Gruppe

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Der Mensch als soziales Wesen
Soziale Prozesse und
Beziehungen
Gruppe
Gruppe- Definition
• Eine Gruppe ist eine Anordnung von mehr
als zwei Menschen, die längere zeit
miteinander agieren, sich wechselseitig
beeinflussen, ein gemeinsamen Merkmal
teilen oder ein gemeinsames Ziel verfolgen
und sich als „wir“ wahrnehmen.
• Gruppen weisen bestimmte Strukturen auf,
haben spezifische Werte und
Verhaltensnormen.
Gruppe - Unterteilungen
• Primärgruppe ( Familie)
• Sekundärgruppe ( Schulklasse,
Arbeitsgruppe etc.)
• Eigengruppe (ingroup)
• Fremdgruppe (outgroup)
• Kriterien für unterschiedlich Gruppe:
Größe, Stabilität. Intimität, wechselseitige
Abhängigkeiten
Entwicklungsmuster in
Gruppen
Phasen der Gruppenbildung
1. Formierungsphase
(gegenseitiges Kennenlernen)
2. Konfliktphase
(Meinungsverschiedenheiten werden
ausgeräumt)
3. Normierungsphase
(Rollen werden verteilt, gemeinsame Ziele und
Normen festgelegt)
4. Leistungsphase
(Ziele werden verfolgt)
5. Normalisierungsphase ( Gruppenalltag kehrt
ein, Auflösung oder Festlegung neuer Ziele)
Phasen der Gruppenbildung
(Tuckman 1965, Sader 2002)
1. Forming
2. Storming
3. Norming
4. Performing
Entwicklungsmuster: Tendenz zur
Autonomisierung
• Ein allgemeines Entwicklungsmuster von Gruppen
stellt die Tendenz zur Selbstregulation und
Autonomisierung dar. Die Gruppe entwickelt ihr
„Eigenleben“ , man nennt das auch Kohärenz oder
„Gruppendichte“. Gruppen kreieren ihre eigene
Geschichte und Zusammengehörigkeit, grenzen
sich von anderen ab, schaffen ihre eigene
Tatsachen und Überzeugungen und ihre eigene
Wirklichkeit ( Beispiel: Schweinebucht“Invasion
der USA 1961 , Sekten, etc.)
Strukturbildungen in Gruppen
• Rollen
• Netze (Kommunikationswege, Soziometrie)
• Mythen ( gruppeneigene Geschichte,
Schöpfungs-, Bedrohungsmythos, stärkt
Kohäsion)
• Überzeugungen ( schaffen Bestand von
Gemeinsamkeiten, stärken „Wir-Gefühl“
und Selbstverstädnis
• Jargon ( gruppenspezifische Redeweise,
z.B. Jugendsprache, etc)
Gruppenstruktur
• Menschen übernehmen innerhalb von
Gruppen eine bestimmte Funktion oder
anders gesagt eine Rolle. Mit dieser Rolle
sind gruppenspezifische Rollenerwartungen
und -muster verknüpft, die zu erfüllen sind.
Soziale Rollen in einer Gruppe
• Gruppenführer: hält Gruppe zusammen,
koordiniert Gruppenziele, offizielle gegenüber
inoffizielle Leitung, instrumentell versus
emotionale Führung
• Mitläufer: orietieren sich am Grpenliter
• Opponent: starkes Mitglied in Konkurrenz zum
Gruppenführer
• Sündenbock: schwächstes Mitglied; wird
verantwortlich gemacht, wenn Gruppe die Ziele
nicht erreicht
• Außenseiter: kann Berater sein, aber auch
„Kasper, Clown“
Rollenstruktur und Gruppenleistung
• Je mehr vergleichbare Rollen es in einer Gruppe
gibt, desto homogener die Gruppe. In
Abhängigkeit von den Zielen, welche die Gruppe
erreichen möchte, kann jedoch eine heterogene
Rollenverteilung von Vorteil sein; die
Gruppenmitglieder sind dann auf verschiedene
Bereiche spezialisiert, In diesem Fall besteht aber
die Gefahr eines geringeren
Gruppenzusammenhalts ( Kohäsion), da sich die
Gruppenmitglieder nicht mehr als ähnlich
wahrnehmen.
Gruppenstruktur und Gruppenleistung
• Die Rollenstruktur einer Gruppe ist auch
immer vor dem Hintergrund der formellen
und der informellen Gruppenstruktur zur
betrachten. Die formelle Struktur ist
vorgeschrieben, die informelle
Gruppenstruktur bildet sich häufig
abweichend davon aus. Sofern beide
Strukturen die gleichen Ziele verfolgen
werden Gruppenleistungen
zufriedenstellend erreicht.
Gruppen vs. Einzelleistung
• „Gemeinsam sind wir stark“ gilt nicht in
allen Fällen. Gruppenleistung erreicht oft
nicht die Summe der Einzelleistungen (
„soziales Bummeln“, Beispiel Tauziehen)
• z.B. entspricht bei kognitiv anspruchsvollen
Aufgaben die Gruppenleistung nur im
günstigsten Fall der Leistung des besten
Gruppenmitglieds. Gruppenprozesse
können nämlich verhindern, daß dieses sich
mit seinem Lösungsvorschlag durchsetzt.
Führungsstil und
Gruppenverhalten
• Der Pionier in diesem Forschungsfeld war
Kurt Lewin, der 1939 unter dem Eindruck
der nationalsozialistischen Terrorherrschaft
mit sozialpsychologischen Experimenten
zum Einfluß des Führungsstil auf Verhalten
von Gruppen begann
Führungsstil und Gruppenverhalten
• Autokratischer Führungsstil
(positiv: Gruppe arbeitet sehr hart so lange sie
durch Führer beobachtet wird; negativ sie
entwickelt ein hohes Ausmaß an Aggression und
Feindseligkeit)
• Laisser-Faire-Führungsstil
(negativ: Gruppe arbeitet wenig effizient und
macht viel Unsinn..)
• Demokratischer Führungsstil
(positiv: Gruppe arbeitet gleichmässig und
effektiv, Freundlichkeit und Gruppenloyalität wird
gestärkt; negativ: es wird oft mehr Zeit benötigt)
Soziale Beziehungen:
Zuneigung und Liebe
Einflußfaktoren auf Zuneigung
• Nähe:
räumlich oder virtuell
• Physische Attraktivität :
auch kulturübergreifend
• Ähnlichkeit:
Unähnlichkeit führt zur Abwendung und
Distanzierung
• Reziprozität:
„was man gibt erhält man zurück“
Dimensionen
der Liebe
• Leidenschaft ( sexuelle Leidenschaft und
Verlangen)
• Intimität (Verständnis, Ehrlichkeit,
Vertrauen)
• Verläßlichkeit ( Hingabe, Treue)
Liebe ist unterschiedlich
• Menschen lieben auf unterschiedliche Art
und Weise und haben ein unterschiedliche
Fähigkeit eine Liebesbeziehung über eine
längere Zeit aufrechtzuerhalten. Oft beginnt
eine Beziehung mit der leidenschaftliche
Liebe und geht dann über in die sog.
Begleitende Liebe. Bei der begleitenden
Liebe scheint der frühkindliche
Bindungsstil eine wichtige Rolle zu spielen.
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