Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Aufgabe 6.3 * (Preissetzung im Monopol) Die Faustregel lautet, dass die Preis-Kosten-Marge dem negativen Wert der umgekehrten Nachfrageelastizität entspricht, also bedeutet eine Marge von 45 Prozent, dass 0,45 = -1/Ed oder Ed = -2,22 Aufgabe 6.4 * (Preissetzung im Monopol) Die Faustregel besagt, dass (P – GK) / P = -1/Ed. Dies bedeutet, dass die Preis-Kosten-Marge 50 Prozent beträgt, wenn die Nachfrageelastizität -2 ist. Die Grenzkosten müssen also € 10 betragen (da P = € 20). Wenn das Unternehmen zum Preis von € 19,50 mehr Produkte verkaufen könnte, ohne den Preis der vorher verkauften Einheiten senken zu müssen, wäre das ein Vorteil für den Monopolisten. Diese Möglichkeit, zusätzlichen Konsumentenüberschuss abzuschöpfen, lässt Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, Preisdiskriminierung zu betreiben. Ein Unternehmen im vollkommenen Wettbewerb wählt seine Produktionsmenge so, dass p = GK. Es kann zum gegebenen Preis so viel verkaufen, wie es will. Folglich hat ein Wettbewerbsunternehmen keinen Anreiz, zusätzliche Produktionseinheiten zu einem geringeren Preis zu verkaufen. Aufgabe 6.5 (Preissetzung im Monopol, Preisdiskriminierung) (a) Die vollkommene Preisdiskriminierung ersten Grades schadet den Verbrauchern (wie I) mit Reservationspreisen oberhalb von pm, da sie nun mehr bezahlen. Verbraucher mit Reservationspreisen unterhalb von pm, aber oberhalb von GK (wie II) bekommen das Produkt nun zu ihrem Reservationspreis angeboten, also sind sie weder besser noch schlechter dran als vorher (das heißt sie haben zuvor nichts gekauft, kaufen jetzt zwar, haben aber wie zuvor ebenfalls keine Konsumentenrente). Verbrauchen (wie III) deren Reservationspreis unter GK liegt, kaufen das Produkt weder mit noch ohne Preisdiskriminierung. Die Gesamtwohlfahrt im Fall ohne Preisdiskriminierung wird durch die Fläche abcd beschrieben, der Wohlfahrtsverlust durch die Fläche dcg. Im Fall der Preisdiskriminierung repräsentiert die Fläche abef die Gesamtwohlfahrt, der Wohlfahrtsverlust hat sich auf die Fläche feg reduziert. Die Wohlfahrt konnte somit durch Preisdiskriminierung um die Fläche dcef erhöht werden. Durch Preisdiskriminierung erhöht sich zwar die Gesamtwohlfahrt, das heißt das Marktergebnis wird effizienter, jedoch wird die Verteilung ungerechter. Konsumentenrente und Wohlfahrtszuwächse werden Richtung Produzentenrente umverteilt. (b) Voraussetzungen für eine erfolgsversprechende Realisierung einer PD: - zentrale Voraussetzung ist das Vorhandensein von Marktmacht, - individuelle Zahlungsbereitschaften sind bekannt (i.b. PD 1.Grad), - Unterscheidbarkeit und Zuordenbarkeit von Konsumenten bzw. –gruppen (i.b. PD 3.Grad), - Weiterverkauf (Arbitrage) kann wirksam unterbunden werden. Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Lösungen - Übungsblatt #6 1 Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Aufgabe 6.6 (Preissetzung im Monopol, Preisdiskriminierung) a) * GK = GE E = p( x ) ⋅ x = ( 200 − 0 = 200 − 1 200 ⋅ 1 400 ⋅ x ) ⋅ x = 200 x − 1 400 ⋅ x2 x x M = 40 .000 p M ( x M ) = 100 G M = 100 ⋅ 40 .000 − 1.000 .000 = 3.000 .000 pM Wohlfahrt: KR= 0,5*40.000*100= 2.000.000 PR= 40.000*100= 4.000.000 Kapazitätsgrenze GK GWF = 6.000.000 M x b) * Diese Lösung ist für die Gesellschaft nicht optimal (nicht effizient), weil aufgrund der Marktmacht des Konzertveranstalters noch mögliche Tauschgeschäfte/Markttransaktionen unterbleiben. Es gibt nämlich noch Besucher, deren Zahlungsbereitschaft (ZB), zwar geringer als pM ist, aber höher als die Grenzkosten. Effizienz verlangt, dass solang Markttransaktionen getätigt werden, bis die Grenzzahlungsbereitschaft, also der Preis den der letzte Besucher zu zahlen bereit ist, genau den Kosten der Bereitstellung dieser letzten Einheit entspricht, den Grenzkosten. Die, den sozialen Überschuss maximierende Zahl an Zuschauern wird im Schnittpunkt der Angebotskurve (GK) und der PAF bestimmt. Die Angebotskurve verläuft für x ≤ 70.000 horizontal bei p=0 (GK=0) und für x > 70.000 vollkommen unelastisch (aufgrund der Kapazitätsbeschränkung). So dass 70.000 Zuschauer den sozialen Überschuss maximieren. Um diese Menge zu erreichen, müsste ein sozialer Planer einen Einheitspreis in Höhe von 25€ festlegen. c) Strategie: PD 1. Grades (unvollkommen) KR In Kategorie I werden 20.000 Karten verkauft, in I I Kategorie II 30.000 und in Kategorie III 20.000. p G=150*20.000+75*30.000+25*20.000-1.000.000 G=4.750.000 KR=500.000+1.125.000+500.000=2.125.000 PR=5.750.000 GWF=7.8750.000 p II Probleme: Zuordnung der Besucher zu den Kategorien entsprechend ihrer ZB ist hier unmöglich. D.h. Besucher mit ZB >150€ würden sich auchp III Kategorie III kaufen wollen. KonsumentengrupxI Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Lösungen - Übungsblatt #6 KR II KR III x II x III 2 Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik pen sind bezüglich ihrer ZB nicht unterscheidbar. Stadion wird nicht voll (GWF fällt), da Besucher mit geringer ZB sich die übrigen (für sie zu teuren) Karten nicht leisten wollen. Deren KR kann dann nicht mehr abgeschöpft werden. Gewinn geht zurück. Lösung: Anreize zum Kauf entsprechend ihrer ZB geben. Zum Beispiel: Kategorien gelten nur für bestimmte Stadionbereiche, Sitz-/Stehplatzgarantien und freie Platzwahl im Innenbereich, Vorverkaufsgebühren. d) (i) * pEinh =4,375; xEinh=87.500; GEinh=332.812,50€ (ii) PD 3.Grades (zwei unterscheidbare Konsumentengruppen): Gruppe 1: GE1 = GK Æ x1= 50.000, p1= 10 pEinh=4,375 Gruppe 2: GE2 = GK Æ x2= 37.500, p2= 2,5 GPD3.Grad=533.750€ Sie könnten maximal die Differenz zwischen xEinh den Gewinn mit und ohne Preisdifferenzierung verlangen. Probleme: Die Ausschließbarkeit vom Konsum ist nur begrenzt möglich. D.h. einer bezahlt und installiert sich den Zugang zum Livestream auf seinem Computer und mehrere können sich den Livestream anschauen, ein Weiterverkauf ist nicht ausgeschlossen. Deren Zahlungsbereitschaft wird so vom Konzertveranstalter nicht abgeschöpft. Bei einem Livebesuch kann nur derjenige das Konzert verfolgen, wer auch eine Eintrittskarte besitzt, bezahlt hat. Ein anderes Problem ist die elektronische Ausweiskontrolle selbst. Je nach Ausgestaltung könnte es für die Schüler möglich sein, sich als Erwachsenen auszugeben. Einen Anreiz dazu haben sie. Bei einem Livebesuch kann die Gültigkeit von ermäßigten Karten besser kontrolliert werden. Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Lösungen - Übungsblatt #6 3 Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Aufgabe 6.7) a) Gleichgewichtslösungen i) Freihandel ii) Zoll iii) Kontingent iv) Produktionssubvention p ii), iii)= p i), iv)= N i) xA inl. xA inl ii) iii) x IMPORT = 80 IMPORT = 40 KONTINGENT A inl. iv) xA inl. ⎧40 + x für x < 40 ; A Freihandel : p = ⎨ für x ≥ 40 ⎩80 xA inl xN xN Äquivalenz bzgl. Mengen und Preis zw. Zoll und Kontingent xN IMPORT = 60 xN ⎧40 + x für x < 60 A Zoll : p = ⎨ für x ≥ 60 ⎩100 x < 40 ⎧40 + x für ⎪ A Kontingent : p = ⎨80 für 40 ≤ x < 80 ; APr od.subvention : p = ⎪x für x ≥ 80 ⎩ Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Lösungen - Übungsblatt #6 ⎧ 20 + x für x < 60 ⎨ für x ≥ 60 ⎩80 4 Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik a) rechnerische Lsg.: relevanten Ast der jeweiligen Angebotsfunktion finden i) AFreihandel = N inl. Æ 80 = 200 – x Æ xN = 120 Æ p Freihandel = pw = 80 xA inl. = - 40 + p Freihandel = 40; xA ausl. = Import = xN - xA inl. = 120 – 40 = 80 ii) AZoll = N inl. Æ 100 = 200 – x Æ xN = 100 Æ p Zoll = pw+z = 100 xA inl. = - 40 + p Zoll = 60; xA ausl. = Import = xN - xA inl. = 100 – 60 = 40 iii) AKontingent = N inl. Æ x = 200 – x Æ xN = 100 Æ p Kontingent = (pw+z) = 100 xA inl. = - 40 + p Kontingent = 60 (40+20); xA ausl. = Kontingent = 40 iv) AProd.subv = N inl. Æ 80 = 200 – x Æ xN = 120 Æ p Prod.subv = pw = 80 xA inl. = - 40 + p Prod.subv = 60; xA ausl. = Import = xN - xA inl. = 120 – 60 = 60 b) Wohlfahrtswirkungen i) KR: ABC. (120*120*1/2 = 7.200). PR: CED (40*40*1/2 = 800). Gesamtwohlfahrt = KR + PR = 8.000. ii) KR: AFG. (100*100*1/2 = 5.000). PR: GHD (60*60*1/2 = 1.800). (40*20 = 800). Gesamtwohlfahrt = KR + PR - St = 7.600. Staat: /. Staat: HFJI. iii) KR: AFG. (100*100*1/2 = 5.000). PR: GMED + KFL = GHD ((40*20 + 40*40*1/2) + 20*20*1/2 = 1.800). Staat: /. Gesamtwohlfahrt = 6.800. iv) KR: ABC. (120*120*1/2 = 7.200). PR: CIN (60*60*1/2 = 1:800). Staat: 60*20=1.200 Gesamtwohlfahrt = KR + PR – St = 8.000. KR Δ KR PR Δ PR i) 7.200 / 800 / ii) 5.000 - 2.200 1.800 iii) 5.000 - 2.200 iv) 7.200 / Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Staat Δ Staat WF Δ WF / / 8.000 / + 1.000 - 800 - 800 7.600 - 400 1.800 + 1.000 / / 6.800 -1.200 1.800 + 1.000 - 1.200 - 1.200 7.800 - 200 Lösungen - Übungsblatt #6 5 Grundzüge der Mikroökonomik WT10 Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch, Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik c) Anpassung der Kontingente zur vollkommenen Äquivalenz auch in Bezug auf die Wohlfahrtswirkungen zwischen Kontingente und Zoll. Unterschied war Fläche MKLE (800 GE); als Zolleinnahmen des Staates und im Kontingentfall als PR an ausländische Produzenten. Zum Ausgleich der Wohlfahrt (vollkommene Äquivalenz) zwischen Kontingent und Zoll muss diese PR der ausländischen Anbieter durch den Staat abgeschöpft werden. Dies kann durch eine Versteigerung der Kontingente im Umfang der Zolleinnahmen erreicht werden. d) Bhagwati-Prinzips Dasjenige Instrument ist zu wählen, welches 1. geeignet ist, das Ziel zu erreichen (hier sind es alle drei) und 2. mit den geringsten Nebenwirkungen (Wohlfahrtsverlusten) (hier ist es die Produktionssubvention). Nach dem Bhagwati-Prinzips ist demnach die Produktionssubvention zu wählen. (Hierbei tritt nur eine Produktionseffizienz auf.) Realisierung des Instruments Gerade in Entwicklungsländern scheiden (Produktions-)Subventionen als wirtschaftspolitisches Instrument aufgrund fehlender Finanzkraft des Staates aus. Übung: Dipl.-Vw. Mario Georgi Dipl.-Vw. Marcus Wiens Lösungen - Übungsblatt #6 6