Grundlagen der Public Relations (PR) 10. Oktober 2013 Dimitar Stanishev © Dimitar Stanishev/H.-G. Möckesch Die Nachricht Sachinhalt • • • • • • • • Selbst- offen- barung Nachricht Beziehung Appell Die vier Ohren des Empfängers Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt der vor sich zu haben? Was soll ich tun, denken, fühlen aufgrund seiner Mitteilung? Definitionen von Public Relations Definitionen von Public Relations (1) „Public Relations sind das Management der Kommunikation von Organisationen mit ihren Bezugsgruppen.“ (James Grunig & Todd Hunt 1984) Definitionen von Public Relations (2) Public Relations sind die Kommunikation zu all den Zielgruppen mit den Themen über die richtigen Medien und Kanäle zur richtigen Zeit, die für den Erfolg einer Person, eines Unternehmens oder einer Organisation relevant sind. Ziele der PR Was sind die Ziele von PR-Aktivitäten? • Meinungen • Einstellungen und • Verhalten beeinflussen oder verändern durch • Bekanntheit • Vertrauen und • Glaubwürdigkeit Wer braucht PR? PR – ein Privileg für mächtige Unternehmen? NEIN! • Jeder von uns • Private Organisationen • Verbände und politische Parteien • Öffentliche Institutionen • Medien brauchen permanente Öffentlichkeitsarbeit Kernfrage: Warum sollte es uns geben? Höhere Akzeptanz durch Schildern der eigenen Tätigkeit Adressaten der PR An wen richtet sich die Öffentlichkeitsarbeit? • aktuelle und/oder potentielle Kunden • interne/externe Öffentlichkeiten wie zum Beispiel aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Angehörige der Mitarbeiter, Führungskräfte, Medienvertreter, öffentliche Institutionen, Lieferanten, Kapitalgeber etc. Gegenstand der PR Worüber berichten? • Unternehmen/Person • Dienstleistungen • Produkte Wie berichten? Siehe Anhang Felder der PR Welche Felder der Öffentlichkeitsarbeit gibt es? Je nach Zielgruppe und Gegenstand: Interne Kommunikation, Public Affairs, Produkt-PR, Investor Relations, International Relations etc. Eigenes PR-Feld kreieren? Instrumente der PR Externe Kommunikation: Maßnahmen Medienarbeit Themenmanagement Pressemappe Presseservices (Interviews, Redaktionsbesuche) Media Coaching Krisenmanagement Medienresonanz Informations- und Fotobeschaffung Kommentare/Statements Publikationen Kundenmagazin Sales Media Unternehmensvideos Events/Diverses Pressekonferenz Presseworkshops Messen Webseite (Content Management) Web Monitoring Web 2.0 Reden Betriebsbesichtigungen Präsentationen Corporate Social Responsibility Kongress/Symposium Events Sponsoring Aktivitäten Interne Kommunikation: Maßnahmen Basics Publikationen Events/Diverses Corporate Identity Mitarbeitermagazin Strategie-Workshop Entwicklung Unternehmenskultur -leitlinien Mitarbeiter-Newsletter Betriebsversammlung Strukturierung von Dialog und Reporting Steuern von Kommunikationsprozessen Intranet Change Communication (u.a. Identifikation der relevanten Informationen) Schwarzes Brett Spezielle Workshops (Media Coaching, Krisenprävention) Abgrenzung zur Werbung Abgrenzung zur Werbung (1) • Werbung verkauft Produkte über meist einseitige Push-Kommunikation und Kreativität • Werbung hat in der Regel schnellere Wirkung, kurzfristigeren Effekt und geringere Glaubwürdigkeit • Public Relations bieten Informationen und Meinungen; ggf. auch über Produkte (Wenn ernst gemeint und umgesetzt, höhere Glaubwürdigkeit) Abgrenzung zur Werbung (2) • Werbung ist mit höheren Kosten verbunden, insbesondere sog. klassische Werbung. Nicht für jedes Unternehmen eine Option • Public Relations ist mit geringeren Kosten verbunden, insbesondere die Medienarbeit. Auch für kleinere und neu gegründete Unternehmen geeignet Stellenwert der PR „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Paul Watzlawick) • Demokratisch pluralistische Gesellschaften brauchen Transparenz der Vielfalt der Meinungen und deshalb Public Relations • Jeder hat das Recht, seine Interessen zu vertreten • In Zeiten schmalerer Budgets von Redaktionen ist die Zuarbeit seriöser Public Relations für die Medien unerlässlich Ausbildung und Anforderungen Welche Möglichkeiten gibt es, PR zu studieren? • Jeder kann sich als PR-Berater bezeichnen. Dennoch ist eine fundierte theoretische wie praktische Vorbereitung empfehlenswert. Mögliche Optionen: - Studium der Kommunikationswissenschaften - Weiterbildung an Akademien oder Privaten Universitäten - Seminare an Volkshochschulen (oft 1- bis 7-tägig) - Praktische Erfahrungen in PR-Agenturen, Unternehmen oder Institutionen Was sollte ein PR-Berater können? • Sehr gute Sprachkenntnisse, vor allem in Deutsch, Rechtschreibung von elementarer Bedeutung • PR-Ausbildung, insbesondere zum Thema Strategieentwicklung und Instrumente des Marketings • Psychologiekenntnisse sind ein Plus, insbesondere in der Internen Kommunikation • Offenheit und Interesse an kontinuerlichem Dialog mit internen und externen Akteuren • Gewisses Selbsbewusstsein durch gute Ausbildung, um eigene Standpunkte überzeugender zu vertreten Anhang Die Nachricht mit Wert Stimmt das? Ist das neu oder aktuell? Interessiert das? (Ist das nützlich?) Interessiert das? (Ist das nützlich?) " Öffentliche Bedeutung " " " " " " " " (Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport) Nähe - räumlich oder sozial Kriminalität Action: Dramatik, Kampf, Konflikt Gefühl: Liebe, Sex und Trauer Prominenz Kuriosität Fortschritt Service Wie schreiben? Die Dreieck-Regel: Wichtigkeit Das Prinzip der abgestuften Wichtigkeit Lead Höhepunkt nähere Umstände Einzelheiten Verständlich schreiben Fremdwörter möglichst vermeiden! Anschaulich formulieren (Bilder und Verben!) Verben: Aktiv statt Passiv Kurze Sätze 9 Wörter optimal, 20 maximal Keine sprachlichen Blähungen Keine Füllwörter Verständlich schreiben Adjektiven misstrauen! " Adjektive nur, wenn Farbe oder Unterscheidung! (intersubjektiv nachprüfbar) " " " " Adjektive durch Verben ersetzen djektive ohne Eigenschaften streichen A Tautologien vermeiden djektive mit werblichem Charakter vermeiden A Verständlich schreiben Hauptsätze! Hauptsätze! Hauptsätze! Hauptsätze! Kurze Nebensätze (nur im Notfall) nach Hauptsätzen! SPO, außer wenn Objekt am wichtigsten Verständlich schreiben Abwechslung bieten " " " " " g leiche Worte vermeiden ommata (nur wenn unvermeidbar) K Doppelpunkte Semikola/Strichpunkte Gedankenstriche 10 Todessünden der Pressearbeit Die zehn Todsünden der Pressearbeit 1. Hinhalten nicht ansprechbar sein, sich verleugnen lassen 2. Täuschen falsche Informationen, Daten und Fakten an Journalisten/Medien weitergeben 3. Werbliche Inhalte statt konkreter Daten und Fakten anbieten (massive Schleichwerbung) 4. Mit Banalitäten kontinuierlichen bombardieren, statt mit nützlichen bzw. neuen und aktuellen Informationen ausstatten 5. Reklamation beim Chefredakteur oder der Verlagsleitung 6. Androhung (vorschneller) juristischer Schritte 7. Drohung mit der Kündigung von Anzeigen oder keine Anzeigen mehr zu buchen 8. Anhaltenden Druck ausüben, drängeln, damit ein bestimmtes Thema endlich publiziert wird 9. Kritische Fragen und Probleme nur schönreden 10. Überheblichkeit Journalisten nicht ernst nehmen Zur Person Dimitar Stanishev PR-Berater seit 2010 Gepr. PR-Berater (Akademie für Kommunikationsmanagement, Frankfurt) PR-Fachwirt (Bayerische Akademie für Werbung und Marketung, München) Gepr. Kommunikationsberater (Institut für Lernsysteme, Hamburg) Master of Business Administration (Private Hochschule, Göttingen) Magister in Linguistik, Politik und Rechtswissenschaften als Nebenfach (Ludwig-Maximilians-Universität, München) Herzlichen Dank! Dimitar Stanishev – [email protected]