18ö Bd. 316 (1959) Quantitative Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren bei gesunden Versuchspersonen Von H. G. Knauff, P. Dieterle und H. Zickgraf Aus der II. Medizinischen Klinik der Universität München. Direktor: Prof. Dr. Dr. G. B o d e c h t e l (Der Schriftleitung zugegangen am 20. Mai 1959) Herrn Prof. Dr. Dr. G. Bodechtel zum 60. Geburtstag in Verehrung und Dankbarkeit gewidmet Die bisher bekannten Angaben über den Gehalt des Blutplasmas von Normalen an freien Aminosäuren stimmen hinsichtlich des GesamtAminostickstoffs ganz gut überein1'2, schwanken jedoch beträchtlich, wenn man die Werte für die verschiedenen Einzelaminosäuren miteinander vergleicht2-16. Dies mag zum Teil durch die verschiedene Methodik bedingt sein, mit der diese Werte gewonnen wurden. Doch auch bei ähnlichem methodischem Vorgehen kommen verschiedene Autoren oft zu recht unterschiedlichen Angaben. Wir haben daher mit Hilfe eines papierchromatographischen Verfahrens erneut bei gesunden Versuchspersonen 21 freie Plasma-Aminosäuren quantitativ bestimmt. Damit sollte eine Basis für später mitzuteilende Untersuchungen an pathologischen Fällen gewonnen werden. Es kam uns dabei ganz besonders auf die gleichzeitige 1 2 3 4 P. B. Hamilton u. D. D. van Slyke, J. biol. Chemistry 150, 231 [1943]. W. H. Stein u. S. Moore, J. biol. Chemistry 211, 915 [1954]. S. W. Hier u. 0. Bergeim, J. biol. Chemistry 163, 129 11946]. A. L. Sheffner, J. B. Kirsner u. W. L. Palmer, J. biol. Chemistry 175, 107 [1948]. 5 B. Steele, M. S. Reynolds u. C. A. Baumann, Nutrition 40, 145 [1950]. 6 L. Hofstatter, P. G. Ackermann u. W. B. Kountz, J. Lab. clin. Med. 36, 259 [1950]. 7 K. Schreier u. H. Plückthun, Biochem. Z. 320, 447 [1950]. 8 C. A. Johnson u. 0. Bergeim, J. biol. Chemistry 188, 833 |1951]. 9 AI. L. Borden, E. C. Brodie, E. B. Wallraff, W. P. Holbrook, D. F. Will, C. A. L. Stephens, jr., R. B. Johnson u. A. Kemmerer, J. clin. Invest. 31, 375 [1952]. 10 H. A. Waisman, R. A. Pastel u. H. G. Poucher, Pediatrics 10, 653 [1952]. 11 H. A. Harper, M. E. Hutchin u. J. R. Kimmel, Proc. Soc. exp. Biol. Med.1280, 768 [1953]. T. H. Huisman, Pediatrics 14, 245 [1954]. 13 R. H: McMenamy, C. C. Lund u. J. L. Oncley, J. clin. Invest. 36, 1672 [1957]. 14 J. J. Kelley u. H. A. Waisman, J. Haematology 12, 635 [1957]. 15 P. J. Christensen, J.W. Date, F. Schonheyder u. K. Velquartz, Scand. J. clin. Lab. Invest. 9, 54 [1957]. 16 D. Muting, Arzneimittel-Forsch. 8. Beiheft, 79 [1958]. Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P Bd. 316 (1959) Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren 187 Erfassung möglichst aller Plasma-Aminosäuren an. Dadurch ist nicht nur ein Überblick über das Spektrum der freien Plasma-Aminosäuren zu gewinnen, sondern aus den Werten dieser einzelnen Säuren kann aucli der Gesamt-Aminostickstoff berechnet und den Einzelaminosäuren gegenübergestellt werden. Bei den meisten bisherigen Arbeiten war dies nicht möglich, da kaum je alle Aminosäuren berücksichtigt wurden. So fanden wir in der uns zur Verfügung stehenden Literatur nur zwei vergleichbare Arbeiten2·13 mit zusammen 20 Fällen, in denen 20 oder mehr Aminosäuren gleichzeitig bestimmt wurden. Methodik 10m2 Blutplasma werden mit Aceton in der Kälte enteiweißt, nach I.e.17 elektrolytisch entsalzt, zur Trockene eingeengt, mit 0,4 ml , , wieder aufgenommen und zur anschließenden Papierchromatographie auf einen nach Abb. l Abb. 1. Filterbogen, durch Einschnitte in mehrere parallele Streifen unterteilt, zur vergleichenden Chromatographie von bekannten Testlösungen mit einer unbekannten Lösung. Der waagerechte Querstrich markiert die Auftragslinie. Längenangaben in cm. in mehrere Streifen unterteilten Filterpapierbogen (Schleicher & Schüll 2043 b) aufgetragen18. Auf Streifen l des Bogens kommt eine Testaminosäurelösung bekannter Zusammensetzung, auf Streifen 2 werden 0,04 ml der zu untersuchenden Lösung (entsprechend l ml Plasma) aufgetragen. Streifen 3 und 4 stehen für weitere Testlösüngen anderer Zusammensetzung bzw. für Parallelversuche mit demselben Plasma zur Verfügung. Es werden jeweils 3 gleiche Filterbogen vorbereitet, die in 3 verschiedenen Lösungsmittelgemischen aufsteigend chromatographiert werden. Wir verwendeten jeweils die Gemische Butanol/Eisessig/Wasser 4:1:5, Methyläthylketon/Pyridin/Wasser 7:1,5:1,5 und Isopropylalkohol/Eisessig/Wasser 7:1,5:1,6. Nach 24 Stdn. werden die Chromatogramme getrocknet, erneut 24 Stdn. im gleichen Gemisch entwickelt, wieder getrocknet und dann mit Ninhydrin gefärbt (0,5g Ninhydrin in 100 ml Aceton, 5m/ dest. Wasser und 5 ml Eisessig). Anschließend werden die einzelnen Streifen vom Bogen getrennt, mit TransparenzÖl im Vak. transparent gemacht und die Banden mit einem direkt schreibenden Extinktionsmeßgerät (Elphorintegraph, Bender & Hobein, München) ausgewertet19'20. Die Extinktionskurven werden in üblicher Weise ausplanimetriert21 17 [1947]. 18 R. Consden, A.H.Gordon u. A. J. P. Martin, Biochem. J. 41, 590 G. Fischer u. H. Dörfel, Biochem. Z. 324, 544 [1953]. ** W. Graßmann, K. Hannig u. M. Plöckl, diese Z. 299,258 [1955]. R. Strobel, Dissertat. Univ. München 1957. W. G r a ß m a n n , K. Hannig u. M. Knedel, Dtsch. med. Wsehr. 76, 333 [1951]; W. Graßmann u. K. Hannig, Klin. Wschr. 32, 838 [1954]. 13* 20 21 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P 188 H. G. Knauff, P. Dieterle und H. Zickgraf, Bd. 316 (1959) und die erhaltenen Werte für die Plasma-Aminosäuren jeweils auf die gleichzeitig auf demselben Bogen mitchromatographierten Testaminosäuren bekannter Menge bezogen. Fehlermöglichkeiten durch ungleichmäßiges Wandern im Papier oder durch unterschiedliche Ninhydrinfärbung von Bogen zu Bogen werden dadurch vermieden18-20. Versuche mit Reinsubstanzen Zur Überprüfung unserer Methodik wurden zunächst eingewogene Mengen reiner Aminosäuren in verschiedener Konzentration (0,02—0,5 ! pro Aminosäure) aufgetragen und die Streifen nach der Chromatographie ausgewertet. Im angegebenen Konzentrationsbereich zeigen die Planimeterwerte der Extinktionskurven ein streng lineares Verhalten19. Abb. 2 zeigt die Eichkurven für Alanin, Threonin und Tyrosin. Ähnliche Eichkurven wurden für jede einzelne Aminosäure erhalten. Die verschiedenen Neigungswinkel der Geraden ^i sind durch die unterschiedliche Ninhydrinfärbbarkeit / l der einzelnen Aminosäuren bedingt. Der Extinktionswert einer bestimmten Aminosäure kann daher nur auf andere Extinktionswerte der gleichen Säure bezogen werden. Die Streubreite wurde für jede einzelne Aminosäure in mindestens 5 Einzelbestimmungen errechnet und schwankt etwas zwischen verschiedenen Aminosäuren. Bei den sich mit Ninhydrin weniger gut anfärbenden Säuren Tyrosin, Phenylalanin und Cystin beträgt sie i 6%> bei den gut färbbaren Säuren Threonin und Glutamin etwa i 3,5%. Im Durchschnitt kann mit einer Streubreite von ^ 4% gerechnet werden. Bei Aminosäuregemischen, die sich gut in ihre Einzelkomponenten trennen lassen, wird die gleiche Streubreite erreicht. Werden dagegen Gemische zusammengestellt, die mehr als 20 Einzelkomponenten enthalten und sich daher den komplexen Verhältnissen im Blutserum annähern, kann Abb. 2. Lineare Abhängig- mit keinem der verwendeten Lösungsmittel bei einkeit der Planimeterwerte dimensionaler Chromatographie eine vollständige von der Konzentration der Trennung erzielt werden. Wir erhielten z.B. bei der Aminosäuren. Verwendung der 21 Aminosäuren Alanin, a-Aminobuttersäure, Arginin, Cystin, Glutamin, Glutaminsäure, Glykokoll, Histidin, Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Taurin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin und Valin immer 10 — 14 Banden, von denen einige durch eine einzelne Aminosäure, andere durch zwei oder mehrere Aminosäuren mit ähnlichen jßj-Werten gebildet wurden (vgl. Tab. 1). Bei den 17 wenigstens in einem Lösungsmittel einzeln bestimmbaren Aminosäuren ist die Streubreite der Bestimmung nicht größer als bei Versuchen mit Einzelaminosäuren. Die Aminosäuren Arginin, Lysin, Methionin und Threonin bilden dagegen in allen drei Lösungsmittelsystemen mit einer anderen Aminosäure gemeinsame Banden. Man kann sie dadurch bestimmen, daß man von dem gemeinsamen Extinktionswert dieser Banden, den in einem anderen Lösungsmittel bereits bestimmten Wert der begleitenden Aminosäure abzieht, und den Rest auf die sonst nicht abtrennbare Aminosäure bezieht. Die Sicherheit der Bestimmung wird dadurch erhöht, daß sie in den verschiedenen Lösungsmittelsystemen jeweils mit anderen Aminosäuren gemeinsame Banden bilden. Die Fehlerbreite der Bestimmung ist daher auch für diese sonst nicht trennbaren Aminosäuren kaum höher. Die Möglichkeit, durch Hochspannungselektrophorese oder durch vorausgehende Papierchromatographie in einem anderen Lösungsmittel eine Vortrennung t Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P Bd. ,'ilü (195$) 189 Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren Tab. 1. Anordnung von 21 freien Plasma-Aminosäuren, getrennt in einzelne Banden (1-—14) nach aufsteigender Papierchromatographie in drei verschiedenen Lösungsmittelsystemen. A = Butanol/Eisessig/Wasser 4:1:5; B = Isopropylalkohol/Eisessig/Wasser 7:1,5:1,5; C = Methyläthylketon/Pyridin/Wasser 7:1,5:1,5; -ABS = a-Aminobuttersäure. A Bande 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 B Cystin Lys, Orn His Arg, Glu-NH2, Taurin Ser, Gly Glu, Thr Ala Pro a-ABS Tyr Val, Met Try Phe, Heu Leu Cystin Orn His, Lys, Arg Glu-NH2 Taurin, Ser, Gly Glu, Thr Met, Try Ala Tyr, Pro a-ABS Phe Val Heu, Leu C Cystin, Lys, Arg, Orn Glu His, Glu-NH2 Gly Ser Thr, Ala Pro a-ABS Taurin Val Met, Tyr, Try Ileu Phe, Leu Tab. 2. Durchschnittliche Verlustquoten verschiedener Aminosäuren nach elektrolytischer Entsalzung. Es wurden den freien Plasma-Aminosäuren analoge Aminosäuregemische in Ringerlösung aufgenommen und 40 Min. entsalzt. Die Werte wurden in 5 Einzelversuchen erhalten. Aminosäure Alanin -ABS Arginin Cystin Glutaminsäure Glutamin . . Glykokoll . . Histidin . . Isoleucin Leucin Lysin Methionin . . Omithin Phenylalanin . Prolin . Serin Taurin Threonin . . Tryptophan . Tyrosin Valio . . . . . . . . . . . . . . Eingewogene Menge (jig/mi) Wiedergefundene Mengen Gwg/mZ) 25 3 15 12 6 60 12 10 9 16 12 5 5 9 20 10 5 15 10 10 25 23 5 —23 9 2 5— 2 7 9 4— 9 g 11 2— 11 5 5,4— 5,6 58,5—59,2 11,3—11,6 9 3 95 8 1 84 13 5— 13 8 9?5 — 9 9 4,6— 4,8 44 46 8,0— 8,3 18 5 18 9 9 — 98 4 7— 4 9 12,1—12,4 9,5— 9,9 84—87 21,4—21,7 Verlustquote in % (Mittelwert ±a) 6 2 ± 0 26 14 6 ± 0 78 36,2 ± 0 36 0,5 i 0,46 6,2 ± 0,26 3,3 ± 0,12 4,0 ± 0,36 6 5 i 0 36 8 2 ± 0,34 14,3 -£- 0,36 18,5 ± 0,65 3,5 ± 0,33 10 6 ± 0 4 8,3 ± 0,36 6,5 ± 0,5 3,3 -j- 0,17 2,5 ± 0,2 18,4 ± 0,42 3,2 i 0,36 14 2 ± 0 36 13,6 ± 0,4 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P 190 H. G. Knauff, P. Dieterle und H. Zickgraf, Bd. 316 (1959) der Aminosäuren zu erreichen22, die einzelnen Banden zu eluieren und die Aminosäuren erneut aufzutragen, führte zwar zu guter Auftrennung der einzelnen Aminosäuren, jedoch zu größeren Streubreiten bei der quantitativen Bestimmung. Korrektur der bei der Entsalzung entstehenden Verluste Da bei der Papierchromatographie die Güte des Chromatogramms stark vom Salzgehalt der untersuchten Lösung abhängt^ -mußte für eine möglichst vollständige Entsalzung gesorgt werden. Dies brachte eine Entsalzungszeit von 40 Min., also das 4—Sfache der früher angegebenen Zeiten23»24 mit sich. Quantitative Verluste sind daher auch bei Verwendung der modifizierten Astrup-Apparatur23'25 unvermeidlich12'26. Sie sind jedoch bei Einhaltung gleicher Entsalzungszeiten und gleicher Stromstärken stets gleich. Wir ermittelten für die einzelnen Aminosäuren bei 40 Min. dauernder Entsalzung die in Tab. 2 zusammengefaßten Verlustquoten. Es lassen sich daraus Faktoren berechnen, mit denen die gefundenen Werte für die Blutaminosäuren korrigiert werden müssen. Ergebnisse Neben einer großen Reihe hier nicht berücksichtigter Vorversuche und unvollständiger Analysen, bei denen jeweils nur ein Teil der PlasmaAminosäuren bestimmt werden konnte, wurden 22 vollständige Analysen ausgeführt. Abb. 3 zeigt einen Chromatographiestreifen der Plasma- Abb. 3. Originalchromatographiestreifen der Plasma-Aminosäuren nach Chromatographie in Isopropylalkohol/Eisessig/Wasser 7:1,5:1,5; Färbung mit Ninhydrin (später zur Haltbarmachung mit Kupfer besprüht). Darüber die zugehörige Extinktionskurve, aufgenommen mit dem Elphorintegraphen. Aminosäuren einer unserer Versuchspersonen. Man erkennt 11 deutlich getrennte Banden. Über dem Streifen findet sich die zugehörige Extinktionskurve, die aus 11 gut auswertbaren Gauß-Kurven besteht. 22 K. Dose u. A. Caputo, Biochem. Z. 328, 376 [1956]; K. Dose, Biochem. Z. 329, 416 [1957]. 23 H. G. K n a u f f , W. Mialkowsky u. H. Zickgraf, Z. klin. Med. 155,483 [1959]. H. G. Knauff u. H. Zickgraf, diese Z. 312, 264 [1958]. 25 T. Astrup, A. Stage u. E. Olsen, Acta ehem. scand. 5, 1343 [1941]. 26 W. H. Stein u. S. Moore, J. biol. Chemistry 190, 103 [1951]. Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 PM BcL 316 (1959) ϊϊή bg j ill 7 go f> Q t- > "S s tc SSo 'S ^s S o dS :i! S pv*l HI |isi MM e> 'S o, ^ £.Tr:SJ 5 .3 d 5bs > glas "3' iSa S·*β"* g*Μ tr e β> «β CO Ot'5 < 15-S gd§2 l|sg S^ ^ Sfc &c d O> H S <S S>SP, S p-s« In o 3H *ΊΙ £.^. f 0^"^ TSb. 3. "" bers quantitativ be W. M. und H. Ei« rHCMCO C M C M C M i "iO"cT «O* CM · lr H C M r H OS 1 1 rH i 1 CM CM rH 1 1 t^ CO ' 1 lO C M l rH ^ ^ rHrH 1 t I ^ I -H -H rH I I I C M r H O Jft t- rHrHrH -H -H -H -H -H CM ·<^Γ rH Ο CO ri CM ^ Τ-Γ O* rH i- OS rH l C M r i O C M O S 1 > Γ ι ό " ΐ > % ι ί Ο > r H r H r H C M ^ I CO rH CM 1 I ^ « 1 l «' « iO rH ri rH rH ι ·* CO rH CM CM CO "* OS l> Ift COCO CMCM CO» I "rHCMrHrHOSGO' rHrH rHrH r H r H rHrHrH l O I>rH rHCM r H r H r H r H r H r H C M . r H ·«*·«* rHrHrH i-HrHrHrHCMCMCOCO CO lO COO t> -^t OS ^« CO CO r* Γ Ο^ r4 <* H\ ^ Μ M ^ pfl CM CO r H r H G O rH r H r H rH rH i - H r H ^ H l^ CM t ^ r H τίΓ τί< ι Ο " ^ ( > Γ ^ σ Γ ί θ " ΰ > ί ΰ Ν ί ^ ί ^ ι Ο " θ θ " ^ Ι > r H r H r H r H rH > τ Η ' τ ΐ Γ ι Ο " < > ί r H r H r H τ* C M r H r H C O r H r H r CO ιί5 H rH r H r H C O ^: 03 r ^ C O C O C O O T H C M c O i O O S T K l f t O S C O O ^ t - i M r H O S O O S W P=^ CM CO • r ^ rH w0"^ r4 ^ PP^c-l H ^ •«^ rt< - t r H l o ^ r H r H ^ r H CO a < M * r H r H G O t - ^ r CM *-* r H ^ ^ r H C 0 M 1 1 0 ^ 0 0 ? ! « CM H a O C r H O O r H T - i Q O C ^ O C M r H r H ^ C ^ C O r H M C O rH r H ^ O CM1«* r H r H ^ i-HCl > C M OS r H C M r H O rH ° O r H ^ rH if) rH O C r H r H r H C M r H " " " r ^ H r H r H r H C O CO r H r H r H r H r H .^ O 1 ·<*< lO n C CM r- l^ r-ι r H C M C O rH i - H C M C O CO Ο PH ^ <ή . «0 CM K ^ • ^"co1 ^ON^rf'iCCMOSOOWt-^rHCOOOCOOSiCfNoSoCMCOOSrHCOCONOOSrHOSlOOW ΟΟΟ€ΟΟΟΟ5Ο^ΟΰΟ>ΛΕ^Φ«ιΛ^ΟΟΟΙ>ΟΟτίιΟΟτ1<·«*0>1(ΝΟ5ΟΟΟ·ΟΟΟ·«1<»β»-ΐΜΟΙ>σ5ΟιΗΟΟΟθσ3 CM (Ν rH-5lft rHi-HrHrHrHrHrHrHi-HrH rHr-.r-,rH rHrH rHCMCMCOCO t- W ^»5· ^ s 0> »H Aminos u £uS W r H O - ^ O i i O " c o " t ^ i O " i " r H r H r H ( N r H 1 C M r n " 5S. 05 «H ~ rl !·§! 0 5 G O C M G O O O ς Μ ^ ι - Η ο Γ ι - Γ ΐ ^ C O C M r H O S 1-5 r 2s «^! 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Zickgraf, Bd. 316 (1959) In Tab. 3 sind die Analysenwerte der Plasmaproben von 16 gesunden Versuchspersonen zusammengestellt. Bei zwei Versuchspersonen wurden Doppelbestimmungen an zwei zu gleicher Zeit entnommenen Blutproben ausgeführt (1. und 2. Spalte). Die Werte stimmen gut überein, besonders, wenn man bedenkt, daß alle sich summierenden kleinen Fehler des Gesamtverfahrens von der Enteiweißung und Entsalzung, dem mehrfachen Einengen und Umpipettieren bis zur Chromatographie und schließlichen Auswertung darin enthalten sind. Bei 4 Versuchspersonen (letzte Spalten) wurden die Plasma-Aminosäuren zweimal im Abstand von mehreren Tagen bis Monaten bestimmt. Es ergibt sich hierbei für die meisten Aminosäuren ein sehr ähnlicher Wert. Das Spektrum der freien Aminosäuren im nüchtern entnommenen Plasma erweist sich damit bei ein und demselben Menschen als bemerkenswert konstant. Die freien Aminosäuren des Nüchtern-Plasmas schwankten auch zwischen verschiedenen normalen Individuen nur verhältnismäßig wenig. Ein Unterschied im Verhalten zwischen essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren ließ sich nicht ermitteln. Auch zeigten sich keine deutlichen geschlechtlichen Unterschiede. Eine noch weitgehendere Konstanz ergibt sich bei Betrachtung des Gesamt-Aminostickst off s, der aus der Addition des Aminostickstoffs aller einzeln bestimmten Aminosäuren erhalten wurde. Die Amidgruppe des Glutamins wurde ebsnfalls mit in die Summe einbazogen. Die entsprechenden Werte bilden die letzte Zeile der Tab. 3. Bei sämtlichen 22 Bestimmungen erhielten wir sehr ähnliche Werte. Die Standard abweichung beträgt nur ± 5 % des Mittelwertes. Das bedeutet, daß der Gesamt-Amino-N nur in sehr engen Grenzen schwankt, selbst wenn einzelne Aminosäuren um 100% oder mehr schwanken. Sind also bestimmte Aminosäuren bei einer Versuchsperson erhöht, dann sind gleichzeitig andere vermindert. Der Gesamt-Amino-N der freien Plasma-Aminosäuren bleibt weitgehend konstant. Diskussion In der Literatur - finden sich für die verschiedenen im Plasma hauptsächlich vorkommenden freien Aminosäuren die in Tab. 4 zusammengefaßten Mengen als Normalwerte. Wie man ersehen kann, stimmen die Angaben für einige Aminosäuren gut überein, für andere schwanken sie beträchtlich, so für Asparagin, Cystin, Glutaminsäure, Lysin und einige andere. Diese Tatsache allein rechtfertigt erneute Untersuchungen wie die unseren. Manche Aminosäuren wie oc- Amino -buttersäure, Asparagin, Glutamin, Ornithin und Taurin wurden ohnehin nur in zwei oder drei der vorliegenden Arbeiten gemeinsam mit den übrigen Aminosäuren bestimmt. Abgesehen von der fünf Fälle umfassenden Arbeit von Stein und Moore 2 , haben nur wir 21 Plasma-Aminosäuren gleichzeitig quantitativ bestimmt. 2 16 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P Bd. 316 (1959) Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren 193 Unsere Werte stimmen mit den Angaben der Literatur im allgemeinen gut überein. Tab. 4 läßt erkennen, daß die beste Übereinstimmung mit den Werten von Stein und Mo ore 2 erzielt wurde. Dies trifft für fast alle Einzelaminosäuren und den Gesamt-Amino-N zu. Ein Überblick zeigt ferner, daß fast bei jeder einzelnen Aminosäure die Angaben einiger Autoren gut übereinstimmen, während andere völlig aus dem R/ahmen fallende Werte mitteilen. Dies ist deswegen erstaunlich, weil die gleichen Autoren bei anderen Aminosäuren Werte erhalten, die sehr gut mit den Angaben der übrigen Literatur übereinstimmen. Die Erklärung dürfte in unterschiedlichem methodischem Vorgehen liegen. Wir erhielten jedoch sehr ähnliche Werte wie Stein und Moore 2 , obwohl wir uns eines papierchromatographischen Verfahrens bedienten, während jene lonenaustauschersäulen zur Aminosäuretrennung benutzten. Unsere Werte stimmen dagegen z. B. viel weniger mit denen von Müting überein, der die Aminosäuren papier chromatographisch bestimmte. Dies legt nahe, daß die Vorbereitungs- und Aufarbeitungsverfahren vom Nativblut bis zur schließlich zu bestimmenden Aminosäurelösung, also die unterschiedliche Enteiweißung, Entsalzung und Einengung der Flüssigkeiten in erster Linie für solche Unterschiede verantwortlich sein dürften. Im Einzelfall ist dann schwer zu sagen, warum die Werte für eine bestimmte Aminosäure in anderer Größenordnung liegen als die anderer Autoren. Bei uns liegen lediglich die Ornithinwerte etwas tiefer als die sonst angegebenen. Es sind uns jedoch nur zwei zuverlässige Arbeiten von zusammen 20 Fällen bekannt, bei denen diese Aminosäure mitbestimmt wurde2'13. Unsere tatsächlich gefundenen Ornithinwerte lagen an sich ebenfalls höher und entsprachen etwa den Literaturangaben. Wir haben sie jedoch mit einem aus Vorversuchen mit Reinsubstanzen errechneten Korrekturfaktor reduziert, da wir sicher bei unserem Vorgehen mit einem Übergang von Arginin in Ornithin rechnen mußten. Wie weit dies auch für andere Methoden zutrifft, muß diskutiert werden. Asparagin konnten wir nicht nachweisen, auch nicht qualitativ mit einem genauen, kombinierten hochspannungselektrophoretisch-papierchromatographischen Verfahren. In der Literatur finden sich nur drei Arbeiten2»14>15, in denen Asparagin zusammen mit den anderen Aminosäuren bestimmt wurde. Die dort angegebenen Werte stimmen nicht überein. Kelly 14 fand 62yMg/mZ, Christensen 1 5 fand 27 ^g/mZ und Stein und Moore 2 fanden 5,8^g/m£. Wir glauben, daß diese unterschiedlichen Angaben teilweise auf Mißverständnissen beruhen. Wahrscheinlich dürften von Kelly und von Christensen irrtümlich andere Aminosäuren mitbestimmt sein. Asparaginsäure haben wir im Gegensatz zu Asparagin stets nachgewiesen. Ihre Menge war jedoch so gering, daß wir die Banden schlecht auswerten konnten und auf quantitative Angaben verzichten. Die sehr geringen Asparaginsäuremengen sprechen dagegen, daß das von uns nicht aufgefundene Asparagin durch unser methodisches Vorgehen vielleicht in Asparaginsäure umgewandelt wird. Wäre dies der Fall und ist der von Stein und Moore angegebene Asparaginsäurewert zutreffend, dann hätten wir unter allen Umständen eine gut auswertbare deutliche Asparaginsäurebande erhalten müssen. Die gefundene biologische Schwankungsbreite bei gesunden Versuchspersonen ist für die meisten Aminosäuren ziemlich gering. Unsere Werte stimmen auch hierin mit den Angaben der übrigen Literatur überein. Für einen solchen Vergleich können allerdings nur wenige Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 P 194 H. G. Knaüff, P. Dieterle und H. Zickgraf, Bd. 316 (1959) Tab. 4. Übersicht über die wichtigsten bisher vorliegenden Bestimmungen S = lonenaustauscher-Säulenchromatographie und P = Papierchromatographie. Zeile die Schwankungsbreite Autor Hier 3 4 Sheffner Stenle 6 . Hofstatter 6 . . Schreier7 Johnson 8 . . . . . . Zahl d. Fälle Jahr Methode 1946 M 8 1948 1950 1950 M M M 2 4 23 1950 M 11 1951 M 24 Borden 9 AVaisman10 Harper11 1952 1952 1953 M M M 8 10 13 2 1954 S 5 . . . . 1954 M 2 . . . . 1957 P 15 1957 p 16 Stein Huismann12 McMenamy Kellev 13 14 Christensen 15 . . . . 1957 S 3 Muting 16 1958 P 30 Eigene 1959 p 16 Jahr Methode Zahl d. Fälle 1946 M 8 Shcffner Steele5 Hofstatler* 1948 1950 1950 M M M 2 4 23 Schreier7 1950 M 11 8 Johnson . . 1951 M 24 Borden ' . . Waisman 10 . Harper11 . 1952 1952 1053 M M M 8 10 13 1954 s 5 . . . . 1954 M 2 . . . . 1957 P 15 1957 p 16 1957 s 3 1958 p 30 1959 p 16 Autor Bier3 4 . . . . . Stein 2 . Huismann 12 McMenamy Kelley 13 14 Christensen15 . . . . Mütin<* Eigene ie . . Alanin a-ABS -· 42 - 39,6 24-76 34,1 30,1-37,3 3,0 2,2-3,5 2,3 28,5 1,3-3,0 17,8-40,1 21 15-26 2,6 21,0 1,6-3,6 18,7-23,5 33 28-41 2,55 26,2 15,8-32,9 , 1,29-3,86 Lysin 30 20-37 20,8-24,7 37 28,9 18,3-40,2 28,3 21,0-34,2 21,9 13,0-30,0 26,1 24,1 36,8 23-58 27,2 25,1-30,2 14,0 12,0-17,0 20,9 15,4-27,8 3,4 3,1-3,7 19 9-30 10,8 7.4-15,5 Methionin 3,2-4,5 9 Arginin 23 14-37 16,5-17,2 28 Aspargin - 25,0 19,5-32,6 16,2 10,0-27,0 15,0 10,4 22,6 12-30 15,1 . 5,8 12,2-19,3 5,4-6,5 14,0 8,5-20,0 11,9 8,7-16,7 17 62 13-24 45-90 10,5 27,9 7,7-12,5 22,6 -3 4, 14 9-22 11,5 nicht 7,1-21,2 nachweisbar Ornithin ; Phenylanalin 14 9-21 19 _. 15,6 12,7-17,3 9,9 7,3-13,0 10,9 3,6 7,1 5,7 19,9 11-40 2,5-10 8,4 3,8 7,2 6,9-9,5 3,3-4,3 6,2-8,0 8,6 4,2 2,0-6,4 6,6-10,0 9,2 4,2 7,7 5,5-12,4 1,5-6,7 6,1-9,9 8 6-10 20,4 7,9 7,7-8,0 17,5-21,6 14 8 8-24 5-11 97 3,8 8,8 1,5-5,2 2,8-5,18Unauthenticated 6,4-10,8 2,9 1,5-5,1 5,2 36,0-6,6 Download Date | 5/11/16 7:11 PM Bd. 316 (1959) 195 Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren dea· freien Plasma-Aminosäuren in mg/mi. M = mikrobiologische Bestimmung, Wenn möglich, wurde jeweils in der oberen Zeile der Mittelwert, in der unteren deir Werte angegeben. CystinCystein Glutami n Glutaminsäure Glycin Histidin Isoleucin Leucin _ _ _ _ 8 — - — 44 — — — 19,8 11,5-21,8 14,7 8,2-20,0 30,2 IS -50 11,8 10,8-12,5 _ — — '· — 11 12,6 8,7-18,6 28,0 8-54 15,4 13,4-17,3 16,0 14,0-18,0 17,7 10,5-21,8 _ 14 11-21 14,1-17,0 21 13,5 10,2-17,7 15,9 11,5-19,8 13,8 9,5-19,0 14,2 10,9 21,1 10-38 11,5 7,9-15,8 27,0 24,0-29,0 13,7 9,3-17,0 _ 17 12-23 18,0 18 13,6 10,5-16,5 15,2 10,3-22,6 13,4 11,0-20,0 - 7,1 20,0 12-42 8,9 0,9-12,8 7,1 4,2-10,0 6,55 4,0-10,4 _ 20 16-28 25,0 24 19,1 12,3-23,1 20,3 16,8-24,7 18,6 15,0-23,0 15,1 24,8 10-52 16,9 14,2-23,0 16,5 7,8-24,0 10,4 6,6-14,1 _ 31,9 21,0-43,8 13 5-20 12,5 2,6-15,1 10,8 9,1-13,0 19 13-31 9,6 5,7-13,5 7,4 6,8-7,9 7 5-10 9,1 4,15-17,4 13,2 10,7-14,6 25 10-42 17,1 14,3-25,0 Aspanuginsäur'e 3,3: 0-12 3,0 1,0-7,0 2,0 — — — _ 45,0 —_ 111,0 — — 10 8-12 11,1 7,2-19,8 — 69,9 51,4-91,0 8,9 0-13 7,0 4,3-12,0 8,8 7,0-12,0 2,95 0,0-3,7 7 4-10 5,2 4,0-6,3 24 11-38 5,2 3,5-7,2 Serin Taurin - Threonin Tryptophan Tyrosin Valin _ 21 13-32 20,8-21,6 31 18,5 12,0-27,4 20,7 16,1-25,8 _ _ 17 11,7 6,9-15,0 10,0 7,2-14,0 12,7 7,1-17,0 — 7,8 17,4 9-30 _ 13 13,9 10,5-19,5 • 14,3 10,6-17,3 10,4 6,2-14,0 9,8 9,3 13,2 9-24 10,3 8,1-14,5 29 25-37 22,3-26,7 34 29,2 19,5-34,8 30,5 24,6-36,5 27,2 22,0-34,0 ; 1,5 -2,5 — _ 1,4 1,2-1,5 10 6-15 Spuren Prolin _ 28 _ — — 29,4 26,1 15-57 23,6 18,4-33,3 15,0 i 13,0-18,0 16,4 11,5-20,8 17 11-30 20,1 19,6-20,6 20 13-29 ' 19,2 ; 15,7-26,2 _ — — 75,1 46-106 _ — — 64,0 — _ 11,0 9,8-16,0 .._ — — — — 13,9 3-20 11,2 10,1-12,5 — _ — 8,9 10 7-13 15,4 13,9-17,2 21 15-29 9,5 7,8-12,2 5,5 4,1-8,2 — 1,2 0,0-2,5 _ 5,2 3,9-7,2 _ 5,1 3,7-7,25 16,7 12,0-22,0 13,4 14,1 20,6 9-36 15,9 12,1-17,2 9,8 7,5-11,0 16,1 11,9-20,4 12 9-18 15,7 12,7-18,5 11 6-15 14,2 11,0-17,0 - 29,1 — — 4,3 2,9-5,3 6 4-12 — 12,7 5,9-16,3 11 8-15 7,7 7,1-8,6 11 7-21 11,3 8,25-17,0 15 10-35 10,1 6,5-15,1 — 23,7 32,0 25-42 28,8 23,7-37,1 25,0 20-30 14,9 9,4-18,8 19 13-33 — 32 26-42 21,2 15,8-25,2 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 PM 196 H. G. Knauff, P. Dieterle und H. Zickgraf, Bd. 316 (1959) Arbeiten herangezogen werden, da die Versuchsserien der meisten in unserer Tabelle aufgeführten Arbeiten zu klein sind. Eine weitgehende Konstanz des Aminosäurespektrums bei ein und derselben Versuchsperson, auch bei unterschiedlicher Diät und Untersuchung über einen längeren Zeitraum wurde verschiedentlich beobachtet5'7. Wir selbst konnten nur bei visr Versuchspersonen eine Zweitbestimmung nach einigen Tagen bis Monaten durchführen. Das Ergebnis dieser Versuche ist nicht ganz einheitlich. Die Schwankungen sind für manche Aminosäuren deutlich geringer als die Schwankungen zwischen den Werten zweier verschiedener Versuchspersonen. Für andere Aminosäuren ließ sich diese Tendenz jedoch nicht nachweisen. Das Ergebnis bedarf daher einer Vertiefung an einer größeren Zahl von Fällen. Da durch unser Verfahren praktisch alle wichtigen im Plasma vorkommenden Aminosäuren erfaßt werden, besteht die Möglichkeit, aus den Einzelaminosäuren auch den Gesamt-Aminostickstoff als die Summe des Aminostickstoffs aller freien Plasma-Aminosäuren zu berechnen. Wir fanden als wichtigstes Ergebnis eine ganz überraschende Übereinstimmung zwischen den Amino-N-Werten unserer verschiedenen Versuchspersonen. Die Standardabweichung für den Gesamt-Amino-N des nüchtern entnommenen Plasmas verschiedener Versuchspersonen ist geringer als die irgendeiner individuellen Aminosäure und liegt noch in der Fehler breite unserer Methode. Die Erhöhung des Spiegels bestimmter Aminosäuren im Plasma muß daher mit der Erniedrigung anderer Aminosäuren einhergehen. Ein Blick in Tab. 3 zeigt, daß dies eindeutig der Fall ist. Die Personen H. R., A. P., A. E., F. S. und A. S. haben praktisch denselben Aminostickstoffwert, obwohl die Werte für Einzelaminosäuren um über 50% schwanken. Unterschiedliche Spektren der verschiedenen Aminosäuren wirken sich also nur wenig auf die Höhe des Gesamt-Amino-N aus. Die sehr wichtige und interessante Frage, ob im Körper der Spiegel jeder einzelnen individuellen Aminosäure oder nur die Summe des Amino-N sämtlicher freien Plasma-Aminosäuren oder aber beides — Adelleicht mit unterschiedlicher Präzision — durch einen Kegelmechanismus konstant gehalten wird, kann durch solche Untersuchungen einer Lösung näher gebracht werden. Die vorerst noch zu geringe Zahl von Fällen gestattet uns leider nicht, diese Frage schon jetzt eindeutig zu beantworten. Jedoch spricht die bemerkenswerte Tatsache, daß von aDen Werten diejenigen für den Gesamt-Amino-N am wenigsten schwanken, dafür, daß die Größe dieses Wertes im Körper am strengsten reguliert wird. Durch weitere Untersuchungen müßte geklärt werden, wie sich die Werte für den Gesamt-Amino-N und diejenigen für die einzelnen Aminosäuren verhalten, wenn durch pathologische Mechanismen oder durch künstliche Zufuhr sich der Spiegel einer oder mehrerer Aminosäuren einseitig verändert und so der Regelmechanismus aus dem Oleichgewicht gebracht wird. Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 PM Bd. 316 (1959) Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren 197 Die in der Literatur angegebenen Werte für den Gesamt-Amino-N stimmen ebenfalls viel besser überein als die Werte für irgendeine der Einzelaminosäuren. Die genaueste Bestimmung des Gesamt-Amino-'N stammt von Hamilton und Van Slyke 1 . Von Stein und Moore 2 wurde diese Größe ähnlich unserem Vorgehen aus den einzelnen Aminosäuren berechnet. Rubinstein undPryce 2 7 bestimmten den GesamtAmino-N der freien Plasma-Aminosäuren mit Hilfe eines kolorimetrischen Verfahrens. Unser Mittelwert von 40,49 ^g/mZ stimmt sehr genau mit den Werten von Stein und Moore 2 (40,2 //g/mZ), von Hamilton und Van Slyke 1 (41 /^g/mZ) und von Rubinstein und Pryce 27 (45,4 /jg/mZ) überein. Sämtliche Angaben fallen noch in die Schwankung unserer Werte. Den Herren Dr. K. Hannig und Dr. R. Strobel vom Max-Planck-Institut für Eiweiß- und Lederforschung München möchten wir für vielfältigen methodischen Rat auch an dieser Stelle herzlich danken. Außerdem danken wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft für eine Sachbeihilfe, die uns die Durchführung der vorliegenden Arbeit ermöglichte. Zusammenfassung 1. Bei 16 gesunden Versuchspersonen wurden 21 freie Aminosäuren des Blutplasmas nebeneinander quantitativ bestimmt. Damit wurdsn alle wichtigen Aminosäuren vollständig erfaßt, so daß aus diesen Werten der freie Gesamt-Aminostickstoff des Blutplasmas berechnet werden konnte. 2. Es wird gezeigt, daß die Schwankungsbreite für die verschiedenen Aminosäuren von Versuchsperson zu Versuchsperson gering ist und etwa der Schwankungsbreite anderer physiologisch vorkommender Substanzen entspricht. Das Aminosäurespektrum ein und derselben Versuchsperson erweist sich bei mehrmaliger Untersuchung als ziemlich konstant. Darüber hinaus ergibt sich für den freien Gesamt-Aminostickstoff des Blutplasmas ein fast identischer Wert für sämtliche Versuchspersonen. Individuelle Unterschiede im Aminosäurespektrum wirken sich also nicht auf den Summen wert des Gesamt-Aminostickstoffs aus. 3. Die gefundenen Werte für die einzelnen Aminosäuren und den Gesamt-Amino-N wurden mit den bisher vorliegenden der Literatur verglichen und weitgehende Übereinstimmung festgestellt. Summary 1. 21 free amino acids of the blood plasma were quantitatively determined for 16 healthy individuals. All the important amino acids were included, so it was possible to calculate from ths results the total free amino-N of the blood plasma. 27 H. M. Rubinstein u. J. D. Pryce, J. clin. Pathol. 12, 80 [1959]. Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 PM 198 Bestimmung von 21 freien Plasma-Aminosäuren Bd. 316 (1959) 2. It was shown that the limit of variation for different amino acids is small from person to person and corresponds approximately to that of other physiologically occurring substances. The amino acid spectrum of any one individual is shown to be fairly constant after several determinations. The total free amino nitrogen of the blood plasma was nearly identical for the plasma of all persons investigated. Individual differences in the amino acid spectrum have, therefore, no influence on the total amino nitrogen. 3. The values found for the individual amino acids and the total amino-N were compared with those reported to date in the Literature and found to be in close agreement. Dr. H. G. K n a u f f , II. Medizinische Klinik der Universität München, München 15, Ziemssenstr. 1. Unauthenticated Download Date | 5/11/16 7:11 PM