marketingkönig.de 10.11.2009 1 Zielgruppe ist der Personenkreis, der durch die Werbung erreicht werden soll (Werbegemeinschaft, Rezipienten) Aufgrund der Zielsetzung differenzierten Marketings ist eine Fixierung außerordentl. wichtig. Je transparenter der Personenkreis ist, den man durch Werbung beeinflussen will, desto höher ist die Chance best. Kommunikationsziele zu erreichen. Je mehr man Denken, Handeln u. Fühlen sowie Vorurteile u. Wünsche der Zielpersonen kennt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eine Kommunikationstrategie zu finden, die nicht an der Zielgruppe vorbeiläuft, sondern ankommt. Man geht weg von den rein demographisch beschriebenen Zielgruppen hin zu psychologischen Beschreibungen. Zielgruppen sind das Menschliche an einer Konzeption, die oft entscheidend sind für den Erfolg einer Werbung. Wie sollten richtige Zielgruppenbeschreibungen aussehen? • Realitätsnah (sie sind viel zu oft realitätsfremd; keine superschönen Models, sondern Durchschnittsmenschen einsetzen) • Beschreiben des Life-Styles einer Zielgruppe (intensives Kennenlernen des Verbrauchers, detailliertes Wissen über den Lebensstil der unterschiedl. Zielgruppen; Indikatoren: z.B.. Freizeit, Interessen, Wohn- u. Kleidungsstil) Zielgruppenorientiertes Marketing erfordert drei große Schritte: 1. Marktsegmentierung =Aufteilung eines Gesamtmarktes in abgrenzbare, möglichst homogene Teilmärkte von poteniellen Abnehmern betriebl. Leistung, von denen jeder als Zielmarkt angesehen werden kann u. mit einem best. Marketing-Mix erreicht werden soll. Merkmale der Zielgruppenbildung (Segmentierungsmerkmale) A. Traditionelle „Klassische“ Segementierungsform Wichtig für die Bestimmung des Marktpotentials von Produktgruppen u. Einzelprodukten. marketingkönig.de 10.11.2009 2 Liefern jedoch nur erste grobe Anhaltspunkte über die Käuferschaft. Hinsichtl. der Prognose über Verhaltensweisen bezügl. Kauf, Nutzen oder Verwendung sind sie wenig sinnvoll. Mit einem Produkt wollen wir dem Konsument einen Nutzen vermitteln. Der Nutzen des Kunden sollte im Mittelpunkt stehen. Er ist meist im Lebensstil von Menschen zu finden. Der Ansatz von der Nutzensegmentierung sollte der Anfang der Zielgruppenbestimmung sein (Nutzen/Vorteil/Erlebniserwartungen des Kunden->Zielgruppe->Marktsegment). Aus der Nutzensegmentierung ergeben sich automatisch die geographischen u. demographischen Marktsegmente. Zudem werden Kaufentscheidungen zu mehr als 90 % aus dem Bauch getätigt, welche wenig mit dem Alter als viel mehr mit den Emotionen der Person zu tun haben. (1) Geographische Marktsegmentierung -Wohngebiete, Städte, Bundesländer, Regionen, Länder (2) Vorteil: leicht zu erfassen Nachteil: Aussagefähigkeit über Käuferschaft gering Demographische Marktsegmentierung -Geschlecht, Alter, Familienstand/größe, Beruf/Ausbildung, Einkommen, soziale Schicht, Religion Vorteil: leicht Erfass- u. Meßbar erste grobe Aussagefähigkeit über Käuferschaft Nachteil: geringe prognostische Relevanz für das Kaufverhalten B. Moderne Segmentierungsformen (3) Psychographische Marktsegmentierung -Soziale Schicht, Lebensstil, Persönlichkeitsmerkmale marketingkönig.de Vorteil: 10.11.2009 3 Mangel an Aussagefähigkeit aufgrund lediglicher Verwendung von (1) +(2) aufgehoben Nachteil: kaum nachweisbar schlecht meßbar Interessen, Einstellungen u. Verhalten können sich ändern (4) Verhaltensorientierte Marktsegmentierung Methode mit dem besten Ausgangspunkt zur Bildung von Marktsegmenten • Nutzensegmentierung -Die Nutzenerwartung des Kunden an ein Produkt steht im Vordergrund -Erforderl.: die wichtigsten Vorzüge herausfinden, nach denen der Kunde in einer best. Produktklasse sucht. -Feststellung: welche Leute suchen nach den einzelnen Vorzügen u. welche wichtigen Marken bieten diese Vorteile • Segmentierung nach Anlässen -Käufer können danach in Gruppen eingeteilt werden, aus welchen Anlässen sie auf eine Idee kommen, ein Produkt zu kaufen (Bsp: Flugreisen werden eingeteilt in Geschäfts-, Urlaubs- od. Familienflüge) • Mediennutzungsverhalten (Verwenderstatus) -Segmentierung in Nichtverwender, ehemalige Verwender, potentielle Verwender, Erstverwender u. regelmäßiger Verwender. • FAZIT: Preis- u. Markenbewußtsein Da sich jeder Markt aufgrund seiner Größe u. Zusammensetzung von anderen Märkten unterscheidet, gibt es keine grds. untaugliche od. taugliche Segmentierung Um jedoch zweckmäßig zu sein, müssen Marktsegmente folgende Merkmale aufweisen: Meßbarkeit, Erreichbarkeit, best. Segmentgröße, Anwendbarkeit 2. Zielmarktfestlegung =Bewertung der Attraktivität eines jeden Marktsegments u. die Auswahl eines od. mehrerer Segmente für den Markteintritt. marketingkönig.de 10.11.2009 4 Unternehmen kann zw. 3 Alternativen der Marktabdeckung unterscheiden: (A) UNDIFFERENZIERTES MARKETING Die einzelnen Marktsegmente werden ignoriert, der gesamte Markt wird mit einem Angebot bearbeitet. (B) DIFFERENZIERTES MARKETING Untern. entschließt sich, mehrere Marktsegmente zu bearbeiten u. entwickelt für jedes gesonderte Angebote. (C) KONZENTRIERTES MARKETING Anstatt sich um einen kleinen Anteil auf einem großen Markt zu bemühen, strebt das Untern. in einem Segment od. auf mehreren Teilmärkten einen großen Anteil an. 3. Marktpositionierung =Formulierung einer wettbewerbsfähigen Positionierung für ein Produkt sowie eines detaillierten Marketing-Mix. Quelle: Weis, Hans Christian: Marketing, 10Aufl.- Ludwigshafen (Rhein) : Kiehl, 1997