K TU Ilmenau, Fakultät IA Institut TI, FG Komplexitätstheorie und Effiziente Algorithmen Priv.-Doz. Dr.rer.nat.habil. K.-H. Niggl, Dipl.-Inf. U. Schellbach http://www.tu-ilmenau.de/fakia/afs.html Automaten und Formale Sprachen WS 06/07 Übungsblatt 4 Abgabetermin: Donnerstag, den 9.11.2006, in der Vorlesung Aufgabe 1 (NFA aus graphischer Darstellung und Potenzmengenkonstruktion) Betrachten Sie für eine beliebige, aber fest gewählte natürliche Zahl n den nachfolgenden NFA in graphischer Darstellung GM für die Sprache L := {waw′ | w, w′ ∈ {a, b}∗ , |w′ | = n}. a,b start GF ECD WVUT / PQRS 0 a PQRS / WVUT 1 a,b WVUT / PQRS 2 a,b / ··· a,b WVUT / PQRS n a,b XYZ[ PQRS WVUT / _^]\ n+1 (a) Bestimmen Sie aus GM die fünf Komponenten des NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) mit L = LM . (b) Bezeichne M ′ = (P(Q), {a, b}, {0}, F ′ , δ′ ) den zu M äquivalenten DFA, d.h. LM ′ = LM , der mittels Potenzmengenkonstruktion gemäß Vorlesung aus M hervorgeht. Zeigen Sie durch vollständige Induktion nach der Länge l von Wörtern über {a, b} die folgende Aussage: Für alle w ∈ {a, b}∗ gilt: 0 ∈ δb′ ({0}, w) (∗) Hinweis: Nach (∗) gilt 0 ∈ B für alle in M ′ erreichbaren Zustände (vgl. Übungsblatt 3) B ⊆ Q. Also kann man aus P(Q) alle Zustände B mit 0 ∈ / B streichen, ohne dabei die von M ′ akzeptierte Sprache zu verändern. Wie viele gibt es davon? Aufgabe 2 (Potenzmengenkonstruktion für erreichbare Zustände) Betrachten Sie den nachfolgenden NFA in graphischer Darstellung GM : start PQRS / WVUT 0 I@ABCD a,b a PQRS / WVUT 1 b PQRS / WVUT 2 O b PQRS WVUT 3 b b a PQRS HIJK ONML / WVUT 5 I@ABCD a,b WVUT / PQRS 4 (a) Erzeugen Sie mittels Potenzmengenkonstruktion für erreichbare Zustände gemäß Vorlesung einen zu M äquivalenten DFA M ′ . (b) Erstellen Sie die graphische Darstellung GM ′ von M ′ . (c) Vereinfachen Sie GM ′ (und somit M ′ ) durch Studieren der akzeptierenden Zustände. Aufgabe 3 (Nachweis der Nichtregularität von Sprachen: ohne Pumpinglemma“) ” l m n Betrachten Sie die Sprache L := {a b c | l, m, n ∈ mit (l+m+n mod 3 = 0 =⇒ m = n)} N Zeigen Sie: L ist nicht regulär. Hinweis: Argumentieren Sie indirekt, indem Sie annehmen, es gelte L = LM für einen DFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ). Folgern Sie daraus zunächst, daß es dann für l ≥ 3|Q| Zahlen m < n ≤ |Q| mit δ(q0 , al bl cl−3m ) = δ(q0 , al bl cl−3n ) gibt. Leiten Sie daraus einen Widerspruch ab. 2 Automaten und Formale Sprachen WS 06/07 Aufgabe 4 (NFA für eingeschränktes Rucksackproblem) Übungsblatt 4 N In der Vorlesung wurde für ein beliebiges, aber fest gewähltes c ∈ mit c ≥ 1 der NFA {q, q+a} falls q+a ≤ c M = ({0, 1, . . . , c}, {1, . . . , c}, 0, {c}, δ) mit δ(q, a) := {q} sonst für die nachfolgende Sprache (zum eingeschränkten Rucksackproblem) betrachtet: ( ) X ∗ rucksack[c] := a1 . . . al ∈ {1, . . . , c} | ∃I ⊆ {1, . . . , l} : ai = c i∈I Zeigen Sie durch vollständige Induktion nach der Länge l von Wörtern a1 . . . al ∈ {1, . . . , c}∗ : ) ( X X ai | I ⊆ {1, . . . , l} : ai ≤ c (∗∗) δ̂(0, a1 . . . al ) = i∈I Hinweis: Aus (∗∗) folgt wie gewünscht LM = rucksack[c]. i∈I