HPLC High performance liquid chromatography Alt: Hochdruck – flüssig – chromatographie Allgemein: - Sonderform der Säulenchromatographie, unter zu Hilfenahme von Druck Wird zur Trennung verwendet und damit zur qualitativen und quantitativen Analyse von Substanzgemischen klassische Säulenchromatographie: Elutionsmittel fließt aufgrund der Schwerkraft durch die mit der stationären Phase gefüllten Trennsäule. Zu beachten: 1. Fließgeschwindigkeit der mobilen Phase muß ausreichen 2. Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung der stationären Phase hat Einfluß auf die Trennleistung (je kleiner, desto besser) Achtung: kleinere Partikelgröße bedeutet größere Packungsdichte in der Trennsäule Elutionsmittel wird mit Hilfe der Pumpe durch die Säule gedrückt Einteilung der Säulenchromatographie unter Druck, siehe Tab. 1 Aufbau / Funktion: (siehe Bild 1) Bestandteile: a) b) c) d) e) f) g) Elutionsmittel Pumpsystem (Gradientenmischer) Probeneinlasssystem Trennsäule Detektor Schreiber, Integrator a) Elutionsmittel: - müssen sehr rein sein HPLC – Reinheitsgrad (z.B. best. Methanol nur für HPLC sehr teuer!!) - dürfen keine Störsignale im Detektor verursachen - Störungen: Luft, Sauerstoff, Gasblasen Abhilfe: Entgasung - vorherige Filtration durch engporige Fritte b) Pumpsystem: - Drücke zwischen 300 und 400 bar - konst. Flussgeschwindigkeit (ca. 0,1 - 10 ml/min) - soll pulsationsarm arbeiten 1 - 4 Arten: 1. Langhubkolbenpumpe 2. Kurzhubkolbenpumpe (Analytik) 3. Kolbemembranpumpe (Analytik) 4. gasbetriebene Verdrängungspumpe c) Gradientenmischer: (s. Bild 2) - zur Veränderung des Mischungsverhältnisses des Elutionsmittels - 2 Komponenten binärer Gradient 3 Komponenten tertiärer Gradient d) Probeneinlasssystem: - durch Einspritzen (Mikroliterspritze) Nachteil: - Septum nicht inert gegenüber Lösungsmittel - erzeugter Druckstoß (Störsignal) - durch Dosierschleifen (s. Bild 3) e) Trennsäule: - aus Stahl mit Innenbeschichtung (Glas) - 5 – 30 cm lang (Innendurchmesser: 2 – 8 mm) - am Ende befinden sich Metallfritten (sehr empfindlich) - neue Säulentechnologie (Kartuschensysteme) Glassäulen in Metallhülsen eingespannt Vorteil: - glatt und inert - bessere visuelle Überprüfung - Mikrobore-Säulen (enger Durchmesser, ca. 1mm) - Highspeedchromatographie-Säulen f) Detektor: Definition: Meßanordnungen, die auf die Substanzen ansprechen, die nachgewiesen oder quantitativ bestimmt werden sollen. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. UV- / Vis Fluoreszenz chemische Reaktionsdetektoren Brechzahldetektoren (Brechungsindex) Leitfähigkeitsdetektoren elektrochemische Detektoren massenselektive Detektoren 1. Messung der Lichtabsorption des Eluats im sichtbaren und UV-Spektralbereich. D.h. nur Substanzen mit Chromophor. Das Lösungsmittel darf keine Eigenabsorption zeigen und keine Verunreinigung. gute Aussage über Identität und Reinheit Speziell: Filter Photometer Spektral Photometer Dioden-Array 2. Substanzen, die fluoreszieren, werden gemessen. Im Gegensatz zu 1 besitzen sie 2 Monochromatoren (Anregungs- und Messwellenlänge) 2 Vorteil: bei hoher Empfindlichkeit, sehr selektive Messung 3. Zur Analyse von Aminosäuren (und Zucker) zur Identifizierung von Substanzen ohne Chromophore, d.h. Substanzen werden umgewandelt in absorbierende oder fluoreszierende Derivate, so dass sie anschl. mit 1 oder 2 gemessen werden können. 4. Weniger selektiv und empfindlich. Anhand der Änderung der Brechzahl des Gemisches aus Elutionsmittel und Probe gegenüber der Brechzahl des reinen Elutionsmittels (möglichst groß). Man muß Druck, Temperatur konstant halten. Nicht anwendbar bei Gradientenelution! (wird noch erklärt) 5. Sehr empfindlich, hohe Selektivität Messung von dissoziierten Verbindungen (Ionen) - isobar und Wechselstrom (um Polarisation zu vermeiden) - je geringer die Ionenkonz. der Lösung, umso höher ist der elektrische Widerstand der Messstrecken und umso geringer ist die elektrische Leitfähigkeit 6. Voltametrisches Verfahren , zum Nachweis von oxidierbaren / reduzierbaren Substanzen Hohe Empfindlichkeit, Selektivität 7. Ist eine Kopplung zwischen HPLC – Säule und Massenspektrometer Nachteil: - entstehende Dämpfe können das Hochvakuum im Massenspektrometer zerstören (Verdampfung ist aber notwendig) - schwierig bei flüchtigen Substanzen Optimierung Wichtigste Voraussetzungen: - kleine Partikelgröße (3-10 m), dadurch höhere Trennstufenzahl - Durchmesser möglichst gleichmäßig, da sonst zu hoher Druckabfall in der Säule schlechte Trennleistung - möglichst einheitliche Porengröße Problem: 1. Isokratische Elution (Methode ) (unveränderbares Lösungsmittelgemisch) Peaks entweder zu nah beieinander (schlechte Trennung) oder Peaks zu weit voneinander entfernt und zu flach (s. Bild 2) 3 Lösung: Gradientenelution (Methode ) (verändertes Lösungsmittelgemisch) Schwaches Elutionsmittel (Retentionszeit verlängert sich, Peaks gehen auseinander) und starkes Elutionsmittel (Retentionszeit verkürzt sich, Peaks verschmälern sich) (s. Bild 2) Wichtig: Man beginnt immer mit einem Elutionsmittel geringerer Elutionskraft und wird dann immer stärker. 2. Das Lösungsmittel (siehe Tab. 2) Ein unpolares Lösungsmittel ist besser als ein polares! Z.B. hat Aceton eine sehr starke EigenAdsorption, da es sehr gut mit Wasser mischbar ist. Es ist also ungeeignet! Daher eher Acetonitril verwenden! (s.Tab. 2) 3. Zu schmale Peaks Van Deemter Kurve: (s. Bild 4) HETP = A + B/u + C * u wobei A = Eddy – Diffusion (A-Term), abhängig von der Partikelgröße (je kleiner, desto genauer die Trennleistung und desto kleiner die Eddy-Diffusion) sowie abhängig von der Packung der Trennsäule B/u = Längsdiffusion (B-Term), abh. von der Geschwindigkeit der mobilen Phase und Trennstufenhöhe C * u = Massenübergang (C-Term), abh. von der Geschwindigkeit der mobilen Phase Jan Simons / Babette Wolf 4 5 6