Metropolit Kuriakose Mor Theophilose von Europa und den Golfstaaten Malankara Syrisch-Orthodoxe Kirche Christentum in Indien Pro Oriente Wien, 14. Juni 2005 – Diplomatische Akademie Kontext Länger als in jedem anderen Land der Welt war Indiens Gesellsc haft eine pluralistische. Diese dauert bis zum heutigen Tag an. Menschen, die unterschiedlichen Religionen angehören, unterschiedliche Ideologien haben, unterschiedliche Sprachen sprechen und von verschiedenen ethnischen Wurzeln abstammen, haben in Indien seit vielen Jahrhunderten zusammengelebt. Diese Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugung, teilen den Sinn und das Geheimnis der Existenz. Wir alle hoffen auf eine gemeinsame Zukunft, die sich auf den Werten gegenseitigen Respekts, gegenseitiger Bereicherung und Anerkennung gründet. Die Hindus (die zahlenmäßig bedeutendste Religion Indiens, die etwa 82% der Bevölkerung ausmacht) beschreiben ihren Glauben als Sanadana Dharma – als die Religion hinter den Religionen. Dieses Selbstverständnis gibt ihn en die Möglichkeit andere Religionen anzunehmen, zu tolerieren und mit ihnen friedlich zu koexistieren. Die Ursprünge des Christentums in Indien Wenn man über Indien spricht, denken die meisten Menschen nur an die Hindu Religion. Die christliche Kirche blickt bereits auf eine etwa 2000 Jahre alte Geschichte in Indien zurück. Somit ist das Christentum in Indien eine der ältesten Religionen. Nach der Tradition kam im Jahre 52 n. Chr. der Apostel Thomas nach Indien und brachte das Christentum mit. Er nutzte, wie damals üblich, die Schiffsverbindung und die Handelsverkehrswege zwischen Indien, Ägypten und dem Mittelmeer. Historiker beweisen, dass sogar in den ersten Jahrhunderten Inder nach Ägypten zum Handel kamen (Sir James M. Gampboll, Bombay Gazetter Vol. XIII, Teile II, 714). Jüdische Siedlungen und Synagogen in Indien, genauer im Bundesstaat Kerala, zeigen ebenso die Verbindung zwischen Kerala und Palästina in den ersten Jahrhunderten. Der Apostel Thomas hat dort 7 Kirchen erbaut und 4 brahmanische Famil ien getauft, deren Nachfahren noch immer an ihrem Nachnamen zu erkennen sind. Alle Christen in Kerala bemühen sich ihren Ursprung und ihre Abstammung von diesen Familien zu zeigen und dieser gerecht zu werden. Zurück zur Geschichte: Die Thomas-Akten und die Zeugnisse von den früheren Kirchenvätern Hipolites, Jerome, Dorothios und die „Doktrine des Apostels“ – geschrieben 250 n.Chr. – berichten über Thomas, seine Mission in Indien und sein Martyrium (Caves, Historia Literaria, S. 107). Im Jahre 72 wurde Thomas in Kalamina (bei Madras) ermordet. Im zweiten Jahrhundert wurden seine Reliquien nach Edessa gebracht. In Indien und in Edessa feiert man bis heute am 3. Juli den Thomas-Festtag. Im 4. Jh. kam eine syrische Einwanderungsgruppe mit einem Bischof, 2 Priestern, 2 Diakonen und etwa 400 Gläubigen aus Edessa nach Kerala. Die einheimischen Hindu Könige haben sie freundlich empfangen und ihnen zum einen Land und zum anderen viele Privilege gegeben. Diese Immigration bleibt ein Teil der Geschichte Keralas (D ays, Land of the Perumal, S. 43). Diese Gruppe gehörte dem Patriarchen von Antiochien an und man sah darin den Beginn der syrischen Kirche in Indien. Im 15. Jh. kamen die Ostsyrer. Wenn man an die Lateinische Kirche denkt: Der erste Missionar kam schon im 13. Jh. nach Indien. Er hieß Johann Monte Karvino und war von Papst Nikolaus IV. nach China gesandt worden. Karvino hatte einige Monate in Indien gelebt. Er berichtet, dass er eine christliche Gemeinde in Indien angetroffen hat. Obwohl bereits im Jahre 1498 Vaskodagama Indien erreicht, vollzog sich die volle Latinisierung der Kirche im 16. Jh. (1594, Alexis de Menesis). Im 18. Jh. wanderten Protestanten und Reformierte (1706 Lutheraner, 1873 Baptisten) ein und im 19. Jh. landeten die Anglikaner in Indien. Die Thomas-Christen gehören heutzutage verschiedenen kirchlichen Traditionen an. Sie identifizieren sich überwiegend mit den syrischen Christen. Sie sind Christen in Religion, orientalisch in Liturgie und Anbetung, und indisch in der Kultur. Bis zum 16. Jh. waren sie eine ungeteilte Kirche. Die liturgische Sprache war syrisch, der Lebensstil indigenisiert und sie hielten sich streng an das religiöse Leben, wie es z.B. beim Fasten erkennbar war. Wenn man an die Größe/Ausbreitung der christlichen Kirche in Indien denkt, umfasst sie etwa 2,7% der Bevölkerung (82% Hindus, 11% Islam, 4,3% andere). Aber in Kerala sind 25% Christen. Seit Jahrtausenden leben die Christen in Kerala mit ihren Hindu und Islamischen Brüdern und Schwestern friedlich zusammen. Die Reli gion ist bis heute nie ein Hindernis für die Koexistenz gewesen. Die gegenseitige Achtung und – man muss sagen – die Toleranz und Großzügigkeit der Hindus ermöglicht das Zusammenleben. So kann man in Indien einen Hindu-Tempel und eine christliche Kirche nebeneinander auf demselben Grundstück gebaut sehen. Die christliche Frömmigkeit in Indien ist eine Begeisterung für viele. Etwa 90%, vor allem Jugendliche und Kinder, besuchen die Kirche regelmäßig. Die Christen stellen eine geachtete Minderheit dar, die eine große soziale Rolle in den Bereichen der Bildung, Gesundheit und Armutsbekämpfung spielt. In der Vergangenheit war die Kirche ein Trost für die Unberührbaren des Kastensystems und viele von ihnen haben ihre Heimat in der christlichen Kirche gefunden. Die heutige Lage Gegenüber diesem Idealzustand hat sich die heutige Situation in mehrfacher Hinsicht durch eine zunehmende Politisierung der Religion bzw. Religionen verschärft. Man hört von Spannungen, Christenverfolgungen usw. Politisierung der Religion Diese zunehmende Politisierung der Religion zieht drei Hauptkonsequenzen mit sich: a) Sie behindert die Nationsbildung. In einer Zeit, in der so viele trennende Faktoren wie Sprachen, Kasten, religiöse und regionale Unterschiede einer wachsenden nationalen Integration entgegenstehen, kann es tiefes Leid verursachen, den religiösen Faktor in den Vordergrund der Politik zu bringen. Häufig ist Bürgerkrieg die Konsequenz. b) Sie wird zur Bedrohung des säkular-demokratischen und sozialistischen Charakters des Staates Indien. Organisierte Missionierung mit dem Ziel der Bekehrung in großer Zahl kann das sensible politische und gesellschaftliche Gleichgewicht aus dem Lot bringen. c) Sie wirkt sich auch international, ja global aus. Christentum, Islam, Buddhismus und selbst der Hinduismus sind nicht auf die Grenzen Indien beschränkt. Der Einfluss religiöser Differenzen kann die Konflikte zwischen Nationen intensivieren. Daher sollte auf jeden Fall jeglicher ideologischer Missbrauch von Religionen für politische Kurzzeitzwecke und Ideen wie der Hindu Raschtra/Hinduthua (Hindustaat), der Dar Al Islam oder der christliche „Gottesstaat“ zurückgewiesen werden. Diese Arten von Ideologien sind eine Bedrohung des Aufbaus der Nation sowie ein Hindernis weltweiten Friedens. Staat einer Politisierung der Religion sollte sich Religion als Korrektive verstehen, die ihre Werte für das richtige und bessere Funktionieren der Politik einsetzt. Hinduistischer Neo-Nationalismus Die Hindu-Gesellschaft wird sich in zunehmendem Maße ihrer Hindu-Identität bewusst. Dabei werden religiöse und kulturelle Elemente kombiniert mit der Tatsache, in der Überzahl zu sein, um sich gegenüber den anderen Gruppen innerhalb der indischen Nation durchzusetzen. Das sozioökonomische Szenario Das sozio-ökonomische Szenario ist geprägt von einer immer noch erschreckenden Armut, die von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist: Nicht wegen des Mangels an Ressourcen, sondern in erster Linie als Folge von ungerechter Verteilung der Ressourcen auf nationaler E bene, aufgrund ungerechter ökonomischer Beziehungen und aufgrund von Wirtschaftsabhängigkeiten auf internationaler Ebene wächst die Kluft zwischen den Armen und Reichen. In diesem Kontext muss die wichtige Frage nach der Rolle und Existenz des Christentums gestellt und das traditionelle Modell von Mission und Evangelisierung neu betrachtet werden. Die Spannung entsteht dadurch, dass man einerseits das Wesen der christlichen Aufgabe im Vorfeld halten muss, d.h. die Ausbreitung der christlichen Botschaft fördern sollte, und andererseits die Sensibilität des religiös pluralistischen Kontexts ernst nehmen sollte. Die früheren christlichen Missionare haben in Indien viel geleistet, besonders im Bereich der sozialen Erhöhung der Niedrigen und einer Verbesserung der Ausbildung wiesen sie aber in ihrem Ziel, Indien so schnell wie möglich für das Christentum zu gewinnen, alle anderen Religionen und die einheimische Kultur, die mit ihnen verbunden war, zurück. Christliche Mission in Indien heute a) Die Anerkennung der Pluralität Die Anerkennung der Pluralität bedeutet die Tatsache, dass unterschiedliche Religionen auf verschiedenen Wegen und Weisen eine Antwort auf das Geheimnis letztgültiger Wirklichkeit suchen. Sat- oder Theos- gehört doch Pluralität zur innersten Struktur der Realität. Im theologischen Terminus bedeutet dies, dass Pluralität der Willen Gottes für alles Leben sein sollte. In Indien muss die Seele der einheimischen Kultur, das religiöse Herz des Hinduismus, mitbedacht werden! b) Die Notwendigkeit des Pluralismus Im heutigen Indien ist eine radikale Veränderung des christlichen Standpunktes gegenüber den Menschen aus anderen Glaubensrichtungen sowohl eine existentielle Anforderung als auch eine theologische Notwendigkeit. Heute sind die Einheit und d ie Integrität des Landes in Gefahr, durch Kräfte der Separation aufgelöst zu werden. Häufig sind die Ansprüche und Gegenansprüche verschiedener religiöser Gemeinschaften nicht einfach eine Sache politischer Überlegungen oder eine Umverteilung ökonomischer Ressourcen, die verschiedene Antworten auf das Geheimnis der Wahrheit in Beziehung stellen. Dies ist genauso und in erster Linie eine theologische Frage. Pluralität bietet spirituelle und kulturelle Ressourcen für das Überleben unterschiedlicher Völker auf der Suche nach Freiheit, Selbstachtung und Menschenwürde. Pluralität eröffnet die Möglichkeit der Wahl zwischen alternativen Visionen von Realität und Lebensbewältigung. Sie bietet unterschiedliche spirituelle Quellen, um grundlegende Probleme anzugehen, die heute global geworden sind. Die Notwendigkeit und der Kontext des Dialogs Die dem Evangelium entsprechenden Qualitäten vieler Nichtchristen zwingen dazu, eine Ekklesiologie und eine Theologie der Mission auszuarbeiten, die den Heiligen Geist in besonderer Weise ins Zentrum stellt. Der Dialog ist eines der zentralen Gebiete für die Beziehungen zwischen Christen und Menschen anderer Glaubensrichtungen, wo anhaltende theologische Reflexionen nicht in der Isolation akademischer Diskussionen fortgesetzt werden dürfen, sondern inmitten unseres Zusammenlebens in einer Gemeinschaft, in der wir uns alle als Pilgernde auf den Straßen des modernen Lebens verstehen dürfen. Dialog darf nicht im Kopf stecken bleiben, sondern muss ein Dialog des Lebens sein und werden. Die Hindu-Seite des Dialoges Das hinduistische Verständnis von Ekam sat viprava bahudha vadanti (Gott oder Wahrheit ist eins, obwohl die Weise nennen es viele). Sat oder Wirklichkeit ist so unbegrenzt, so geheimnisvoll, so tiefgehend, dass keine spezielle Vision ihre gesamte Tiefe auflösen kann (Papst Johannes Paul II. über die vielen Konfessionen). Deshalb kann keine Offenbarung für sich alleine exklusive Ansprüche erheben und darauf bestehen, dass sie alleine wahr und die anderen unwahr sind. Die darauf folgende Toleranz bedeutet keine unkritische Akzeptanz jeder Art von Doktrin, sondern vielmehr eine ehrfürchtige Geisteshaltung, die die Begrenztheiten jeglicher menschlicher Ahnung und Ausdrucksweise von Wahrheiten anerkennt. Erst diese Geisteshaltun g eröffnet den Weg, anderen zuzuhören und ihre Erfahrung der Realität zu teilen. Die christliche Seite des Dialogs Die Inkarnation ist Gottes Dialog mit der Menschheit, ja, der ganzen Schöpfung. Der inkarnierte/menschgewordene Gott ging eine Beziehung mi t den Menschen aller Glaubensrichtungen ein. Im Dialog zu stehen, bedeutet daher, teilnehmen an Gottes weitergehendem Werk. Die Freiheit und Liebe Christi drängt uns dazu, auch die Gemeinschaft mit den Fremden zu suchen, so dass alle Mitbürger in Gottes R eich werden können. Christus hat uns versprochen, dass der Hl. Geist uns in die ganze, letztgültige Wahrheit einführt. Wahrheit im biblischen Verständnis ist nicht proportional, sondern relational zu verstehen und darf in der Isolation einsamer Meditation gesucht werden und in der lebendigen persönlichen Konfrontation zwischen Gott und dem Menschen selbst. So wird der Dialog zum Weg in der Frage der Wahrheit. Dialog soll Suche nach Wahrheit sein, da niemand für sich das Monopol auf Wahrheit beanspruchen da rf. Dialog ist Teilen, denn die Offenbarungen der Wahrheit sind unterschiedlich. Inkulturation Eine andere Notwendigkeit für die Kirche und das Christentum im heutigen Indien ist die der Inkulturation. Das Prinzip der Inkarnation verlangt das Evangelium z u inkulturieren, so wie das Wort Gottes inkarniert wurde. Erst im Prozess der Berührung, Veränderung und Bereicherung in der Begegnung mit den verschiedenen Kulturen wurde das Evangelium wirklich universal. Inkulturation beruht auf drei Hauptprinzipien: a) Das ekklesiologische Prinzip Eine universelle Gemeinschaft der Geretteten. Nach Amalopradass, einem indischen Theologen, sollte der Ausgangspunkt jeglicher Ekklesiologie die Predigt des Gotteswortes an eine gegebene Gruppe von Menschen sein, mit dem Zie l, dass diese Gruppe zu einer Gemeinscahft wird, die befreit von Sünde ist und in der Lage, in Liebe zu leben. Wenn dies sich ereignet, wird diese Gemeinschaft sich in Beziehung zu anderen setzen und so die Gemeinschaft des Heils bilden. Dies wird zur univ ersalen Gemeinschaft der Geretteten führen. In diesem Modell wird Universalität nicht als Uniformität, sondern als Communio verstanden. b) Das christologische Prinzip Durch die Inkulturation erhält auch die Christologie eine kosmische Dimension. Der auferstandene Christus ist als Mittler in der gesamten Schöpfung (Kol 1,16) präsent. Die Zusammenführung mit Gott / Rückholung) zu Gott als zentrale Idee der Inkarnation beinhaltet die gesamte Schöpfung. In diesem Dienst, der Reinigung und Rückführung, der Erfüllung und der Vereinigung der Schöpfung mit Gott, sollte sich die gesamte Kirche stellen. Diese Mission richtet sich nicht nur auf die gesamte Menschheit, sondern auch auf alle Kulturen und Religionen. c) Das missionstheologische Prinzip Mission ist nur sinnvoll, wenn Kirche sich inkulturiert. Mission ohne Inkulturation führt zu Proselytismus oder Domination. In einer inkulturierten Kirche muss Mission die Verwirklichung der Königsherrschaft Gottes bedeuten, der universalen Gemeinschaft der Liebe, einer Gemeinschaft, die ihre Erfahrungen teilt auf dem Weg zur Erfüllung in der Gottesherrschaft. Das Erfordernis einer neuen indischen Christologie ist eine theologische Verantwortung und ein pastorales Anliegen. Dabei geht es um die Zurückweisung eines Exklusivanspruchs in soweit letztgültige Dinge betroffen sind. Mögliche Zugänge, um die Anwesenheit Christi in anderen Religionen zu sehen, wären z.B. der unbegrenzte Christus, der universelle Christus, der unbekannte Christus, Christus als der Mit-Leidende usw. Einen Schritt weiter sollten wir die Offenbarungen als persönliche Erfahrung mit Gott erkennen und akzeptieren. In diesem Kontext brauchen wir eine Christologie die theo-zentrisch ist. Königsherrschaft Gottes Die Begriffe „Königsherrschaft Gottes“ (das Zentrum der Lehre Jesu) und Rama Rajya (Herrschaft Ramas) bedienen als Norm der Kooperation und des Aufbaus der Nation. Wenn wir heute in Indien die Königsherrschaft Gottes – das Zentrum der Botschaft Jesus – verkünden, so hat dies in unserer Zeit und im indischen Kontext eine besondere Tragweite. Königsherrschaft Gottes bedeutet dabei nicht eine fest gefügte Form kirchlicher Hierarchie, sondern eine dynamische Bewegung, die von der Liebe Gottes ausgehend – sich in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten auf verschiedene Weise Bahn bricht. Grundlage dabei bleiben immer die ethischen Grundfesten der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit. Wenn wir diese Werte in anderen Religionen sehen und erkennen, muss es unser gemeinsames Ziel sein, für eine N ation, die sich auf diesen Werten gründet, zu leben und zu arbeiten. Ökumene in Indien Interkonfessionelle Ökumene Als erster Baustein des Ökumenismus in Indien dient der interkonfessionelle Ökumenimus für die Einheit der Kirchen, für ein besseres christ liches Zeugnis inmitten der anderen Religionen und somit zur Förderung von Frieden und Gerechtigkeit. Interreligiöser Ökumenismus Auf diesem ersten Baustein gründet sich der interreligiöse Ökumenismus mit dem Ziel gegenseitigen Respekts und gegenseitiger Bereicherung, um die säkulare Natur des Staates zu bewahren. Vor dem Hintergrund dieser wachsenden Harmonisierung kann dann gemeinsam der Kampf gegen die sozialen Missstände und für einen gerechten Aufbau der Nation gelingen. Schlussmeditation Wir sind Erben eines großen Hauses, eines großen Welthauses, in dem wir zusammenleben – Schwarze und Weiße, Heiden und Juden, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe, Moslems und Hindus – eine Familie, die übermäßig getrennt ist in Ideen, Interessen, die, weil wir niemand mehr getrennt leben können, irgendwie lernen müssen, miteinander in Frieden zu leben. Das Lebenshaus, dieses Welthaus, ist die Ökumene, deren lebendige Bausteine Menschen aller Rassen, Menschen verschiedener religiöser Traditionen, Kulturen und Ideologien sind – es ist die Ökumene in ihrem einzigen wirklichen Sinn – die gesamte bewohnte Erde und ihre Völker.