Medieninformation - Linz, 19. November 2010 _________________________________________________________________ Neue Lebensqualität durch ein künstliches Knie Der Einsatz von künstlichen Kniegelenken zählt mittlerweile zu den häufigsten Eingriffen der modernen Orthopädie. Allein im Jahr 2009 wurden in Österreich rund 15.000 Kniegelenke ersetzt – jedes sechste davon in einem der sieben Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe. Keine Frage, der Versorgungsgrad mit Kunstgelenken wird weiter ansteigen. Die Zufriedenheit der Patienten liegt mit aktuell 85 % bereits sehr hoch. Im Rahmen der „Kongresstage Orthopädie“ beschäftigen sich knapp 200 Experten mit diesen Themenstellungen. Die genannten Zahlen sprechen eindeutig für sich: Immer mehr Männer und Frauen entscheiden sich für ein künstliches Kniegelenk. Dieser Tatsache liegen im Wesentlichen zwei Faktoren zu Grunde: Einerseits hat die Hauptzielgruppe der 60- bis 70-Jährigen aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung einen größeren Mobilitätsanspruch, andererseits kann durch den enormen Fortschritt in der Endoprothetik und der damit verbundenen längeren Haltbarkeit vermehrt jungen Patienten ein künstliches Kniegelenk implantiert werden. „Junge Menschen stellen aber auch höhere Ansprüche an die Endoprothetik: Sie wollen nicht nur schmerzfrei gehen können, sondern auch Sport betreiben und das Implantat soll natürlich so lange als möglich halten“, erklärt Prim. Dr. Josef Hochreiter, Leiter der größten und traditionsreichsten orthopädischen Abteilung des Landes am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz. „Volksleiden Arthrose“ Die Arthrose, das heißt eine Gelenksabnützung vorwiegend an Knie, Hüfte und Schulter, hat sich mittlerweile zu einer echten „Volkskrankheit“ entwickelt. Bereits jeder zweite über 65Jährige ist davon betroffen. Als Ursache gelten sportliche Fehlbelastung, schwere körperliche Arbeit, Übergewicht sowie eine genetische Veranlagung, wie etwa Zwillingsstudien belegen. Gegenstand aktueller Forschungen ist die Frage nach dem Vorliegen eines so genannten „Arthrose-Gens“ – dem COL2A1. Fest steht allerdings bereits jetzt, dass dieses Gen alleine keine Gelenksabnützung auslöst, sondern die bereits genannten „Lifestyle-Faktoren“ eine ebenso tragende Rolle spielen. Gelenksersatz im hohen Alter Immer wieder werden Diskussionen darüber geführt, ob ein künstlicher Gelenksersatz bei hoch betagten Menschen, die zusätzlich zur Arthrose oft an Begleiterkrankungen leiden, sinnvoll und zumutbar ist. Für Prim. Dr. Hochreiter ist die Sachlage eindeutig: „Studien zeigen, dass beinahe jeder zweite 80-Jährige eine so genannte Co-Morbidität aufweist, die Komplikationsrate deswegen aber nicht höher ausfällt als bei einem 20 Jahre jüngeren Patienten. Unsere moderne medizinische Versorgung bietet ein großes Sicherheitsnetz, sodass auch alten Menschen problemlos ein künstliches Kniegelenk implantiert werden kann.“ Die schmerzfreie und funktionelle Beweglichkeit der Gelenke ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für aktives Handeln, Selbstständigkeit und die Teilnahme am sozialen Leben. Zudem wirkt sich Mobilität positiv auf den gesamten Organismus aus, erklärt Prim. Dr. Hochreiter: „Nicht nur wir Orthopäden, sondern auch Internisten oder Allgemeinmediziner plädieren immer wieder für mehr Bewegung, um beispielsweise kardiologischen Erkrankungen vorzubeugen bzw. Gewichtsprobleme zu regulieren.“ Mobilität bedeutet aber nicht nur Lebensqualität, sondern auch Kosteneinsparung, da sich der hohe Sozialaufwand bedingt durch Krücken, Pflegeleistungen, Medikamente, Heilgymnastik etc. - nach einer Kniegelenksimplantation deutlich reduziert. Gelenksersatz mittlerweile ein Routineeingriff Spricht man von einer Kniegelenksimplantation, so ist damit im medizinischen Sinne der Ersatz der Gleitflächen des Knies gemeint. Die Versorgung mit Kunstgelenken zählt in der modernen Orthopädie mittlerweile zu einem Routineeingriff, der – im Falle des Kniegelenks – nicht länger als zwei Stunden in Anspruch nimmt. „Dank des enormen technischen und chirurgischen Fortschritts weisen Prothesen mittlerweile eine Haltbarkeit von über 20 Jahren auf“, ergänzt Prim. Dr. Hochreiter, der mit seinem Team jährlich ca. 500 Knieendoprothesen implantiert. KONGRESSTAGE DER VINZENZ GRUPPE – 19. bis 20. November 2010 Rund 200 Experten aus dem In- und Ausland werden an diesem Wochenende anlässlich der „Kongresstage Orthopädie“ im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz erwartet. Mit der Strategie, sehr spezielle medizinische Themen auszuwählen und diese im Rahmen von Workshops und Vorträgen aufzuarbeiten, beschreitet die Vinzenz Gruppe einen ausgewiesenen Erfolgsweg, der nationale wie internationale Fachexperten zur regen Kongressteilnahme bewegt. Dem diesjährigen Gastgeber – der orthopädischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz – ist es gelungen, ein fachlich sehr anspruchsvolles, aber hochaktuelles Programm mit renommierten Referenten zu erstellen. So bildet das Kniegelenk, insbesondere das Kniescheibengelenk (= Patellofemoralgelenk), den Schwerpunkt der gegenwärtigen „Kongresstage Orthopädie“. Erkrankungen des patellofemoralen Gelenks*) gehörten über einen langen Zeitraum zu den orthopädisch am wenigsten erforschten Problemstellungen. Dies hatte zur Folge, dass die Behandlungen sowohl der Kniescheibeninstabilität als auch der Arthrose oft zu unbefriedigenden Ergebnissen führten. Die orthopädische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz nimmt eine österreichweite Vorreiterrolle auf dem Fachgebiet des Kniescheibengelenks und seiner Erkrankungen ein. So führt das Team von Prim. Dr. Josef Hochreiter die mit Abstand meisten Eingriffe an diesem Gelenk durch und beschäftigt sich auch mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses Spezialgebiets. Zudem verfügt die Abteilung über die einzige Patellofemoralgelenks-Ambulanz in Österreich. Probleme mit den Kniescheiben bzw. Kniescheibengelenken betreffen zu 90 % junge, sportlich aktive Menschen. Viele von ihnen verfügen bereits über eine leichte Anlage zur Arthrosebildung, die durch sportliche Betätigung verstärkt werden kann. Erste spürbare Symptome sind Schmerzen rund um die Kniescheibe, oft bedingt durch deren Instabilität. Befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, kann die Kniescheibe aus ihrer physiologischen Stellung springen und muss per Hand wieder in die richtige Position gebracht werden. „Das Heimtückische an dieser scheinbar harmlosen Störung liegt darin, dass eine Kniescheibeninstabilität Abnützungen am Gelenksknorpel auslöst, die – unbehandelt – im Endstadium einen Kniegelenksersatz erforderlich machen“, erklärt Prim. Dr. Josef Hochreiter und ergänzt: „Ziel unserer Bemühungen ist der Erhalt des patellofemoralen Gelenks, um dadurch den Arthroseprozess verlangsamen bzw. stoppen zu können.“ Die chirurgische Bandbreite zur operativen Behebung der Instabilität ist groß und anspruchsvoll. Sie reicht von Bandstabilisierungen bis hin zu Eingriffen am Oberschenkelknochen. An der orthopädischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz werden jährlich ca. 40 Kniescheibenstabilisierungen durchgeführt und rund 15 Patellofemoralgelenksprothesen implantiert. *) Das Patellofemoralgelenk Die Rückseite der Kniescheibe (= Patella) bildet gemeinsam mit dem unteren Teil des Oberschenkelknochens (= Femur) das Patellofemoralgelenk. Sowohl die Kniescheibe als auch der Oberschenkelknochen sind an den aufeinander treffenden Flächen mit Knorpelsubstanz bedeckt. Obwohl dieser Knorpel dicker ist als an jeder anderen Stelle im menschlichen Körper, kommt es sehr häufig zu Abnützungserscheinungen, der so genannten Arthrose. Schäden am Patellofemoralgelenk setzen Substanzen frei, die schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen hervorrufen. Auf diese Weise entsteht ein Kreislauf aus Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen und Muskelschwäche, der langsam zu einer Beeinträchtigung der Gelenksfunktion führen kann. Ansprechpartner für Rückfragen: _______________________________________________________________ Annemarie Kramser Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH, Wien Leitung Kommunikation Gumpendorfer Straße 108, 1060 Wien Mobil : +43 /664 412 50 39 E-Mail :[email protected] www.vinzenzgruppe.at Vinzenz Gruppe: Medizin mit Qualität und Seele Die Vinzenz Gruppe ist ein Verbund von Ordenskrankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Sie zählt zu den größten privaten Trägern von gemeinnützigen Gesundheitseinrichtungen in Österreich. Unser Angebot steht allen Patienten offen. Hohes medizinisches Können ist verbunden mit einem starken Fundament an Werten – „Medizin mit Qualität und Seele“ heißt das Prinzip. Im Verbund der Vinzenz Gruppe werden die Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. Josef-Krankenhaus, das Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus, geführt. Weiters zählen die Herz-Kreislauf- Sonderkrankenanstalt Bad Ischl durch eine gemeinsame Beteiligung mit der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft sowie das Kneipp-Kurhaus & Entspannungszentrum Marienkron zur Vinzenz Gruppe. Beide sind durch einen Betriebsführungsvertrag an die Gruppe angeschlossen. In den Häusern wird das Recht der Patienten auf Zuwendung, Respekt und auf Handeln von Mensch zu Mensch geachtet. Laufende Initiativen für mehr Qualität in Gesundheitseinrichtungen geben der Vinzenz Gruppe eine Vorreiterrolle. Sie setzt auf ein einheitliches, effizientes Management in ihren Häusern. Das sichert die Mittel für die Menschen.