Menschliche Arbeit im Betrieb Text 1: Arbeit und seelische Gesundheit In ihrer im Jahre 1981 veröffentlichten Untersuchung beschäftigen sich die Autoren Vaillant/Vaillant mit einem eventuellen Zusammenhang zwischen Arbeit und seelischer Gesundheit. Es handelt sich dabei um eine Längsschnittuntersuchung, in deren Verlauf die Probanden zwischen 1945 und 1981 beobachtet wurde. Aufgabe: Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer Längsschnittuntersuchung und einer Querschnittuntersuchung! Während bei einer Längsschnittuntersuchung über einen längeren Zeitraum untersucht wird, nimmt die Querschnittuntersuchung die Ergebnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt als Gegenstand ihrer Arbeit. Zweck dieser Untersuchung ist die Überprüfung der Haupthypothese, daß Arbeitsfähigkeit hoch mit seelischer Gesundheit (mental health) und mit Liebesfähigkeit korreliert. Testpersonen waren 456 Männer der Geburtsjahrgänge 1927 - 1931, die zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen 12 und 16 Jahren alt waren. Zunächst wurden die Variablen der allgemeinen seelischen Gesundheit geprüft: Gesundheits-KrankheitsSchätzskala (HSRS), Erikson-Stufe, Soziopathie, Objektbeziehungen, Freude mit seinen Kindern (ja oder nein), Zeiten von Arbeitslosigkeit in Prozent, Arbeitszufriedenheit (ja oder nein) und soziale Schichtzugehörigkeit. Zweitens werden die Beziehung zwischen den im Alter von 14 Jahren festgestellten Anforderungen bzw. Aufgaben der Stufe 4 (Fähigkeit der Jungen zu arbeiten und Schwierigkeiten zu bewältigen) und den Variablen für seelische Gesundheit im Erwachsenenalter geprüft. Drittens wird der Korrelationszusammenhang zwischen Stufe 4 und anderen Kindheits-Variablen untersucht. Dadurch sollen die drei Nebenhypothesen (Spezifizierungen der Haupthypothese) getestet werden: 1) Arbeitsfähigkeit im Erwachsenenalter korreliert mit seelischer Gesundheit, Liebesfähigkeit und Reife 2) Arbeitsfähigkeit in der Kindheit korreliert mit seelischer Gesundheit im Erwachsenenalter 3) Arbeitsfähigkeit in der Kindheit wird beeinflußt von der Ich-Stärke, weniger vom Milieu und dem IQ. Die Tabelle 1 (Patterns of Adult Work and HSRS) testet die 1. Hypothese. Als Variablen der Arbeitsfähigkeit werden dabei angegeben: Einkommen Dauer der Arbeitslosigkeit Freude am Beruf, Arbeitszufriedenheit Zahl der Stellenwechsel Vorgesetztenfunktion (ja oder nein) Es zeigte sich, daß Arbeitszufriedenheit, Arbeitslosigkeit und Einkommen alle eng mit seelischer Gesundheit verknüpft sind. Tabelle 2 (Correlations between Adult Work Patterns and Non-Work-Related Mental Health Variables) vergleicht unabhängige Maße der seelischen Gesundheit mit Variablen der Arbeitsfähigkeit. Es wird gezeigt, daß die soziale Schichtzugehörigkeit der Eltern und der Kindheits-IQ der Männer (der sich teilweise aus den Bildungschancen im Elternhaus ergibt) nur sehr schwach mit dem Berufserfolg im Erwachsenenalter korrelieren. Tabelle 3 stellt die Ergebnisse der beiden Extremgruppen in Bezug auf die Erikson-Skala (0-2 oder 7-8 Punkte) dar und stellt einen Bezug zu deren Resultaten im Erwachsenenalter dar. Dabei zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen guten Resultaten auf der Erikson-Skala und einem erfolgreichen Erwachsenenleben. So bestand im Alter von 47 Jahren für diejenigen Männer, die bei Stufe 4Anforderungen hinsichtlich "Arbeitseifer" am erfolgreichsten waren, eine zweimal größere Wahrscheinlichkeit als großzügig eingeschätzt zu werden und eine zweimal größere Wahrscheinlichkeit, herzliche Beziehungen mit anderen Menschen aufrechtzuerhalten. Die Wahrscheinlichkeit für Arbeitslosigkeit war 16 mal geringer als bei denen, die in ihrer Jugend die Erikson Stufe 4 nicht erfolgreich bewältigen konnten. Als Bestätigung der dritten Nebenhypothese (Arbeitsfähigkeit in der Kindheit wird von Ich-Stärke beeinflußt, nicht vom Milieu oder dem IQ) kann jedoch die Feststellung angesehen werden, daß Intelligenz sich nicht als ausschlaggebender Faktor erwies. Auch die zweite Nebenhypothese (Arbeitsfähigkeit in der Kindheit beeinflußt die seelische Gesundheit im Erwachsenenalter) findet ihre Bestätigung in Tabelle 3: Für die 67 Männer, die am wenigsten erfolgreich bei der Arbeit während der Kindheit waren, bestand eine weitaus höhere Wahrscheinlichkeit dafür, als Erwachsene soziopathisches Verhalten zu zeigen oder auf der HSRS-Skala als emotional unreif eingestuft zu werden. Aufgabe: Fassen Sie die wesentlichen Schlußfolgerungen aus den bei Vaillant/Vaillant dargestellten Untersuchungen zur Beziehung zwischen seelischer Gesundheit im Erwachsenenalter und der Art der Beschäftigung im Jugendalter in wenigen Sätzen zusammen! Die Untersuchung besagt, daß die Männer, die in Ihrer Kindheit die Stufe 4-Anforderungen nicht erfolgreich bewältigen konnten, mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit im Erwachsenenalter soziopathisches Verhalten zeigten oder auf der HSRS-Skala als emotional unreif eingestuft wurden. Dies ist eine Bestätigung der zweiten Nebenhypothese von Vaillant/Vaillant, die besagt, daß Arbeitsfähigkeit in der Kindheit die seelische Gesundheit im Erwachsenenalter beeinflußt. Mit der dritten Nebenhypothese im Hinterkopf stellt sich nun die Frage, welche Rolle die Erziehung, die Schichtzugehörigkeit der Eltern und die Zugehörigkeit zu Problemfamilien beim Entstehen der kindlichen Fähigkeit zur Bewältigung der Stufe 4-Anforderungen spielte. Tabelle 4 bietet eine interessante Antwort: Die Männer, welche die Stufe 4-Anforderungen erfolgreich bewältigten, kamen mit einer erheblich höheren Wahrscheinlichkeit aus einer familiären Umgebung, die viele positive Merkmale zu haben schien. Als Variablen der Kindheit wurden dabei benutzt: Kindliche Stärke im Umgang mit der Umwelt, kindlich emotionale Probleme, Zugehörigkeit zu einer Problemfamilie, IQ, soziale Klasse der Eltern und College-Besuch. Intelligenz und Zugehörigkeit zu einer Problemfamilie korrelierten allerdings nur schwach mit Stufe 4Anforderungen. Es konnte Erfolg bei den Stufe 4-Anforderungen also weder der Intelligenz noch den eigentlichen sozialen Möglichkeiten zugeschrieben werden, dies ist eine deutliche Bestätigung der 3. Nebenhypothese, obwohl nicht klar gesagt wird, ob der "Arbeitseifer" in der Kindheit denn nun von der Ich-Stärke ausgelöst wird. Tabelle 5 zeigt in einer multifaktoralen Perspektive die Beziehungen zwischen seelischer Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit. Heraus kommt die Erkenntnis, daß sich Schichtzugehörigkeit der Eltern, IQ und Zugehörigkeit zu einer Problemfamilie als wenig bedeutend erwiesen. Vielleicht das Verblüffendste an Tabelle 5 ist, daß unter allen verwendeten Kindheitsvariablen die Skala für den Erfolg bei den Stufe 4Anforderungen am stärksten mit der Anpassung als Erwachsener korreliert. Eine erste Schlußfolgerung dieser Untersuchung ist, daß die Männer, obwohl sie unter zerbrochenen Familien, bescheidener intellektueller Begabung oder hoher Kriminalität in ihrer Umgebung litten, zumeist stabile Familien gründeten und sinnvolle Jobs hatten. Die zweite Schlußfolgerung besagt, daß man aufhören sollte, die Entstehungsursache für Armut und Arbeitslosigkeit allein in externen Faktoren zu suchen. Nestwärme in der Kindheit, Ich-Stärke und seelische Gesundheit können uns vor derartigem bewahren. Text 2: Auswirkungen von Arbeitsbedingungen auf die psychosoziale Gesundheit Im Verlauf von drei Erhebungen (Längsschnittuntersuchungen) wurde von K. Leitner untersucht, in welcher Weise sich positive und negative Aspekte von Büroarbeit und Indikatoren psychosozialer Gesundheit auswirken. Bei den untersuchten 222 Personen handelt es sich um Büroangestellte aus mittleren und großen Produktionsbetrieben, deren Tätigkeit von Hilfstätigkeiten bis zur hochqualifizierten Sachbearbeitung reicht. Zur Erfassung der Arbeitsbedingungen wurde das Arbeitsanalyseverfahren RHIA/VERA-Büro eingesetzt. Es handelt sich dabei um ein bedingungsbezogenes psychologisches Analyseinstrument, das sich gegenüber personenbezogenen dadurch auszeichnet, daß nicht nach individuellen Einschätzungen oder Bewertungen der Arbeitenden gefragt wird, sondern einfach die Arbeitsbedingungen, denen der Mensch unterliegt, erfaßt werden. 1.1 Arbeitsanalyse (1) Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen bei der Arbeit (VERA) Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen kognitive Prozesse, die zu planvollen, zielgerichteten Handlungen führen (Handlungsregulationstheorie). Es wird ein 5-Ebenen-Modell aufgestellt: 5. Ebene: Einen neuen Handlungsbereich erschließen 4. Ebene: Handlungen in verschiedenen Handlungsbereichen koordinieren 3. Ebene: Über Ziele in einem Bereich entscheiden 2. Ebene: Den Weg zum Ziel planen und verfolgen 1. Ebene: Eine Handlung ausführen Angestrebt bzw. erwünscht sind Arbeitsaufgaben auf möglichst hoher Handlungsregulationsebene. Es wird also die These aufgestellt, daß hohe Anforderungen besser sind als niedrigere. Anforderungen der Arbeitsaufgabe an eigenständiges Denken, Planen und Entscheiden werden als positiver Aspekt von Arbeitsbedingungen betrachtet; die Beurteilung erfolgt anhand eines 10-Stufen-Modells, wobei sich niedrigere VERA-Stufen durch stärker routinierte Vollzüge auszeichnen, während auf höheren Stufen zunehmend komplexere Entscheidungen zu treffen sind. Ergänzend zu VERA wird (2) RHIA (Regulationshindernisse in der Arbeitstätigkeit) eingesetzt. Es werden arbeitserschwerende "Regulationshindernisse" erfaßt, die sich in einem Zusatzaufwand für den Arbeitenden oder in einem riskanten Handeln äußern. Als Regulationshindernisse werden genannt: Arbeitsunterbrechungen überflüssige Arbeitserschwerungen Zeitdruck Monotonie (keinerlei Denk- und Entscheidungsleistungen aber ständige Aufmerksamkeit sind erforderlich, niedrige VERA-Stufe); typisches Beispiel hierfür ist die Datenerfassung Aufgabe: Skizzieren Sie kurz die Kerngedanken des "Verfahrens zur Ermittlung von Regulationserfordernissen bei der Arbeit" (VERA) und der Regulationshindernisse in der Arbeitstätigkeit (RHIA) auf der Grundlage der Handlungsregulationstheorie dar. VERA mißt die Anforderungen, die eine Arbeitsfähigkeit in Bezug auf eigenständiges Denken, Planen und Entscheiden an den Arbeitenden stellt, wobei davon ausgegangen wird, daß hohe Anforderungen besser eingestuft werden als niedrigere Anforderungen. RHIA erfaßt arbeitserschwerende Regulationshindernisse, die sich in Zusatzaufwand für den Arbeitenden oder in einem riskanten Handeln äußern. Damit liegen zur Bewertung der Arbeitsbedingungen vier quantitative Größen vor: Psychische Anforderungen werden mit der VERA-Stufe erfaßt; aufgabenbezogene psychische Belastungen sind quantifiziert über Zusatzaufwand, Zeitdruck und monotone Bedingungen. 1.2 Gesundheitsindikatoren Bei der Auswahl der Gesundheitsindikatoren waren im wesentlichen fünf Kriterien maßgeblich: "Negativ- und Positivindikatoren" (Abwesenheit von Krankheit ist nicht gleichzusetzen mit Gesundheit") Relevanz (sie sollen auf psychische Belastungen ansprechen) Veränderungssensitivität (keine Erfassung von kurzfristigen Befindensschwankungen) Stichprobenspezifität Zumutbarkeit der Erhebungsprozedur Unter Beachtung dieser fünf Kriterien wurden Erhebungsinstrumente zu insgesamt 11 Merkmalbereichen im "Fragebogen zum Befinden" (Tabelle 2) zusammengestellt. Mit den ersten Indikatoren wird das Ausmaß von Beschwerden beziehungsweise von Beschwerdefreiheit erfragt. Der Punkt "allgemeine Selbstwirksamkeit" kann als ein Indikator für Handlungsfähigkeit angesehen werden. Die Stabilität zwischen den einzelnen Meßzeitpunkten stellt ein Zuverlässigkeitsmaß dar. 2. Auswertungsmethode Der formale Aufbau des Längsschnitts (vgl. Bild 1) läßt sich als 2-waves-2-variables Design mit einer follow-up Messung der Gesundheitsindikatoren darstellen. Üblicherweise werden hierbei Korrelationen zum selben Zeitpunkt als simultane oder Kreuzkorrelationen, solche zu verschiedenen Zeitpunkten als verzögerte Kreuzkorrelationen bezeichnet, wobei in Bild 1 die "lags" 1 Jahr beziehungsweise 2 Jahre betragen. 3. Ergebnisse Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Spalte 4 der Tabelle 4: Die hier angegebene verzögerte Korrelation gibt den Zusammenhang der Arbeitsbedingungen der Jahre 1990 und 1991 auf die Gesundheitsindikatoren des Jahres 1991 wieder, die Partialkorrelation die der Arbeitsbedingungen von 1990 auf die Gesundheitsindikatoren von 1991. Durch die Tabelle 4 wird folgendes gesagt: Je höher die psychischen Belastungen durch Regulationshindernisse, desto stärker sind psychosomatische Beschwerden, Gefühle der Gereiztheit und Deprimiertheit sowie Augenbeschwerden, allergische Beschwerden und manifeste Krankheiten ausgeprägt und desto geringer ist die Lebenszufriedenheit. Die Gesundheitsindikatoren Ängstlichkeit, Selbstwirksamkeit und Freizeit variieren unabhängig von der Höhe der psychischen Belastungen, wobei die simultanen und zeitverzögerten Korrelationen anzeigen: Je höher die Anforderungen an selbständiges Denken und Entscheiden sind, desto geringer ist die Ängstlichkeit. Hohe Anforderungen haben einen persönlichkeitsförderlichen Effekt. Dementsprechend nehmen mit abnehmenden Anforderungen psychosomatische Beschwerden und Depressionen zu. Besonders hervorzuheben sind die hohen Korrelationen der Anforderungen mit den Freizeittätigkeiten. Personen, die in ihrer Arbeitstätigkeit in höherem Maße eigene Entscheidungen treffen, selbst denken und planen müssen, beschäftigen sich in ihrer Freizeit deutlich stärker mit entwicklungsträchtigen Tätigkeiten wie z.B. Sprachen lernen oder gezieltes Sporttraining. Fazit: Die erfaßten aufgabenbezogenen psychischen Belastungen sind einzeln betrachtet sicherlich keine starken, bedrohlich wirkenden Stressoren, sondern eher "daily little hazzles". Durch ihre Kumulation im Verlaufe eines "ganz normalen" Büroarbeitstages können sich jedoch psychische Belastungen ergeben, die deutliche Befindensbeeinträchtigungen hervorrufen. Dem stehen die positiven Wirkungen geistiger Anforderungen gegenüber, die sich am stärksten im Freizeitverhalten niederschlagen. Text 4: Organisations - Struktur – Konzepte 4.1 Einleitung Zur Erreichung der übergeordneten gemeinsamen Organisationsziele müssen die vielfältigen, komplexen Arbeitsprozesse geordnet und geregelt werden. Diese Regelungen, die z.B. Entscheidungs- oder Weisungsbefugnisse betreffen, werden nach außen sichtbar in Regelungen wie "Abteilungen" oder "Hierarchieebenen". Es soll im folgenden geklärt werden, nach welchen Kriterien man bestimmte Aufgabenkomplexe zu Abteilungen, Hauptabteilungen, Bereichen, Sparten usw. und großen Organisationen in kleinere Einheiten oder "Subsysteme" untergliedert. Hauptgliederungskriterien (Gliederungsprinzipien) sind dabei: Das Verrichtungsprinzip. Hierbei werden ähnliche Verrichtungen zu organisatorischen Untereinheiten zusammengefaßt. So werden z.B. alle Arbeiten, die mit der Produktion zu tun haben, in einer Abteilung "Produktion" zusammengefaßt. Man spricht von einer funktionalen Organisation. Das Objektprinzip 4.2 Die 5 Hauptdimensionen der Organisationsstruktur Für Kieser/Kubicek scheinen fünf Strukturdimensionen Organisationsstrukturen. Diese fünf Hauptdimensionen sind: (1) Spezialisierung (Arbeitsteilung) (2) Koordination (3) Konfiguration (Leitungssystem) (4) Entscheidungsdelegation (Kompetenzverteilung) (5) Formalisierung ausreichend zur Erfassung von Als Ausgangsproblem der organisierten Strukturierung wird das Phänomen der Arbeitsteilung angesehen, da keine Person in der Lage ist, die Gesamtaufgabe einer Organisation alleine zu bewältigen. Die Aufspaltung der Gesamtaufgabe in mehrere Teilaufgaben bringt das Problem der Koordination mit sich. Die Aktivitäten der einzelnen Organisationsmitglieder sind im Hinblick auf das Gesamtziel der Organisation aufeinander abzustimmen. Spezialisierung und Koordination bilden die Grundprinzipien, auf denen Organisationsstrukturen beruhen. Die Dimensionen Konfiguration (Leitungssystem) erfaßt die Gesamtheit der Regelungen bezüglich der Weisungsbefugnisse. Im Gegensatz dazu behandelt die vierte Dimension (Entscheidungsdelegation) Entscheidungsbefugnisse und Kompetenzen, die es einzelnen Organisationsmitgliedern erlauben, nach innen/außen verbindliche Entscheidungen zu treffen. Die letzte Dimension, Formalisierung genannt, behandelt die schriftliche Fixierung von Beziehungen unter den Organisationsmitgliedern. 4.3 Begriffe und Vorgehensweise praktischer Organisationsarbeit im Betrieb Die Gestaltung der Beziehungen zwischen den Elementen organisatorischer Systeme Aufgabe, Mensch, Sachmittel und Information hat eine statische und ein dynamische Seite. Die Gestaltung des statischen Aspekts führt zu Aufbaubeziehungen und mit ihnen zur Aufbauorganisation Die Gestaltung der dynamischen Aspekte führt zu Ablaufbeziehungen und mit ihnen zur Ablauforganisation 4.3.1 Aufbaubeziehungen und Aufbauorganisation Durch Aufbaubeziehungen werden - Teilaufgaben für Menschen zusammengefaßt (Stellenbildung) - Sachmittel eingesetzt sowie - Stellen und Sachmittel miteinander verbunden (Aufgabensynthese) Die Aufgabensynthese ist der Kern der organisatorischen Tätigkeit. Aufgabe: Ein Krankenhaus überlegt, nach welchen der folgenden Aufgabensynthesemerkmalen es seine Stellen und Abteilungen bilden sollte: A Verrichtung (was tun?) B Objekt (woran?) C Subjekt (wer?) D Sachmittel (womit?) E Rang (hierarchische Ebene) 1. Der international bekannte Oberarzt M. erhält seine eigene Abteilung incl. Operationsraum, C Privatbetten und kleinem Forschungslabor 2. Es werden Abteilungen für Frauen, Männer und Kinder eingerichtet sowie für Pflicht- und B Privatversicherte. 3. Es gibt Abteilungen für innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Radiologie A 4. Die Kernspintomographie (ein Diagnoseverfahren, das mit einem sehr teuren Gerät D durchgeführt wird) soll in eine eigenes Gebäude ausgelagert werden, desgleichen die Röntgenund Radiologische Abteilung 5. Die Stellen der Oberschwester und des leitenden Oberarztes werden aufgelöst; deren E Aufgaben übernehmen die Teams selbst Aufbauorganisation ist die dauerhaft wirksame Gestaltung des statischen Beziehungszusammenhangs. Teilaufgaben werden Stellen und Sachmittel zugewiesen, zwischen Stellen und Sachmitteln werden Beziehungen hergestellt. Wesentlicher Ausgangspunkt bei der Aufgabensynthese ist die Anwendung der Prinzipien Zentralisation (Artteilung von Aufgaben) und Dezentralisation (Mengenteilung von Aufgaben). 4.3.2 Stellenbildung Die Zusammenfassung von Teilaufgaben und bestimmten Merkmalen führt zur Stellenbildung. Eine Stelle ist die Zusammenfassung von Teilaufgaben für einen gedachten Stelleninhaber oder eine konkrete Person (Organisation ad rem und Organisation ad personam). Ist die Arbeitsmenge so verteilt, daß das Leistungspotential nicht voll ausgenutzt wird, um Raum für erwartete Steigerungen zu lassen, so spricht man von einem organizational slack. Bei der Stellenbildung ist die Einheit von Stellenaufgabe, Kompetenz und Verantwortung zu beachten. Stellen sind durch Weisungsbeziehungen verbunden. Bezüglich der Leitungshierarchie werden drei verschiedene Systeme unterschieden: Einliniensystem ist ein Leitungssystem, in dem jede nachgeordnete Stelle nur von einer vorgesetzten Stelle Weisungen erhält. Das Stablinien-System ist ein Einliniensystem, bei dem Stabstellen ergänzend zu der bestehenden Hierarchie zugeordnet werden. Mehrliniensystem ist ein Leitungssystem, bei dem einige oder alle nachgeordneten Stellen von mehreren vorgesetzten Stellen Weisung erhalten können. 4.3.3 Organisationsmodelle (1) Werden auf der Ebene unterhalb der Leitung Verrichtungen (oder Funktionen) zentralisiert, entstehen verrichtungsorientierte (Haupt-) Abteilungen. Ergebnis ist eine funktionale Organisation. (2) Bilden sich diese (Haupt-) Abteilungen aus einer Zentralisation nach dem Merkmal Objekt (Produktgruppen, Märkte, Regionen usw.) ist eine divisionale Organisation - auch Spartenorganisation das Ergebnis. (3) Diese beiden Organisationsmodelle sind Einliniensysteme. Werden auf der Ebene unterhalb der Leitung sowohl funktion- als auch objektorientierte (Haupt-) Abteilungen gebildet, so entwickelt sich ein Zwei-Linien-System, die Matrixorganisation. Aufgabe: Geben Sie bei den folgenden Kurzbeschreibungen an, ob es sich prinzipiell um eine verrichtungsorientierte (V), oder eine objektorientierte (O) oder um eine Kombination (z.B. Matrixform) (M) handelt. A Der Vertriebsbereich mit einem Verkaufsdirektor an der Spitze ist in fünf Verkaufsbezirke O aufgeteilt, die von je einem Bezirksleiter geführt werden. B Das Unternehmen hat Bereichsleiter für die Sparten Lebensmittel, Öle/Fette und O Waschmittel. C Im Warenhaus X finden sich u.a. folgende Abteilungen: Zentral-Einkauf, Zentrale M Personalabteilung, Zentrales Rechnungswesen, 2 Abteilungen für Herrenbekleidung und Damenoberbekleidung, sowie der sog. Jeansshop, die alle als Profitcenter geführt werden. D In der Organisation gibt es u.a. eine Werkzeugmacherei, eine Dreherei und eine Lackiererei V E Drei Studenten haben eine kleine Verkaufsorganisation für Vorlesungsskripte gegründet. Je O einer von ihnen ist für bestimmte Skripte und alle damit verbundenen Aufgaben (Druck, Buchhaltung, Verkauf...) zuständig. (4) Bei der Gestaltung dieser Ebenen nach gleichzeitig drei Dimensionen, etwa funktional, objektorientiert und Region, entsteht ein Mehrliniensystem, das als Tensororganisation bezeichnet wird. Eine Konzernstruktur ist i.d.R. dadurch gekennzeichnet, daß mehrere selbständige Unternehmen unter einheitlicher Leitung stehen und mit ihnen eine ökonomisch-organisatorische Einheit bilden. Besonders Kennzeichen ist die einheitliche Konzernstrategie, die durch eine Holding-Organisation durchgesetzt werden soll. Man unterscheidet zwischen Management-Holding und Finanz-Holding. Text 5: Neuere Konzepte der Gruppenorganisation Während noch vor einiger Zeit die Theorie der menschenleeren Firma und die Chancen von CIM und CAD/CAM im Vordergrund standen, wird nun das vielfältige Konzept der Gruppenarbeit in fast allen Bereichen industrieller Fertigung großgeschrieben. Diese Themenkonjunktur ist wesentlich auf die Debatte von Lean Production zurückzuführen; Gruppenarbeit ist ein zentrales Element dieser Neukonzipierung der Unternehmensorganisation. "Lean Management", das ursprünglich in Japan entwickelt wurde, mittlerweile jedoch auf der ganzen Welt angewandt wird, ist ein komplexes Managementsystem, das die Erstellung von Serienprodukten und Dienstleistungen mit niedrigem Aufwand und hoher Qualität ermöglicht. Geprägt wurde der Begriff Lean Production von Krafcik als Reaktion auf die anfänglich Kapitalknappheit in Japan. Es geht darum, mit weniger Personal, weniger Produktionsflächen, weniger in Werkzeugen gebundenen Mitteln und weniger Entwicklungszeit trotzdem marktgängige Produkte herzustellen. 5.1 Die drei Ebenen des Lean Management Den Schlüssel zum Verständnis des Lean Management liefert seine spezifische Unternehmenskultur. Aus ihr leiten sich konkretisierende Grundsätze ab, die dann in spezifische Techniken münden. 5.1.1 Die Lean-Management-Kultur Unternehmenskultur im Sinne des Lean-Management basiert auf Normen und Werten, Unternehmensbewußtsein, Verhalten zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Die Grundannahmen des Lean-Management lassen sich zu neun Kulturmerkmalen zusammenfassen: (1) Es gibt immer eine Verbesserungspotential; deshalb permanente Lernorientierung ("Kaizen"). Eine wichtige Rolle bei diesem ständigen Streben nach Verbesserungen spielt die Mitarbeiterbeteiligung (Eigenverantwortung). So werden z.B. im Rahmen des sogenannten Qualitätszirkels Prämien für Verbesserungsvorschläge ausgelobt. Botschaft des Kaizen ist: "Es soll kein Tag ohne Verbesserungen vergehen." (2) Wertschöpfungsorientierung. Während Verwaltung und Management allenfalls Serviceaufgaben übernehmen, sind die eigentlichen Wertschöpfungszentren immer dort, wo die Produktion / Dienstleistung physikalisch stattfindet. (3) Kooperation, sowohl innerbetrieblich (teamorientierte Arbeitsweise) als auch zwischenbetrieblich (Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, Kooperation mit Zulieferern und Kunden). (4) Einfachheit und Ritterlichkeit ("Bushido"). Die Organisationsmitglieder sollen sich vom Gedanken der Produktivität leiten lassen. Ein konkretes Beispiel ist, daß auf monumentale Verwaltungsgebäude verzichtet wird. (5) Dienstleistungsorientierung; Eingehen auf die Wünsche von internen und externen Kunden (Beobachtung + Analyse). (6) Der Mitarbeiter wird als zentraler Erfolgsfaktor angesehen. Diese Humankapitalorientierung zielt auf eine Optimierung von Identifikation, Qualifikation und Motivation. (7) Durch umfangreiche Kontrollen wird das Nichterfüllen einer Aufgabe als Schande, gute Arbeit als Ehre für den einzelnen Mitarbeiter angesehen. (8) Integrative Individualisierung stellt Verhaltensmaßregeln für die Organisationsmitglieder auf. Es findet ein Informationsaustausch zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten statt. (9) Obwohl das Lean Management aus vielen Komponenten besteht, hat die Ganzheitlichkeit der Philosophie Vorrang. 5.1.2 Lean-Management-Grundsätze Lean-Management-Grundsätze sind komprimierte Verhaltensmaximen, die permanent artikuliert werden und unmittelbaren Aktionsbezug haben. Als Beispiele dafür können genannt werden: Gruppenorientierung ständige Verbesserung sofortige Fehlerbeseitigung weitreichendes Vorausdenken permanentes Feedback 5.1.3 Techniken des Lean-Management Just-in-Time-Konzept: Vermeidung von Zwischenlagern durch bedarfsgerechte Anlieferung (optimaler Bestellzeitpunkt) CIM-Systeme: Unterstützung der Produktion durch Computereinsatz, insbesondere CAD und CAM Produktionstechnische Analysen: Durch ständige Beobachtung und Analyse kann den Erfordernissen von Fertigungstechnik und Montage Rechnung getragen werden. Simultaneous Engineering: Die gleichzeitige Entwicklung der Komponenten, der Fertigungsprozesse sowie der benötigten Werkzeuge und Maschinen reduziert den Gesamtaufwand. Failure Mode and Effects Analysis: Frühzeitige Fehlererkennung durch genaueste Untersuchung bereits während der Entwicklungszeit. Quality Function Deployment: Durch eine enge Zusammenarbeit von F&E, Fertigung und Vertrieb sollen die Kundenbedürfnisse systematisch in Produktspezifika umgesetzt werden. Hinzu kommt eine Vielzahl von Programmen zur Qualitätssicherung. Die wichtigsten sind: Total Quality Control (TQC) Company Wide Quality Control (CWQC) Total Quality Management (TQM) Kaizen Lean Production 5.2 Umsetzungsbereiche Die Auswirkungen des Lean-Management sind in jedem Betriebsbereich unterschiedlich: "Schlanke" Fertigung ist gekennzeichnet durch kleine Teilelager, geringere Produktionsflächen und kurze Verbindungswege. "Schlanke" Beschaffung setzt auf Just-in-Time-Anlieferung und bezieht darüber hinaus die Zulieferer in den Produktionsprozeß mit ein. "Schlanker" Vertrieb versucht, eine stabile Händler-Kunden-Beziehung aufzubauen, wobei der Abnehmer als langfristige Investition angesehen wird. Eine "schlanke" Produktentwicklung setzt in erster Linie auf Simultaneous-EngineeringMethoden, die gemeinsam mit den Lieferanten realisiert werden. Weitreichende Implikationen hat das Lean-Management für die Verwaltung. Zahlreiche Tätigkeiten werden an die Zentren der Wertschöpfung verlegt, es bleiben nur die Funktionen mit originärem Wertschöpfungsanteil. auch im Verwaltungsbereich gelten Kulturmerkmale und Grundsätze des Lean-Management (z.B. Kaizen, Bushido, Kunden- und Dienstleistungsorientierung oder Qualitätssicherung). Text 6: Motivation der Mitarbeiter: Bedürfnisse-Nutzen-Moral 1. Motivationslehren in der organisationspsychologisch orientierten BWL Motivation ist ein theoretischer Begriff, der allgemeine Frage wie: "Was veranlaßt einen Menschen, etwas zu tun, anderes zu lassen?" (Beweggründe) behandelt. Speziell im Wirtschaftsbereich interessiert die Frage: Wie kann man einen Menschen dazu bewegen, sich im Sinne der Unternehmensziele zu verhalten? Die unterschiedlichen Motivationskonzepte lassen sich annäherungsweise in fünf Gruppen unterscheiden: Wichtiger Beweggrund Beispiel einer Motivationstheorie typischen Daraus sich ergebende Handlungsanweisung: Wie motiviert man Mitarbeiter zur Leistung? Verschiedene Bedürfnisse Bedürfnishierarchiekonzept Orientiere dich an den gerade (Maslow) vorherrschenden Bedürfnissen! Erfolgs-WahrscheinlichkeitNutzen-Erwartungs-Theorie Stelle bestimmte Überlegungen Erfolgswahrscheinlichkeiten in Aussicht! Angemessenes Leistungs- Ausgleichs-(Equity-)Theorie Sorge für ein ausgewogenes Resultats-Verhältnis; sozialer (Adams) Verhältnis zwischen Geben und Vergleich Nehmen! Reiz-Reaktionsmuster; Behavioristische Lerntheorie Gib positive Anreize; Assoziationen berücksichtige z.T. frühkindlich geprägte Assoziationsmuster. Baue neue Assoziationsmuster über positive Verstärkung des gewünschten Verhaltens auf! Handlungsziel; Sinn Handlungsorientierte Ermögliche sinnvolle Ziele und Motivationstheorie angemessene Regulationsmöglichkeiten! 1.1 Bedürfnisorientierte Motivationslehren Diese Gruppe sieht bestimmte Gruppen von Bedürfnissen als ausschlaggebend für die Richtung und Stärke unseres Tuns. Bekanntestes Beispiel ist Maslows Bedürfnispyramide. 1.2 Erfolgswahrscheinlichkeit als Motivator Theorien dieser Gruppe machen die Richtung und Stärke unserer Motivation von dem Erfolg bzw. Nutzen der Folgen unserer Handlungen abhängig, sowie von der subjektiv geschätzten Wahrscheinlichkeit, mit der die erwarteten Folgen einer Handlung eintreten (z.B. Mißerfolgsmeider-ErfolgssucherMotivationsmodell) 1.3 Ausgleichs- (Equity-)theorien der Motivation Sie werden vor allem zur Erklärung der Arbeitszufriedenheit und insbesondere für die Motivatonswirkung "angemessenen" Entgelts herangezogen. Zufriedenheit stellt sich ein, wenn das Verhältnis von eigener Leistung und Entgelt angemessen erscheint. 1.4 Lerntheoretisch orientierte Motivationslehren Diese Gruppe von Motivationstheorien betont den gelernten, gewohnheitsmäßigen Zusammenhang zwischen bestimmten Reizen bzw. Auslösern und bestimmten Handlungen bzw. Reaktionsmustern, ein Prinzip, das vielfach auch in der Werbung angewendet wird. 1.5 Handlungstheoretisch orientierte Motivationslehren Hierbei wird die Zielgerichtetkeit und Sinnhaftigkeit menschlichen Tuns berücksichtigt: "Motiv heißt ein Sinnzusammenhang, welcher dem Handelnden als sinnhafter Grund eines Verhaltens erscheint." 2. Die Motivation moralischen Handelns Es lassen sich drei moralphilosophische Ansätze unterscheiden: Es werden "deontologische", "teleologische" und "diskursethische" Ansätze referiert. Beim deontologischen Ansatz gründet die Richtigkeit bzw. Moralität einer Handlung auf einem oder mehreren obersten "richtigen" Grundsätzen. Auch die zehn Gebote der Bibel sind hier einzuordnen. Teleologische Ansätze beurteilen ethisches Verhalten dagegen anhand der damit verfolgten Absichten oder Ziele bzw. an den damit verbundenen guten oder schlechten Folgen. Eine Unterform dieses Ansatzes ist der sogenannte Utilitarismus (gerechtfertigt sind Handlungen, die nützlich sind). Im Sinne des diskursethischen Ansatzes gründen ethische Aussagen auf einem praktisch-ethischen Diskurs, der bestimmte Voraussetzungen erfüllen muß. Bezeichnung Orientierung an Beispiel deontologische Ansätze absoluten Grundsätzen Ethik- teleologische Ansätze obersten Zielen, Folgen Kants kategorischer Imperativ: Handle nach dem Grundsatz, von dem du willst, daß er oberstes Gesetz wird. Ethik- diskursethische EthikAnsätze Verlauf bzw. Bedingungen der Diskussion Utilitarismus: Was trägt Als "richtig" gilt eine eine Handlung zum Handlung, die als (individuellen oder Ergebnis eines Diskurs allgemeinen) Glück bei? durchgeführt wird, bei dem alle Betroffenen zu Wort kamen, niemand unter Druck gesetzt wurde, gleicher Informationsstand herrschte etc. ... 3. Praktische Konsequenzen für die Mitarbeiterführung und Mitarbeitermotivation 3.1 Das Ideal: Der freie Mitarbeiter Da hohe Entwicklungsstufen der Moralität gewisse Freiheitsspielräume voraussetzen, sind nach Ansicht des Autors Organisationsstrukturen zu schaffen, die den autonomen Anteil im Menschen fördern. 3.2 Der Anreizaspekt Es gilt schon fast als selbstverständlich, daß Mitarbeiter über sogenannte Anreize (Geld, Anerkennung etc.) zu motivieren sind. Im Sinne der Ethikwissenschaften ist dies jedoch nicht zufriedenstellend. Möglicherweise korrumpieren Gehaltssysteme die Einsicht in das Notwendige oder die in der Liebe zur Arbeit selbst gründende moralische Motivation. Eine die Leistungsmotivation zerstörende Gehaltsordnung drückt sich z.B. in der nicht selten zu hörenden Aussage aus: "Das sollen die machen, die verdienen mehr als ich!" 3.3 Der Hierarchieaspekt Man scheint sich in einem Teufelskreis zu bewegen: Die Moral der Mitarbeiter erfordert geradezu hierarchische Gehorsamsstrukturen, diese wiederum fixieren die Mitarbeiter tendenziell auf diese Moralebene bzw. fördern nicht gerade die Entwicklung zur postkonventionellen Moralebene. Andererseits haben sich hierarchische Strukturen in vieler Hinsicht als wirtschaftlich effizient erwiesen und gelten in der betriebswirtschaftlichen Organisationstheorie allgemein als unüberwindbar. Die Kohlberg-Stufen Prä-konventionelle Ebene Stufe 1: Erlaubt ist, was mir nicht schadet! Stufe 2: Erlaubt ist, was mir nützt und was anderen nicht unbedingt schadet! Konventionelle Ebene Stufe 3: Erlaubt ist, was mir den Beifall derer einträgt, auf die ich Wert lege! Stufe 4: Erlaubt ist, was von einem guten Staatsbürger erwartet wird! Übergang zur post-konventionellen Ebene Stufe 4,5: Erlaubt - oder sogar geboten ist, was dem "größten Glück der größten Zahl" dient Post-konventionelle Ebene Stufe 5: Geboten ist, sich an Übereinkünfte zu halten, die individuelle Rechte wahren und der allgemeinen Wohlfahrt dienen Stufe 6: Geboten ist, sich für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit einzusetzen und den Respekt vor der Würde des Menschen als individuelle Person zu wahren. Das an solchen Prinzipien geschulte Gewissen steht über den geltenden Gesetzen. Text 7: Motivierende Arbeitsgestaltung Wie im letzten Text festgestellt, ist jeder Mensch individuell dafür verantwortlich, das Motiv für seine Handlung selbst zu finden. Da Menschen jedoch nicht nur individuell, sondern auch traditionell und gewohnheitsmäßig handeln, sucht die Wissenschaft nach einer modellhaften Antwort der Frage: "Wie muß man die Arbeit gestalten, damit der Mensch leistungsmotiviert ist?" Die Antwort auf diese Frage geben die einzelnen Motivationstheorien, wobei eine gute Motivationstheorie folgende Aspekte der Arbeit beinhalten muß: Anregung menschlicher Arbeitsaktivität Richtung des Arbeitsverhaltens Stärke der Bemühungen Fortdauer der Arbeitstätigkeit über einen längeren Zeitraum 1. Die Theorie von ATKINSON: Atkinsons Ansatz gehört zu den Erwartungs-Nutzen-Modellen (wichtiger Beweggrund: ErfolgsWahrscheinlichkeit-Überlegungen / sich ergebende Handlungsanweisung: Stelle bestimmte Erfolgswahrscheinlichkeiten in Aussicht) und zielt auf eine Erklärung der intrinsischen Leistungsmotivation ab. Davon spricht man, wenn die Leistung nicht Mittel zum Zweck ist (extrinsische Leistungsmotivation, die in der Umwelt des Menschen entsteht), sondern wenn die Leistung als solche im Menschen selbst entsteht und positiv bewertet wird. Unter Leistungsmotivation versteht man das Bestreben, die eigene Leistung in den Tätigkeiten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält, mindestens gleich hoch zu halten. Die Tendenz (T) eine Handlung zu vollziehen, ist nach folgender Formel ableitbar: T = M*E*A mit: M = Motivart / Unterscheidung in Erfolgssucher (Me) und Mißerfolgsmeider (Mm) E = Erwartung; d.h. die individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit und das Schwierigkeitsniveau (0 < E < 1) A = Aufforderungscharakter oder Valenz; d.h. Attraktivität des Erfolges beim Erfolgssucher bzw. Attraktivität des Vermeidens eines Mißerfolges beim Mißerfolgsmeider. A ist eine Funktion von E (A=f (E) ). Je geringer die Erfolgswahrscheinlichkeit desto höher ist der Aufforderungscharakter und umgekehrt (beim Erfolgssucher) bzw. je geringer die Erfolgsaussichten (oder je höher der Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe) desto höher der Ansporn für Mißerfolgsmeidungshandeln. Im Text wird die Theorie aufgestellt, daß die Festlegung auf Erfolgssucher oder Mißerfolgsmeider bereits während der Kindheit stattfindet. Es scheint jedoch offensichtlich zu sein, daß in diesem Zusammenhang auch spätere Erfahrungen und Erlebnisse eine Rolle spielen. Aufgabenwahl Zielsetzung (Anspruchsniveau) Selbsteinschätzung Ausdauer Erfolgssucher (Me) realistisch E = 0,5 Mißerfolgsmeider (Mm) sehr leichte oder sehr schwierige Aufgabe E = 0,1 v E = 0,9 bei Erfolgs etwas schwierigere bei Erfolg leichtere oder gleich Aufgaben schwere Aufgaben bei Mißerfolgs etwas leichtere bei Mißerfolg schwerere oder Aufgaben gleich schwere Aufgaben realistisch unrealistisch höchste Ausdauer bei E = 0,5 höchste Ausdauer bei E = 0,1 v E = 0,9 Aufgabe: Welche Ergebnisse würde man aufgrund der Erfolgssucher-/Mißerfolgsmeidertheorie der Leistungsmotivation bei folgenden Experimenten bzw. Überprüfungen erwarten? Mißerfolgsmeider zeigen bei der Ringwurfaufgabe für mittlere Entfernungen eine geringere Präferenz als Erfolgssucher. Es ist zu erwarten, daß Erfolgssucher sich nach dem Mißerfolg leichtere Ziele aussuchen. Bei Mißerfolgsmeidern ist im Durchschnitt eine Zieldiskrepanz (Differenz zwischen dem gesetzten Ziel und dem letzten Leistungsstand) von annähernd Null zu erwarten. Wird das zu bearbeitende Puzzle sehr schwierig dargestellt, dann geben Erfolgssucher die Aufgabe früher auf als Mißerfolgsmeider. Aufgabe: Welche der folgenden Aussagen charakterisieren gemäß der Leistungsmotivationstheorie von Atkinson u.a. das Verhalten des Erfolgssuchers (E), welche dasjenige des Mißerfolgsmeiders (M)? Sie wählen häufig extrem schwierige Aufgaben (M) Nach einem Mißerfolg wählen Sie leichtere Ziele (E) Sie geben bei unlösbar erscheinenden Aufgaben schneller auf (E) Die Diskrepanz zwischen den jeweils gesetzten Zielen und dem letzten Leistungsstand tendiert gegen Null (M) Aufgabe: Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen zum Leistungsmotivationsmodell von Atkinson zutreffend bzw. nicht zutreffend sind. Mißerfolgsmeider zeigen typischerweise eine unangemessene Ursachenzuschreibung. Das Leistungsmotivationsmodell von Atkinson bezieht sich nur auf die Erklärung der intrinsischen Motivation. Erfolgsmotivierte bevorzugen Aufgaben mit einem Schwierigkeitsniveau von E = 0,5 Erfolgsmotivierte zeigen bei kaum lösbaren Aufgaben eine höhere Ausdauer als Mißerfolgsmeider Mißerfolgsmeider bevorzugen u.a. sehr einfache Aufgaben, da diese leicht lösbar sind. Erfolgsmotivierte bevorzugen besonders schwierige Aufgaben, denn je schwieriger die Aufgabe desto größer der Erfolgs, wenn die Aufgabe gelöst wird. Wenn Erfolgsmotivierte ein Ziel (Ballwurf 30m) mit dem Schwierigkeitsgrad E = 0,5 erreicht haben, werden sie dieses Ziel (Ballwurf 30 m) weiterhin verfolgen, da der Schwierigkeitsgrad von 0,5 ihnen die größte Erfolgswahrscheinlichkeit verspricht. Mißerfolgsmotivierte bevorzugen Aufgaben mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. zutreffend nicht zutreffend X X X X X X X X Kreuzen Sie alle zutreffenden Aussagen zur Leistungsmotivationstheorie von McClelland; Atkinson u.a. an: A Mißerfolgsmeider bevorzugen Aufgaben mit mittlerem Schwierigkeitsniveau: Fehlschläge sind hier leicht entschuldbar. B Es gibt zwei Leistungsmotivationstypen: dominant Erfolgsmotivierte und dominant X Mißerfolgsängstliche. C Erfolgssucher riskieren eher Aufgaben mit niedriger Erfolgswahrscheinlichkeit als Mißerfolgsängstliche D Es gilt die Annahme: je geringer die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Handlung, desto höher X ist die Attraktivität des Erfolges bzw. der Aufforderungscharakter für Erfolgsmotivierte. E Es gilt die Annahme: je geringer die Erfolgsaussichten einer Handlung, desto höher ist die Attraktivität, den Mißerfolg zu meiden. Es gelten folgende Symbolbezeichnungen: A = Aufforderungscharakter (Valenz) B = Erfolgsmotiv (Me) C = Mißerfolgsmeidungsmotiv (Mm) D = Tendenz (T) eine Reaktion hervorzubringen E = Erwartung (erwartete Konsequenzen, subjektive Wahrscheinlichkeit) Ordnen Sie die jeweiligen Buchstaben A bis E der folgenden Beschreibung eines Motivationsgeschehens zu. Für Student Max hängt sehr viel vom Bestehen dieser Klausur ab. (E) Er ist auch ziemlich sicher, daß er sie bestehen wird, weil er gut vorbereitet ist. (B) Dennoch hat Max wahnsinnige Angst, daß es doch nicht reichen könnten. (C) Insgesamt ist Max also hoch motiviert. (D) Studentin Karin ist es eher gleichgültig, ob sie die Klausur besteht oder nicht. (A) 2. Die 2-Faktoren-Theorie von HERZBERG Bei der Auswertung einer Befragung von 203 Ingenieuren und Buchhaltern (Pittsburgh-Studie) wich Herzberg von der bislang üblichen Unterscheidung zwischen Zufriedenheit und Unzufriedenheit ab und ging zu einer Klassifizierung über, bei der das Nichtvorliegen von Unzufriedenheit nicht automatisch mit Zufriedenheit gleichzusetzen ist. Er klassifizierte die Antworten in Faktoren und differenzierte zwischen denen, die überwiegend im Zusammenhang mit Arbeitszufriedenheit genannt wurden (Motivatoren) und solchen, die überwiegend im Zusammenhang mit Arbeitsunzufriedenheit erwähnt wurden (Hygienefaktoren). Kurz zusammengefaßt: Motivierend ist nur die "Arbeit selbst", der "Arbeitsinhalt", nicht so sehr die gute Arbeitsumgebung, die lediglich Unzufriedenheit vermeiden kann, die Motivatoren machen die Menschen zufrieden, die Hygienefaktoren können lediglich Unzufriedenheit vermeiden. 3. Hackham / Oldham: Job-Characteristic-Theory Mit dem von den Autoren geschaffenen "Job Description Index" soll das sogenannte "Motivationspotential der Arbeit" (MPA) bestimmt werden. Es wurden fünf Kerndimensionen der Arbeit gefunden: Anforderungswechsel (skill variety) Ganzheit bzw. Einheit der Arbeit (task identity) Bedeutung der Arbeit für die Gesellschaft (task significance) Autonomie (autonomy) Rückmeldung durch die Arbeit selbst (feedback from job) Diese Kerndimensionen der Arbeit führen zu drei psychischen Zuständen, wobei "Autonomie" und "Rückmeldung durch die Arbeit selbst" stärker gewichtet werden als die anderen Kerndimensionen. Die psychischen Zustände rufen ihrerseits persönliche und arbeitsbezogene Ergebnisse hervor, welche durch die Eigenschaften der jeweiligen Stelleninhaber (Motivatoren) beeinflußt werden. Die Kerndimensionen der Arbeit (Tätigkeitsmerkmale) werden mit dem MPS gemessen. Ein höherer MPS-Wert impliziert dabei eine insgesamt motivierendere Tätigkeit. 4. Ulrich et al. / Wächter et al.: Handlungspielräume Grundlage dieser Theorie ist die Forderung nach Erweiterung von Handlungsspielräumen bei der Arbeit, um sie persönlichkeitsförderlicher zu machen. Es wird unterschieden nach der Erweiterung des Entscheidungs- und Kontrollspielraums, des Tätigkeitsspielraums und des Interaktionsspielraums. Inwieweit eine Gestaltungsvariante persönlichkeitsförderlicher als eine andere ist, wird anhand folgender Kriterien und den entsprechenden Indikatoren geprüft. Kriterien Indikatoren Umfang und Schwierigkeitsgrad der 1.Orientieren Orientierungsleistung Zielkomplexität 2.Planen (Entscheidungsspielraum) Ziele setzen (selbst oder vorgegeben) entscheiden (Konkretisierung der Ziele) organisieren (auf andere Personen übertragen) 3. Ausführen (Tätigkeitsspielraum) Arbeitsplatzsituation Erforderliches Wissen 4. Kontrollieren (Kontrollspielraum) Soll - Ist - Vergleiche Überwachen von Abläufen Prüfen der Ergebnisse 5. Kooperieren/Kommunizieren (Interaktionsspielraum) 6. Zeitumfang 7. Aufgabenwechsel Umfang und Schwierigkeit Ausführungshandlungen unterschiedlicher Umfang und Schwierigkeit Kontrollhandlungen unterschiedlicher Umfang und Schwierigkeit Aufgabe: Ordnen Sie (wenn möglich) bitte die nachfolgenden Sachverhalte den Begriffen - Erweiterung des Tätigkeitsspielraums (TS) - Erweiterung des Entscheidungsspielraums (ES) - Erweiterung des Kontrollspielraums zu! TS ES KS Der Arbeitszyklus bei der Montage von Elektromotoren erhöhte sich aufgrund der X größeren Anzahl zu montierender Teile von 2 auf 15 Minuten Die Arbeitsgruppe übernimmt zusätzlich zur Montage die Qualitätsprüfung X Nach etwa jeder vollen Stunde wird eine 2-minütige Pause eingelegt (vorher: Pause erst nach 4 Stunden) Die Vergütung innerhalb der Arbeitsgruppe wurde vom Stücklohn auf ein Zeitlohnsystem umgestellt. Während die Arbeiter früher lediglich die angelieferten Platten zuschnitten, besorgen X X sie jetzt auch die Anlieferung und den Weitertransport der Platten In der Montagehalle für Antriebsmotoren wurde die künstliche Beleuchtung jetzt durch Tageslicht über Lichtschächte ersetzt. Die Mitarbeiter an der Produktionslinie 4 übernehmen nach der Umstellung zusätzlich X X X zur Maschinenbestückung folgende Aufgaben: Einrichtung und Wartung der Maschine und Stichprobenkontrolle der gefertigten Teile. Text 8: Die Frage der rechten Bezahlung von MAB Zentrale Aufgabe des Personalmanagements ist die "Schaffung eines als fair bzw. gerecht empfundenen, zugleich leistungsfördernden Entgeltsystems". Die Entgeltdifferenzierung (unterschiedliche Vergütung der Mitarbeiter) in Unternehmen geht bis zum 50-fachen und noch darüber hinaus. Es werden verschiedene Gerechtigkeitskriterien zur Begründung dieser Entgeltdifferenzierung unterschieden: 1. Kausales Entgelt: Was trägt die individuelle Arbeit als Produktionsfaktor der Wertschöpfung bei? 2. Finales Entgelt: Wie kann das gemeinsame wirtschaftliche Ergebnis auf die Organisationsmitglieder verteilt werden? 3. Soziales Entgelt: Welchen individuellen Bedarf haben die Organisationsmitglieder? 4. Marktentgelt: Was muß für eine Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt gezahlt werden, damit Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind? 1. KAUSALES ENTGELT: individuelle Wertschöpfung als Grundlage Da sich die Einzelbeiträge der Organisationsmitglieder zum Gesamtergebnis nur schwer und kaum objektiv nachvollziehen lassen, werden im Rahmen der kausalen Entgeltfindung Hilfsmittel als Bemessungsgrundlage für die Entgeltdifferenzierung verwendet: die individuellen Leistungsunterschiede die verschiedenen Anforderungen der Arbeitsplätze an die Stelleninhaber das potentiell verwertbare Qualifikationspotential der Mitarbeiter 1.1 Leistungsgerechtes Entgelt 1.1.1 Stücklohn (Akkordlohn) Beim Stücklohn (Akkordlohn) wird ein fester Lohnbetrag pro Leistungseinheit gewährt. Der Lohnbetrag je Leistungseinheit wird aufgrund des Akkordrichtsatzes (erwarteter Verdienst pro Stunde bei Normalleistung) und einer Zeitschätzung für die normale Arbeitszeit pro Leistungseinheit ermittelt. Dieser Akkordrichtsatz entspricht dem Lohn für eine vergleichbare Zeitlohnarbeit plus einem Akkordzuschlag. Beispiel: Bei einem vergleichbaren Zeitlohn von 12,- DM/Stunde und einem Akkordzuschlag von 20 % ergibt sich ein Akkordrichtsatz von 14,40 DM/Stunde. Der Akkordsatz, d.h. der Verdienst pro Leistungseinheit in DM pro Stück ergibt sich durch: Akkordrichtsatz : Leistungseinheiten bei Normalleistung (Stück/Stunde) Beispiel: Bei obigem Akkordrichtsatz und einer Normalleistung von 2 LE/Stunde ergibt sich ein Akkordsatz von 7,20 DM/Stück. Die kritische Aufgabe in diesem Zusammenhang ist die Festlegung von "Normalzeit" und "Normalleistung". Die Normalzeit (auch Vorgabezeit) ergibt sich als Summe von Grundzeit (reine Bearbeitungszeit), Erholzeiten und Verteilzeiten (unregelmäßig anfallende Zeitbeanspruchung, z.B. Toilettengänge). Aufgabe: Der vergleichbare Zeitlohn betrage 30,- DM/Stunde, der Akkordzuschlag 20 %. Die Normalzeit für eine Leistungseinheit wurde mit 5 Minuten ermittelt. Wie hoch ist der Akkordsatz (DM pro Stück)? Der Akkordrichtsatz beträgt 36,- DM pro Stunde, die Normalleistung 12 LE/Stunde und der Akkordsatz beträgt 3,- DM pro Stück. 1.1.2 Prämienlohn Der Prämienlohn ist eine Lohnform, die neben einem vereinbarten Grundlohn planmäßig und regelmäßig ein zusätzliches Entgelt aufgrund einer (quantitativen) Mehrleistung des Mitarbeiters gewährt. Man unterscheidet beispielsweise Nutzungsprämien (angestrebt wird die volle Auslastung teurer Maschinen), Quantitätsprämien (Überschreiten der Normalleistung) oder Qualitätsprämien (geringer Ausschuß etc.). 1.1.3 Zeitlohn mit Leistungsbeurteilung Hierbei wird ein monatliches Gehalt zuzüglich einer Zulage aufgrund der Leistungsbeurteilung gezahlt. Die Leistungsbeurteilung findet aufgrund qualitativer Merkmale durch Vorgesetzte statt. 1.2 Anforderungsgerechtes Entgelt Die Grundüberlegung ist, daß unterschiedliche Arbeitsplätze unterschiedliche Anforderungen an den Arbeitsplatzinhaber stellen und daß höhere Anforderung höhere Entgelte rechtfertigen. Mögliche Bewertungskriterien nach dem von REFA entwickelten Genfer Schema sind: Kenntnisse Geschicklichkeit Verantwortung geistige Belastung muskuläre Belastung Umgebungseinflüsse Es lassen sich verschiedene Arbeitsbewertungsverfahren unterscheiden: summarisch für alle analytisch für jede einzelne Anforderungsarten Anforderungsart Rangfolgeverfahren Rangreihen nach einzelnen Reihen Anforderungsarten Lohngruppenverfahren Stufenwertzahlverfahren Stufen Von praktischer Relevanz sind lediglich das Lohngruppen- und das Stufenwertzahlverfahren. 1.2.1 Arbeitsbewertung durch Lohngruppenverfahren Bestimmte Anforderungen werden zusammengefaßt und summarisch zu Stufen eingeordnet. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß nicht jeder Arbeitsplatz einzeln bewertet werden muß, außerdem sind den einzelnen Stufen Vergleichsbeispiele zugeordnet, so daß Arbeitsplätze verglichen und zugeordnet werden können. Den unterschiedlichen Anforderungsniveaus dieser Gruppe entsprechen dann jeweils unterschiedliche Lohn-/Gehaltstarife. 1.2.2 Arbeitsbewertung nach dem Stufenwertzahlverfahren Für jede Anforderungsart wird eine bestimmte Anzahl von Wertstufen festgelegt und diesen dann Punktwerte zugeordnet. Diesen Punktwerten werden anschließend unterschiedliche Gewichte zugeteilt, die sich zu einem Gesamtgewicht von 100 % addieren. Der Gesamtarbeitswert ergibt sich dann durch Addition oder auch Multiplikation der einzelnen gewichteten Werte pro Anforderungsart. 1.3 Qualifikationsgerechtes Entgelt Die anforderungs- und leistungsgerechte Vergütung hat u.a. den Nachteil, daß sich bei jeder innerbetrieblichen Versetzung die Vergütung ändern kann und damit einem flexiblen und bedarfsgerechten Mitarbeitereinsatz entgegensteht. Diesen Mißstand versucht die qualifikationsgerechte Vergütung zu vermeiden. So wird z.B. ein Mitarbeiter im Rahmen der Gruppenfertigung in fünf verschiedenen Bereichen eingesetzt, erhält jedoch stets die Vergütung für die höchstwertige Stelle. 2. FINALES ENTGELT: Verteilung des gemeinsam erwirtschafteten Ergebnisses Ausgangsüberlegung ist, daß vom Endergebnis des Wirtschaftsprozesses her das Entgelt bestimmt wird. Der gemeinsam erarbeitete Überschuß am Ende einer Periode steht teilweise zur Verteilung an die Organisationsmitglieder zur Verfügung (z.B. Gewinnbeteiligung der Arbeitnehmer oder Tantiemen bestimmter Führungskräfte). Es wird unterschieden zwischen Erfolgsbeteiligung (Beteiligung an einer gesamtbetrieblichen Erfolgsgröße) und Kapitalbeteiligung (Beteiligung am Vermögen), zuweilen findet auch ein Verbindung dieser beiden Beteiligungsformen statt. Text 9: Mitarbeiterbeteiligung und Effizienz Als Versuche, das traditionelle Arbeitgeber - Arbeitnehmer Verhältnis aufzulockern, unterscheidet man immaterielle Mitarbeiterbeteiligung, d.h. die Beteiligung an Entscheidungen, und materielle Mitarbeiterbeteiligung, die unterteilt wird in Vermögens- und Kapitalbeteiligung. In Bezug auf die konkreten Konsequenzen dieser Beteiligungsformen auf das Unternehmen unterscheidet man finanz- und leistungswirtschaftliche Konsequenzen. 1. Finanzwirtschaftliche Konsequenzen STEUERVERMEIDUNGSEFFEKT: Da die Gewinne der stillen Gesellschafter (also der Arbeitnehmer) für das Unternehmen als Betriebsausgaben absetzbar sind, kommt es zu einer Verminderung der Bemessungsgrundlage STEUERSPAREFFEKT: Dieser tritt ein, da die Arbeitnehmer i.d.R. geringere Steuern zahlen als das Unternehmen (Progression!) STEUERSTUNDUNGSEFFEKT: Der positive Effekt für die Unternehmung (nämlich das Absetzten der Gewinne als Betriebsausgabe) kann sofort geschehen, die Steuerbelastung (also der negative Effekt) tritt jedoch erst ein, wenn die Arbeitnehmer ihre Einnahme tatsächlich realisieren (z.B. beim Ausscheiden aus dem Unternehmen). LIQUIDITÄTSVORTEILE: Die in der Unternehmung verbleibenden Gewinne der Angestellten gehen in die Rücklagen ein und erhöhen so die Eigenkapital-Quote der Unternehmung. Dies bedeutet bessere Kreditschöpfungsmöglichkeiten und Schutz vor Konkurs. 2. Leistungswirtschaftliche Konsequenzen Als Hauptgrund für die Einführung von Mitarbeiterbeteiligung jeglicher Form geben die Betriebe zumeist motivationstheoretische Gründe an, es soll eine Erhöhung der Wertschöpfung durch Zusammenarbeit erreicht werden. Zur Überprüfung dieser Behauptung wurde von CABLE/FITZROY eine Untersuchung in 42 westdeutschen Unternehmen, die alle Mitarbeiterbeteiligung in verschiedenen Formen praktizierten, durchgeführt. Es wurden folgende Hypothesen aufgestellt: Grundhypothese: Zusammenarbeit resultiert in einer Erhöhung der Wertschöpfung. 1. Haupthypothese: Eine Erhöhung der Beteiligung (Partizipation) bewirkt eine Erhöhung der Produktivität. 2. Haupthypothese: Je stärker die individuellen Entgeltanreize, desto niedriger ist die Produktivität. 3. Haupthypothese: Erhöhen sich Gewinnbeteiligung und Partizipation, so erhöht sich auch die Produktivität. Überprüft wurden die Hypothesen anhand einer empirischen Untersuchung, deren Ergebnisse die Tabellen 1 und 2 aufzeigen. Die dabei relevanten Punkte der Tabelle 1 sind folgende: Zeile 4 "Return on capital" unterstützt die Grundhypothese, da die Werte bei Unternehmen mit hoher Mitarbeiterbeteiligung deutlich höher sind. Zeile 5 "Value added/Employment" unterstützt die 1. Haupthypothese. Die "Arbeitsproduktivität" bei VP ist signifikant besser als bei WP. Zeile 6 "Value added/Assets" unterstützt ebenfalls Haupthypothese Nr. 1. Die "Kapitalrentabilität" ist bei WP nicht so hoch wie bei VP. Zeile 9 und Zeile 5 unterstützen zusammen die 2. Haupthypothese, da die durchschnittlichen Stundenlöhne bei Unternehmen mit geringer Partizipation höher sind als bei denen mit starker Partizipation. Tabelle 2a setzt den Output der Unternehmen während der Jahre 1972 bis 1976 in Beziehung zum GDP (Gross Domestic Product = BIP) und vergleicht außerdem die Werte "Employment" und "Productivity" von WP und VP über diesen Zeitraum. Die Werte der Zeile 3 ("Productivity") unterstützen auffällig die 1. Haupthypothese, da die Produktivitätsverbesserungen der VP-Unternehmen deutlich höher sind als die der WP-Unternehmen. Tabelle 2b gibt einen Vergleich zwischen WP und VP in Bezug auf die Arbeitsproduktivität ("Value added/Employment") an. Die Werte dazu wurden aus der Zeile 5 der 1. Tabelle entnommen. Die dort angegebenen Werte unterstützen ebenfalls die 1. Haupthypothese und fügen außerdem noch einen zeitlichen Faktor hinzu, indem deutlich gezeigt wird, wie sich Unternehmen mit hoher Partizipation während des betrachteten Zeitraums im Vergleich zu Unternehmen mit wenig Partizipation verbessert haben. Aufgabe: Welche der folgenden Hypothesen werden durch die folgenden Daten zur Wirkung von immaterieller Partizipation gestützt? A = Die Produktivität wird bei Unternehmen mit viel Partizipation (VP) höher sein als bei Unternehmen mit wenig Partizipation (WP) B = Individuelle Entgeltanreize werden im Vergleich zu Gruppenanreizen die produktivitätsfördernde Wirkung von Partizipation eher verringern. C = keine Hypothese trifft zu. Wertschöpfung pro Mitarbeiter Anteil Produktionsarbeiter an der Gesamtmitarbeiter Zahl Stundenlöhne in Verbindung mit Daten aus a) Anlagevermögen Kapitalrentabilität VP 35,7 Tsd DM 67 % 13 DM 44 Mio. DM 0,178 % WP 33,9 Tsd DM 61 % 14 DM 77 Mio. DM 0,134 % A C B C C Text 10: Führungsstil und Führungserfolg "Führen soll hier bedeuten, anderen Organisationsmitgliedern dabei helfen, gemeinsame Ziele zu erreichen." Es wird unterschieden zwischen struktureller und personeller Führung: Unter struktureller Führung versteht man die Festlegung langfristiger der Organisation und ihrer Mitglieder durch die Unternehmensverfassung, die innere Ordnung einer jeden Organisation. Direkte Anweisungen und Gespräche durch Vorgesetzte und Führer werden dementsprechend als personelle Führung bezeichnet. Sowohl bei der strukturellen wie auch bei der personellen Führung sind unterschiedliche Formen und Grade an Mitentscheidung möglich. Führungsstil ist die Kombination von Merkmalen, welche die Art und Weise beschreiben, wie personell geführt wird. Es sind eine Vielzahl unterschiedlicher Formen des Führungsstils zu unterscheiden, der heutzutage von den Unternehmen angestrebte kooperative Führungsstil charakterisiert sich etwa so: Der Führer partizipiert stark an den Gruppenprozessen, dirigiert, strukturiert und kontrolliert die Gruppenaktivitäten aber nur wenig; er delegiert möglichst viel Entscheidungsgewalt an die Gruppenmitglieder und aktiviert sie zur Mitarbeit. Der autoritäre Führungsstil wäre durch die entgegengesetzte Ausprägung dieser Merkmale gekennzeichnet, also wenig Partizipation, viel Strukturierung und Kontrolle, keine Delegierung von Entscheidunsgewalt. 1. Das Kontingenzmodell von FIEDLER Fiedler ist der Meinung, daß es den richtigen Führungsstil nicht gibt, sondern daß die Wahl des richtigen Führungsstiles vielmehr von der Situation abhängig ist. Seiner Meinung nach ist der Führungserfolg eine Funktion von Situation und Führungsstil (Führungserfolg = f(Situation, Führungsstil). Aufgabe: Ergänzen Sie den folgenden Satz: Nach Fiedlers Führungstheorie wird der Führungserfolg von der Kombination aus Führungsstil und Situation bestimmt! Er unterscheidet zwei typische Führungsstile, den aufgabenorientierten Führungsstil und den mitarbeiterorientierten Führungsstil, die von folgenden Situationsvariablen abhängig sind: von der Leiter-Mitarbeiter-Beziehung von der Aufgabenstruktur (z.B. komplexe oder einfache Routineaufgaben) von der Positionsmacht des Leiters Aus der Kombination dieser drei Situationsvariablen ergeben sich für den Leiter "günstige Situationen", "mittel-günstige Situationen" und "ungünstige Situationen". Fiedlers Ziel war es nun herauszufinden, welcher Führungsstil in welcher Situation erfolgreicher bzw. effizienter ist. Wie jedoch konnte man herausfinden, ob ein Führer eher mitarbeiterorientiert oder eher aufgabenorientiert führt? Dies geschieht nach Fiedler über die sogenannte LPC-Skala. Der Vorgesetzte wird aufgefordert, den von ihm am wenigsten geschätzten Mitarbeiter (least preferred coworker) auf einer Skala einzuschätzen. Es ergibt sich eine Summe, der LPC-Wert. Beziehungsmotivierte Führer mit einem LPC-Wert von 64 oder darüber neigen dazu, ihre Aufgabe mit Hilfe guter persönlicher Beziehungen und der Mitwirkung ihrer Gruppe zu erfüllen. Diese Führungsform erzielt ihre besten Ergebnisse in Situationen mittlerer Einflußchancen. Aufgabenmotivierte Führer (LPC-Wert von unter 57) beziehen ihrer Befriedigung hauptsächlich daraus, daß "etwas getan wird". Ihre Selbstachtung beziehen sie hauptsächlich daraus, daß "etwas getan wird". Augabenmotivierte Führer erzielen gute Ergebnisse in sehr ungünstigen und sehr günstigen Situationen. In für den Leiter sehr günstigen und sehr ungünstigen Situationen ist der aufgabenzentrierte Führungsstil effizienter. In mittel-günstigen Situationen ist der mitarbeiterzentrierte Führungsstil effizienter. Aufgabe: Ergänzen Sie den folgenden Satz im Sinne der Fiedler'schen Führungstheorie: In für den Leiter mittelgünstigen Situationen ist der beziehungsmotivierte Führungsstil effizienter. Mit Bezug auf die von ihm genannten Situationsvariablen stellte Fiedler eine Liste von acht denkbaren Situationen auf. Von Situation I (Führer-Mitarbeiter-Beziehung gut, Aufgabenstruktur hoch, Positionsmacht groß) bis zu Situation VIII (Führer-Mitarbeiter-Beziehung schlecht, Aufgabenstruktur niedrig, Positionsmacht gering) verschlechtert sich die Situation für den Führer beständig. Auf der Ordinate wird nun die Korrelation zwischen Führungsstil (LPC) und Leistung angegeben, wobei eine negative Korrelation für den aufgabenorientierten Führungsstil spricht und eine positive Korrelation für den mitarbeiterorientierten Führungsstil. Aufgabe: Geben Sie ein Beispiel für eine mittelgünstige Situation im Sinne Fiedlers; nennen Sie dabei die drei Situationskomponenten und deren Ausprägung! Führer-Mitarbeiter-Beziehung: gut Aufgabenstruktur: niedrig Positionsmacht: schlecht Es ergibt sich Situation IV, mittlere Günstigkeit. Aufgabe: Die Abteilung X sei durch folgende Situation gekennzeichnet: Deutlich gespannte Gruppenatmosphäre (Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung schlecht), Routinearbeit (Aufgabenstruktur gering) und große Machtbefugnisse des Vorgesetzten (Positionsmacht hoch). Welche Führungsstil wäre nach Fiedlers Führungsmodell hier am erfolgreichsten? Es handelt sich um eine Situation von mittlerer Günstigkeit, in dieser Situation haben mitarbeiterorientierte Führer (LPC-Wert > 61) den meisten Erfolg. Aufgabe: Angenommen, man habe zwischen den LPC-Werten der Führer (Führungsstilen) und dem Leistungsgrad der entsprechenden Gruppen (Effizienz) eine ausgeprägt negative Korrelation von -0,8 gemessen: Markieren Sie diejenigen der folgenden Situationskonstellationen A bis C, in denen gemäß Fiedlers Theorie eine solche Korrelation typischerweise zu erwarten wäre. (Unter der Annahme, daß gute Ergebnisse erzielt werden) A B C Führer-Mitarbeiter-Beziehung gut schlecht schlecht Aufgabenstruktur strukturiert unstrukturiert strukturiert Positionsmacht stark schwach stark X X Text 11: Partizipative Führung Kernüberlegung des Führungsmodells von VROOM/YETTON ist die Frage: "Welches Ausmaß bzw. welche Form von Mitarbeiterpartizipation soll der Vorgesetzte einräumen, um zu guten Ergebnissen zu kommen?" Ausgehend von dem Grundgedanken, daß es kein für alle Situationen geeignetes Führungsmodell gibt, entwickelten VROOM/YETTON ein normatives Modell, das dem Führer vorschreibt, welchen Führungsstil er in welcher Situation anwenden soll. Der Gesamterfolg einer Entscheidung wird von folgenden Faktoren beeinflußt (Effizienzkriterien): Entscheidungsqualität Mitarbeiterakzeptanz Entscheidungszeit Zunächst wurde die Situation so differenziert beschrieben, daß die anschließende Zuordnung einer Entscheidungsmethode möglich war. Die Beschreibung der Situation geschieht durch die Beantwortung von acht situations-diagnostischen Fragen (z.B. bezüglich der Bedeutung der Entscheidungsqualität oder des Ausmaßes an Problemstrukturierung). Anhand eines Entscheidungsbaumes wurden durch die Beantwortung dieser Fragen 14 verschiedene Problemtypen mitsamt den zulässigen Führungsmethoden entwickelt. Die vorgeschlagenen Methoden reichen vom autoritären Führungsstil (A I: "Sie lösen das Problem selbst oder treffen selbst die Entscheidung...") bis zu einer demokratischen Entscheidung (G II: "Sie diskutieren das Problem mit den Mitarbeitern der Gruppe...Ihre Rolle ähnelt der eines Diskussionsleiters"). Zur Beachtung der Effizienzkriterien werden sieben Entscheidungsregeln (3 Qualitätsregeln und 4 Akzeptanzregeln) aufgestellt, durch welche die Zahl der zulässigen Methoden eingeschränkt wird. Zusammenfassung: Nach dem normativen Führungsmodell von VROOM/YETTON ist folgende Vorgehensweise bei Führungsentscheidungen anzuwenden: (1) Beurteilung der Situation durch die Beantwortung von 8 situations-diagnostischen Fragen (2) Ermittlung von Problemtyp Entscheidungsbaumes und zulässigen Führungsmethoden anhand (3) Beachtung der Entscheidungsregeln (eventuelle Streichung von zulässigen Methoden). eines