Bindung und Psychotherapie Klinik für Kinder– und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Ulm Dr. phil. Dorothee Bernheim Agenda 1. Grundlagen der Bindungstheorie 2. Erfassung der Bindungsrepräsentation 3. Bindung und Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) 4. Implikationen für die pädagogische und therapeutische Arbeit Was ist Bindung? „Bindung (attachment) ist die besondere Beziehung des Kindes zu seinen Eltern oder Personen, die es ständig betreuen. Sie ist in den Emotionen verankert und verbindet das Individuum mit anderen, besonderen Personen über Raum und Zeit hinweg:“ Mary Ainthworth, 1973 Grundlagen der Bindungstheorie (Bowlby, 1907-1990) • Ein sogenanntes Bindungsbedürfnis (Nähe, Kontakt) ist von Geburt an evolutionsbiologisch (phylogenetisch) determiniert • Bindungsbedürfnisse haben einen primären Überlebensstatus für Primaten und Menschen (Harlow und Zimmermann; 1959) • Bindungsverhalten (Nähe suchen, anklammern, weinen, rufen) führt (normalerweise) zu Schutz und Sicherheit durch die Bezugspersonen • Das Bindungsverhaltenssystem wird in spezifischen Situationen aktiviert (Trennung, Krankheit, Gefahr), um Nähe zu relevanten Bezugspersonen zu erhalten oder wieder herzustellen • Grundlage einer sicheren Bindungsentwicklung ist die feinfühlige Fürsorge durch die Bindungsperson • Bindung aber auch an misshandelnde Bezugspersonen Bindung und Explorationssystem • Explorationsverhaltenssystem ebenfalls von Beginn an verhaltensbestimmend • Von der Geburt an wird die Umgebung erforscht und experimentell erkundet • Grundlage des Lernens und der Entwicklung • Bindungsverhaltenssystem und Explorationsverhaltenssystem deaktivieren sich gegenseitig • Ist das eine aktiviert, ist das andere deaktivert • Bei Wohlbefinden hört Bindungsverhalten auf, die Umgebung wird exploriert • Bei Unbehagen (Fehlen einer sicheren emotionalen Basis) beginnt das Bindungsverhalten, das freie Explorieren der Umgebung (Lernen) hört auf BINDUNGSVERHALTEN EXPLORATIONSVERHALTEN BINDUNGSVERHALTEN EXPLORATIONSVERHALTEN Das Konzept der Feinfühligkeit (Ainthworth, 1974) Grundlage einer sicheren Bindungsentwicklung ist die Feinfühligkeit Merkmale von Feinfühligkeit: • Wahrnehmung des Verhaltens des Säuglings (Aufmerksamkeit, geistige Präsenz, Blickkontakt) • Richtige Interpretation von dessen Äußerungen (gemäß des Befindens des Kindes und nicht gemäß der eigenen Bedürfnisse • Promte Reaktion auf Bindungssignale (damit der Säugling Zusammenhänge bilden Kann zwischen seinem Verhalten und der Reaktion – Selbstwirksamkeit) • Angemesse Reaktion auf Bindungssignale (Beruhigung bei Aktivierung des Bindungssystems, Anregung bei Aktivierung des Explorationssystems) Säuglinge binden hauptsächlich an Personen, die ihre Bedürfnisse in feinfühliger Weise beantworten Interventionen: Die Chancen der ersten Monate: Feinfühlige Eltern – gesunde Kinder (Ziegenhain, Gebauer, Ziesel, Künster, Fegert, 2008) Erfassung der Bindungsqualität des Kindes: „Der FremdeSituation-Test“ (Ainsworth et al. (1978) 20minütige Laborsituation: 2x3 Minuten Trennung einjähriger Kinder von der Bindungsfigur In der Stresssituation werden Ressourcen und Abwehrprozesse aktiviert, die anhand von Verhaltensweisen der Bindungsperson gegenüber (offenes Zeigen negativer Gefühle und Beunruhigung, Vermeidung von Nähe, ärgerliches Anklammern) beobachtet werden können und eine Aussage über die Bindungsqualität erlauben (Aktivierung des Bindungsverhaltenssystems) Quelle: www.faz.net Erfassung der Bindungsqualität: Organisierte Bindungsmuster Sichere Bindung (in Normalstichproben ca. 65%) • Bindungspersonen sind feinfühlig, • Kind ruft den „sicheren Hafen“ herbei, wenn es ihn braucht oder exploriert, wenn es entlastet ist Unsicher-vermeidende Bindung • Bindungspersonen sind zurückweisend • Kinder vermeiden die Kontaktaufnahme zur Bindungsperson, wenn diese zurückkehrt • Wirkt zunächst „pflegeleicht“, gegenüber Gleichaltrigen im Kindergarten aber auch Feindseligkeiten • Stressparameter chronisch erhöht Unsicher-ambivalente Bindung • Bindungspersonen sind inkonsistent (Wechsel zwischen Feinfühligkeit und abweisendem Verhalten) • Kind reagiert mit unsicher-ambivalenter Bindung, häufiger Angststörungen als Jugendliche Aber: Es kann sich ein vorhersagbares Bindungsverhalten entwickeln Kind hat sich an die Verhaltensbereitschaft der Bindungsperson angepasst, es hat stabile „innere Arbeitsmodelle von Bindung“ Quelle: www.familienhandbuch.de Desorganisierte Bindung und Bindungspathologie Genese – Bindungspersonen: • verhalten sich ängstigend gg. dem Kleinkind (Main & hesse, 1990); erziehen intrusiv (Van Ijzendoorn et al., 1999); haben vor Geburt des Kindes einen Trauerfall erlitten (Fonagy, 2003); spiegeln negative Affekte der Kinder (Furcht, Trauer) gar nicht oder falsch als positiven Affekt (Gergely & Watson, 1996, 1999) die Kinder in der „Fremde-Situation“: • Fluktuation verschiedener Bindungsstrategien, bizarre Verhaltensweisen im Fremde-Situationstest (Angst, erstarren, im Kreis drehen, Schreien und Weglaufen, Nähe suchen und auf den Boden werfen) • Zurückgreifen auf kohärente innere Arbeitsmodelle von Bindung ist nicht möglich Ein Kind, dass sich vor einer Bindungsperson fürchtet, erlebt das als Paradoxon, dass es diese einerseits als sicheren Hafen aufsucht, andererseits sich ängstigt und die Flucht ergreifen will. Ein solcher Konflikt ist für ein einjähriges Kind nicht lösbar. Entwicklung einer desorganisierten Bindung Bindungstraumata Angst verlassen zu werden instabile „inner working models“ Emotionale Instabilität / Vermeidung von Mentalisierung unklare Vorstellungen von sich selbst und anderen Folgen von Bindungsdesorganisation: Psychophysiologische Korrelate: • Erhöhte Cortisolspiegel (30 Min. nach der fremden Situation, Spangler und Grossmann, 1993), erhöhte Herzrate in der Trennungsepisode und 30 Min. danach • Schlafstörungen • Hypervigilanz, kontrollierendes Verhalten • Konzentrationsschwierigkeiten Längsschnittstudien: • Kinder entwickeln Schwierigkeiten, negative Affekte zu erkennen („theory of mind“) und auszudrücken • Im Jugendalter: Aggressivität, Dissozialität (Lyon-Ruth, 1996; Ogawa et al., 1997) Erfassung der Bindungsrepräsentation bei Erwachsenen: Das Adult Attachment Interview (AAI; George et al., 1985-1996; Main u Goldwyn 1985-1996): • Erwachsene würden auf eine dreiminütige Trennungssituation („FremdeSituation“) nicht mit Bindungsverhaltensweisen reagieren, deshalb: • Beobachtung sprachlicher Äußerungen zur Erfassung der Bindungsrepräsentation • 18 Fragen zu: Beziehungen zu Bindungsfiguren, Kummer- und Trennungserfahrungen, Verlust und Missbrauch in der Biografie • Zunehmende Aktivierung des Bindungssystems • Bewertung: kann der Sprecher seine Kindheitsgeschichte in einer kohärenten, kooperativen und plausiblen Art und Weise entwickeln • Erlaubt zuverlässige Erfassung von Bindungsrepräsentation Bindungsrepräsentation bei Erwachsenen (AAI) Bindungsrepräsentationen analog der Bindungsqualitäten der Kinder: • Sicher-autonom • Unsicher-distanziert (kognitiver Stil, emotional vermeidend) • Unsicher-verstrickt (emotionaler Stil, personenbezogen) • Unsicher mit unverarbeitetem Trauma („desorganisiert“) Erfassung der Bindungsrepräsentation bei Erwachsenen im Adult Attachment Projective (AAP; Georg et al., 1999) • • • • In Anlehnung an die Bindungsforschung bei Kindern, denen Bilder vorgelegt wurden, um die Bindungsrepräsentanz anhand der Geschichten zu erfassen Themen: Krankheit, Trennung, Verlust, Tod, Alleinsein Durch die spezifische Reihenfolge von 8 Umrisszeichnungen wird das Bindungssystem graduell aktiviert Auswertung • Selbstwirksamkeit (internalisierte sichere Basis, Fähigkeit zum Handeln) • Verbundenheit (Bedürfnis nach Interaktion) • Synchronizität (Darstellung reziproker, gegenseitiger Beziehungen) • • Stimulusmaterial: 1 Aufwärmbild (Kinder mit Ball) • 4 Monadische Bilder (Erwachsener oder Kind), die herausfordern, eine Beziehung internal zu konstruieren: Fenster, Bank, Friedhof, Ecke • 3 Dyadische Bilder (Erw.-Erw. oder Erw.-Kind), die eine potenzielle Bindungsbeziehung suggerieren: Abschied, Bett, Krankenwagen Instruktion zum Adult Attachment Projective (AAP-Interview) Ich werde Ihnen nun nacheinander eine Reihe von Bildern zeigen und Sie haben Zeit, nachzudenken. Ich bitte Sie dann, mir eine Geschichte darüber zu erzählen, was auf diesem Bild passiert. Es gibt weder richtige und falsche Antworten. Denken Sie sich einfach eine Geschichte aus: • Wie mag es zu dieser Geschichte gekommen sein? • Was die abgebildeten Personen wohl denken oder fühlen? • Wie es in der Geschichte weitergehen? Wie mag es zu dieser Geschichte gekommen sein? Was die abgebildeten Personen wohl denken oder fühlen? Wie es in der Geschichte weitergehen? Beispielbild. Copyright: Dr. Carol George, Dr. Malcolm West, 1999 Bindungsrepräsentation – Beispielgeschichten im AAP Desorganisiert – unverarbeitetes Trauma Sie ist sehr verzweifelt, will sich nur noch von der Welt zurückziehen, hat furchtbare Angst. Ist gerade verlassen worden. Sie ängstigt sich und ist hilflos, bleibt dort ewig sitzen, keine Ahnung“. Keine Handlungsfähigkeit, kein Schutz, keine inneren mentalen Prozesse, keine Suche nach Hilfe Quelle: Prof. Dr. A. Buchheim, Universität Innsbruck organisiert „Eine Frau ist verzweifelt, fühlt sich schlecht, hatte Streit mit einem Freund, hat sich auf die Bank gesetzt, um alleine zu sein, hat auch große Angst, was als nächstes passieren wird“. Sie denkt nach wie es zu dem Streit gekommen sein könnte, wer eigentlich schuld war. Steht dann nach einer Weile auf und sucht den Freund auf“. Auswertung des Adult Attachment Projective (AAP-Interview) BPS-Probanden mit einem sogenannten „desorganisierten Bindungsstatus“ greifen auf keine sichere interne Basis (Bindung) zurück (in der Geschichte Hilfe holen, nachdenken), können nicht handeln, sich schützen, nach Hause gehen, sich ablenken, um sich zu reorganisieren in desorganisierten AAP-Narrativen finden wir: – eine fehlende konsistente und kohärente sprachliche Darstellung der Bindungsgeschichte – Interviews werden abgebrochen (constriction), weil biografische Inhalte zu überwältigend werden und das selbst bedrohen (= „unresolved trauma“) – signifikant höherer Anteil an spezifischen traumatischen Wörtern („traumatic fear indicators“) mit dysregulierender Qualität (wie Missbrauch, Mord, Verlassenheit, Leere, psychische Krankheit, Trunkenheit und Suizid) in Antwort auf monadische Bilder, die Einsamkeit und Verlassensein repräsentieren (Buchheim et al. 2008a, Buchheim & George, in press). Kernsymptomatik und Bindung bei der BorderlinePersönlichkeitsstörung (BPS) • Schwerer sexueller Missbrauch • Körperliche Gewalt • 70-80% Traumatisierung: • Erfahrungen von Verlust und Vernachlässigung • Emotionale / körperliche Vernachlässigung (Barnow et al., 2005) • Nicht erinnerliche Traumata • Kernsymptome: Angst, verlassen zu werden Identitätsdiffusion Emotionale Instabilität BPS-Patienten zeigen überproportional häufiger als Erwachsene eine desorganisierte Bindungsrepräsentation (unverarbeitetes Trauma) in Kombination mit einer unsicher-verstrickten Bindungsrepräsentation (hasserfüllt, konfliktreich, stark oszillierende Denkvorgänge) Fonagy, Target & Gergely, 2000; Buchheim, 2008) Die Borderline-Persönlichkeitsstörung: Probleme auf der Verhaltensensebene und Impulsivität Selbstschädigung ca. 70% Suizidversuche ca. 60% Hochrisikoverhalten Drogenmissbrauch Essstörungen Promiskuität Pseudologie Artifizielle Störung Aggressive Durchbrüche Selbstschädigungen Kaufrausch Verbale Entgleisungen Die Angst, verlassen zu werden; • Zanarini et al. (2003). Prospektive Follow-up-Studie zum Langzeitverlauf der BPS-Symptomatik • 6 Jahre nach Therapie berichten 60% der Patienten noch von der Angst, verlassen zu werden, während sich andere Symptome (SVV, Impulsivität, interpersonelle Probleme) bessern • Schlussfolgerung: • Die Angst vor dem allein sein / Verlassen werden ist die am längsten persistierende Symptomatik • Dies ist in Bezug auf Dauer und Spezifität der psychotherapeutischen Behandlung wichtig (Fonagy und Batemann, 2006; vgl. Buchheim, 2010) Implikation für die Therapie • Emotionsregulation • Wahrnehmung, Differenzierung, Regulation intensiver Gefühle, Prävention • Mentalisierung / Reflexion • Realitätsabgleich bzgl. der Hypersensibilität in sozialen Beziehungen, Erkennen der Emotionalität anderer • Korrektur von Bindungserfahrungen • Positive Bindungserfahrungen, Validierung, Achtsamkeit auch für positive soziale Interaktionen Welche Therapie ist geeignet? Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP; Clarcin et al., 2001; Levy et al., 2005, 2006; Kernberg, 1998, 2000) • Strukturierte psychodynamische Behandlungsmethode, die auf Kernbergs (1984) Objektbeziehungstheorie basiert • Zentraler Bestandteil: intrapsychische Repräsentanzen, die sich aus internalisierten Bindungsbeziehungen zu Bezugspersonen ableiten • Klarer Rahmen: Hierarchisierung der Therapieziele, Behandlungsvertrag • Behandlungsfokus: Themen mit affektiver Besetzung, die sich in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient im Hier und Jetzt der Übertragung manifestieren • Veränderung des Bindungsstatus und Besserung der „Reflexiven Funktion“ unter TFP, nicht aber DBT und ST (Levy, Clarkin, Kernberg, 2006a,b) Mentalisierungsbasierte Psychotherapie (MBT; Bateman, Fonagy et al., 2002) • Einzel- und Gruppentherapie • entwickelt für BPS-Patienten (Bindungsunsicherheit, dysfunktionale Affektregulation, Einschränkung der Reflexion und Mentalisierung) • Förderung der Mentalisierung (Reflexion, Perspektivübernahme) • VT-ähnliches Vorgehen: transparent, strukturiert, problemorientiert, Fokus auf aktuelle Ereignisse und Aktivitäten und deren mentale Realität • Forderung: der Therapeut soll sich mit einem klaren und kohärenten Bild seiner Selbst zur Verfügung stellen, um die Mentalisierung zu fördern • RCT (Bateman und Fonagy,1999): Remission von Angst, Depression, allgemeiner Psychopathologie, Hospitalisierungsdauer, interpersonellen Problemen nach max. 18 Monaten (1 h/Wo. Einzel; 3 h/Wo. Gruppe) 24 Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT; Linehan et al., 1991) • ursprünglich für chronisch suizidale und BPS-Patienten • Einzel- und Gruppentherapie (Skilltraining) • Bedeutung der frühen Invalidierung (Nichtbeachtung) von Emotionen / Bedürfnissen und der Störung der Emotionsregulation • Therapie (1-3 Jahre): Akzeptanz und Veränderung, Achtsamkeit, Zen-Buddhismus, Emotionsregulation, interpersonelles Training, Verhaltenstherapie • Wirksamkeitsnachweis in RCT´s: (Bohus et al., 2004, 2006): Remission von Angst, Depression, allgemeiner Psychopathologie, Hospitalisierungsdauer, interpersonellen Problemen 25 Implikationen: Bindungs- und Kommunikationsmuster mit unsicher-verstrickt gebundenen Kindern / Jugendlichen • Intensive Gefühle von Ärger, Enttäuschung, Trauer, insbesondere über Verluste • Angst, verlassen zu werden • Dramatisieren, • Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz • Vermeiden von Autonomie • Gefahr bei Bezugspersonen: „Verstrickung“ und narzisstische Zufuhr über verstärkte Hilfsangebote, Abhängigkeit verstärkt sich!!!! Interventionen: • Strukturierende Interventionen in Hinblick auf Erinnerungen und affektive Zustände, Ambivalenz • Regeln und Rituale • Umgang mit Konfusion und Unsicherheit in Zusammenhang mit überwältigenden Gefühlen (Emotionsregulation; Holmes, 1996; vgl. Schauenburg und Strauß, 2002) Implikationen: Bindungs- und Kommunikationsmuster mit desorganisiert gebundenen Kindern / Jugendlichen Der Jugendliche: Die Helfenden: •Schwierigkeiten in der Impulskontrolle, Aggressivität •Hilflosigkeit, Wut •Nebeneinander von Hilfe suchen und Ablehnung •Teamspaltungen •Agierender Beziehungsstil (Kontrolle!) •Strafbedürfnis •Reinszenierung traumatischer Situationen •Überforderung, Erschöpfung •Delegation an Psychotherapie •Distanzverlust / Übergriffe •Beziehungsabbrüche •Weglaufen und Abbrüche GEFAHR BEI TEAMS UND BEZUGSPERSONEN: „BURN OUT“!!! Quelle: Lippegaus und Welteke, FaPa; Petershagen, 2012) Wie können wir Bindung und Emotionsregulation fördern und Verstrickung und „burn out“ vermeiden? Bindungsbedürfnis Explorationsbedürfnis DBT: Anerkennung von Gefühlen und Verhalten (Validierung) DBT: Veränderung von Gefühlen und Verhalten / Förderung von Autonomie und Verantwortung Die bindungsorientierte Arbeit: Den sichere Hafen schaffen •Verfügbar sein •promtes Reagieren •Zuverlässige Regeln •Angemessene Regeln / Reaktionen Feinfühligkeit •Signalisieren von Verständnis Schutz und Sicherheit Geborgenheit •Sicherer Aufenthalt •Sichere Tagesstruktur •Sichere Bezugspersonen •Blickkontakt •Körperkontakt •Liebevolle Versorgung Quelle: www.iwkoeln.de Quelle: Lippegaus und Welteke, FaPa, Petershagen, 2012 Die bindungsorientierte Arbeit: das Explorationsverhalten fördern • Gefühle: aufnehmen, differenzieren • Gefühle verbalisieren • Gefühle ausdrücken und tolerieren lernen Hilfe zum Verstehen von Gefühlen Spielräume zur Exploration Erfahrung von Erfolg und Selbstwirksamkeit • Experimentelles Lernen • Freiräume zur Exploration • Bewegung • Herausfordernde Aufgaben so stellen, • dass Jugendliche an ihnen wachsen können Quelle: Lippegaus und Welteke, FaPa, Petershagen, 2012 Was benötigen wir als helfende Personen? Zunächst einmal: Nicht die tatsächlich erfahrene Bindungsgeschichte sagt voraus, inwieweit eine erwachsene Person eine sichere Bindungsperson für ein Kind sein kann, sondern ob die erwachsene Person ihre Bindungserfahrungen verarbeitet hat und in ihre Lerngeschichte integriert hat Quelle. www.fotocommunity.de Was benötigen wir als helfende Personen? • Wissen über die Bindungsrepräsentation unserer Klienten / Patienten • Wissen um traumapsychologische Grundlagen • Wissen um die eigene Bindungsrepräsentation, um „Bindungsfallen“ zu vermeiden Dazu benötigen wir: • Supervision • Selbstreflexion • Professionelle Distanz Und trotzdem: Die Bereitschaft, uns feinfühlig und „wahrhaftig“ einzubringen. Quelle: Lippegaus und Welteke, FaPa, Petershagen, 2012 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!