Marienschule Berufskolleg

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Marienschule Berufskolleg
AHR13
Erziehungswissenschaften
Herr Püttmann
Bindung
Jana Hamm
12.01.11
Bindung
Bindungstheorie
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Beschreibt in der Psychologie das Bedürfnis des Menschen, eine enge, von intensiven
Gefühlen geprägte Beziehung zu Mitmenschen aufzubauen
Sie wurde von dem britischen Kinderpsychiater John Bowlby und der kanadischen
Psychologin Mary Ainsworth entwickelt
John Bowlby
Auswirkungen von Bindungslosigkeit
Mary Ainsworth
Entwicklung personenspezifischer Bindung
Unterschiede in Qualität der Bindung
Beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Veränderung enger Beziehungen im Laufe
des Lebens
Sie geht dabei von dem Modell der Bindung der frühen Mutter-Kind-Beziehung aus
Bindung
Definition Bindung
Eine Bindung („attachment“) ist die besondere emotionale Beziehung eines Kindes zu seinen
Eltern oder Personen, die es beständig betreuen. Dieses rein emotionale Band verbindet beide
Personen über Raum und Zeit hinweg und ist wichtig für das kindliche Überleben. (Ainsworth
1973)
Kinder verfügen von Geburt an über die Fähigkeit Bindungsverhalten gegenüber einer oder
einigen wenigen Personen zu zeigen. (Bowlby)
Eigenschaften der Bindung:
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Grundlegendes evolutionsbiologisches Verhaltenssystem
Dient Überleben des Kindes
Bindungen zu Personen unterscheiden sich
Die Art der Bindung ist abhängig von den individuellen Erfahrungen, die das Kind mit
der jeweiligen Bindungsperson gemacht hat
Kind entwickelt eine Rangordnung seiner Bindungspersonen
Ist mit positiven und negativen Gefühlen verbunden
Bindungserfahrungen haben Einfluss auf die Gehirnentwicklung
Damit der Bindungsaufbau möglich ist, besitzen Säuglinge ein angemessenes
Verhaltensrepertoire (um fürsorgliche Personen bei kindlicher Angst,… in die Nähe zu
holen)
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Bindungsverhalten wird vom Kind nur unter Belastung oder gefühlter Bedrohung
gezeigt
Die körperliche Nähe der Eltern beendet das Bindungsverhalten
Solange das Bindungsverhalten gezeigt wird, kann die Welt nicht erkundet werden
Bindungsverhalten und Erkundungsverhalten sind komplementär gekoppelt
Es kann immer nur ein Verhaltensmuster aktiv sein
Feinfühligkeit fördert eine sichere Bindungsentwicklung und bedeutet:
Wahrnehmung der Signale des Säuglings
Richtige Interpretation
Prompte und angemessene Reaktion
Primärbindung, die Kind aufbaut, dient nicht zwingend als Muster für alle
nachfolgenden Bindungen
Die Entwicklung von Bindung
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Weg der Bindung zwischen Eltern und Kind wird in vier aufeinander aufbauenden
Phasen beschrieben
1. Die Phase der unspezifischen sozialen Reaktionen
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Umfasst die ersten zwei Monate
Säugling zeigt Reaktionsweisen (Schauen, Anklammern, Schreien), unterscheidet
dabei nicht zwischen den Personen
-> Alle Menschen werden gleichermaßen kontaktiert
2. Die Phase der unterschiedlichen sozialen Reaktionen
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Ab dem dritten Lebensmonat (bis zum sechsten)
Kind orientiert sich zunehmend auf besonders vertraute Personen
Reagiert auf Mutter/Vater schneller als auf andere Erwachsene
Dauert bis zum sechsten Lebensmonat
(mündet langsam in der Entwicklung von stabilen Bindungen zu vertrauten Personen)
3. Die Phase des aktiven und initiierten zielkorrigierten Bindungsverhalten
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Vom sechsten bis zum zwölften Lebensmonat
Säugling entwickelt sich stark weiter (krabbeln, greifen,…)
Kind kann erstmals durch seine verbesserten motorischen Fähigkeiten aktiv die für ihn
angemessene Nähe oder Distanz herstellen
Erkennt nun seine Eltern und erfreut sich über ihr Erscheinen
Kind steuert zunehmend aktiv sein Verhalten gegenüber seinen Bindungspersonen
(weint bei Trennung)
Kind unterscheidet zwischen Fremdem und Vertrautem (Sinneswahrnehmung der
Kinder wird in dieser Zeit differenzierter)
Reaktion biologisch angelegt, um das Kind zu schützen
Um achten Monat herum beginnt die Phase des „Fremdelns“ bzw. der „Acht-MonatsAngst“
Natürlicher Schutzmechanismus
Emotionale Reaktion (Versteifen, Schreien) beim Anblick einer fremden Person
-> Kind wechselt vom blinden Vertrauen zu einem gesunden Misstrauen gegenüber
Neuem
-> Bindungspersonen werden zum Mittelpunkt der kindlichen Welt
4. Die Phase der zielkorrigierten Partnerschaft
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Beginnt, wenn das Kind die Ziele der Eltern begreift und die Sprache soweit
beherrscht, dass es in sprachliche Verhandlungen treten kann
Kind versteht, dass es immer wieder Interessenskonflikte zwischen ihm und den
Bindungspersonen gibt
Kind versucht nun die Tätigkeiten der Eltern über sprachliche Argumentation immer
mehr dahin zu lenken, dass sie zu eigenen Wünschen passen
Innere Arbeitsmodell
 Persönliche Erwartungshaltung
-> Gesammelte Erfahrungen entwickeln sich mit Ende des ersten Lebensjahres zu ersten
unbewussten (Welt-) Bildern weiter
-> Steuern zunehmend Denken und Handeln
-> Haben Einfluss auf die Gestaltung von Beziehungen, auf die Frustrationstoleranz,
Lebenszufriedenheit
-> Haben Einfluss auf die Entwicklung des kindlichen Selbstbildes
 Kind interpretiert mit dem inneren Arbeitsmodell seine Beziehungen zu den
Bindungspersonen und zu der Umwelt (Voraussage des Verhaltens Möglich)
 Nicht für immer festgelegt
-> Kann sich durch veränderte Erfahrungen mit Bindungspersonen wandeln
 Veränderungsprozess wird mit zunehmendem Alter und Menge der gemachten
Erfahrungen immer schwerer, da sich das Arbeitsmodell immer stärker stabilisiert
Bindungsqualitäten
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Um Qualität einer Bindung wissenschaftlich feststellen zu können, entwickelte
Ainsworth ein Testverfahren
-> „Fremde Situation“
-> Provoziert Erkundungs- und Bindungsverhalten
 Ermöglicht Feststellung der Bindungsqualität bei Kindern im Alter 12-18 Monaten
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In einem für das Kind fremden Raum wird zu Beginn das Erkundungsverhalten des
Kindes provoziert
Schritt für Schritt werden dem Kind Belastungen zugemutet, die zunehmend
Bindungsverhalten aktivieren
Untersuchungsgegenstand:
Kindliche Reaktion auf die Trennung von der Mutter
Kindliche Reaktion auf das Zusammentreffen
Testsituation besteht aus acht dreiminütigen Episoden:
1. Mutter und Kind betreten den Raum, in dem sich zwei Stühle und Spielzeug befinden.
2. Die Mutter setzt sich auf den Stuhl und fängt z.B. an, in einer Zeitschrift zu lesen. Das Kind
darf den Raum erkunden und wird dazu animiert, mit dem Spielzeug zu spielen.
3. Eine fremde Person betritt den Raum und beginnt sich nach einer kurzen Phase des
Schweigens mit der Mutter zu unterhalten. Kurz darauf nimmt sie Kontakt zu dem Kind auf.
4. Die Mutter verlässt unauffällig den Raum. Die fremde Person bleibt mit dem Kind allein,
spielt aber nicht aktiv mit ihm. Sollte das Kind weinen, so versucht sie das Kind zu trösten.
5. Die Mutter spricht vor der Tür, kommt dann herein, begrüßt ihr Kind und tröstet es eventuell
(1.Wiedervereinigung). Danach versucht sie, das Kind wieder zum Spielen zu animieren. Die
fremde Person verlässt währenddessen den Raum.
6. Die Mutter verlässt mit deutlichem Abschiedsgruß den Raum. Das Kind ist allein.
7. Die fremde Person spricht vor der Tür, kommt dann herein und versucht (wenn notwendig)
das Kind zu trösten.
8. Die Mutter kommt in den Raum, die fremde Person verlässt ihn. Die Mutter begrüßt ihr Kind
und tröstet es eventuell (2.Wiedervereinigung).
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Es wurden vier Verhaltensmuster festgestellt
Bindungstyp = Ausdruck der Bindungsqualität zu einer Person
Kind kann zu anderen Bindungspersonen unterschiedliche Bindungsqualitäten
besitzen
A unsicher-vermeidende Bindung
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In fremden Situationen wirkt Kind selbstständig, stabil und unabhängig
In allen Sequenzen überwiegt das kindliche Erkundungsverhalten
Kind sucht nicht/kaum Kontakt zur Mutter
Kind zeigt wenig/gar keine aktiven Reaktionen auf Trennungen
Bei der Wiedervereinigung ist es passiv
Mutter und Fremde werden vom Kind fast gleich behandelt
Gegenüber Fremden verhält sich das Kind oft distanziert und agiert manchmal
vertraulicher als mit der Mutter
Wehrt sich weder gegen beginnende oder beendeten Körperkontakt mit der fremden
Person
Kind entspannt sich in dem Arm der Mutter nicht
Wirkt in seiner Haltung steif und unnahbar
Es wurde lange Zeit angenommen, dass Kinder emotional besonders stark seien
Kinder leiden unter massivem Stress, zeigen diesen aber nicht
Messungen des Herzschlages, Stresshormons Cortisol im Speichel
Kind mit dieser Bindungsqualität hat Erfahrung gemacht, dass Eltern es bei
Äußerungen seiner Bindung zurückzuweisen
Auf Zeigen von Bindungsverhalten reagiert Mutter nicht, nicht angemessen oder
bestrafend
Kind hat gelernt Bedürfnisse und Nöte nicht allzu deutlich zu zeigen
Nur so erfährt es eine positive Reaktion oder zumindest keine direkte Ablehnung
Kind hat kaum Unterstützung in Belastungssituationen erhalten
Erfahrung: Kann sich auf niemanden verlassen
Neigen aufgrund ihrer Erfahrung zu stark idealisierten/negativen Selbstbild
Können schwer mit Niederlagen, Frustrationen umgehen, angemessen Gefühle zeigen
B sichere Bindung
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Wird Kinder von der Mutter verlassen zeigt es Bindungsverhalten
Fremde Person kann es nicht trösten
Spielt nicht
Kommt Mutter zurück, wendet sich das Kind ihr sofort zu, begrüßt sie freudig
Beruhigt sich wieder schnell, kann sich danach wieder mit anderen Dingen
beschäftigen
Kind hat die Erfahrung gemacht, dass es sich auf Eltern verlassen kann
In Belastungssituationen wendet sich mit sofortiger Hilfe an die Mutter
Diese erfasst Bedürfnis des Kindes, reagiert darauf zuverlässig, zugewandt,
angemessen
Kind hat tiefes Vertrauen in Verfügbarkeit seiner Bindungsperson
Kehrt Mutter nach Abwesenheit zurück, bestärkt sie kindliche Glauben an ihre
Zuverlässigkeit
Erfährt Kind Unterstützung und Fürsorglichkeit, wird es später auch vertrauensvoll
Unterstützung suchen
Kind hat Vertrauen in die Welt und seine Interaktionspartner
Kind erlebt sich selbst als wichtig
Besitzt gesundes Selbstwertgefühl, hohe Frustrationstoleranz
Zeigt höhere soziale Kompetenzen im Umgang mit anderen und besitzt differenzierte
und vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten
Weniger von der Erzieherin abhängig
Sind weniger aggressiv gegenüber anderen Kindern und spielen konzentrierter
Sichere Bindungsbeziehung ist Voraussetzung für Autonomie
Kind lernt Beziehungsfähigkeit, Umgang mit Gefühlen, Erkundung der Umwelt
Durch Möglichkeit, in schwierigen Situationen zu Eltern zurückkehren zu können,
kann Kind auch eigene Grenzen erproben, Fähigkeiten ausbauen, erfährt dadurch
Unterstützung durch seine Eltern
C unsicher-ambivalente Bindung
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Kind reagieren auf Trennungssituation überängstlich und hilflos
Klammert sich an Mutter und ist völlig aufgelöst bei ihrem Weggehen
Lässt sich nicht von fremden Person ablenken oder trösten
Keine Beruhigung nach Rückkehr der Mutter (trotz Körperkontakt)
Reagiert auf mütterliche Nähe mit Verzweiflung, Misstrauen, Ärger
Nähesuchen und Aggression gegen die Mutter finden gleichzeitig statt
Kind kann Verhalten der Eltern nicht klar voraussagen
Sie handeln mehr nach eigenen Bedürfnissen, als nach denen des Kindes
Kind bewegt sich in Welt ständiger Ungewissheit
Im Kontakt erlebt es keine Sicherheit
Trennung belastet Kind besonders stark, denn es weiß nicht wie Eltern reagieren
werden
-> Chronische Aktivierung des kindlichen Bindungssystems
 Selbst in vertrauter Umgebung exploriert es nur schwer
 Kind zeigt oft ein eher passives Verhalten
D unsicher-desorganisierte bzw. desorientierte Bindung
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Kind reagiert nach Wiedervereinigung mit Mutter mit irritierenden, bizarren,
widersprüchlichen Verhaltensweisen
Zeigen abrupte Stimmungswechsel, gepaart mit scheinbar chaotischen
Handlungsmustern
Nähern sich Mutter rückwärts
Schaukeln vor und zurück
In Extremfällen schlagen Kopf an die Wand
Bewegungen der Kinder wirken oft unbeholfen, steif
Zeigen häufig beiläufige, zufällig wirkende Aggression gegen Mutter (gelegentlich bei
Rückkehr)
In Trennungssituationen sind Kinder häufig nicht direkt ansprechbar
Kind hat bei der Trennung kein funktionierendes Handlungsmuster
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Kind befindet sich in einem Konflikt
Mütter/Väter dieser Kinder sind oft stark traumatisiert
Sie sind unfähig auf das Kind einzugehen
Bieten ihrem Kind keine emotionale Basis, keinen Anknüpfungspunkt eines
gemeinsamen Miteinanders
 Kann sein, dass Kind selbst traumatisiert ist
-> Kann aus diesem Grund kein anderes Bindungsverhalten zeigen
 Über innere Arbeitsmodell gibt es kaum Erkenntnisse
Erzieherin-Kind-Beziehung
 Besitzt bindungsähnliche Eigenschaften
 Bei Erzieherin-Kind-Beziehung erfährt Kind nicht ungeteilte Aufmerksamkeit
-> Erzieherin verteilt Aufmerksamkeit auf Gruppe, um sie zu regulieren und bildet
innerhalb dieser die Beziehung zu einzelnen Kindern aus
 Welche Art von Beziehung Kind zu Erzieherin aufbaut, hängt davon ab, wie sie auf
Signale von Kind reagiert
 5 Eigenschaften, die im Alltag der Kindertagesstätte als Bindungseigenschaften
dargestellt werden:
-> Zuwendung
-> Sicherheit
-> Stressreduktion
-> Explorationsunterstützung
-> Assistenz
=> Unterstützen das kindliche Erkunden und den Erwerb von Wissen
 Kind zeigt Vertrauen zu Erzieherin, wenn es sich sicher fühlt
 Von ihr aus entdeckt es Gruppenraum und die Umwelt
 Geht es ihm schlecht, wendet sich an Erzieherin und lässt sich trösten
 Wenn Kind Erzieherin noch nicht als sichere Basis gefunden, wird es bei Trauer, Leid
Erkundungs- und Spielverhalten einstellen oder reduzieren
 Kinder ohne sichere Beziehung können sich für nichts interessieren, finden keine
Beruhigung/Trost bei der Erzieherin
 Unsichere Mutter-Kind-Bindung kann sich (in einigen Fällen) zu sicheren Bindung
wenden
-> Wenn Kind zu Erzieherin sichere Bindungsbeziehung aufgebaut hat
 Sichere Mutter-Kind-Bindung kann sich zu unsicheren Bindung ändern
-> Wwenn Kind durch unangemessene Eingewöhnung keine sichere Bindungsbeziehung
zu Erzieherin aufbauen kann
 Erzieherin-Kind-Beziehung basiert auf Prinzip der Feinfühligkeit und verlässlichen
Beantwortung der Bedürfnisse
 Erzieherin muss schnell auf verbale/ nonverbale Signale der Kinder reagieren
 Wie Mutter muss Erzieherin emotional verfügbar sein
 Kind muss sicher sein, dass es bei ihr in Notsituationen, bei Bedrohung und Angst,
Verständnis , Schutz und Hilfe erfährt
 Erzieherin sollte Kindern gegenüber gleiche Verhalten/Reaktion zeigen
 4 Ausdrucksformen, die Feinfühligkeit transportieren
-> Sprache, Stimme, Gestik/Mimik, Körper
 Für positive Entwicklung des Kindes in der Kita ist eine sichere Erzieherin-KindBeziehung Voraussetzung
 Um Bildungschancen und – möglichkeiten zu nutzen, muss Kind sich wohl fühlen und
frei von Ängsten sein
Das Berliner Eingewöhnungsmodell
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Stützt sich auf die Bindungstheorie von John Bowlby
Grundlage des Modells:
Beachtung der Bindung des Kindes an seine Mutter
Bindungsqualitäten
1. Informationen an die Eltern
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Eltern werden über Bedeutung der Eingewöhnung und ihrer Anwesenheit und den
Ablauf informiert
Eltern sollten zwei bis drei Wochen für die Eingewöhnung einplanen
Keine besonderen Belastungssituationen in diese Zeit legen (z.B.: Urlaub, Umzug)
2. Die dreitägige Grundphase
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Elternteil kommt mit dem Kind in die Einrichtung
Bleibt für ca. eine Stunde (teilweise bis drei Stunden) gemeinsam mit dem Kind in
dem Gruppenraum
Es finden keine Trennungsversuche statt!
Aufgabe der Eltern:
Verhalten sich eher passiv
Aufmerksam gegenüber den Signalen des Kindes sein
Immer akzeptieren, wenn das Kind Nähe sucht (nicht lesen oder mit anderen Kindern spielen)
„sicherer Hafen sein“
Aufgabe der Erzieherin:
Versucht über Spielangebote vorsichtige Kontaktaufnahme
3. Die erste Trennung
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Am vierten Tag entfernt sich der Elternteil nach einiger Zeit aus dem Gruppenraum
und verabschiedet sich von dem Kind
Der erste Trennungsversuch sollte zwischen zwei und 30 Minuten betragen
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Reaktionen des Kindes sind der Maßstab für die Fortsetzung oder Abbruch des
Trennungsversuchs:
Lässt sich das Kind schnell beruhigen und ist weiter an der Umwelt interessiert
Trennungsperiode beträgt maximal 30 Minuten
Wirkt das Kind verstört oder beginnt zu weinen, ohne sich schnell von der Erzieherin
trösten zu lassen
Trennung sollte nicht länger als zwei bis drei Minuten betragen
 Die Bindungsqualität entscheidet über die Länge der Eingewöhnung:
-> Sicher gebundene Kinder brauchen eine längere Eingewöhnungszeit von zwei bis drei
Wochen
-> Unsicher gebundene Kinder benötigen eine kürzere Eingewöhnungszeit von ca. ein bis
eineinhalb Wochen
4. Die Stabilisierungsphase
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Beginnt mit dem fünften Tag
Während gesamter Eingewöhnung sollte montags nie mit neuem Schritt begonnen
werden!
Erzieherin übernimmt zunehmend Versorgung des Kindes
Füttern
Wickeln
Bietet sich als Spielpartnerin an
Reagiert auf Signale des Kindes
Mutter hilft nur noch, wenn Kind die Erzieherin noch nicht akzeptiert
Trennungszeiten werden unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes täglich
verlängert
Akzeptiert Kind Trennung nicht, sollte bis zur zweiten Woche gewartet werden
Das Kind sollte während der Eingewöhnungsphase die Einrichtung höchstens
Halbtags besuchen
5. Die Schlussphase
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Elternteil hält sich nicht mehr in der Einrichtung auf, ist jedoch jederzeit erreichbar
Die Eingewöhnung ist beendet, wenn das Kind die Erzieherin als „sichere Basis“
akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt
Quellen:
Susanne Viernickel, Petra Völkel (Hrsg.) 2009. Bindung und Eingewöhnung von Kleinkindern.
Bildung von Anfang an. Bildungsverlag eins
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_haeufige_probleme/s_1840.html (28.12.10)
magdalena.de/fileadmin/user_upload/pdfs/berliner_modell_eingewoehnung.pdf (03.01.11)
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