild. Es gibt eine verhältnismäßig große Anzahl von Meteorschauern, die mit diesem Sternbild in Verbindung gebracht werden. Der bekannteste davon sind die Leoniden. Dieser Schauer kommt aus dem Gebiet um gamma Leo und kann vom 14. bis zum 20. November beobachtet werden; das Maximum der Schaueraktivität fällt auf den 17. November. Obgleich die Anzahl der Meteore pro Stunde mit 10 bis 15 nicht allzu groß scheint, kommt es innerhalb eines Zyklus von 33 Jahren immer wieder zu einer verstärkten Aktivität. Der letzte spektakuläre Sturm war 1999 sichtbar. Geschichte des Sternbildes Die Identifikation der Sterngruppe mit einem Löwen könnte auf die alten Ägypter zurückgehen. Damals durchwanderte die Sonne von Mitte Juni bis Mitte Juli das Sternbild Löwe. Während der größten Sommerhitze verließen die Löwen die Wüste und zogen zu den Sandbänken des Nils. Allerdings umfasste das ägyptische Sternbild nur den „Rumpf“. Die Sternenkette des Kopfes (bzw. der Sichel) stellte für sie ein Messer dar. Andere Völker der Antike, wie die Perser, Syrer, Juden, Babylonier und Griechen, sahen in dem Sternbild ebenfalls einen Löwen. Der Löwe gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden. Eine Gruppe lichtschwacher Sterne, die ursprünglich die Quaste am Schwanz des Löwen darstellte, wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. ein eigenes Sternbild, das Haar der Berenike (Coma Berenices). Mythologischer Hintergrund Ausgabedatum 25.3.16 In der griechischen Mythologie stellte das Sternbild den Nemëischen Löwen dar. Dieser Löwe verwüstete in der Umgebung der Stadt Nemea Dörfer und Städte. Sein hartes Fell ließ jede Waffe abprallen und machte ihn unverwundbar. Der griechische Held Herakles (Herkules) stellte sich schließlich dem Löwen entgegen und erwürgte ihn mit bloßen Händen. Das Fell trug Herakles anschließend als Mantel, der ihn vor Feinden schützte. In der jüdischen Mythologie gilt der Löwe als Symbol für den Messias und ist in den Synagogen die einzig erlaubte Darstellung. Aus dem Stamm Jehuda wird der Messias geboren werden, was in der Heraldik mit dem Löwen als Wappen dargestellt ist. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 9 AFW-aktuell Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2015? Rudolf Woll und Wolfgang Stegmüller Das Jahr 2015 war wieder einmal eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnung des Wetters. An einigen Tagen wurde die 40 Grad Marke geknackt oder zumindest knapp daran entlang geschrammt. Andererseits stellten wir fest, dass z. B. gerade an den Terminen unserer Sternführungen oder an den Abenden unserer Gruppenstunden der Astro-Jugend das Wetter oftmals nicht für das Sternegucken geeignet war. Wie das Astro-Wetter 2015 war, darüber gibt wie schon seit vielen Jahren die Astro-Wetter-Aufzeichnung unseres Ehrenvorsitzenden Rudolf Woll Auskunft. Rudolf hat allabendlich zu beobachtungsüblichen Zeiten in den Himmel geschaut und dem Wetter eine Punktzahl vergeben. Die Punktzahl ist ein Maß für die Tauglichkeit des Himmels für astronomische Beobachtungen. Der Punkteschlüssel ist wie folgt: Punkte Bedeutung 0 völlig bedeckter Himmel. Keine Himmelsbeobachtung möglich. 1 stark bewölkter Himmel. Nur einzelne Sterne sichtbar. Eine sinnvolle Beobachtung von Himmelsobjekten jedoch nicht möglich. 2 schwache Bewölkung oder Himmel überwiegend klar, jedoch etwas dunstig, so dass Himmelsbeobachtung mit kleinen Einschränkungen möglich ist. 3 völlig klarer, dunstfreier Himmel. Beobachtung uneingeschränkt möglich. Tabelle 3: Punkteschlüssel für das Astro-Wetter Nun zur grafischen Aufbereitung dieser Statistik. Dargestellt sind die Tage mit astronomisch brauchbarem Wetter (Note 2 und Note 3) für jeden einzelnen Monat. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 10 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] Ausgabedatum 25.3.16 Hier die Monatsstatistik für das Jahr 2015, gegliedert nach der jeweiligen Anzahl von Tagen mit den Punktzahlen 0, 1, 2 und 3. O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Der beste Monat war demnach mit einem brauchbaren Himmel an 20 Tagen der August, gefolgt vom Monat April mit immerhin 18 für die Beobachtung brauchbaren Nächten. Auch die Monate Juli, März, Februar und September luden an mehr als der Hälfte ihrer Tage zum Sternegucken ein. Der schlechteste Monat des Jahres 2015 war überraschenderweise der Oktober. Er bot an lediglich 6 Nächten einen für die Astronomie brauchbaren Himmel. Gewohnt schwach schnitten die Wintermonate Januar, November und Dezember ab. Aber auch die Monate Mai und Juni waren mit nur 13 bzw. 12 brauchbaren Nächten unterdurchschnittlich. Das „Kuchendiagramm“ auf der folgenden Seite zeigt die Verteilung der Tage mit den Punktzahlen 0, 1, 2 und 3. Ausgabedatum 25.3.16 Es waren 154 Tage mit 0 Punkten (rot), 54 Tage mit 1 Punkt (hellrot), 104 Tage mit 2 Punkten (grün) und 53 Tage mit 3 Punkten (blau). Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 11 AFW-aktuell So war unser Astro-Wetter im Jahr 2015 In 157 Nächten bot das Wetter im abgelaufenen Jahr die Möglichkeit zur Himmelsbeobachtung. Das entspricht einer Quote von 43%. Das ist in der langjährigen Betrachtung ein sehr guter Wert. Die Jahre 2003 und 2005 ragen mit jeweils rund 46 % brauchbarer Nächte aus den übrigen Jahren heraus. Das in unserer Statistik schlechteste verbuchte Jahr war 2000 mit einer Brauchbarkeitsquote von nur 31 % der Nächte. Bestimmt haben Sie den Eindruck, dass das Wetter sehr oft einer Beobachtung im Wege steht. Tatsächlich ist aber jede 3. bis beinahe jede 2. Nacht dafür geeignet. Dass dennoch sehr viel seltener beobachtet wird, liegt also zumeist nicht am Wetter, sondern an persönlichen Umständen wie Terminen, oder dass man schlicht den inneren Schweinehund nicht überwinden kann und es sich lieber zu Hause im Sessel gemütlich macht. Astrofotografie unter Hochgebirgsverhältnissen Peter Pistor Letzten Endes reichte es für 21 Einzelaufnahmen, bevor der Orion-Nebel hinter den Bäumen verschwand. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 12 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] Ausgabedatum 25.3.16 Meine Frau und ich waren vom 24. bis 31.1. in Niederthai. Der Ort liegt in einem Nebental des Oetztals auf etwa 1500 m Höhe. Aufnahmetag war der 29. Januar, der Abend war wunderbar klar. Leider war das verfügbare Zeitfenster nicht allzu groß: Wir mussten warten, bis die Flutlichtbeleuchtung auf der Langlaufpiste ausgeschaltet war, und trotzdem waren wir auf eine dunkle Ecke am Waldrand angewiesen, wo wir nur für ca. 2 Stunden einen freien Blick auf den Orion hatten. Leider ging auch das Einnorden der kleinen Montierung, eines iOptron Skytrackers, nicht allzu schnell vonstatten - das erfordert die Gelenkigkeit eines Jugendlichen, und die habe ich leider nicht mehr. O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Der Standplatz lag nicht weit von einer Straße, und natürlich kam mitten in der Aufnahmeserie ein Auto mit aufgeblendeten Scheinwerfern von hinten auf die Kamera zu. Aber genau das war ein Glücksfall und kein Totalausfall für die gerade laufende Aufnahme: War der Wald auf den anderen Bildern eine verschwommene dunkle Masse, so zeichneten sich auf dem scheinbar verunglückten Bild klar einzelne Bäume ab. Es galt also nur, aus den Einzelbildern den Sternenhimmel herauszuarbeiten und mit dem einen Vordergrund-Bild zu kombinieren. Summenbild aus 21 Einzelbildern Hier einige Details zu den Aufnahmen: Ausgabedatum 25.3.16 Kamera: Canon EOS 1100 D (astromodifiziert); Objektiv: EF 50 mm f/1.8 Belichtung: 90 Sekunden; ISO 400; Blende 2.8 Aufnahmeformat: RAW (CR2) 21 Einzelbilder Bearbeitung mit PixInsight Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 13 AFW-aktuell Der Astronomietag am 19. März 2016 Wolfgang Stegmüller Petrus ist kein Hobbyastronom! Oft genug spielt das Wetter nicht mit, wenn wir am ersten Freitag im Monat zur öffentlichen Sternführung einladen. Ähnlich ergeht es unseren Jugendlichen. Nur selten ist es uns möglich, gemeinsam mit unserren Jugendlichen am letzten Freitag im Monat einen Blick in den Himmel zu werfen. Die Tage zuvor waren sonnenverwöhnt und boten am Abend einen schönen Sternhimmel - leider war der Astronomietag am 19. März dann von einem grauen, wolkenverhangenen Himmel geprägt. In weiser Voraussicht setzte unser Angebot am Astronomietag nicht ausschließlich auf die Beobachtung am Teleskop. Wir hatten uns ein ausgewogenes Programm aus Führungen durch unsere Vereinsräume, Führungen entlang eines Teils unseres mobilen Planetenlehrpfads, interessanten Vorträgen und der Vorführung von Beobachtungen der Sonne und des Monds, die ich im Jahr 2003 mit einer Webcam aufgezeichnet hatte. Im Abendprogramm hatte um 20:30 Uhr Sven Werchner seinen Auftritt mit seinem Vortrag mit dem Titel „Das Geostrophische Gleichgewicht“. Sven ist Student der Meteorologie im 6. Semester. Äußerst anschaulich und eloquent führte er unsere Besucher in grundlegende Mechanismen des irdischen Wettergeschehens ein. Zwanglos erklärte er die Corioliskraft und ihre Auswirkung auf die Ausgleichsströmungen zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten. Mit den so vermittelten Grundlagen konnte Sven sehr elegant erklären, dass der Große Rote Fleck in Jupiters turbulenter Atmosphäre ein Hochdruckgebiet ist (ich war bisher immer der Meinung gewesen, es handelt sich dabei um ein Tiefdruckgebiet), und warum dieses Wetterphänomen so stabil ist, dass es bereits seit über 400 Jahren beobachtet werden kann. Bedingt durch das trübe Wetter blieben die Besucherzahlen in diesem Jahr deutlich hinter den Besucherzahlen des letzten Jahres zurück. Dennoch kamen unsere Besucher durch das interessante Angebot voll auf ihre Kosten. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 14 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] Ausgabedatum 25.3.16 Um 16:30 referierte unser zweiter Vorsitzender Ernst Schröter über die Faszination, welche von Sonnenuhren ausgeht. Er berichtete über Sonnenuhren der Antike und die Entwicklungsschritte bis hin zu heutigen Präzisionssonnenuhren. Zahlreiche Besucher waren gefesselt von seinen Ausführungen. O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Hoher Besuch bei den Astronomiefreunden Badische Neueste Nachrichten, 25. Januar 2016 Einen derart prominenten Besucher können die Astronomiefreunde Waghäusel nur selten im Kavaliershaus der Eremitage begrüßen. Baden-Württembergs Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid gab sich am 22. Januar die Ehre und zeigte sich erfreut von den Aktivitäten des im Jahr 2000 gegründeten Vereins, der zur astronomischen Volksbildung beiträgt. Ehrenvorsitzender Rudolf Woll führte gerade eine Gruppe durch die Räumlichkeiten. Trotz Zeitnot interessierte sich der stellvertretende Ministerpräsident von Baden-Württemberg für den Waghäuseler Verein, der in den nächsten Jahren auf dem Gelände eine Volkssternwarte errichten möchte, wie Oberbürgermeister Walter Heiler mitteilte. Erfreut war Nils Schmid vor allem über die ausgezeichnete Jugendarbeit der Waghäuseler Astronomiefreunde. „Immer freitags treffen sich bis zu 50 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen“, teilte Rudolf Woll mit. Und immer am ersten Freitag eines Monats finden bei wolkenfreiem Himmel auf dem Gelände der Eremitage Sternführungen für die Öffentlichkeit statt. Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick 01. April 22. April 24. April Ausgabedatum 25.3.16 06. Mai 09. Mai Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab 21 Uhr eine öffentliche Sternführung. Astro-Treff. Beginn ist um 20 Uhr im Kavaliershaus an der Eremitage. Den Auftakt macht wie üblich die Vorstellung des aktuellen Sternenhimmels. Danach folgt der Vortrag von Michael Seniuch über Allgemeine Relativitätstheorie und den kürzlich gelungenen Nachweis von Gravitationswellen. Fahrradausflug zum Turmuhrenmuseum in Neulußheim. Treffpunkt ist um 9:15 Uhr an der Eremitage. Beginn der Führung für unsere Autofahrer ist um 10 Uhr. Falls gewünscht, gemeinsames Mittagessen. Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab Einbruch der Nacht eine öffentliche Sternführung. Beobachtung des Merkurtransits an der Waghäuseler Eremitage. Beobachtungsbeginn ist um 12:30 Uhr. Beobachtungsende ist bei Sonnenuntergang. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected] 15 AFW-aktuell 21. Mai Exkursion zum Planetarium Mannheim. Treffpunkt und Abfahrt ist um 15:15 Uhr an der Waghäuseler Eremitage. Vorstellungsbeginn „Expedition Weltraum“ ist um 16:30 Uhr. Ich bitte Sie um Ihre Anmeldung hierfür entweder telefonisch: 07254/60595 oder per E-Mail: [email protected]. Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab Einbruch der Nacht eine öffentliche Sternführung. Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab Einbruch der Nacht eine öffentliche Sternführung. Wandertag bei Kaltenbronn im Schwarzwald. Wir wandern vom Hohlohturm über den Hohlohsee, das Wildseemoor zur Grünhütte und auf anderer Route wieder zurück. Für diese etwa 14 km lange Wanderung ist Kondition und geeignetes Schuhwerk erforderlich. Über Ihre Teilnahme und Anmeldung (07254/60595 oder [email protected]) würden wir uns sehr freuen. Abfahrt ist um 9:30 Uhr an der Eremitage. Wir bilden Fahrgemeinschaften. 03. Juni 01. Juli 10. Juli Besuchen Sie auch unsere Internetseite www.afw2000.de und klicken Sie den Terminkalender an. Dort finden Sie immer aktuell die Termine unseres Vereins. Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal 2016: 29.04.2016 Mai 24.06.2016 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). keine Gruppenstunde wegen der Pfingstferien. Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). Sternführungen im 2. Quartal 2016 Für unsere Sternführungen sind folgende Termine festgesetzt: Datum 01. April 06. Mai 09. Mai 03. Juni Uhrzeit ab 21Uhr Einbruch d. Nacht 12:30 Uhr Einbruch d. Nacht Beobachtbare Objekte Winter- und Frühlingssternbilder. Jupiter Frühlingssternbilder, Jupiter, Galaxien Merkurtransit vor der Sonne. Ende gegen 20:30 Uhr Frühlingssternbilder, Jupiter, Galaxien, Mars, Saturn Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 2. Quartal 2016 Ausgabedatum 25.3.16 Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt - natürlich nur, wenn das Wetter dazu geeignet ist, d. h. der Himmel muss klar sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete Kleidung und Schuhe, da wir uns längere Zeit draußen aufhalten werden. Mitgliederfortschreibung Am 21.03.2016 gehörten unserem Verein 274 Mitglieder an. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595 16 2. Vorsitzender: Ernst Schröter www.afw2000.de E-Mail: [email protected]