Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und

Werbung
78
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und seinen Tod
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen
seiner Erkrankung und seinen Tod
Klaus-Heinrich Bründel (Gütersloh)
Zusammenfassung
Ravel wurde am 7. März 1875 geboren. Seine hohe
Musikalität wurde früh gefördert. Er starb mit
nur 62 Jahren am 28. Dezember 1937 nach einer
Hirnoperation in Paris. Persönlichkeit, Lebensstil,
Kompositionen und seine Erkrankung, mit ihren
Auswirkungen auf sein Leben, werden dargestellt.
Es folgt eine kurze Darstellung des Gehirns, seine
Funktion für Sprache und Musikalität einschließlich
der neuronalen Verknüpfungen. Angeschlossen
werden die Darstellung der frontotemporalen
lobären Degeneration: Klinik, Pathologie,
Differentialdiagnosen, Genetik, Neurochemie,
Tau-Protein. Das Ende bilden Anmerkungen
zur Problematik der Übertragbarkeit heutiger
Diagnosen auf Probleme der Vergangenheit.
Abstract
Schlüsselwörter
Neurologie, Wissenschaftsgeschichte,
Musikgeschichte, Frontotemporale lobäre
Degeneration, Tauopathie, Maurice Ravel
Key Words
Neurology, History of Science, Music
History, Frontotemporal Lobar
Degeneration, Tauopathy, Maurice Ravel
Einleitung
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte sich
ein großes wissenschaftliches Interesse, mögliche
Zusammenhänge zwischen der Intelligenz herausragender Persönlichkeiten und ihren anatomischen
Hirnstrukturen zu erforschen [33]. So sind bei
Musikern oder Komponisten die Hirnstrukturen
nicht nur in ihrer physiologischen Funktion, sondern
auch in ihrem pathologischen Zustand gegenüber
der „Normalbevölkerung“ außergewöhnlich [23].
Zu ihnen gehört der französische impressionistische
Komponist Maurice Ravel (1875–1937), der unter
degenerativen Hirnveränderungen litt, die bis heute
keiner eindeutigen Diagnose zuzuordnen sind, zumal
eine Autopsie zur Abklärung der Ätiologie seiner
Erkrankung unterblieben war. Dies gab Anlass zu
vielen spekulativen und kontroversen Diskussionen
– auch im Hinblick auf die Auswirkungen auf seine
musikalische Schaffenskraft – in der neurologischen
und musikalischen Fachwelt, nachdem 1948 mit
dem Artikel „aphasia and artistic realization” des
französischen Neurologen Théophile Alajouanine
ein Meilenstein zum Thema „Wernickes Aphasie
Maurice Ravel – A Reflection on the Nature
of his Disease and on his Death
This presentation provides neurological and
medical-historical information on the life and
death of the famous composer Maurice Ravel. Signs
and symptoms, pathology, differential diagnosis,
genetics, neurochemistry, and laboratory findings
such as tau-protein will be discussed. Ravel’s disease
can possibly be classified as a frontotemporal lobar
degeneration with fatal consequences for the
composer’s life, leading to his early death at the age
of 62. Some remarks are included on the difficulty
of applying todays diagnoses and approaches to a
problem of the past.
und künstlerische Gestaltung am Beispiel Maurice
Ravels“ gesetzt wurde [1].
Im Folgenden soll unter Berücksichtigung
der aktuellen Hirnforschung die Ätiologie der
Erkrankung Maurice Ravels erneut beleuchtet und
das mögliche Vorliegen einer frontotemporalen
lobären Degeneration (FTLD) überprüft werden.
Bibliographie und Persönlichkeit
Der französische Komponist Maurice Ravel wurde
am 07. März 1875 in der französischen Kleinstadt
Ciboure im Département Pyrénees-Atlantique als
erster von zwei Söhnen geboren. Seine musikalische
Begabung, zu der musikalisches Vorstellungsvermögen, musikalisches Gedächtnis, rhythmisches
Empfinden und Erfassen musikalischer Strukturen
gehören, verdankte Ravel seinen Eltern. Seine Mutter,
ein baskisches Mannequin und Sängerin, und sein
Vater, ein Genfer Ingenieur der Automobilindustrie
und erfolgreicher Pianist, erkannten und förderten die
musikalische Anlage ihres Sohnes. So begann seine
Musikphysiologie und Musikermedizin 2014, Nr. 2. Jg. 21
79
musikalische Erziehung im Alter von sieben Jahren,
dem ein Studium am Konservatorium für Musik in
Paris von 1889–1895 und sich anschließende Studien
bei Fauré und Gédalge bis 1905 folgten. 1905, mit 33
Jahren, befand er sich auf den Zenit seiner Karriere als
Meister origineller Orchestermusik [16].
Kopf. Er kleidete sich auffällig und elegant, geradezu
dandyhaft, gab sich gefühlsscheu, distanziert und
ironisch, wobei er einen „höchst eigentümlichen Zug
zur Kindlichkeit bekundete“ [35]. Er war Kettenraucher
(Caporalzigaretten) und Liebhaber starken Kaffees,
schwerer Weine und scharfer Gewürze. Zeit seines
Lebens war er nicht verheiratet,
hatte nicht einmal intime
Beziehungen zu Frauen, „seine
einzige Liebe war die Musik“ [35].
Krankheitsvorgeschichte
und -verlauf
Ravels Leben, seine Entwicklung
zum führenden Komponisten
des frühen 20. Jahrhunderts,
seine starken seelischen Belastungen und ihr Einfluss auf
sein künstlerisches Schaffen
sind in sorgfältigen Biographien
dargestellt [16, 35, 31, 34]. Eine
eingehende Analyse der Briefe
von Ravel an seine Freunde und
Wegbegleiter sowie Äußerungen
seiner behandelnden Ärzte,
erlauben einen tiefen Einblick in
seine körperliche und seelische
Gesundheit [35] und spiegeln
den Beginn und Verlauf seiner
Erkrankung wider [16, 35, 31, 34,
26, 30].
Eigene Schilderungen seiner
Abb. 1: Maurice Ravel. Portrait von Ludwig Nauer (*1988) um 1930 aus [32]
Befindlichkeit zeigen einen
ängstlichen, chronisch müden,
Während des ersten Weltkriegs trat er der Armee bei, schlaflosen, neurasthenischen Menschen. So schrieb
aus der er 1917 wegen Erfrierungen, die er sich im der Komponist 1911 an Helene Kahn-Cassela:
Winter 1916/17 zugezogen hatte, entlassen wurde; „Ich war in einem bemitleidenswerten Zustand, denn bei
den ihm 1920 angebotenen Orden eines Ritters der mir nimmt das Komponieren den Anschein einer schweren
Ehrenlegion lehnte er ab. Ab Mitte der 20er Jahre Krankheit an: Fieber, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit.“
unternahm er zahlreiche Konzertreisen durch Europa, Auch Depressionen und ein Gefühl von
auf denen er seine Werke als Pianist und Komponist Unzulänglichkeit plagten Ravel ein Leben lang [35,
vorstellte. 1928 trat er eine viermonatige Tournee durch 31, 26]. Da die „neurasthenischen Beschwerden“ im
die USA und Kanada an. Im selben Jahr wurde ihm die Laufe der Jahre zunahmen, unterzog er sich diversen
Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen. Kuren zur Stabilisierung seines GesundheitszuAm 28. Dezember 1937 starb Ravel im Alter von 62 standes, der geprägt war von beginnender
Jahren, wenige Tage nach einer Hirnoperation in Paris. Schlaflosigkeit, Fieberschüben, unerträglichen
Kopfschmerzen, unregelmäßigem Puls und einer
Ravel war von kleiner Statur (1,53 m) mit einem für anhaltenden Anämie. Der Umstand, dass sein Bruder
seinen schlanken Körper unverhältnismäßig großen und er bis zu seinem 42. Lebensjahr im Elternhaus
80
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und seinen Tod
lebten, trugen sicher dazu bei, dass der Tod der
Eltern – sein Vater starb im Oktober 1908, seine
Mutter im Januar 1917 – sowie die Kriegserlebnisse
im ersten Weltkrieg zu einer seelischen Verwandlung
bei ihm führten. Es tauchten Gefühle der Trauer,
Einsamkeit und Lebens- sowie Todesängste auf
und führten bei dem Komponisten 1920 zu einer
langandauernden „neurasthenischen“ Episode [32,
35]. Sein behandelnder Arzt Prof. Pasteur ValléryRodot berichtete zudem über eine extreme geistige
Erschöpftheit (fatigue intellectuelle) bei Ravel [34].
Im Jahre 1927 zeigten sich bei ihm erstmals
gelegentlich auftretende Schwierigkeiten Klavier zu
spielen und erste Symptome einer Dysphasie [19].
In Oktober 1932 nach einem Autounfall
während einer Taxifahrt in Paris, bei dem er eine
Kopfverletzung, den Verlust einiger Zähne und eine
leichte Gehirnerschütterung davontrug, machten sich
erhebliche Störungen in der Konzentrationsfähigkeit
und Aufmerksamkeit bemerkbar, sodass es ihm
nicht mehr möglich war, jede weitere seiner
musikalischen Kompositionen zu vollenden. Die
Folge war ein Rückzug aus dem öffentlichen Leben
und nur noch wenige Konzertauftritte in Frankreich
und Belgien [19].
1933 war das entscheidende Jahr in Ravels
Krankengeschichte: Es traten Koordinations- und
Bewegungsstörungen auf und er hatte Schwierigkeiten, Briefe und seinen Namen zu schreiben. So
äußerte sich Ravel 1934 in einem Brief an die Freundin
Marie Gaudin über „eine anemie cerebrale und eine
Langsamkeit, ihre Briefe zu beantworten“ [34]. Symptome
einer Alexie kamen hinzu. Dennoch waren seine
Schwierigkeiten eher motorischer und expressiver
Natur, denn Musik konnte er noch wahrnehmen und
schätzen und auch sein musikalisches Gedächtnis
war intakt [39], allerdings konnte er seine eigenen
Stücke nicht mehr spielen, weder aus dem Gedächtnis
noch vom Blatt, weshalb in einigen Arbeiten auch
der Ausdruck Dysmusie verwendet wird [9]. Der
französische Neurologe François Boller beschrieb es
so: „Er verlor nicht die Fähigkeit, Musik zu komponieren,
sondern er verlor die Fähigkeit, sie auszudrücken“[2].
Während eines Klinikaufenthaltes am Genfer See,
wegen einer hochgradigen Depression, wurden
neben zerebraler Anämie, mentaler Fatigue auch
die Diagnosen Apraxie, Aphasie, Agraphie und
Amusie gestellt [35, 30]. Weitere Symptome waren
Insomnie, Störungen der Konzentration und des
Sensoriums, orthographische Fehler, Händezittern
und Angstzustände [35, 31].
Im Herbst 1937 verschlechterte sich der Zustand
Ravels zunehmend, er konnte nicht einmal mehr
Musikentwürfe, die seine Gedanken füllten, zu
Papier bringen und so wurde ihm unter dem Verdacht
auf einen Hirntumor oder einen Hydrocephalus mit
zunehmender Hirndrucksymptomatik angeraten,
sich einer Gehirnoperation zu unterziehen. So
entschied sich der Neurochirurg Clovis Vincent am
17. oder 19. Dezember 1937 zu einer explorativen,
rechtsseitigen Kraniotomie, in deren Folge Ravel am
28. Dezember verstarb [19].
Diagnosen und mögliche Differentialdiagnosen
Der behandelnde Chirurg Vincent hatte auch nach
durchgeführter Operation keine Erklärung für die
Erkrankung Ravels gefunden, denn Hinweise für eine
Atrophie oder Erweichung der Gehirnsubstanz fanden
sich laut seinen Angaben nicht, was auch daran lag,
dass er die Kraniotomie auf der rechten Seite durchführte [19]. Andererseits zitierte Stegemann den
klassischen makroskopischen Befund einer frontotemporalen Demenz vorrangig der linken Hemisphäre
[34]. Schon der französische Neurologe Alajouanine,
der sich mit der Erkrankung Ravels auseinandersetzte,
vermutete bei dem Komponisten eine degenerative
Erkrankung der Hirnrinde, die jedoch, abweichend
von der Pick-Krankheit, besonders das Wernickesche
Sprachzentrum betraf [35, 31]. 1892 hatte Arnold
Pick erstmals bei einem dementen Patienten eine
Form der frontotemporalen Demenz mit ausgeprägter
Aphasie und linksseitiger Temporallappenatrophie
beschrieben, die dann als Pick-Krankheit – früher
Picksche Krankheit 
– 
benannt wurde und später
nach der ICD-10-Codierung in G31.0 umschriebene
Hirnatrophie – Pick-Krankheit und F 02.0 Demenz
bei Pick-Krankheit klassifiziert wurde [22]. Es zeigte
sich aber, dass die Meinungen über das Wesen von
Ravels Erkrankung und seinen Tod in der Literatur
weit auseinandergehen (siehe Tabelle 1). So wurden
verschiedene andere Krankheiten wie die Alzheimer
Krankheit, eine traumatische Hirnschädigung oder
eine chronische endokrine Dysfunktion aufgrund
81
Musikphysiologie und Musikermedizin 2014, Nr. 2. Jg. 21
Autor
Jahr
Todesursache
Erkrankung
Symptome
Stuckenschmidt [35]
1966
keine
keine
Mahieux u. Laurent [20]
1988
subdurales Hämatom
Schumann [27]
1991
Gehirntumor
Herzfeld [14]
1993
Sergent [30]
1993
Seddon [28]
1995
Jankelevitsch [15]
1995
Demenz
Baeck [5]
1996
Corticobasale Degenration
Kelly [18]
2001
Pick’ disease
Pritzel, Markowitsch [26]
2003
Linksseitiger Schlaganfall
Otte et al. [25]
2001
Baeck [4]
2002
postoperativ
selektive fokale zerebrale
Degeneration
Schlaganfall
Hirnembolien
Primäre progressive Aphasie /
Pick’s disease in Zusammenhang mit Autounfall
Pick-Komplex (FTD,
PPA und CBD)
Otte et al. [24]
2003
Schleudertrauma-Syndrom
in Kombination mit
zerebralen Störungen
Cardoso [8]
2004
PPA / Pick disease und CBD
Stegemann [34]
2005
Spitzer [32]
2005
Anderson [3]
2006
Taxiunfall 1932
Janowski [16]
2007
Pick-Krankheit
Sellal [29]
2008
fokale parietale Atrophie
Warren, Rohrer [40]
2009
Progranulinopathie
Kanat et al. [17]
2010
Cavallera et al. [9]
2012
postoperativ
Kraniotomie
ventrikuläre Dilatation;
linke Gehirnhälfte in ihrer
Kammer zusammengefallen
Abbauprozess im linken
oberen Temporalhirn und
angrenzendem Parietalhirn
Pick Krankheit und traumatische Hirnschädigung durch
Autounfall
zerebrale Taupathie wegen
Progranulin-Mutation
(„Pick-Komplex“)
Tabelle 1: Verschiedene Differentialdiagnosen zur Erkrankung und zum Tod Ravels
Apraxie, Agraphie,
Dysphasie
Aphasie
Aphasie, Agraphie,
Apraxie, Alexie
Störzungen in
Konzentration,
Aufmerksamkeit,
Gedächtnis, Kopfschmerzen, Tinnitus
Amusie
Apraxie, Alexie,
Agraphie
82
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und seinen Tod
seines Infantilismus und seiner Asexualität in
Betracht gezogen [19], obwohl aufgrund der
Vorgeschichte und Symptome eine frontotemporale
Demenz (Pick-Komplex) am wahrscheinlichsten war,
die in der neueren Nomenklatur nach Tolnay und
Frank als frontotemporal lobar degeneration (FTLD)
bezeichnet wird [36].
mit der Unfähigkeit, neue Stücke zu komponieren,
beobachtet werden konnte [19, 17].
In die differentialdiagnostischen Überlegungen
gingen zudem ein chronisches subdurales Hämatom
und ein Wirbelsäulen-Schleudertrauma nach
dem Autounfall [20, 5, 23] und eine mentale
Erschöpfung ein. Obwohl Ravel ein starker Raucher
Gegen eine Alzheimer Krankheit sprechen auch war, fanden sich keine Hinweise für das Vorliegen
der Erhalt seiner kognitiven Fähigkeiten und das einer Arteriosklerose und eine Syphilis-Infektion
intakte semantische und visuospatiale Gedächtnis konnte ebenfalls ausgeschlossen werden [35, 31].
[19]. Die genannten Defizite im Konzentrations- Jedoch konnte bis heute keine überzeugende
Diagnose der Erkrankung Ravels
zugeordnet werden. Das klinische
Bild entspricht zwar einer
linksseitigen frontotemporalen
lobaren Demenz [39], jedoch
wurde auch eine mögliche Überlagerung verschiedener zerebraler Pathologien wie eine
primäre progressive Aphasie
(PPA) / Pick Krankheit und
eine corticobasale Degeneration
(CDB) zur Diskussion gestellt [9,
5, 8, 4]. Letztere schlossen andere
Autoren dagegen aus, da Ravel
noch bei seiner Marokkoreise
im Jahr 1935 Bewegungsabläufe
mit einer präzisen manuellen
Koordination zeigte, die nicht
dem Bild einer corticobasalen
Degeneration entsprechen, eher
schlossen sie auf eine trauAbb. 2: Obere Reihe – Normales Gehirn [22], Querschnitt mit intakten Tempo- matische Hirnschädigung als
rallappen [22]; Untere Reihe – Gehirnatrophie der frontotemporalen Lappen bei mögliche Comorbidität [2, 24,
Pick-Krankheit [34], Querschnitt mit zerstörten Temporallappen, die Ventrikel klaf- 29].
fen in die leeren Räume [22]
und Aufmerksamkeitsvermögen Ravels sowie
seine Unfähigkeit, Kompositionen zu beenden,
werden als Hauptsymptome in Folge traumatischer
Hirnschädigungen gewertet, wie sie auch nach
einem Schleudertrauma auftreten können.
Deshalb sahen einige Autoren den Autounfall
als Schlüsselerlebnis seiner Erkrankung, bei dem
eine mögliche traumatische Hirnschädigung eine
Pick Krankheit getriggert haben könnte, wofür
auch spricht, dass Ravel sich nach dem Unfall
nie wieder richtig erholte und innerhalb des
Folgejahres ein rapider Progress seiner Erkrankung
Gedächtnis – Gedächtnisleistung –
Hören – Schreiben
Bevor die heutigen Erkenntnisse über eine
frontotemporale
Demenz
(frontotemporal
lobar degeneration) mit den Symptomen und
Befunden Maurice Ravels verglichen werden, soll
das Gedächtnis und seine Leistung in Maß und
Zahl erläutert sowie der Prozess des Hörens und
Schreibens kurz beschrieben werden.
Unter Gedächtnis versteht man ein gespeichertes
Muster von Verbindungen zwischen Neuronen im
Musikphysiologie und Musikermedizin 2014, Nr. 2. Jg. 21
83
Gehirn. Die ca. 100 Billionen solcher Neuronen
liegen in einem dichten Parenchym multifunktionaler Gliazellen, die Myelin synthetisieren, die
Homöostase sichern und die Immunantwort
regulieren. Jedes Neuron kann 5.000–10.000
synaptische Verbindungen mit anderen Neuronen
eingehen, wodurch ein neuronales Netzwerk entsteht.
Im durchschnittlichen Gehirn eines Erwachsenen
liegen in der Gesamtheit ca. 500–1000 Trillionen
Synapsen vor. Jedes Gefühl, jeder Gedanke, den wir
haben, verändert die Verbindungen innerhalb dieses
riesigen Neuronennetzwerks. Synapsen werden dabei
verstärkt, geschwächt oder neu gebildet. Die medialen
Temporallappen enthalten den Hippocampus, der
zusammen mit den angrenzenden Hirnregionen
unsere Wahrnehmungen in Langzeiterinnerungen
transformiert [21].
Netzwerk, von dem man weiß, dass es die
Sprachverarbeitung unterstützt – weniger bereichsspezifisch ist, als früher angenommen und auch zur
Verarbeitung musikalischer Informationen genutzt
wird (Abb.4). Besonders bei professionellen Musikern
ist die linke Hemisphäre in die musikalischen
Entwicklungsprozesse einbezogen [37].
Auch das Schreiben ist an unser Gehirn adaptiert,
sodass jeder Mensch seine eigene individuelle
Handschrift besitzt. Beim Schreiben – einem
komplexen Vorgang – werden verschiedene
Gehirnareale aktiviert: das Zentrum für die Motorik,
die Sprachregion, das Areal für das Sehen und die
visuelle Verarbeitung sowie Gedächtniskerne. So ist
die Schrift Zeichen einer intakten Hirnfunktion.
Die Abbildung 2 zeigt in der
oberen Reihe ein gesundes
Gehirn mit intakten Temporallappen, in der unteren Reihe
zeigt sich eine frontotemporale
Gehirnatrophie bei der PickKrankheit mit durch Zelltod
zerstörten Temporallappen.
Das Hören als neuronales
Netzwerk veranschaulicht Abbildung 3. Während das Auge
100 Millionen Lichtrezeptoren
besitzt, hat das Innenohr nur
3.500 Haarzellen. Trotzdem
wird beim Hören von Musik
das gesamte Gehirn aktiviert,
Endorphin ausgeschüttet und
ein Chill ausgelöst – „wie beim
Hören des Bolero“ [27, 28,
7]. Die Areale Broca und
Wernicke, der Sulcus temporalis
superior, die Heschl’sche Windung sowie der anteriore
superiore Inselrindenbezirk sind
die Gehirnstrukturen, die eine
wesentliche Rolle beim Sprachverständnis spielen [15]. Neue
Forschungen mit der funktionellen MRT-Bildgebung haben
ergeben, dass das menschliche
Gehirn – dieses neuronale
Abb. 3: Ein gigantisches neuronales Netzwerk – rechts sind die am Hören beteiligten
Neuronen aufgeführt, deren Anzahl von der Cochlea bis zum auditorischen Cortex
enorm zunimmt [32].
84
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und seinen Tod
Abb. 4: Links – Lage des motorischen Sprachzentrums (Broca) und des sensorischen Sprachzentrums (Wernicke) [32],
rechts: linke Seitenansicht des Gehirns mit dem bei Ravel vermutlich geschädigten Gehirnbereich (grau).
Die Areale überlappen mit den beim vom Blatt spielen aktivierten Bereichen des Gehirns [32].
Die frontotemporale Demenz / FTLD:
Neurochemische Pathogenese –
Klinik – Diagnostik
Ein breites Spektrum neurologischer Untersuchungen bei Verdacht auf das Vorliegen einer FTLD ist
in zahlreichen Studien dargestellt worden, um die
Pathologie, die Genetik und Neurochemie dieses
Krankheitsbildes zu ergründen [22, 36, 10, 38, 13, 6].
Besonders die Molekulargenetik hat der Neurologie
faszinierende Einsichten gewährt, sodass 350
krankheitsverursachende Gene bisher identifiziert
worden sind und mehr als 1000 neurologische
Erkrankungen durch Genmapping verschiedenen
Chromosomen zugeordnet werden konnten.
Beispiele für seltene monogene Ursachen sind
Mutationen des Amyloid-Vorläuferproteins bei der
familiären Alzheimer Erkrankung, das α-Synuklein
bei der Parkinson Erkrankung oder des Mikrotubuliassoziierten Proteins Tau bei der frontotemporalen
Demenz [12, 11].
Der Begriff der frontotemporalen lobären
Degeneration (FTLD) umfasst neurodegenerative
Krankheitsbilder,
die
im
Frontalund
Temporallappen des Gehirns auftreten. Zu ihren
Unterformen gehören die frontotemporale Demenz
(FTD), die primäre progressive Aphasie (PPA) und
die semantische Demenz (SD) [36].
Genetische Faktoren: Bei der frontotemporalen
Demenz konnte als ein Auslöser eine Mutation des
Microtubuli-assoziierten Proteins Tau (MAPT)
codierten Gens, das auf dem Chromosom 17q21
lokalisiert ist, identifiziert werden [11]. Kausale
Gene und Chromosomen einer FTLD sind
Tau-Exon (H1 tau) und Intron-Mutationen, in
deren Folge Tau-Protein-Einschlüsse, so genannte
„Pick-Körper“, durch Aggregation und Ausbildung
eines neurofibrillären Netzwerks entstehen. Auch
eine Anhäufung des Proteins TDP-43 in den
Nervenzellen wird vermutet und tritt in 10 % der
familiären Fälle auf [6]. Dabei scheint eine Mutation
des sekretorischen Wachstumsfaktor Progranulin
(GRN)-Gens ursächlich an der familiären FTLD zu
sein, weshalb im Falle Ravels auch die hypothetische
Diagnose einer zerebralen TDP-43-Pathie aufgrund
einer Mutation des GRN-Gens gestellt wurde [40].
Eine neue Einteilung folgt dem Nachweis oder
Fehlen dieser neuronalen fibrillären Tau-Einschlüsse,
sodass heute von Tauopathien oder Non-Tauopathien
(z. B. eine FTLD mit Ubiquitin-positiven neuronalen
Einschlüssen) gesprochen wird. Die frontotemporale
lobäre Degeneration (FTLD) wird nach Tolnay und
Frank den Tauopathien zugerechnet. Nach der Anzahl
der Tandem Repeats, den Wiederholungen an der
Mikrotubuli-Bindungsstelle, werden Tauopathien
oftmals noch in 3R- und 4R-Tauopathien unterteilt.
Zu den Prädominanten 3R-Tauopathien zählen die
Prick-Krankheit und die FTLD-MAPT [36].
Epidemiologie: Die Prävalenz der FTLD wird mit
unterschiedlichen Fallzahlen angegeben, kann aber
bei bis zu 50/100.000 liegen. Die Erkrankung beginnt
Musikphysiologie und Musikermedizin 2014, Nr. 2. Jg. 21
85
zwischen dem 45. und 69. Lebensjahr, wurde aber
auch schon bei unter 30-Jährigen beschrieben. Sie
ist die zweithäufigste Demenzerkrankung der unter
65-Jährigen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt
bei 53 Jahren. Die Geschlechtsverteilung zwischen
Männern und Frauen wurde mit 3 : 4 bis 14 : 3 recht
variabel beschrieben [10].
Tau-Proteins im Liquor auch bei entzündlichen
Prozessen und anderen neurodegenerativen Prozessen eine pathologisch erhöhte Konzentration
aufweisen [36, 41]. Neben einer neurologischen
Untersuchung stehen heutzutage zur Abklärung
einer frontotemporalen Demenz / FTLD ein
EEG sowie verschiedene bildgebende Verfahren
wie die Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zur Verfügung, anhand
deren im Verlauf Atrophien des Frontal- und
Temporallappens sowie die Erweiterung der Fissuren
und Sulci darstellbar sind [10]. Die Single-PhotonEmissionscomputertomographie (SPECT) sowie
die funktionelle Kernspintomographie bleiben
dagegen Forschungsfragen vorbehalten [30, 24]. So
konnte Sergent durch eine SPECT-Untersuchung
an Versuchspersonen die nicht musikalischen
Funktionsverluste (Aphasie, Apraxie, Agraphie,
Alexie) von musikalischen Funktionsverlusten
(Notenlesen, Notenschreiben, Komponieren, vom
Blatt spielen, auswendig spielen) unterscheiden und
ausgesparte, erhaltene musikalische Funktionen
nachweisen: Hörfunktionen, Tonleitern spielen,
Erinnerung eigener Stücke, musikalisches Denken
[30].
Klinik: Je nach Lokalisation des neurodegenerativen
Prozesses unterscheidet man drei neurobehaviorale
prototypische
Syndrome,
die
durch
die
FTLD verursacht werden: die frontale oder
Verhaltensvariante, die semantische Demenz
und die progressive non fluent Aphasie. So zeigen
die Patienten klinisch Verhaltens- und bzw. oder
Sprachauffälligkeiten. Erste Symptome sind
Apathie, Störungen der Urteilsfähigkeit, des
Verständnisses, der Sprache und Esssucht. Die
Verhaltensauffälligkeiten bestimmen die frühe Phase
der Erkrankung, wobei das Gedächtnis lange intakt
bleibt. Ferner treten Ängstlichkeit, Hypochondrie,
Interessensverlust und Aphasie auf [6].
Diagnostik: Die histologischen Hauptbefunde
bei der Pick-Krankheit sind ein schwerwiegender
Verlust der Neuronen, ballonierte Neuronen und
pathognomonische argyrophile Einschlüsse in den
Nervenzellen wie die Pick-Körper (Abb. 5) [36].
Abb. 5: Tau-gefärbte Pick-Körper in der Granulazelllage
des Gyrus dentatus [36]
Zum Screening auf eine FTLD eignet
sich die Bestimmung von Gesamt- und
phosphoryliertem Tau-Protein im Liquor [41]. Die
Tau-Proteinkonzentration im Liquor bei < 60Jährigen liegt unter 150 ng/l, bei über 60-Jährigen
< 250 ng/l. Allerdings kann die Konzentration des
Überschaut man Maurice Ravels Leidensweg, waren
ein Teil der oben genannten Symptome Teil seiner
Primärpersönlichkeit. Der langsame Beginn und
das allmähliche Dominieren von Frontalhirnsymptomen machen eine frontotemporale Demenz
bei Pick-Krankheit wahrscheinlich, die auch
schon der behandelnde Neurologe Alajouanine
diagnostiziert hatte. Auch sein Lebensalter bei
Erkrankungsbeginn und die Auswirkungen der
Erkrankung auf seine Persönlichkeit sowie sein
Dasein als Komponist könnten das Vorliegen
einer linksseitigen frontotemporalen lobären
degenerativen Störung bestätigen. In Anbetracht
neuer molekularbiologischer Erkenntnisse über die
Ätiologie ist auf dem Boden einer Mutation neuronaler Gene die Diagnose einer frontotemporalen
lobären Degeneration sehr wahrscheinlich. Wegen
der Vielzahl diagnostischer Möglichkeiten wäre
in der heutigen Zeit auch der operative Eingriff,
der nicht indiziert war, dem Komponisten erspart
geblieben. Dennoch muss gesagt werden, dass wir
trotz der Erkrankung Ravel wunderbare Musik und
mit seinem „Bolero“ einen Welterfolg, nachdem
getanzt und musiziert wird, verdanken.
86
Maurice Ravel – Gedanken über das Wesen seiner Erkrankung und seinen Tod
Literatur
1. Alajouanine T: Aphasia and artistic
realization. Brain 1948; 71: 229–241
12. Hardy J, Cai H, Cookson MR, Gwinn-Hardy K,
Singleton A: Genetics of Parkinson’s disease and
parkinsonism. Ann Neurol 2006; 60: 389–398
2. Amaducci L, Grassi E, Boller F: Maurice Ravel
and right-hemisphere musical creativity:
influence of disease on his last musical
works? Eur J Neurol 2002; 9(1): 75–82
13. Hauser SL, Flint Beal M: Mechanisms of
Neurologic Disorders. In: Fauci et al. (Hrsg).
Harrison’s Principles of Internal Medicine.
17. Aufl. 2008, Verlag McGraw- Hill Medical,
Maidenhead, UK, Part 16(360): 2477–2484
3. Anderson K: Ravel: Daphnis et Chloe.
Booklet Notes, Naxos, 2006; 8: 570075
4. Baeck E: Maurice Ravel and right hemisphere
creativity. Eur J Neurol 2002; 9: 921
5. Baeck E: Was Maurice Ravel’s illness a
corticobasal degeneration? Clin Neurol
Neurosurg 1996; 98(1): 57–61
6. Bird TD, Miller BL: Dementia. In: Fauci
et al. (Hrsg): Harrison’s Principles of
Internal Medicine. 17. Aufl. 2008, Verlag
McGraw- Hill Medical, Maidenhead,
UK, Part 16 (365): 2536–2549
7. Blood AJ, Zatorre RJ: Intensely pleasurable
responses to music correlate with
activity in brain regions implicated in
reward and emotion. Proc Natl Acad
Sci USA 2001; 98(20): 11818–11823
8. Cardoso F: The movement disorder of Maurice
Ravel. Mov Disord 2004; 19(7): 755–757
9. Cavallera GM, Giudici S, Tommasi L: Shadows
and darkness in the brain of a genius: Aspects
of the neuropsychological literature about the
final illness of Maurice Ravel (1875-1937).
Med Sci Monit 2012; 18(10): MH 1–8
10. Förstl H: Frontallappendegenrationen und
verwandte Erkrankungen. In: Förstl H
(Hrsg.). Frontalhirn. 2. Aufl. 2002, Springer
Verlag, Heidelberg, Berlin: 113–138
11. Hampel H, Teipel SJ: Total and phosphorylated
Tau-proteins: evaluation as core biomarker
candidates in frontotemporal dementia. Dement
Geriatr Cogn Disord 2004; 17: 350–354
14. Herzfeld F: Ravel, Maurice. In: Das neue
Ullstein Lexikon der Musik. 1993 Ullstein
Verlag, Frankfurt/Main, Berlin: 571–572
15. Jankelevitsch V: Ravel. Edition du Seuil, 1995
16. Janowski K: Maurice Ravel (1875–1937):
Zwischen Hoffnung und Mutlosigkeit.
Dt. Ärztebl. 2007; 6(42): 385
17. Kanat A, Kayaci S, Yazar U, Yilmaz A: What
makes Maurice Ravel’s deadly craniotomy
interesting? Concerns of one of the most
famous craniotomies in history. Acta
Neurochir (Wien) 2010; 152(4): 737–742
18. Kelly BL: Ravel, (Joseph) Maurice. In:
The New Grove. Dictionary of Music and
Musicians. 2nd Ed. 2001: 864–878
19. Kerner D: Große Musiker. Leben und Leiden.
5. Aufl., Schattauer, Stuttgart: 613–630
20. Mahieux F, Laurent A: Les dernières
années de Maurice Ravel: hypothese
diagnostique. Encyclopédie MédicoChirurgicale. Elsevier, Paris 1988: 23–24
21. Müller-Esterl W: Biochemie. 1. Aufl.
2004, Spektrum Akademischer
Verlag, Heidelberg: 265–267
22. Nagy R, Heuckmann J, Mennel HD,
Klosterkötter J, Kuhn J. Frontotemporale
Demenz (Pick-Komplex). Med
Klinik 2007; 102(10): 816–823
87
Musikphysiologie und Musikermedizin 2014, Nr. 2. Jg. 21
23. Otte A, Audenaert K, Otte K: Did
Maurice Ravel have a whiplash syndrome?
Med Sci Monit 2003; 9(5): LE9
35. Stuckenschmidt HH: Maurice Ravel:
Variationen über Person und Werk.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. Main 1966
24. Otte A, De Bondt P, Van de Wiele C, Audenaert
K, Dierckx RA: The exceptional brain of Maurice
Ravel. Med Sci Monit 2003; 9(6): RA134–139
36. Tolnay M, Frank S: Pathology and genetics of
frontotemporal lobar degeneration: un update.
Clin Neuropathol 2007; 26(4): 143–156
25. Otte A, Jüngling FD, Kassubek J:
Exceptional brain function in musicians
and the neural basis of music processing.
Eur J Nucl Med 2001; 28: 130–131
37. Tudor L, Sikirić P, Tudor KI, Gambi-Sapunar
L, Radonić V, Tudor M, Buca A, Carija
R: Amusia and aphasia of Bolero’s creator
influence of the right hemisphere on music.
Acta Med Croatica 2008; 62(3): 309–316
26. Pritzel M, Markowitsch JH: Grundkurs
der physiologischen Psychologie.
Spektrum Akademischer Verlag,
Berlin, Heidelberg 2003: 194–196
27. Schuhmann K: Maurice Ravel. In: Neunzig
A (Hrsg.). Meilensteine der Musik. Bd.
3, Harenberg Verlag, Dortmund 1991
28. Seddon Am: Music inexpressible: the
tragedy of Maurice Ravel. Med Probl
Perform Art 1995; 10(2): 62
29. Sellal F: A few comments on Ravel’s
disease. Brain 2008; 131 (e98): 1–2
30. Sergent J: Music, the brain and Ravel.
Trends Neurosci 1993; 16(5): 168–172
31. Spinola J: Wer hören will, muss fühlen.
FAZ vom 15.03.2008; 64: 37
32. Spitzer M: Musik im Kopf. 5. Nachdruck der
1. Aufl., Schattauer Verlag, Stuttgart 2005
33. Spitzka EA: A study of the brains of six eminent
scientists and scholars belonging in the
American Anthropometric Society. Together
with a description of the skull of Professor E. D.
Cope. Trans Am Philos Soc 1907; 21: 175–308
34. Stegemann M: Maurice Ravel.
Rowohlts Monographien, 538, 2. Aufl.,
Rowohlt Verlag, Reinbek 2005
38. Wallesch CW, Förstl H: Referenzreihe
Neurologie – Klinische Neurologie. 2005,
Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 180–195
39. Warren J: Maurice Ravel’s amusia.
J R Soc Med 2003; 96(8): 424
40. Warren JD, Rohrer JD: Ravel’s last illness:
a unifying hypothesis. Brain 2009;
132(e114): 1–2
Korrespondenz
Dr. med. Klaus-Heinrich Bründel
Ärztlicher Psychotherapeut
Ursulastr.40
33335 Gütersloh
E-Mail: [email protected]
Herunterladen