Terror und Krieg als Begleiterscheinungen der multipolaren Weltordnung 1.) Prolog Die multipolare Weltordnung zieht mit Terror und Krieg ein. Sie läßt sich nun nicht mehr übersehen und überhören. Eine geordnete Abwicklung der Globalisierung ist nicht gelungen und so erfolgt ein chaotischer Bruch in die multipolare Weltordnung. 2.) Entglobalisierung Die Entglobalisierung ist nicht mehr zu übersehen oder zu überhören. Sie schreitet schnell und gewaltsam voran. Eine geordnete Abwicklung der Globalisierung ist an dem USImperialismus gescheitert. Dieser verweigerte einen Rückzug aus der Position der Hegemonie in dem Verhältnis der imperialistischen Kettenglieder untereinander und wurde dann aus der Position der Hegemonie geworfen. Dies führt notwendig zu Chaos und zu einem naturwüchsigen Bruch in den multipolaren Weltmarkt und der multipolaren Weltordnung. Es gibt damit auch keinen Weg zurück in die „Globalisierung“. Der neoliberale Weltmarkt, welcher vom US-Imperialismus garantiert wurde, ist Geschichte und kommt auch nicht wieder. An der Oberfläche der kapitalistischen Produktionsweise stellt sich der Zusammenbruch des neoliberalen Weltmarktes als Zusammenbruch der neoliberalen Weltordnung dar. Da nun der US-Imperialismus seine hegemoniale Position verloren hat, ist er kein Schiedsrichter mehr und die Widersprüche zwischen den einzelnen nationalen Gesamtkapitalien brechen sich gewaltsam Bahn. Der multipolare Weltmarkt ist dadurch gekennzeichnet, daß es keinen Hegemon mehr gibt, wohl aber ein unerbittlicher Kampf um die Position des Hegemons. Dieser Kampf ist umso unerbittlicher, als der US-Imperialismus nicht freiwillig seinen Rückzug aus der Position der Hegemonie organisiert hat, sondern mit allen Mitteln zu verteidigen sucht, bzw. diese wieder zu erlangen. Ein organisierter Rückzug würde zumindest die Möglichkeit eines Kompromisses eröffnen. Doch diese Möglichkeit wurde vom US-Imperialismus verworfen. So wie der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, so ist der Krieg die Fortsetzung der Konkurrenz mit anderen Mitteln. Seit der russischen Intervention in Syrien am 30. September 2015 wurde der US-Imperialismus aus dem zentralen Nahen Osten mit seinen strategischen Rohstoffen verdrängt. Dort ist der US-Imperialismus nun nur eine Macht unter den anderen imperialistischen Mächten. Im mittleren Osten verdichtet sich derzeit am konzentriertesten die imperialistische Weltmarktkonkurrenz. Einmal sind die strategischen Rohstoffe Erdöl und Erdgas vom Gebrauchswert umkämpft, denn sie sind zentral für die Mehrwertproduktion. Dann einmal von der Seites des Werts; die strategischen Rohstoffe müssen wohlfeil sei, um eine beschleunigte Akkumulation zu gewährleisten. Und davon abgeleitet auf der Seite des Tauschwerts sind die strategischen Rohstoffe zentral für das internationale Währungs- und Finanzsystem. Hier geht es um die Frage des Weltgelds. Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts gab der US-Imperialismus seine Gold-Bindung auf und Band den Dollar an das 1 Öl. Das Rohöl wird nur in Dollar fakturiert. Wer die strategischen Rohstoffe kontrolliert, kontrolliert das Weltwährungssystem und auch das darauf aufbauende Finanzsystem. Das Kapital der Öl produzierenden Staaten verpflichtet sich im Gegenzug hauptsächlich im Dollar-Raum zu investieren. Dieses Petro-Dollar Verhältnis zwischen dem US-Imperialismus und den Compradoren-Bourgeoisien der arabischen Halbinsel, deren Vormacht Saudi-Arabien ist, zwang auch alle anderen ölproduzierenden Staaten und deren Kartell OPEC ebenfalls das Petro-Dollar Verhältnis zu übernehmen. Nun war es dem US-Imperialismus möglich, sich in eigener Währung zu verschulden und dies ist die materielle Basis für die massive Verschuldungspolitik des US-Imperialismus. Damit warf sich der US-Imperialismus zum Importeuer der letzten Instanz auf und band so die anderen Metropolen und auch die halbkolonialen Länder an sich in seiner Funktion als Importeuer der letzten Instanz. Dieses Verhältnis beginnt mit dem Verlust über die Kontrolle der strategischen Rohstoffe langsam auszulaufen, denn letztlich hängt der Dollar in der Luft Rußland und die OPEC versuchen sich anzunähern und auch Saudi-Arabien muß seine Fühler ausstrecken. Ob eine ROPEC in der Zukunft entstehen kann ist offen. Es gibt jedoch für die Ölpreise einen kleinen Schub nach oben. Eine ROPEC würde die Fakturierung des Öls in Dollar, d.h. das Dollar- Monopol besonders gefährden. Aus diesem Grunde verschärft sich die imperialistische Konkurrenz im Mittleren Osten und die internationale Kriegsgefahr wächst, für einen regionalen Krieg im Mittleren Osten oder gar für einen Dritten Weltkrieg. Ob eine imperialistische Neuaufteilung des Mittleren Ostens gelingt ist offen. Es gibt nur Ansätze dazu. Ebenso in der Ukraine. Der Sturz der Regierung und die Inthronisierung einer de facto US-Amerikanerin als Ministerpräsidenten der Ukraine steht bevor bzw. real führen nun andere Kräfte, welche aus der US-Botschaft dirigiert werden, die Amtsgeschäfte und dies gibt Raum für einen „friedlichen“ Ausgleich zwischen dem russischen Imperialismus und den transatlantischen Metropolen. Mit einer Föderalisierung würde man wieder die Ukraine als Brücke zwischen Rußland und den transatlantischen Metropolen in das internationale System und die Weltwirtschaft integrieren. Eine EU- und NATO-Mitgliedschaft der Ukraine wird von den transatlantischen Metropolen negiert und damit wird real die Ukraine dem russischen Imperialismus übergeben. Der Maidan-Putsch und der Zusammenbruch der Ukraine zu einem gescheiterten Staat hat die transatlantischen Metropolen eher geschwächt als gestärkt. Der russische Imperialismus geht aus der Ukraine-Auseinandersetzung und auch aus der SyrienAuseinandersetzung gestärkt hervor. Das imperialistische Kräfteverhältnis hat sich zu Gunsten des russischen Imperialismus verschoben. Dies wäre der letzte Akt. Seit dem Ausbruch der Großen Krise im Jahr 2007 und dem offenen Ausbruch am 15. September 2008 taumelt der US-Imperialismus am Rande seines Zusammenbruchs zumindest als hegemonialer Imperialismus. Rußland versucht immer deutlicher den Rubel zur Ölwährung zu machen und ist dabei, eine Ölsorte auf Rubel und/oder Yuan zu fakturieren. Und auch China versucht den Yuan zum Öl-Yuan auszubauen. Die Marginalisierung des US-Imperialismus im Nahen Osten und der gegenwärtige Zusammenbruch der OPEC und mit ihm der Ölpreis, zwingt vor allem Rußland immer deutlicher diese Politik der Abkopplung des Öls vom Dollar zu forcieren. Das Herabsinken des US-Imperialismus trifft den deutschen Imperialismus hart, denn die Position des US2 Imperialismus als Importeuer der letzten Instanz, der Dollar-Raum, war der Fixpunkt für das deutsche Kapital, denn die deutsche Exportwaffe, das Modell Deutschland, kann nur dann expandieren, wenn ein Importeuer der letzten Instanz existiert. Und darüber hinaus garantierte der US-Imperialismus das Weltwährungs- und Finanzsystem, wie auch mit politischen und militärischen Mitteln das internationale System für den deutschen Imperialismus. Ein Ersatz als Großer Bruder ist nicht in Sicht und der deutsche Imperialismus ist im Moment objektiv nicht in der Lage und subjektiv unwillig, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und den Weltmarkt nach seinen Wünschen zu gestalten. Noch ist der deutsche Imperialismus irritiert und unentschlossen, wie er vorgehen soll. Objektiv steht eine massive Aufrüstung an, doch subjektiv kann sich der deutsche Imperialismus zu diesem Entschluß noch nicht aufraffen. Um eine massive Aufrüstung zu gewährleisten, bedürfte es vor allem zuerst eine innere Aufrüstung, um die Aufrüstung gegen den äußeren Feind zu gewährleisten. Die ist im Moment noch nicht geschehen. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis der deutsche Imperialismus wieder Tritt faßt und zu marschieren beginnt. Das Marschziel des deutschen Imperialismus heißt Kerneuropa. Dabei ist der deutsche Imperialismus der Kern des Kerneuropa und gruppiert die anderen Metropolen erster Ordnung um sich herum. Danach legt sich das Peripherie-Europa um das Kern-Europa und wird von diesem kontrolliert. Jede Metropole, welche sich in Kerneuropa den deutschen Befehlen widersetzt, wird aus Kerneuropa ausgestoßen und in das Peripherie-Europa versetzt, während auch eine Metropole und ein Staat des Peripherie-Europa in das deutsche Kerneuropa aufsteigen kann. Die deutsche Kerneuropa-Konzeption ist flexibel und nach beiden Enden hin offen. Jeder Staat in Kerneuropa muß zu jedem Zeitpunkt beweisen, daß es die Leistung erbringt, welche vom deutschen Imperialismus vorgegeben wird. Kerneuropa erhebt sich auf den Trümmern der EU und auch auf den Trümmern der Eurozone und setzt primär eine Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse in Kern- und Randeuropa voraus. Das Modell Deutschland (die Hegemonie der Weltmarktsektoren über die Binnenmarktsektoren des Kapitals) erweitert sich auf Kerneuropa und damit auch die im Modell Deutschland potentiell angelegte Deflationspolitik, denn das deutsche Kapital kann sich nur unmittelbar aufgrund seiner strukturellen Formierung im Weltmaßstab verwerten, bedarf alternativ eines „Großraums“, denn der Binnenmarkt ist für die Weltmarktformierung des deutschen Kapitals kein Ersatz. Um den deutschen Weltmarktanteil zu verteidigen ist damit immer potentiell die Deflationspolitik im Model Deutschland angelegt. Dies kann nur dann gelingen, wenn diese spezifische Formierung auch der Arbeiterklasse aufgezwungen werden kann. Auch die Gewerkschaften werden unter das Modell Deutschland subsumiert oder zerschlagen. Die Gewerkschaften haben das Modell Deutschland mitzutragen und die Gewerkschaftsbürokratie ist in einem korporatistischen Block mit dem Kapital eingebunden und sie funktioniert die Gewerkschaften zum Transmissionsriemen des Kapitals um. Mit der Zeit verinnerlicht die Gewerkschaftsbürokratie ihre Rolle als partieller- ideeller Gesamtkapitalist bzw. als Co-Mananger des Kapitals und exekutiert die Verwertungserfordernisse des Kapitals gegenüber der Arbeiterklasse. So spaltet dann das Kapital und die Gewerkschaftsbürokratie die Lohnarbeiterklasse in Kern- und Randbelegschaften. Die soziale Basis der Gewerkschaften stellen die Kernbelegschaften in den Weltmarktsektoren dar. Nur diese Interessen vertritt die Gewerkschaftsbürokratie in spezifisch-konkreter Form gegenüber dem Kapital und damit objektiv zu Lasten der 3 Randbelegschaften und vor allem der industriellen Reservearmee. Die Spaltung zwischen Kern- und Randbelegschaften ist die konkrete Form des Modell Deutschland in der Klasse und entlang dieser Spaltungslinien wird Kerneuropa vom deutschen Kapital organisiert. Diese Randbelegschaften werden zur industriellen Reservearmee hin prekär aufgefächert und erhalten eine wahrhaft randständige Existenz in den Formen Leiharbeit, befristete Arbeitsverhältnisse, sozialversicherungsfreie Arbeitsverhältnisse, Werkverträge und andere Formen der abhängigen Selbständigkeit. Um repressiv die Akzeptanz für diese prekären Arbeitsverhältnisse sicherzustellen, wurde die Hartz IV-Zwangsarbeit implantiert, welche kein Arbeitsverhältnis ist, sondern ein Sozialrechtsverhältnis, indem nur die wenigsten Arbeitsgesetze gelten. So gibt es dort auch keinen Betriebsrat und die Gewerkschaft darf keine Arbeitskampfmaßnahmen durchführen. Die Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse durch das Kapital konzentriert sich vor allem auf die Randbelegschaften und ihre Zirkulation mit der industriellen Reservearmee. Das deutsche Kapital setzt nicht nur national die Arbeiterklasse nach seinen Verwertungszwängen neu zusammen, sondern auch international. Die Flüchtlingsbewegung aus dem Nahen Osten, durch den deutschen Imperialismus organisiert, sollte zentral den deutschen Einfluß auf Syrien/Irak sicherstellen, wird aber auch dafür genutzt, die Arbeiterklasse neuzusammenzusetzten. Dieses zweite Moment gilt auch für jede andere Flüchtlingsbewegung. Aus den Flüchtlingsbewegungen soll eine neue disponible Ausbeutungsmasse geschaffen werden, um die vorhandene Randbelegschaft und die industrielle Reservearmee weiter unter Druck zu setzten. Da nicht alle Flüchtlinge dem deutschen Staatsbürger gleichgestellt werden, gibt es eine Hierarchie von Aufenthaltserlaubnissen und Arbeitsgenehmigungen, mit denen diese Ausbeutungsmasse in die prekären Arbeitsverhältnisse und spezifischen Branchen, die Niedriglohnarbeitskräfte benötigen, aber hier nicht konkret erhalten, gelenkt werden. Wer revoltiert droht die Ausweisung in sein Heimatland. Konkret würde dies heißen die Rückkehr in den von Krieg und Bürgerkrieg zerfressenen Mittleren Osten oder Rückkehr in den ukrainischen Bürgerkrieg. Um diesem Schicksal zu entgehen, wird die Flüchtlingsware Arbeitskraft fügsam sein müssen. Wenn es in gewissen Branchen gelingt, die Arbeitsbedingungen der vorhandenen Lohnarbeiter zu unterbieten, da auch Angst vor gewerkschaftlicher Organisierung und Streik bei den konkreten prekären Lohnarbeitern aus der Flüchtlingsbewegung verhindert, daß diese mit inländischen Lohnarbeitern gleichziehen kann, droht auch damit die Gefahr von Entlassung der vorhandenen inländischen Lohnarbeiter, denn die Lohnarbeiter aus der Flüchtlingsbewegung arbeiten die gleiche Arbeit bei geringerem Lohn, da sie einer besonderen Repression des bürgerlichen Klassenstaates unterliegen. So gibt es eben auch in Deutschland nicht nur freie Lohnarbeiter, sondern auch Hartz IVZwangsarbeiter und halb-freie Migranten-Lohnarbeiter, welche nur durch die internationale Neuzusammensetzung der internationalen Arbeiterklasse durch das deutsche Kapital in dessen Ausbeutungsbereich kamen. Und auch in den Flüchtlingsstaaten wird durch Immigration die Arbeiterklasse neu organisiert, dem Druck die Spitze genommen und die Gewerkschaften ins Abseits gedrängt. Ein enges Bündnis mit einer Metropole, hier die deutsche Metropole, gewährleistet nicht nur eine abstrakte Neuzusammensetzung des Proletariats, sondern auch die konkrete Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse durch eine Metropole, hier der deutsche Imperialismus. Das deutsche Kapital kann die multinationale deutsche 4 Arbeiterklasse nur dann neuzusammensetzten, wenn auch die Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse in Kerneuropa in Angriff genommen wird und diese Bewegung auch von der Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse in der Peripherie flankiert wird. Die erste Phase der Neuzusammensetzung der multinationalen deutschen Arbeiterklasse war die Immigration von Lohnarbeitern aus den EU-Krisenländern. Diese sind jedoch rechtlich den „deutschen“ Lohnarbeitern gleichgestellt, und nicht so willig und disponibel einsetzbar. Nun richtet sich der Blick des deutschen Kapitals auf halb-freie Lohnarbeiter aus der Peripherie. Die halbfreien Lohnarbeiter müssen den Status als freie Lohnarbeiter sich erst vor dem Kapitalkommando verdienen. Ein anderer Ausweg aus der halb-freien Lohnarbeiterexistenz bietet den Weg ins Lumpenproletariat (Kleinkriminalität) an, welches sich an die Lumpenbourgeoisie (organisierte Kriminalität) verkauft. Die Kleinkriminalität führt notwendig in die organisierte Kriminalität der organisierten Unterweltökonomie und deren Profite werden in der „normalen“ Ökonomie gewaschen und akkumuliert. Diese Schattenökonomie ist nicht unerheblich für die Akkumulation des Kapitals und wird ebenfalls vom bürgerlichen Staat gegen die Arbeiterklasse verteidigt. In diesem Zwielicht von „regulärer Ökonomie“ und „Schattenökonomie“ ist der tiefe Staat angesiedelt und vereinigt die dreifache Unheiligkeit organisierte Kriminalität-Geheimdiente-Terrorismus. Über die Kleinkriminalität als Oberfläche der organisierten Kriminalität steuern auch die Geheimdienste den internationalen Terrorismus. Organisierte Kriminalität-Geheimdienste und Terrorismus bedingen sich gegenseitig, ohne ihre übergreifende Einheit über ihre Widersprüche können sie nicht existieren. Die Kleinkriminalität ist lediglich die Oberfläche der organisierten Kriminalität. Auch die Schattenökonomie wird vom Kapital neu formiert und damit auch der tiefe Staat. Die Neuzusammensetzung der Klasse durch das Kapital ist eine Neuformierung der inneren Spaltungen der Klasse auf nationaler und internationaler Ebene. Der deutsche Imperialismus ist dabei, die multinationale deutsche Arbeiterklasse in verschiedene Segmente zu spalten. Bei einem Wirtschaftswachstum von 1,7 % kann die Fluchtbewegung aus dem Mittleren Osten objektiv nicht integriert werden und erst Recht nicht die anderen Flüchtlinge aus EU-Europa oder Osteuropa. Dazu bedürfte es einer Abkehr von der Deflationspolitik und dies wird nicht geschehen. Im Gegenteil: Die CDU-CSU Fraktion und ihre Minister lehnen explizit die Abkehr von der Deflationspolitik ab, welche von der SPD gefordert wird. Damit ist die Grundlage für die Abriegelung Deutschlands gegen die Fluchtbewegung aus dem Mittleren Osten gelegt, denn ohne steigende Staatsausgaben kann die Fluchtbewegung objektiv nicht bewältigt werden. Es kommt zur Verdrängungskonkurrenz um prekäre und erst Recht um nicht-prekäre Arbeitsplätze, um Wohnungen, Nahrungsmittel und Kleidung, wie um staatliche Transferleistungen. Vor allen wehren sich gegen die neue vom deutschen Imperialismus organisierte Immigrationswelle diejenigen Immigranten, die schon länger in Deutschland sind. Es stehen Immigranten gegen Immigranten. Die am besten organisierten Migranten sind es, welche den Protest gegen die neuerliche Immigrationswelle organisieren und dies sind derzeit die „Deutsch-Russen“. Einstmals die fünfte Kolonne des deutschen Imperialismus stehen sie nun selbst unter sozialen Druck in Deutschland und bekommen vom russischen Imperialismus Unterstützung, transformieren sich im Moment in dieser Phase zur fünften 5 Kolonne des russischen Imperialismus und dies sehr zum Leidwesen des deutschen Imperialismus. Hieran ist zu sehen, wie die internationale Fluchtbewegung von den imperialistischen Metropolen im Sinne des Weltmarktkonkurrenz instrumentalisiert wird. Auch die Fluchtbewegung wird vom deutschen Imperialismus in diesem Sinne instrumentalisiert, um im Mittleren Osten tiefer Fuß zu fassen. Der deutsche Imperialismus will aus der Fluchtbewegung aus dem Mittleren Osten eine arabische fünfte Kolonne formen. In Deutschland stehen jetzt vor allem Immigranten gegen Immigranten, Flüchtlinge gegen Flüchtlinge und in zweiter Linie erst zu Immigranten gegen „Deutsche“. In bestimmten Segmenten der Arbeiterklasse und der unteren Schichten des Kleinbürgertums kommt es zu einer Ethnisierung und damit werden die existierenden Spaltungen innerhalb der multinationalen deutschen Arbeiterklasse vertieft. Es wächst Rassismus und Nationalismus bzw. Rassismen und Nationalismen auch in der Klasse, wenn der materielle Spielraum weiter sinkt. Konkret kommen die „Tafeln“ immer weiter durch die gegenwärtige Flüchtlingsbewegung unter Druck, denn sie haben nicht genug Nahrungsmittel und Kleidung und auch keine Gebäude. Die Menge, welche die „Tafeln“ zu verteilen haben nimmt zu, aber nicht in dem Verhältnis zu den Massen, welche diese benötigen. Es folgt dann eine Rationierung und diese droht in Gewalt gegen die „Tafeln“ und andere verelendete Tafelnutzer umzuschlagen. Jeden gegen Jeden, Alle gegen Alle. Die Lösung ist nicht der Verzicht, sondern auf seine Rechte und Rationen zu bestehen und unter dieser Forderung alle vereinen. Reichen die Rationen nicht für alle, dann wird das nächste Geschäft solidarisch enteignet. Der Ausweg wurde bisher nicht genutzt und so steigen die Spannungen bei den „Tafeln“ und anderen Einrichtungen an. Der Rationierung muß der Kampf angesagt werden. Nur so kann verhindert werden, daß die Fluchtbewegung gegen die Arbeiterklasse instrumentalisiert wird, denn die „Neuankömmlinge“ werden dabei ganz nach unten abgedrängt werden. Währenddessen organisiert der österreichische Imperialismus mit den Balkan-Staaten die Opposition gegen das deutsche Kerneuropa in der Flüchtlingsfrage und es werden Grenzkontrollen eingerichtet und damit Schengen außer Kraft gesetzt. Der österreichische Imperialismus hat keinen Nutzen vom Griff des deutschen Imperialismus nach Mittelost, sondern droht dabei in eine verstärkte Abhängigkeit vom deutschen Imperialismus zu geraten. Damit beginnt das Schengen-Europa zu zerfallen und damit der EU-Binnenmarkt. Das EUBündnis bekommt deutliche Risse und der Ausstieg des britischen Imperialismus steht auch noch im Raum. Nun muß der deutsche Imperialismus die EU-Entscheidung über die Blockade der „Balkan-Fluchtroute“ akzeptieren. Dies ist die erste Niederlage des deutschen Imperialismus seit dem Jahr 2008. Damit scheitert die deutsche Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse auf internationaler Ebene. Gleichzeitig gibt es einen Rechts-Ruck in der Slowakei und unklare Mehrheitsverhältnisse im Parlament, ebenfalls in Spanien und Irland. Die EU ist paralysiert und nicht nur in Flüchtlingsfragen. Alle bisherigen Versuche eine einheitliche Position zur Fluchtbewegung aus dem Nahen Osten einzunehmen sind gescheitert. Auch die Einigung auf einen Minimalkonsens wird immer schwieriger. Griechenland kann die Fluchtbewegung nicht versorgen, da es selbst in einer vom deutschen Imperialismus organisierten Depression gefangen ist. Die Fluchtbewegung droht unmittelbar 6 der Hungertod oder die Deportation nach Syrien oder in ihre Herkunftsländer. Es sei denn, der deutsche Imperialismus öffnet seine Tore. Der „Balkan-Riegel“ dient objektiv dem deutschen Imperialismus, der sich bei der Abweisung und Selektion der Fluchtbewegung nicht die Hände schmutzig machen muß. Es bleibt aus diesem Grund und auch aus inneren Gründen dem deutschen Imperialismus keine andere Wahl als den „Balkan-Riegel“ zu unterstützen und die Politik der offenen Grenzen aufzugeben. Die Türkei verweigert sich als deutscher Handlanger zu fungieren. Nun wird Griechenland die Hauptlast der Auffangens der Fluchtbewegung aus dem Mittleren Osten zu tragen haben, da die Türkei unzuverlässig ist. Ein deutsch-türksicher Schulterschluß gegen Syrien vergrößert nur die Fluchtbewegung und erhöht die Kriegsgefahr. Kerneuropa ist das deutsche Europa, ist der deutsche „Großraum“, von dem aus der deutsche Imperialismus versucht Europa zu organisieren, d.h. auf den Trümmern der EU und Eurozone. Die einsame Entscheidung des deutschen Imperialismus die Grenzen zu öffnen und die Fluchtbewegung auch auf andere Staaten zu verteilen, hat die EU in eine tiefe Krise gestürzt. Da es keine einheitliche Position zur Fluchtbewegung aus dem Nahen Osten gibt und der deutsche Imperialismus es ablehnt mit der Deflationspolitik zu brechen, wird auch der deutsche Imperialismus Grenzkontrollen einführen. So ist der deutsche Imperialismus erst einmal genötigt, seine Politik der Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse im internationalen Maßstab zu stoppen. Das Bundesland Bayern greift mit Übungen voraus. Griechenland wird alleine mit der Fluchtbewegung aus dem Nahen Osten gelassen und es droht eine Politik gegen die EU und die NATO einzuschlagen. Der russische Imperialismus wartet auf Griechenland und das griechische Militär gewinnt immer größeren Einfluß über die Flüchtlingskrise in Griechenland und es droht die Ausrufung des Ausnahmezustandes in Griechenland. In Frankreich wurde nach den vom französischen Imperialismus organisierten Terroranschlägen am 13. November 2015 das Kriegsrecht verhängt und nun wir unter dem Schutz des Kriegsrechts ein radikaler Angriff auf die Arbeiterklasse und ihrer Gewerkschaften gefahren. Unter dem Schutz des Kriegsrechts versucht der französische Imperialismus eine Politik wie die Agenda 2010 mit Hartz IV im Kern zu realisieren. Mit repressiven Mitteln ist der französische Imperialismus dabei in der Konkurrenz mit dem deutschen Imperialismus gleichzuziehen. In der Politik des französischen Imperialismus spiegelt sich konkret spezifisch, in dialektischer Weise, der deutsche Imperialismus mit seiner Deflationspolitik, vor allem Hartz IV. Auch in der autoritären Weise der Umsetzung dieser Deflationspolitik. Während der deutsche Imperialismus aufgrund seiner Stärke eine Politik des verdeckten Notstandes realisieren kann, ist der schwächliche französische Imperialismus gezwungen, zum offenen Notstand zu greifen. Eine deflationäre Abwärtsspirale baut sich auf und es zeigt sich deutlich das Deutsch-Europa. Der US-Imperialismus wird nervös und gleichzeitig hilflos. Die Vorwahlen in den USA zeigen die innere Blockade des US-Imperialismus auf. Egal wer Präsident wird, ob Trump, Clinton oder Sanders; der Präsident oder die Präsidentin hat das Parlament gegen sich bzw. das Parlament ist in sich blockiert und blockiert auf diese Weise das Präsidentenamt, aber vor allem hat jeder Präsident bzw. Präsidentin die Hälfte der Bevölkerung gegen sich und diese Bevölkerung radikalisiert sich nach rechts und links. Damit kann man in den USA keine große Politik machen und erst Recht nicht international. Das zentrale Thema wird sein, das Land, d.h. die USA, zusammenzuhalten. Da Präsident Obama 7 die Politik von Bush II. fortgesetzt hat, mußte der US-Imperialismus scheitern und vor allem scheitern an der Akkumulation und sozial und politisch zerbrechen. Die Präsidentschaft Obama wurde im Parlament fast die ganze Zeit blockiert und die Tea-Party begann sich unter seiner Präsidentschaft zu formieren. Der US-Präsident Obama trat mit dem Versprechen der qualitativen Änderung aller Politikbereiche an und setzte dennoch die Politik von Bush II, in neuen Formen, weiter fort. So wie Gorbatschow die Sowjetunion an die Wand fuhr, so fuhr Obama die USA an die Wand. Die sozio-ökonomische Katastrophe der USA und die Enttäuschung über die korrupten Seilschaften in den USA, den korrupten Eliten des USImperialismus mit ihrem Aushängeschild Präsident Obama, führt zu einer kryptofaschistischen Formierung des Kleinbürgertums und zu einem reformistischen Linksruck in der Arbeiterklasse. Die soziale und politische Polarisierung führt zur weiteren institutionellen Blockade im bürgerlichen US-Staat. Die Agonie des US-Imperialismus dauert an und verstärkt sich. Das US-Militär wird unruhig und könnte einen Staatsstreich unternehmen, spätestens dann droht Bürgerkrieg. Die Krise des US-Imperialismus verhindert auch die transatlantischen Investitionsschutzabkommen. Mit dem Verlust der hegemonialen Position im Nahen Osten ging in letzter Instanz die allgemeine US- Hegemonie verloren und die materielle Krise setzt aus sich selbst heraus die Politik der transatlantischen Investitionsschutzabkommen ins Abseits. Da die transatlantischen Investitionsschutzabkommen eine primäre Beziehung zum US-Imperialismus einfordern, sind diese ein verdeckter Protektionismus und gehen zu Lasten der Akkumulation mit dem „Rest der Welt“. Aus diesem Grunde lehnt auch die deutschnationale Fraktion des Kapitals diese Festlegung auf den US-Imperialismus ab und strebt den Aufbau eines Deutsch-Europa an. Die AfD ist der politische Arm der eurasischen Fraktion des deutschen Kapitals, welche auf Rußland und China setzt. In den USA positioniert sich die nationale Fraktion des US-Kapitals um Trump und die Tea-Party, da sie die deutsche Exportwaffe fürchten und das US-Kapital keine großen Akkumulationsmöglichkeiten im deflationären Deutsch-Europa sehen. So wie es auch keinen Sozialismus in einem Land geben kann, kann es auch keinen Kapitalismus in einem Land geben und auch keinen Kapitalismus in einem transatlantischen Raum. Die Akkumulation wäre gering und es wäre nur maximal eine stagnative Akkumulation möglich, da der Rest des Weltmarktes vernachlässigt wird. Doch das Kapital ist gezwungen zu akkumulieren und die transatlantischen Investitionsschutzabkommen würden das Kapital nur fesseln. Das Kapital wird diese Fesseln sprengen, denn der transatlantische Raum ist zu klein für die Akkumulation- die Akkumulation bedarf den ganzen Weltmarkt und nicht den halben. Die Arbeiterklasse hätte die Rechnung mit Massenarbeitslosigkeit und Verelendung zu bezahlen. Schon aus diesem Grund sind die Abkommen nicht das Papier wert, auf den sie geschrieben werden; sie können nur formal auf kleinstem gemeinsamen Nenner umgesetzt werden. Jeder einflußreiche Imperialismus wird sich gegen die Forderungen in diesen Abkommen einseitig verwahren und aussteigen können, wenn diese seinen konkreten Interessen zuwiderlaufen. Konkret sehen wir gerade, wie die Große Krise den transatlantische Raum zerbricht, d.h. wie die EU zerbricht und gleichzeitig, wie verzweifelt auf der Ebene des Überbaus versucht wird, einen transatlantischen Freihandelsraum aufzubauen. 8 Die zentrale Waffe des deutschen Imperialismus für sein Kerneuropa ist Hartz IV, welche erst ihre volle Durchschlagskraft unter dem Euro-Regime erreichen kann. Diese Einheitswährung Euro verhindert eine Abwertungspolitik, welche dafür sorgt, daß das Zahlungsbilanzdefizit auf diese Weise zum Ausgleich gebracht werden kann. Nun muß der Ausgleich unmittelbar von der Arbeiterklasse geleistet werden, indem der deutsche Imperialismus sein Hartz IVRegime den anderen Staaten aufzwingt. Die anderen Staaten der Euro-Zone implantieren nun ebenfalls eine Deflationspolitik oder werden unter EU-Aufsicht, d.h. deutsche Aufsicht, gestellt und unter Drohung des Staatsbankrotts ist hier konkret das griechische Kapital gezwungen, sich der deutschen Deflationspolitik zu unterwerfen. Mit einer Deflationspolitik kann man jedoch nicht der Deflation entrinnen, sondern nur noch tiefer darin versinken, denn sie verstärkt die deflationären Tendenzen noch zusätzlich. Den deflationären Tendenzen jedoch im allgemeinen zu entfliehen kann man jedoch nicht, denn sie resultieren aus dem Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate als allgemeine und durchschnittliche Bewegungsform des Kapitals. Der gegenwärtige Zusammenbruch der Akkumulation nimmt auf diese Weise den US-Dollar in die Zange. Die drastisch sinkende Nachfrage nach Öl und Erdgas zwingen den russischen Imperialismus immer mehr zu einem Öl-gedeckten Rubel und gleichzeitig wankt das Petro-Dollar-System. Einmal fällt der Ölpreis wegen den Einbrüchen in die Akkumulation und gleichzeitig versucht Saudi-Arabien die USA mit ihrer SchieferölProduktion und Rußland in Verbund mit dem Iran in die Knie zu zwingen. Der niedrige Ölpreis gefährdet auch Saudi-Arabien, denn die Defizite werden immer größer und die Kosten für die Kriegsinterventionen Saudi-Arabiens in Syrien und Jemen steigen ebenfalls an. Nach innen werden die Ausgaben gekürzt, was den Duck in Saudi-Arabien ansteigen läßt. Vor dem Hintergrund eines schwachen Staates, der eine Akkumulation von dynastischen Beziehungen ist, eine gefährliche Situation. So kann der Ölpreis auch leicht wieder drastisch ansteigen, denn so wie der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, so ist die auch der Krieg die Fortsetzung der Konkurrenz mit anderen Mitteln. Der Konkurrenzkampf zwischen Saudi-Arabien und dem Iran kann auch militärisch ausgetragen werden. Dies ruiniert den Konkurrenten schneller als ökonomische Konkurrenz. Bisher versucht sich Saudi-Arabien in der ökonomischen Konkurrenz. Aus diesem Grunde wird Saudi-Arabien seine DollarGuthaben aufheben müssen, um seine Ausgaben zu decken. Dies würde zu Lasten des Dollar gehen. Das Petro-Dollar-System wird durch den drastisch fallenden Ölpreis in Frage gestellt. Ein Zusammenbruch und Zerfall Saudi-Arabiens würde den US-Dollar zentral treffen und gleichzeitig den Ölpreis ansteigen lassen, denn Saudi-Arabien ist die Tankstelle der Welt. Krieg und Bürgerkrieg in Saudi-Arabien würden den Ölpreis steigen lassen, aber der Akkumulation neue Probleme bescheren, denn aufgrund der deflationären Tendenzen können steigende Energiekosten nicht ohne weiteres übergewälzt werden. Es würde eine Scherenbewegung drohen. Mit der Bedrohung des US-Dollar ist auch das internationale auf den US-Dollar aufbauende Weltwährungs- und Finanzsystem bedroht. Der niedrige Ölpreis bedroht zusätzlich auch unmittelbar das Finanzsystem, denn die Kredite des Öl- und GasKapitals drohen abgeschrieben zu werden. Dies wäre Schock für die Akkumulation. Die Derivate sind heute weit höher als im Jahr 2008, so daß nun keine Möglichkeit mehr vorhanden ist, der Entwertung des fiktiven Kapitals Grenzen zu setzten. Aus diesem Grunde auch der Schuldenschnitt, der „Bail in“ der Guthabenhalter und Anteilseigner der Banken. 9 Doch die Schulden der einen sind das (fiktive) Vermögen der anderen, so daß die Nachfrage erheblich einbrechen und die deflationären Tendenzen weiter zunehmen würden. Die deflationären Tendenzen des Weltmarktes übersetzen sich vermittelt in soziale Spannungen und über dieses Moment politisch in ansteigende internationale Widersprüche und damit auch in den Formen von Krieg und verdeckter Krieg, der die Form des Terrorismus annehmen kann. Terrorismus existiert nicht isoliert, sondern nur in der widersprüchlichen Totalität des tiefen Staates (organisierte Kriminalität, Geheimdienste, Terrorismus) ist also ein Moment des tiefen Staates, bzw. als ein Teil des souveränen Doppelstaates in Form eines („tiefen“) Sicherheitsstaates. Der verdeckte Krieg des tiefen Staates bereitet den Boden für den konventionellen Krieg vor und auch für den Bürgerkrieg. So kann auch der tiefe (bürgerliche) Staat in Revolten gegen den bürgerlichen Staat involviert sein, auch im Interesse einer imperialistischen Macht. Die Revolte in Syrien gegen die syrische Diktatur war das Produkt einer sozioökonomischen Krise Syriens aufgrund einer neoliberalen Politik des syrischen Staates. Jedoch war dies keine proletarische, d.h. emanzipative Revolte, sondern eine reaktionäre Revolte des Kleinbürgertums unter Führung einer Compradorenbourgeoisie und damit unter Führung des Imperialismus, bzw. des transatlantischen Imperialismus, während der russische Imperialismus weiterhin Syrien unterstützte. Die Revolte richtete sich niemals objektiv gegen den Kapitalismus, sondern nur gegen seine neoliberale Form. Zweitens war die syrische Revolte selbst objektiv neoliberal und richtet vor allem gegen die Reste des Staatsinterventionismus in Syrien, war also immer objektiv auf eine Radikalisierung des Neoliberalismus in Syrien aus. Das Kleinbürgertum wurde zur Massenbasis für die neoliberale Revolte gegen den syrischen Neoliberalismus unter Führung der CompradorenBourgeoisie und ihrer Herren in den transatlantischen Metropolen. Das syrische Dorf bewegte sich im Schlepptau dieser reaktionären Momente, während die Arbeiterklasse passiv verblieb. Da diese reaktionäre Revolte an der syrischen Bourgeoisie scheiterte, griff der Imperialismus auf das Lumpenproletariat und auf die Lumpenbourgeoisie zurück und zwar über Aktivierung des imperialistischen tiefen Staates, hier vor allem Gladio B und es setzte eine Islamisierung der syrischen Revolte ein und damit der Bürgerkrieg. Es gab niemals eine wesentliche Strömung in der Revolte, welche die „soziale Frage“ aufwarf. Es ging nur um „Demokratie“ die Parole des Neoliberalismus, niemals um „soziale Demokratie“. Nur eine proletarische Revolte kann den Ausbruch erzwingen, nur unter Führung des Proletariats kann das Kleinbürgertum eine progressive Rolle in einer solchen Revolte spielen. Eine proletarische Revolution ohne eine revolutionäre proletarische Partei ist unmöglich, jedoch ist eine proletarische Revolte auch ohne eine führende proletarische revolutionäre Partei möglich. Jedes nationale Gesamtkapital versucht die inneren sozialen und politischen Spannungen aufgrund der Entfaltung der Großen Krise im inneren auf die Weltmarktkonkurrenten abzuleiten. Jedoch ist dies ein Nullsummenspiel, denn wenn jedes nationale Gesamtkapital so handelt, gibt es keinen Vorteil aus dieser Politik, sondern für alle nur einen Nachteil. Doch es kann nicht anderes sein. Das Wertgesetz, welches an der Oberfläche der kapitalistischen Produktionsweise als Konkurrenz erscheint, läßt kein anderes Verhalten zu. Einen UltraImperialismus gibt es nicht und damit auch keine friedliche und einvernehmliche Regelung der immanenten Widersprüche des Kapitalismus. So bewegt sich das jeweilige nationale 10 Gesamtkapital tendenziell auf eine Kriegsökonomie zu und diese läßt sich nur mit Hilfe des bürgerlichen Ausnahmestaates (Bonapartismus, Diktatur, Faschismus) durchsetzen. Auch hierbei wird der tiefe Staat mit einer Strategie der Spannung tätig und schafft die Massenlegitimation für einen bürgerlichen Ausnahmestaat. Im inneren reproduziert sich das Freund/Feindverhältnis des Außenverhältnisses. Die Organisationen der Arbeiterbewegung, hier vor allem die Gewerkschaften, mutieren zu terroristischen Organisationen, denn sie stellen für den bürgerlichen Ausnahmestaat den „inneren Feind“ dar und sind eine Waffe in der Hand der internationalen imperialistischen Konkurrenz. Die Aufgabe des bürgerlichen Ausnahmestaates ist es, den „Feind“ im inneren und äußeren mit aller Härte zu bekämpfen und damit wird konkret die Deflationspolitik exekutiert. Beide Fraktionen der deutschen Bourgeoisie sind sich gegen die Arbeiterklasse einig. Die transatlantische Fraktion ruft nach dem Notstand und versucht dies als Gegenwehr gegen die rassistischen Pogrome darzustellen, während die deutsch-nationale Fraktion der Bourgeoisie unter der Begründung der Fluchtbewegung nach dem Notstandsstaat ruft. Die Begründungen für den Notstandsstaat mögen verschieden sein, das Ziel ist bei beiden Fraktionen der herrschenden Klasse der bürgerliche Ausnahmestaat. Vor allem dann, wenn die parlamentarischen Verhältnisse instabiler werden. Durch das Auftreten der AfD in den Parlamenten wird auch eine Große Koalition aus CDU und SPD immer schwieriger, denn sie hat keine parlamentarische Mehrheit mehr. Es bedarf dann immer mehr einer dritten Regierungspartei und eine Einigung auf eine Drei-Parteien Regierung ist schwierig und diese blockiert sich selbst. Damit nimmt der außerparlamentarische Druck zu. Mittelfristig ist eine CDU-CSU-AfD Koalition möglich, bei Marginalisierung von SPD und Linkspartei. Die parlamentarische Blockade könnte auch über einen bürgerlichen Ausnahmestaat im Sinne des Kapitals gelöst werden, mit oder ohne Rechtskoalition. Das Wahlergebnis kann von der transatlantischen Fraktion des Kapitals zum Aufbau eines bürgerlichen Ausnahmestaates benutzt werden unter dem Deckmantel des „linksliberalen“ Kampfes gegen „Rechts“, der jedoch real ein Kampf gegen „links“, d.h. im engeren Sinne gegen die Arbeiterbewegung ist. Konkret: Es kann auch die Forderung von gleichem Lohn bei gleicher Arbeit als rassistisch denunziert werden, denn auf diesem Weg könnte die „Integration“ der Fluchtbewegung in den Niedriglohnsektor gefährdet werden. Es stehen dann die transatlantischen Werte gegen die proletarischen Werte. Schon jetzt wird vom bürgerlichen Staat dem Antisemitismus der Kampf angesagt und darunter kann jede Form der Kapitalismus-Kritik zugefasst werden. Dies verbindet sich mit dem Querfront Denunziation jeglicher realer Kapitalismuskritik. Es beginn damit eine neue Offensive in der psychologischen Kriegsführung gegen die Arbeiterklasse und für den bürgerlichen Ausnahmestaat. Der Linksliberalismus als scharfe Waffe der bürgerlichen Repression und als Steigbügelhalter für den bürgerlichen Ausnahmestaat in transatlantischer oder eurasischer Form. Nach dem Wahlsieg der AfD verschärft sich die Repression über die „Werte“ und diese sind Fragen an die „Identität“. Jedoch gibt es keine Identität. Es gibt nur eine Identität in der Nicht-Identität. Politisch übersetzt sind Wertfragen Identitätsfragen und die Identität wird von der herrschenden Klasse gesetzt und damit landen wir bei dem Freund-Feind Verhältnis eines Carl Schmitt. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Dies ist die Identität eines Carl Schmitt und des Ausnahmezustandes und damit des bürgerlichen Ausnahmestaates, welcher von Carl Schmitt präferiert wird. Der Souverän ist nur ein Souverän, wenn er über den 11 Ausnahmezustand entscheidet. Im bürgerlichen Ausnahmestaat fällt die Staatsräson mit dem bürgerlichen Ausnahmestaat ins Eine. Im Ausnahmezustand wird der Feind, d.h. der innere und der äußere Feind gleichzeitig bekämpft. So setzt dann der bürgerliche Ausnahmestaat das Feindrecht gegen den Feind und der Feind des bürgerlichen Ausnahmestaates ist in letzter Instanz immer die Arbeiterklasse. Im Kriegsrecht, im Notstand, findet das Feindrecht zu sich selbst. Hartz IV war nur der Beginn des bürgerlichen Ausnahmestaates und aus dem Hartz IVSystem dehnen sich diese autoritären Tendenzen weiter aus. 3.) Der proletarische Weg -Radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich, ansetzend an der alltäglichen Sabotage der Ausbeutung und international organisiert -Arbeiterkontrolle über die Produktion -Aufbau proletarische Hundertschaften gegen die Repression des bürgerlichen Staates und seiner neofaschistischen Organisationen Iwan Nikolajew Hamburg im März 2016 12 MAULWURF/RS