1. Informationsökonomik 2. Theorie der Firma 3. Information und Marktstrategie Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Information und Marktstrategie Qualität, Information und Werbungg Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information Reputation, Limit Pricing und Predation Literatur zu Abschnitt 3.2: Tirole, 142‐152 © K. Morasch 2010 Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 104 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information Aufbau von Abschnitt 3.2: • Preisdiskriminierung (Wiederholung) Grundidee Preisdiskriminierung Arten der Preisdiskriminierung Grundidee Preisdiskriminierung, Arten der Preisdiskriminierung • Referenzlösung bei symmetrische Information p g g Einheitspreis vs. zweitstufiger Tarif bei linearer individueller Nachfragekurve • Asymmetrische Information Unterschiedliche Nachfragetypen und gewinnmaximaler zweitstufiger Tarif • Anwendung Informationsökonomik Zweistufiger Tarif vs. Eigenschaften eines optimalen nichtlinearen Tarifs • Optimaler nichtlinearer Tarif Trade‐off: Verzerrung beim „schlechten“ vs. Informationsrente beim „guten“ Typ © K. Morasch 2010 Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens 105 Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Grundidee und Arten der Preisdiskriminierung • Idee: Abschöpfung der Konsumentenrente Perfekte Preisdiskriminierung (PD 1. Grades): vollständig individualisierte Preise • Voraussetzungen Voraussetzungen für Preisdiskriminierung: für Preisdiskriminierung: ‐ Heterogenität der Zahlungsbereitschaften (1) Konsumenten(gruppen) mit unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften (2) individuelle Zahlungsbereitschaft nimmt mit Konsummenge ab ‐ Arbitrage zwischen Konsumenten [bei (1)] ist ausgeschlossen (nicht‐übertragbare Tickets, Transportkosten, Produktdifferenzierung) ‐ Unterscheidbarkeit der Konsumentengruppen (1) direkt beobachtbares Signal (PD 3. Grades) (2) Selbstselektion durch Konsumenten (PD 2 Grades) (2) Selbstselektion durch Konsumenten (PD 2. Grades) (durch nichtlineare Tarife, Vertragsmenüs oder Versionenbildung) © K. Morasch 2010 Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft 106 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Optimale Tarife bei fallender individueller Nachfrage Annahmen und Fragestellung: • monopolistischer Anbieter mit Grenzkosten GK = 0 • zwei Typen von Nachfragern iT N hf mit fallender individueller Nachfrage it f ll d i di id ll N hf (d.h. individuelle Konsummenge sinkt mit steigendem Preis p) ‐ Typ H mit hoher Zahlungsbereitschaft (höhere Menge zu gegebenem p) ‐ Typ L T L mit niedriger Zahlungsbereitschaft it i d i Z hl b it h ft • In der Referenzsituation mit symmetrischer Information kennt der Anbieter die individuelle Nachfragefunktion von jedem der beiden Typen. • Bei asymmetrischer Information ( Adverse Selektion) kennt der Anbieter zwar die Nachfrage der beiden Typen und Anteil des jeweiligen Typs an der Gesamt‐ population (im Beispiel jeweils ½), kann die Typen aber nicht unterscheiden. (im Beispiel jeweils ½) kann die Typen aber nicht unterscheiden • In diesem Kontext vergleichen wir Einheitspreis (d.h. nicht mengenabhängig), zweiteiligen Tarif (d.h. Fixbetrag und Preis pro Einheit; für beide Typen gleich) und allgemeinen nichtlinearer Tarif (d.h. Kontraktmenü mit (p,x)‐Kombinationen). © K. Morasch 2010 Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens 107 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Einheitspreis vs. zweiteiliger Tarif bei symmetrischer Information Beachte: p pM für beide Typen gleich, da Nachfragekurven g p den gleichen p‐Achsen‐Abschnitt haben. Der Gesamtgewinn beträgt 2a + b. Zweiteiliger Tarif mit p = GK und Fixbetrag F=A für T L sowie Fixbetrag F=(A+B) für B Typ L i Fi b t F (A+B) fü B führt nicht nur füh t i ht zu höherem Gewinn sondern ist auch effizient! pM Optimales Kontraktmenü: (A, xL*) und (A+B, xH*) A B a b GK 0 xHM xLM © K. Morasch 2010 NL NH xL* xH* x Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens 108 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Asymmetrische Information: Einheitspreis vs. zweiteiliger Tarif Beachte: p Keine Änderung bei pM, da bei symmetrischer yp Information identische Preise für beide Typen. Bei zweiteiligem Tarif mit p = GK entweder Fixbetrag A (Informationsrente B für Typ H) oder Fi b t Fixbetrag (A+B) (A+B) (kein Verkauf an Typ L) (k i V k f T L) F*(pM) NL pM Fragen: (1) Besseres Ergebnis mit p > GK realisierbar? (2) Ist zweiteiliger Tarif besser als Einheitspreis? NH F*(pZT) pZT a GK 0 © K. Morasch 2010 b + xLZT xL* xHZT xH* Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens x 109 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Anwendung Informationsökonomik: Optimaler Kontrakt? Höherer Gewinn durch Kontraktmenü mit gleichen Mengen realisierbar T uH(T, x) = uMin(xLZT, xHZT) uH(T, x) ( ) = uZT > 0 uL(T, x) = 0 Steigung = p g g pZ F* xLZT © K. Morasch 2010 x xHZT Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens 110 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Effizienter nichtlinearer Tarif p Idee: Informationsrente für H Informationsrente für H Vertrag für Typ L: (T = A, x Vertrag für Typ L: (T = A xL*) Vertrag für Typ H: (T = A+B, xH*) Typ H erzielt Informationsrente C. Höherer Festbetrag ist nicht möglich, da H sonst den Vertrag für L vorzieht. Vertragsmenü ist effizient, aber V ü i ffi i b für Monopolist nicht optimal. C A B L GK 0 © K. Morasch 2010 N xL* NH xH* Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens x 111 3.1 Qualität, Information und Werbung 3.2 Preisdiskriminierung bei asymmetrischer Information 3.3 Reputation, Limit‐Pricing und Predation Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Gewinnmaximaler nichtlinearer Tarif p Idee: Reduktion der Menge für Typ L g yp ermöglicht höheren Fixbetrag bei H ohne Verletzung der Anreizbedingung. Informationsrente für H Informationsrente für H Dies verringert die Informationsrente, Di i t di I f ti t aber auch den Fixbetrag für Typ L. C Frage: Wie optimale Lösung bestimmen? + A – B L GK 0 © K. Morasch 2010 N xL* xLOT Verzerrung bei L NH xH* Ökonomische Analyse des Unternehmensverhaltens x 112