L. Frerick / M. Müller WS 2015/16 7.12.2015 4. Übung zur Fourieranalysis Abgabe: vor der Übung am Montag, 4.1.16, 16-18 Uhr in E 52. Versehen Sie bitte Ihre Lösungen mit Ihrem Namen und Ihrer Matrikelnummer! H13: (3 Punkte) Es seien (E, h·, ·iE ) und (F, h·, ·iF ) Prähilberträume und T ∈ L (E, F ). Zeigen Sie, dass folgende Aussagen äquivalent sind: (i) Es gilt kT (x)kF = kxkE (x ∈ E) . (ii) Es gilt hT (x) , T (y)iF = hx, yiE (x, y ∈ E) . (iii) Ist (xι )ι∈I ein Orthonormalsystem in E, so ist auch (T (xι ))ι∈I ein Orthonormalsystem in F. Definition: Es seien (E, h·, ·iE ) und (F, h·, ·iF ) Hilberträume. Eine bijektive Abbildung T : E → F heißt unitär, wenn hT (x) , T (y)iF = hx, yiE (x, y ∈ E) gilt. (Man sieht leicht ein, dass ein solches T stetig ist.) H14: (3+2+2+3 Punkte) (i) Es sei T : E → F eine unitäre Abbildung zwischen Hilberträumen (E, h·, ·iE ) und (F, h·, ·iF ). Zeigen Sie, dass T linear ist. (ii) Es seien (X, k·kX ) und (Y, k·kY ) Banachräume und U : X → Y eine Isometrie mit dichtem Bild, d.h. für alle x, y ∈ X gelte kU (x) − U (y)kY = kx − ykX und U (X) = Y. Zeigen Sie, dass U dann schon surjektiv ist. (Es reicht zu zeigen, dass U (X) vollständig ist.) (iii) Es sei für s ≥ 0 und α ∈ CZ ( ) X l2 (α) := x ∈ CZ := (|xν | αν )2 < ∞ ν∈Z versehen mit der Norm !1/2 kxk := kxkα := X (|xν | αν )2 (x ∈ l2 (α)) ν∈Z Zeigen Sie , dass F : s H2π → l2 1 + |ν| 2 s/2 , definiert durch ν∈Z f 7→ fˆ (ν) ν∈Z , unitär ist. Seite 1 von 2 (iv) Zeigen Sie: 1 iν· s . (1) ist Orthonormalbasis in H2π s/2 e (1+|ν|2 ) ν∈Z s → H s ist orthogonaler Projektor. (2) Sn : H2π 2π H15: (1+2+4 Punkte) Es sei f ∈ L2π definiert durch ( f (x) = π−x 2 , falls x ∈ (0, 2π) falls x = 0. 0, Ferner sei für n ∈ N und x ∈ [0, 2π) rn (x) := Sn (f ) (x) − f (x) = n X sin (νx) ν=1 ν − π−x . 2 (i) Zeigen Sie mithilfe von 1.3.3 rn0 (x) = sin ((2n + 1) x/2) 2 sin (x/2) (x ∈ (0, 2π)) und folgern Sie daraus x rn (x) = −π/2 + sin ((2n + 1) t/2) dt 2 sin (t/2) (x ∈ [0, 2π)) 0 (ii) Es sei nun (xn )n∈N mit xn = 2π 2n+1 . Zeigen Sie, dass π lim rn (xn ) = n→∞ sin (t) dt − π/2 > 0. t 0 (Substituieren Sie geschickt und nutzen Sie ohne Beweis sin (x) sin (x) − →0 (α → ∞) . sup x x x∈[0,π] α sin ( /α) Berechnen Sie π 0 sin(t) t dt numerisch, um die Ungleichung zu zeigen.) (iii) Es sei S die Menge aller f ∈ L2π , die in einer Umgebung der 0 als Differenz monotoner Funktionen darstellbar, stetig in U \ {0} und mit f (0+ ) − f (0− ) 6= 0 sind. Unter dem Gibbsschen Phänomen versteht man Folgendes: Es gibt eine Nullfolge (xn )n∈N positiver Zahlen und ein α > 1 mit lim (Sn (f ) (xn ) − Sn (f ) (−xn )) = α · f 0+ − f 0− . n→∞ Beweisen Sie: Tritt das Gibbssche Phänomen für eine Funktion f ∈ S auf, so auch für alle anderen. (Betrachten Sie für f ∈ S, für welches das Gibbssche Phänomen auftritt, und g (0+ )−g (0− ) ein beliebiges g ∈ S die Hilfsfunktion: F (x) = g (x) − f (0+ )−f (0− ) f (x) . Zeigen Sie unter geeigneter Verwendung des Satzes von Dirichlet-Jordan, dass das Gibbssche Phänomen für g auch auftritt.) Seite 2 von 2