Pressebrief Mai 2016 zum

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5. April 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu den nächsten Premieren im Schauspielhaus Bochum laden wir Sie herzlich ein.
Daniela Löffner, die in diesem Jahr mit ihrer Turgenjew-Inszenierung „Väter und Söhne“ am Deutschen Theater Berlin
erstmals zum Theatertreffen eingeladen ist, bringt am Schauspielhaus Bochum eine eigene Bearbeitung des weltberühmten
Romans „Mephisto“ von Klaus Mann, der 1936 im Amsterdamer Exil erschienen und in Westdeutschland
jahrzehntelang verboten war, auf die Bühne. In ihrer Inszenierung wird es darum gehen, die Ambivalenzen im Verhalten
des opportunistischen Karrieristen Höfgen (gespielt von Raiko Küster) aus seiner Identität als leidenschaftlicher
Schauspieler zu entwickeln. Zugleich kommt das Auseinanderdriften extremer politischer Meinungen in den Blick, das
unsere Gegenwart in mancher Hinsicht mit der angespannten Situation in der Weimarer Republik verbindet. Die Premiere
ist am 13. Mai.
Wunschkinder? Marc ist 19, hat vor vier Monaten Abi gemacht und beschäftigt sich seitdem hauptsächlich mit Schlafen,
Kiffen, Fernsehen und dem Leerfressen des elterlichen Kühlschranks. Selma, auch 19, macht eine Ausbildung, holt abends
ihr Abitur nach, arbeitet in einer Kneipe, sitzt am Wochenende in einem Callcenter und kümmert sich um ihre psychisch
labile Mutter. Dann treffen Marc und Selma aufeinander, verlieben sich. Selma wird schwanger – und das Leben der
jungen Erwachsenen und ihrer „Erziehungsberechtigten“ gerät aus der Bahn. Das neue Stück des Erfolgsduos Lutz Hübner
und Sarah Nemitz („Bochum“, „Richtfest“) ist eine genau beobachtete Untersuchung des Verhältnisses zwischen den
Generationen und wirft zugleich einen kritisch-humorvollen Blick auf die Lebensmodelle des Mittelstands. Anselm
Weber inszeniert „Wunschkinder“ für die Kammerspiele. Die Uraufführung ist am 29. Mai.
Am 12. Mai hat Dennis Kellys „Waisen“ Premiere. Im Gewand eines Krimis stellt der Autor, der zu den meistgespielten
britischen Gegenwartsdramatikern gehört und 2009 in der Kritikerumfrage von Theater heute zum besten ausländischen
Dramatiker des Jahres gewählt wurde, die Frage nach der Beständigkeit von Wertvorstellungen, wenn es um den Schutz
der eigenen Familie geht. Liam taucht blutüberströmt im Wohnzimmer seiner Schwester Helen und ihres Mannes Danny
auf und behauptet, er habe auf der Straße einen Verletzten gefunden. Für Helen ist klar, dass die Polizei nicht eingeschaltet
werden darf, denn Liam ist vorbestraft. Doch Danny ist zunehmend irritiert von Liams immer widersprüchlicher
werdenden Aussagen. Wie weit wird er für seine Familie gehen? Leonard Beck gibt mit der Inszenierung des
preisgekrönten Stücks sein Regiedebüt am Schauspielhaus Bochum und schafft im Theater Unten eine Bühnensituation,
die die Zuschauer in unmittelbare Nähe zum Geschehen bringt und ihnen ermöglicht, die Geschichte um Liebe, Lügen
und Loyalität intensiv mitzuerleben.
Seit 1958 gehört das Festival „FIDENA – Figurentheater der Nationen“ zu den populärsten Aktivitäten des Deutschen
Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V. Vom 4. bis 12. Mai findet findet das Festival FIDENA in Bochum,
Essen, Herne und Hattingen statt. Zum allerersten Mal in der fast 60-jährigen Geschichte des Festivals entsteht mit der
Uraufführung „Moondog“ eine eigene Festivalproduktion in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum.
„Moondog“, in der Regie von FIDENA-Intendantin Annette Dabs, ist eine – nicht nur – musikalische Hommage an den
Komponisten Louis Thomas Hardin alias Moondog. Die Uraufführung ist am 4. Mai in den Kammerspielen.
Herzliche Grüße
Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de
Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 oder – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected]
Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (U.T.E.)
PREMIERE
MEPHISTO nach dem Roman von Klaus Mann
Drei Jahre nach der Machtergreifung durch die Nazis, 1936, schreibt Klaus Mann im Exil den „Roman einer Karriere“:
„Mephisto“. Darin beschreibt er den Aufstieg eines Schauspielers vom Provinzdarsteller über das Engagement am
Staatstheater in der Metropole Berlin bis zum Intendantenposten an diesem Haus. Parallel dazu wird das Erstarken
der nationalsozialistischen Bewegung geschildert – in dem Maße jedenfalls, wie sie den Theaterleuten in ihrem Leben von
Premiere zu Premiere überhaupt zu Bewusstsein kommt. Hendrik Höfgens’ Paraderolle wird der Mephisto aus
Goethes „Faust“ – Inbegriff der teuflischen Verführungskunst des Schauspielers und zugleich Symbol seines Pakts mit der
Macht, dem er seine glanzvolle Karriere verdankt. Wir erleben einen Mann, der seine früheren revolutionären
Anwandlungen ebenso verleugnet wie seine Freunde, seine Frau und seine Geliebte, und der sich selber glaubt, wenn er für
sich in Anspruch nimmt, „nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler“ zu sein.
Daniela Löffner (*1980) ist mit ihrer Inszenierung von „Väter und Söhne“ von Brian Friel nach dem Roman von Iwan
Turgenjew (Deutsches Theater Berlin) zum Berliner Theatertreffen 2016 eingeladen. Sie begann ihre Theaterkarriere am
Theater Freiburg und Düsseldorfer Schauspielhaus und war Hausregisseurin am Staatstheater Braunschweig. Ihre
Inszenierungen wurden u. a. für den FAUST-Theaterpreis in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ nominiert
sowie zu den Autorentheatertagen Berlin und dem Festival Radikal Jung eingeladen. Am Schauspielhaus Bochum hat sie
2015 Arthur Millers „Hexenjagd“ in Szene gesetzt.
Regie: Daniela Löffner / Bühne: Thilo Reuther / Kostüme: Katja Strohschneider / Musik: Katharina Debus /
Dramaturgie: Kekke Schmidt
Mit: Günter Alt, Friederike Becht, Juliane Fisch, Torsten Flassig, Martin Horn, Raiko Küster, Henrik Schubert,
Michael Schütz, Klaus Weiss, Anke Zillich
Matinee am 8. Mai im Tanas, Eintritt frei
Premiere am 13. Mai 2016 im Schauspielhaus, die nächsten Vorstellungen: 20., 27. & 29. Mai
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URAUFFÜHRUNG
WUNSCHINDER von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Marc ist 19, hat vor vier Monaten Abi gemacht und beschäftigt sich seitdem hauptsächlich mit Schlafen, Kiffen, Fernsehen
und dem Leerfressen des elterlichen Kühlschranks. Sein Vater Gerd ist leitender Ingenieur eines internationalen
Konzerns. Geld ist also bis auf weiteres kein Problem; Lebenssinn schon eher. Selma, auch 19, hat ganz andere
Schwierigkeiten: Sie macht eine Ausbildung, holt abends ihr Abitur nach, arbeitet in einer Kneipe, sitzt am Wochenende
in einem Callcenter und kümmert sich um ihre psychisch labile Mutter. Zwei Wunschkinder? Wie man’s nimmt. Gerd
und seine Frau Bettina wünschen sich eigentlich nichts sehnlicher, als ihrem Junior endlich irgendeine Form von
Zukunftsabsicht zu entlocken. Selmas Mutter Heidrun wünscht sich, dass ihre Tochter unbeschadet all die vielen Dinge
schafft, die sie sich vornimmt. Dann treffen Marc und Selma aufeinander, verlieben sich. Selma wird schwanger – und alle
fünf Leben geraten aus der Bahn.
Das neue Stück des Erfolgsduos Lutz Hübner und Sarah Nemitz („Bochum“, „Richtfest“) ist eine genau beobachtete
Untersuchung des Verhältnisses zwischen den Generationen und wirft zugleich einen kritisch-humorvollen Blick auf die
Lebensmodelle des Mittelstands.
Lutz Hübner ist Autor, Regisseur und ausgebildeter Schauspieler. Stücke wie „Gretchen 89 ff.“, „Ehrensache“ oder „Frau
Müller muss weg“ machten Lutz Hübner seit Ende der 1990er Jahre zu einem der meistgespielten Gegenwartsdramatiker
auf deutschen Bühnen. Seine Stücke entstehen in enger Zusammenarbeit mit Sarah Nemitz. Viele sind ausgezeichnet
worden, u. a. „Herz eines Boxers“ 1998 mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis. Sein Stück „Hotel Paraiso“ wurde 2005
zum Berliner Theatertreffen eingeladen, außerdem „Geisterfahrer“ 2009 und „Die Firma dankt“ 2011 zu den Mülheimer
Theatertagen. „Frau Müller muss weg“ wurde 2014 in der Regie von Sönke Wortmann verfilmt. Als Auftragsarbeiten für
das Schauspielhaus Bochum entstanden sein Stück „Richtfest“ und die Textfassung für den musikalischen Abend
„Bochum“.
Regie: Anselm Weber / Bühne: Lydia Merkel / Kostüme: Irina Bartels / Musik: Thomas Osterhoff / Dramaturgie:
Alexander Leiffheidt
Mit: Damir Avdic, Maja Beckmann, Sarah Grunert, Katharina Linder, Matthias Redlhammer, Annelore Sarbach
Matinee am 22. Mai im Tanas, Eintritt frei
Uraufführung am 29. Mai 2016 in den Kammerspielen
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Bochum
PREMIERE
WAISEN von Dennis Kelly
Eigentlich wollten sich Helen und Danny einen romantischen Abend machen. Doch plötzlich steht Helens Bruder Liam
blutüberströmt im Zimmer. Er hat auf der Straße einen Verletzten gefunden, aber konnte ihm nicht helfen. So sucht er
Hilfe bei seiner Schwester, die sich für ihn verantwortlich fühlt, seit ihre Eltern starben. Für Helen ist klar, dass die Polizei
nicht eingeschaltet werden darf, denn Liam ist vorbestraft. Jetzt muss die Familie zusammenhalten: Die Beweise für Liams
Anwesenheit am Tatort werden vernichtet. Ihr Mann Danny aber ist zunehmend irritiert von Liams
widersprüchlichen Aussagen. Die Erwartungen seiner Frau auf der einen Seite und seine eigenen moralischen Prinzipien
auf der anderen stellen ihn vor eine schwere Entscheidung. Wie weit wird er für seine Familie gehen?
Psychologisch dicht und mit rasanten Dialogen zeigt das 2009 uraufgeführte und mehrfach preisgekrönte Stück, wie sich
Wertvorstellungen verschieben, sobald es um den Schutz der eigenen Familie geht.
Leonard Beck (*1986) war von 2007 bis 2009 als Regiehospitant an diversen Produktionen des Deutschen Theaters
Berlin und der Volksbühne beteiligt und sammelte Erfahrungen bei Inszenierungen von Jürgen Gosch und Frank Castorf.
Es folgten Regieassistenzen an beiden Häusern. 2011-2012 entstanden erste eigene Arbeiten in der Off-Theater-Szene
Berlins („Gespenster“, „Figaros Hochzeit“) mit Gastspielen in Hamburg und einer Festivalteilnahme (versionale). Von
2013 bis 2015 war er Regieassistent am Schauspielhaus Bochum, wo er u. a. mit Anselm Weber, Roger Vontobel, Eric de
Vroedt und Stephan Kimmig arbeitete. Mit „Waisen“ gibt er sein Regie-Debüt am Schauspielhaus Bochum.
Regie: Leonard Beck / Bühne: Amelie Neblich / Kostüme: Teresa Grosser / Musik: Louisa Beck / Dramaturgie:
Miriam Wendschoff
Mit: Nils Kreutinger (Liam), Marco Massafra (Danny), Minna Wündrich (Helen)
Soiree & Probenimpressionen am 3. Mai im Theater Unten, Eintritt frei
Premiere am 12. Mai 2016 im Theater Unten, die nächsten Vorstellungen: 14., 20. & 25. Mai
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FIDENA
URAUFFÜHRUNG
MOONDOG
Performatives Konzert
Seit 1958 gehört das Festival „FIDENA – Figurentheater der Nationen“ zu den populärsten Aktivitäten des Deutschen
Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V. Vom 4. bis 12. Mai findet findet das Festival FIDENA in Bochum,
Essen, Herne und neu auch in Hattingen statt. 30 Kompanien und PerformerInnen aus Belgien, Deutschland, Frankreich,
Indien, Indonesien, Israel, Japan, Libanon, Russland, Tschechien und Vietnam werden zu Gast sein.
Zum allerersten Mal in der fast 60-jährigen Geschichte des Festivals entsteht mit der Uraufführung „Moondog“ eine
eigene Festivalproduktion in Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum. „Moondog“, in der Regie von FIDENAIntendantin Annette Dabs, ist eine – nicht nur – musikalische Hommage an den Komponisten Louis Thomas Hardin alias
Moondog.
Moondog: Für die Menschen in New York war er schlicht „The Viking of 6th Avenue“. Der blinde Musiker und Komponist
spielte auf der Straße und inspirierte eine ganze Generation von Musikern wie David Bowie oder Steve Reich. Seine letzten
Lebensjahre verbrachte er im Ruhrgebiet. In diesem Mai würde Moondog 100 Jahre alt. Grund genug zu feiern: mit 11
Musikern und drei Performern wird etwas Gewaltiges in Bewegung gesetzt – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Hommage
an Moondog stellt einige seiner schönsten Musiktitel in den Mittelpunkt und das, was die Begegnung mit ihm auslöste:
kleine Irritationen und großes Erstaunen.
Idee, Konzept, Regie: Annette Dabs / Konzept, Ausstattung: Stefanie Oberhoff / Co-Regie: Marcel Keller /
Bewegungscoach: Prof. Thomas Rascher / Performance: Kristin Scheinhütte, Jasper Schmitz, Michael Zier / Trimba,
musikalische Beratung: Stefan Lakatos / Streichquintett „Bracelli“: Wolfgang Sellner, Marko Genero, Aliaksandr
Senazhenski, Philipp Willerding-Bach, Suye Shao / Saxophone: Martin Hilner, Sebastian Pottmeier, Greta
Schaller, Kristof Dömötör, Roland Lichters
Uraufführung am 4. Mai 2016 in den Kammerspielen, weitere Vorstellung: 8. Mai
Dauer: voraussichtlich 70 Minuten / Sprache: ohne Worte
Eine Koproduktion von FIDENA und Schauspielhaus Bochum
FIDENA 2016: 4.–12. Mai 2016 in Bochum, Essen, Hattingen und Herne / www.fidena.de
Pressekontakt FIDENA: Stefanie Görtz, [email protected]
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