Angewandte Mathematik in der Geographie

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PS – Angewandte Mathematik
WS 2002/03
Kathrin Wi nkelmayer
9801661
Angewandte Mathematik in der Geographie
Inhalt:
1. Einleitung
Seite 2
2. Koordinatensysteme
Seite 3
2.1.
Dreidimensionale Koordinatensysteme
Seite 3
2.2.
Ebene Koordinatensysteme
Seite 4
3. Geometrische Grundlagen
Seite 6
3.1.
Metriken
Seite 6
3.2.
Geradenschnitte
Seite 7
4. Kugelgeometrie
Seite 9
5. Mathematische Anwendungen in GIS
Seite 11
5.1.
Seite 11
Transformationen
5.1.1. Transformationen in der Ebene
Seite 11
5.1.2. Transformationen im Raum
Seite 14
5.2.
Seite 15
Planeare geometrische Projektionen
5.2.1. Die Parallelprojektion
Seite 16
5.2.2. Die perspektivische Projektion
Seite 15
6. Literaturverzeichnis
Seite 17
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1. Einleitung
Schon zu Beginn allen wissenschaftlichen Arbeitens bei den alten Griechen waren
Geographie und Mathematik eng verbunden. Wie sonst hätte man wohl
herausfinden können, dass etwa die Erde eine Kugel ist?
Auch heute sind viele Bereiche der Geographie ohne die Mathematik undenkbar,
wenngleich sich die Ausgangslage grundlegend verändert hat. Sowohl in der
Humangeographie
als
anwendungsorientierte
auch
in
der
Mathematik
Physiogeographie
angewiesen.
sind
Während
wir
sich
auf
die
Humangeographie sehr stark auf statistische Mittel stützt, beschäftigt man sich in
der Physiogeographie vor allen Dingen mit Erdmessungen aller Art. Beide müssten
ohne die Mathematik auf ein wichtiges Werkzeug verzichten!
In dieser Arbeit möchte ich mich verstärkt auf die Mittel der modernen physischen
Geographie
konzentrieren.
Informationssysteme,
aber
Viele
auch
Bereiche
der
der
Geophysik
Geographischen
sind
für
breite
Bevölkerungsschichten ein unerlässliches Hilfsmittel im Alltag geworden (GPS,
Erdbebenvorhersage,...).
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2. Koordinatensysteme
In vielen Alltagssituationen ist der Mensch heute auf Orientierungshilfen
angewiesen – geradezu überall benötigt man grundlegendes Kartenmaterial.
Dieses ist heute nicht immer analog, sondern auch digital erhältlich. Es soll für den
Benutzer verständlich und auch lesbar sein.
Bei
der
Herstellung
solcher
Orientierungshilfen
(im
wesentlichen
etwas
Kartenverwandtes) gab es jedoch schon immer ein generelles Problem: die
Darstellung der dreidimensionalen Erde auf dem zweidimensionalen Papier. Dazu
muss eine Umrechnung mit möglichst verzerrungsfreiem Ergebnis angewendet
werden.
Geometrische Berechnungen geschehen üblicherweise mit Koordinaten, für die
vorweg ein Koordinatensystem zu definieren ist. Grundsätzlich lassen sich im GIS
sowohl zweidimensionale als auch dreidimensionale Bezugssysteme nutzen.
2.1. Dreidimensionale Koordinatensysteme
Im geozentrischen erdfesten X,Y,Z-Koordinatensystem wird ein Oberflächenpunkt P
im Erdschwerefeld bezogen auf eine mittlere Rotationsachse der Erde festgelegt. S
ist dabei der Erdschwerepunkt. Als Z-Achse bezeichnet man die mittlere
Rotationsachse der Erde, die X-Y-Ebene ist die Äquatorebene und die X-Z-Ebene
geht durch die mittlere Meridianebene von Greenwich. Wir sprechen von einer
„mittleren“ Ebene, weil Erdrotation nicht um eine starre Achse erfolgt, sondern
aufgrund der Polbewegung leicht pendelt.
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Abb. 1: Geozentrisches erdfestes Koordinatensystem
2.2. Ebene Koordinatensysteme
In der Praxis arbeitet man oft mit geographischen Gebieten geringer räumlicher
Ausbreitung und wählt dazu ein örtliches Koordinatensystem. Ein ebenes
geodätisches Koordinatensystem ist – ähnlich wie in der Mathematik – ein x-yKoordinatensystem, jedoch mit einem Unterschied: während man in der Mathematik
mit x die nach rechts gerichtete und mit y die nach oben gerichtete Achse
bezeichnet, verwendet man in der Geographie x für den Hochwert (Ordinate) und y
für den Rechtswert (Abszisse) – also genau umgekehrt.
Darüber hinaus wird im mathematischen System von der x-Achse ausgehend
gegen den Uhrzeiger von 0 bis 360 Grad gezählt, während man im geodätischen
System von x (das dem mathematischen y entspricht!!) ausgehend im Uhrzeiger
von 0 bis 400 Gon zählt.
Dies führt sehr häufig zu Verwirrungen und ist dringend zu beachten!
Abb.2: Geodätisches System
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Natürlich wird nicht nur das geodätische Koordinatensystem sondern auch das
Polarkoordinatensystem häufig verwendet, rechnet man doch in der Geographie
sehr häufig mit Winkeln.
Die Umrechnung von Polarkoordinaten in rechtwinkelige Koordinaten wird als
1.geodätische Grundaufgabe bezeichnet, die Überführung aus dem rechtwinkeligen
System in das Polarsystem als 2.geodätische Grundaufgabe.
Hier ein Beispiel:
1.geodätische Grundaufgabe:
Gegeben sei ein Punkt P1(x1,y1) in einem kartesischen Koordinatensystem und die
Polarkoordinaten eines weiteren Punktes P2(t12,s12). Dann lässt sich das
kartesische Koordinatenpaar für P2 ableiten:
x2=x1+s12 cos t12
y2=y1+s12 sin t12
Mit Zahlen: gegeben sei P1 mit den Koordinaten (496,72m, 713,64m). t12 sei
gemessen 32,9645 Gon (oder 29,6681 Grad) und s 12 sei gemessen 135,25m. Dann
hat der Punkt P2 die Koordinaten (614,24m 780,59m).
2.geodätische Grundaufgabe:
Gegeben seien zwei Punkte in einem kartesischen Koordinatensystem: P 1(x1,y1)
P2(x2,y2) Die relativen Polarkoordinaten lassen sich ableiten zu:
y 2  y1
x 2  x1
s12  ( x 2  x1)²  ( y 2  y1)² ´
t12  arctan
Mit Zahlen: sei P1 mit (407,65m, 528,15m) und P2 mit (525,10m, 795,17m)
gegeben. Dann folgt t12 mit 73,6194 Gon und s12 mit 291,71m.
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Abb. 3:Vektordaten, Rasterdaten
3. Geometrische Grundlagen
Für geographische Informationssysteme ergeben sich ständig geometrische
Grundprobleme. Wichtig bei der Darstellung von geographischen Punkten sind die
Abstände (abstandstreue Kartendarstellungen sind unerlässlich für Messungen der
Distanz zwischen zwei Orten!).
3.1. Metriken
Unter einer Metrik (Distanzfunktion) verstehen wir eine Abstandsfunktion zwischen
zwei Punkten P und Q. Man bezeichnet sie als d(P,Q). Eine Metrik hat folgende
Eigenschaften:
d ( P, Q )  0  P  Q
d ( P, Q )  0  P  Q
d ( P, Q)  d (Q, P)
d ( P, Q)  d ( P, T )  d (T , Q)
Die bekannteste Metrik (für Vektordaten) ist die euklidische Metrik. Im ndimensionalen Raum ist sie für P=(p1, p2,...,pn) und Q=(q1,q2,...,qn) so definiert:
dE ( P, Q) 
n
 ( pi  qi)²
i 1
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Auch für Rasterdaten können verschiedenste Metriken definiert werden – die oben
genannte Euklidische Metrik wird aber wegen der notwendigen Quadrate und
Wurzeln eher gemieden.
Üblich sind dagegen die
-
City-Block-Metrik
-
Schachbrett-Metrik
-
Chamfer-Metrik
Je komplexer die Distanz definiert ist, desto schwieriger wird die Berechnung, desto
genauer ist aber auch das Ergebnis.
Seien i,j und k,l die Rasterkoordinaten der beiden Punkte, so ergeben sich mit
d1  i  k und d 2  j  l folgende Distanzfunktionen
City-Block-Metrik:
d 4( Pij , Pkl)  d1  d 2
Schachbrett-Metrik:
d 8( Pij , Pkl)  max d1, d 2 
Euklidische Metrik:
de( Pij , Pkl)  d1²  d 2²
Dazwischen gelten folgende Größenbeziehungen:
de  d 4  de 2
de
 d 8  de
2
3.2..Geradenschnitte
Geradenschnitte
werden
in
der
Kartographie
häufig
benötigt
(Flächenverschneidung, topologische Strukturierung,...). Auch hier muss zwischen
dem Geradenschnitt in der 2. Dimension und der 3. Dimension unterschieden
werden.
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2-dimensionale Lösung:
Zwei Geraden seien durch 2 Punkte festgelegt. Daraus lässt sich leicht die
Parameterdarstellung der beiden Geraden g und h berechnen (u und v seien die
Steigungen):
g : x  x1  u ( x 2  x1) und y  y1  u ( y 2  y1)
h : x  x3  u ( x 4  x3) und y  y3  u ( y 4  y3)
Die Lösungen für die Unbekannten u und v ergeben sich nach der Gleichsetzung
der beiden Gleichungen. Daraus lässt sich der Schnittpunkt S(x,y) schnell
errechnen.
(Anmerkung: vorweg sollte geprüft werden, ob sich die Geraden überhaupt bzw. in
einem relevanten Bereich schneiden. In diesem Anwendungsgebiet ist es nötig, den
Fall eines echten Schnittes innerhalb der Geradenstücke anzunehmen.)
3-dimensionale Lösung:
Diese Lösung ermittelt sich aus dem kürzesten Abstand zweier windschiefer
Geraden. Wiederum wird die Parameterdarstellung ermittelt:
g:
x  x1  u ( x 2  x1)
y  y1  u ( y 2  y1)
z  z1  u ( z 2  z1)
h:
x  x3  u ( x 4  x3)
y  y3  u ( y 4  y3) bwz. x  x3  vb
z  z 3  u ( z 4  z 3)
bwz. x  x1  ua
Die beiden Fußpunkte G (auf der Geraden g) und H (auf der Geraden h) des
senkrechten Abstandes sind mit den Größen ug und vh festgelegt.
( x1  x3  ua  vb)a  0
( x1  x3  ua  vb)b  0
Damit können wiederum G und H mit ihren Koordinaten berechnet werden.
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4. Kugelgeometrie
Auch in der Geophysik wie in allen anderen Bereichen der Geographie haben sehr
viele Problemstellungen mit der Kugelgeometrie zu tun. Es geht hier vor allem um
die Berechnung von Abständen auf der Kugeloberfläche. Diese Rechnungen sind
leider nicht mit den Formeln der ebenen Trigonometrie lösbar, wir benötigen dazu
die sphärische Trigonometrie.
Dazu muss allerdings – was nicht völlig korrekt ist – die Kugelgestalt der Erde
angenommen werden. Mit diesem Körper lassen sich aber sehr viele Probleme
einfach und relativ exakt lösen.
Abb.4: Geographisches Koordinatensystem auf der Kugel
Besonders nützlich sind dabei einige Formeln, die sich mit den Bezeichnungen der
sphärischen Trigonometrie ermitteln lassen. Ein Dreieck auf der Kugeloberfläche
ergibt sich demnach aus den Schnittpunkten A, B und C von drei Großkreisen (die
jeweils durch den Kugelmittelpunkte gehen). Die Schenkel des Dreiecks ABC
werden als a, b und c bezeichnet. Wie man sich leicht vorstellen kann, sind diese
jeweils Kreisabschnitte.
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Sinussatz:
sin a sin b sin c


sin  sin  sin 
Seitenkosinussatz:
cos a  cos b cos c  sin b sin cos 
cos b  cos c cos a  sin c sin a cos 
cos c  cos a cos b  sin a sin b cos 
Winkelcosinussatz:
cos    cos  cos   sin  sin  cos a
cos    cos  cos   sin  sin  cos b
cos    cos  cos   sin  sin  cos c
Abb.5. Sphärisches Dreieck (Kugeldreieck)
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5. Mathematische Anwendungen in GIS
5.1. Transformationen
5.1.1. Transformationen in der Ebene
Der Raumbezug für Objekte an der Erdoberfläche ist mit sogenannten
Weltkoordinaten gegeben. Zur Darstellung an einem interaktiven Bildschirm oder an
einem Zeichentisch sind verschiedene Transformationen notwendig. Zuerst findet
ein Übergang von den Weltkoordinaten zu den normalisierten Gerätekoordinaten
mit dem Koordinatenbereich ([0,1],[0,1,]) statt. Die nächste Transformation findet zu
den jeweiligen Gerätekoordinaten statt (zum Beispiel ([0,65535],[0,65535]) für den
Zeichentisch oder ([0,1023],[0,1023]) für einen hochauflösenden Bildschirm).
Die einzelnen Schritte der Transformation in der Ebene definieren wir anhand von
homogenen
Koordinaten.
Dies
erlaubt
uns
die
Darstellung
der
Transformationsgleichungen in Matrixschreibweise. Eine beliebige Transformation
ergibt sich dann durch eine Folge von Matrixmultiplikationen. Ein beliebiger Punkt
P(x,y) wird in homogener Koordinatenschreibweise durch das Tripel P[x h yh w] –
also durch einen Vektor – dargestellt. w ist ein Skalierungsfaktor und kann beliebig
(ungleich 0) gewählt werden. Der Einfachheit halber wählen wir ihn gleich 1.
Die homogenen Koordinaten ergeben sich dann zu
xh=xw=x
yh=yw=y
Also ist jeder Punkt P(x,y) durch das Tripel [x y 1] beschrieben.
Vier Formen der Transformation sollen im Folgenden beschrieben werden:
-
die Translation (Verschiebung)
-
die Skalierung (Vergrößerung bzw. Verkleinerung)
-
die Rotation (Drehung)
-
die Scherung (Drehstreckung)
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Abb.6: Translation, Skalierung, Rotation, Scherung
Die Translation:
Damit wird eine geradlinige Verschiebung eines Objektes bezeichnet. Der
verschobene Punkt P´(x´,y´,1) ergibt sich aus der Multiplikation des Originalpunktes
P(x,y,1)
mit
der
Verschiebungsmatrix
T(tx,ty)
wobei
tx
und
ty
die
Verschiebungsparameter sind.
P   PT (tx, ty)
x
y  1  x
 1 0 0
y 1 0 1 0
tx ty 1
Die Skalierung:
Eine Skalierung vergrößert oder verkleinert ein Objekt. Sie wird durch die beiden
Skalierungsparameter sx und sy definiert. Die Proportionen zwischen den
Koordinatenachsen bleiben daher unverändert, wenn sx gleich sy ist (uniforme
Skalierung im Gegensatz zur verzerrenden Skalierung).
P   PS ( sx, sy )
x
y  1  x
 sx 0 0
y 1 0 sy 0
 0 0 1
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Die Rotation:
Damit bezeichnet man eine Drehung um das Koordinatenzentrum um einen
bestimmten Winkel Delta:
P   PR( )
x
y  1  x
 cos 
y 1 sin 
 0
sin 
cos 
0
0
0
1
Die Scherung:
Sie führt eine Drehstreckung in x und y durch:
P   PU (u, v)
x
y  1  x
1 u 0
y 1v 1 0
0 0 1
Aufgrund der Assoziativität und der Kommutativität bei Matrixprodukten lassen sich
durch Aneinanderreihung der oben genannten Transformationsschritte komplexe
Transformationen angeben. Um eine Transformation rückgängig zu machen,
verwendet man einfach die Inverse der jeweiligen Anwendung.
Eine allgemeine Transformation ist durch folgende Transformationsmatrix definiert:
P   PM
 a d 0
M  b e 0
 c f 1
x   ax  by  c
y   dx  ey  f
In den GIS wird sehr häufig eine 4-Parameter-Transformation angewendet, die aus
2 Translationen, 1 Rotation und 1 Skalierung besteht.
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5.1.2. Transformationen im Raum
Der Übergang zu einer dritten Dimension ist leider nicht nur die einfache Addition
einer dritten Komponente. Es bedarf dazu neuer Datenmodelle. Von einer
flächenorientierten Betrachtungsweise geht man zu einem volumenhaften Ansatz
über. Aus den „Pixel“ (picture elements) weden „Voxel“ (volume elements).
Auf das Problem der graphischen Darstellung eines dreidimensionalen Körpers in
der Ebene wird später eingegangen.
Der dreidimensionale Punkt P(x,y,z) wird – analog zum zweidimensionalen System
– in homogenen Koordinaten durch einen um eine Dimension erhöhten Vektor
[x y z 1] dargestellt.
Die Translation:
Sie kann aus dem zweidimensionalen System übernommen werden (um die dritte
Komponente erweitert):
1 0 0
0 1 0
T (tx, ty, tz)  
0 0 1

tx ty tz
0
0
0

1
Die Skalierung:
Für die Skalierung gilt dasselbe wie für die Translation – auch sie kann
übernommen werden:
 sx 0
 0 sy
S ( sx, sy , sz )  
0 0

0 0
0 0
0 0
sz 0

0 1
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Die Rotation:
Um die Rotationsmatrix aufstellen zu können, bedarf es zuerst genauerer
Betrachtung der Abfolge der Rotationen. Eine Rotation um die z-Achse kann analog
zur zweidimensionalen Darstellung übernommen werden:
 cos 
 sin 
Rz ( )  
 0

 0
sin 
cos 
0
0 0
0 0
1 0

0 1
0
Die Rotationen um die Achsen x und y jedoch müssen gesondert behandelt
werden. Sei ergeben sich durch zyklische Vertauschung:
cos 
 0
Ry ( )  
 sin 

 0
0  sin 
1
0
0 cos 
0
0
0
1
0 cos 
Rx ( )  
0  sin 

0
0
0
sin 
cos 
0
0
0
0

1
0
0
0

1
5.2. Planeare geometrische Projektionen
Unter einer Projektion versteht man allgemein die Abbildung eines Punktes in n
Dimensionen
auf
einen
Punkt
geringerer
Dimension
(z.B.
von
der
dreidimensionalen Erdkugel auf die zweidimensionale Karte).
Für die Projektion selbst ist es wichtig, das Projektionszentrum und die
Projektionsebene festzulegen. Ich beschränke mich hier auf die Parallel- und die
perspektivische Projektion, die beide auf Ebenen abbilden. In der Kartographie
werden jedoch sehr häufig auch Projektionen auf gekrümmte Flächen wie Kegel
oder Zylinder vorgenommen.
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5.2.1. Die Parallelprojektion:
Hier liegt das Projektionszentrum im Unendlichen; die Projektionsstrahlen sind
daher parallel. Nach dem Einfallswinkel der Strahlen unterscheidet man noch
zwischen orthogonalen und schiefen Projektionen. Die Transformationsmatrix für
die orthogonale Projektion lautet:
1
0
Porthoxy  
0

0
0 0 0
1 0 0
0 0 0

0 0 1
5.2.2. Die perspektivische Projektion:
Das Projektionszentrum liegt hier in einem endlichen Abstand von der Bildebene.
Die Objekte werden daher proportional zu ihrer Entfernung von der Bildebene
verkleinert dargestellt (entspricht der menschlichen Betrachtungsweise).
Nimmt man nun als Bildebene die xy-Ebene an und liegt das Projektionszentrum P z
auf der negativen z-Achse im Abstand a (also Pz=(0,0,-a)), so folgt als
Transformation:
x

y  z  1   x

y 0
z 
 x
a  1
y
1
0
z 1
0

0
Abb.7: Parallel- und perspektivische Projektion
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0 0
1 0
0 0
0 0
0
0 
1

a
1 
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6. Literaturverzeichnis
BILL, Ralf (1999): Grundlagen der Geo-Informationssysteme. Hardware, Software
und Daten (Band 1), Wichmann Verlag, Heidelberg
BILL,
Ralf
(1999):
Grundlagen
der
Geo-Informationssysteme.
Analysen,
Anwendungen und neue Entwicklungen (Band 2), Wichmann Verlag, Heidelberg
CARA, Michel (1994): Geophysik, Springer-Lehrbuch, Springer Verlag, Berlin
HEYWOOD, Ian (1998): An Introduction to Geographical Information Systems,
Longman, Essex
- 17 -
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