1. Exilliteratur Unter dem Begriff “Exilliteratur”, auch als “Emigrantenliteratur” bezeichnet, versteht man alle Werke, die zumeist als Folge politischer Verfolgung im Exil verfasst wurden. Bekannte Autoren im Exil Zu den bekanntesten und wichtigsten deutschen Exilautoren zwischen 1933 und 1945 zählen unter anderen Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Oskar Maria Graf, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Franz Werfel. Die deutsche Exilliteratur entstand 1933-1945, nachdem viele Schriftsteller vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen mussten. Vor allem jüdische, pazifistische und marxistische Schriftsteller wurden verfolgt, ihre Bücher wurden teilweise öffentlich verbrannt finden Sie eine Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Schriftsteller). Viele Exilautoren suchten zunächst in europäischen Ländern Zuflucht, doch nach Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 mussten sie auch von dort, etwa aus Österreich, Frankreich und den Niederlanden, fliehen. Neben Paris, Amsterdam, Stockholm, Zürich wurden deshalb auch Moskau, New York und Mexiko zu Zentren der Exilautoren. Der Großteil der Exilliteratur besaß einen politischen Charakter. Aus dem Heimweh einiger Autoren entstanden auch Naturgedichte und Liebeslyrik. Als bedeutendster historischer Roman des Exils gilt Henri Quatre von Heinrich Mann. Nach ihm hatte die Exilliteratur zwei Aufgaben: sie sollte die Welt über Nationalsozialisten aufklären und den Widerstand in Nazi-Deutschland unterstützen. Andere Schriftsteller versuchten, direkt gegen das Dritte Reich zu kämpfen, in dem Sie Radioreden, Manifeste, Flugblätter oder Tarnschriften veröffentlichten. Das meiste, was im Ausland von deutschen Autorinnen und Autoren verfasst wurde, war Erzählprosa. Zum einen gab es den so genannten Zeitroman und zum anderen die Autobiografie. Der Bereich der Lyrik ist während der Exilzeit häufig zu kurz gekommen. Zwar wurden gelegentlich Gedichte veröffentlicht, aber der überwiegende Teil der lyrischen Werke wurde – wenn überhaupt – erst nach Kriegsende publiziert. Hier sind vor allem altbekannte Dichter wie z.B. Else Lasker-Schüler und Bertolt Brecht zu nennen. Auch bot sich bei der Lyrik der Reiz, dass sie eine knappe, leicht zu übersetzende und wiederzugebende Form der literarischen Kunst war. So ist es kaum verwunderlich, dass sogar Konzentrationslagerhäftlinge und Gefängnisinsassen lyrische Aufzeichnungen hinterließen. Als beispielhafte Exillyrikerin soll hier Hilde Domin genannt werden. Wer als deutscher Emigrant Theaterstücke aufzuführen versuchte, hatte es im Ausland besonders schwer. Hier ist vor allem Bertolt Brecht als Ausnahme zu nennen, dem es gelang, in Frankreich und später auch in den USA mehrere Theaterstücke aufzuführen, die sich vor allem kritisch mit Deutschland und der Kriegssituation auseinandersetzten. 2. Anrede in der deutschen Familie. Die Anrede ist ein Wort bzw. eine Wortgruppe im Nominativ, die die angeredete Person (seltener ein Ding) nennen. Die Anrede ist kein Satzglied, sie ist weder mit einem Satz, noch mit irgendeinem Satzglied grammatisch verbunden. Die Anrede ist kennzeichnend für die mündliche Sprechsituation: Gespräch, Dialog, Aussprache, Unterhaltung usw. sowie Ansprache, Rede, Aufruf, Losung usw. Sie hat die Aufgabe, die angeredete Person (bzw. die Personen) ins Gespräch zu ziehen, sie auf eine Äußerung, eine Frage aufmerksam zu machen und zu einer Antwort, einer Äußerung anzuregen. Damit ist die Anrede ein wichtiger Bestandteil der direkten Rede, ein wichtiges Mittel der Kommunikation. Die Anrede wird oft gefühlsbetont gesprochen: in aufforderndem, bittendem, befehlendem, warnendem usw. Ton. Im Deutschen findet man für die Eltern heute vor allem die Anrede mit Papa und Mama, sowie seit den 60-er Jahren auch mit dem Vornamen. Nach einer Umfrage von 1994 an verschiedenen Universitäten sprachen etwa 53% der Befragten ihre Eltern mit Papa/Mama, je 10% mit Papi/Mami, Vati/Mutti oder Vater/Mutter und 6% mit Vorname an. Die befragten Studenten wollten von ihren Kindern in Zukunft selber zu 17% mit Vorname angesprochen werden, die Masse wünschte sich weiterhin Papa/Mama, minimal war dagegen der Anteil, der sich Vater/Mutter als Anrede vorstellen konnte (Besch 1998, 73f). Man kann also in Deutschland, zumindest in manchen Kreisen, eine Tendenz zur Anrede der Eltern über den Vornamen feststellen. Die nominale Anrede war in Deutschland ursprünglich auf die Formen Vater und Mutter beschränkt. Papa und Mama sind dagegen Formen, die erst im 20. Jahrhundert hinzugekommen sind. In einigen Fällen findet man auch schon im 18. Jahrhundert Koseformen, wie z.B. Muttchen oder Mütterchen. Die Anrede der Eltern nur mit dem Vornamen ist eine Erscheinung jüngster Zeit. Im Schwäbischen, bzw. überhaupt im ländlichen Raum, findet man die Anrede Vadr und Muodr, bzw. Vater/Mutter auch als Anrede zwischen den Eltern (Besch 1998, 75). Heute erfolgt die Anrede der Eltern in Deutschland durchgängig mit Du, sowohl die Eltern, als auch die Kinder werden geduzt. Die Anredeformen bezeichnet Funktionsrollen die Vater-Position, die Mutter-Position, die Kind-Position. 3. Welche Gruppen von Autoren gab es in der unmittelbaren Nachkriegszeit und wie standen diese zueinander? Nennen Sie die Vertreter. Die Gruppe 47 war eine lose Vereinigung deutschsprachiger Schriftsteller und Kritiker, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Wiederbelebung der deutschen Literatur anstrebten. Die von dem jungen Schriftsteller und Publizisten Hans Werner Richter geplante Literaturzeitschrift „Der Skorpion“ sollte jungen deutschen Autoren ein Forum geben. Aus der Absicht heraus, die Artikel für die erste Nummer gemeinsam zu diskutieren, hatte Richter die beteiligten Redakteure zu einem Treffen eingeladen, das die Gründung der Gruppe zur Folge haben sollte. Es fand am 9. September 1947 statt und begeisterte Richter vor allem durch die kollegiale Werkstattatmosphäre, worauf er beschloss, dieses Treffen zu wiederholen. Er gab ihr den Namen Gruppe 47. Auf anfänglich zweimal im Jahr stattfindenden Tagungen lasen meist junge Autoren aus ihren unveröffentlichten Manuskripten und stellten sich der Kritik ihrer Kollegen. Das Ritual besagte, dass sich die Vorlesenden nicht zur Kritik äußern durften, sondern allenfalls Hörfehler korrigieren durften, weshalb der Platz neben Moderator Richter auch den Namen „Der Elektrische Stuhl“ bekam. Im Laufe der 1960er Jahre erlebte die Gruppe durch zahlreiche neue Tagungsteilnehmer eine deutliche Verjüngung, was aber auch zu einer zunehmenden Heterogenität führte, die in immer größerem Maße literarische und politische Fraktionierungen zur Folge hatte. Aus diesen Gründen entschied Richter, die Gruppe, welche die literarische Geschichte der Bundesrepublik so maßgeblich mit gestaltet hatte, nicht mehr weiterzuführen. Zu ihren Mitglieder zählten viele der großen Namen der deutschsprachigen Literatur wie Ilse Aichinger, Alfred Andersch, Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowski, Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, Siegfried Lenz, Martin Walser und Peter Weiss. Die Gruppe 47 galt auch als Talentschmiede, da viele der vorlesenden Autoren später große Bekanntheit erlangten, z.B. Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, und Martin Walser. 4. Zum Begriff „Stil" unter dem vergleichenden Aspekt. Funktionalstile. Stilzüge. Stil - ist immer das wie einer Ausführung auf beliebigen Gebiet des Lebens (im Kunst, Literatur) Unter dem funktionalen Stil versteht man die historisch veränderliche funktional und expressiv bedingte Verwendungsweise der Sprache auf einem bestimmten Gebiet menschlicher Tätigkeit. wird die Gesamtheit der für einen gesellschaftlichen Bereich charakteristischen Stilzüge bzw. Stilprinzipien verstanden. E. Riesel und E. Schendels verstehen den Funktionalstil als 2 dialektische Seiten: den Sprach- und Redestil. Sprachstil - ist Forschungsgegenstand der Stilistik und macht einen wichtigen Teil der Linguistik der Sprachverwendung aus. Unter Sprachstil ist die Gesamtheit der lexischen, grammatischen, phonetischen Ausdrucksmittel und Stilistika zu verstehen, die aus dem Arsenal der Sprache für einen bestimmten funktionalen Bereich zu bestimmen Mitteilungszwecken ausgewählt, in ein System geordnet und kodifiziert werden. Redestil - ist demzufolge die Gesammtheit der an bestimmte gesellschaftliche Anwendungsnormen gebundenen fakultativen Varianten der Rede innerhalb einer Reihe synonymischer Möglichkeiten zur sprachlichen Darstellung eines Sachverhalts. Die einzelnen f-en Stile schließen eine größere oder kleinere Anzahl von Abarten mit gewissen Ausdrucksvarianten in sich ein. Diese Abarten der f-en Stile bezeichnen wir als Gattungsstile. Die Gattungsstile stellen funktionale Verwendungsweisen der Sprache dar. Es werden folgende Arten der funktionalen Stile unterschieden: 1. Stil der öffentlichen Rede 2. Stil der Wissenschaft 3. Stil der Presse und Publizistik 4. Stil der Alltagsrede 5. Stil der schönen Literatur Die vielfältigen kommunikativen Situationen lassen verschiedene Texte entstehen, von denen jeder einem Funktionalstil zuzuordnen ist. Stilzüge. Mit diesem Terminus bezeichnen wir innere quantitative Wesensmerkmale eines Funktionalsstils, die aus der gesellschaftlichen Spezifik eines konkreten Schreib- oder Sprechaktes entstehen und ein bestimmtes Mikrosystem von sprachlichen Mitteln aller Ebenen zu ihrer Aktualisierung nach sich ziehen. Man unterscheidet zwei Arten von Stilzügen: • Allgemeine - die großen Geltungsbereich haben; • Spezifische - die nur bestimmte enge gesellschaftliche Aufgabe erfüllen. Man kann drei allgemeine Stilzüge aussondern, die in unterschiedlichen funktionalen und individuellen Stilen zu finden sind: Logik, Exspressivität und Bildkraft. Sie können entweder obligatirisch-primär sein oder fakultativ-sekundär. (Z.B.: für den Stil der Wissenschaft ist Logik primärer Stilzug und Exspressivität und Bildkraft - sekundäre Stilzüge.) Ein Stilzug stellt die Gesamtheit der Stilelementen in einem bestimmten Text dar. Ein bestimmter Stilzug kann nur aufgrund des Zusammenwirkens der Stilmittel entstehen und repräsentiert den inneren Charakter eines Textes. Die Stilzügen können z. B. nach der relativen Häufigkeit der Wortarten (verbal, nominal), der Stilschichten (umgangssprachlich, derb, gehoben), der Satzlänge (knapp, ausführlich), der Satzformen (koordinierend, subordinierend) oder des Inhalts (sachlich, emotional) eingeteilt werden. 5. Erläutern Sie Anliegen, Organisation und Bedeutung der Gruppe 47. Welche Probleme führten zur Auflösung dieses Zusammenschlusses von Schriftstellern? Die Gruppe 47 war eine lose Vereinigung deutschsprachiger Schriftsteller und Kritiker, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Wiederbelebung der deutschen Literatur anstrebten. Wie von Hans Georg Brenner vorgeschlagen, setzte die Gruppe 47 sich zum Ziel, die deutschsprachige Literatur nach dem Untergang des "Dritten Reichs" zu erneuern und nicht nur die Nachkriegsliteratur, sondern auch die Demokratisierung der Gesellschaft zu fördern. Die von dem jungen Schriftsteller und Publizisten Hans Werner Richter geplante Literaturzeitschrift „Der Skorpion“ sollte jungen deutschen Autoren ein Forum geben. Aus der Absicht heraus, die Artikel für die erste Nummer gemeinsam zu diskutieren, hatte Richter die beteiligten Redakteure zu einem Treffen eingeladen, das die Gründung der Gruppe zur Folge haben sollte. Es fand am 9. September 1947 statt und begeisterte Richter vor allem durch die kollegiale Werkstattatmosphäre, worauf er beschloss, dieses Treffen zu wiederholen. Er gab ihr den Namen Gruppe 47, der sich an der spanischen „Generation von 98“ anlehnte, die nach dem Niedergang Spaniens als Kolonialmacht im Jahr 1898 eine kulturelle und gesellschaftliche Erneuerung ihres Landes forderte. Auf anfänglich zweimal im Jahr stattfindenden Tagungen lasen meist junge Autoren aus ihren unveröffentlichten Manuskripten und stellten sich der Kritik ihrer Kollegen. Das Ritual besagte, dass sich die Vorlesenden nicht zur Kritik äußern durften, sondern allenfalls Hörfehler korrigieren durften, weshalb der Platz neben Moderator Richter auch den Namen „Der Elektrische Stuhl“ bekam. Ende der 1950er Jahre fand eine zunehmende Professionalisierung und Institutionalisierung der Gruppe statt, was sich vor allem darin manifestierte, dass die bis dahin kollegiale Kritik bei den Tagungen durch eine Riege professioneller Kritiker, abgelöst wurde. Im Laufe der 1960er Jahre erlebte die Gruppe durch zahlreiche neue Tagungsteilnehmer eine deutliche Verjüngung, was aber auch zu einer zunehmenden Heterogenität führte und heftigen Auseinandersetzungen über das Verhältnis von Politik und Literatur. Bei einer Tagung im Gasthof "Pulvermühle" bei Waischenfeld (Oberfranken) im Oktober 1967 zerfiel die Gruppe 47. Hans Werner Richter lud zwar 1972 noch einmal zu einer Tagung ein, aber die Ära der Gruppe 47 war vorüber, und 1977 veranstaltete man in Saalgau eine offizielle Abschiedstagung. Die Gruppe 47 galt auch als Talentschmiede, da viele der vorlesenden Autoren später große Bekanntheit erlangten, z.B. Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, und Martin Walser. 6. Charakterisieren und erläutern Sie den Begriff „Kahlschlagliteratur" an einem ausgewählten Beispiel. Als eine thematisch ähnliche Nebenströmung existierte die Kahlschlagliteratur. Die Literatur sollte als Kahlschlag im Dickicht der Zeit fungieren, also bei der Bewältigung des Vergangenen und beim Neuaufbau der Zukunft behilflich sein. Die Trümmerliteratur (auch Literatur der Stunde Null, Kriegs- oder Heimkehrerliteratur) ist eine deutsche Literaturepoche. Sie begann 1945, also nach dem Zweiten Weltkrieg, und trat Anfang der 1950er Jahre . Die Trümmerliteratur endete, als Deutschland zunehmend wohlhabender wurde, die Städte aufgebaut wurden und die Schrecken des Krieges in den Hintergrund rückten. Weitere Gründe für das letztendliche Scheitern der Trümmerliteratur waren der Druck restaurativer literarischer Normen, die zu zaghafte und mühsame Entwicklung der Gattung, die formale Unsicherheit und Selbstüberschätzung vieler Autoren und die spätere Distanzierung einiger Schriftsteller von ihren Trümmerwerken als literarische Jugendsünden. Einige der Autoren prägten jedoch auch die weitere deutsche Nachkriegsliteratur, zum Beispiel in der Gruppe 47. Die Gruppe 47 existierte von 1947 bis 1967. Ihren Anfang machten 1946 Alfred Andersch und Walter Kolbenhoff, als sie die literarische Zeitschrift DER RUF in München begründeten. Ihr Ziel war die Aufklärung und Erziehung zur Demokratie der Menschen in Deutschland nach dem Hitlerregime. Gustav René Hocke, Walter Maria Guggenheimer, Hans Sahl und Karl Krolow sowie Wolfdietrich Schnurre wurden als Autoren verpflichtet. Das totalitäre Regime, Nachkriegsdeutschland, die Rolle von Politik und Gesellschaft und ganz besonders die Menschen in diesem Umfeld waren ihre Themen. Die Gruppe 47 war eine lose Vereinigung deutschsprachiger Schriftsteller und Kritiker, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine Wiederbelebung der deutschen Literatur anstrebten. Im Laufe der 1960er Jahre erlebte die Gruppe durch zahlreiche neue Tagungsteilnehmer eine deutliche Verjüngung, was aber auch zu einer zunehmenden Heterogenität führte, die in immer größerem Maße literarische und politische Fraktionierungen zur Folge hatte. Aus diesen Gründen entschied Richter, die Gruppe, welche die literarische Geschichte der Bundesrepublik so maßgeblich mit gestaltet hatte, nicht mehr weiterzuführen. Zu ihren Mitglieder zählten viele der großen Namen der deutschsprachigen Literatur wie Ilse Aichinger, Alfred Andersch, Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowski, Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, Siegfried Lenz, Martin Walser und Peter Weiss. Die Gruppe 47 galt auch als Talentschmiede, da viele der vorlesenden Autoren später große Bekanntheit erlangten, z.B. Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Heinrich Böll, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass, Wolfgang Hildesheimer, Uwe Johnson, und Martin Walser. 7. Nennen Sie die wichtigsten Strömungen der Lyrik der Nachkriegszeit und legen Sie diese an einem Beispiel dar. Die Lyrik wurde in der Nachkriegsliteratur aus dem folgenden Grund zur wichtigsten Gattung: die Prosa erschien vielen Autoren durch die nationalistische Sprache als verunglimpft und unglaubwürdig. Viele Autoren sahen daher in der Lyrik die beste Möglichkeit, ihre Empfindungen und Erfahrungen auszudrücken. In der Nachkriegslyrik zwischen 1945 und 1960 sind verschiedene Tendenzen feststellbar. Sie bestehen nebeneinander her, bedingen sich teilweise aber auch gegenseitig. Die hermetische, verschlüsselte Lyrik entsteht aus einem Misstrauen gegenüber dem alltäglichen Ausdruckswert des Wortes, das sich schon Ende des 19. Jahrhunderts z. B. bei Hofmannsthal abzeichnet, und reagiert auf den Sprachmissbrauch des Faschismus. Hermetische Lyrik Lyrik nach 1945 bedeutet Lyrik nach dem Zweiten Weltkrieg und der „Stunde Null“. Die katastrophalen Ereignisse der Hitlerzeit und des Zweiten Weltkriegs hinterließen tiefe Spuren. Die Verlogenheit einer Sprache, die als Machtmittel missbraucht werden konnte und sich korrumpieren ließ, wurde - nicht nur von den Dichtern - so stark empfunden, dass es zunächst unmöglich schien, überhaupt noch etwas zu sagen. Die Scheu des Dichters vor hohlen Phrasen führte am Anfang zu einer Suche nach neuen Inhalten, die nach 1945 wieder mitteilenswert erschienen. „Hermetisch“ heißt soviel wie vieldeutig, dunkel, eine geheimnisvolle Ausdrucksweise bevorzugend, aber auch: verschlossen, nichts kann heraus- oder hineindringen. Diese Art des Dichtens hat viele Ursachen; es seien hier lediglich die beiden für unseren Zusammenhang wichtigsten Faktoren herausgegriffen. Die veränderte Beziehung zur Wirklichkeit, die seit dem 19. Jahrhundert zu beobachten ist, blieb auch nicht ohne Auswirkung auf die Naturlyrik, die sich traditionell besonders stark mit dem Erleben äußerer Wirklichkeit befasst. In der Naturlyrik wird deutlich, dass sich die Natur dem Zugriff des Dichters zu verschließen scheint und Elemente aus ihr nur noch sporadisch als Zeichen oder Chiffren verstanden werden können, die einer Orientierung des Lyrikers in der ihm zunehmend fremder werdenden (Welt-)Landschaft dienen. Die politische Lyrik enthält den Versuch der Neuorientierung nach der „Stunde Null“ sowie eine Gegenreaktion auf die „absolute“ hermetische Lyrik in der Forderung nach gesellschaftlichem Engagement und bewusster Verarbeitung von Kriegserfahrungen. In der Konkreten Poesie wird die Sprache auf ihren Materialcharakter reduziert, in Sprachspielen werden neue Zusammenhänge und Freiräume gesucht. Alltagslyrik - die lyrische Richtung zu charakterisieren, die sich nach 1970 herausbildete. Lyrik soll genau sprechen, ohne Verkürzungen, Reduktionen oder poetische Überhöhungen. Dies ermöglicht die Kommunikation mit anderen - mit dem Leser, der nicht mehr beim Bildungsbürgertum allein gesucht wird, und mit dem Dichter oder Künstler, der ein ähnliches Konzept verfolgt. Man findet also wieder ganze Sätze, die gewählten Worte entstammen der Alltagssprache. 8. Stilistische Bedeutung. Stilnorm. Die absolute stilistische Bedeutung (Synonym: Stilfärbung, Markierung, Kolorierung) ist eine dem Sprachsystem innewohnende linguistische Erscheinung, die die qualitative und quantitative Verwendung der sprachlichen Einheit im Kontext vorausbedingt. Man unterscheidet drei Komponente der Stilfärbung: A). die funktionale Komponente B). die normative Komponente C). die expressive Komponente Die Stilnorm ist dementsprechend die gesellschaftlich gültige Bevorzugung synonymischer Varianten in einem bestimmten Anwendungsbereich Als Stilnormen im weiteren Sinn gelten die obligatorischen Gesetzmäßigkeiten für die Auswahl und Organisation der stilistisch neutralen wie der stilistisch markierten Sprachnormen in geschlossenen Ausdruckssystemen und Textsorten sämtlicher kommunikativen Bereiche. Es handelt sich einerseits um die Sprachstilnormen als systemhaft (paradigmatisch) kodifizierte Gesamtheit der lexischen, grammatischen und phonetischen Ausdrucksmittel, die für dieses oder jenes funktionale Stilsystem verbindlich sind. Anderseits sind die Redestilnormen gemeint, die die komplexe Verwendung der Sprachstilnormen im Textganzen und deren Teilstrukturen betreffen. Sie erschließen unter dem syntagmatischen Aspekt die gesellschaftlichen Anwendungsnormen, gültig für die schriftliche und mündliche Rede monologischen wie dialogischen Charakters, für unterschiedliche Darstellungsarten (Bericht, Beschreibung, Erörterung, Kommentar u.a.), für unterschiedliche funktionale Genres (Stil der Fabel; der Ballade; Stil der Privat- und Amtsbriefe). 9. Zur Definition des Begriffes „Text". Textualitätskriterien. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist ein Text die sprachliche Form einer kommunikativen Handlung. Texte werden einerseits durch pragmatische, also situationsbezogene, „textexterne“ Merkmale, andererseits durch sprachliche, „textinterne“ Merkmale bestimmt. Der Text ist ein in sich zusammenhängendes Gebilde aus gesprochener oder geschriebener Sprache, das der Kommunikation dient. Ein Text ist ein Gebilde aus Sprache, das in inhaltlicher, grammatikalischer und stilistischer Hinsicht in sich zusammenhängt (kohärent? ist). Text als „kommunikative Okkurrenz (...), die sieben Kriterien der Textualität erfüllt. Wenn irgendeines dieser Kriterien als nicht erfüllt betrachtet wird, so gilt der Text als nicht kommunikativ. Daher werden nicht-kommunikative Texte als Nicht-Texte behandelt.“ 1. Textkohäsion 2. Textkohärenz 3. Intentionalität 4. Akzeptabilität 5. Informativität 6. Situationalität 7. Intertextualität Diese Kriterien beziehen sich einerseits auf die Merkmale des Textes selbst (Kohäsion und Kohärenz), andererseits auf die Merkmale einer Kommunikationssituation, aus der der betreffende Text entsteht bzw. in der er eingesetzt wird (Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität). Die Kohäsion ist der grammatische Zusammenhalt des Textes: Sprachliche Oberflächenstrukturen unterschiedlicher Sätze und anderer Teile des Textes beziehen sich aufeinander und sorgen so für eine erkennbare Zusammengehörigkeit. Die Kohärenz bezeichnet dagegen den inhaltlichen, logischen Zusammenhang in einem Text. Kohäsion und Kohärenz gehören zu den am weitesten akzeptierten Textualitätskriterien. Möglichkeit, eigenes Wissen den Textinformationen hinzuzufügen, um die Kohärenz herzustellen. Intentionalität Um seine Intentionen erkennbar zu machen, muss der Textproduzent Konventionen berücksichtigen. Nur so kann der Textrezipient den Sinnzusammenhang des Textes erfassen. Akzeptabilität ist die Voraussetzung für die Rezeption des Textes und ist mit den gemeinsamen Wissen von Textproduzent und Textrezipient verbunden und mit der Berücksichtigung von Konventionen, damit der Text als kohärent, verständlich und informativ erkannt wird. D.h. die Akzeptabilität bezieht sich auf die Möglichkeit, eigenes Wissen den Textinformationen hinzuzufügen, um die Kohärenz herzustellen. Informativität Die Informativität bezieht sich auf Quantität und Qualität der durch einen Text übermittelten Informationen und deren Bekanntheitsgrad: In anderen Wörtern: wie neue und alte Information und Unerwartetheit eines dargebotenen Materials ausgeglichen werden. Situationalität Kriterium, das die Beziehungen zwischen Texten und den Situationen ihrer Verwendung erfaßt. Damit wird die Gesamtheit der Beziehungen zwischen Texten und Situationen berücksichtigt, sowohl bei der Herstellung als auch bei dem Verständnis des Textes. Intertextualität bezieht sich auf die Relationen zwischen Texten. Solche intertextuelle Relationen entstehen in verschiedenen Arten, z.B. wenn ein bestimmter Text auf einen anderen Text referiert, oder verschiedene Texte, die sich auf denselben Sachverhalt in der außersprachlichen Wirklichkeit beziehen. Auch Übereinstimmungen von Texten im typologischen, funktionalen und strukturellen Sinn werden dem Kriterium der Intertextualität zugeordnet. Die Intertextualität schließlich ist die Eigenschaft eines Textes, mit anderen Texten in Verbindung zu stehen und auf sie Bezug zu nehmen. In literarischen Texten geschieht dies häufig durch bewusste Verweise und Zitate, Intertextualität kann ihren Ausdruck jedoch z. B. auch darin finden, dass ein Gebrauchstext die üblichen Konventionen seiner Textsorte erfüllt.unktion Ein Text eine erkennbare kommunikative Funktion hat, die durch die kommunikative Absicht des Senders und die Erwartungen des Empfängers bestimmt wird, dass er als Äußerung abgegrenzt und thematisch orientiert ist, d. h. über einen inhaltlichen Kern verfügt. 10. Textthema. Textfunktionen. Das Thema ist Ausgangsinformation, das schon bekannte während das Rhema die darauf Ausführungen bzw. Das inhaltlich Neue bezeichnet. In der Textthema wird Thema –Rhema Gliederung eingesetzt, um als Thema –Rhema Progression Typen der Satzverbindung und damit der Kohärenz bzw. Kohäsion zwei Sätzen zu bestimmen. Nach Danes: Thema--- das, worüber etwas mitgeteilt wird Rhema---das, was über Thema mitgeteilt wird Thematizität ist nicht notwendig für Text Textfunktionen (nach Brinker) -Informationsfunktion(der Emittent kann die Sicherheit seines Wissens auf vielältige Weise einschrenken)- Nachricht, Bericht, Beschreibung. - Appelfunktion- der Emittent gibt Kopizienten zu verstehen, dass er ihm dazu bewegen will, einen neuen Anfang zu Verständnis der Kommunikation zu machen. (imperationszatz, interogativsatz, sollen, müssen) - Obligationsfunktion – Vertrag, Vereinbarung, Angebot, Verpflichtung. -Kontaktfunktion - der Emittent gibt dem Rezipienten zu verstehen, dass es ihm um die Person Beziehung geht. Sorten: Gratulierung, Ansichtskarte -Deklarationsf- der Emittent gibt zu verstehen, dass der Text eine neue Realität schafft. Sorte: Testament, Bewahlmächtigung Die Funktion ist fast immer direkt, durch feste Formeln gedrückt. 11. Phonetik und Phonologie. Die Phonetik untersucht die materielle (lautliche, akustische) Seite der menschlichen Rede: • die Laute und zwar die Sprachlaute • Atmung • Stimmbildung und Lautbildung in ihren Zusammenwirkung beim Sprechvorgang • die physikalisch-akustische Erscheinungen der Laute • das gesprochene Wort und Rede • das Hören und das Verstehen des Gesprochenen Die Phonetik hat 2 Aufgaben: 1). Erforschung der Lautartikulation und ihre akustische Eigenschaften (Physiologie und Akustik der Sprachlaute) 2). Erforschung der Sprachlaute als Elemente der Sprachstruktur (Phonologie= funktionelle Phonetik). Man unterscheidet 3 Bereiche der Phonetik artikulatorische, auditive, akustische. Die lautliche Seite der Menschlichen Rede ist sehr mannigfaltig, ihre Erforschung fordert die , spezifischer Methoden, denn entwickelten sich entsprechend verschiedene Zweige der Phonetik. 1). Allgemeine Phonetik2). Beschreibende (synchronische) Phonetik 3). Historische (diachronische) Phonetik 4). Vergleichende (kontrastive) Phonetik5). Experimentelle Phonetik Die Phonologie ist eine Funktionswissenschaft, die die sprachliche Funktion der Laute untersucht. Die wichtigste Aufgabe der Phonologie ist – die Analyse und Festfellung des phonologischen Systems, jeder konkreten Sprache. Phonetik befasste sich mit der physiologischen Gestaltung der Sprachlaute als Physiologie der Sprachlaute. Forschungsmethoden der Phonetik sybjektive Beobachtungs, instrumentelle Analyse ( instrumentelle Erforschung, der Sprachphysiologie, der Sprechakustik und der Intonation), statistische, vergleichende, distribution. 12. Sprechen Sie über Entstehung und Themen der deutsсhen Kurzgeschichte nach 1933. Epische Kurzformen entstanden in Deutschland um 1920 im Zusammengang mit dem Aufblühen der Zeitschriften und Magasin-literaur für den eiligen Leser in einer Massengeselschaft. Die Vorväter der deutschen Kurzgeschichte: -die Kalendargeschichte von J.P. Hebel; -Geschichten von A.Hoffman; -Parabeln von F. Kafka; -Anekdoten von Kleist; -Short stories von O*Henry; KG. kam aus dem amerikanischen Raum. Vertreter: Heinrich Böll, Wolfgang Borchert, W.Schnurre. Die wichtigste Merkmale: ihre Kürze und Prägnanz, Unmittelbarkeit, Eindringlichkeit. Themen: -das verbrecherische System des Nationalsozialismus und ihre Folgen für den Alltag der Bürger. -der Zwang od. die Bereitschaft zur Anpassung an die politischen Verhältnisse. -die Verfolgung der Minderheiten, der Juden vor allem - über das noch kaum verarbeitete Kriegserlebnis und über die körperliche und seelische Zerstörung der Menschen - die Frage nach Verantwortung und Schuld für Leben, Schicksal und Leid des Einzelnen, der als einfacher Soldat, Offizier, Familienmitglied, Parteigenosse aufzeigt und zugleich stellvertretend für eine größere Gruppe steht. KG. befassen sich mit der Vorkriegs-, Kriegs- und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Thematischen Rahmen bilden: -politische und rassische Verfolgung -Konfrotation mit Hunger und Not in einer vom Krieg, gezeichn Trümmerlandschaft Vertreter: W. Borchert“Das Brot“, W.Schnurre „Ein Versäumnis“, Sara Kirsch „Doppelter Boden“ u.a. 13. Valenztheorie. Logische, semantische, syntaktische, pragmatische Valenz. Ein Grundgedanke der Valenztheorie ist, dass das (finite) Verb den Aktanten (Ergänzungen, die von ihm abhängen, dependent sind) übergeordnet ist, weil es regelt, wieviele und welche Ergänzungen es erfordert. Die Valenz ist die Fügungspotenz oder Wertigkeit eines Wortes. Valenz - Eigenschaft eines Lexems, Leerstellen um sich zu eröffnen und seine syntaktische Umgebung zu strukturieren. Der Begriff der Valenz in der theoretischen Beschreibung ist noch nicht ganz deutlich geklärt, daβ man ihn ohne weiteres übernehmen könnte. Sie unterscheiden 3 Arten der Valenz. 1) Die logische Valenz (in der Begriffstruktur). Unter der logischen Valenz werden begriffliche Relationen verstanden. Auf Grund dieser Valenz unterscheidet man begrifflich angelegte und begrifflich nicht angelegte Partner des Wortes. Z.B. „ein grüner Baum“, aber „eine gratze“. 2) Die semantische Valenz. (konkrete sprachliche Struktur) Hierunter ist die Tatsache zu verstehen, daβ bestimmte Wörter bestimmte Partner verlangen. Diese Partner müssen bestimmte Bedeutungselemente besitzen, um eine Verbindung eingehen zu können. Und über diese Bedeutungselementeverfügt nicht nur das Verb, sondern auch andere Wortarten. 3) Die syntaktische Valenz (konkrete sprachliche Struktur). Unter der syntaktischen Valenz wird die Tatsache verstanden, daβ die Valenzträger auf grund ihrer kategorialen Angehörigkeit und auf Grund ihrer Verbindungsmittel syntaktische Rolle der Mitspieler und ihre morphologische Struktur der Mitspieler bestimmten z.B. Das Verb „danken“ fordert 3 Aktanten: 1. ein Substantiv im Nominativ; 2. ein Substantiv im Dativ; 3. eine Präpositionalgruppe mit „für“; 4)Die „pragmatische Valenz“ [kann] strukturelle Beziehungen zwischen Elementen des Satzes und Elementen im weiteren Kontext, außerhalb der syntaktischen Satzgrenzen bezeichnen. SOMMERFELDT ist der Ansicht, „daß die Valenz ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Ergebnis der sprachlichen Tätigkeit, dem Text, und dem Sprachsystem darstellt, daß sie auch kommunikativ bedingt ist. Zu den Untersuchungsthemen an der Schnittstelle von Valenz und Kommunikation zählt HELBIG die folgenden: Variierung entsprechend der Kommunikationssituation und -intention, Differenzierung nach Textsorten und Einbindung über die Kasus in Szenen. HELBIG versteht unter der pragmatischen Valenz Folgendes: Es lassen sich mindestens folgende Aspekte der Beziehungen zwischen Valenz und Kommunikation unterscheiden . Ein erster Aspekt dieser Beziehungen ergibt sich dadurch, daß der Sprecher in der konkreten Kommunikationssituation und entsprechend seiner jeweiligen Kommunikationsintention die Wahl hat, etwas an der Oberfläche sprachlich zu realisieren oder nicht zu realisieren, was semantisch-syntaktisch im System der Sprache (in seinen Valenzeigenschaften) angelegt ist. Ein zweiter Aspekt ergibt sich dadurch, daß die Valenzeigenschaften in bestimmten Textsorten differieren. Ein dritter Aspekt ergibt sich durch die Einbindung der Valenz über die semantischen Kasus in ,Szenen‘ . Unter Valenz verstehen wir die Fähigkeit eines Wortes, auf Grund seiner Bedeutung, Beziehungen zu anderen Wörtern herzustellen. Eine Valenz, die auf der bedeutung basiert, haben nicht nur die Verben, sondern auch die Wortarten Substantiv, Adjektiv, Adverb; Dabei unterscheiden wir solche Aktanten, die unbedingt stehen müssen, damit der satz grammatisch richtig wird (obligatorische Glieder), und welche unter bestimmten Bedingungen stehen können (fakultative Glieder). Valenz der Verben Die meisten Satzglieder, alle Objekte und auch das Subjekt, sind vom jeweiligen Verb abhängig. Man bezeichnet sie auch als Ergänzungen des Verbs. Die Art und Zahl der Ergänzungen, die ein bestimmtes Verb jeweils fordert, nennt man die Valenz eines Verbs. Die wichtigsten Valenzmuster zeigt der folgende Überblick: Es gibt Verben, • die nur ein Subjekt haben können: Sie lacht. • die ein Subjekt und ein Akkusativobjekt haben können: Sie liest den Brief. • die ein Subjekt und ein Dativobjekt haben können: Sie dankt ihm. • die ein Subjekt, ein Akkusativobjekt und ein Dativobjekt haben können:Sie gibt ihrem Freund den Brief. • die ein Subjekt und ein Präpositionalobjekt haben können: Sie wartet auf ihn. • die ein Subjekt, ein Akkusativobjekt und ein Präpositionalobjekt haben können: Sie schreibt eine Karte an ihre Mutter. Unter Valenz des Verbs versteht man die Fähigkeit des Verbs, die Zahl und die Art der Wörter zu bestimmen, die das notwendige Minimum des Satzes bilden. 14. Nennen Sie die Thematik und Stoffe des deutschen Dramas der unmittelbaren Nachkriegszeit. Nennen Sie die Werke und die Vertreter. Die Theater waren voll. Es war einen großen geistigen Hunger.(Rolf Baysen) Die gespielten Theaterstücke waren vor allem ausländische neue und vorher nie gespielte Stücke von den „Dramatiken der Moderne“ sowie auch klasische Stücke. Themen: -Aufarbeitung der Vergangenheit und mit ihrer Auswirkung auf die Gegenwart. -das zerstörte Volk -Not der NKZ (Hunger, Kälte, Mütigkeit) Weltbekannte wurde das deutsch Drama durch das Werk von Max Frisch und Friedrich Dürrenmat. Sie suchen die Antwort auf die immer wieder neu gestellten Fragen, wie es zu solchen schreklichen Weltkatastrophen kommen konnte, ob die Entwicklung möglicherweise zu verhindern gewesen wäre. In den Stücken werden absichtlich erfundene Katastrophen gewählt, um an ihren wie an einem Modell – od. auch Parabelcharakter sehr vieler ihrer Stücke. Als Lehrmeister der beiden – Brecht. Die Thematik ist aber bei ihnen sehr ähnlich: immer wieder tauchen der Konflikt des Individuums mit den Zwängen der Gemeinschaft, die Auseinandersetzung eines einzelnen mit den Erwartungen der Menschen seiner Umgebung und das persönliche Rollenverständnis innerhalb eine Gemeinschaft als Handlungsschwerpunkte auf. Dürrenmatt „Theaterprobleme“ (1955) Es wird hier behauptet, dass es der Mitte des 20 Jh. möglich ist, Tragödien im klass Stil zu gestalten. Dürrenmatt benutze solchen Elementen: -Groteske -der schwarzen Gumor In einem seinen Tragödien gibt*s Dürrenmatts Sicht: der Mensch des 20 Jh. sei übermächtigen totalitären System ausgeliefert, die seine Individualität bedrohen. 15. Wichtige Wendepunkte in der Entwicklung der Phonetik. Forschungen auf dem „Gebiet'' der Sprachlautbildung, des Akzents und Melos der Sprache greifen weit in die Geschichte der Menschheit zurück. Aristoteles bietet in seinen Schriften umfangreichen Stoff über Physiologie und Pathologie von Stimme und Sprache. Neue Entdeckungen in Anatomie, Physiologie und Pathologie der Stimme und Sprache gewann im 16. Jh. Leonardo da Vinci. Um den Taubstummen das Ablesen von den Lippen beizubringen, um ihn sprechen zu lehren, mußte man ihm die artikulatorischen Bewegungen erklären. Die fachgemäße Untersuchung der Wirkungsweise der Sprachorgane führte zur Entwicklung eines neuen Zweiges der Sprachkunde, der sogenannten L a u t p h y s i o 1 o g i e, die vor allem die artikulatorischen Eigenschaften der Sprachlaute erforscht. Schon im 16. Jh. erscheint eine interessante Arbeit des dänischen Gelehrten Jakob in der die Sprachlaute ziemlich genau vorn Standpunkt ihrer Hervorbringung aus erklärt und systematisiert, sind. Intensiv befassen sich mit Fragen der Lautphysiologie im 18. Jh. die Akademien der Wissenschaften in Frankreich und Rußland. Die Verwendung spezieller technischer Apparatur und verschiedener technischer Vorrichtungen erlaubte es, neue objektive Untersuchungsmethoden anzuwenden, und dies trug erheblich zur Festigung der wissenschaftliсhen Grundlage der Phonetik bei. Von weittragender Bedeutung wurde für die Phonetik der Begriff des Phonems und die phonologische Wertung phonetischer Erscheinungen. 16. Satz. Zum Wesen des Satzes. Satzglieder und semantische Kasus. Der Satz ist eine grammatisch strukturelle Einheit. Die Sätze der deutschen Grammatik können nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden. Jedes Wort bzw. jede Wortgruppe hat innerhalb eines Satzes eine bestimmte Aufgabe. Man spricht dann nicht mehr von Wörtern, sondern von Satzgliedern. Im Deutschen unterscheidet man vier verschiedene Satzglieder: Das Prädikat (Was tut das Subjekt? / Was geschieht?) enthält immer die konjugierte Verbform. Sie kauft nur Röcke. Das Subjekt (Wer? Was?) steht immer im Nominativ. Herr Martin trägt heute Zeitungen aus. Das Objekt ergänzt das Prädikat und gibt an, auf wen oder was sich die Handlung des Satzes bezieht. Akkusativobjekt (Wen? Was?): Patrick deckt den Tisch. Dativobjekt (Wem?): Patrick hilft seinem Vater. Genitivobjekt (Wessen?): Er war sich seiner Schuld bewusst. Präpositionalobjekt (Objekt mit Präposition): Sie legt den Zettel auf den Tisch. Die adverbiale Bestimmung gibt die Umstände einer Handlung od Geschehens an. Temporaladverbial (Wann? Wie lange?): Ich mache es jetzt. Modaladverbial (Wie? Auf welche Weise?): Ich mache es so. Lokaladverbial (Wo? Wohin?): Ich mache es dort. Kausaladverbial (Warum? Wozu?): Ich mache es deshalb. Die semantischen Funktionen werden als semantische Kasus oder semantische Rollen (Agens, Patiens, Lokativ, Instrument(al), Resultat usw.) beschrieben. Diese semantischen Kasus sind Beziehungen, sind Funktionen und als solche von der lexikalischen Bedeutung der Prädikate determiniert. Die semantischen Funktionen können als semantische Kasus nur bei den nominalen Gliedern beschrieben werden (da sie Entsprechungen sind für Argumente, nicht für Prädikate), und auch nur bei solchen nominalen Gliedern, die Bestandteile der Bedeutungsstruktur der betreffenden Prädikate. Auf diese Weise entziehen sich die Prädikate selbst sowie die (freien) Adverbialbestimmungen einer Beschreibung mit Hilfe der semantischen Kasus. Die Vielfalt der semantischen Kasus für Subjekt und Objekt läßt deutlich erkennen, daß die Satzglieder nicht direkt semantisch interpretierbar sind, daß die meisten semantischen Rollen durch Subjekt und Objekt und innerhalb der Objekte durch die verschiedenen morphologischen Arten der Objekte (Akkusativ-, Dativ-, Genitiv-, Präpositionalobjekt) . Dennoch gibt es semantische Kasus, die für die einzelnen Satzglieder spezifisch und charakteristisch sind: Das Agens wird vorwiegend im Subjekt ausgedrückt (nur in wenigen Fällen im Objekt, in erster Linie auf dem Wege des Agens-Anschlusses in passivischen Sätzen), das Patiens und das Resultat vorwiegend im Akkusativobjekt, der Adressat vorwiegend im Dativ, das privative Verhältnis vorwiegend im Genitiv. 17. Phonetische Einheiten. Die phonetischen (lautlichen) Einheiten der Sprache sind Gegenstandsbereich der Phonetik. Die lautlichen Einheiten sind: Sprechlaute, Silben, Akzentgruppen (phonetische Wörter), Sprechtakte (Syntagmen), Aussprüche (Sätze) und Äußerungen (Sprechtexte). Man unterscheidet zwei Arten von phon. Einheiten: -segmentäre (innere, lineale) (Laute, Silben, Texte) – Distinktive (unterscheidende Funktion) differenzierend: lang, kurz, geschlossen, offen. Suprasegmentäre (Betohnung, Intonation) –gipfelbildende Funktion Kontrastiv: kürzer, länger, höher, tiefer. Segmentäre kennzeichnen sich durch ihre Reihenfolge (Syntagmatisch) Suprasegmentäre durch ihre Dauer, wobei die nicht mit der inneren Merkmale zusammenfällt (paradigm) Die größte phonetische Einheit ist der gesprochene Satz. Die größte phonetische Einheit, in welche der Satz beim Sprechen zerfällt, wird mit dem Terminus Syntagma oder Sprechtakt bezeichnet. Unter Syntagma verstehen wir den kürzesten Teil der Rede, den wir herausheben, können, ohne sie zu zerstören, und der im gegebenen Text und in der gegebenen „Situation einem Begriff entspricht. Das kleinst bedeutungsunterscheidende Einheit – das Phonem akustisch betrachtet steht es für eine zielstellung des Sprechtaktes. Die Hauptaufgabe der Phonetik in der Erforschung der lautlichen Seite des Satzes besteht vor allem in der Festlegung seiner phonetischen Bestandteile. 4 sprachlichen Einheiten: -das Phonem (Sprachlaut mit seiner funktionierenden Funktion) -das Morphem (der kleinste sinntragende Teil des Lexems) -das Lexem (selbständ. Wort mit seiner gram. Und lex. Typ) -das Syntaxem (Satatyp mit seiner Funktion) 18. Die Bereicherung des Wortschatzes in der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Zeit. Die althochdeutschen Sprachdenkmäler zeugen davon, dass die deutsche Sprache schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besaß. Neben den Wörtern des alltäglichen Verkehrs besaß das Althochdeutsche einen reichen Schatz von Wörtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung, der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts- und Heereswesens. In den althochdeutschen Sprachdenkmälern kommt das ständige Wachstum des Wortschatzes im Zusammenhang mit der Entwicklung der feudalen Kultur, der klerikalen Bildung, des Staats- und Rechtswesens, mit der Übertragung zahlreicher lateinischer theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck. Im althochdeutschen Wortschatz finden wir Schichten verschiedenen Alters, in denen sich die wichtigsten Etapen der Geschichte seiner Träger widerspiegeln. Den Grundstock des althochdeutschen Wortschatzes bildete das von den westgermanischen Großstämmen aus der gemeingermanischen Zeit ererbte Wortgut, das sich in der voralthochdeutschen Zeit im Zusammenhang mit der Entwicklung der Produktivkräfte, mit den neuen gesellschaftlichen Verhältnissen der frühfeudalen Epoche, mit den Verkehrsbeziehungen und dem kulturellen Austausch jener Zeit sowie mit der Entwicklung der epischen Dichtung weiter bereicherte. Die Erweirterung der Gebrauchssphäre der deutschen Sprache in der mittelhochdeutschen Zeit, das Autblühen der höfischen Dichtung und der sie später ablösenden bürgerlichen Literatur sowie die zahlreichen Denkmäler der nichtdichterischen Prosa geben einen Einblick in die Entwicklung verschiedener Schichten des Wortschatzes in der mittelhochdeutschen Zeit. Selbstverständlich spiegeln die schöngeistige Literatur und die nichtliterarische Prosa die Entwicklung des Wortschatzes der mittelhochdeutschen Zeit. Nur unvollständig wieder. Jedoch sind auch an diesen Zusammengang mit der Entwicklung der Kultur, Literatur, Geldwirtschaft, Handel, Gewerbe, den politischen und Kulturströmungen im Lande und nicht zuletzt dem Wandel der Sitten und Anschauungen deutlich zu erkennen. 19. Die Bereicherung des deutschen Wortschatzes in der deutschen Gegenwartssprache durch Phraseologismen. Klassifikation der Phraseologismen. Es gibt noch eine Möglichkeit, den Wortschatz der Sprache zu bereichern, nämlich durch Entstehung sogenannter stehender Wortverbindungen. Die Phraseologie ist die Abteilung der Sprachwissenschaft, der lehrnt die stehenden Wortverbildungen, das heißt die Phraseologismen. Sie bezeichnen die Begriffe die werden automatisch wiedergegeben. Bis zur Phraseologie gehören die Volkssprichwörter und geflügende Worte. Es gibt zwei Arten stehender Wortverbindungen: umgedeutete und nicht umgedeutete. Zu den umgedeuteten gehören Wortverbindungen deren die Bedeutung der Komponenten nicht zusammenfält: Z.B: den Mund halten (in Sinne schweigen); Nicht umgedeuteten entspricht die Bedeutung des Ganzen der Summe der Bedeutungen ihrer Komponenten und bleibt im Vergleiche mit diesen unverändert: (Z.B die Termini: Freie Deutsche Jugend; die Deutsche Demokratische Republik) Es gibt zwei Klasifikationen : die semantische und die semantisch-strukturelle. Die semantische Klasifikation: -phraseologische Zusammenbildungen: hierher gehören viele deutsche Phraseologismen mit unmotiviert Gesamtbedeutungen (заг. значення) (Z.B: durch die Lappen gehen---etwischen) -phraseologische Einheiten: zu der Gruppe gehören viele deutsche Phraseologismen mit motivierten Gesamtbedeutung. (Z.B:große Augen machen---staunen) -phraseologische Verbindungen: diese Phraseologisme gewöhnlich seine dingliche Bedeutung aber das Verb metaphorisch gebraucht wird. (Z.B: zum Ausdruck bringen бути важливим) In dieser Wortverbindung ist das Verb bringen metaphorisch umgedeutet, das Substantiv Ausdruck bewahrt seine Bedeutung. Die semantisch-strukturelle Klasifikation (traditionelle): Die Phraseologismen gibt es 4 Gruppe: -Wortpaare sind stehende Verbindungen von zwei Wörtern, die einer und derselben grammatischen Wortart angehöten: (Z.B: hin und her u.s. w.) Die Konjunktion und ist als Verbindungsmittel.Die Bedeutung der Komponenten des Wortpaares anbetrifft zwei Synonyme (Z.B:los und ledig---frei) -Idiome das sind Wortgruppen, die in ihrem Gebrauch erstarrt sind. Das sind Wortgruppen, wie bekommen infolge der Umdeutung einen allgemeinen umgedeutet Sinn, der der Summe der Bedeutungen der Komponenten nicht entspricht. Das Idiom drückt einen einheitlichen Begriff aus und ist inhaltlich einem Einzelwort äquivalent. Die Gesambedeutung des Idioms kann sowohl motiviert als auch nicht mehr motiviert sein. (Z.B. Idiome: Sand in die Augen streuen---belügen. поручитись за когось) -Geflügelte Wörte Dieser Fachausdruck stammt aus dem Griechischen. Unter dem ihn versteht man nicht nur einzelne Wörter, sondern auch Wortverbindungen. Sie entstehen aus verschiedenen Quellen. Geflügelte Worte sind keine Termini, sie drücken verschiedene Begriffe, ihre Quellen sind gewöhnlich bekannt. Solche Geflügelte Worte kennen viele Menschen. (Z.B: Apfel der Zwietracht яблуко роздору) Es gibt G.W. aus der Folklore. -Sprichwörter unterscheidet sich von anderen phraseologischen Wortverbindungen inhatlich und strukturell. Das sind kurze Sprüche. Sie drücken einen belehrenden moralischen Sinn und enthalten eine Volkswersheit, einen Rat, eine Belehrung (Z.B: Man schmiedet das Eisen, solange es heiß ist. Куй залізо...) Sprichwörter sind auf oft gereimt, das ist typisch für die Volkstümlichen Redewendungen. 20. Kognitive Einheiten und Strukturen im mentalen Lexikon (Konzepte, Schemata ...) / Sprechakttheorien von J. Austin, J.R. Searle. Das mentale Lexikon ist der Ort, an dem die verschiedenen lexikalischen Informationen zusammengeführt, verknüpft und verarbeitet werden und zwar auf der Basis kognitiver Prozesse. Im mentalen Lexikon sind dabei sowohl die Wortformen als auch die semantischen Konzepte(Sprachwissen) despeichert. Sprecharttheorie von J. Austin und J. R. Searle gelten als erste pragmalinquistische klassisch Theorie. Das war Theorien natürliche Sprache. J. Austin “How to do veins this the worlds” ( 1962). In diesem Buch stellt J. Austin fest das erst einen Unterschrift gilt zwischen den verschiedenen Äußerengen der natürlichen Sprache. Z. B. Ich erkläre die Sitzung für Eröffnung. Ich bitte dich Unendschuldigung. Wir besprachen viele Dinge. J. Austin klassifiziert alle Äußerengen: - Konstatiere -Performative (nicht nur sprachlichen, auch Handlungen überhaupt. Einhalten nach Verb in der ersten Person Singular, Indikativ, Aktiv. Später begannen über Paradigma solche Verben zu sprechen. ( z. B. Hier wird nicht geraucht.) J. Austin nannte 3 Aspekte eines und dasselbe Sprachaspektes: - Lokution (etwas sagen) -Illokution (sagen mit bestimmter Redeabsicht) - perlukotion (Intendiertes Resultat) 1. perlukotionerer Versucht 2. perlukotionerer Effekt Austin klassifiziert nach der Illokution, selbst nennt ihr sie Barbarisch. Verbreitet aber war die Klassifikation von Searle. Er entwickelt die Klassifikation von Austin. Er unterscheidet Äußerengakt, Präpositionale Akt, Illukationare Akt, sprach auch über Perlokution, aber widmet dieses Aspekt wenig Aufmerksamkeit. Äußerengakt entsprecht der Austischer Lokution. Präpositionaler Akt – Sachverhalt wird formiert durch 2 Begriffe Referenz (Hinweis auf etwas, oder jemand) und Predukation (predizieren durch das Predikat) – prozessuale Eigenschaften. Präpositionaler Akt = Referenz + Präposition. Illokution (J. Searle): Representive (Behauptungen, Festlungen, Flusstelungen), Direktive (Befehle, Bitten, Ratschlage), komisive (Versprechen, Gelöbnisse) , deklaritive (Taufe, Worterfeilung, Kriegerklarung), expressive (Ausdrucksfunktion: Emotionen der Sprechens). J. Searle unterscheidet direkte und undirekte Spricharten. Direkte Sprecharten charakterisiert sich durch die Entsprechung der Form und Inhalts (der Fragesatz druckt eine Frage aus; Aussagesatz druckt Ausdruck). Indirekte Sprecharten (z. B. Ich mochte deinen Name kennen. – Monika Krause) Die Sprechakttheorie werden weiter entwickelt. Man versuchte die Antwort über das Wessen der Indirekte Spracharten zu finden und es wird der verschieden theoretische Ansetze ausgearbeitet. 21. Nennen Sie die wichtigsten Phasen der Entwicklung der DDR-Literatur. Charakterisieren Sie diese. Der Status der DDR Literatur war in der 40-er Jahren ihrer Existenz nie gleich und nie einheitlich. Die Schriftsteller der DDR unterschieden sich wesentlich von anderen deutschen Schriftsteller -Pflege der klassischen Erbe -mit Hilfe des sozialistischen Realismus umformten das Bewusstsein der Menschen im Geist des Sozialismus erste Phase1945-1949-antifaschistisch und demokratisch geprägt. Man plante den Neuanfang nach dem NS. Anna Seghers(„das 7 Kreuz“ ,„Die Toten bleiben jung“) Erwin Schrittmater ( „Der Ochsenkutscher“, „Partei der Werktätigen“) Zweite Phase 1950-1955 1.Bitterfelder Konferenz “in Staat und Wirtschaft ist die Arbeiterklasse bereits der Herr, jetzt muss sie die Höhen der Kultur erstürmen, von ihnen Besitzergreifen”. -Schriftsteller sollten in den Betrieben und Genossenschaften die Arbeitsbedingungen kennen, wo möglich selbst mitarbeiten und dann schaften. Anderseits wurden die Arbeiter mit Parole ermutigt : „Kumpel, greif zu Feder , die soz. Nationalliteratur braucht dich!“ und ermuntert über ihre Erfahrungen bei der Arbeit und ihr Leben zu schreiben. Dritte Phase 1960 -1964 – 2 Bitterfelder Konferenz Wenn ein Autor wagte sich die wirtschaftliche Missstände zu kritisieren , bedeutete das oft Publikationsverbote. So kam es zu einer Ausreiswelle von Schriftstellern, Uwe Johnson, Christa Reinig, Helga Novan, Manfred Bieler verließen die DDR . 22. Deklination der Substantive im Althochdeutschen. Das Substantiv ist neben dem Verb die wichtigste Wortart. Das Substantiv ist die Wortart, die einen Gegenstand bezeichnet und die Frage "wer" / "was" beantwortet. Ein Substantiv kann im Satz folgende Rollen einnehmen: Subjekt, Objekt, adverbiale Bestimmung, Attribut. Die althochdeutschen Substantive werden, wie im Neuhochdeutschen, nach den drei Kategorien Genus, Kasus und Numerus flektiert. Es gibt drei Genera (Maskulinum, Neutrum, Femininum), vier Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ; ein weiterer Kasus, der Instrumental, ist im Althochdeutschen nur in Resten vorhanden) und zwei Numeri (Singular und Plural). Die Substantivflexion (auch Deklination genannt) wird in Klassen eingeteilt, in denen die verschiedenen Genera vertreten sind und die sich durch bestimmte Merkmale unterscheiden. Die genaue Einteilung der Klassen geht auf voralthochdeutsche Verhältnisse zurück. Die althochdeutsche Einteilung der Substantivflexion beruht auf germanischen Flexionsverhältnissen, wie sie am Gotischen deutlich beobachtbar sind. Jede flektierte Form eines Substantivs bestand aus drei Elementen, die in der Gegenüberstellung gleicher Flexionsformen erkennbar werden: An erster Stelle steht in den Beispielen jeweils die Wurzel, das die lexikalische Bedeutung tragende Grundmorphem, zum Beispiel dag-. Dieselbe Wurzel dag kann in verschiedenen Wörtern auftreten; im Ahd. steht neben dem Substantiv tag zum Beispiel ein schwaches Verb tagen 'Tag werden'. Man bestimmt die Deklinationstypen der Substantive im Ahd. nach den stammbildenden Suffixen, da die alten Kasusendungen in vielen Fällen geschwunden sind : I. Vokalische Deklination : a - Stämme ( m. tag,. - N.A. – taga) ja - Stämme ( m. hirti-herdja) wa - Stämme (sneo-snewa ) i - Stämme ( m. gast-gesti) o-Stämme (erda-erdono) II. Konsonantische Stämme n - Stämme (garto -garten ) nt - Stämme ( friunt, fiant " Feind ) r - Stämme (fater, tohter ... ) ir - Stämme ( lamb - lembir) Zwischen Wurzel und Flexionselement steht jeweils ein wortbildendes Element, das in zahlreichen weiteren Wörtern vorkommt und so klassenbildend wirkt: dag-a-ns, stain-a-ns, wulf-a-ns. Im Ahd. vollzieht sich der Wandel der Deklinationsystems. Entscheidend dafür war die Abschwächung der unbetonten Vokale in den stammbildenden Suffixen, die zu Kasusendungen wurden. 23. Textsorten nach der kommunikativen Funktion. Der Begriff Textsorte ist ein zentraler Begriff der Textlinguistik. Er beruht auf der Regelhaftigkeit von Merkmalen, die eine Klassifikation von Texten zu Textsorten ermöglichen. Nach der kommunikativen Funktion ist der Text: a) narrativ(Narration, Erzählung) b) deskriptiv(Deskription, Beschreibung) c) charakterisierend(Charakterisierung, Bewertung(pos./neg.) d)argumentativ(Argumentation) e)direktiv/instruktiv(Befehl, Instruktion) i) kontaktiv/interpersonal In einer Passage können einige Funktionen realisiert werden Z.B.: Narration +Argumentation • Narration(Referenzwelt: zeitlich geordnet) Prät. + Prät .→Reihenfolge der Geschehnisse • Diskription(Referenzwelt situativ geordnet) dominieren situative Zusammenhänge (Adjektiv, Charakterisierendes Präsens, Attributsätze) • Charakterisierung (dasselbe +bewertende Lexik) positiv/negativ • Argumentations • Argumentation (Referenzwelt argumentativ geordnet) Kausalsätze, denn –Sätze, wenn…dann • Beschreiben- informatives Darstellen von Gegenstände und Zustand; die Hauptdarstellungsart in Wissenschaft und Technik Hauptzüge- Verallgemeinerung und Exaktheit; Präsens, Gebrauch des verallgemeinernden Artikels, des Indikativ; Passiv und Stativ; man-Sätze • Schildern- künstlerisch, bezieht die Darstellung der Gefühle ein, konzentriert sich auf jene Teilsachverhalte, die für die Auslösung eines Gesamteindrucks von Stimmungen , Gefühlen und Gedanken bestimmend sind. • Erörtern- informative DA, ist kombiniert, relevante Grundelemente- das Abstrahieren u. Kommentieren; Erfassen der Problemsituation, der Analuse u. auch bei der Lösung der Problems • Instruktion – domminiert Appell an Rezipienten Aufforderungen (direkte/indirekte) • Interaktion – Dialog – verschiedene Sprechakte (mit verschiedene Illokution) Darstellungsarten Teiltexte , die an eine bestätigen sprachlichen Form gebunden sind je nach dem Zweck und der Art der Aussage. • Berichten (Sach- und Erlebnisberichte wie Protokoll, Arbeits-,Sport-, Wetterbericht, Chronik, Lebenslauf, Reportage, Referat )bevorzugte Form- Präteritum • Erzählen- nicht impressiv ; Zweck- Einwirkung auf den Empfänger; objektiv; Erzählstoffe sind häufig frei erfunden (Phantasieerzählung); Präteritum, Präsens, Plusquamperfekt, Genus – Aktiv; oft erzählt man von eigenen Erlebnissen in der 1 Person • Charakterisieren -es geht um die Wertung -die subjektive DA (Abarten) 24. Entlehnungen in der deutschen Gegenwartssprache. Unter dem Terminus Entlehnung versteht man sowohl die Übernahme fremde Sprachgutes, als auch das Resultat dieses Prozesses - das entlehnte Lexeme und feste Wortkomplexe Nach der Art der Entlehnung sind zu unterscheiden: 1. Sach- und Wortentlehnung; 2 Wortentlehnung. 1. Im ersten Fall werden fremde Formative übernommen, deren Sachverhalte in der betreffenden Sprache neue oder unbekannt sind. Das Ergebnis (результат) einer solchen Entlehnung sind zum Beispiel: im Deutschen genetisch lateinische Wörter (Fenster(fenestra), Keller (cellarium). 2. Bei Wortentlehnungen werden fremde Formative übernommen, deren Sachverhalte in der entlehnenden Sprache bereits (уже) durch eigene Wörter ausgedrückt sind. Es handelt sich hier also primär um die Übernahme von Dubletten: Pläsier(aus dem Franz) für «Vergnügen, Spaß»; Apartment(aus dem Engl. und Amerik. nach 1945) für «Kleinwohnung». Nach der Entlehnungsform sind zu unterscheiden: 1. Fremdwortübernahme. Bei dieser Entlehnung werden fremde formative in die entlehnende Sprache übernommen. Das Ergebnis sind Fremdwörter von Typ: Datsche - Landhaus, Designer - Formgestalter für Gebrauchsgüter. Der parallele Terminus dafür ist formale Entlehnung. 2. Lehnprägung. Dieser Entlehnungsvorgang besteht in der Nachbildung des fremden Inhalts mit Mitteln der einigen Sprache. Bei genauer Analyse kann man hier einige Unterarten unterscheiden: Lehnübersetzung, Lehnübertragung, Teilentlehnung. Als Lehnübersetzung bezeichnet man die Glied-für-Glied-Übersetzung. Lehnübertragung ist eine freiere Wiedergabe der Morphemstruktur der Entlehnten Wörter: PatriaVaterland. Teilentlehnung ist die Zuordnung einer fremden Bedeutung zu einem deutschen Formativ: Brigade, Pionier. 25. Das Wesen der Translation. Das Problem der Äquivalenz in der Übersetzungslehre. Unter Übersetzung versteht man in der Sprachwissenschaft: 1. die Übertragung eines (meist schriftlich) fixierten Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache; sie wird auch als „Übersetzen“ bezeichnet. 2. das Ergebnis dieses Vorgangs. Zur besseren Unterscheidung wird das Produkt eines Übersetzungs- oder Dolmetschvorgangs (Translation) auch als Translat bezeichnet. Ältere übersetzungswissenschaftliche Ansätze neigen zum Teil zu der Auffassung, der Übersetzer solle möglichst alle Aspekte eines Ausgangstextes (z. B. Metaphern und Vergleiche, Hervorhebungsmuster und thematische Progression, Satzmuster, sprachliche Varietäten (Dialekt, Soziolekt) etc.) gleichermaßen berücksichtigen. Die neueren Ansätze der Übersetzungswissenschaft fordern dagegen, dass die unterschiedlichen Aspekte des Ausgangstextes mit unterschiedlichen Prioritäten versehen werden müssen, damit die Übersetzung genau die vorher zu definierenden Anforderungen des Zieltextlesers erfüllt. Diese Anforderungen werden vor allem anhand von „textexternen Faktoren“ wie Ort und Zeit, Intention des Senders und Erwartung des Empfängers, Konventionen für bestimmte Textsorten in der Zielkultur usw. Das Kernproblem bei der Übersetzung war und ist das Problem der „doppelten Bindung“ des Übersetzers. Der Zieltext soll gleichzeitig eine erkennbare Rückbindung an den ausgangssprachlichen Text besitzen und die Anforderungen des Lesers des zielsprachlichen Textes erfüllen. In der literarischen Übersetzung kann sich beispielsweise eine grammatische Struktur der Ausgangssprache als sehr charakteristisch für den Stil des Ausgangstextes herausstellen, durch eine wörtliche Übertragung würde im Zieltext jedoch ein auffällig vom gewohnten Sprachgebrauch abweichender Stil entstehen, der den Leser irritiert. Beim Übersetzungsvorgang sind stets subjektive Faktoren beteiligt: bei der Entscheidung des Übersetzers zwischen Zieltextvarianten durch Gebundenheit des Übersetzers an kulturelle und soziale Hintergründe durch Rezeption und Interpretation des Ausgangstextes (vgl. Hermeneutik) durch unterschiedliche methodisch-technische Vorentscheidungen für den Analyse- und Beurteilungsprozess durch die Meinung des Übersetzers (über Funktion, Zweck und Strategie der Übersetzung) Die Übersetzung ist von jeher ein Thema der Hermeneutik, der Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie. Die literarische Übersetzung ist die wahrscheinlich bekannteste bzw. in der Öffentlichkeit meistdiskutierte Erscheinungsform des Übersetzens. Einen Sonderfall als im weiteren Sinne literarische Übersetzung stellt die Synchronisation von Kino- und Fernsehfilmen dar. Die Maschinelle Übersetzung ist der Versuch, mittels eines Computerprogrammes Übersetzungen automatisch durchzuführen. Die Textqualität von computererzeugten Übersetzungen reicht an Humanübersetzungen bisher nicht heran. Lediglich formal stark eingeschränkte Texte lassen sich mit hoher Qualität maschinell übersetzen.