dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche ZB Zahlenbereiche: ZB1 Natürliche Zahlen: Wir bezeichnen mit N die Menge der sogenannten natürlichen Zahlen ℕ={1,2 ,3 , ... } Auf N betrachten wir die üblichen Addition und mUMultiplikation Satz ZB 1.1 Addition und Multiplikation auf N sind kommutativ und assoziativ, dh ab=ba a∗b=b∗a abc=abc a∗b∗c=a∗b∗c für alle a , b , c ∈ℕ und es gilt das folgende Distributivgesetz. a∗bc=a∗ba∗c für alle a , b , c∈ N. Axiom ZB 1.1(Induktionsprizip) Es sei E eine eigenschaft. Es gelte (1) Die Zahl 1 erfüllt die eigenschaft E (Induktionsanfang) (2) Wenn eine beliebige Zal n ∈ℕ die Eigenschaft E erfüllt, (Induktionsschritt) dann erfüllt auch die Zahl n+1 die eigenschaft E. dann gilt die Eigenschaft e für alle n ∈ℕ . Bsp. ZB1.1 Es gilt für alle n ∈ℕ: n! ≤n n Beweis durch Induktion: Induktionsanfang: 1! =1,11=, 1 !≤11 Induktionsschritt: Induktionsvorraussetzung: n !≤nn Zu Zeigen n1 !≤ n1 n1 Es gilt: n1 !=n !∗n1≤nn∗n1≤n1n n1=n1n1 Bemerkung ZB1.1 Die Gleichnung xa=b ist in ℕ für feste Werte a , b∈ℕ nicht lösbar. ZB2 Ganze Zahlen: Wir bezeichnen mit ℤ die Menge der sogenannten ganzen Zahlen, also ℤ={...−3,−2,−1, 0,1, 2, 3... } und betrachten auf ℤ die übliche addition und Multiplikation. Satz ZB 2.1 Addition und Multiplikation auf ℤ sind Fortsetzungen der addition und Multiplikation auf ℕ d.h. für die ergebnisse ab und a∗b ist es unerheblich ob wir a und b als Elemente von ℕ oder von ℤ ansehen. Satz ZB 2.2 Add. und Mult. auf ℤ sind kommutativ und assoziativ und es gilt das folg. Distributivgesetz. a∗bc=abac für alle a , b , c ∈ ℤ . Satz ZB 2.3 ( ℤ ,+) ist eine Gruppe, d.h. es gelten die folgenden Gesetze (N) Existenz des neutralen elements: Es gibt eine ganze Zahl a 0 ∈set Z nämlicha 0=0 mit der eigenschaft aa =a 0 für alle a ∈ ℤ . (I) Existenz des inversen elementsFür jedes a ∈ ℤ gibt es ein b ∈ℤ mit ab=0 . Wir bezeichnen dieses b als inverses elementvon a, schreiben dafür auch -a und schreiben für 1 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche c−a auch kurz (A) Assoziativität: für alle a , b ,c ∈ℤ gilt abc=abc Bemerkung ZB 2.1 Da die Add auf ℤ kommutativ ist, nennt man ℤ auch ein kommutative Gruppe. Bemerkung ZB 2.2 IN ℤ ist jede Gleichung der Form xa=b mit a , b∈ ℤ eindeutig lösbar. die Lösung lautet x=b−a Bemerkung ZB 2.3 In ℤ ist nicht jede gleichung der Form ax=b mit a , b∈ ℤ lösbar. Z.B. ist die Gleichung 2x=3∈ ℤ nicht lösbar. ZB 3 Rationale Zahlenbereiche Def ZB 3.1 Unter einer raionalen Zahl versteht man eine Zahl, die dargestellt wird durch einen a ausdruck (auch Bruch genannt) der Form , wobei a ∈ℤ und bei b ∈ℤ ∖ {0 } . b a1 a2 Zwei Brüche und stellen dieselbe rationale Zahl dar, falls gilt a1⋅b2=a2⋅b1 . b1 b2 Die Menge der rationalen Zahlen bezeichnet man mit ℚ . a Der Einfachheit halber sprechen wir in Zukunft auch in von einer rationalen Zahl r = (obwohl ja b a formel die rationale Zahl nur darstellt). b a Identifiziert man jede Zahl a ∈ ℤ mit der rationalen Zahl , so erhält man, daß ℤ ∈ℚ . 1 Auf ℚ führen wir folgende Addition ein: Seien r 1, r 2 ∈ ℚ , a1 a2 a b a b a a := 1 2 2 1 r 1= 1 r 2= 2 a1, a 2 $ elemnt ℤ , b1, b 2 ∈ℤ∖ {0 } Dann legen wir fest. b1, b2, b1 b2 b1 b2 ℚ Außerdem führen wir auf eine Multiplikation ein: a1 a2 Seien r 1, r 2 wie oben. Dann legen wir fest. r 1⋅r 2 := b1 b2 Satz ZB 3.1 Add. und Mult. in ℚ sind Fortsetzungen der add. und Mult. auf ℤ und sind kommutativ und assoziativ und es gilt in ℚ das Distributivgesetz: s r 1r 2 =sr 1sr 2 für alle s , r 1, r 2 ∈ℚ . Satz ZB 3.2 ℚ∖ {0 },⋅ ist eine Gruppe. 1 a 1 a⋅1 a 1 a⋅ = ⋅ = = = =1 a 1 a 1⋅a a 1 1 ) sodaß a⋅b=1 . Man a 1 1 c 1 c bezeichnet die Multiplikation mit b= auch als Division durch a. c : a:=c⋅ = ⋅ = a a a a a Insbesondere gibt es für jedes a ∈ℤein b∈ℚ (nämlich b := Bem ZB 3.1 In ℚ ist eine Gleichung der Form ax=b mit a , b∈ ℚ genau dann lösbar, wenn nicht a=0 und b≠0 . Zatz ZB 3.3 In ℚ ist nicht jede Gleichtung der Form Gleichung x 2=2 in ℚ nicht lösbar. 2 von 13 x 2=a mit a ∈ℚ lösbar. Z.B. ist die 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche a habe die eigenschaft x 2=2 . Wir können die b Dastellung solange mit 2 kürzen, bis nicht beide Zahlen a und b duch 2 teilbar sind. Wir haben also a a a2 a 2 ⋅ = =2 , also a 2=2b 2 . Also ist a=2⋅a mit einem a ∈ℤ . =2 Also b b b2 b Also 2 a 2=2 b2 , d.h. 4⋅a2=2b 2 , also 2 a2=b 2 . D. h. b ist ebenfalls (wie a) durch 2 teilbar: Widerspruch ! ZB4 Reelle Zahlen Def. ZB 4.1 Unter einer reellen Zahl versteht man eine Zahl, die dargestellt wird durch eine beschränkte, monoton wachsende Folge a nn ∈ℕ in ℚ . Zwei Folgen a nn∈ℕ und bn n∈ℕ stellen dieselbe reelle Zahl dar, fals die Folge c n :=a n−b n der differenzen eine Nullfolg ist. Die Menge der reellen Zahlen bezeichnen wir mit ℝ . Identifiziert man jede rationale Zahl r mit derjenigen reellen Zahl die dargestellt wir durch die konstante Folge r n∈ℕ so erhölt mann, daß ℚ∈ℝ . Beweis durch Widerspruch: angenommen x= Auf ℝ führen wir eine Addition und eine Multiplikation wie folgt ein: Seien a := an n∈ℕ und b :=b n n∈ℕ , a⋅b :=a n⋅b nn ∈ℕ Satz ZB 4.1: Add. & Multipl. auf ℝ sind kommutativ, assoziativ und distributiv. Satz ZB 4.2: ℝ , und ℝ∖ {0 } bilden jeweils eine Gruppe. Satz ZB 4.3: In ℝ ist jede Gleichung der Form x 2=a , a∈ℝ , a≥0 lösbar. Bsp ZB 4.1: (Wurzel aus 2) Konstruktion durch Induktion a1 :=max {n∈ℕ∣n2≤2 }=1 für alle n∈ℕ: n n1 :=max {b∈{0,1,2 ,3 ,... ,4}∣ an a n1 :=a n b n1 b 2 ≤2 } 10n 10 n ¿ n=1: 2 b 2=max {b∈{0,...9}∣1 a 2=1 n=2: 4 =1.4 10 2 b 4 ≤2 }=4, denn1 =10,80,16=1.96 10 10 b3=1, a3=1,41 => Konstruktion von 2 Def ZB 4.2: Eine Menge M heißt abzählbar, wenn es eine sojektive Abb. f: ℕ -> M gibt. eine Abb. f:X -> > heißt subjektiv, falls jür jedes existiert, sodaß f x = y Bsp: f 1 : ℤ ℤ 3 von 13 y∈Y ein x ∈X f x y 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche ist subjektiv, denn für jedes b∈ ℤ existiert ein a∈ ℤ mit a5=b nämlich a :=b−5 . f 2 : ℤ ℤ ist nicht subjektiv. Zz:B existiert kein a∈ ℤ mit 5∗a=1 . Bem: 4.1: a) ℕ ist abzählbar | 1 2 3 4 5 6 --- f ---> | 1 2 3 4 5 |-|-|-|-|-|-|-|-|--|-|-|-|-|-|-|------------ℕ ist abzählbar mithilfe der Identität id:a->a b) Jede endliche Menge ist abzählbar Satz ZB 4.4: ℚ ist abzählbar Bild für Satz ZB 4.4 Satz ZB 4.5: ℝ ist nicht abzählbar (überabzählbar) Beweis: Nehmen wir an wir hätten eine Abzählung f: ℕ -> ℝ gefunden: x 1 := f 1=141. 45789..... x 2 := f 2=2.7 0 200.... x 3 := f 3=3.00 1 23.... x 4 := f 4=2837.1121 4... Konstruiere x ∈ℝ , das nicht in dieser Abzählung vorkommt, in dem man als n-te Ziffer der Dezimalbruchentwicklung von x eine Ziffer wählt, die ungleich der n-ten Ziffer der Deszimalbruchentwicklung von f n ist. x :=0.0100.... Diese zahl x kommt in der Abzählung nicht vor, da x≠ f x für alle n∈ N . Bem. ZB 4.2: In ℝ hat die Gleichung x 21=0 keine Lösung, da x 2≥0 für alle x ∈ℝ ZB 5: Komplexe Zahlen Def. ZB 5.1: uner einer komplexen Zahl versteht man eine Zahl, die dargestellt wird durch einen Ausruck der Form x jy , wobei x , y∈ℝ . Diese Darstellung nennt man auch die Normalform einer komplexen Zahl. x nennt man auch den Realteil der komplexen Zahl. y nennt man den Imaginärteil der komplexen Zahl und j nennt man die imaginäre Einheit. Die Menge der komplexenZahlen bezeichnen wir mit ℂ . Identifiziert man jede reelle Zahl x ∈ℝ mit der komplexen Zahl x j0 , o erhält man ℝ⊂ℂ Auf ℂ führen wir folgende Addition und Multiplikation ein: Seien z 1= x1 jy 1 , z 2= x 2 jy 2 komplexe Zahlen, x 1, x 2, y1, y 2∈ℝ , dann setzen wir 4 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche z 1z 2 := x1 x 2 j y 1 y 2 d.h.: Re(z1+z2)=Re(z1)+Re(z2), Im(z1+z2)=Im(z1)+Im(z2) z 1⋅z 2 = x1 x 2− y 1 y 2 j x1 y 2 y1 x 2 d.h.: Re(z1 z2) = Re(z1) Re(z2) – Im(z1) im(z2), Im(z1 z2) = Re(z1) Im(z2) + Im(z1) Re(z2), Bem ZB 5.1: j 2=−1 1, 2 j=0 j j =0 j⋅1⋅ o j⋅1=−1 j 0⋅11⋅0=−1 Satz ZB 5.1: Add. & Multipl. auf ℂ sind Fortsetzungen derAdd. & Multipl. auf ℝ , sind kommutativ, assoziativ und distributiv, d.h. für allw w , z 1, z 2 ∈ℂ gilt. w⋅ z 1z 2 =w⋅z 1−w⋅z 2 Beweis: Forsetungseigenschaft der Multiplikation: Seien x 1, x 2∈ℝ . In ℝ lautet das Produkt x 1⋅x 2 Jetzt betrachten wir x 1 und x 2 als komplexe Zahlen z 1, z 2, d.h. z 1= x1 j0 , z 2= x 2 j0 . In ℂ lautet das Produkt von z 1 und z2 : z 1⋅z 2 = x1 j0⋅ x 2 j0= x1⋅x 2−0⋅0 y x 1⋅00⋅x 2= x1⋅x 2 j0. Das folgende Diargramm: Bild Satz ZB 5.1 ist kommutativ. a ° M ℝ = M ℂ ° a×a Satz ZB 5.2: ℂ , ist eine Gruppe mit neutralem Element 0. außerdem ist ℂ∖ {0 } ,⋅ ebenfalls eine Gruppe. Beweis: 1) ℂ , Gruppe 1.1) Neutrales element: Sei z= x jy ∈ℂ xy ∈ℝ z0= x jy0 j0 = x0 j y0= x jy=z Inverses Element: Sei z= x jy ∈ℂ , x , y∈ℝ . Definiere w :=−x j⋅− y zw= x jy −x j⋅−y = x−x j y− y=0 j0=0 Assioziativität: Seien z 1, z 2, z 3 ∈ℂ , z 1= x1 jy 1 , z 2= x 2 jy 2 , z 2= x 2 jy 3 , x 1, x 2, x 3, y 1, y 2, y 3 ∈ℝ Zu zZeigen ist. z 1z 2 z 3= z 1 z 2z 3 z 1z 2 z 3= x 1 jy 1 x 2 jy 2 x 3 jy 3= = x 1 x2 j y 1 y 2 x3 jy 3= x 1x 2 x 3 j y 1 y 2 y 3 = x 1 x2 x 3 j y1 y 2 y 3 5 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche 2) ℂ∖ {0 } ,⋅ 2.1) Neutrales Element: 1=1+j0 z= x jy . z⋅1= x jy⋅1 j0= x⋅1 – y⋅0 j x0 y1=x jy= z 2.2) Inverses element Sei z ∈ℂ z ≠0 , z= x jy , x , y∈ℝ . Gesucht w∈ℂ mit w⋅z=1 w⋅z=1 , d.h. 1 1 x− jy x− jy x− jy x y w= = = = 2 2 = 2 2= 2 −j 2 2 2 z x jy x jy x− jy x y j xy− yx x y x y x y −y x −y w⋅z= 2 2 j 2 2 ⋅ x jy = 2 2 . x y x y x y x −y x −y x 2 y 2 j⋅xy− yx = 2 ⋅x− 2 2⋅y j 2 ⋅y 2 2⋅x = 2 2 2 =1 j0=1 2 2 2 x y x y x y x y x y x y 2 2 Probe: w :=x ove x y j ZB 5.1: Polarkoordinaten Erinnerung ZB 5.1.1: sin −π π : , ℝ cos 2 2 −π π , heißt die Umkehrfunktion arctan : ℝ 2 2 −π π , Es gilt als: arctan tanφ=φ für alle φ∈ 2 2 Für den Tangens tan := Satz ZB 5.1.1: Veranschaulicht man eine komplexe Zahl z ∈ℂ , z= x jy , x , y∈ℝ als Punkt in der Ebene mit Korordinaten x , y , so gilt für den abstand r des Punktes x , y vom Ursprung 0,0 . r = x 2 y 2 . Bild Satz ZB 5.1.1 Man nent diesen abstand r auch den Betrag der komplexen Zahl z Des weiteren gilt für den Winkel φ zwischen der reelen achse und der Verbindungsgerade zwischen z und dem Ursprung: y y x y Falls x0 , dann φ=arctan . (Begründung: sin φ= , cos φ= , tan φ= , und x r r x −π π , x0 => φ∈ 2 2 => tan φ= Falls x=0 sin φ y / r y y = = => φ=arctan cos φ x / r x x und Falls x=0 und y=0 , dann ist φ nicht def. π y0 , dann ist φ= 2 6 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Falls x=0 und Algebra-1 y0 , dann ist φ= zahlenbereiche −π 2 y y≥0 , dann ist φ=arctan π x y Falls x0 und y0 , dann ist φ=arctan −π x Bemerke: Durch diese Definition von φ ist erzwungen, dass φ∈−π , π ] Falls x0 und Mann nennt das Paar (r, φ) die Polarkoordinaten der komplexen Zahl z. Es gillt: z=r cos φ jr sin φ Trick ZB 5.1.1: φ (Bogenmaß) 0 π 6 π 4 π 3 π 2 φ (Winkelmaß) 00 300 450 600 900 cos φ 1 4=1 2 1 3 2 1 2 2 1 1 1= 2 2 1 0=0 2 sin φ 1 0=0 2 1 1 1= 2 2 1 2 2 1 3 2 1 4=1 2 tan φ 0 1 1 = 3 3 3 1 3 / ZB 5.2 Polarkoordinaten und Multiplikation: Erinnerung ZB 5.2.1: Für die Winkelfunktionen Sinus & Kosinus gelten die folgenden Identitäten. sin =sin ⋅cos cos ⋅sin cos =cos ⋅cos −sin ⋅sin Satz ZB 5.2.1 Es seien z 1, z 2 ∈ℂ mit Polarkoordinaten r 1, 1 bzw r 2, 2 . dann sind die Polarkoordinaten von Produkt z 1 cdot z 2 gegeben durch r 1⋅r 2, 1 2 . Multiplizieren mit einer komplexen Zal z mit der Polarkoordinaten r , bedeutet also: Drehen um den Winkel und Strecken um den Faktor r. Beweis: z 1=r 1⋅cos 1 jr 1 sin 1 z 2=r 2 cos 2 jr 2 sin 2 z 1⋅z 2 =r 1 cos 1⋅r 2 cos 2 – r 1 sin 1⋅r 2 sin 2 jr 1 cos 1⋅r 2 sind 2 r 2 cos 2⋅r 1 sin 1 =r 1⋅r 2 cos 1⋅cos 2−sin 1 sin 2 j r 1⋅r 2 cost 1 sind 2cos 2 sind 1 =r 1⋅r 2 cos 1 2 j r 1⋅r 2 sin 12 ZB 5.3. Komplekonjugation Def ZB 5.3.1 Sei z= y jy die Normalform einer komplexen Zahl z Dann bezeichen wir mittwoch 7 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche z := x− jy die sogenannte komplex konjugierte Zahl z. Bem. ZB. 5.3.1 Komplexkonjugation bedeutet Spiegelung an der reellen achse. z ∈ℝ gilt: Satz. ZB. 5.3.1 Für jede komplexe Zahl z⋅z∈ℝ und z⋅z =∣z∣ Beweis: Sei z= x jy die Normalform von z. Dann z cdot bar z= x jy x− jy= x⋅x – y⋅−y j x⋅−y y⋅x = x 2 y 2 ∣z∣= x 2 y 2 ZB 5.4 Die imaginäre Einheit j Def. ZB 5.4.1 Man schreibt für k , m, n∈ℤ m=nmod k , falls es ein l∈ℤ gibt, sodass m=nl⋅k Bsp. ZB 5.4.1: Frage 5=9 mod 4 ? Gibt es ein l∈ ℤ so dass 5=9l⋅4 ? Antwort ja nämlich l=−1 Satz ZB 5.4.1 Es gilt für alle n∈ℕ : { 1 j n= j −1 −j falls n=0 mod 4 falls n=1 mod 4 falls n=2 mod 4 falls n=3 mod 4 } j 0=1, j 1= j , j 2=−1, j 3= j 2⋅j=−1⋅j=− j j 4= j 2⋅j 2=−1−1=1 Bsp: j 433= j 432⋅ j= j , weil 433=1 mod 4 ZB 5.5: Potenzieren komplexer Zahlenbereiche: Satz ZB 5.5.1: Sei z in setC mit Polarkoordinaten r , . Dann gilt für alle n∈ℕ : z n hat die Polarkoordinaten r n , n⋅ Bsp. ZB 5.5.1: Sei z=1 j 3 , z hat die Polarkoordinaten 2, 8 von 13 . 3 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Es folgt Algebra-1 ¿3 z 13 hat die Polarkoordinaten 2 m zahlenbereiche 13⋅ 13 , d.h. 2 , 3 3 13 13 13 1 12 12 also z =2 j2 ⋅ 3=2 j2 3 . 2 ZB 5.6 n-te Wurzel in ℂ : Def ZB 5.6.1 Unter einer n-ten Wurzel einer komplexen Zahl komplexe Zahl w=w n=z Man schreibt dann n z=w . z ∈ℂ n∈ℕ , versteht man eine Satz ZB 5.6.1 Sei n in setN. Dann gibt es in ℂ n verschiedene n-te Wurzeln w k , k=0,... , n−1, von1, nämlich k k w k =cos 2 j sin 2 n n Bemerkung: ∣wk∣=1, für alle k =0,... , n−1 k Wenn k den Winkel von w k bezeichnet, so gilt k = 2 n Bsp ZB 5.6.1: n=1: 1 1= x ⇔ x 1=1⇔ x=1 d.h. 1 1 , gemäß Satz. w 0=cos 0 j⋅sin 0=1 n=2: 2 1=? , w 0=cos 0 j⋅sin 0=1 1 1 w 1=cos 2 j⋅sin 2=−1 2 2 n=3: 3 1=? , w 0=1 n=4: 4 1=? , 1 1 1 1 w 1=cos 2 j⋅sin 2=− j 3 3 3 2 2 2 2 1 1 w 2=cos 2 j⋅ 2 =− − j 3 3 3 2 2 w 0=1 w 1= j w 2=−1 w 3=− j Satz ZB 5.6.2 Sei n∈ℕ , z ∈ℂ , z≠0 , z=r cos j r sin . Dann gibt es in ℂ genau n verschiedene n-teWurzeln n z , nämlich k k n n w k = r cos 2 j r sin 2 , k=0,... , n−1 n n n n ZB 5.7 Quadratische Ergänzung Seien p , q∈ℂ . Dann hat die Gleichung x 2 pxq=0 in ℂ folgende Lösungen x 1 , x 2 : − p p2 x 1/ 2= −q 2 − 4 Beweis: 9 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche p 2 p2 p 2 p2 p p2 1 p2 2 x pxq= x 1− =0 ⇔ x = −q ⇔ x = −q⇔ x 1 /2=− −q 2 4 2 4 2 4 2− 4 ZB 5.8 Hauptsatz der Algebra Satz ZB 5.8.1 In ℂ hat jedes Polynom a n x n a n−1 x n−1...a1xa 0 mindestens eine Nullstelle, d.h. die Gleichung a n x n ...a 0=0 hat mindestens eine Lösung. (Beachte in ℝ ist das i.A. nicht so!) ZB 6 Modulorechnung: Def. Sei n∈ℕ . Unter der restabbildung ϱn : ℤ ℤn :={0,1 ,2 ,... , n−1 } versteht man diejenige Abbildung, die jeder Zahl a∈ ℤ ihren Rest bei Division durch n zuordnet. Bsp ZB 6.1 n=7,ϱ: ℤ ℤ7={0,1,2 ,3,4 ,5 ,6 } ϱ7 0=0,ϱ7 1=1,...ϱ7 6=6, ϱ7 7=0,ϱ7 8=1, ϱ8143=ϱ7 20⋅73=ϱ7 3=3 ϱ7 −7=0, ϱ7 −6=1,ϱ7 −5=2,... ϱ7 −8=6, weil −8=−2⋅76 Bemerkung ZB 6.1 Formal könnte man ϱn von ℤ ℤ n folgendermaßen definieren: Für a∈ ℤ gibt es genau eine Zahl ϱn a∈ℤn und ein k ∈ℤ , sodaß a=k⋅nϱn a . ZB 6.1 Addition modulo n: Def. ZB 6.1.1 Für jedes n∈ℕ definieren wir auf ℤ n auf folgende Weise eine addition: n: ℤn×ℤn ℤn a , bϱn ab Bsp ZB 6.1.1 Additionstabelle für ℤ6 6 0 1 2 3 4 5 0 0 1 2 3 4 5 1 1 2 3 4 5 0 2 2 3 4 5 0 1 3 3 4 5 0 1 2 4 4 5 0 1 2 3 5 5 0 1 2 3 4 Satz ZB 6.1.1 Für jedes n∈ℕ ist n kommutativ und assoziativ. Satz ZB 6.1.2 Für jedes n∈ℕ ist ℤn ,n eine kommutative Gruppe mit neutralem Element 0. 10 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche Beweis: (N) für jedes k ∈ℤn gilt (I) Für jedes k ∈ℤn gilt es ein l∈ ℤn , mit k n l=0 , nämlich l :=n−k (A) .... Bsp ZB 6.1.2 Es gilt: 5−7 6=57 x=6 , (weil 5=67 6 ) wobei x 7 6=0 ZB 6.2 Multilikation modulo n Def ZB 6.2.1 für jedes n∈ℕ definieren wir auf ℤ n auf folgende Weise eine Multiplikation: ⋅n : ℤn×ℤn Z N a , bϱn a⋅b Bsp ZB 6.2.1 Multiplikationstabelle auf ℤ6 ⋅6 0 1 2 3 4 5 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1 2 3 4 5 2 0 2 4 0 2 4 3 0 3 0 3 0 3 4 0 4 2 0 4 2 5 0 5 4 3 2 1 Bsp ZB 6.2.2 Multiplikationstabelle für ℤ5 0 1 2 3 4 0 0 0 0 0 0 1 0 1 2 3 4 2 0 2 4 1 3 3 0 3 1 4 2 4 0 4 3 2 1 ⋅5 Satz ZB 6.2.1 Für jedes n∈ℕ ist ⋅n kommutativ, assoziativ und es gilt das Distributivgesetz a⋅n bn c=a⋅n bn a⋅n c a , b ,c ∈ℤ für alle n . Def ZB 6.2.2 Eine Zahl b=1 . p∈ℕ heist Primzahl, wenn gilt a , b∈ℕ , p=a⋅b => a=1 oder Satz ZB 6.2.2 Das Paar ( ℤ n ∖ {0 } , ⋅n ) bildet genau dann eine Gruppe, wenn n eine Primzahl ist. Beweis (N) es gilt für jedes k ∈ℤn das k⋅n 1=k , also ist die 1 das neutrale Element (der Mult.) für jedes ℤ n . 11 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche (I) 1. Fall n keine Primzahl, d.h. Es gibt a , b∈ℕ , a≠1 , b≠1 , sodaß n=a⋅b , Also a⋅n b=0 . Angenommen, es existiert ein c ∈Z n mit b⋅n c=1 . Dann gälte: a⋅n b codt n c=a , a⋅n b⋅n c=0 , Widersprucht! (II) 2. Fall n ist Primzahl, Sei a , b ,c ∈ℤn . Dann gilt c≠0 , a⋅n c=b⋅n c => a=b . (Beweis a⋅n c=b⋅n c <=> a⋅n c – b⋅n c=0 <=> a−n b⋅n c=0 <=> a−n b⋅c=k⋅n für ein k ∈ℕ <=> a−b b=0 <=> a=b ) Also sind für verschiedene a , b∈ℤn auch die Produkte a⋅n c , b⋅n c verschieden, Produkte der Form x⋅n c , mit x ∈ℤ N . Insbesondere existiert also ein x ∈ℤn mit x⋅n c=1 . (A) Gilt für alle n∈ ℤn ... Bsp ZB 6.2.3 3 :5 2=3⋅53=4 -> weil 2⋅5 3=1 , also das mult. Inverse der 2 ist die 3 (in 25 ) ZB 7 Körper Def ZB 7.1 Unter einem Körper ( M ,,⋅ ) versteht man eine Menge M mit zwei Verknüpfungen : M ×M M ⋅: M ×M M mit den folgenden Eigenschaften: (1) (M,+) bildet kommutative gruppe („Man kann subtrahieren“) (2) ( M ∖ {0 } ,⋅ ) bildet kommutative Gruppe („Mankann dividieren“) (3) Es gilt das Distributitivgesetz m⋅m 1m2=m⋅m 1m⋅m2 für alle m , m1, m2∈M . („Man kann ausklammern“) Satz ZB 7.1 Di efolgenden Zahlenbereiche sind Körper: 1) ( ℚ ,,⋅ ) 2) ( ℝ ,,⋅ ) 3) ( ℂ ,,⋅ ) 4) ( ℤ p ,p ,⋅p ) genau dann, wenn p Primzahl ZB 7.1 Lineare Gleichungsysteme über beliebigen Körper Def ZB 7.1.1 Es sei K ein Körper. ein System aus mehreren linearen gleichungen der Form a11 X 1...a1n X n= y 1 a m1 X 1...amn X n= y m a ∈k , i=1,... , m , j=1, y ;∈k , i=1, ... , m mit ij und man lineares Gleichungsystem überk mit den Unbekannten X 1, ... , X n Satz ZB 7.1.1 sei G ein lineares Gleichungsystem üben den Körper k. Dann bringt der Faußalgorithmus (1. Teil), gemäß Alg. LG 2.8.1, G in Zeilenstufenform G' derart, daß alle Pivotelemente gleich 1 sind. derGaußalgorithmus (2.Teil), gemäß Alg LG 2.10.1 bringt G' in bereinigte Zeilenstufenform G'' 1und die Lösungsmenge von G läßt sich gemäß Satz LG 2.10.2 aus 12 von 13 06.06.07 08:56:26 dominik bacher Algebra-1 zahlenbereiche G'' bestimmen. Bsp ZB 7.1.1 Betrachte das folgende lin. GlÄ system über ℤ5 : 2x 13x 24x3=4 x 1x 23x3=3 Matrixdarstellung: {10 0 0 0 1 3 3 {21 3 4 4 1 3 3 } Freie Indizes {[ ] [ ] [ ] } {11 4 2 2 1 3 3 4 2 2 2 1 1 } {10 4 2 2 1 3 3 j 1 = Gebundene Indizes i 1=1, i 2=2 L= x 0 0 L= y ∣ 3 3 , wobei labda∈ℤ5 beliebig z 0 4 13 von 13 } {10 } 06.06.07 08:56:26 }