Ernährungskonzept

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Sporternährung
Walter Kistler
Inhaltsübersicht
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Grundlagen Basisernährung
Grundlagen Sporternährung
Lebensmittelpyramide
für Sportlerinnen und Sportler
Essen und Trinken rund um die Aktivität
Umsetzung in den Trainingsalltag
Leistungsfähigkeit
Psyche
Emotionen
Motivation
Konstitution
Grösse
Gewicht
Kraft …
Soziale
Faktoren
Klima
Körperliche
Material
Leistungsfähigkeit
Erbfaktoren
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parents well ☺
Ernährung
Technik
Taktik
Wer braucht eine Sporternährung?
Wer braucht Sporternährung?
• Sportler, die mindestens eine Stunde an den
meisten Tagen der Woche
leistungsorientiert sportlich aktiv sind
• Sportler
ab ca. 5 Stunden Sport pro Woche
3 Stufen der Sporternährung
1. Basisernährung (Lebensmittelpyramide) Ziel
Gesundheitserhaltung
2. Ernährung kurz vor und während des
Trainings / Wettkampfs
Optimierung physische und mentale Leistung
3. Ernährung unmittelbar nach dem Training /
Wettkampf
Verkürzung der Regenerationszeit
Ernährungsabhängige kurzfristig
leistungslimitierende Faktoren
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Erschöpfte Glykogenspeicher in der aktiven Muskulatur
Hypoglykämie («Unterzuckerung)
Dehydratation («Entwässerung, Austrocknung»)
Hyponatriämie («Untersalzung»)
Gastrointestinale Probleme («Magen-/Darmprobleme»)
Andere, die zentrale Ermüdung betreffende Faktoren
(inkl. Neurotransmitter)
Leistungsrelevante Aspekte der
Basisernährung
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Verträglichkeit, Verfügbarkeit und Timing
Ausgeglichene Energiebilanz
Ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz
Sinnvolle Verteilung der Hauptnährstoffe (Makronährstoffe)
Ausgeglichene Mineralstoff-, Spurenelement-, und
Vitaminbilanzen
Ausgeglichene Stickstoffbilanz
Sinnvolle Mahlzeitenverteilung
Gezielte ernährungsspezifische Regenerationsmassnahmen
Sinnvolle Verteilung der
Hauptnährstoffe
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Kohlenhydrate:
6 – 10 g pro kg Körpergewicht
55 – 60 Energieprozent
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Fett:
1 – 1,5 g pro kg Körpergewicht 30 – 35 Energieprozent
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Eiweiss:
1,2 – 1,8 g pro kg Körpergewicht 10 – 15 Energieprozent
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate
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zentrale Bedeutung der Kalorienzufuhr
wichtigste Energiequelle (ca. 60% des Totals)
zwingend nötig für Gehirn + rote Blutkörperchen
rasche Energiebereitstellung (3 x rascher als Fette
à wichtig bei Belastung/im Sport)
Begrenzte Speicher in Muskeln + Leber
(trainierbar – ca. 400g)
Glykämischer Index (wichtig im Sport)
Kohlenhydrate
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Viele unterschiedliche Kohlenhydrate (Zucker)
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Vorkommen:
à Vollkornbrot
à Weissmehlspeisen
à Obst (Fruchtzucker)
Glykämischer Index
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gibt an, wie schnell ein Kohlenhydrat aus dem MDT
resorbiert/ins Blut aufgenommen wird
Reverenz = reine Glucose (Traubenzucker): GI 100
hoher Index= schnelle Resorption = schneller BZAnstieg (Insulinantwort hoch)
tiefer Index = langsame Resorption = langsamer BZAnstieg = konstantere BZ-Spiegel
abhängig von Nahrungsfasern, die die Kohlenhydrate
umgeben
(z.B. Vollkornprodukte werden langsam resorbiert)
Glykämischer Index
Tiefer Index
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viel Nahrungsfasern
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Hoher Index
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z.B. Sportgetränke
(ausser Fructose)
Vollkornprodukte
Gemüse, Früchte
Blutzuckerspiegel konstant
Insulinschwankungen klein
Wichtig für Basisernährung
(konst. BZ /
Faser- & Ballaststoffe)
alle gelösten Zucker
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schnell ansteigender BZ
Insulinantwort hoch
wichtig als Wettkampfnahrung (während Sport)
Glykämischer Index bei diversen
Lebensmitteln
Hoher GI (>70)
Mittlerer GI (55-70)
Tiefer GI (<55)
Glucose
Sportgetränke
Reis gekocht
Honig
Weissbrot
à 100
à
95
à
88
à
85
à
70
Müesli
Softdrinks
Rohrzucker
Mars
à
à
à
à
68
68
65
63
reife Banane
à
Schokolade
à
Teigwaren gekocht à
Apfel
à
unreife Banane
à
Milch
à
27.07.15
52
49
41
36
30
27
Fette
Fette
Fette
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Höchste Energiedichte aller Nahrungsmittel
1g Fett = 9 kcal = 2½ x mehr Energie als KH
Empfehlung: 25-30% der Energieaufnahme
Ernährungsbericht CH: 35% ! (Spitzensportler: 28%)
zuviel + zuwenig = Gefahr
zuviel à pos. Energiebilanz, Übergewicht
Zuwenig (Kunstturnen, Ausdauersport, …)
• Mangel an essentielle Fettsäuren + fettlöslichen Vitaminen
Fette
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Qualität des Fettes = entscheidend
• gesättigte Fettsäuren
• Milchprodukte, viele tierische Fette : zurückhaltend
• mehrfach ungesättigte Fettsäuren
• Ω-3 Öle = „entzündungshemmend = gut = bevorzugen“
• Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, Fisch (Lachs, Makrele)
• Ω-6 Öle = „entzündungsfördernd = zurückhaltend einsetzen
• Sonnenblumenöl
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tierische + pflanzliche Fette
• tierische Fette à Fisch klar bevorzugen
Ω-3 Öle bevorzugen
• pflanzliche Fette à
Fette
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Achtung: unsichtbare Fette = 60-70% ..!
Wurstwaren, Vollmilchprodukte, Nüsse, Torten, Frittiertes
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Achtung: Fette = schmecken gut, sättigen schlecht
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Achtung: Fast food = Junk food
= kalorienreiche Nahrung mit geringem Nährwert und
deutlich zu hohem Fettanteil
Inaktivität + Fett macht fett !
Protein (Eiweiss)
Protein (Eiweiss)
• Eiweisse à
in erster Linie: Baustoffe
Baustoff für Zellen, Hormone, Abwehrstoffe
• in allen Sportarten (auch Ausdauer) à
erhöhter Bedarf: Empfehlung 1.5g / kg KG
• in der Schweiz: eher zu hohe Einnahme à
Proteinpräparate nicht nötig !
Protein (Eiweiss)
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1 g Eiweiss à
4 kcal Energie
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Eiweissabbau ergibt Ammoniak
à leistungshemmend
à Zufuhr einzelner essentieller Aminosäuren =
Eiweissbausteine macht wissenschaftlich keinen Sinn!
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tierische EW hochwertiger als pflanzliche EW
à die Kombination steigert jedoch die biologische
Wirksamkeit
Vitamine / Mineralien
Spurenelemente
An Aktivität angepasst
Basisernährung
Ernährungsmassnahmen im Bezug
auf die Leistungsfähigkeit
Supplemente
Massnahmen für
Regeneration
An Aktivität angepasste
Basisernährung
Lebensmittelpyramide
für Sportler ab ca. 5 Stunden Sport pro Woche
27.07.15
Ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz
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Grundflüssigkeitsbedarf 1- 2 Liter pro Tag
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Vor der Belastung 0.3 – 0.5 Liter ml nach Einlaufen
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Während der Belastung 0.4 – 0.8 Liter pro Stunde
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Während der Belastung 0.6 – 1.2 Liter pro Stunde
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Nach der Belastung pro Kilogramm
Körpergewichtsverlust ca. 1,5 Liter Flüssigkeit in
Kombination mit genügend Salz
Welche Getränke sind sinnvoll?
Kriterien für ein ideales Sportgetränk
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Wasser/Tee
Kohlenhydrate 60 – 80 g pro Liter (bzw. 6-8%)
Natrium 0.5 - 2 g (5 – 20 g Salzlauge)
Osmolalität
Ernährung vor Training & Wettkampf
• Ziel 1: Energiespeicher optimieren
Hunger vermeiden!
• Ziel 2: Verdauungsprobleme vermeiden
Verträglichkeit und Wohlbefinden = 1. Priorität
Leicht verdauliche Mahlzeiten
3 - 4 Stunden vor Belastung
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Genügend Trinken
Pasta und Reis mit fettarmer Sauce und Beilagen
Gschwellti mit Quarksauce und gekochtem Gemüse
Bouillon mit Flädli/Brot oder Gemüsesuppe mit Brot
Brot mit Käse, Pouletbrust oder Magerquark und Banane
Getreidebrei mit Kompott
Dazu mindestens 0.5 dl Getränk
Imbiss kurz vor der Belastung
(1 – 2 Stunden)
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Weiss- oder Ruchbrot mit Honig/Konfitüre, Bananenscheiben
Cornflakes mit Banane, Haferflocken mit verdünnter Milch
Basler Läckerli, Anisschnitten, Biberli, Lebkuchen,
Reiswaffeln
Sportriegel, fettarme Getreideriegel (100 g < 10 g Fett)
Flüssige Mahlzeitenersatzprodukte bzw. Kohlenhydrat-Protein
Bei festen Nahrungsmitteln mindestens 0.5 Liter Getränke
Weniger als 1 Stunde vor Belastung
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Sportgetränke
Flüssige Mahlzeitenersatzprodukte bzw. Kohlenhydrat-Protein-Regenerationsgetränke
Kohlenhydrat-Gels mit genügend Flüssigkeit
Sportriegel mit genügend Flüssigkeit
Ernährung in Training & Wettkampf
Nährstoffe im Fokus
• Flüssigkeit
• Kohlenhydrate
• Natrium
Längere Belastungen > 1 Stunde
Flüssigkeitszufuhr
• Bereits von Beginn an regelmässig alle 15 Minuten 0.1 – 0.2 Liter trinken oder in den Pausen
• Max. Flüssigkeitsverwertung 0.4 – 0.8 Liter pro Stunde
Mindestens 60 g Kohlenhydrate pro Stunde
• In flüssiger Form
• In fester Form
Ernährung und Regeneration nach Training & Wettkampf
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Wiederauffüllen der Kohlenhydratspeicher
Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten
Regenerations-, Reparaturprozesse im Muskel und anderen Gewebe
Ernährung nach intensiven
Belastungen
Möglichst rasch
• Gut verträgliches Sportgetränk, gesüsster Tee oder Regenerationsgetränk mit etwas Kochsalz trinken
• fettarme Riegel, Banane, Weissbrot, Getreideriegel,
Anisschnitte, Griessköpfli oder Protein-Kohlenyhdratsnack
zwei Stunden nach Belastung
• kohlenhydratreiche, leicht verdauliche komplette Mahlzeit mit genügend Flüssigkeit
Umsetzung in den Trainingsalltag
Am Vormittag sollten folgende
Komponenten enthalten sein:
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Stärkeprodukte wie Brot oder Flocken
Milchprodukt wie Joghurt, Milch, Käse
Früchte (im Müsli oder Saft)
Brotaufstrich in Form von kleinen Mengen:
Butter, Konfitüre/Honig, Nusscreme
Getränk
Das Tellermodell
Leicht verdauliche Hauptmahlzeit je nach Trainingseinheit
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Getränke
Grössere Mengen an Stärkeprodukten wie Brot
oder Teigwaren oder Kartoffeln
Milchprodukte vor allem in Form von leichten
Dessert wie Quarkspeise oder Jogurtcreme
Rohes oder gekochtes Gemüse/Salat/Obst:
Menge nach individueller Verträglichkeit anpassen
hochwertiges Öl (Raps-, Olivenöl)
Zusammenfassung
Basisernährung
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Sinnvolle Mahlzeitenverteilung
Ausgewogene Mahlzeitenzusammensetzung (siehe Tellermodell)
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Rund um die Belastung
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Leichtverdauliche, gut verträgliche Lebensmittel einsetzen
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Schnelle Regeneration nach intensiven Training:
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sofort nach Leistung Sportgetränke und/oder Protein-Kohlenhydratsnack einnehmen
Links
Swiss Forum for Sport Nutrition
www.sfsn.ch
Dopinginfo
www.dopinginfo.ch
https://www.antidoping.ch/sites/default/files/downloads/
2014/121114_supplementguide_d_komplett.pdf
Besten Dank für die Aufmerksamkeit
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