Volkstrauertag - Mund-Hand-Werk

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Volkstrauertag01
Liebe Mitchristen!
Deutschland 1993: Neonazis marschieren am hellichten Tag durch die Innenstadt von Fulda; die Deutsche Volksunion, DVU, hält ihren
jährlichen Bundesparteitag in Passau ab; Brandsätze fliegen gegen vermeintliche Feinde des deutschen Volkes; Aussiedler und
Asylanten werden zur Zielscheibe rechter Gewalt; die rechtsradikalen Parteien gewinnen immer mehr Zulauf; die Deutschen werden
allgemein immer unzufriedener; die Zahl Arbeitslosen geht in die Millionen; fehlt nur noch der energische Ruf nach dem sog. starken
Mann!
Deutschland 1993 und Deutschland 1933: wie sich die Bilder gleichen. Es sind traurige Bilder; Bilder, die uns aufrütteln müßten; Bilder,
die uns eigentlich deutlich sagen müßten: So geht das nicht; so kann es nicht funktionieren; auf diese Art und Weise landen wir
unweigerlich im Chaos!
Haben die Deutschen denn nichts dazugelernt? Haben sie keine Lehren gezogen aus den Fehler ihrer Geschichte? Haben sie nichts
begriffen? Oder deutlicher ausgedrückt: Haben wir nichts begriffen? Ist das Geschehen der jüngsten deutschen Vergangenheit denn
schon so sehr aus unserem Gedächtnis verdrängt, daß wir wieder von vorne damit anfangen können?
Der heutige Gedenktag gibt auf diese Fragen eine eindeutige Antwort: Wir begehen den Volkstrauertag und dieser Tag soll uns die
Greuel der Vergangenheit eindringlich vor Augen führen. Wir gedenken der gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege,
aber ebenso der Opfer unter der Zivilbevölkerung; wir denken an die Millionen von Flüchtlinge, die ihr Hab und Gut, ihre Existenz und
ihre Heimat verloren und nur das nackte Leben retten konnten. Doch dieses Gedächtnis soll und darf nicht einseitig sein: die Opfer aller
Nationen sind gemeint, nicht nur die der Deutschen. Wir verneigen uns vor ihnen, denn sie alle sind ein bleibendes Mahnmal in der
Geschichte der Menschheit: Nie wieder - so rufen sie uns mit ihren stummen Schreien zu; nie wieder dieses sinnlose Morden und
Brandschatzen um irgendwelcher Ideologien willen. Es geht nicht um Schuld oder Unschuld, denn mit dieser Einteilung werden die
einen zu Helden und Opfern hochstilisiert und ihr Verhalten im Nachhinein gerechtfertigt, die anderen aber werden zu Verbrechern und
gerecht Bestraften herangewürdigt. Wir als Deutsche können sicher nicht umhin einzugestehen, daß unsere Väter, Großväter und
Urgroßväter, unsere Mütter, Großmütter und Urgroßmütter einen nicht unwesentlichen Teil zu diesen dunklen Kapiteln unserer
Geschichte beigetragen haben.- letztlich aber waren und sind sie Opfer, wie alle anderen auch!
Und hier gilt es anzusetzen! "Wer Gewalt sät, wird Sturm ernten!" Dieses Sprichwort hat auch in der heutigen Zeit nichts von seiner
Aktualität eingebüßt. Beispiele dafür gibt es genug: von Georgien bis zum ehemaligen Jugoslavien, von Somalia bis Nordirland!
Bei uns, wenigstens bei uns, soll das nicht noch einmal vorkommen! Und der heutige Volkstrauertag ist für diese Hoffnung ein guter
Träger.
Amen
Volkstrauertag02
Liebe Mitchristen!
"Manchmal, da fallen mir Bilder ein", so lautet der Titel eines Liedes des Sängers Reinhard Mey. Er beschreibt darin in Streiflichtern
seine Gedanken, die dann auftau-chen, wenn er eine Zeitung oder Zeitschrift liest, wenn ihm Schlagzeilen oder Photos in die Augen
springen.
"Manchmal, da fallen mir Bilder ein", diese Schlagzeile könnte auch über dem heutigen Volkstrauertag stehen:
Manchmal, da fallen mir Bilder ein, von marschierenden Soldaten, vom Donnern der Geschütze; Bilder vom sog. "Heldentod auf dem
Feld der Ehre", vom Rasseln der Panzerketten, vom Heulen der niederfallenden Bomben. Manchmal fällt mir ein, wie sehr die
Zivilbevölkerung, die Kinder, Frauen und alten Menschen mit hineingezogen werden in die Unmenschlichkeit des Krieges. Manchmal
sehe rauchende Ruinen, Trümmerfelder und verwüstete Landschaften. Ich höre im Geiste die Marschmusik und sehe vor mir die
Menschen, die ausziehen den Tod zu bringen oder ihn zu emp-fangen, weil sie irgendwie überzeugt worden sind, daß es sich um eine
gerechte Sache handeln würde - vielleicht auch deshalb, weil sie gerne Krieg spielen oder weil es eben befohlen wurde.
Unterm Strich ist es egal: ob wirkliche Helden oder Feiglinge, ob Überzeugte, Mitläu-fer oder Befohlene - der Tod macht sie alle gleich.
Und doch macht er sie nicht zur Masse, denn jeder einzelne Tote, der in einer kriegerischen Auseinandersetzung zu beklagen ist, ist
genau ein Toter zuviel; jeder einzelne ist ein Verlust und zugleich ein Armutszeugnis für die Menschheit; jeder einzelne Gefallene, auf
welcher Seite auch immer, bringt Leid und Trauer; jeder einzelne schürt den Haß auf den Gegner!
Allein gut 17 Millionen Verluste an Soldaten, über 4 Millionen Zivilisten und ungezählte Opfer der Willkür in Konzentrations- oder
Gefangenenlagern hat der 2.Weltkrieg gekostet! Wie viele Menschen in den rund 400 Kriegen, die seitdem die Erde heimgesucht haben,
ums Leben gekommen sind, wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben!
Liebe Mitchristen, vielleicht bin ich ja nur ein hoffnungsloser Fall, ein Mensch, der der Wirklichkeit nicht ins Auge sehen will, ein Idealist
oder gar ein Spinner; vielleicht steht es mir gar nicht zu eine Meinung zu äußern, denn ich war nicht bei der Bun-deswehr, noch nie in
meinem Leben habe ich eine Uniform getragen, noch nie habe ich eine Waffe in der Hand gehabt, noch nie habe ich diese offensichtlich
vorhandene Faszination erlebt, die von diesem Gefühl der Macht ausgehen soll! Vielleicht steht es mir deshalb auch gar nicht zu etwas
zum Thema Volkstrauertag zu sagen - und doch sage ich es: Ich sehe unter den Gefallenen keine Helden, ich sehe nur Menschen, die
um ihre Jugend, um ihr Kraft, um ihre Gesundheit und letztendlich um ihr Leben betrogen worden sind, weil sie ihren Kopf für
irgendeinen Führer, irgendei-ne Ideologie, irgendeinen Machtanspruch hinhalten mußten! Ich sehe nur Menschen, die leben wollten und
die ein Recht darauf hatten zu leben! Ich sehe nur Menschen, die ihr Leben verteidigt, um ihr Leben gekämpft haben. Vor diesen
Menschen ziehe ich meinen Hut, diese Menschen haben meine Achtung und meinen Respekt, diese Menschen sind es für alle Zeiten
wert, daß ihr Andenken hochgehalten wird! Jedes Grab und jeder Gedenkstein, der für sie aufgerichtet wurde, ist für mich ein sichtba-res
Zeichen von der Sinnlosigkeit eines jeden Krieges, von der Sinnlosigkeit jegli-chen Hasses. Zugleich aber mahnen sie uns Lebende an
dafür zu sorgen, daß der-artiges nicht wieder geschieht, nicht bei uns, aber genauso wenig irgendwo auf der Welt, denn die Tränen
einer Mutter über ihren gefallenen Mann oder Sohn sind ü-berall gleich.
Volkstrauertag, das kann nur heißen: Gedanken des Friedens und der Versöhnung in uns wachsen zu lassen - Gedanken, die uns
Christen nicht eine Pflicht, sondern eine Selbstverständlichkeit sein müssen. Und Friede ist weit mehr als kein Krieg: Friede beginnt in
meinem Herzen, wenn ich mich innerlich dazu bereit erkläre, wenn ich mich mit mir selbst aussöhne und es dann schaffe auch meinen
Feinden die Hand zu reichen. Die Welt braucht keine Feindbilder, keine Gewalt, keine Volksver-hetzer, keine Verführer - sie braucht
Menschlichkeit, Toleranz, Mitgefühl, Versöhnungsbereitschaft und Liebe!
Wenn uns die Toten der Kriege immer wieder diese Notwendigkeiten vor Augen führen, dann sind sie nicht umsonst gestorben, dann
hatte ihr Sterben einen Sinn. Doch dann ist es endlich auch an der Zeit, daß nicht noch mehr umkommen: denn jeder neue Tote klagt
uns an und macht uns deutlich, daß wir zu wenig für den Frieden getan haben.
So verstehe ich den Volkstrauertag als einen Tag, der uns mahnt in unseren Bemühungen nicht nachzulassen, über den Gräbern die
Versöhnung unter den Völkern, unter den Menschen zu suchen!
Amen
Volkstrauertag03
Liebe Mitchristen!
"Trauer", so schrieb der Psychologe Sigmund Freud einmal, "Trauer ist die Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen oder
einer liebgewonnenen Sache. Trauer ist eine ganz normale und natürliche Reaktion; sie ist keine Krankheit, sondern die gesunde
Antwort auf einen erlittenen Verlust!"
Zwar wissenschaftlich exakt, doch auch ohne jegliches Gefühl klingen diese Worte. Daß hinter jeder Trauer auch ein ganz persönliches
Schicksal steht, das interessiert hier nicht; ebensowenig die Dauerhaftigkeit und die Auswirkungen auf das Leben. Solche Dinge lassen
sich offenbar nicht eingrenzen.
Nun begehen wir heute - wie alle Jahre wieder - den Volkstrauertag. Berechtigt darf in diesem Zusammenhang gefragt werden, ob
dieser Tag eigentlich noch zeitgemäß ist. Es muß angefragt werden dürfen, ob nicht die Zeit mittlerweile fast alle Wunden wenn schon
nicht geheilt, so doch zumindest gut vernarbt hat. Was soll ein Gedenktag, zu dem ein Großteil unserer Bevölkerung kaum mehr einen
Bezug hat? Ist nicht alles schon viel zu lange her, als daß wir heute noch wirklich von ganzem Herzen trauern könnten?
Sicher: Wir wissen um den Sinn dieses Tages! Es geht um zwei Weltkriege, es geht um Millionen Toter und Verwundeter, es geht um
das unzählige und unbeschreibliche Leid, welches die Völker erleiden mußten. Es geht auch um die jahrelangen Nachwirkungen, es
geht darum, daß bis zum heutigen Tag einzelne Menschen darunter zu leiden haben. Betrogen um ihre Kindheit und Jugend, für das
Leben gezeichnet an Körper und vor allem an Seele, aber trotzdem ausgestattet mit einem schier unbezwingbaren Willen zur
Wiedergutmachung und zum Wiederaufbau, haben die Menschen unvorstellbares geleistet. Auch daran wollen wir in ehrenvoller
Anerkennung denken.
Aber reicht das wirklich?
Hat die junge Generation nicht auch irgendwie Recht, wenn sie sagt man solle endlich aufhören in der Vergangenheit zu trauern, wenn
das "Jetzt" unseren ganzen Einsatz fordert und das "Morgen" mit seinen vielfältigen Problemen schon vor der Tür steht und anklopft?
Liebe Mitchristen, ich denke, beides hat seine Berechtigung. Aber es gibt keinen Grund das eine gegen das andere auszuspielen. Nur
wer die Vergangenheit, die Geschichte seines Volkes kennt und sie zu deuten versucht, nur der kann auch daraus die richtigen Lehren
ziehen! Und diese Lehren dürfen sich nicht in schönen Sonntagsreden ergehen, nicht bei Kranzniederlegungen und Totenehrungen
stehen bleiben und vor allem nicht in der immer gleichen Aussage münden: "Nie wieder Krieg bei uns und mit uns!"
Unsere Welt ist klein geworden. Nachrichten, vor allem die schlechten, verbreiten sich binnen kürzester Zeit über den Erdball. Keiner
von uns kann sagen: "Das habe ich nicht gewußt!" Diese Ausrede zieht nicht mehr, denn sie ist verlogen und nur dazu gedacht, sich der
eigenen Verantwortung zu entziehen. Aber wir können uns nicht heraushalten. Eben weil wir in unserer jüngsten Geschichte alle Ängste,
Greuel und Schandtaten zweier Kriege erlebt haben, müssen wir dieser Welt zeigen, daß wir gelernt haben. Und wir müssen dieser Welt
auch helfen, ihre Wunden zu verbinden und zu heilen.
Talent dazu haben wir von unserem Schöpfer mitbekommen. Die Frage ist nur, was wir aus unseren Talenten machen, wofür wir sie
einsetzen? Könnten wir wirklich mit Fug und Recht von uns sagen, daß wir sie für den Frieden, die Gerechtigkeit und die Menschlichkeit
einsetzen? Ist es nicht vielmehr so, daß sie hauptsächlich unserem eigenen Wohlergehen dienen sollen? Was wird Gott zu uns sagen,
wenn er nach der Vermehrung unserer Talente fragt? Wird er uns als gute Verwalter loben oder als schlechte und faule Diener
bezeichnen?
Liebe Mitchristen, noch haben wir Zeit unsere Fähigkeiten gewinnbringend für die Sache des Menschen anzulegen. Denn das größte
und wertvollste unserer Talente sich sicherlich die Fähigkeit zu lieben! Und diese Liebe sagt nicht: "Was geht das mich an!" Sie befähigt
vielmehr dazu offene Worte zu finden auszusprechen, was anzuprangern ist.
So gesehen bedeutet Volkstrauertag für mich - besonders auch auf dem Hintergrund des heutigen Evangeliums Anteil zu nehmen am
Schicksal anderer Völker, zu protestieren gegen Kriege jeglicher Zielrichtung und humanitäre Hilfe anzumahnen ohne Rücksicht auf
politische Systeme und Regierungen. Als Christen sind wir dazu verpflichtet, diesem Gedankengut Raum zu schaffen in unserer
Gesellschaft ebenso wie in der Gemeinschaft der Weltbevölkerung. Es gibt sicherlich keine Insel der Glückseligen auf dieser Erde, aber
es darf auch keinerlei Ort der Verfolgten, Vertriebenen, Terrorisierten, Ausgebeuteten, kurz keinerlei Ort der unschuldigen Opfer geben.
Dafür bietet diese Erde nicht genügend Platz!
Amen.
Volkstrauertag04
Liebe Mitchristen!
Der heutige (morgige) Gedenktag weckt sicherlich in vielen von uns schwankende Gefühle. Ir-gendwie sind wir hin und her gerissen
zwischen der Pflicht zu gedenken, ja zu trauern, andererseits ist alles schon so weit weg und schließlich ist es vielleicht wichtiger sich
mit den Problemen unserer Zeit auseinanderzusetzen, als immer wieder die alten Geschichten aufzuwärmen.
Seit Jahrzehnten herrscht Friede in unserem Land, wir haben uns etwas aufgebaut, haben Besitz angehäuft, es zu einem gewissen
Wohlstand gebracht. Die Erinnerung an die schrecklichen Zeiten des Krieges sind verblaßt; Menschen meines Alters oder heutige
Jugendliche - was wissen wir schon? Daten und Orte aus dem Geschichtsunterricht; gelernt, weil es eben zu unserer Geschichte gehört,
aber ohne den Hintergrund der eigenen Erfahrung, ohne konkreten Bezug, ohne Bezug zum Leben. Die Schlachten der Weltkriege
verkommen zu großaufgemachten Kinofilmen in Starbesetzung. Die Guten gewinnen und postieren als Helden. Die Verlierer sind die
Bösen und haben kein besseres Schicksal verdient als lebenslange physische oder psychische Krankheiten, als gar den Tod. Irgendwie
gespenstisch das Ganze und doch gewesene Tatsache.
Liebe Mitchristen, als junger Erwachsener habe ich - eher durch Zufall - eines der großen Schlachtfelder des 1.Weltkriegs gesehen.
Dieser Besuch in Verdun hat sich mir eingeprägt bis zum heutigen Tag. Ich ging über Wege, die niemand verlassen darf, weil der Boden
dort noch immer nicht frei ist von Blindgängern. Ich habe Gräben gesehen, in denen die Soldaten nicht die geringsten Chancen hatten
gegen die Tanks, die über sie hinwegrollten. Noch heute stehen die Gewehrläufe aus dem Boden! In der Gedenkkapelle sind die Wände
voller Kreuze - jedes einzelne steht für tausend Gefallene und Opfer der Zivilbevölkerung beider Seiten. Ich weiß nicht, wie viele
Menschen damals ihr Leben lassen mußten, ich habe es nicht geschafft alle Kreuze zu zählen.
Wenn meine Kinder einmal das entsprechende Alter erreicht haben, möchte ich gern mit ihnen dorthin fahren. Vielleicht ergeht es ihnen
ähnlich, wie es mir damals ergangen ist und vielleicht ziehen sie auch die gleichen Konsequenzen. Den Wahnsinn des Krieges muß
man gesehen haben - das ist mehr wert als noch so gut gemachter und gemeinter Unterricht, mehr wert als alle Filme und Statistiken.
Und wer den Wahnsinn des Krieges als Beteiligter oder später als Beob-achter gesehen hat, der müßte doch eigentlich mit allen ihm zur
Verfügung stehenden Mitteln dagegen ankämpfen - egal wo und wann immer in der Welt derartiges geschieht.
Die Tatsachen sprechen leider eine ganz andere Sprache: Die Welt verdient zu gut an kriegerischen Auseinandersetzungen, als daß sie
bereit wäre den Frieden wirklich erhalten zu wollen. Mit Sicherheit sind wir Deutschen da nicht an erster Stelle, aber wir mischen ganz
gut mit. Auch wir produzieren und verkaufen Waffen jeglicher Art - nicht in die momentanen Krisengebiete dieser Erde, aber vielleicht in
die zukünftigen!
Liebe Mitchristen, wenn wir der Opfer der Weltkriege, der Opfer des Terrors und der Unmenschlichkeit gedenken, so dürfen wir nicht so
tun, als ob wir eine Insel der Glückseligen wären, die für alle Zeiten ihre Lehren der Geschichte verstanden hätte. Mit Sicherheit kommt
unser Gedenken, unsere Trauer aus dem Herzen. Niemand bezweifelt die ernsthaften Bemühungen und wer es doch tut, dem muß man
wohl mangelndes Wissen, vielleicht sogar mangelnden Verstand vorwerfen. Aber ich denke, wir alle werden dem Anliegen dieses Tages
nicht gerecht, wenn wir anschließend weitermachen wie bisher.
Die Welt ist klein geworden, keiner kann heute noch sagen er hätte nichts gewußt. Wir dürfen nicht schweigen, weil wir ja doch nichts
ändern können und weil unser Einsatz ja doch keinen Effekt hätte. Wir dürfen nicht mehr tatenlos zusehen, wenn Menschen wegen ihrer
Hautfarbe, ihrer Volkszugehörigkeit, ihrer Religion, aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen ver-folgt und getötet werden. Wir
dürfen es auch dann nicht, wenn handfeste wirtschaftliche Interessen im Spiel sind oder es sich um Länder handelt, mit denen wir
befreundet oder partnerschaftlich verbunden sind.
Liebe Mitchristen, Volkstrauertag, das ist für mich der Tag, an dem offene Worte sehr wohl angebracht sind, an dem wir unsere
Scheuklappen ablegen und Farbe bekennen müssen. Und es ist auch der Tag, an dem sich erweist, wie weit unser christliches Dasein
und unsere christlichen Werte in unserer Gesellschaft noch von Belang sind. Wenn wir nicht den Mut aufbringen zu reden und zu tun
was Sache ist - wer dann?
Amen.
Volkstrauertag05
Liebe Mitchristen!
"Warum soll ich trauern über mein Volk? Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem. Menschen kommen und gehen, wie die
Wellen im Meer!"
Mit diesen eher pessimistischen Worten beschreibt der Indianerhäuptling Seattle die Situation seines Volkes im Jahre 1855. Und an die
weißen Eindringlinge gerichtet, fährt er fort: "Euer Hunger wird diese Erde verschlingen und nichts zurücklassen als eine Wüste!"
Ein erschreckendes Bild, wie ich meine, und doch ein Bild, das leider auch mit der Geschichte unseres Volkes untrennbar verbunden ist.
Es wäre ziemlich zwecklos Einzelheiten aufzuzählen, denn alle Worte könnten nicht beschreiben, was wirklich vorgefallen ist. Tatsache
ist, dass bei den beiden Kriegen dieses Jahrhunderts wirklich in weiten Teilen Europas nichts zurückgeblieben ist als eine Wüste: leblos,
starr vor Entsetzen und unfähig die Wirklichkeit zu begreifen, geschweige zu verarbeiten.
Warum soll ich trauern über mein Volk. Menschen kommen und gehen, wie die Wellen im Meer! In der Tat: Es sind neue Menschen
gekommen, mit neuen Ideen, mit dem Mut des Aufbaus und der Veränderung! Aber Menschen bleiben Men-schen! Je weiter entfernt zeitlich wie räumlich - eine Sache ist, desto leichter wird sie abgehakt, desto leichter ist das Verdrängen oder gar das Vergessen, desto
größer wird die Gleichgültigkeit! Vielleicht ist gerade dieses Verdrängen, Ver-gessen und diese Gleichgültigkeit der entscheidende
Ansatzpunkt den Volkstrauertag zu begehen! Denn es gilt Gegenpositionen einzunehmen. Es gilt Erin-nerungen wach zu halten und mit
ihnen wachzurütteln. Die leidvollen Erfahrungen unserer eigenen Geschichte dürfen nicht in irgendwelchen Geschichtsbüchern
verstauben. Vielmehr müssen sie dazu beitragen in uns selbst, in unserer Gesellschaft und darüber hinaus in der ganzen Welt einen
Wertewandel voranzutreiben. Im Mittelpunkt hat der Mensch zu stehen, sein Wohlergehen und seine ureigenen menschlichen Rechte.
Niemand hat das Recht sich darüber hinwegzusetzen!
Was nutzt es zu sagen: Nie wieder Krieg, nie wieder ein menschenverachtendes Regime, nie wieder Rassenwahn - wenn dies in
unserem Denken und Bewußsein zwar weitgehend Wirklichkeit geworden ist, wir aber gleichzeitig mehr oder minder achselzuckend eine
Welt betrachten, in der genau das, was wir ablehnen, tagtäglich Realität ist? Was nutzen schöne Worte, wenn unser Geschäftssinn andere Notwendigkeiten für entscheidend wichtiger erachtet? Sind wir wirklich schon wieder so weit, dass Geld und Profit das
Allerwichtigste sind, der Mensch aber wieder ins zweite oder gar dritte Glied zurückgestuft wird? Sollte dies der Fall sein - und viele
Anzeichen sprechen dafür - dann wird es höchste Zeit der Rückbesin-nung zugleich auch Taten folgen zu lassen!
Der Anfang ist gemacht, wenn wir beginnen alle extremen Gedanken in uns wirk-lich kritisch zu überprüfen, wenn wir beginnen allen
Menschen die gleichen Rechte zuzugestehen, wenn wir uns hinwegsetzen über kleinliche Berechnungen der Rentabilität, wenn wir
beginnen uns Gedanken zu machen über mehr Miteinander statt Gegeneinander, mehr auf uns selbst zeigen als auf andere, mehr
Mensch-lichkeit zulassen und weniger Klassen- und Rassendenken.
Liebe Mitchristen! Wir wären in der Tat schlechte Christen, würden wir uns über die menschlichen Belange hinwegsetzen und nur noch
nach Notwendigkeiten unser Leben zu gestalten trachten. Wenn wir trauern und gedenken, dann immer auch unter dem Blickwinkel der
Zukunft. Wie sollte sich eine Welt ändern können, wenn wir sie nicht in kleinen Schritten wirklich verändern möchten? Unser Wollen ist
entscheidend, unsere Fähigkeit christlich motivierte Zievilcourage zu zeigen auch und vor allem dort, wo wir deswegen angefeindet
werden. Wir müssen den Mund aufmachen und nach unseren eigenen Worten auch handeln: Dann sind wir glaubwürdig und dann
werden von diesem Tag immer wieder Impulse ausgehen können, die der Menschheit in ihrer Gesamtheit helfen von sich selbst alles
Schädliche abzuwenden und endlich positiv ihre Kraft einzusetzen.
Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem! Und diese Menschen können lernen, sie können sich ändern, sie können sich
befreien vom Joch ihrer eigenen Ideologien und ihres menschenverachtenden Egoismus! Tage wie der Volkstrauertag werden erst dann
überflüssig werden, wenn unser Hunger nach immer mehr keine Wüsten mehr produziert, sondern lebendige Landschaften und
blühende Gärten!
Amen.
Volkstrauertag06
Liebe Mitchristen!
Eine wahre Geschichte, die nichts mit einer Geschichte im herkömmlichen Sinn zu tun hat, sondern vielmehr mit der bitteren
Wirklichkeit, erzählt folgendes:
Fatima ist über 70 Jahre alt. Sie lebt auf einem halb zerstörten kleinen Bauernhof in Bosnien. Nach der Vertreibung im Jahre 1992
brachte sie 5 Jahre in einem Auffanglager zu. Nun ist sie wieder daheim. Allein. Ihr Mann, ihr Bruder und ihre drei Söhne wurden
erschossen. "Ich habe ihnen in meinem Herzen versprochen, dass ich auf unseren Hof zurückkehren werde", sagt sie. Sie hatte nur
wenige Wünsche: eine Feuerstelle, ein Bett, eine Hacke, eine Sense und eine Ziege. Doch noch etwas hat sie beflügelt: "Ich wollte so
lange leben, bis der Haß in mir verschwunden ist. Er ist nun verschwunden. Jetzt kann ich sterben."
Für mich ist sie eine große Frau, diese Fatima. Das sie zeigt deutlich mit ihren Worten, ihrem Verhalten und ihrer Bedürfnislosigkeit. Ihre
Sichtweise der Dinge ist für mich so bedeutsam, dass sie als Vorbild dafür gelten kann, wie ein Mensch mit erlittenem Unrecht umgehen
soll und kann.
Wenn wir heute den Volkstrauertag begehen, so geht es um das Gedenken an all jene, die in den beiden großen Weltkriegen dieses
Jahrhunderts Unrecht erlitten haben. Es ist ein stilles "In-Sich-Kehren", eine stille Verbeugung vor den vielen Millionen, die verfolgt,
inhaftiert, gefoltert, vertrieben und ermordet wurden - gleich, vollkommen gleich welcher Nation, ob damals Freund oder Feind.
Für viele Menschen heutzutage ist längst wortwörtlich "Gras über die Sache gewachsen". Interessant sind bestenfalls noch die
geschichtlichen Daten, die politischen Hintergründe oder die vielen Statistiken. Wer aber so oberflächlich denkt, der hat nichts
verstanden! Denn Zahlen sind nüchtern und kalt. Sie mögen faszi-nierend sein und Dimensionen verdeutlichen können, doch sie sagen
nichts aus über Not, Leid, Schmerz, Angst und Trauer. Und genau darauf kommt es an die-sem Tag an. Genau das versuchen wir heute
nachzuvollziehen.
Doch können so manche von uns diesen Tag begehen und zugleich so sprechen wie Fatima? Können sie sagen: "Mein Haß ist
verschwunden!"? Haben sie ihr inneres Gleichgewicht wieder gefunden, ihre innere Ruhe und ihren Frieden?
Ich kann diese Fragen nicht beantworten!
Doch ich kann mit Sicherheit sagen, dass die Überwindung des Hasses der erste Schritt und zugleich der einzige Weg ist zu Verzeihung
und echter Vergebung!
Liebe Mitchristen, nicht "Erinnerung wie schlimm die anderen waren" oder "Vergessen" heißt das Motto dieses Tages, sondern
"Gedenken"! Und aus diesem Gedenken heraus erwachsen Brücken zwischen den Völkern. Alle haben sie ein ähnliches Schicksal
mitgemacht, doch dieses Schicksal darf kein Grund sein für dau-ernde Argwohn oder gar Feindschaft. Vielmehr kann, ja muss es zum
Ursprung einer neuen Idee werden: Sich die Hände zur Versöhnung zu reichen über alle Grenzen hinweg und mit der weltweiten
Zielsetzung: Nie wieder!
Amen.
Volkstrauertag07
Liebe Mitchristen!
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser kurze Satz steht ganz am Anfang unserer Verfassung. Und er steht dort aus gutem
Grund:
Aus den Erfahrungen zweier Weltkriege, vor allem eines 12jährigen menschenverachtenden Terrorregimes, haben die Väter unseres
Grundgesetzes die richtigen Lehren gezogen. Nie wieder soll es auf deutschem Boden und von ihm aus möglich sein die
Menschenwürde mit Füssen zu treten.
Diese Idee hat sich weitgehend bewährt. Sie ist fest in unserem Gedankengut verankert und wir können uns glücklich schätzen, dass es
so ist. Denn es hat kaum einmal eine so lange Phase echten Friedens in der deutschen Geschichte gegeben, als diese 55 Jahre seit
dem Ende des 2.Weltkriegs.
Warum also dann immer noch einen Volkstrauertag, einen Tag, an dem wir all derjenigen gedenken, die Opfer von Kriegen, vor allem
unserer Kriege, geworden sind? Es ist doch alles schon zu weit weg, als dass es nötig wäre immer die gleichen Horrorszenarien
vorzuführen und wieder aufleben zu lassen!
Wer so denkt, verkürzt zu unrecht den Inhalt und die Absicht dieses Tages. Sicherlich kann echte Trauer nur der empfinden, der
irgendwie persönlich betroffen ist bzw. war. Mittlerweile sind dies nur noch wenige in unserer Gesellschaft. Doch darf ich deshalb alles
vergessen, darf ich die Geschichte einfach zu den Akten legen, darf ich so tun, als ginge mich das alles gar nichts mehr an? Eine solche
Einstellung ist billig und einfach - ich brauche mich nicht anzustrengen, ich habe es dann nicht nötig nachzudenken, es ist alles in
schönster Ordnung. Diese Einstellung führt aber auch unweigerlich dazu, dass wir wieder einmal nichts se-hen, nichts erkennen, die
Zeichen der Zeit einfach ignorieren. Denn jeder ist ja viel zu sehr mit sich selbst, mit seinem Wohlergehen, seinem Besitzstand
beschäftigt.
Dabei macht sich bei uns seit Jahren vermehrt wieder Gedankengut breit, dass verdächtig an die Zeiten eines tausendjährigen Reiches
erinnert. Und unsere zu-nehmende Unzufriedenheit ist der ideale Nährboden. Wer die Augen aufmacht und es wagt Parallelen zu
ziehen, der wird erkennen, dass so manche Entwicklun-gen in unserem Land berechtigt argwöhnisch zu betrachten sind:
Da marschieren wieder die ewig gestrigen Typen - Sie entschuldigen in diesem Rahmen diesen Ausdruck - massenweise durch unsere
Republik und meinen mit Springerstiefeln, kahlgeschorenem Kopf und den entsprechenden Parolen wieder für Recht und Ordnung
sorgen zu müssen. Da werden Menschen durch die Stras-sen gehetzt, zusammengeschlagen oder gar getötet, da werden Häuser in
Brand gesteckt und da scheut sich auch so mancher Politiker nicht mit wohlgesetzten Worten das Gespenst einer multikulturellen
Gesellschaft, einer Überfremdung, ja gar einer Durchrassung des deutschen Volkes aufleben zu lassen.
Liebe Mitchristen, warum Volkstrauertag? Ich meine, damit wir endlich aufwachen, unseren Mund aufmachen, Zeichen setzen und
Zivilcourage zeigen. Die salbungsvollen Reden, die heute allerorts gehalten werden, mögen von Herzen kommen und ihre Berechtigung
haben, doch sie sind im Endeffekt nichts anderes als ein Blumenstrauß, der spätestens in ein paar Tagen verwelkt ist und auf dem
Komposthaufen der Geschichte landet. Wie wäre es dagegen, um bei diesem Bild zu bleiben, mit einer Topfpflanze, die ich gießen,
düngen und pflegen muss, damit sie nicht eingeht, sondern weiterwächst? Und diese Topfpflanze trägt verschiedene Namen: z.B.
Hoffnung, Engagement, Widerspruch, Einmischung, für seine Überzeugung einstehen, Verteidigung der Menschenwürde oder, um es
christlich auszudrücken: Dienst am Nächsten und Aufzeigen falscher und gefährlicher Wege, so wie Jesus selbst es uns immer wieder
demonstriert hat.
Amen.
Volkstrauertag08
Liebe Mitchristen!
"Zuerst die Hoffnung, dass es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, dass es dem anderen schlechter gehen wird, dann die
Genugtuung, dass es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, dass es beiden schlechter geht." So
beschrieb der östr. Satiriker und Dramatiker Karl Kraus den Krieg. Wer ihn selbst erlebt hat, der wird diesen Worten bedingungslos
zustimmen. Aber diese Menschen werden hierzulande immer seltener.
Ein gutes Zeichen, könnte man meinen, denn es macht deutlich, dass wir in Deutschland schon eine lange Zeit des Friedens oder
besser: des Nicht-Krieges erleben dürfen. Die Erfahrungen zweier Weltkriege haben uns alle sensibler, aufmerksamer und vorsichtiger
gemacht. Doch das ist Jahr-zehnte her und mittlerweile gehen wir wieder relativ locker mit dieser Thematik um.
Natürlich führen wir selbst keine Kriege mehr, doch wir haben Verpflichtungen gegenüber befreundeten Staaten. Weltweit stehen derzeit
ca. 8.700 Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz. Darüber kann und darf man getrost unterschiedlicher Meinung sein: zum einen
dienen diese Einsätze der Sicherung des Friedens - und das ist sicherlich gut! Zum andern aber destabilisieren derartige Einsätze auf
Dauer mit Sicherheit das sittliche und moralische Empfinden der eingesetzten Soldaten. Die Affäre um die Totenkopfbilder spricht da
eine beredte Sprache.
Und noch etwas dürfen wir nicht außer Acht lassen: Der Krieg bzw. das dazu benötigte Material ist wortwörtlich ein Bombengeschäft.
Auch deutsche Firmen verdienen daran Summen in Milliardenhöhe. Zwar dürfen unsere Waffen nur an befreundete Staaten exportiert
werden - doch sie tragen nicht nur zur Sicherung des Friedens bei, sondern in gleichem Maße auch zur Durchführung von
Kampfhandlungen. Als Beispiel mag der Einsatz deutscher Panzer gegen die Kurden in der Türkei dienen.
Liebe Mitchristen!
Was haben diese Gedanken mit dem Gedenken des heutigen Tages zu tun?
Ich bin der Überzeugung, dass es nicht möglich ist, die Vergangenheit zu betrachten und ihrer Opfer zu gedenken, ohne zugleich aus
dieser schrecklichen Vergangenheit die Lehren für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen. Bildlich gesprochen: Es kann und darf
nicht Sinn dieses Tages sein auf eine ordentliche und saubere Wohnung zu achten und gleichzeitig gleichgültig das zu übergehen, was
sich vor unserem Fenster auf der Straße abspielt.
Die Welt ist klein geworden. Greueltaten jeglicher Kriegsparteien werden uns per Satellit ins eigene Wohnzimmer übertragen. Die
wenigsten von uns machen sich da noch irgendwelche Gedanken - kriegerische Auseinandersetzungen sind all gegenwärtig und die
Opfer bleiben anonyme Zahlen. Alltag in einer Welt, in der scheinbar immer noch das Gesetz des Wes1tens gilt: Wer schneller zieht, hat
Recht!
Doch wer Hass und Gewalt sät, kann nicht erwarten dafür Liebe und Friede zu ernten. Im Gegenteil, die Spirale wird sich immer weiter
drehen, die Fronten verhärten sich mehr und mehr und die Gegensätze werden immer größer.
Im Krieg gibt es nur Verluste, es gibt nur Besiegte und Verlierer! Jeder Krieg verstärkt nur die Ungerechtigkeit und birgt in sich den
Samen für neues Unheil!
Vielleicht ist das die Botschaft dieses Tages und die daraus folgende Konsequenz kann nur sein: Jeder Krieg - egal wo und wann er
stattfindet von vornherein zu ächten! Das ist der Auftrag dieses Tages an jeden einzelnen von uns und an unser ganzes Volk. Auch
wenn wir uns dadurch vielleicht gelegentlich unbeliebt machen, für das Ziel des Friedens lohnt sich der Einsatz auf alle Fälle! Denn - um
es mit den Worten des röm. Staatsmanns Marcus Tullius Cicero aus dem ersten Jahrhundert vor Christus zu sagen: Der ungerechteste
Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg!
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