10. MANAGEMENT 10.1. Thema: Leitende und ausführende Aufgaben im Betrieb. Positionen im Betrieb Grammatik: Wortbildung der Substantive Partizip I und Partizip II in verschiedenen Funktionen Konzessivsätze mit der Konjunktion „obwohl" Doppelkonjunktionen 10.2 Thema: Führung und die Führungsaufgaben. Führungsprinzipien. Führungsstile Grammatik: Infinitivkonstruktionen mit um ... zu, ohne ...zu Die Konstruktion „haben, sein + zu + Infinitiv" 10.3 Thema: Führungstechniken. Welche Fähigkeiten brauchen Manager? Arbeitsgestaltung. „TotalQuality-Management" Grammatik: Adjektive mit dem Suffix -bar Präsens Passiv Infinitivkonstruktionen P. Wie ich sehe, ist Management jetzt das nächste Thema. Ich habe hier eine Menge Fragen. Als Erstes ist es für mich wichtig zu klären, was Management genau bedeutet. Aus dem Englischen könnte man Management im Allgemeinen mit „Führung" übersetzen. Soviel ich weiß, versteht man darunter einerseits eine Instanz im Unternehmen und andererseits eine Funktion. H. Das stimmt. Und diese beiden Seiten des Managements werden hier diskutiert. Ich bin aber nicht sicher, dass du auf alle deine Fragen eine Antwort bekommst, denn das Thema ist sehr umfangreich und geht weit über ein Kapitel wie dieses hier hinaus. Wenn man von Management als Instanz im Unternehmen redet, so ist es zunächst wichtig, die hierarchische Struktur des Unternehmens sowie verschiedene Aufgaben aller dort Beschäftigten zu verstehen. (Für diejenigen, die Sinn für Humor haben: „Managen" bedeutet, dass man versucht, die Ressourcen so zu verteilen, wie es der Firma am besten zum Vorteil dient. „Führen" bedeutet dagegen, dass man die Ressourcen zum eigenen Nutzen einsetzt. Daraus folgt, dass man als Führungskraft viele Vorteile hat und sich auch leichter tut.) Aus: S.Adams. Dogberts Management Handbuch, S. 34 138 10.1 Lesen Sie! Leitende und ausführende Aufgaben im Betrieb Tätigkeiten, welche Führung, Entscheidung, Planung, Organisation und Kontrolle im Betrieb betreffen, zählen zu den leitenden Aufgaben, während Arbeiten, bei denen vorgegebene Anweisungen erfüllt werden, als ausführende Aufgaben bezeichnet werden. Leitende und ausführende Aufgaben Im Großbetrieb z.B. Aktiengesellschaft Im Kleinbetrieb z.B. Handwerksbetrieb In der Regel ist der Unternehmer mit leitenden Aufgaben betraut. Im Klein- und vor allem im Ein-Mann-Betrieb nimmt er jedoch auch ausführende Aufgaben wahr. Die Mitarbeiter haben sowohl leitende als auch ausführende Aufgaben im Betrieb zu erfüllen. Meist fallen beide Aufgaben bei den Mitarbeitern an. Von seinem Vorgesetzten erhält der Mitarbeiter Anweisungen und ist somit Ausführender. Er gibt seinerseits Anweisungen an die ihm nachgeordneten Mitarbeiter weiter und übt damit eine leitende Aufgabe aus. Am Fuß der betrieblichen Führungspyramide werden vorwiegend rein ausführende Aufgaben erfüllt. Aber auch dort gibt es noch Mitarbeiter mit Leitungsaufgaben, wie etwa Gruppenleiter oder Vorarbeiter. Aus: K. Gönner, S. Lind, H. Weiß. Allgemeine Wirtschaftslehre..., S 160 1. Welche Tätigkeiten zählen zu den leitenden Aufgaben? 2. Welche Arbeiten werden als ausführende Aufgaben bezeichnet? 3. Wer ist in der Regel mit leitenden Aufgaben betraut? 4. Wo erfüllt der Unternehmer auch ausführende Aufgaben? 5. Welche Aufgaben haben die Mitarbeiter im Betrieb zu erfüllen? 6. In welchen Fällen fallen bei den Mitarbeitern leitende und ausführende Aufgaben zugleich an? 7. Werden am Fuß der betrieblichen Führungspyramide nur rein ausführende Aufgaben erfüllt? 139 Positionen im Betrieb Leitende Aufgaben im Betrieb sind an bestimmte Stellungen gebunden, die Positionen genannt werden. So gibt es z.B. die Position des Generaldirektors, des Direktors, des Abteilungsleiters. Je nach Art der Aufgabe ist die Position eines Mitarbeiters mit Entscheidungs- und Anweisungsbefugnis ausgestattet. Es ist beispielsweise klar festgelegt, welche Anordnungen der Betriebsleiter selbstständig treffen kann und welche Mitarbeiter die von ihm getroffenen Anweisungen auszuführen haben. Leitende Positionen stehen im Betrieb in einem Über- und Unterordnungsverhältnis. Je höher die Position ist, desto umfangreicher sind Verantwortung und Entscheidungsbefugnis. Man bezeichnet dies als den hierarchischen Aufbau der Betriebspositionen. Betriebsmitglieder, welche gleichrangige Positionen innehaben, stellen eine betriebliche Gruppe dar. Bedeutende betriebliche Gruppen solcher Art sind: • • • • • das der die die die Management, Stab, Angestellten, „Männer der Mitte", Arbeiter. Aus: K. Gönner, S. Lind, H. Weiß. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 161 1. Was versteht man unter Positionen im Betrieb? 2. Welche Positionen können als Beispiel angeführt werden? 3. Welche Befugnisse können die Mitarbeiter je nach Art der Aufgabe haben? 4. Sind die Befugnisse des Betriebsleiters und der Mitarbeiter klar festgelegt? 5. In welchem Verhältnis stehen leitende Positionen im Betrieb? 6. Was versteht man unter dem hierarchischen Aufbau der Betriebspositionen? 7. Wer bildet eine betriebliche Gruppe? 8. Wie heißen bedeutende betriebliche Gruppen? 140 Lesen Sie! • Das Management Zur Gruppe des Managements gehören die Personen, die im Betrieb wichtige Führungspositionen innehaben; das sind der Generaldirektor, die Direktoren, Prokuristen, Geschäftsführer. Das Management ist die eigentliche Leitungsgruppe des Betriebes. Es bestimmt über Gesamtplanung, Ausführung und Kontrolle im Betrieb. Bei ihm laufen alle Fäden der Betriebsorganisation zusammen. Das Management vertritt auch den Betrieb nach außen, z.B. gegenüber anderen Betrieben, der Gemeinde, den Verbänden, den Medien. • Der Stab Die großen Betriebe der Gegenwart besitzen in der Regel einen sogenannten Stab von Experten, die jeweils mit bestimmten Spezialaufgaben betraut sind. Das sind Physiker, Chemiker, Ingenieure, Mathematiker. Sie arbeiten in meist selbstständigen Abteilungen an der Verbesserung alter und an der Entwicklung neuer Erzeugnisse. Die Mitglieder des Stabes haben im Allgemeinen keine über ihre Abteilung hinausgehende Anordnungs- und Leitungsbefugnis. • Die Angestellten Der Begriff der „Angestellten" wird in zweifacher Weise verwendet. Zum einen werden alle Beschäftigten im Angestelltenverhältnis als Angestellte bezeichnet. Dazu gehören Generaldirektor und Direktoren wie auch Sekretärinnen und Bürogehilfen. Zum anderen werden aufgrund der Betriebsorganisation diejenigen Betriebsmitglieder zu den Angestellten gezählt, die verwaltende, kaufmännische oder technische Bürotätigkeit ausüben, mit Ausnahme des Managements und des Stabes. Die Gruppe der Angestellten nach der betriebsorganisatorischen Begriffsbeschreibung ist eine in sich stark gegliederte Gruppe, z.B.: Betriebs- und Abteilungsleiter, Kaufleute, Schreibkräfte. Trotz dieser unterschiedlichen Positionen gibt es Merkmale, die der Gruppe der Angestellten zugeschrieben werden: Die Angestellten verstehen sich als verlängerten Arm des Managements. Sie ordnen daher ihre Arbeit eher den leitenden Tätigkeiten zu, obwohl beispielsweise bei einem Industriekaufmann die Leitungsaufgaben ebenso gering sein können wie bei einem Facharbeiter in der Werkstatt. Aus: K. Gönner, S. Lind, H. Weiß. Allgemeine Wirtschaftslehre..., S. 161 141 1. Wer gehört zur Gruppe des Managements? 2. Worüber bestimmt das Management als die eigentliche Leitungsgruppe des Betriebes? 3. Wer vertritt den Betrieb nach außen? 4. Wer bildet den Stab von Experten? 5. Woran arbeiten die Mitglieder des Stabes? 6. Können die Mitglieder des Stabes Anordnungs- und Leitungsbefugnis haben? 7. Wie wird der Begriff der „Angestellten" verwendet? 8. Wodurch unterscheiden sich die beiden Beschreibungen des Begriffs der „Angestellten"? 9. Wer bildet die Gruppe der Angestellten in betriebsorganisatorischer Hinsicht? 10. Warum ordnen die Angestellten ihre Arbeit eher den leitenden Tätigkeiten zu? 11. Erfüllen alle Mitarbeiter aus der Gruppe der Angestellten leitende Aufgaben? Lesen Sie! • Die „Männer der Mitte" (meist Männer, seltener Frauen) Betriebsleiter, Inspektoren, Werkmeister bilden eine betriebliche Gruppe, die vielfach in der Betriebsorganisation in der Mitte, also zwischen dem Management und den Angestellten einerseits und der Arbeiterschaft andererseits, einzuordnen ist. Sie müssen Anordnungen und Entscheidungen von oben nach unten an die Arbeiter weiterleiten und umgekehrt Anregungen und Beschwerden der Arbeiterschaft nach oben an die Geschäftsleitung vermitteln. Sie üben leitende und ausführende Arbeit gleichermaßen aus. • Die Arbeiter Den Fuß der betrieblichen Beschäftigtenpyramide stellt die Gruppe der Arbeiter dar. Wie die Angestellten bilden auch sie keine einheitliche Gruppe im Betrieb: sowohl hoch qualifizierte Facharbeiter als auch ungelernte Hilfskräfte gehören zu den Arbeitern. Obwohl die Gruppe der Arbeiter mit den ausführenden Aufgaben beauftragt wird, gibt es auch hier in kleineren Gruppen, z.B. in Montagegruppen, noch leitende Aufgaben. 142 Gliederung des Betriebs Zusammenfassung: Die Aufgaben der Unternehmer sind also: technische und wirtschaftliche Planung, Leitung, Haftung, Menschenführung. Die Aufgaben der Mitarbeiter sind gemäß Arbeitsvertrag: • • • im kaufmännischen Bereich: Einkauf, Verkauf, Rechnungswesen; im technischen Bereich: Konstruktion, Fertigung, Reparatur; im personalen Bereich: Personalplanung, Nachwuchsausbildung, Mitarbeiterfortbildung. Aus: K. Gönner, S. Lind, H. Weiß. Allgemeine Wirtschaftslehre... S. 161 1. Wer bildet eine betriebliche Gruppe? 2. Wohin ist diese Gruppe in der Betriebsorganisation einzuordnen? 3. Welche Aufgaben haben die „Männer der Mitte" zu erfüllen? 4. Wer steht am Fuß der betrieblichen Beschäftigtenpyramide? 5. Wer gehört zur Gruppe der Arbeiter? 6. Welche Aufgaben erfüllen die Arbeiter? 7. Beschreiben Sie den hierarchischen Aufbau der Betriebspositionen nach der Abbildung „Gliederung des Betriebs"! 8. Wie unterscheiden sich die Aufgaben der Unternehmer von den Aufgaben der Mitarbeiter in entsprechenden Bereichen? 143 Grammatik und die grammatische Wiederholung. Festigung des Wortschatzes U 1 Beispiel: Bilden Sie von den folgenden Verben Substantive! Fügen Sie diese Substantive an den ersten Teil der künftigen Zusammensetzung → Betriebs- ! Wie heißen die Zusammensetzungen auf Russisch? Nehmen Sie das Wörterbuch zu Hilfe! leiten → der Leiter → der Betriebsleiter ausrüsten → die Ausrüstung → die Betriebsausrüstung Aufgaben: organisieren, bedingen, beraten, besichtigen, dauern, ergeben, eröffnen, erweitern, führen, gliedern, gewinnen, leisten, planen, prüfen, sitzen, stilllegen, stören, übernehmen, unterbrechen, vergrößern, verlieren, versammeln, versorgen Ü2 Kombinieren Sie! 1. Können Sie mir sagen, welche 2. Ich weiß, welche 3. Wissen Sie, ob 4. Ist es klar festgelegt, welche 5. Wissen Sie, in welchem 6. Können Sie mir sagen, wozu 7. Fragen Sie Herrn Kluge, wer 8. Fragen Sie ihn auch, wer 9. Ich weiß nicht, ob Ü3 a) Aufgaben als ausführende Aufgaben bezeichnet werden. b) Anordnungen der Betriebsleiter selbstständig treffen kann? c) Tätigkeiten zu den leitenden Aufgaben zählen? d) Mitarbeiter im Betrieb neben ausführenden auch leitende Aufgaben zu erfüllen haben? e) Verhältnis leitende Positionen im Betrieb stehen? f) den Betrieb nach außen vertritt. g) zur Gruppe des Managements gehört. h) die großen Betriebe einen Stab von Experten haben. i) Experten auch Anordnungsund Leitungsbefugnis haben. Bestimmen Sie die grammatischen Funktionen des Partizips I und Partizips II in folgenden Sätzen! 1. Die Experten sind mit bestimmten Spezialaufgaben betraut. 2. Die Mitglieder der Gruppe verzichten darauf, diese über ihre Befugnisse hinausgehende Aufgabe zu erfüllen. 3. Zu den Angestellten werden auch diejenigen Betriebsmitglieder gezählt, die verwaltende Tätigkeit ausüben. 4. Diese stark 144 gegliederte Gruppe der Angestellten schließt auch Betriebs- und Abteilungsleiter ein. 5. Die Angestellten halten sich für den verlängerten Arm des Managements. 6. Die Arbeiten, bei denen vorgegebene Anweisungen erfüllt werden, bezeichnet man als ausführende Aufgaben. 7. Der Unternehmer ist in der Regel mit leitenden Aufgaben betraut. 8. Von seinem Vorgesetzten erhält der Mitarbeiter Anweisungen und ist somit Ausführender. 9. Wenn er Anweisungen an die ihm nachgeordneten Mitarbeiter weitergibt, dann übt er eine leitende Aufgabe aus. 10. Die Mitarbeiter haben die vom Betriebsleiter getroffenen Anweisungen auszuführen. 11. Zu den Arbeitern gehören sowohl hoch qualifizierte Facharbeiter als auch ungelernte Hilfskräfte. Ü4 Beispiel: Verwandeln Sie erweiterte Attribute in Attributsätze! Er gibt Anweisungen an die ihm nachgeordneten Mitarbeiter Er gibt Anweisungen an die Mitarbeiter, die ihm nachgeordnet sind. Aufgaben: 1. Die Mitarbeiter führen die vom Betriebsleiter getroffenen Anweisungen aus. 2. Die Mitglieder des Stabes haben keine über ihre Abteilung hinausgehende Anordnungs- und Leitungsbefugnis. 3. Im Vertrag der OHG kann eine vom Gesetz abweichende Regelung für die Verteilung des Gewinns vereinbart werden. 4. Die Aktionäre beschließen in den im Gesetz und in der Satzung bestimmten Fällen. 5. Viele zwischen Unternehmen und Haushalten funktionierende Märkte lenken über die Preise die Produktionsfaktoren und Güterströme. 6. Die Aktiengesellschaft wird von den sich mit Einlagen (Aktien) am Grundkapital beteiligenden Aktionären gebildet. 7. Mitarbeiter sind alle in einem Betrieb beschäftigten Personen. 8. Die Verbraucher kaufen zunächst bei den die gewünschte Ware und Qualität zu den niedrigsten Preisen anbietenden Händlern. 9. Unter Kosten versteht man die für die Erzeugung des Produkts aufgewendeten Sach- und Geldmittel. 10. Nicht immer werden die Kosten eines Betriebs durch den sich auf dem Markt gebildeten Preis gedeckt. Ü5 Ergänzen Sie die Konjunktion „obwohl"! 1. Die Gruppe der Arbeiter hat die ausführenden Aufgaben zu erfüllen. • Es gibt auch hier in kleineren Gruppen noch leitende Aufgaben. 2. Die freie Marktwirtschaft kommt in reiner Form nicht vor. • Sie enthält die wesentlichen Merkmale der realen Marktwirtschaft. 3. Die Automatisierung technischer Abläufe gehört grundsätzlich dem 20.Jahrhundert an. • Es gibt in früheren Epochen der Technik bedeutsame Pionierleistungen der Automatisierung. 4. Die Angestellten schreiben ihre Arbeit oft den leitenden Tätigkeiten zu. • Die Leitungsaufgaben können bei ihnen ebenso gering sein wie bei einem Facharbeiter. 145 Ü6 Was passt zusammen? 1. Die Mitarbeiter haben sowohl leitende ... 2. Je höher die Position ist, ... 3. Zu den Arbeitern gehören sowohl hoch qualifizierte Facharbeiter ... 4. Märkte werden nicht nur nach den gehandelten Gütern eingeteilt, ... 5. Das Gesetz gilt natürlich nicht für jeden Haushalt, ... 6. Vor dem Industriezeitalter war der Haushalt gewöhnlich nicht nur Verbraucher, ... 7. Je höher das Einkommen ist, 8. Je höher das Volkseinkommen ist, ... 9. Die Wettbewerbsfreiheit darf weder vom Staat ... 10. Bei einem Monopol gibt es für eine Ware entweder nur einen Anbieter... a) als auch ungelernte Hilfskräfte. b) sondern auch nach räumlichen Gesichtspunkten. c) sondern auch Produzent. d) desto mehr kann der Empfänger kaufen und verbrauchen. e) noch von privaten Machtgruppen eingeschränkt werden. f) um so besser können alle leben. g) oder nur einen Anfrager auf dem Markt. h) als auch ausführende Aufgaben im Betrieb zu erfüllen. i) desto umfangreicher sind Verantwortung und Entscheidungsbefugnis. j) sondern im Durchschnitt. 10.2 Lesen Sie! Führung und die Führungsaufgaben Führung ist in jedem Fall eine Tätigkeit, die den betrieblichen Prozess einschließlich der in ihm tätigen Menschen zu gestalten und zu steuern hat. Dabei sollen unter Beachtung bestimmter Bedingungen und unter Einhaltung humaner Prinzipien die gestellten Betriebsziele erreicht werden. Führung ist auch die Fähigkeit, in anderen das Potenzial zu erkennen und die Kenntnisse und die Begabung einer Gruppe auf bestimmte Ergebnisse zu richten. Dies wird dadurch erreicht, dass die Führung die Aufmerksamkeit der Gruppe darauf richtet, ihre Wünsche mit den Zielen des Unternehmens in Übereinstimmung zu bringen. In Kleinbetrieben führt der Unternehmer selbst sein Unternehmen. Bei Mittelund Großbetrieben werden die Führungsaufgaben auf mehrere Leitungsebenen verteilt. Man spricht dann von der oberen, mittleren und unteren Leitungsebene. 146 Die wichtigsten Aufgaben der Führung sind: a) Zielsetzung: Festlegung des Unternehmenszieles. b) Planung: Vorausschauende Gestaltung der Leistungserstellung. c) Organisation: Schaffung von Regelungssystemen zur Realisation der Planung. d) Kontrolle und Revision: Überwachung der Realisation und Prüfung der Ergebnisse. Organisation als Führungsaufgabe Die Führungsorgane des Unternehmens haben dafür zu sorgen, dass die Leistungserstellung wirtschaftlich gestaltet wird. Ein wesentliches Gestaltungsmittel der Führung ist die Organisation. Sie muss sich an der Zielsetzung und Planung des Unternehmens orientieren. Die Organisation schafft ein System von Regelungen zur Verwirklichung der Planung. Beispiel: Leitungsaufgaben Vorgang Zielsetzung Ein Großhandelsunternehmen strebt in Absatzgebiet einen Marktanteil von 20% an. seinem Planung Es werden Absatz-, Beschaffungs-, Fertigungs- und Finanzpläne erstellt, die dieser Zielsetzung entsprechen. Organisation Zur Verwirklichung der Pläne müssen Regelungen in Form von Vorschriften, Anweisungen, Richtlinien, Beschreibungen durch die Organisation erstellt werden. Fehlen solche Regelungen, entstehen Engpässe, Zeitverluste durch Leerlauf, aber auch Verärgerungen unter den Mitarbeitern (schlechtes Betriebsklima). Beispiele: Vorgang organisatorischer Mangel Ein Angestellter zahlt einen Kostenvorschuss an einen Reisenden aus, ohne dafür zuständig zu sein. Keine klare Aufgabenverteilung Im Streit erklärt ein Mitarbeiter dem Prokuristen: „Sie haben mir keine Anweisungen zu geben". Weisungsbefugnisse sind ungeregelt Beim Ermitteln des Bezugspreises für einen Artikel findet man weder Lieferscheine noch Eingangsrechnungen. Keine Festlegung des Arbeitsablaufes 147 In größeren Betrieben werden in Organisationsabteilungen Fachleute (Organisatoren) eingesetzt, die ausschließlich mit der Erstellung, Verbesserung und Überwachung der Organisation beauftragt sind. In kleineren Betrieben erfüllt ein Mitarbeiter neben anderen Tätigkeiten die Aufgaben der Organisation. Es können aber auch freiberufliche Organisationsberater beauftragt werden. Nach: Brandenburg u.a. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 147 G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S.S. 133, 144 1. Was versteht man unter Führung? 2. Welche Leitungsebenen gibt es bei Mittel- und Großbetrieben? 3. Wie heißen die wichtigsten Aufgaben der Führung? 4. Wer sorgt im Unternehmen für die wirtschaftliche Gestaltung der Leistungserstellung? 5. Welche Rolle spielt dabei die Organisation? 6. Woran muss sich die Organisation orientieren? 7. Was ist das Ziel der Organisation? 8. An welchem Beispiel kann man das System von Regelungen verfolgen? 9. Was geschieht, wenn solche Regelungen fehlen? 10. An welchen Beispielen kann man negative Folgen beim Fehlen von Regelungen zeigen? 11. Warum werden in größeren Betrieben Organisatoren eingesetzt? 12. Wer erfüllt die Aufgaben der Organisation in kleineren Betrieben? Lesen Sie! Führungsprinzipien Man unterscheidet das Direktorialsystem und das Kollegialsystem. a) Beim Direktorialsystem liegt die Leitung in der Hand einer Person, welche die letzte Verantwortung zu tragen hat. Beispiel: Geschäftsführender Inhaber eines Einzelunternehmens. Alleiniger Komplementär einer KG. b) Beim Kollegialsystem werden die Entscheidungen durch ein Kollegium getroffen. Man unterscheidet 1. Primatkollegialität: Ein Mitglied des Kollegiums führt den Vorsitz und entscheidet bei Stimmengleichheit. Beispiel: Der Vorstandsvorsitzende einer Aktiengesellschaft entscheidet bei Stimmengleichheit im Vorstand. 2. Abstimmungskollegialität: Alle Mitglieder des Kollegiums sind gleichberechtigt. Beschlüsse werden dabei nach dem Majoritätsprinzip gefasst. 148 3. Kassationskollegialität: Mehrere gleichberechtigte Personen können nur gemeinsam handeln. Wenn eine dem Vorhaben der anderen widerspricht, muss die Handlung unterbleiben. Eine Person kann auch die von anderen getroffene Entscheidung aufheben oder aufschieben. Beispiel: Gesellschafter einer OHG. Nach: G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 126 1. Welche Führungssysteme unterscheidet man? 2. Wer entscheidet beim Direktorialsystem? Führen Sie Beispiele an! 3. Von wem werden beim Kollegialsystem Entscheidungen getroffen? 4. Welche Typen des Kollegialitätsprinzips unterscheidet man? 5. Kennzeichnen Sie alle drei Typen des Kollegialitätsprinzips! Führen Sie je ein Beispiel an! Um welche Form des Kollegialleitungssystems handelt es sich im folgenden Gespräch? „Meine Herren", sagte Otto Müller, Mitglied der Geschäftsleitung, zu seinen drei Partnern, „wir müssen zu einer Einigung kommen." „Ich", antwortete sein Bruder Peter, „kann den Ausführungen meines Bruders nicht zustimmen. Die allgemeine Geschäftslage ist nicht günstig. Wir sollten die Investition zurückstellen." „Dem kann ich nicht folgen. Wir sollten", führte Ralf Krüger aus, „durchaus ein Risiko eingehen, denn das gehört schließlich zu unserem Beruf." „Dann wollen wir darüber abstimmen", sagte Axel Busch. „Dafür", sagte Otto Müller. „Dagegen", sagte sein Bruder Peter. „Dafür", rief Ralf Krüger. „Stimmenthaltung", lautete die Antwort von Axel Busch. Aus: H. Brandenburg u.a. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 154 Lesen Sie! Führungsstile Der Führungsstil ist die Art und Weise, wie der Vorgesetzte seine Mitarbeiter anregt, im Rahmen ihrer Zuständigkeit für das Unternehmen zu arbeiten. Die Wahl des Führungsstils ist eine Grundsatzentscheidung der Unternehmensleitung. Sie hat ausschlaggebende Bedeutung für die optimale Kombination aller Produktionsfaktoren. In der Praxis unterscheidet man zwei Hauptführungsstile: den autoritären und den kooperativen Führungsstil. 149 Autoritärer Führungsstil Der Vorgesetzte (Unternehmer, obere Leitung) trifft alle Entscheidungen in eigener Verantwortung und aus eigener Machtvollkommenheit. Die Ausführung dieser Entscheidungen veranlasst er in Form von detaillierten Anweisungen an alle nachgeordneten Leitungsebenen. Um die Durchführung seiner Weisungen zu überwachen, muss der Vorgesetzte die Tätigkeit seiner Mitarbeiter*ständig kontrollieren und jeweils die Meldung über die Ausführung seiner Weisungen verlangen. Jede Abweichung von den Weisungen bedarf seiner Zustimmung. Die Zentralisation der Entscheidungen und Anweisungen auf die obere Leitungsinstanz lähmt das Verantwortungsbewusstsein, die Entscheidungsfreude und die schöpferischen Kräfte der Mitarbeiter. Damit wird aber auch die Entwicklung geeigneter Führungskräfte vernachlässigt. Eine zentralisierte Führung ist einerseits zwar in der Lage, dringende Entscheidungen in kritischen Situationen sehr rasch zu treffen; die Überlastung der oberen Leitungsebene mit Routinearbeiten führt jedoch andererseits zu einem schwerfälligen Betriebsablauf. Beim bürokratischen Führungsstil beruht die autoritäre Führung auf dem Grundsatz der Gleichbehandlung aller Geführten (ohne Ansehen der Person). Durch ein System von Vorschriften, Dienstanweisungen und Formularen werden sowohl die Geführten als auch die Führenden reglementiert. Dieser Führungsstil ist nicht nur in der öffentlichen Verwaltung, sondern auch in Großbetrieben anzutreffen. Kooperativer Führungsstil Im Gegensatz zum autoritären Führungsstil trifft die obere Leitung die Entscheidung im Zusammenwirken mit ihren Mitarbeitern (Partnerschaft). Die Aufgabenerfüllung wird dezentralisiert und den Mitarbeitern eigenverantwortlich zur Durchführung übertragen. Der kooperative Führungsstil weist folgende Hauptmerkmale auf: • • • Die Dezentralisation auf alle Leitungsebenen fördert das Verantwortungsbewusstsein und die Entscheidungsfreude. Sie begünstigt den Arbeitsansatz und die Entfaltung der Persönlichkeit der Mitarbeiter. Die obere Leitung wird von untergeordneten Leitungsaufgaben und von Routinearbeiten entlastet; sie kann sich auf die eigentliche Führungsaufgabe konzentrieren. : Die Mitarbeiter müssen außer Eigeninitiative auch die Bereitschaft zur Selbstkontrolle entwickeln. Zwischen dem autoritären und dem kooperativen sind noch weitere Führungsstile zu finden. Hier kann man z.B. den patriarchalischen und den demokratischen Führungsstil nennen. Im ersten Fall fühlt sich der Vorgesetzte als „Vaterfigur" und vermittelt den Anschein der Wärme. Er entscheidet selbst, weil er sich dazu aufgefordert sieht. 150 Beim demokratischen Führüngsstil entscheiden Mitarbeiter in demokratischer Abstimmung. Der Vorgesetzte ist nur Koordinator. Ein erfolgreicher Führer muss aber sehr flexibel sein und verschiedene Führungsstile einsetzen können. Den optimalen Führungsstil gibt es nicht. Jeder Führungsstil ist so gut, wie er es unter Berücksichtigung der Gesamtsituation sein kann. Angemessenheit und Anpassungsfähigkeit sind Maßstäbe zur Beurteilung jedes Führungsstils, und diese Maßstäbe können nur angewendet werden, wenn die jeweilige Situation genau beurteilt wird. Aus: G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S.S. 127-128 T. Lambert. Management Praxis, S. 145 1. Was wird unter Führungsstil verstanden? 2. Welche Bedeutung hat die Wahl des Führungsstils? 3. Welche Führungsstile unterscheidet man? 4. Wer trifft alle Entscheidungen beim autoritären Führungsstil? 5. Wie erreicht der Vorgesetzte dabei die Ausführung seiner Entscheidungen? 6. Wer kontrolliert die Tätigkeit der Mitarbeiter beim autoritären Führungsstil? 7. Dürfen die Mitarbeiter von den Weisungen des Vorgesetzten abweichen? 8. Welche negativen Folgen hat der autoritäre Führungsstil? 9. Welche Vorteile hat dieser Führungsstil? 10. Auf welchem Grundsatz beruht der bürokratische Führungsstil? 11. Wo ist er anzutreffen? 12. Was unterscheidet den kooperativen Führungsstil vom autoritären? 13. Wie erfolgt beim kooperativen Führungsstil die Aufgabenerfüllung? 14. Was bringt die Dezentralisation auf allen Leitungsebenen mit sich: a) für die obere Leitung, b) für die Mitarbeiter? 15. Wer entscheidet beim patriarchalischen Führungsstil? Welchen Anschein gibt sich hier der Vorgesetzte? 16. Von wem werden beim demokratischen Führungsstil Entscheidungen getroffen? Welche Rolle spielt dabei der Vorgesetzte? 17. Welchen Führungsstil würden Sie wählen, wenn Sie in der leitenden Position wären? Welchen Führungsstil erkennen Sie im folgenden Dialog? „Ich möchte", sagte der Angestellte zu seinem Chef, „Ihnen eine Verbesserung für den Betrieb vorschlagen, die zu Kostensenkungen führt." „Gut", antwortete der Chef, „bevor Sie aber weiterreden, darf ich Ihnen einen Gegenvorschlag machen, der zur selben Konsequenz führt: Sie sind hiermit entlassen!" Aus: Brandenburg u. a. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 158 151 Grammatik und die grammatische Wiederholung. Festigung des Wortschatzes Ü7 Was passt zusammen? 1. gleich- (2) 2. umfang3. betriebs4. frei5. ausschlag6. eigen7. zweck8. recht9. gesamt10. schwer-(2) 11. menschen12. sozial13. wechsel14. hoch- Ü8 a) -reich b) -beruflich c) -berechtigt d) -gebend e) -mäßig f) -rangig g) -verantwortlich h) -organisatorisch i) -schuldnerisch j) -zeitig k) -würdig 1) -politisch m) -gebildet n) -wiegend o) -seitig p) -fällig Was passt? 1. Ein wesentliches Gestaltungsmittel der Führung ist die Verwirklichung/ Organisation/Beschreibung. 2. Die Organisation sorgt/entspricht/schafft ein System von Regelungen zur Verwirklichung der Planung. 3. Beim Kollegialsystem/Direktorialsystem/Vorsitz liegt die Leitung in der Hand einer Person. 4. Alle Mitglieder/Vertreter/Angestellten des Kollegiums sind gleichberechtigt. 5. Der Vorgesetzte wählt/trifft/veranlasst alle Entscheidungen in eigener Verantwortung. 6. Beim autoritären Führungsstil muss der Vorgesetzte die Entscheidung/Führung/Tätigkeit seiner Mitarbeiter ständig kontrollieren. 7. Beim kooperativen Führungsstil wird die obere Leitung von Routinearbeiten überwacht/entlastet/begünstigt. 8. Die Dezentralisation begünstigt die Verwaltung/Durchführung/Entfaltung der Persönlichkeit der Mitarbeiter. Ü9 Ergänzen Sie aus dem Schüttelkasten! 1. In kleineren Betrieben erfüllt ein Mitarbeiter neben anderen Tätigkeiten die 2. Die Führungsorgane des Unternehmens haben für die der Leistungserstellung zu sorgen. 3. Die Organisation muss sich an der des Unternehmens orientieren. 4. Beim Direktorialsystem hat eine Person die letzte ... zu tragen. 5. Beim Kollegialsystem werden die ... durch ein Kollegium getroffen. 6. Bei der Abstimmungskollegialität werden Beschlüsse 152 nach dem ... gefasst. 7. Die Wahl des Führungsstils hat ausschlaggebende Bedeutung für die optimale 8. Der bürokratische Führungsstil ist in der öffentlichen ... und in Großbetrieben anzutreffen. 9. Beim demokratischen Führungsstil entscheiden Mitarbeiter in demokratischer . . . . Entscheidungen, Verantwortung, Zielsetzung und Planung, Majoritätsprinzip, Verwaltung, wirtschaftliche Gestaltung, Aufgaben der Organisation, Kombination aller Produktionsfaktoren, Abstimmung Ü 10 Ergänzen Sie „um" oder „ohne"! 1. ... die Durchführung seiner Anweisungen zu überwachen, muss der Vorgesetzte die Tätigkeit seiner Mitarbeiter ständig kontrollieren. 2. Er gibt seinen Kollegen Anweisungen, ... dafür zuständig zu sein. 3. Aktiengesellschaften sind in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, ... den bei der beginnenden Industrialisierung gewaltigen Kapitalbedarf zu decken. 4. Die Aktionäre riskieren nur ihren Kapitaleinsatz, ... persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu haften. 5. Die Nachfrager müssen über ein entsprechendes Geldeinkommen verfügen, ... Marktpreise bezahlen und somit ihren Bedarf am Markt decken zu können. 6. Die soziale Marktwirtschaft versucht die Nachteile der freien Marktwirtschaft zu vermeiden, ... die Vorteile des marktwirtschaftlichen Systems aufzugeben. Ü 11 Ergänzen Sie „haben" oder „sein"! 1. Die Führungsorgane des Unternehmens ... für die wirtschaftliche Gestaltung der Leistungserstellung zu sorgen. 2. Der autoritäre Führungsstil ... in der öffentlichen Verwaltung und in Großbetrieben anzutreffen. 3. Er ist nicht mein Chef. Er ... mir keine Anweisungen zu geben. 4. Diese betriebliche Gruppe ... in der Betriebsorganisation in die Mitte einzuordnen. 5. Beim Direktorial system ... die letzte Verantwortung nur eine Person zu tragen, in deren Hand auch die Leitung des Unternehmens liegt. 6. Neben der technischen Seite ... ein Unternehmen auch als finanzielle Wirtschaftseinheit anzusehen. 7. Die Mitarbeiter ... alle von ihrem Leiter gegebenen Anweisungen auszuführen. 8. Die Aufgaben der einzelnen Mitarbeiter und die Arbeitsabläufe ... richtig und zweckmäßig zu regeln. 10.3 Lesen Sie! Führungstechniken Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung führt dazu, dass der kooperative Führungsstil ständig an Bedeutung gewinnt. Auf diesem Führungsstil beruhen verschiedene Führungstechniken. 153 Führen nach dem Ausnahmeprinzip Wenn die übergeordneten Führungsorgane die Erledigung von Routinefällen den zuständigen Mitarbeitern zur eigenverantwortlichen Entscheidung überlassen und sich nur die eigene Entscheidung in Ausnahmefällen vorbehalten, spricht man von Management by Exception engl. („in Ausnahmefällen"). Die Mitarbeiter erhalten Vorgabewerte. Beispiel: Der Vertriebsleiter erhält Vollmacht zur Verhandlungsführung bis zu 100 000,- €. Führen durch Zielvereinbarung Im Rahmen gemeinsam festgelegter Ziele wird den nachgeordneten Mitarbeitern Entscheidungsspielraum gelassen, wie sie die Ziele verwirklichen wollen. Von der oberen Leitungsebene wird durch Management by Objectives engl., „durch Ziele") nicht die Entscheidung der Mitarbeiter, sondern nur das Ergebnis ihrer Arbeit überwacht. Beispiel: Der Vertriebsleiter hat einen Jahresumsatz von 5 Millionen € zu erreichen. Führen durch Delegieren Management by Delegation engl. („durch Übertragung") führt zur eigenverantwortlichen Erledigung von Aufgaben durch die Mitarbeiter. Dies erfordert eine eindeutige Zuteilung der Aufgabe und eine klare Abgrenzung der Kompetenzen. Beispiel: Der Personalsachbearbeiter hat Einstellungsbefugnis für Mitarbeiter bis 3 000,- € Bruttogehalt. Führen durch Motivierung Management by Motivation engl. („durch Motivierung") bedeutet Führung durch Anreiz. Die Unternehmensleitung gestaltet die Arbeitsaufgabe so, dass die Mitarbeiter sich mit den Zielen des Unternehmens identifizieren, indem sie ihre Arbeit als selbstbestimmte Tätigkeit empfinden. Die Motivation ist hoch, wenn a) die Belohnungen verfügbar und erreichbar sind, b) die Ziele erreichbar sind, c) die zur Zielerreichung erforderliche Anstrengung im Verhältnis zum Wert der Belohnung angemessen ist. Wenn Sie als Vorgesetzter die Mitarbeiter dazu bringen wollen, ohne Gehaltserhöhung mehr zu leisten, können Sie sie mit den folgenden Sprüchen begeistern: • • Sie sind ein wertvolles Mitglied unseres Teams! Was Sie können, schafft sonst niemand! • Leuten wie Ihnen ist es zu verdanken, dass es sich auf Erden leben lässt! Führen durch System Management by System engl. („durch System") setzt systematische Ordnung der Verwaltungstätigkeiten und ständige Überwachung der Ausführung voraus. Die einheitliche Durchführung von Routinearbeiten ist durch genaue Arbeitsanweisungen unter Einsatz technischer Hilfsmittel zu gewährleisten. Aus: G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 128 Nach: T. Lambert. Management Praxis, S. 98 154 1. Welcher Führungsstil gewinnt ständig an Bedeutung? 2. Worauf beruhen verschiedene Führungstechniken? 3. Wann greifen die übergeordneten Führungsorgane in den Betriebsablauf beim Führen nach dem Ausnahmeprinzip ein? 4. Welche Befugnis wird den nachgeordneten Mitarbeitern beim Führen durch Zielvereinbarung erteilt? Was wird hier überwacht? 5. Wer trägt Verantwortung für die Erledigung von Aufgaben beim Führen durch Delegieren? Was bestimmt hier das Leistungsergebnis? 6. Was versteht man unter Führen durch Motivierung? Warum führt Motivierung immer zur positiven Leistung? 7. Was halten Sie vom Führen durch System? Welchen Einfluss hat diese Führungstechnik auf die Leistung der Mitarbeiter? Wie kann man Mitarbeiter motivieren (Ein paar gute Ratschläge von Scott Adams für einen Manager, der Sinn für Humor hat) Das Ziel der Mitarbeitermotivation ist einfach formuliert: Die Mitarbeiter sollen an ihrem Arbeitsplatz so glücklich sein, dass sie ihre eigenen Interessen aus den Augen verlieren. Wenn Ihre Mitarbeiter auf so selbstsüchtige (эгоистичный) kurzfristige Ziele wie Essen, ein Dach über dem Kopf und persönliches Glück fixiert sind, ist mit Ihren Führungsqualitäten nicht alles in Ordnung. Sie müssen die Mitarbeiter dazu bringen, vorzugsweise langfristige Ziele — wie die Karriere ihres Vorgesetzten — anzustreben. Wertlose Geschenke Nehmen wir einmal an, einer Ihrer Mitarbeiter hat sechzehn Stunden am Tag geschuftet und ein Produkt entwickelt, das dem Unternehmen Millionen einbringt. Jetzt ist der Moment gekommen, zwei Fliegen mit einer Motivationsklappe zu schlagen. Setzen Sie ein großes Meeting an, und überreichen Sie dem fleißigen Mitarbeiter ein Geschenk, das er sich von seinem eigenen Geld nie kaufen würde, z.B. eine Gürtelschnalle (пряжка) mit dem Firmenlogo. So vor aller Augen anerkannt zu werden, zahlt sich doppelt aus: Der schwer arbeitende Mitarbeiter ist zu noch größeren Kraftanstrengungen begeistert, und seine Kollegen sind grün vor Neid (зависть), weil sie nicht mit einer Gürtelschnalle ausgezeichnet werden. Schenken Sie nie etwas von Wert wie z.B. Prämien oder Beteiligung am Gewinn, denn das wäre die falsche Botschaft. Ihre Mitarbeiter würden dann erkennen, dass sie nur bezahlte Hilfskräfte sind und nicht Mitglieder in der Familie der Gürtelschnallenbesitzer, die sie nach Ihrem Wunsch sein sollen. Aus: S. Adams. Dogberts Management Handbuch, S. 49 155 Lesen Sie v o r ! Welche Faktoren bestimmen die Arbeitsleistung? P. Ich würde die Arbeitsorganisation als den wichtigsten Faktor nennen, der die Arbeitsleistung bestimmt. H. Da kann man nur zustimmen. Die richtige Organisation des betrieblichen Ablaufs trägt als Erstes dazu bei, dass die Leistungserstellung reibungslos vor sich geht. Das ermöglicht unter anderem die Einhaltung arbeitsrechtlicher Bestimmungen und die Schaffung eines angenehmen Betriebsklimas, was zur erwünschten Arbeitsleistung führt. P. Das klingt für mich zu kompliziert. Ich verstehe das so: Wenn jeder genau weiß, was er an seinem Arbeitsplatz zu tun hat und wenn seine Arbeit unter Kontrolle steht, dann ist im Betrieb mit der Organisation alles in Ordnung. H. So zu denken wäre nicht falsch, aber viel zu einfach. Wir werden das Ganze etwas genauer verfolgen. Die Gliederung des Betriebs nach Abteilungen mit verschiedenen Aufgaben fordert klare Regelung der Zuständigkeit und Verantwortung der Mitarbeiter in jeder Abteilung. Bei der Herstellung eines Produkts ist eine exakte Planung, gezielte Steuerung und Kontrolle des gesamten Produktionsablaufs erforderlich. P. Die Kontrolle habe ich doch auch erwähnt. H. Schon gut. Ich muss aber noch etwas sagen. Zur richtigen Koordination der einzelnen Phasen des Arbeitsablaufs wird ein genauer Arbeitsplan erstellt. Die Organisation eines Betriebes muss flexibel und auch stabil sein, um sich neuen Entwicklungen anzupassen, damit die betriebliche Leistungserstellung gegen mögliche Störungen gesichert ist. Betriebliche Ziele und Aufgaben sind wichtig, aber man muss auch Belange und Interessen der Menschen berücksichtigen. Wenn Anweisungen nicht verständlich sind und Mitarbeiter über die Entscheidungen nicht informiert werden, treten Spannungen und Konflikte auf. Aber mehr dazu und auch zu den anderen Faktoren, die für den gesamten Ablauf wichtig sind, kann man in den nachfolgenden Texten lesen. Lesen Sie! Arbeitsgestaltung Das Zusammenwirken von Menschen, Betriebsmitteln und Werkstoffen im Betrieb ist nach dem ökonomischen Prinzip möglichst rationell zu gestalten. Der Betrieb muss für eine bestimmte Arbeitsaufgabe die geeignete Arbeitskraft und für einen bestimmten Arbeiter eine ihm gemäße Arbeitsaufgabe finden. Je nach Eignung, Neigung und Berufschancen wenden sich die Menschen 156 verschiedenen Arbeitsaufgaben oder Berufen zu. Gleichzeitig wird versucht, mit immer besseren Hilfsmitteln (wie z.B. EDV-Anlagen) die Arbeit zu erleichtern und erfolgreicher zu machen. Die Bedeutung der Arbeitsgestaltung liegt nicht nur darin, dass der wirtschaftliche Nutzen vermehrt werden soll (Verbesserung des Arbeitsergebnisses, Verringerung von Ausfallzeiten durch Krankheit und Unfälle), sondern in gleichem Maße, dass menschliche und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden (Verringerung der Beanspruchung, Schutz vor gesundheitsschädlichen Einflüssen wie Lärm, Staub). 1. Welche Rolle spielt die Arbeitsorganisation im betrieblichen Ablauf? 2. Warum ist klare Regelung der Zuständigkeit und Verantwortung so wichtig? 3. Was bedingt die richtige Arbeitsorganisation? 4. Warum muss die Organisation eines Betriebs flexibel und stabil sein? 5. Wann können Spannungen und Konflikte auftreten? 6. Welches Prinzip ermöglicht die rationelle Arbeitsgestaltung? 7. Welche Rolle spielen die Auswahl von Spezialisten und die richtige Aufgabenverteilung im betrieblichen Ablauf? 8. Was bestimmt die Aufgaben- und Berufswahl der Menschen? 9. Welche Bedeutung hat die Arbeitsgestaltung für die Funktionsfähigkeit des Betriebs? Lesen Sie! Eignung von Mitarbeitern Um den geeigneten Mitarbeiter für eine bestimmte Aufgabe zu finden, muss man die Anforderungen der Arbeitsaufgabe (Arbeitsbild) und die Fähigkeiten des Mitarbeiters (Persönlichkeitsbild) kennen. Durch ihre Gegenüberstellung lässt sich der Grad der Eignung messen. Der Eignungsgrad ergibt sich also aus der Gegenüberstellung von Fähigkeiten und Anforderungen. Berufs- und Arbeitsbild Je genauer man die Anforderungen eines Berufs oder einer Arbeitsaufgabe festgestellt hat, desto leichter und sicherer kann man die Eignung eines Menschen für diesen Beruf oder diese Arbeitsaufgabe ermitteln. Das Ergebnis der Untersuchungen über die Anforderungen wird in sogenannten Berufs- und Arbeitsbildern zusammengestellt. Berufs- und Arbeitsbilder umfassen: a) Beschreibung der Tätigkeit oder des Arbeitsgebietes, wie sie auch bei der Aufgabenbewertung erforderlich ist, 157 b) Mindestanforderung an die Vorbildung, z.B. Hauptschule, mittlerer Bildungsabschluss, Abitur, Hochschule und bestandene Prüfungen, c) besondere Voraussetzungen für die Tätigkeit, z.B. rasche Auffassungsgabe, gutes Gedächtnis, einwandfreies Hör- und Sehvermögen, d) Eignungsprüfungen, e) Gehalts- oder Lohngruppe, f) Aufstiegsmöglichkeiten. Die Arbeitsbilder sind gute Unterlagen für die Ausschreibung von freien Stellen, die Aufstellung von Ausbildungsplänen, vor allem für Auszubildende, und für die Ausarbeitung des Aufgabengliederungsplanes. Persönlichkeitsbild Der Unternehmer oder sein Personalsachbearbeiter hat die Aufgabe, aus dem erreichbaren Personenkreis die einem bestimmten Arbeitsbild am meisten entsprechende Persönlichkeit herauszufinden. Dabei ist nicht nur auf fachliches Können, sondern auch auf charakterliche Eignung zu achten. Die Auslese der Arbeitskräfte muss von erfahrenen und verantwortungsbewussten Personen durchgeführt werden. In größeren Betrieben wird dafür neben dem Personalsachbearbeiter häufig ein Fachpsychologe eingesetzt. Dadurch ist das Urteil nicht von der menschlichen Eigenart einer einzigen Person abhängig. Aus: G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 86 1. Was versteht man unter Arbeits- und Persönlichkeitsbild? 2. Warum ist es wichtig, das Arbeits- und das Persönlichkeitsbild zu kennen? 3. Woraus ergibt sich der Eignungsgrad eines Mitarbeiters? 4. Was hilft die Eignung eines Menschen für einen bestimmten Beruf oder eine bestimmte Arbeitsaufgabe zu ermitteln? 5. Was umfasst ein Berufs- und Arbeitsbild? 6. Wofür werden Arbeitsbilder gebraucht? 7. Welchen Kriterien müssen die künftigen Mitarbeiter entsprechen? 8. Warum wird in größeren Betrieben häufig ein Fachpsychologe eingesetzt? 158 Lesen Sie! Analysieren Sie die Abbildung und die Anzeige aus einer Zeitung! Sagen Sie danach Ihre Meinung mit Hilfe der Fragen, die unter dem Text stehen! Berufsbild einer Sekretärin Das Management in Wirtschaftsunternehmen und Behörden muss ständig steigenden Anforderungen gerecht werden. Mehr denn je brauchen die Führungskräfte deshalb Mitarbeiter, die sie bei der Erreichung der gesetzten Ziele unterstützen. Eine der wichtigsten Funktionen hat zweifellos die Sekretärin, weil sie zum Führungsteam gehört und ihre Leistung sich unmittelbar auf das Arbeitsergebnis des Vorgesetzten auswirkt. Für den Erfolg der Sekretärin ist maßgeblich, dass sie über die erforderliche fachliche und persönliche Kompetenz verfügt. Aus: V. Eismann. Wirtschafts-Kommunikation Deutsch, S.S. 39, 41 159 Sie werden gesucht: in unserem Biffar Studio in Essen als BÜROKRAFT (Teilzeit) Ihre Aufgaben liegen in der Unterstützung unserer Fachberater und der Betreuung unserer Kunden. Dabei ist das Telefonmarketing von großer Bedeutung. Organisation und Verwaltung gehören auch zu Ihrem Aufgabenbereich. EDV-Kenntnisse sind wünschens-wert. Wenn Sie dazu noch freundlich, kontaktfähig und zeitlich flexibel sind, dann sind Sie unsere neue Kollegin. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt ca. 22 Stunden. Sie arbeiten ganztags an 2,5 bzw. 3 Tagen im wochenweisen Wechsel. Von uns können Sie ein leistungsgerechtes Gehalt und ein individuelles Aus- und Weiterbildungsprogramm erwarten. Wir schulen und fördern Ihre Fähigkeiten. Haben wir Sie neugierig gemacht? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild. Unser Herr Osterhold steht Ihnen für Vorabfragen in unserem Studio in Essen (Tel.: 02 01/23 07 58) zur Verfügung. Thomas Osterhold KG Biffar Studio Hindenburgstraße 82/86 45127 Essen Info: Tel. 02 01/23 07 58 BIFFAR .. .und Ihr Haus gewinnt an Wert Aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, vom 15.12.2001 Also, was meinen Sie: a) Wird von einer Sekretärin nicht zu viel verlangt? b) Halten Sie es für normal, wenn eine Sekretärin allen diesen Anforderungen entspricht, besonders wenn sie gut bezahlt wird? c) Warum ist Sekretärin ein typischer Frauenberuf? d) Würden Sie sich für ein angemessenes Gehalt als Sekretärin bewerben, oder lockt Sie dieser Beruf unter keiner Bedingung an? Lesen Sie! Berichten Sie danach, a) in welchen Tätigkeiten von Herrn Berger sich die unten genannten Kompetenzen eines erfolgreichen Managers erkennen lassen, b) welche Aufgaben er wegen der Krankheit seiner Sekretärin an diesem 160 Arbeitsmorgen erfüllen muss, die üblicherweise nicht zu den Aufgaben eines Managers gehören! Welche Fähigkeiten brauchen Manager? Manager sind erfolgreich, wenn sie über bestimmte Kompetenzen verfügen: • • • technische Kompetenz: Sachkenntnis und Fähigkeit, theoretisches Wissen und Methoden auf den konkreten Einzelfall anzuwenden soziale Kompetenz: Fähigkeit, mit anderen Menschen effektiv zusammen zu arbeiten, sowohl als Leiter als auch als Mitglied einer Gruppe konzeptionelle Kompetenz: Fähigkeit, Probleme im Zusammenhang zu erkennen, Lösungsansätze zu finden und Prozesse zu koordinieren und ganzheitlich zu denken. Aus dem A r b e i t s t a g eines Managers eines mittelgroßen Betriebs 8.00: Hans Berger betritt das Gebäude und erhält schon auf dem Weg zu seinem Büro von Ralf Müller, einem Mitarbeiter aus der Kalkulation, einen Hinweis auf eine Störung bei dem in Entwicklung befindlichen Computersystem. 8.12: Danach ruft er einen seiner Meister, Herrn Schmidt, an, um ihm eine Anweisung technischer Art zu geben. 8.15: Dann startet er den in seinem Büro befindlichen Computer, der ihm die Ergebnisse der während der Nacht erfassten und verarbeiteten Fertigungsdaten ausdruckt, um die Probleme, von denen Ralf Müller berichtet hat, selbst zu beobachten und 8.18: stellt dann Müller telefonisch dazu eine Frage. 8.19: Berger telefoniert mit einem zweiten Meister (Kade), um von ihm eine Information über den Produktionsfortschritt in einem bestimmten Bereich zu erhalten. 8.20: Nun beginnt er, sich mit der bereits auf seinem Schreibtisch befindlichen Eingangspost zu beschäftigen, indem er sie öffnet, liest und zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Einen Teil, den er selbst bearbeiten möchte, behält er zurück. 8.24: Als Reaktion auf eines der Schreiben telefoniert Berger mit Meister Schmidt und stellt ihm eine Frage. 8.26: Dann stellt er Meister Kade dieselbe Frage. 8.28: Berger ruft den Entwicklungsingenieur des Computersystems an und spricht mit ihm über die aufgetretene Störung. 8.29: Der Betriebsleiter meldet sich telefonisch. Berger berichtet ihm über die mit den Meistern bereits besprochene Angelegenheit. 8.32: Berger sieht durch die offene Tür seines Büros, wie ein Mitarbeiter des Nachbarbetriebs das Bürogebäude betritt und steht auf, um ihm entgegenzutreten. Beide unterhalten sich kurz auf dem Flur über allgemeine Probleme. <> - 2023 161 8.34: Berger telefoniert mit Meister Groll, um ihn zu sich zu bestellen. 8.35: Sie führen ihre Besprechung auf dem Flur, da Groll eintrifft, als Berger gerade auf dem Weg in das kaufmännische Büro ist, um den Mitarbeitern dort die Post zu bringen. Berger trifft eine Entscheidung über das weitere Vorgehen in einer produktionstechnischen Angelegenheit. 8.36: Berger sucht die Buchhalterin in ihrem Büro auf. Sie erkundigt sich nach seiner kranken Sekretärin, daraus entwickelt sich eine kurze Unterhaltung über deren Gesundheitszustand. 8.37: Auf dem Rückweg zu seinem Büro wird er noch einmal von Groll, der in der Tür stehen geblieben war, zu den eben erörterten Themen befragt. 8.38: Als er in sein Büro zurückkehrt, erhält er einen Anruf von Meister Schmidt, der eine Information haben möchte. 8.39: Nach einem Blick auf den laufenden Computerausdruck informiert er Müller telefonisch über seine Beobachtungen und erörtert dann mit ihm ein damit in Zusammenhang stehendes Personalproblem. Nach: R. Buhlmann, A. Fcarns, E. Leimbacher. Wirtschaftsdeutsch von A-Z, S.S. 10-12 Zehn typische Zeitsünden 1. Alles auf einmal tun wollen. Wer grundsätzlich mehr erledigen will, als er tatsächlich schaffen kann, kommt zu nichts. 2. Reine Ziele setzen. Wer weder Tages- noch Wochenpläne macht, zerreibt, sich in der Alltagshektik. 3. Jede Ablenkung zulassen. Wer dankbar für jede Abwechslung ist, wird am Ende des Tages keine Ergebnisse haben. 4. Langwierige Besprechungen, andauernde Diskussionen sind der Tod der Effektivität. Sie lähmen und verhindern Motivation. 5. Überall Papierkram. Wenn jede Menge Lesestoff den Schreibtisch überschwemmt, ist die Selektion oft unmöglich. 6. Unangemeldete Besucher. The Open-Door-Policy? Schön und gut - aber nicht immer. Geschlossene Türen bringen Konzentration. 7. Unangenehmes aufschieben. Unangenehmes erledigt sich nie von selbst. Je länger es liegen bleibt, desto mehr Zeit kostet es, es später zu bearbeiten. 8. Niemals nein sagen. Man kann nicht alle zufrieden stellen. Wer es versucht, bleibt selbst auf der Strecke. 9. Alles wissen wollen. Gute Chefs haben Mut zur Lücke. Sie lassen ihren Mitarbeitern Freiraum und wissen nicht jedes Detail. 10. Keine Selbstdisziplin. Niemand arbeitet auf Dauer unter Druck besser. Wer sich organisiert, bringt besseren Output. (Aus „Markt") 162 Lesen Sie! Verhältnis von Vorgesetzten und Mitarbeitern Das soziale Klima im Betrieb ist entscheidend davon abhängig, wie die menschlichen Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern gepflegt werden und inwieweit die gegenseitigen Erwartungen von Mitarbeitern und Vorgesetzten erfüllt werden. a) Der Vorgesetzte erwartet von seinen Mitarbeitern sorgfältige Arbeitserfüllung, denn der Betrieb als wirtschaftliches Gebilde kann nur durch Leistung bestehen. Weiterhin erwartet er Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Betriebsmitteln sowie Wahrung von berechtigten Interessen des Unternehmens gegenüber der Öffentlichkeit. Mittel der Menschenführung im Betrieb sind genaue Anweisungen sowie die vertrauensvolle und sachliche Zusammenarbeit in den partnerschaftlichen Organen des Unternehmens. b) Die Mitarbeiter erwarten vom Vorgesetzten einen kooperativen Führungsstil, Achtung der Persönlichkeit, Beachtung und Anerkennung ihrer Leistung, angemessene Unterrichtung, Mitwirkung und Mitbestimmung in wirtschaftlichen, personalen und sozialen Angelegenheiten, Sicherung der Existenz durch angemessene Vergütung und soziale Leistungen, zweckmäßige und angenehme Arbeitsbedingungen. 1. Wovon hängt das Betriebsklima ab? 2. Was erwartet der Vorgesetzte von seinen Mitarbeitern? 3. Was erwarten ihrerseits die Mitarbeiter vom Vorgesetzten? Grundsätze der Menschenführung Jeder Mitarbeiter, der mit Leitungsaufgaben betraut ist, muss die Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter beurteilen. Hier gelten für diese menschlichen Beziehungen die gesellschaftlichen Grundsätze und Umgangsformen wie Achtung der Menschenwürde, Hilfsbereitschaft und gerechte Behandlung. Jeder Mitarbeiter erwartet Anerkennung seiner Leistung und möchte die Gewissheit haben, dass eine positive Leistung ein gerechtes Lob findet (eventuell Beförderung). Außerdem muss der Vorgesetzte Verständnis für die betrieblichen und persönlichen Anliegen seiner Mitarbeiter zeigen. Ein ermutigendes Wort zur rechten Zeit ist oft mehr wert als die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung. Muss eine Leistung kritisiert werden, so darf diese Kritik die Persönlichkeit des Mitarbeiters nicht verletzen. Sie sollte stets unter vier Augen erfolgen und dem Mitarbeiter die Möglichkeit geben, solche Fehler in Zukunft zu vermeiden und seine Leistung zu verbessern. Kritik muss konstruktiv sein. Aus: G. Kugler. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 87 163 1. Wer beurteilt die Arbeitsleistung der Mitarbeiter? 2. Was muss bei dieser Beurteilung berücksichtigt werden? 3. Warum ist das Verständnis des Vorgesetzten für seine Mitarbeiter wichtig? 4. Kann nur die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung zu einer produktiven Arbeit motivieren? 5. Wie muss die Kritik sein, wenn es einen Grund dafür gibt? Wunschtraum Mitarbeiter: Vorstand: Mitarbeiter: Vorstand: Mitarbeiter: Ich finde, wir müssten einen größeren Parkplatz haben. Mein Gott, was für eine geniale Idee! Ich werde sofort veranlassen, dass der Parkplatz erweitert wird. Das ist doch nicht der Rede wert. Ich könnte Ihnen jede Menge Vorschläge machen. Von jetzt an werde ich keinen Schritt mehr tun, ohne Sie zu Rate zu ziehen. (errötet vor Stolz) Aus: S. Adams. Dogberts Management Handbuch, S. 56 Grammatik und die grammatische Wiederholung. Festigung des Wortschatzes Ü 12 Beispiel: Aufgaben: Ü 13 Erklären Sie, wie die folgenden Adjektive gebildet sind! Wie heißen sie auf Russisch? wunderbar verwendbar (das) Wunder + bar verwend(en) + bar erreichbar, verfügbar, nachprüfbar, fruchtbar, dankbar, strafbar, vorhersehbar, lieferbar, annehmbar, erfüllbar, lesbar, umsetzbar Ergänzen Sie die Präpositionen! 1. Der kooperative Führungsstil gewinnt ständig ... Bedeutung. 2. Der Unternehmer ist in der Regel ... leitenden Aufgaben betraut. 3. Das Management vertritt den Betrieb ... außen. 4. Die Experten arbeiten ... der Verbesserung alter und ... der Entwicklung neuer Erzeugnisse. 5. Die Führungsorgane des Unternehmens haben ... die wirtschaftliche Gestaltung der Leistungserstellung zu sorgen. 6. Die Organisation muss sich ... der Zielsetzung und Planung des Unternehmens orientieren. 7. In Organisationsabteilungen werden Fachleute eingesetzt, die ausschließlich ... der Erstellung, Verbesserung und Überwachung der Organisation beauftragt sind. 8 Die Überlastung der oberen Leitungsebene mit Routinearbeiten führt ... einem schwerfälligen Betriebsablauf. 9. Beim kooperativen Führungsstil kann sich die 164 obere Leitung ... die eigentliche Führungsaufgabe konzentrieren. 10. Die Mitarbeiter sind ... der Lage, dringende Entscheidungen selbstständig zu treffen. Ü 14 Bilden Sie Sätze im Passiv! Was wird gemacht? Heispiel: Beschlüsse nach dem Majoritätsprinzip fassen werden nach dem Majoritätsprinzip gefasst. → Beschlüsse Aufgaben: 1. Beim Kollegialsystem die Entscheidungen durch ein Kollegium treffen 2. Dadurch auch die Entwicklung geeigneter Führungskräfte vernachlässigen 3. Durch ein System von Vorschriften und Dienstanweisungen sowohl die Geführten als auch die Führenden reglementieren 4. Beim kooperativen Führungsstil die Aufgabenerfüllung dezentralisieren und den Mitarbeitern eigenverantwortlich zur Durchführung übertragen 5. Die obere Leitung von untergeordneten Leitungsaufgaben und von Routinearbeiten entlasten 6. Im Rahmen gemeinsam festgelegter Ziele den nachgeordneten Mitarbeitern Entscheidungsspielraum lassen 7. Das Ergebnis der Untersuchungen über die Anforderungen in Berufs- und Arbeitsbildern zusammenstellen 8. In größeren Betrieben neben dem Personalsachbearbeiter häufig einen Fachpsychologen einsetzen 9. Die menschlichen Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern pflegen und die gegenseitigen Erwartungen von Mitarbeitern und Vorgesetzten erfüllen Ü 15 Welche Konjunktion passt? I. Die Motivation ist hoch, dass/wenn/ob die Belohnungen verfügbar und erreichbar sind. 2. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung führt dazu, damit/als/dass der kooperative Führungsstil ständig an Bedeutung gewinnt. 3. Die Mitarbeiter sollen an ihrem Arbeitsplatz so glücklich sein, weil/dass/als sie an ihre eigenen Interessen nicht mehr denken wollen. 4. Die richtige Organisation des betrieblichen Ablaufs trägt dazu bei, ob/dass/wie die Leistungserstellung reibungslos vor sich geht. 5. Die Organisation eines Betriebes muss stabil sein, weil/damit/wenn die betriebliche Leistungserstellung gegen mögliche Störungen gesichert ist. 6. Wenn/je/als genauer die Anforderungen einer Arbeitsaufgabe festgestellt sind, darin/desto/um so leichter und sicherer kann die Eignung eines Menschen für diese Arbeitsaufgabe ermittelt werden. 7. Der Vorgesetzte erwartet von seinen Mitarbeitern sorgfältige Arbeitserfüllung, weil/damit/denn der Betrieb als wirtschaftliches Gebilde kann nur durch Leistung bestehen. 8. Jeder Mitarbeiter, wenn/der/während mit Leitungsaufgaben betraut ist, muss die Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter beurteilen. 9. Jeder Mitarbeiter möchte sicher sein, weil/dass/warum seine positive Leistung das verdiente Lob findet. 165 Ü 16 Ordnen Sie zu! 1. Die Organisation eines Betriebes muss flexibel sein, ... 2. Um den geeigneten Mitarbeiter für eine bestimmte Arbeitsaufgabe zu finden, ... 3. Man muss dem Mitarbeiter die Möglichkeit geben, ... 4. Jeder Gesellschafter der OHG hat die Pflicht, ... 5. Die Kommanditisten haben nur ein Kontrollrecht, ein Informations- und Widerspruchsrecht und das Recht, ... 6. Die wichtigsten Funktionen des Unternehmens sind es, ... 7. Durch Märkte haben die Menschen eine Möglichkeit, ... 8. In der Marktwirtschaft hat der Markt die Aufgabe, ... a) seine Fehler in Zukunft zu vermeiden und die Arbeitsleistung zu verbessern. b) muss man die Fähigkeiten des Mitarbeiters kennen. c) um sich neuen Entwicklungen anzupassen. d) das Kapital aufzubringen und dafür zu haften sowie über seine Verwendung zu entscheiden und das Unternehmen zu leiten. e) sich lebensnotwendige Dinge zu beschaffen. f) ihre Beteiligung durch Kündigung zu beenden. g) die Pläne der Anbieter und Nachfrager in Übereinstimmung zu bringen. h) die Geschäfte der Gesellschaft zu führen und Dienste persönlich zu leisten. Aufgaben und Fragen zum Thema „Management" 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Was schließt der Begriff „Management" ein? Welche Tätigkeiten nennt man leitende Aufgaben? Welche Tätigkeiten gehören zu den ausführenden Aufgaben? Erklären Sie den Unterschied zwischen einem Eigentümerunternehmer und einem Auftragsunternehmer (Manager)! Nennen Sie den Unterschied zwischen dem Direktorial- und dem Kollegialsystem! Für welches System würden Sie sich entscheiden, wenn Sie a) mit leitenden, b) mit ausführenden Aufgaben betraut wären? Nennen Sie den Unterschied zwischen der Abstimmungskollegialität und der Kassationskollegialität! Nach welchem Führungsprinzip erfolgt die Entscheidung in einem Einzelunternehmen, in einer Kommanditgesellschaft (KG), einer offenen Handelsgesellschaft (OHG), einer Aktiengesellschaft (AG)? Nennen Sie die Vorteile und die Nachteile des autoritären und des kooperativen Führungsstils! 166 { ). Nehmen Sie Stellung zum patriarchalischen und demokratischen Führungsstil! Welche Vor- bzw. Nachteile finden Sie hier? Wieso ist der demokratische Führungsstil nicht immer der für einen Betrieb angemessene? Suchen Sie Beispiele dafür, wie dieser Führungsstil das Unternehmen in den Abgrund geführt hat bzw. führen könnte! Diskutieren Sie das in der Gruppe! 10. Bei Großbetrieben ist oft der bürokratische Führungsstil anzutreffen. Erklären Sie, warum! 11. Nennen Sie Führungstechniken, die auf dem kooperativen Führungsstil beruhen! 12. Dem Filialleiter einer Computerfirma wird zugesagt, einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellen zu dürfen, wenn seine Filiale einen Jahresumsatz von 10 Mio. € erreicht. Um welche Führungstechnik handelt es sich hier? 13. Erläutern Sie, warum die Übertragung von Aufgaben ohne die entsprechende Vollmacht sinnlos ist! 14. Wodurch unterscheiden sich Planung und Organisation? 15. Erläutern Sie, warum in größeren Betrieben extra Fachleute eingesetzt werden, die Organisatoren heißen! 16. Warum werden auch bei der zweckmäßigsten Organisation eines Betriebes Improvisationen oft für positiv gehalten? 17. Welche Faktoren können die Arbeitsleistung bestimmen? 18. Erläutern Sie, warum das Verhältnis von Vorgesetzten und Mitarbeitern einen großen Einfluss auf die Arbeitsleistung hat! 19. Warum wird der Motivationsförderung der Mitarbeiter eine große Bedeutung beigemessen? Zusätzliches Lesen „ Total-Quality-Management" (TQM) (Totales Qualitätsmanagement) Das TQM gilt als Führungsmethode mit Zukunft. Es ist von Japanern entwickelt worden und in die Wirtschaft der anderen Industriestaaten eingegangen. Auch in Deutschland hat es viele Freunde gefunden. TQM geht über eine bisher bekannte Qualitätssicherung und -kontrolle der Produkte hinaus. Die Qualität wird zur „Sache" aller Beschäftigten einschließlich der Leitung. Damit wird das Qualitätsdenken und -handeln zu einem verbindenden Glied des gesamten Unternehmenspersonals. Hierzu sind folgende Grundregeln aufgestellt worden: 1. Kundenorientierung. Jeder Mitarbeiter muss verstehen, dass seine Leistung den Nutzen für den Kunden mitbestimmt. 2. Prozessorientierung. Auf jeder Stufe des Leistungsprozesses werden Chancen für Verbesserungen gesehen. 167 3. Präventives Verhalten. Die Organisation ist vollständig darauf gerichtet, Fehler bereits bei der Leistungserstellung zu vermeiden und somit Kosten zu sparen. 4. Ständige Verbesserung. Die Mitarbeiter müssen ihre Leistung an eindeutigen, stetig steigenden Standards messen. 5. Managementverhalten. Führungskräfte müssen TQM vorleben. Um Führung und Mitarbeiter mit dieser Art der Unternehmensphilosophie vertraut zu machen, werden Trainingsprogramme angeboten, die das Qualitätsbewusstsein stärken und Methoden zeigen, wie mögliche Qualitätsfehler erkannt und Probleme gelöst werden können. Nach: Brandenburg u.a. Allgemeine Wirtschaftslehre, S. 163 Berichten Sie! 1. Von wem ist das TQM entwickelt worden? 2. Warum hat das TQM in den anderen Industriestaaten einschließlich Deutschland viele Freunde gefunden? 3. Wovon geht das TQM aus? 4. Welche Grundregeln liegen dem TQM zugrunde? Kennzeichnen Sie sie! Lassen Sie auch Ihren Freund zu diesem Thema sprechen! 5. Welche Ziele verfolgen Trainingsprogramme zum TQM? Noch etwas über die Führung von Mitarbeitern Die Aufgabe des Managers lautet in einfachen Worten: Mitarbeiter ohne übermäßige und unnötige Kosten im Unternehmen zu halten und ihre Qualitäten zu nutzen. Es wird immer wichtiger, dass der Manager über Kenntnisse in der Motivation von Mitarbeitern verfügt. Genauso wichtig ist es, Managementtechniken zur Arbeitsgestaltung einzusetzen, die auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmt sind und die unbürokratisch sowie nachhaltig wirken. Die Schwierigkeiten mit Mitarbeitern entstehen, weil sie gleichzeitig ähnlich und verschieden sind. Menschen handeln aus dem gleichen Grund verschieden, während sie aus unterschiedlichen Gründen gleich handeln. Einige der Aspekte menschlichen Verhaltens, die für alle gleich sind, lauten zum Beispiel wie folgt: • • Das Verhalten hat eine Ursache, es entsteht nicht aus einem Vakuum. • Das Verhalten hat ein Motiv. Das Verhalten ist auf die Erreichung eines expliziten oder impliziten Ziels gerichtet. Hier endet die Gleichheit jedoch. Man kann ein ganz einfaches Beispiel nehmen: Ihre persönliche Einstellung zur Arbeit. Arbeiten Sie • 168 für das Geld und die Dinge, die Sie damit kaufen können: Nahrungsmittel, Wohnung, Luxusartikel oder Freizeit? • • • • • • • für den Status und die Anerkennung, die sich aus der Position „wichtige Führungskraft" ergibt? für die Kameradschaft, die sich daraus ergibt, Teil einer Gruppe zu sein? für die Befriedigung, die sich daraus ergibt, dass Sie Ihren Ehrgeiz befriedigen und persönliche Ziele erreichen? weil Sie unter dem Einfluss der Arbeitsethik aufgewachsen sind, die lehrt, dass es nützlich ist zu arbeiten—unwichtig, ob es notwendig ist oder nicht? um Ihr Wissen zu erweitern? um Ihre wirtschaftliche oder persönliche Macht auszubauen? um für sich und Ihre Familie Sicherheit zu haben? um etwas Schönes und Wertvolles zu schaffen? für das angenehme Gefühl, eine Arbeit gut erledigt zu haben? Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig und trotzdem gibt sie einen Hinweis auf die Vielzahl von Gründen, die Menschen haben können, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Motivationstheorien untersuchen, was uns zum Handeln veranlasst. In der postindustriellen Gesellschaft muss jeder bis an die Grenze seiner Fähigkeit eine (gute) Leistung zeigen. Nur durch die aufgabenorientierte Leistung eines jeden Individuums kann ein lebenswichtiger Wettbewerbsvorteil erreicht werden. Ein bekannter Wissenschaftler hat einmal treffend gesagt: „Motivation entsteht nicht daraus, wie man Leute behandelt, sondern wie man sie einsetzt." Im Informationszeitalter muss die Art, wie man Mitarbeiter einsetzt, dem entsprechen, wie sie sich selbst am liebsten beschäftigen. So versteht man besser, was Mitarbeiter motiviert. In der Industriegesellschaft wurden die Führungskräfte nicht aufgefordert, professionelle Führer zu sein. Da die postmoderne Gesellschaft ihren Einfluss auf Industrie und Handel weiterhin ausweitet, werden Führungseigenschaften noch an Bedeutung gewinnen. Gute Führung verlangt, eine Situation genau zu beurteilen und die Bereitschaft und Fähigkeit, aus einer Vielfalt unterschiedlicher Führungsstile den wirksamsten einzusetzen. Der Manager der Zukunft muss von jenen akzeptiert werden, die er führt. Wer führen will, sollte sich die folgenden vier Fragen stellen: 1. Welche Fähigkeiten besitze ich, um Führungsaufgaben zu übernehmen? 2. Bin ich bereit, Führung wie einen eigenen Beruf zu verstehen? Was sind die wichtigsten Anschauungen und Werte, die ich meinen Mitarbeitern gegenüber vertreten will und die sie unterstützen können? 4. Welches Potenzial habe ich und wie kann ich es nutzen? Nach: T. Lambert. Management Praxis, S.S. 80, 135, 157 Berichten Sie! 1. Wie lautet die Aufgabe des Managers? 2. Was bestimmt die erfolgreiche Arbeit des Managers? 169 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Warum können Schwierigkeiten mit Mitarbeitern entstehen? Welche Aspekte menschlichen Verhaltens sind für alle gleich? Wie ist Ihre persönliche Einstellung zur Arbeit? Was können Sie zur angeführten Aufzählung noch hinzufügen? Was ist für eine gute Führung wichtig? Welche Fragen sollte sich jeder stellen, wer führen will? Welche Fähigkeiten sollten gute Führungskräfte besitzen? TEST 10 l. Finden Sie die richtigen Varianten! 1. a) b) c) d) e) 0 g) Unter „Management" versteht man: Ausübung von Leitungs- und Führungsfunktionen Freundschaftliche Beziehungen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern Personengruppen, die Managementaufgaben wahrnehmen Unternehmensführung Personengruppen, die ausführende Aufgaben erfüllen Ausübung von ausführenden Aufgaben Die eigentliche Leitungsgruppe des Betriebs 2. a) b) c) d) e) Zur Gruppe des Managements gehören Experten, die mit bestimmten Spezialaufgaben betraut sind. Personen, die im Betrieb wichtige Führungspositionen einnehmen. der Generaldirektor, die Direktoren, Prokuristen, Geschäftsführer. Physiker, Chemiker, Ingenieure, Mathematiker. Alle Mitarbeiter, die an der Verbesserung alter und an der Entwicklung neuer Erzeugnisse arbeiten. 3. Zu den Kriterien, die das Management als unternehmerisches Führungsprinzip enthält, gehört die Fähigkeit, a) Handlungen und Gedanken anderer Menschen sowie ihr Potenzial zu erkennen, ihre Richtung zu verändern und sie auf ein neues Ziel zu lenken. b) Abteilungen umzubenennen sowie Schaubilder und Tabellen anzufertigen und Umzüge innerhalb des Hauses zu machen. c) zukünftige Tatsachen und Faktoren vorauszusehen und mit der gegenwärtigen Situation zusammenzubringen. d) die Arbeiter dazu zu bringen, für weniger Geld mehr zu arbeiten. e) die geplanten Vorgänge in die Wirklichkeit umzusetzen. f) das eigene Verhalten beweglich und umstellungsfähig zu halten. g) die Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen. 4. Beim autoritären Führungsstil a) werden alle Beschlüsse nach dem Majoritätsprinzip gefasst. b) werden alle Entscheidungen durch ein Kollegium getroffen. 170 c) werden alle Entscheidungen vorn Vorgesetzten in eigener Verantwortung getroffen. d) wird die Tätigkeit der Mitarbeiter vom Vorgesetzten ständig kontrolliert und jede Abweichung von seinen Anweisungen soll seine Zustimmung finden. 5. Was stimmt hier? a) Beim kooperativen Führungsstil werden Entscheidungen von der oberen Leitung im Zusammenwirken mit den Mitarbeitern getroffen. b) Beim Direktorial system hat eine Person des Kollegiums eine Führungsposition und kann endgültig entscheiden. c) Verschiedene Führungstechniken beruhen nur auf dem autoritären Führungsstil. d) Führen durch Delegieren führt zur eigenverantwortlichen Erledigung von Aufgaben durch die Arbeiter. e) Wenn die obere Leitung sich nur die eigene Entscheidung vorbehält, spricht man vom Führen durch Zielvereinbarung. 6. Die Aufgabe des Managers ist es, a) die Qualitäten der Mitarbeiter zu nutzen. b) über Kenntnisse in der Motivation von Mitarbeitern zu verfügen. c) jede Entscheidung nur nach der Absprache mit untergeordneten Mitarbeitern zu treffen. d) Managementtechniken zur Arbeitsgestaltung einzusetzen, die auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmt sind. e) schlechter über wissenswerte Dinge informiert zu sein als jeder andere im Unternehmen. f) aus den unterschiedlichen Führungsstilen den wirksamsten einzusetzen. 7. Um den geeigneten Mitarbeiter für eine bestimmte Arbeitsaufgabe zu finden, muss man u.a. a) die Arbeitsaufgabe bedeutend vereinfachen. b) die Anforderungen der Arbeitsaufgabe kennen. c) allmonatliche Gehaltserhöhung versprechen. d) die Fähigkeiten des Mitarbeiters kennen. 8. Von den Faktoren, die die Arbeitsleistung bestimmen, sind folgende zu nennen: a) die Arbeitsorganisation, b) das Äußere der Mitarbeiter, c) die Arbeitsgestaltung, d) die Verlängerung der Arbeitsdauer, e) die Eignung des Mitarbeiters für eine bestimmte Arbeitsaufgabe, f) das Verhältnis von Vorgesetzten und Mitarbeitern, g) die Vermehrung der Feiertage. 171 II. Was ist falsch? 9. a) Führung ist die Fähigkeit, die Kenntnisse und die Begabungen einer Gruppe auf bestimmte Ergebnisse zu richten. b) Zu den wichtigsten Führungsaufgaben gehören Zielsetzung, Planung, Organisation, Kontrolle und Revision. c) Organisation ist ein wesentliches Gestaltungsmittel der Führung. d) Gute Führungskräfte schreiben täglich Berichte, durch die sich die Gewinne des Unternehmens stark erhöhen. e) In kleineren Betrieben erfüllt ein Mitarbeiter neben anderen Tätigkeiten die Aufgaben der Organisation. 10. a) Der Vorgesetzte erwartet von seinen Mitarbeitern sorgfältige Arbeitserfüllung. b) Die Mitarbeiter erwarten vom Vorgesetzten einen kooperativen Führungsstil und Achtung der Persönlichkeit. c) Der Vorgesetzte kann die Mitarbeiter mit Drohungen und unbezahlten Überstunden zu größerer Produktivität veranlassen. d) Jeder Mitarbeiter erwartet Anerkennung seiner Leistung und ein gerechtes Lob für seine positive Leistung.